The Wicked Horse 4: Wicked Ride - Sawyer Bennett - E-Book

The Wicked Horse 4: Wicked Ride E-Book

Sawyer Bennett

3,5

Beschreibung

Diese Frau wird mein Tod sein. Das ist eine ziemlich düstere Vorhersage, aber wahrscheinlich die Wahrheit. Deshalb, weil sie nicht mir gehört und ich sie mir vermutlich nehmen werde, selbst wenn ich damit mein Leben riskiere. Ich bin auf sie fixiert … regelrecht von ihr besessen. Sämtliche Männer im "Silo" lechzen nach ihr, hätten gerne einen Vorgeschmack auf sie und ihre süße Jungfräulichkeit, die nur ein Mal zu vergeben ist! Korrekt. Sie ist eine Jungfrau. Eine Jungfrau mit dem Aussehen einer zerbrechlichen Porzellanpuppe. Aber ich weiß auch, dass sie stärker ist, als sie wirkt. Ich muss sie haben, und vielleicht wird heute Abend der Zeitpunkt kommen. Sie ist ein einziger Widerspruch – und mein Untergang. Aber das ist ein Risiko, das ich gerne eingehe. Teil 4 der "The Wicked Horse"-Serie aus der Feder der USA Today- und New York Times-Bestsellerautorin Sawyer Bennett.

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Sawyer Bennett

THE WICKED HORSE 4: WICKED RIDE

Erotischer Roman

© 2016 by Sawyer Bennett

© 2019 der deutschsprachigen Ausgabe und Übersetzung by Plaisir d’Amour Verlag, D-64678 Lindenfels

www.plaisirdamour.de

[email protected]

Übersetzung: Julia Weisenberger

Covergestaltung: © Mia Schulte

Coverfoto: © Periodimages.com

ISBN Taschenbuch: 978-3-86495-373-6

ISBN eBook: 978-3-86495-374-3

Sämtliche Personen in diesem Roman sind frei erfunden. Dieses eBook darf weder auszugsweise noch vollständig per E-Mail, Fotokopie, Fax oder jegliches andere Kommunikationsmittel ohne die ausdrückliche Genehmigung des Verlages oder der Autorin weitergegeben werden.

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Epilog

Autorin

Prolog

Logan

Diese Frau wird mein Tod sein.

Das ist eine ziemlich düstere Vorhersage, aber wahrscheinlich die Wahrheit.

Deshalb, weil sie nicht mir gehört und ich sie mir vermutlich nehmen werde, selbst wenn ich damit mein Leben riskiere.

Ich bin auf sie fixiert … regelrecht von ihr besessen. Dieses mitternachtsschwarze Haar und ihre großen blauen Augen in der Farbe des Himmels von Wyoming. Ihre helle Haut … fast durchscheinend. Sie sieht aus wie von einer anderen Welt, und es ist kein Geheimnis, dass jeder andere Mann im Silo genauso besessen von ihr ist wie ich.

Ich muss sie haben, und vielleicht wird heute Abend der Zeitpunkt kommen. Mein Schwanz ist schon hart und schmerzt bei diesem Gedanken. Wenn ich tatsächlich das Vergnügen ihrer Gesellschaft haben sollte, wird mein Glied ihrer Pussy, die ganz sicher süßer als Honig ist, nicht einmal nahekommen. Ich versuche, gelassen auszusehen, als ihr „Besitzer“ im Silo herumspaziert und mit den verschiedenen Gästen plaudert, um zu entscheiden, wer heute mit ihr spielen darf. Er hat mich bei drei früheren Gelegenheiten übergangen, daher erwarte ich, dass es diesmal nicht anders laufen wird. Er weiß, dass ich nicht das Vermögen habe, auf das er spekuliert, wenn er sie am Ende versteigert. So viele Männer lechzen danach, sie probieren zu dürfen, aber es gibt eben nur ein einziges jungfräuliches Mädel.

Korrekt.

Sie ist eine Jungfrau.

