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Eine eindrucksvolle Stimme aus New York - erstmals übersetzt ins Deutsche. Die Gedichte von Donald Berger, der 1956 in New York City geboren wurde, haben einen unverkennbaren Ton. Sie sind lakonisch und unruhig zugleich, unterlegt mit höchstem Raffinement. Berger arbeitet mit und im Material der Alltagssprache, er steht in der Tradition der amerikanischen Popdichter wie Allen Ginsberg und ebenso in der einer symbolistischen europäischen Poesie. Seine Gedichte entstehen als Übersetzungen einer an die Sprache und das Sprechen gebundenen Analyse und meiden das direkte Aussprechen von Gefühlen, sie geben nicht vor, eine »Wahrheit" zu verkünden.
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Donald Berger
The Long Time | Die währende Zeit
Poems | Gedichte
Aus dem Englischenvon Christoph König
Wallstein Verlag
for Cindy
All the things I love, come here!
All ihr Dinge, die ich liebe, kommt her!
Gerry Crinnin
It was a long
time. What day
was it? I
didn’t know.
O little while
while you last,
as somebody
who doesn’t know meets
somebody who does,
and the rooms’
crack of wind
tinted glass
across from the
stone-piled well into
the church’s field:
to grip the telephone
with my neck,
over a light
I loved you
Es war eine lange
Zeit. An welchem
Tag? Ich
wusste es nicht.
O kleine Weile,
während du andauerst,
wie einer,
der nicht Bescheid weiß, einen trifft,
der es weiß,
und der Räume
Windriss,
gefärbtes Glas,
von dem
steingefügten Brunnen auf
den Kirchacker hinüber:
das Telefon
mit meinem Hals zu halten,
über einer Lampe
Ich liebte dich
The wall has pictures on it.
Why? And there are so many books
on the floor and desk.
There is a pen lying next to an elbow
and a pile of paper at a reach
to the right. In one huge way
that’s all that needs noting
but in another more confused, more modern way,
it’s whatever thought
has fallen, like being promised
to be taken somewhere
you’ve only seen pictures of.
There isn’t anything
planned, the whole day just sort of
swings off into the shadow over there,
swings off to the right over there
next to the picture of the farm.
An der Wand hängen Bilder.
Warum? Und es liegen so viele Bücher
auf dem Boden und dem Schreibtisch.
Da liegt ein Stift neben einem Ellenbogen,
und ein Papierstoß in Reichweite
zur Rechten. In einem großen Sinn
ist das alles, das verzeichnet werden muss,
aber in einem anderen, verwirrteren und moderneren Sinn
ist es jeder Gedanke,
der gefallen ist, wie als Versprechen,
irgendwohin gebracht zu werden,
wovon du nur Bilder gesehen hast.
Gar nichts ist
geplant, der ganze Tag schaukelt gewissermaßen nur fort
in den Schatten dort drüben,
schaukelt fort nach rechts dort drüben
neben das Bild des Bauernhofs.
I love how you looked on that day.
I didn’t know you and still
Don’t know you,
The day of the walking X’s, no, the walking wheels.
I have to be home before two.
I let in a miniature face.
The shadow under the S-Bahn bridge is cold,
The man-sized graffiti almost a comfort.
Take those thoughts of a hand the fireflower put it
Over the window that reads, in English,
The Unknown Friends.
Ich mag, wie du an jenem Tag ausgesehen hast.
Ich kannte dich nicht und immer noch
Kenne ich dich nicht,
Am Tag der gehenden Xe, nein, der gehenden Räder.
Ich muss vor zwei zuhause sein.
Ich lasse ein Miniaturgesicht herein.
Der Schatten unter der S-Bahn-Brücke ist kalt,
Das mannshohe Graffiti fast tröstlich.
Nimm jene Gedanken einer Hand, die Feuerblume, setze sie
Über das Fenster, auf dem, auf Englisch, zu lesen ist:
The Unknown Friends.
To be where the sun is,
is that a goal? The roads
curve, the hills lift, the day
on the side of the road.
Honestly to think of
them then, to want to call
out to the north and east
both, at the same time,
human, sworn. What will my
face want, what? What I see
has a hand In it. What
will be my Idea to
wait with me, What I don’t
know What will be my day?
Who’ll know, My nerve set of
six muscles In each of
my eyes, My brain in Two
halves, sounds recorded at the
sides. Speech at the front.
The cables do I Know
the difference Between sight
and sound. The ear, hinged chain
of bones, the head I Smile
with it, angstroms 4 to
eight Thousand violet to
red. What else Will I think,
(while) there? Will senses be
enough, will fall Be enough,
will clouds? Will light stay In my
eyes till gone? Of something
to write or write with, ways,
Words to say if I
one, brightness, Where there’s Bright-
ness in my eyes. Will it Be
enough, will it? What if
I see some person and
Words become this way,
certain, intense. Not
only but the throat Of
what should it Touch the top.
Both eyes at The same thing.
By the lips not only food
but the start of sound. Who
is it? Who walks with his
feet on the walk it’s who
I know, who I think’s what’s
the window, who’s waiting For
everything like a bus
to come. Now I’ll wait, I’ll
act now I’ll form.
Zu sein, wo die Sonne ist,
ist das ein Ziel? Die Straßen
machen eine Kurve, die Hügel heben sich, der Tag
am Straßenrand.
Ehrlich, an sie
dann zu denken, ausrufen zu wollen
nach Norden und Osten
gleichermaßen, gleichzeitig,
menschlich, verschworen. Was wird mein
Gesicht wollen, was? Was ich sehe,
hat eine Hand Im Spiel. Was
werde ich mir dabei Denken,
wenn ich mit mir warte, Was ich nicht
weiß Welcher wird mein Tag sein?
