The Girl and the Storm of Darkness - Anne Troja - E-Book
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The Girl and the Storm of Darkness E-Book

Anne Troja

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Beschreibung

Eine faszinierende magische Welt: Dämonen, Alchemisten und eine junge Ritterin – THE WITCHER trifft auf THRONE OF GLASS von Sarah J. Maas. Als Waise aufgewachsen, hat Rheanne früh gelernt, sich durchs Leben zu kämpfen. Gerade erst als Ritterin vereidigt, reist sie nun an Bord einer Handelsfregatte im geheimen Auftrag ihrer Regentin ins ferne Kaiserreich Genzabar. Welche Herausforderungen werden sie dort am Hof erwarten? Doch die Gefahr scheint bereits ganz nah: Eine Matrose wird tot an Deck gefunden, sein Blut ein tiefes Schwarz - und seine Seele geraubt. Alle leugnen den schrecklichen Verdacht, aber Rheanne ist sicher: Ein Dämon ist unter ihnen. Doch diese Wesen der Dunkelheit sollten seit Jahrhunderten verbannt sein! Gemeinsam mit dem rätselhaften Kriegerpriester Cormac und einer Nachfahrin der alten, mächtigen Alchemisten, versucht Rheanne, den Dämon zu finden, bevor er weitere Seelen verschlingt … und kommt dabei einer Wahrheit auf die Spur, die ihre ganze Welt erschüttert. »Anne Trojas Debüt vermischt geschickt die Suche nach Motiv und Täter mit einer archaischen Fantasywelt.« ― www.phantastiknews.de Bei diesem epischen Fantasy-Highlight handelt es sich um die Neuauflage des Romans »Rheanne – An Bord der Adlerschwinge«. Für Fans von Elise Kova und Jennifer L. Armentrout. Im zweiten Band der Reihe müssen Rheanne und Cormac inmitten der Intrigen des Kaiserhofs ums Überlegen kämpfen – und für ihre unmögliche Liebe. Die Bände der SWORDS AND MAGIC-Reihe sind unabhängig voneinander lesbar: Band 1: The Girl and the Storm of Darkness Band 2: The Girl and the Palace of Lies

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Seitenzahl: 344

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Über dieses Buch:

Als Waise aufgewachsen, hat Rheanne früh gelernt, sich durchs Leben zu kämpfen. Gerade erst als Ritterin vereidigt, reist sie nun an Bord einer Handelsfregatte im geheimen Auftrag ihrer Regentin ins ferne Kaiserreich Genzabar. Welche Herausforderungen werden sie dort am Hof erwarten? Doch die Gefahr scheint bereits ganz nah: Eine Matrose wird tot an Deck gefunden, sein Blut ein tiefes Schwarz - und seine Seele geraubt. Alle leugnen den schrecklichen Verdacht, aber Rheanne ist sicher: Ein Dämon ist unter ihnen. Doch diese Wesen der Dunkelheit sollten seit Jahrhunderten verbannt sein! Gemeinsam mit dem rätselhaften Kriegerpriester Cormac und einer Nachfahrin der alten, mächtigen Alchemisten, versucht Rheanne, den Dämon zu finden, bevor er weitere Seelen verschlingt … und kommt dabei einer Wahrheit auf die Spur, die ihre ganze Welt erschüttert.

Dieser Roman ist bereits 2018 unter dem Titel »Rheanne – An Bord der Adlerschwinge« erschienen.

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Über die Autorin:

Anne Troja, Jahrgang 1992, befindet sich in der Anwartschaft zur Kriminalkommissarin der Polizei Berlin. Zuvor war sie als Personal Trainerin in einem kleinen Fitnessstudio tätig. Der erste Band ihrer Fantasy-Reihe um die Ritterin Rheanne war nominiert für den Seraph 2020. Neben dem Schreiben begeistert sie sich für klassische Musik, Kraftsport sowie Kulturgeschichte und fotografiert und zeichnet Tierporträts. Sie lebt mit ihrer Partnerin und ihrem Sohn in Berlin.

Anne Troja veröffentlichte bei dotbooks ihre SWORDS AND MAGIC-Reihe mit den Romanen »The Girl and the Storm of Darkness« und »The Girl and the Palace of Lies«.

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eBook-Neuausgabe Mai 2025

Dieses Buch erschien bereits 2018 unter dem Titel »Rheanne – An Bord der Adlerschwinge« bei Blanvalet.

Copyright © der Originalausgabe 2018 by Anne Troja

Copyright © der Neuausgabe 2025 dotbooks GmbH, München

Dieses Werk wurde vermittelt durch die Literaturagentur Kai Gathemann GbR.

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Wildes Blut – Atelier für Gestaltung Stephanie Weischer unter Verwendung eines Motives von © TheGoldTiger / Adobe Stock sowie mehrerer Bildmotive von © shutterstock / shutterstock AI

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (ma)

ISBN 978-3-98952-959-5

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dotbooks ist ein Verlagslabel der dotbooks GmbH, einem Unternehmen der Egmont-Gruppe. Egmont ist Dänemarks größter Medienkonzern und gehört der Egmont-Stiftung, die jährlich Kinder aus schwierigen Verhältnissen mit fast 13,4 Millionen Euro unterstützt: www.egmont.com/support-children-and-young-people. Danke, dass Sie mit dem Kauf dieses eBooks dazu beitragen!

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Anne Troja

The Girl and the Storm of Darkness

Swords and Magic: Erster Roman

dotbooks.

Widmung

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Danksagung

Lesetipps

Widmung

Für meinen Schatz undunseren kleinen Strahlemann.Ich liebe euch. Mehr.

Kapitel 1

Der Dämon.

Er ist da.

In Heptagon, am Hafen. Endlich seinem Ziel so nah.

Er hat alle Weichen gestellt, blutig zwar, aber wirkungsvoll. Nun hindert ihn nichts mehr daran, das Schiff zu besteigen. Der Lärm der Menschenmassen, dieses stinkende und pöbelnde Gewimmel, bringt ihn für einen Augenblick in Rage. Der Geruch von unzähligen Seelen liegt wie ein bleierner Schleier in der Luft und lässt ihn taumeln.

Sein Blick gleitet über den belebten Hafen. Doch er blendet die Fischhändler aus, die sich im gierigen Wetteifer die Lunge aus dem Hals brüllen, er verdrängt den Gestank nach Salz und Fisch, die Wärme der vielen menschlichen Körper und das Bedürfnis, sie alle für diese aufgezwungene Nähe zu erwürgen. Er unterdrückt seine Erregung. Jetzt darf er keinen Fehler machen. Nichts Dummes oder Leichtsinniges, das seine bisherigen Pläne sprichwörtlich über Bord werfen würde. Denn an Bord zu kommen – darin liegt die höchste Priorität.