Sie ist zwanzig Jahre alt und sieht aus wie eine Porzellanpuppe, die zerbricht, wenn man sie nicht vorsichtig handhabt. Aber ich weiß auch, dass sie stärker ist, als sie wirkt, denn ich habe gesehen, wie sie in den Mund gefickt wurde und es ertragen hat wie ein Weltmeister.

Sie ist ein Widerspruch.

Sie wird vermutlich mein Untergang sein.

Kapitel 1

Logan

Ich befinde mich wieder im Zuschauerraum. Drei Reihen Sitze. Ich sitze in der vordersten Reihe, also habe ich eine vollkommen freie Sicht auf das, was sich ungefähr fünf Meter unter uns abspielt. Ich bin schon mal hier gewesen und mir ist alles vertraut, aber nicht so, dass es mir ein Gefühl der Geborgenheit geben würde.

Dennoch ist es vertraut, sodass ich diesen Albtraum bis zum Ende durchleben muss, selbst wenn ich nicht genau erkennen kann, wohin es führt.

Die Lichter im Zuschauerraum sind hell und stechen in den Augen, der Raum darunter ist jedoch dunkel und schattig; nur der Operationstisch in der Mitte wird von runden OP-Lampen erleuchtet. Und ich weiß, dass es ein Operationstisch ist, weil ich das Rauschen des Beatmungsgeräts und das leise Piepen des EKG-Monitors hören kann. Hauptsächlich aber deshalb, weil sich mehrere Ärzte und Krankenschwestern in Kitteln und mit Gesichtsmasken darum versammelt haben. Es gibt so viele von ihnen, dass sie Schulter an Schulter stehen und einen engen Ring bilden, während sie arbeiten. Der Kreis aus medizinischen Koryphäen ist so dicht, dass ich nicht mal sehen kann, wer auf dem Tisch liegt.

Ich beuge mich in meinem Stuhl vor, näher an das Glas. Ich verenge meine Augen und neige mich nach links und rechts, um einen besseren Blick zu haben.

Um zu erkennen, wer dort liegt.

Wenn sich auch nur einer ein wenig bewegen würde, könnte ich etwas erkennen.

Es ist so frustrierend, und ich frage mich, ob ich der Einzige im Raum bin, der damit Schwierigkeiten hat. Sämtliche Plätze sind besetzt, das weiß ich, aber nicht, wer alles hier ist.

Ich drehe den Kopf nach rechts. Die Gesichter der Menschen sind verschwommen und nicht identifizierbar.

Links ist es das Gleiche, auch wenn sich niemand so vorbeugt wie ich. Scheinbar bin ich der einzige, der sich derartig für den Patienten auf dem Tisch interessiert.

Ich sehe wieder hinab. Eine Vorahnung steigt in mir auf, jedoch kann ich sie nicht zuordnen. Die Ärzte und Krankenschwestern arbeiten und murmeln Worte vor sich hin, die ich nicht verstehe.

Dann passiert es … Der Arzt am Ende des Tisches, bei den Füßen des Patienten, bewegt sich ein wenig und streckt sich, bis sein Rücken gerade ist. Sein Kopf dreht sich langsam und sein Blick richtet sich direkt auf mich. Ich sehe nichts außer diesen Augen, da sein Gesicht von der Maske bedeckt ist, aber ich muss auch nicht unter die dünne Schutzschicht schauen, um zu wissen, dass seine Lippen zu einer enttäuschten Grimasse verzogen sind.

Seine Augenbrauen sind zusammengezogen und er hat die Augen verengt. Ich fühle den eisigen Abscheu in jeder Zelle meines Körpers.

Dann bewegt er sich wieder … diesmal nach rechts, was eine Öffnung am Ende des Tisches freigibt. Sein Blick ist jetzt so feindselig, dass es mir nicht schwerfällt, meinen eigenen von ihm loszueisen und auf den Operationstisch zu richten.

Ein kleiner Körper liegt dort, zugedeckt mit einem weißen Tuch. Die Füße reichen nicht bis zum Ende. Einer nach dem anderen treten die Ärzte und Krankenschwestern weg, sodass ich noch besser sehe, was wirklich vor sich geht.