Wer wird es wissen, Mein Nervenbündel
aus sechs Muskeln In jedem
meiner Augen, Mein Hirn in Zwei
Hälften, Geräusche an den Seiten
aufgenommen. Rede vorne.
Die Kabel Kenne ich
den Unterscheid Zwischen Bild
und Ton. Das Ohr, Knochen-
kette im Scharnier, der Kopf, mit dem ich
Lächle, Ångstrom 4 bis
acht Tausend violett bis
rot. Was Werde ich sonst noch denken,
(während ich) dort (bin)? Werden Sinne
ausreichen, wird der Herbst Ausreichen,
werden es Wolken? Wird das Licht In meinen
Augen bis zum Ende leuchten? Von etwas,
was ich schreibe oder mit dem ich schreibe, Wege,
Worte, zu sagen, ob Ich
einer, Helligkeit, Wo Hellig-
keit in meinen Augen ist. Wird es
genügen, wird es? Was aber, wenn
ich einen Menschen oder
Worte auf diesem Weg entstehen sehe,
gewiss, stark. Nicht
nur, aber die Kehle Von
was, sollte es den Gipfel Erreichen.
Beide Augen auf Dasselbe gerichtet.
An den Lippen nicht nur Essen,
sondern der Beginn von Lauten. Wer
ist es? Wer mit seinen
Füßen auf dem Gehweg geht, ist der, den
Ich kenne, der, von dem ich denke, er sei, was
das Fenster ist, der Auf
alles wie auf einen Bus wartet,
der kommen soll. Nun werde ich warten, handeln
werde ich nun werde ich gestalten.
Can you expect special things to happen when you
Know that nothing great has ever happened before?
You can expect special things to happen, you can have
Breathing room, and wine, at no one else’s expense.
The road to the back of the room, where all the laughter
Is, seems so wide, I do not have to tell you how even
Wider it will become. So if you’re not tired, people can
Go there, and ask for a drink and enjoy whatever life
Without pretending. I’ve seen it, I saw it myself. The
Rays were those of electric lights but such a poverty
Went, and still goes, unnoticed. When I looked up,
It was three in the morning, a huge crowd of different
Colors was gathering. It was interesting, and people
Spoke to you face-to-face whether you wanted them
To or not. I remember feeling pickled with all kinds
Of feeling for it, in the back room, on the small street,
Wherever. Can you imagine looking at it for fourteen
Straight hours and never forgetting what you had to go
Back to? But it wasn’t dangerous, so unlike sugar or
Tobacco or meat it wasn’t funny. Fourteen times in
Six days I was forced to write to them about it, on bland
Postcards with pictures of grass on them, or maybe
A flower. By the grace of god it seemed not to punish
Anything for being there without listing, shoving. One
Guy tried to sell me a knife, and another offered to buy
It back from me, after I bought it. The moon had an un-
Documented shape to it. It was lathered. Steam tried
Reaching up to it, refusing to hide its hands. Soon we
Got tired of wishing for things, and didn’t love it, refusing
Even this last want, for someone to drive up and say we
Didn’t have to do anything anymore, and that the place
Looked good, spreading itself out under us or above us.
Darf man besondere Ereignisse erwarten, wenn man
Weiß, dass nichts Großartiges sich je zuvor ereignet hat?
Man darf besondere Ereignisse erwarten, man kann
Atemraum und Wein haben, auf niemand anderes Kosten.
Der Weg hinten in das Zimmer, wo das ganze Gelächter
Herkommt, scheint so breit, ich muss dir nicht sagen, um wieviel
Breiter sogar er werden wird. Wenn du also nicht müde bist, können die LeuteDorthin gehen und einen Drink bestellen
und jedwedes Leben genießen,
Ohne sich zu verstellen. Ich habe es gesehen, ich sah es mit eigenen Augen. DieStrahlen kamen von elektrischen Lampen, doch eine solche ArmseligkeitGing, und geht immer noch, unbemerkt vorüber. Als ich aufsah,War es drei Uhr früh, eine große Menge verschiedener
Farben versammelte sich. Es war anregend, und LeuteSprachen dich direkt an, ob du dasWolltest oder nicht. Ich erinnere mich mit allen möglichen Gefühlen dabeiDrangsaliert zu sein, im Hinterzimmer,
zur engen Straße hin,
Wo auch immer. Kannst du dir vorstellen, vierzehnGanze Stunden zuzusehen und niemals zu vergessen, worauf duZurückgreifen musstest? Aber es war nicht gefährlich, ganz anders als Zucker oder
Tabak oder Fleisch war es kein Vergnügen. Vierzehnmal während
Sechs Tagen war ich gezwungen, ihnen darüber zu schreiben, auf fadenPostkarten mit Fotos von Gras darauf, oder vielleichtEiner Blume. Bei Gott, es gab offensichtlich keine Strafe dafür,Dass man da
war, ohne zu wanken, zu drängeln. Ein
Typ versuchte, mir ein Messer zu verkaufen, und ein anderer bot an,
Es von mir zurückzukaufen, nachdem ich es kaufte. Der Mond gab eine un-Registrierte Gestalt ab. Er war eingeschäumt. Dampf versuchteZu ihm hinaufzureichen und lehnte es ab, seine Hände zu verbergen.Bald hatten wir
Genug davon, uns Dinge zu wünschen, und mochten es nicht, lehnten Sogar diesen letzten Willen ab, dass jemand vorfahre und sage, wir
Müssten überhaupt nichts mehr tun, und dass der Ort
Gut aussähe, wie er sich unter uns und über uns ausdehnte.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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