Sein Blick bleibt an dem Schiff haften, dessen gewölbter Leib ihn nun bald aufnehmen und das ihm, wenn sein Plan gelingt, Ruhm und Anerkennung bringen wird: die Adlerschwinge. Nun gilt es, dem Auftrag nachzukommen, der ihn aus den Tiefen der Erde mitten in die Welt der Menschen geführt hat. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Sein Gebieter brennt regelrecht darauf, dass er das geflohene Objekt einfängt und ihm übergibt – und zwar warm, mit wild klopfendem Herzen. Wenn er dies erst vollbracht hat, wird er in der Gunst seines Gebieters steigen und vielleicht Freiheit erlangen. Freiheit ... Eine süße, verlockende Vorstellung, ist er doch an seinen Meister gebunden wie ein Hund an seinen Herrn.

Lächelnd reckt er den Hals, um besser sehen zu können. Er achtet nicht auf die ausgefahrenen Ellenbogen und Tritte der ihm entgegenkommenden Menschen, die an ihren Rempeleien sichtlich Freude haben. Er misst die Entfernung mit dem Auge ab und sieht nun auch, welchem Strom von Menschen er sich zuwenden muss. Ist er erst unter ihnen, muss er nicht einmal die Beine bewegen – er wird einfach mitgezogen.

Es ist mühsam, seinen Trieb zu unterdrücken. Er knirscht mit den Zähnen. Ein Laut, der in dem Lärm untergeht. Mechanisch zuckt seine Hand zu einem der Vorübergehenden, die Finger hässlich gekrümmt, als hätte eine fremde Macht die Knochen verbogen. Er riecht, wie das Blut seines Opfers durch die Adern pulsiert. Er will den roten Lebenssaft auf den Fingern spüren.

Seine Hand berührt den Hals des Menschen – der Fremde schreit auf, kurz und spitz. Ruckartig zieht er die Hand zurück, und das Opfer wird vom Menschenstrom mitgerissen. Er merkt, wie etwas in seinem Inneren panisch aufbegehrt und eine Stimme in seinem Kopf wütet. Die Zurückhaltung hat ihn unendlich viel Willenskraft gekostet.

Zitternd ringt er nach Luft. Die Kontrolle droht ihm zu entgleiten. Dieser Ort ... diese Stadt – sie raubt ihm den Atem. Er muss vorsichtiger sein. Sein Instinkt darf ihm nicht in die Quere kommen.

Das Beben in seinen Händen lässt nach, als er sich zur Ruhe ermahnt und erneut die Adlerschwinge in den Fokus seiner Aufmerksamkeit rückt.

Die mächtige Handelsfregatte liegt wie ein sicheres Haus vor Anker. Die gleichmäßigen Bewegungen, mit denen sie sich hebt und senkt, wirken in dem allgemeinen Trubel beruhigend.

Die Segel des Dreimasters sind ordentlich gerefft, die bronzenen Beschläge an der Bordwand funkeln und glitzern im Sonnenlicht. Er kann vereinzelte menschliche Umrisse ausmachen, die an Bord ihren Tätigkeiten nachgehen. Und dort, irgendwo im Inneren der Fregatte, verbirgt sich der Schlüssel zu seinem baldigen Ruhm.

Die Spur, die er über lange Zeit verfolgt hatte, verlor sich an diesem Hafen. Die Entdeckung hatte ihn zunächst in Panik versetzt. Doch er ist nicht dumm – er weiß sehr wohl, wie sein Opfer denkt. Schließlich verfügt jede Kreatur über einen Fluchtinstinkt, sei sie gut oder böse.

Der Hafenmeister hat sich gestern Nacht als äußerst gesprächig erwiesen, welches der im Hafen liegenden Schiffe als Nächstes ausläuft, und er hat es ihm mit einem präzisen und schnellen Tod gedankt. Normalerweise zieht er ja die qualvolle Folter vor. Er will sich auch gar nicht dagegen wehren – es macht einfach zu viel Spaß. Seine Zunge fährt über die ausgetrockneten Lippen. Die Informationen des Hafenmeisters haben ihn noch in derselben Nacht zu seinem jüngsten Todgeweihten geführt, dessen Körper ihn hoffentlich sicher und ohne Komplikationen an Bord der Adlerschwinge bringen wird. Er ist jetzt Herr über die Seele und den Körper seines ganz persönlichen Passierscheins.

Er hat einen Auftrag und drei Wochen Zeit, das Objekt seiner Begierde aufzuspüren. An Bord eines Schiffes, einer schwimmenden Insel, scheint diese Aufgabe von einer lächerlichen Einfachheit zu sein.

Er knurrt verärgert. Wie lange verfolgt er sein Opfer nun? Und immer wenn er glaubte, es fassen zu können, ist es verschwunden. Doch nun steckt es in einer Sackgasse. Wohin sollte es schon fliehen? Auf diesem Schiff gibt es kein Entkommen. Und um der Sache eine kleine zusätzliche Würze zu geben, so denkt er sich jetzt, wird er es vorwarnen und ihm dadurch die Ausweglosigkeit seiner Flucht aufzeigen. Ein paar Seelen nur, vielleicht zwei ... oder drei. Sein Opfer wird Panik bekommen. Und er, er wird seine Freude daran haben.

Ein teuflisches Grinsen gleitet über sein Gesicht, als er sich aufmacht und mit zielstrebigen Schritten dem Menschenstrom zuwendet, der ihn genau zur Fregatte bringen wird. Wie ein Fluss liefert das Gedränge ihn tatsächlich am Fuße der Bordwand ab. Er betritt die Laufplanke, als sich ein Matrose oben an der Reling in den Durchgang stellt. Will er ihn etwa daran hindern, das Schiff zu besteigen? Beinahe ist er versucht, dem Mann die Finger in die Kehle zu rammen.

»Ahoi! Willkommen an Bord!«

Arglosigkeit in der Stimme – ein gutes Zeichen. Der Matrose winkt ihn durch. Alles läuft nach Plan. Die Sehnen und Muskeln in seiner bereits gekrümmten Hand entspannen sich wieder. Das Grinsen kehrt zurück, als er die Begrüßung erwidert und die Planken betritt.

Diese Ratte hat keine Ahnung. Die Adlerschwinge hat soeben ihre Nemesis an Bord genommen.

Kapitel 2

Ich stützte die Ellenbogen auf die hölzerne Reling und starrte mit scheinbar wachsamem Blick auf den Pier, auf dem sich eine beachtliche Menschenmenge versammelt hatte. Doch in Wirklichkeit drifteten meine Gedanken in die Ferne, so weit fort, dass selbst ich als ihr Schöpfer sie nicht mehr nachzuvollziehen vermochte.

»Leinen los!«

Der raue Ruf des Seemanns hallte klar und deutlich in meinen Ohren wider und offenbarte mir die Endgültigkeit meiner Aufgabe.