Instinktiv weiß ich, dass der Körper weiblich ist, obwohl er bis zur Brust bedeckt ist. Zuerst bemerke ich das lange dunkle Haar, doch ich kann ihr Gesicht nicht sehen, denn es ist von einer großen Maske, die mit dem Beatmungsgerät verbunden ist, verdeckt.

Ich bin so frustriert, weil ich nicht erkennen kann, wer es ist.

Schließlich greift eine Krankenschwester nach der Maske und zieht sie langsam weg.

Mein Herz schlägt schneller angesichts der Erwartung … der Befürchtungen … ich bin der Hysterie nahe. Ich will wegsehen, aber ich kann nicht.

Ich erlaube es mir nicht.

Dann sehe ich, wer es ist. In genau dem Moment, in dem das Beatmungsgerät verstummt und ein langes, gleichmäßiges Piepen aus dem EKG-Monitor dringt.

Und ich schreie und schreie und schreie.

Ich fahre im Bett auf. Meine Bauchmuskeln spannen sich bei der Bewegung an, doch dann entspannen sie sich, als ich wach werde. Mein Mund steht offen, aber kein Geräusch kommt heraus. Ich bin schweißgebadet und die Tropfen rinnen meine Schläfen und in der Mitte meiner bloßen Brust herab.

Meine Lungen weiten und ziehen sich hektisch zusammen, doch es fühlt sich nicht so an, als ob sie Sauerstoff kriegen würden. Ich schwinge die Beine zur Seite. Das Boxspringbett knarzt unter mir und ich stelle die Füße leicht gespreizt auf den Boden. Ich beuge mich vor und senke den Kopf zwischen die Knie, während mich Welle um Welle von Übelkeit überrollt. Ich hole tief Atem und sage mir, dass es nur ein Albtraum ist.

Aber ich bin wach und klar genug, um zu wissen, dass es das nicht ist.

Bilder von dem kleinen Mädchen auf dem Operationstisch rasen durch mein Hirn. Der leichte antiseptische Geruch steckt so deutlich in meiner Nase, dass meine Augen anfangen zu tränen.

Ich schlucke die Galle hinunter, die in meiner Kehle aufsteigt, und werfe mich zurück aufs Bett. Ich kneife die Augen zusammen und beschwöre die heftigsten pornografischen Bilder herauf, die ich mir vorstellen kann, um meine Gedanken in andere Bahnen zu lenken. Ich habe Tiefenatmung, Meditation, verschreibungspflichtige Medikamente, illegale Drogen und Alkohol ausprobiert. Ich habe alles versucht, aber nichts vertreibt die Albträume schneller als die Konzentration auf etwas, das vollkommen entgegengesetzt zu dem Leid ist, das dieser Traum hervorruft.

Daher lege ich den Fokus auf die extreme Lust der Perversion, um dieses Grauen auszulöschen.

Das funktioniert immer.

Zumindest hat es das während des vergangenen Jahres, in dem ich Mitglied im Silo war. Solange es meiner mentalen Betäubung dient, werde ich mich weiter im Dunst sexueller Leidenschaft verlieren, um den Wahnsinn unter Kontrolle zu halten.

Ich denke an die letzte Nacht und den unglaublichen Sex mit Rand und Cat.

Das war so verdammt heiß.

Ein winziger zerbrechlicher Körper unter einem Laken.

Ich presse die Augen fester zusammen und erinnere mich daran, wie es war, Rand zu küssen … seine rauen Hände auf meinem Schwanz zu fühlen, während Cat sich selbst berührt hat. Ich rufe mir ins Gedächtnis, wie Cat mir befohlen hat, Rand zu ficken, und ich denke an das Zittern, das daraufhin meine Wirbelsäule hochraste, hervorgerufen von dem Wissen, dass es sie anmacht, wenn zwei Männer miteinander zu Gange sind.

Das lange, stete Piepen des EKG-Monitors. Herzstillstand.

Ich zwinge mich, mich daran zu erinnern, wie ich meinen mit Gleitgel befeuchteten Ständer an Rands Anus angesetzt habe und wie es sich angefühlt hat, als meine Spitze diesen engen Ring durchbrochen hat. Während ich die Hand meinen Bauch hinab zwischen meine Beine schiebe, flehe ich meinen Schwanz an, endlich hart zu werden, aber er gehorcht nicht.

Er weigert sich, und das macht mir Sorgen. Ich habe diesen Albtraum viele Male gehabt und weiß, dass ich den Horror normalerweise vertreiben kann, indem ich mich zu den sexuellen Eskapaden, die ich über das letzte Jahr hinweg erlebt habe, selbst befriedige. Wenn ich mir in die Hand spucke und sie um meinen Schaft lege, befreit meist schon die erste Berührung meinen Geist. Beim dritten Pumpen verliere ich mich im Vergnügen und vergesse das kleine Mädchen auf dem Tisch. Sex ist eine Droge, und vielleicht bin ich ein Sexsüchtiger, aber es hält mein Elend in Schach.

Doch so heiß die letzte Nacht mit Rand und Cat auch war … trotz der Tatsache, dass ich heftig gekommen bin, während ich bis zu den Eiern in diesem engen Arsch versenkt war, bleibt mein Schwanz weich.

„Fuck“, murmle ich, stütze mich auf die Ellbogen auf und sehe im frühen Morgenlicht an mir hinab. Die Erinnerung an letzte Nacht sollte eigentlich Wirkung zeigen, aber ich fühle nichts außer überwältigenden Schuldgefühlen und Traurigkeit, die meinen Körper als Geisel genommen haben. Zum ersten Mal seit langer Zeit verspüre ich das Verlangen, mich vollkommen und bis zur Besinnungslosigkeit zu besaufen. Eine Flasche Wodka zu exen, vielleicht davor noch ein paar Xanax einzuwerfen. Meine Handflächen jucken, nicht von dem Drang, mir einen runterzuholen, sondern mir Pillen in den Rachen zu stopfen oder eine Flasche Alkohol zu öffnen.

Nicht. Gut.

Ich lasse mich auf die schmale Matratze zurückfallen. Die Laken liegen verknotet unter mir, Zeugen des beschissenen Schlafs, den ich gehabt habe. Ich seufze frustriert. Alles – von meinem Kopf bis hin zu meinem Schwanz – scheint kaputt zu sein.

Ich schließe die Augen und frage mich, welche grauenhaften Bilder vor mir auftauchen werden, da ich mich jetzt vollkommen in Selbstmitleid suhle, bin jedoch überrascht, als sich mir ein heller und lebhafter Anblick bietet.

Langes Haar bis zur Mitte des Rückens, so dunkel wie Rabenschwingen. Große blaue Augen voller Unschuld. Ein sinnlicher, kurvenreicher Körper mit einem Arsch, der nur darum bettelt, festgehalten zu werden, während ich sie ficke.

Ich stöhne, als ich an die jungfräulich süße Auralie denke, die die letzten drei Tage das Silo besucht hat, und mein Schwanz beginnt zu reagieren.

Und er reagiert rasant.

Meine Eier kribbeln, sobald ich die Hand um meine wachsende Länge schließe und sofort zu pumpen beginne, während die Frau meine Gedanken beherrscht, die mich in den vergangenen Tagen immer mehr fasziniert hat. Offen gestanden habe ich, als ich Rand gevögelt habe, der gleichzeitig Cat genommen hat, mir Auralie vorgestellt. Es war ihr Gesicht, das ich bei meinem Orgasmus gesehen habe.

Sie ist ein Rätsel, und ich bin nicht der Einzige, dessen Schwanz in Habachtstellung geht, wenn sie in der Nähe ist. Ihr „Besitzer“ ist ein Arschloch, das aussieht wie ein Schlappschwanz und es liebt, sie vorzuführen. Er hält sie den Männern vor die Nase, sie dürfen sie jedoch nicht berühren, außer er gibt das Okay. Manchmal lässt er sie nackt durch das Silo gehen. Dann schwingen ihre großen Brüste mit den aufgerichteten harten Nippeln, die mich denken lassen, dass sie von der Situation erregt wird. Doch das macht sie nur umso anziehender, eben weil das Gerücht umgeht, sie wäre noch Jungfrau.