Ich würde meine Heimat, mein Zuhause verlassen. Ich würde Heptagon für eine lange Zeit nicht wiedersehen. Für eine sehr lange Zeit.

Seufzend löste ich mich von der Reling, als das Fallreep von der Bordwand gelöst wurde und die imposante Handelsfregatte ächzend zum Leben erwachte. Die ersten Wellen schlugen seitlich gegen die Bordwand. Mein Magen machte einen beunruhigten Sprung, und mich überfiel die Ahnung, dass diese Reise zu einer fürchterlichen Qual werden könnte.

Es war nicht das erste Mal, dass ich Heptagon im Namen und im Auftrag der Ersten Präsenz Merideth verließ. Es war jedoch das erste Mal, dass ich meine Mission an Bord eines Schiffes antrat. Eines gewaltigen Schiffes – der Adlerschwinge, Flaggschiff jenes Handelskonvois aus meinem Heimatland Astran, der sich auf dem Weg Richtung Genzabar befand.

Mit einem Hauch von Wehmut bemerkte ich, wie die roten Ziegeldächer und Türme Heptagons langsam schrumpften und die vertrauten Klänge der Stadt schwanden. Das monotone Hämmern aus den ewig rauchenden Schmieden verlor sich im Geschrei der Möwen, die den Hauptmast umflogen. Der penetrante Duft nach Fett und Hefe aus den unzähligen Öfen der Stadt verflog, als eine frische Brise mich traf, die nach Salz und Fremde roch. Ich staunte über den Anflug von Heimweh, fühlte ich mich in Astrans Hauptstadt doch nie wirklich heimisch, obwohl ich in ihr das Licht der Welt erblickt hatte.

Heptagon war eine verwinkelte Stadt, laut und dreckig und doch von einer architektonischen Struktur, als wäre ihr Schöpfer Opfer seiner selbst aufgebürdeten Präzision gewesen. Die sieben Bezirke der siebeneckigen Stadt sahen von der Infrastruktur her haargenau gleich aus. Ziegelmauern umsäumten einen jeden Distrikt und schirmten die jeweiligen Bürger mehr schlecht als recht vor der grausamen Wirklichkeit draußen in den Straßen ab. Überfälle, Hunger und fehlende ärztliche Versorgung verliehen Heptagon nicht unbedingt den guten Ruf, den eine Hauptstadt eigentlich haben sollte.

In der Mitte, auf einem künstlich errichteten Hügel, thronte der Regierungssitz der Ersten Präsenz Merideth wie eine Trutzburg über der Stadt und verhöhnte mit seinen vergoldeten Monumenten die Sorgen und Nöte der Bevölkerung. Es war Tatsache, dass die ärmere Schicht in Heptagon überwog und nur zwei Bezirke mit Reichtum und Macht ausgestattet waren. Bandenkriege und Armut waren nichts Neues in den übrigen fünf Stadtteilen und wurden mit einem knappen Kopfnicken zur Kenntnis genommen. Auch ich war in solch einem brutalen Viertel aufgewachsen, als Waise in einem Heim, ohne glorreiche Zukunftsaussichten und mit nur wenig Zuwendung.

Meine leiblichen Eltern hatte ich nie kennengelernt. Als ich mich mit sechs Jahren dafür zu interessieren begann, wo ich denn eigentlich herkam, brachten mich die Ammen des Heims schnell auf den Boden der Tatsachen zurück und löschten meine Vorstellung von einer glücklichen Familie: Ich war die Tochter einer Stricherin, die mich im Vollrausch in diese erschreckend düstere Welt gepresst hatte. Wenigstens hatte sie den Anstand besessen, mich vor dem nächsten Tempel vor die Tür zu legen.

Ich seufzte ein weiteres Mal. Das Selbstmitleid in diesem Laut drängte ein bitteres Lächeln auf meine Lippen. Himmel, ich konnte froh sein, nicht als Hure oder Sklavin mein Dasein zu fristen. Meine Karriere hatte ich meinem Adoptivvater zu verdanken, der mich aus der trostlosen Waisenhölle rettete. Ich musste ausgerechnet einen ehemaligen Ritter bestehlen, der mir noch an Ort und Stelle so kräftig den Hintern versohlte, dass ich eine Woche lang nicht sitzen konnte. Er war es, der mich auf den richtigen Weg brachte und mich lehrte, was Recht und Ordnung waren. Anfangs konnte ich mit der Gelegenheit eines Neuanfangs nicht umgehen, drohte wieder in meine alten Verhaltensmuster zurückzufallen. Er strafte mich mit purer Enttäuschung und Ignoranz – und Liebe. Liebe ... Er, der seine eigene Familie durch Menschen wie mich verloren hatte, liebte und lehrte mich. Ich wollte ihn beeindrucken. Ihn stolz machen. Und ich schaffte es mit viel Schweiß, Blut und Tränen. Nun stand ich im Dienste des astranischen Adlers: Und das war niemand Geringeres als die Erste Präsenz Merideth, unbeliebte Regentin im eigenen Land und ein Spottsymbol der westlichen Länder. Ja, so betrachtet, war mein Lebensweg nach einem missglückten Start wahrlich gesegnet worden.

»Aspirantin Rheanne?«

Es war, als entleerte man einen Eimer mit Eiswasser über mich. Ich holte tief Luft, gestattete meinem Zorn nicht, die Oberhand zu gewinnen, und drehte mich zu der Stimme um. Mit einem gezwungenen Lächeln, das ich mir eigentlich auch hätte sparen können, blickte ich geradewegs in das unrasierte Gesicht eines Matrosen. Das braune Haar hatte er sich nach neuester Mode mit Pomade nach hinten geschmiert, sodass seine Haarpracht aussah wie nasses Hundefell. Über seinen muskulösen Schultern spannte sich eine saubere Marinejacke, natürlich in den Farben Astrans gewebt, auf der einige Abzeichen prangten. Der Haltung und der Art nach, wie er sich benahm, musste er einen ranghöheren Dienst an Bord bekleiden. Trotzdem hatte er einen Fehler begangen: Er nannte mich Aspirantin.

»Elda Ritterin Rheanne von Heptagon«, berichtigte ich den Matrosen, der unter meinen Worten zusehends schrumpfte, während ich immer größer wurde.

»Ich ... Verzeiht, Elda Ritterin.« Er schlug die Hacken zusammen und zeichnete auf seiner Brust das Zeichen des Adlers.

Ich nickte gnädig. Zum Glück konnte der Kerl nicht wissen, dass meine Beförderung zur Ritterin nur wenige Tage zurücklag und dank Astrans argwöhnischen Behörden ständig auf Messers Schneide stand. Und diese Information würde ich auch niemals preisgeben. Es war schließlich schon schwer genug, sich als Frau in einem Haufen von Männern zu beweisen. Auch wenn man dabei ein Schwert in der Hand hielt und damit umgehen konnte.