Das bedeutet nicht, dass sie keine sexuelle Erfahrung hat, aber Magnus – ihr Besitzer – hat mehreren Gästen gegenüber angedeutet, ihre Pussy sei unberührt. Deshalb wirkt sie noch süßer auf all die geilen Männer, die eine Jungfrau in ihren Erfahrungsschatz aufnehmen wollen.

Und ich?

Mir waren Jungfrauen bisher ziemlich egal. Sie sind zu steif und unnachgiebig. Wenn ich ficke, will ich mir keine Gedanken darüber machen müssen, ob ich der Frau wehtue. Ich will eine, die mich anfleht, meinen Schwanz in sie zu rammen, und der der dadurch entstehende kurze Schmerz gleichgültig ist. Das bedeutet nicht, dass ich dem Bedürfnis nachgeben werde, weil ich genauso viel Spaß daran habe, jemanden langsam, süß und zärtlich zu vögeln. Das ist mir alles gleich recht.

Aber etwas an Auralie spricht mich an. Für mich spielt es keine Rolle, dass sie Jungfrau ist, und falls ich jemals das Glück haben sollte, sie in die Finger zu bekommen, würde ich darauf achten, ihr nicht wehzutun. Ich würde ihr erstes Mal zu etwas Besonderem machen und es ihr beim zweiten Mal härter besorgen, wenn sie dazu bereit wäre und ich das Gefühl hätte, dass sie es ertragen kann.

Nein, ihre Jungfräulichkeit ist es nicht, was mich an ihr fasziniert.

Ich kann den Finger nicht darauflegen, doch da ist irgendwas in ihren Augen, das ich wiedererkenne. Vielleicht spricht eine Seele zur anderen … und wir haben genügend Blicke ausgetauscht in jeder Nacht, in der ich sie im Silo gesehen habe.

Gerade letzten Abend, ich schwöre es, haben wir eine ganze Unterhaltung mit geheimen, aber bedeutungsvollen Blicken geführt. Kurz bevor Magnus den glücklichen Bastard ausgewählt hat, der ein wenig private Zeit mit ihr erhielt, gab es einen Moment, in dem sie mich angesehen hat, und ich gelobe, ihr Blick sagte: Ich wünschte, ich müsste das nicht tun. Ich wünschte, ich könnte frei wählen, wen ich will. Ich wünschte mir wirklich, ich könnte dich haben.

Und ich konnte nicht anders. Meine Augen antworteten ihr: Ich helfe dir hier raus. Sag mir, was du brauchst, und ich werde es tun.

Aber dann stieß Magnus ein lautes, bellendes Gelächter aus, das unsere Verbindung unterbrach, und er schüttelte einem der Gäste enthusiastisch die Hand. Mein Magen verkrampfte sich für einen Augenblick, denn ich glaubte, er hätte Auralie an diesen Kerl „verkauft“ … jemandem, den ich nicht kannte, weil er erst vor ein paar Monaten ins Silo gekommen war … Doch schließlich begriff ich, dass er ihn nur für ein kurzes Zwischenspiel mit ihr ausgewählt hatte.

Magnus sah zu Auralie und neigte den Kopf in Richtung des Mannes. Der gewählte Kerl war ungefähr zehn Jahre älter als ich, was ihn doppelt so alt machte wie Auralie, die angeblich zwanzig war. Aber vermutlich war er attraktiv genug – nicht, dass ich Typen unter diesem Aspekt betrachtete. Ja, sicher, ich habe Rand ein paarmal gefickt und er mich, doch da bin ich bloß auf der Suche nach etwas Neuem und Innovativem gewesen, um mich zu befriedigen. Es geht nur darum, meinen Verstand mit den intensivsten und verrücktesten Erfahrungen zu füllen, die ich finden kann, damit ich nicht über … andere Dinge nachdenke.

Auralies Kopf neigte sich ein wenig und sie nahm einen tiefen Atemzug. Sie ging zu dem Mann, der ganz offensichtlich eine Erektion in seiner Anzughose hatte, und fasste ihn bei der Hand. Und weil das Silo ein privater Sexclub ist, in den Menschen eintreten, um ihre sexuellen Perversionen in einer bewussten und akzeptierenden Umgebung ausleben zu können, ist Selbstdarstellung häufig Teil des Deals. Deshalb ist das Silo nichts mehr als ein rundes Gebäude mit von innen verglasten Zimmern, sodass man nicht im Privaten vögeln kann. Alle anderen sollen der Sache beiwohnen und davon angeregt werden.

Voller Befürchtung und gleichzeitiger Erwartung habe ich letzte Nacht zugesehen, wie Auralie den Mann zu einer Sitzgruppe mit niedrigen, schwarzen Ledersesseln führte, die in einem Kreis angeordnet waren, und ihn Platz nehmen ließ. Obwohl ich nicht wollte, dass sie mit dem Kerl verkehrte, machte mich der Anblick auch scharf, was mich vollkommen verblüffte.

Ja, ich wollte, dass diese hellen, zarten Hände meinen Gürtel so bearbeiteten wie seinen. Ich wollte, dass Auralie meinen Schwanz befreite, sich über mich beugte und diese Brüste wie hypnotisierende Pendel vor mir schwangen. Und Gott … als sie den Mund öffnete und ihre Lippen um seinen Ständer legte, dessen Größe meiner nicht einmal nahekam, hätte ich schwören können, dass ich sie fast um mein eigenes Glied fühlen konnte. Obwohl ich Rand nicht mal eine Stunde davor gefickt hatte – ich hatte ihn und Cat zusammengekuschelt in ihrem Bett zurückgelassen –, wurde ich sofort unglaublich geil, als ich zusah, wie die liebliche Auralie einem anderen Kerl einen Blowjob verpasste.

Ich war gleichzeitig eifersüchtig, lüstern und wütend. Ich wollte sie wegzerren und vor mir auf die Knie werfen. Ich wollte den Mann in dem Ledersessel schlagen, dessen Gesicht sich vor Lust angespannt hatte. Und dann wollte ich Magnus die Scheiße aus dem Leib prügeln, weil der Freude und Stolz dabei zu empfinden schien, Auralies Mund anzubieten, da er niemanden gratis ihre Pussy berühren ließ.

Ich sah ein paar Minuten zu, wie Auralies Mund auf seinem Schwanz hoch und runterrutschte, während mein eigener in meiner Hose pochte und sich nach Erleichterung sehnte. Ich spannte den Kiefer an, sah zu und wünschte mir, ich wäre an seiner Stelle, obgleich ich wusste, dass das nie passieren würde. Das Gerücht besagte, dass Magnus ihr Jungfernhäutchen dem Höchstbietenden überlassen würde – und bei meinem Gehalt würde ich es mir nicht leisten können –, aber momentan machte er nichts anderes als Guerillamarketing. Er brachte die männlichen Gäste zur Raserei, indem er Auralie herumstolzieren und ein paar Schwänze lutschen ließ, damit die Kerle eine kleine Testrunde drehen konnten.

Ich wusste, dass ich erledigt war, als ihre Wangen sich bei einer Aufwärtsbewegung nach innen wölbten und Auralie den Blick hob und mich ansah. Ihr Gesichtsausdruck besagte eindeutig: Ich wünschte, das hier wäre dein Schwanz.

Fuck … Ich war so was von erledigt.

Ich unterbrach den Augenkontakt mit ihr, fuhr herum und marschierte in den kurzen Flur, der zu der äußeren Halle führte, die das Silo umgab. Ich folgte dem Weg ein Stück und wählte eine Glastür, hinter der sich der Orgien-Raum befand. Es war die beste Wahl, weil er immer voller Leute war, die nicht mehr als eine sich windende Masse von Schwänzen und Pussys waren, die nur gefickt werden wollten. Ich nahm mir ein Kondom aus einer großen Schale an der Tür und ging ins Zentrum des Geschehens. Ich würde mich ficken oder mir einen blasen lassen, es war mir vollkommen egal, aber ich brauchte die Erleichterung.

Und ich würde mir die ganze Zeit vorstellen, es wäre Auralie.