»Ich sah Euch Euren Titel nicht an«, sagte der Matrose. Das war gelogen, die vergoldete Schnalle meines Waffengürtels und der Ring an meinem Finger wiesen mehr als genug auf meinen Stand als Ritterin hin. Der Matrose deutete mein Schweigen anscheinend als Zeichen der Milde.

»Natürlich. Ritter besitzen keine weiblichen Rundungen. Ist es das, was du meinst?«

Die Seeratte wurde blass um die Nase. »Elda Rheanne ... was denkt Ihr von mir! Ich verehre die Erste Präsenz Merideth, die Tochter des Adlers, genauso sehr wie Ihr! Ihr seid eine ehrwürdige Ritterin. Und mit Verlaub – Eure Rundungen sieht man kaum. Ihr wirkt wie ein gestandener Ritter.«

»Ich bin also nicht weiblich genug?« Ich zog verärgert eine Augenbraue hoch.

Er kam sichtlich ins Schwitzen. »Ich meinte ... Ich meine ... Das habe ich doch gar nicht gesagt!«

»Du beginnst, dich um Kopf und Kragen zu reden.« Meine Hand zuckte zu dem Heft meines Schwertes. Ja, ich war ein Ritter. Aber ein weiblicher, verdammt noch mal, und wenn eine Frau etwas nicht hören wollte, dann war es eine Bemerkung über fehlende Rundungen. Ich war kurz davor, dieses Wiesel kielholen zu lassen. Und das, obwohl der Hafen noch in Sichtweite lag.

»Ich ...« Der Mund des Matrosen öffnete und schloss sich wieder. Er schlug ein weiteres Mal die Hacken zusammen. »Stellvertretender Erster Maat Román, Elda Rheanne. Zu Euren Diensten!« Ein Themenwechsel ging sicherlich fließender, doch selbst ich war froh, der unangenehmen Situation zu entfliehen.

Ich nickte zum dritten Mal. »Und was willst du von mir?«

»Elder Menderz, Fregattenkapitän der stolzen Adlerschwinge, des sagenumwobenen Flaggschiffs der astranischen Handelsflotte, Verantwortlicher des Konvois und ...«

»Román. Komm auf den Punkt.« Dieser Kerl plapperte mehr als Soldaten im Waschhaus.

»Sehr wohl, Elda Rheanne.« Román deutete zur Kommandobrücke hinüber. »Kapitän Menderz wünscht Euch zu sprechen.«

»Warum?«

»Das sagte er mir nicht.«

Ich blickte scheinbar uninteressiert zur Kommandobrücke. Zu beiden Seiten führten Stufen zu dem Heckkastell, auf dem sich das Steuerrad der Adlerschwinge befand. Darunter lag die Kapitänskajüte. Der Arbeitsplatz des Steuermanns und Kapitäns war so konstruiert, dass bei starker Hitze ein Sonnensegel gespannt werden konnte. Ich wollte gar nicht erst wissen, wie viele astranische Goldkronen in dieses Schiff geflossen waren – es war wirklich das prächtigste Handelsschiff, das in Heptagon je vor Anker gelegen hatte. Bronzene Beschläge waren an den Außenwänden angebracht, auf denen sich die Sonne spiegelte, als übte ein Hexer seine Magie aus. Ein mit Stahl verstärkter Rammsporn durchpflügte mühelos die See, und ich bezweifelte, dass es auf dem Weltmeer ein Schiff gab, dessen Rumpf sich gegen den Sporn der Adlerschwinge behaupten konnte, ohne ein klaffendes Loch davonzutragen. Und als wäre dies nicht genug, thronte hoch über dem Wasser der astranische Adler als Galionsfigur, der dem Schiff augenscheinlich zu seinem Namen verholfen hatte. Das vergoldete Monument war durchaus majestätisch und angenehm anzuschauen, auch wenn ich von solchen Dingen weniger angetan war als manch anderer.

Mein Blick glitt zurück zum Heckkastell. An beiden Seiten der Treppe mit den geschnitzten Geländern hatten sich Wachen postiert, die Unbefugten den Zutritt zum Steuerrad verwehrten und gleichzeitig ein wachsames Auge auf die Kapitänskajüte warfen. Ihrem Aussehen nach zu urteilen, schienen es keine Seemänner zu sein, sondern angeheuerte Söldner oder vom Militär ausgebildete Leibwachen. Ersteres war mehr als wahrscheinlich. Die Erste Präsenz Merideth verstand sich auf vieles, was ihr eigenes leibliches Wohl betraf, doch vom Militär und dem Murren der Bevölkerung bekam sie reichlich wenig mit.

»Elda Rheanne ...«

Románs drängender, wenngleich unterwürfiger Unterton ließ mich innerlich schmunzeln. Er schien nun tatsächlich einen Hauch von Respekt vor mir zu besitzen.

Ich hatte nicht vor, mich von ihm triezen zu lassen. Ein Mann wie er sollte Achtung vor den Eliterittern der Ersten Präsenz haben.

Langsam schritt ich über das Deck. Die Adlerschwinge hatte nun spürbar Fahrt aufgenommen, und die Segel knatterten und blähten sich im frischen Fahrtwind. Feine Wassertropfen benetzten mein Gesicht, als die Fregatte durch die Wellen pflügte und sich der unzähmbaren Willkür der offenen See auslieferte. Alsbald würde die astranische Küste nicht mehr zu sehen sein.

Ich verbannte das mulmige Gefühl in meiner Magengegend. Es war schließlich nicht das erste Mal, dass ich auf eine Mission geschickt wurde, die außerhalb des Herrschaftsgebietes der Ersten Präsenz lag. Ich war jedes Mal wohlbehalten heimgekehrt.

Doch es war neu, dass bei dieser Mission auch mein Ruf und mein Titel auf dem Spiel standen. Politik und Beziehungen – zwei Komponenten, die ein einfaches Rad im Getriebe wie mich erheblich in die Klemme bringen konnten. Rasch verdrängte ich die aufkommenden Gedanken und erwiderte demonstrativ Románs Blick. Es war merkwürdig, wie eine Frau in Rüstung die Augen aller auf sich zu ziehen vermochte. Dabei stand ich noch nicht einmal in voller Montur da. Mein schwerer Kettenpanzer lag sauber verstaut in der Truhe, die in meiner Kabine auf mich wartete. Stattdessen trug ich eine leichte Lederkluft. Schultern und Brust waren zusätzlich mit dünnen Eisenplatten verstärkt, doch ich besaß mehr Bewegungsfreiheit. Auf dem schlingernden Schiff war mir dies überaus willkommen.

Ich konnte Romans erleichtertes Aufatmen förmlich im Nacken spüren, als ich mich den Wachen näherte.

»Kapitän Menderz erwartet mich«, sagte ich zu einem der Söldner.

Er musterte mich einen kurzen Augenblick zu lange.

»Gibt es ein Problem?«, fragte ich.

»Nein. Folgt mir.«

Meine Hand lag locker auf dem Heft meines Schwertes, als ich hinter dem Wachposten die wenigen Schritte zur Tür ging. An der zusammengekniffenen Miene des anderen konnte ich ausmachen, dass er über meine Anwesenheit nicht recht glücklich zu sein schien. Ich zog hinter dem Rücken des Söldners eine Grimasse. Sollten diese eingebildeten Lackaffen nur denken, was sie wollten! Ich war eine Ritterin. Und daran würde sich in nächster Zeit auch nichts ändern.

»Nach Euch, Elda.« Der Wachposten war vor einer mannshohen Flügeltür stehen geblieben, die ebenso kunstvoll geschnitzt war wie der Rahmen, in dem sie saß. Mit der flachen Hand drückte er sie auf und offenbarte mir einen ersten Blick in das Innere der Kapitänskajüte.

Drinnen war es dunkler als erwartet, angesichts der vielen bleiverglasten Fenster, die im Heck angebracht waren. Die Holztäfelung absorbierte das Tageslicht und verlieh der Kapitänskajüte eine schummrige Atmosphäre.

Eine Wandseite wurde von mindestens vier Schränken gesäumt, die allesamt mit Büchern, Folianten und Kartenröhren vollgestopft waren. Ein schwerer Teppich mit langen, einst goldenen Kordeln an den Seiten dämpfte meine Schritte. Trotz des Tageslichts brannten einige Kerzen. Bei schwächer werdendem Licht würden offenbar einige ausladende versilberte Kandelaber für ausreichenden Lichtschein sorgen. In der Mitte des Raumes stand ein massiver Schreibtisch. Auf der abgewetzten Platte lagen eine Seekarte sowie Sextant und Fernrohr. Der Rest war überhäuft mit weiteren Büchern und Röhren, sodass das Fehlen einer sichtbaren Ordnung mich beinahe das bullige Männlein übersehen ließ, das hinter dem Schreibtisch saß.

»Elda Rheanne! Oder soll ich Euch lieber mit Elda Ritterin Rheanne anreden?«

»Ersteres ist vollkommen ausreichend.«

Menderz erhob sich und sah mir zum ersten Mal direkt ins Gesicht. Das silbern melierte Haar trug er nach militärischer Art kurz, an seinem Gürtel hing ein Rapier.

Trotz seiner geringen Größe fehlte es ihm nicht an Führungsstärke. Stechende blaue Augen bohrten sich in die meinen. Augen, die keine Widerrede duldeten, sondern unbedingten Gehorsam forderten. Nun, ich würde von ihm keine Befehle entgegennehmen, er war kein Admiral, aber ich bezweifelte nicht, dass die Mannschaft ordentlichen Respekt vor ihm hatte.

»Es ist mir eine Ehre, Euch an Bord der Adlerschwinge begrüßen zu dürfen. Dieses Schiff hat schon viele Passagiere willkommen geheißen, Reiche und von adligem Geblüt, ja, selbst Fürsten reisten mit ihr, doch noch nie hat eine Ritterin diese Planken betreten.« Er machte eine ausladende Handbewegung. »Fühlt Euch wie zu Hause! Ich gab Euch die größte Kabine, die die Adlerschwinge besitzt. Abgesehen von der meinen, natürlich.« Er lachte kurz auf.

Ich fiel höflich in sein Lachen ein.

»Ich hoffe, es stört Euch nicht bei Eurer Mission, wenn Ihr Euch die Adlerschwinge mit einigen wenigen anderen Passagieren teilen müsst.«

»Sorgt Euch nicht um mich.«

Menderz nickte. »Eure Vorgesetzten versprachen nicht zu viel, als sie Euch als unkomplizierte Reisebegleitung beschrieben.«

»Das haben sie gesagt? Aus welchem Grund?«

»Nun ja, missversteht mich nicht, Elda Rheanne, doch die Seefahrt ist und war seit jeher eine ... ähm ... Domäne der männlichen Spezies. Ich musste mich absichern.«

»Ihr wollt sagen, Ihr habt allen Ernstes mit meinem Vorgesetzten gesprochen, weil Eure Matrosen Angst vor einer Frau an Bord haben?«

»Nicht der Großteil der Männer!«, rief Menderz. »Aber ja. Bei Miranes Segen, es beschämt mich zutiefst. Noch dazu steht Ihr ohne Begleitung und in Rüstung vor mir. Solch ein Antlitz bekommt nicht jeder Seefahrer zu Gesicht. Ich spüre, wie tief die Furcht bei einigen meiner Männer sitzt und wie sie sich beim nächsten rauen Wind in die Hosen machen werden. Vollkommen unbegründet, natürlich«, warf er hastig ein. »Ich weiß nur zu gut, dass die Ansicht, eine Frau an Bord bringe Unglück, lediglich ein Ammenmärchen ist.«

»Unsere geliebte Erste Präsenz Merideth reiste über die See, und die gesamte Flotte kehrte heil zurück. Das Geschlecht spielt keinerlei Rolle.«

»Bei meiner Ehre – Gleiches sagte ich auch meiner Mannschaft!«

»Ihr wart anscheinend nicht überzeugend genug.«

»Es sind gute Männer, Elda Rheanne. Zuverlässig und loyal. Ich kann es mir nicht erlauben, sie zu verlieren.«

Ich kniff die Augen zusammen. »Genauso wenig dürft Ihr es Euch mit einer Abgesandten der Ersten Präsenz verscherzen, deren Auftrag vom astranischen Adler abgesegnet wurde.«

»Ich weiß, welchen Rang Ihr innehabt, Elda Ritterin«, erwiderte Menderz steif. »Und ich bitte Euch, auch den meinen zu respektieren.«

»Somit stellt meine Anwesenheit bei Euren Matrosen kein Hindernis mehr dar?«

Menderz’ Adamsapfel zuckte, als er schluckte. »Ihr könnt Euch bewegen, wann und wo es Euch beliebt, Elda Rheanne. Ich bitte Euch lediglich, Euch an die an Bord herrschenden Sitten und Gepflogenheiten zu halten und sie zu achten. Ich fordere von meinen Männern Disziplin, Gehorsam und Respekt. Dasselbe erwarte ich auch von meinen Gästen. Die See ist unberechenbar und nur zu oft ein zickiges Miststück. Ich habe keine Zeit, Händchen mit meinen Gästen zu halten.«

»Gut. Und Ihr behaltet als Gegenleistung Eure Matrosen im Griff. Bei einer mehrwöchigen Überfahrt kann ich mich nicht die ganze Zeit unter Deck verstecken und der Dinge harren.«

»Ihr mindert meine Glaubwürdigkeit an Bord, Elda.« Er seufzte. »Ich vertrete keineswegs das konservative Gedankengut. Auch ich bin für Fortschritt. Vertraut mir und erstattet mir Bericht, falls einer der Männer ... handgreiflich oder ausfallend werden sollte.«

Ich blickte Kapitän Menderz fest in die blauen Augen. Sie hielten meinem Blick mühelos stand, und erneut wurde mir bewusst, was für ein ernst zu nehmendes Gegenüber Menderz war. Ich neigte den Kopf zur Seite und unterbrach den Blickkontakt mit ihm. Ein Grinsen huschte über sein wettergegerbtes Gesicht.