Kapitel 2

Auralie

Ich gehe die Treppe hinunter, eine Hand auf dem knorrigen Pinienholzgeländer, die andere hält meinen langen Bademantel hoch, so dass ich nicht stolpere. Ich unterdrücke ein Gähnen; ich weiß nicht, weshalb, und lasse es frei. Ich mache mir nicht die Mühe, mir die Hand vor den Mund zu halten, wie es die guten Manieren verlangen. Der Einzige, den ich damit verärgern könnte, ist Magnus, und das ist mir egal. Ich kann seine Stimme hören, tief und kontrolliert, als ich durch das kleine Wohnzimmer und in die Küche gehe.

Magnus Albright sitzt am runden Küchentisch, der wie die Treppe aus hellem Pinienholz mit dunklen Astlöchern besteht. Ich war noch nie in Wyoming, bevor Magnus mich vor fünf Tagen in dieses niedliche kleine Chalet im westlichen Stil ein Stück außerhalb von Jackson gebracht hat. Doch bisher liebe ich alles hier, von der atemberaubenden Teton-Bergkette bis hin zu den Pinienholzhäusern, die über die Landschaft verstreut sind.

Ja, ich liebe Wyoming, wenn ich nach dem wenigen gehe, was ich bisher gesehen habe, aber ich hasse den Grund, aus dem ich hier bin.

Magnus ist bereits geduscht und angezogen. Sein spärlicher werdendes blondes Haar ist sorgfältig geglättet und zur Seite gekämmt, um seine beginnende Glatze zu verdecken. Sein Gesicht ist frisch rasiert, abgesehen von den langen Koteletten, von denen er immer noch nicht begriffen hat, dass sie im 19. Jahrhundert aus der Mode gekommen sind. Magnus legt unglaublich viel Wert auf Äußerlichkeiten, und er zieht sich nach wie vor an, als ob er jeden Moment „Geschäfte“ machen müsste. Das bedeutet, dass er einen maßgeschneiderten Anzug in Dunkelblau mit einem sorgfältig gebügelten weißen Hemd darunter trägt. Eine Krawatte wird er hinzufügen, falls er das Chalet verlässt, aber ich vermute, dass das nicht der Fall sein wird, da er nirgends hin muss außer ins Silo. Und er macht sich nicht die Mühe, mich dorthin zu schleppen, bevor sich in den späten Abendstunden die lüsternen Gäste dort tummeln.

Seine schmutzig braunen Augen sehen mich an, während er sein Handy ans Ohr hält und demjenigen zuhört, der am anderen Ende ist. Sein Blick ist unpersönlich, da er sich weder von mir angezogen fühlt, noch etwas für mich empfindet. Ich bin nichts als ein Geschäft, wodurch ich für ihn zwar Priorität besitze, aber nicht in Herzensdingen. Ich spreche seinen Verstand und sein Ego an und er sieht in mir nichts als eine gute Spielfigur.

Ich bin Teil seines ausgedehnten Schwindels, der unglaublich einfach abzuziehen ist, selbst wenn es ein wenig Zeit und Bemühen erfordert, um alles bereit zu machen.

Ich bin sein Bauernopfer, sein Lockvogel … und traurigerweise habe ich keine andere Wahl.

„Es ist mir piep egal, ob er sofort Geld verlangt“, sagt er schnippisch.

Während ich mir Kaffee einschenke, rolle ich mit den Augen, weil Magnus sich weigert zu fluchen. Er findet es unhöflich – was lächerlich ist angesichts der Tatsache, dass er mich letzten Abend den Schwanz eines Fremden hat lutschen lassen, ohne mit der Wimper zu zucken.

„Richte ihm aus, dass unser Vertrag eindeutig besagt, dass wir fünf Tage erhalten. Du musst hart bleiben, Mickey. Ich habe keine Zeit, zurückzukommen und mich darum zu kümmern.“

Magnus lauscht einen Augenblick und nickt. „Das ist gut. Und überweise die Anderson-Investition auf das Outsource-Konto, wasch das Geld, und bezahle ihm am fünften Tag den Betrag mit vier Prozent Gewinn.“

Eine kurze Pause, dann sagt Magnus fest: „Du hast richtig gehört. Vier Prozent. Der Mann mag nervig sein, aber er hat gute Verbindungen. Er wird uns mehr Leute zuschanzen.“