»Der Segen Miranes wird über diesem Schiff liegen, so wahr ich hier stehe. Eher wird mich der Schlag treffen, als dass meine Hübsche von den schwarzen Wogen verschlungen wird. Ob nun eine Frau an Bord ist oder nicht.« Er klopfte mit der flachen Hand auf die Wand, als wollte er die Fregatte tätscheln.

»Steht der Wind für eine unkomplizierte Fahrt gut?«

»Bis jetzt ja. Zu dieser Jahreszeit ist das Meer normalerweise ruhig, und die Winde sind vorhersehbar. Genzabar dürfte binnen drei Wochen erreicht sein.«

»Ausgezeichnet.«

»Eure Mission muss wahrlich von höchster Dringlichkeit sein.«

Ich wurde hellhörig und beobachtete sein Mienenspiel aufmerksam. Es hatten sich schon viele gegen die Erste Präsenz Merideth verschworen, und mehr als einmal hatte es einen Attentatsversuch auf die kinderlose Regentin gegeben. Astrans Krone wurde hart umkämpft, doch bisher hatte Merideth sich erstaunlich wacker gehalten.

»Ihr wärt überrascht, wie furchtbar ernüchternd solche Aufträge sein können«, erwiderte ich und zuckte mit den Schultern. »Ich würde Euch mit Einzelheiten nur langweilen – zumal sie ohnehin geheim sind.«

Menderz lachte auf. »Mir haben schon einige Würdenträger einen Korb gegeben, doch den Euren werde ich so schnell nicht vergessen.«

»Ich sagte nur die Wahrheit.«

»Ihr wärt in meiner Achtung auch nur gesunken, hättet Ihr mir davon berichtet.«

»Aber Ihr hättet mit gespitzten Ohren meinen Worten gelauscht«, gab ich zurück.

Menderz grinste und kratzte sich am Hinterkopf. »Touché.«

Ich lächelte ebenfalls, sagte jedoch nichts mehr. Ich hätte gegen das Gesetz verstoßen, wenn ich über meinen Auftrag geredet hätte. Die Mission kam direkt vom engsten Zirkel der Ersten Präsenz, und ich konnte mich nur zu gut daran erinnern, wie der Bote plötzlich vor mir stand und den versiegelten Brief überreichte. Damit hatte ich in meinem Leben alles erreicht, was ich mir erträumt hatte. Und nun hing meine ganze Existenz von dieser Mission ab. Mein Rang, meine Ehre, mein Leben. Es war an mir zu beweisen, dass ich des Vertrauens würdig war, mochte der Auftrag auch noch so bizarr sein. Würde ich Kapitän Menderz von dem Inhalt des Briefes berichten, wäre das Hochverrat. Zudem würde er denken, ich sei von Sinnen.

»Ihr wollt Euch sicherlich ausruhen, Elda Rheanne.«

Menderz’ Stimme holte mich aus meinen Gedanken.

»Habt Dank. Ich ruhte bereits in einem Wirtshaus, kurz bevor die Adlerschwinge auslief.«

»Nun, ich fürchte, meine Arbeit verwehrt mir, dass ich Euch Gesellschaft leiste. Doch ich werde Román beauftragen, Euch die Adlerschwinge zu zeigen. Ihr werdet staunen, welche Vielfältigkeit der Stolz der Meere aufweist!«

Ich zweifelte nicht im Geringsten daran, dass eine Besichtigung der Handelsfregatte höchst interessant sein würde, und willigte ein. Die Idee war jedenfalls angenehmer, als zurück in meine geräumige, aber langweilige Kabine zu gehen und dort auf die erste Mahlzeit zu warten. Ausgepackt hatte ich schon, und es gab nichts weiter zu tun. Ich war neugierig, auf wen ich später in der Messe treffen würde, doch mir graute vor dem seichten Geplänkel über Gott und die Welt. Es war mehr als wahrscheinlich, dass die Passagiere des Handelsschiffes Abgesandte diverser Kaufmänner waren, die nur Interesse am Verkauf ihrer Waren hatten.

Nach der höflichen Verabschiedung folgte ich der Wache hinaus und fand mich auf dem Oberdeck wieder. Der Großteil der Arbeit war von den Matrosen bereits getan: Die blütenweißen Segel mit dem astranischen Adler blähten sich im Wind, und alles war ordentlich vertäut. Die restlichen Kisten, Truhen, Fässer und Pakete wurden unter Deck getragen und in den Frachträumen sorgfältig platziert.

Mein Magen, der im Schutz der Kapitänskajüte erstaunlich ruhig geblieben war, begann angesichts der heranrollenden Wellen wieder bedenklich zu drücken. Ich reckte das Gesicht dem frischen Fahrtwind entgegen, schloss die Augen und hoffte auf Linderung. Das Schiff schlingerte, als befände es sich im schlimmsten Sturm. Meine Übelkeit verstärkte sich. Verstohlen drückte ich die Hand auf den Bauch. Die Seemänner waren von meiner Anwesenheit von vornherein nicht angetan, nun wollte ich ihnen gegenüber auf keinen Fall Schwäche zeigen. Ich bezweifelte, dass eine sich übergebende Ritterin mein Ansehen an Bord bessern würde.

»Nehmt das.«

Für einen kurzen Augenblick war ich wie erstarrt. Langsam wandte ich den Kopf in Richtung der Stimme und blickte in rabenschwarze Augen, die mich halb ernst, halb belustigt musterten. Die Farbe faszinierte mich, sie war ungewöhnlich. Genauso ungewöhnlich wie die goldenen Sprenkel um seine Iriden. Ein Räuspern brachte mich zurück in die Gegenwart. Mit hochrotem Kopf bemerkte ich, dass ich den Fremden reichlich dämlich angestarrt haben musste, und schaffte es endlich, den Blick von seinen Augen zu lösen, die mich ernst, aber neugierig musterten.

Seitlich von mir stand ein Mann in einer mausgrauen Kutte, die bar jeglichen Schmuckes und religiöser Abzeichen war. Es konnte sich nur um einen anstrebenden Mönch Cherons handeln, einen Novizen. Die Kapuze seiner Kutte lag auf den Schultern, sodass der kahl geschorene Schädel seine ausdrucksvollen Gesichtszüge betonte. Er war älter als ich, aber nur ein paar Jahre. Trotzdem sah er aus, als hätte er schon Abenteuerliches erlebt. Unbedarft war er jedenfalls nicht. Er stand kerzengerade da, in der einen Hand hielt er einen abgegriffenen Wanderstab, die andere streckte sich mir entgegen. Mit dem Seegang schien er keine Schwierigkeiten zu haben, wie ich neidvoll bemerkte.

»Hier. Nehmt das. Es wird Euch helfen.«

Seine Stimme war leise, aber resolut. Fast wunderte es mich, dass er mir das gelbe Zeug in seiner Hand nicht einfach in den Mund stopfte.

Argwöhnisch betrachtete ich es. »Was ist das?«

»Ingwer. Er wirkt Wunder bei Seekrankheit.«

»Woher wollt Ihr das wissen?«

Seine Miene blieb unverändert. »Ein Matrose riet mir dazu, einige Tage bevor ich an Bord ging.«

»Und dieser Matrose ... lebt er noch?«, fragte ich halb im Spaß.

»Nein. Er starb.«

Ich wurde blass.

»Er bekam in der Schenke einen Knüppel über den Schädel. Von dem Mann seiner Geliebten.«

»Oh«, machte ich nur. Blut schoss in meine Wangen. Vor mir stand ein Diener Cherons, des Gottes der Rechtschaffenheit. Er trug mit Sicherheit eine Klinge der Gerechtigkeit unter seiner Kutte, die von der Hand seines Gottes geführt wurde. Vermutlich war er der Einzige an Bord dieses Schiffes, der nicht log, da sein Gott es ihm verbot. Und ich traute mich nicht, den Ingwer aus seiner Hand zu nehmen.

Ich suchte in dem Blick des Novizen nach Wut oder Ärger über meinen Argwohn. Doch er blinzelte nicht einmal, als ich ihm abermals sekundenlang ins Gesicht starrte.

Seine Augen musterten mich interessiert, der Mund verriet leichte Belustigung. Seine Züge waren kantig, aber nicht zu kantig, wie ich fand, und er trug einen sauber gestutzten Fünftagebart. Die Kutte schlotterte um seinen mageren, hochgewachsenen Körper, und ich fragte mich unwillkürlich, wie lange es wohl zurücklag, dass dieser arme Mensch etwas Ordentliches zu sich genommen hatte. Cheron war für seine Bescheidenheit, was irdische Vorzüge anging, bekannt, doch ich konnte mir nicht vorstellen, dass die Priester in seinem Tempel hungern mussten. Er musste schon länger auf Reisen sein, und zwar mit geringen Mitteln.

Seiner linken Hand nach zu urteilen, die er mir immer noch entgegenstreckte, schien er von seinem Schwert häufig Gebrauch zu machen. Die dünne Haut zwischen Daumen und Zeigefinger wies vernarbte Einschnitte auf, die da herrührten, dass eine scharfe Klinge zurück in die Scheide gesteckt wurde. Körperlich schwach schien er demnach nicht zu sein.

Ein weiteres Räuspern seinerseits brachte mich vollends aus dem Konzept. Ein herablassendes Lächeln lag auf seinen Lippen, als er mit einem Nicken zu der schrumpeligen Knolle in seiner Handfläche wies. Mein Verstand begann langsam wieder einzusetzen, aber anstatt einer Entschuldigung, ihn erneut ungeniert angegafft zu haben, stieß ich ein wenig damenhaftes Schnaufen aus.

Zögernd streckte ich die Hand aus. Mit spitzen Fingern griff ich nach dem gelben Stück, da traf unsere Haut aufeinander, und ich zuckte vor Überraschung zusammen. Die kurze Berührung jagte mir einen heißen Schauer den Rücken hinab. Seine Mundwinkel zuckten belustigt, und ich riss verlegen die Hand weg. Ich trat zurück, konzentrierte mich mühsam auf den Ingwer und betrachtete ihn von allen Seiten.

»Kauen. Ihr müsst ihn nur kauen«, riet er mir, als wäre unser Hautkontakt vollkommen spurlos an ihm vorübergegangen.

»Ah, Elda Rheanne, hier seid Ihr!«

Ich hob den Blick und steckte mir den Ingwer schnell in den Mund, als ich Román mit flotten Schritten herannahen sah. Der scharfe Geschmack brachte mich zum Husten. Währenddessen blieb der stellvertretende Erste Maat mit kerzengeradem Rücken vor mir stehen.

»Kapitän Menderz schickt mich. Ihr wünscht, die Adlerschwinge zu besichtigen?« Er schenkte mir ein gelbzahniges Lächeln. Sein Atem roch nach Kautabak. »Nun, da seid Ihr bei mir an der richtigen Stelle. Ich kenne die Gute in- und auswendig!«

»Sehr schön. Ich freue mich darauf.« Ich hob die Hand. »Einen Augenblick nur.«

Ich drehte mich zu dem Mönch, um mich für den Ingwer zu bedanken. Doch der Platz, an dem er gerade noch gestanden hatte, war leer. Ich runzelte die Stirn und suchte das Deck nach seiner grauen Kutte ab, aber ich fand ihn nicht.

»Ist etwas, verehrte Elda? Fühlt Ihr Euch nicht wohl?«

»Doch. Ist schon gut. Ich wollte nur dem Mönch etwas sagen, das ist alles.«

»Welchem Mönch, Elda?«, fragte Román verwundert.

Ich schüttelte den Kopf. Román musste ihn übersehen haben. So schnell konnte schließlich niemand verschwinden.

Kapitel 3

»Die Adlerschwinge ist ein geschichtsträchtiges Schiff«, sagte Román mit unüberhörbarem Stolz in der Stimme. Mit der Hand fuhr er über die sorgsam polierte Reling.

»Vor über zwanzig Jahren wurde von dem Vater der Ersten Präsenz Merideth – Hades möge sich seiner Seele angenommen haben – der Befehl erlassen, ein Schiff zu bauen, das denen des genzabarischen Kaisers in nichts nachstand. Kennt Ihr die Segler Genzabars?«

Ich nickte. »Ich sah sie auf Gemälden. Sie wirken elegant.«

»Das sind sie auch! Hübsch anzusehen, schnell und wendig, und sie verfügen über Kanonen, die über mehrere Fuß hinweg ein feindliches Schiff in zwei Teile sprengen können.«

»Kanonen?« Ich war ehrlich erstaunt. Ich wusste nur von den schweren Ballisten, mit denen die astranischen Kriegsfregatten ausgerüstet waren. Wurden sie fachgerecht bedient, konnten sie einem Feindschiff auf einigen hundert Fuß ein Loch in den Rumpf schlagen.

»Jawohl! Kanonen.« Román machte eine ausladende Geste. »Kaiser Vargaz ist in vielerlei Hinsicht fortschrittlicher als sein Vater. Seine Frau, die Kaiserin, bewundert die oskanonische Alchemie und bemüht sich um ein freundschaftliches Verhältnis zwischen den Ländern. Deswegen stehen der Kaiser und die Matriarchin Avellana in enger Verbindung. Es befinden sich sogar hochrangige Alchemisten im Palast des Kaisers. Ihnen wurde ein eigener Tempel gebaut, in dem sie Yarna anbeten können.«

Der missbilligende Ton zum Ende seiner Rede war deutlich zu vernehmen. Ich selbst hielt nicht viel von Religion, daher machte es für mich keinen großen Unterschied, zu wem die Leute beteten. Cheron, der Gott der Rechtschaffenheit, Mirane, die Göttin der Liebe, und Hades, der Gott über Tod und Leben, waren die drei Götter, die in der gesamten Aufgetauchten Welt verehrt wurden. Yarna, die Göttin der Magie, und Yulrath, der Gott der Unterwelt, bildeten die Ausnahme. Doch die oskanonischen Alchemisten – ich nannte sie Hexer, denn ihre Fähigkeiten waren mir unheimlich – schworen auf ihre Existenz, und bisher hatten die restlichen Götter nichts dagegen unternommen, diese Aussage zu widerlegen.

»Nun«, fuhr Román fort, und ich hörte ihm aufmerksam zu, »eine Kanone ist ein interessantes Gebilde. Ich persönlich sah eine aus nächster Nähe, als die Adlerschwinge vor einigen Jahren in Genzabars Hauptstadt Esteban vor Anker lag. Ihr werdet Esteban lieben, Elda Rheanne! Es ist eine wundersame Stadt, so voller Leben und Neuem, dass Euch schwindlig werden wird.«

»Ich bin in der Tat neugierig«, stimmte ich ihm zu. »Ich habe bisher von den südlichen Ländern nur gehört. Gesehen oder gar betreten habe ich Genzabar noch nicht.«

»Dann wird es höchste Zeit! Tradition und Fortschritt vereinen sich in Genzabars weiten Wüsten in perfekter Harmonie. Kaiser Vargaz gewährt dem Volk Freiheiten, die unter der Herrschaft seiner Vorfahren nie vorstellbar gewesen wären. Frauen dürfen den Familienbetrieb übernehmen, und Diener haben eigene Rechte. Der technische Fortschritt sorgt für weniger Unfälle in den Goldminen und den Steinbrüchen. Und das Land profitiert vom Bündnis mit Oskanon. Man kann diesen unheimlichen Alchemisten viel Schlechtes nachsagen, aber im Erfinden von Dingen sind sie Genies.« Román strich sich über die schmierige Haarpracht, ehe er fortfuhr: »Eine Kanone sieht wie ein gusseisernes Rohr aus. Es funkelt und blendet in der strahlenden Sonne, doch aus weiter Ferne wirkt dieses Leuchten wie Magie. Anfangs hegte ich die Überzeugung, eine Kanone würde nur durch die Hand eines Alchemisten funktionieren. Doch es ist keine Hexerei!«

Er freute sich augenscheinlich über meinen erstaunten Gesichtsausdruck und musste lachen. Dann schob er sich eine neue Stange Kautabak in den Mund.

»Das Prinzip ist lächerlich einfach. Der oskanonische Alchemist hat lediglich verschiedene Bestandteile zu einer Art Pulver gemörsert, das es ganz gewöhnlichen Menschen ermöglicht, eine Explosion zu verursachen.«

Mein Staunen wurde immer größer. Ich hatte von Pulvern gehört, die sehr gefährlich waren, von fliegendem Gift ... Aber eine Explosion aus Menschenhand, ohne einen Hexer, das war mir tatsächlich neu.

»Das Innere des Rohres wird mit Kugeln gefüllt, schweren Kugeln aus Stein oder Eisen. Kaiser Vargaz scheint eine Vorliebe für eiserne Kugeln zu haben. Aber was rede ich da!« Román schlug mit der flachen Hand gegen seine Stirn. »Ihr wollt doch die Adlerschwinge erkunden. Verzeiht, ich bin abgeschweift.«

»Dafür war es sehr lehrreich«, sagte ich und war ihm tatsächlich dankbar.

»Nun, der Vater der Ersten Präsenz Merideth wollte also ein ebenbürtiges Schiff. Ein Schiff, von dem man in allen Ländern spricht, das auf den gesamten Weltmeeren bekannt ist und vor dem sich selbst die Piraten fürchten sollen.«

»Ich nehme an, er sprach von der Adlerschwinge?«

Román grinste. »Ganz richtig.«

»Die Schiffsbauer müssen ein falsches Bild von Genzabars Seglern gehabt haben«, meinte ich. »Die Adlerschwinge ist schön anzusehen, wirkt aber im Vergleich zu den Seglern doch eher schwerfällig und träge.«

»Sagen wir, Erste Präsenz Merideths Vater hatte es sich dann doch wieder anders überlegt. Er wollte plötzlich im Besitz eines Schiffes sein, das stabil genug wäre, um bei einer Seeschlacht ohne größeren Schaden zu obsiegen.«

»Wankelmütig wie seine Tochter«, murmelte ich leise und hoffte, dass Román meine Worte nicht gehört hatte.

»So entstand die Adlerschwinge, der es an Prunk wahrlich nicht fehlt. Sie ist ein gutes Schiff, Elda Rheanne. Gut und treu. In Stürmen hat sie uns nie im Stich gelassen und uns immer wohlbehalten in den nächsten Hafen gebracht«, erklärte der stellvertretende Erste Maat. Es schien nicht so, als hätte er meine gemurmelten Worte gehört. Innerlich seufzte ich erleichtert auf. Viele dachten so wie ich, doch man tat gut daran, seine Gedanken in der Öffentlichkeit für sich zu behalten. Besonders ich, die ich eine Ritterin war und dem astranischen Adler mit meinem Leben diente, musste vorsichtig sein. Einen weiteren Ausrutscher durfte ich mir nicht erlauben.

»Es ist eine Seltenheit, denn die Adlerschwinge hat seit ihrem Stapellauf nur einen einzigen Kapitän anerkannt, und zwar den ehrenwerten Elder Fregattenkapitän Menderz«, meinte Román, und ich konnte die Bewunderung und den Respekt hören, den er seinem Vorgesetzten entgegenbrachte.

»Ein Schiff wählt seinen Kapitän aus? Übertreibst du nicht ein wenig?«

»Oh nein! Die Adlerschwinge ist sehr wählerisch gewesen. Bevor Elder Kapitän Menderz zum ersten Mal die Planken betreten hat, hatten ein halbes Dutzend Kapitäne – und zwar hochrangige Admiräle der astranischen Marine – versucht, die Adlerschwinge zum Auslaufen zu bewegen. Nichts geschah.«