Eine weitere kurze Pause, ein Nicken. „Das ist gut, Mickey. Und jetzt … möchtest du mit deiner Tochter reden?“

Ich spanne mich etwas an, drehe mich zu Magnus und blicke auf das Telefon in seiner ausgestreckten Hand. Er schenkt mir ein kühles Lächeln und nickt ermutigend, damit ich es nehme. „Er will wissen, wie’s dir geht.“

Ich greife mit zittrigen Fingern nach dem Handy. Als ich sie darum schließe, hält er es fester, um mich zu stoppen und meine Aufmerksamkeit zu erregen. Langsam sehe ich zu ihm auf und sein Blick ist unmissverständlich. Mach deinem Vater keine Sorgen.

Ich nicke knapp und nehme das Telefon. Dann drehe ich ihm den Rücken zu und sage: „Hey, Dad.“

„Hey, Spatz“, erwidert er mit diesem verblassten Bostoner Akzent. Er ist schwer zu erkennen, außer wenn er Dinge wie Park sagt, die wie Pah-k klingen, denn Dad lebt jetzt seit fast dreißig Jahren in New York. „Wie geht’s?“

Ich schlucke schwer angesichts meiner Lüge und hoffe, dass meine Stimme nicht zittert. „Großartig. Und dir?“

Ich konzentriere das Gespräch mit Absicht wieder auf ihn, damit er mich nicht nach Details fragt. Nicht, dass er das tun würde. Mein Vater will keine Einzelheiten wissen, und darüber bin ich froh.

„Hier ist alles gut“, sagt er mit einem rauen Atemzug. Ich merke, dass er gestresst ist. „Aber ich halte alles zusammen.“

„Gut, Dad“, sage ich. Meine Worte kommen bebend, und ich weiß, dass ich gleich die Beherrschung verlieren werde. Also lüge ich erneut. „Ich muss was erledigen … was Wichtiges. Ich gebe dich wieder an Magnus.“

„Okay, Kleines“, sagt er, aber seine Stimme wird schon leiser, weil ich mich Magnus zuwende und ihm das Handy zurückreiche.

Er nimmt es mit einem kühlen Grinsen auf den Lippen und macht sich nicht mal die Mühe, mich anzusehen.

Ich schnappe mir meinen Kaffee und gehe zurück zur Treppe, zu der Sicherheit und Privatsphäre meines Zimmers, während Magnus bereits wieder mit meinem Vater spricht. Mein Dad ringt ihm bestimmt Beteuerungen ab, dass es mir wirklich gut geht, aber Magnus wird ihm nie mehr als das Minimum geben, um ihn gefügig zu halten.

Die Monotonie in meinem Zimmer, das ebenfalls aus Pinienholzwänden, -möbeln und -böden besteht, wird nur von einer dicken indianischen Decke in den Farben Taupe, Koralle und Schmutziggrün durchbrochen. Ich nehme einen Schluck von meinem Kaffee und sehe mich um. Die Wände sind mit Western-Drucken von Cowboys und Indianern bedeckt, deren Farbgebung zu der Decke passt. Auf dem Nachttisch steht eine Kupferlampe mit einem Lampenschirm, der ein steigendes wildes Pferd zeigt. Ein großes Elchgeweih hängt über dem Bett, und obwohl das alles recht maskulin klingt, ist es im Grunde ziemlich beruhigend.

Ich bin hier mehr oder minder eingesperrt, wenn ich nicht im Silo arbeite und versuche, so viel lüsterne Erwartung und fiebriges Bedürfnis, mich zu ficken, zu wecken wie möglich.

Nach einem weiteren Schluck aus meiner Tasse stelle ich sie auf der Kommode ab, auf der sich ein großer Spiegel befindet. Ich sehe mich sorgfältig an. Meine Haut ist sauber und fast durchscheinend, offensichtlich eines der wenig guten Dinge, die meine Mutter mir vererbt hat. Magnus hat mir verboten, Make-up zu tragen, obwohl ich das immer sehr genossen habe, aber er behauptet, es ließe mich älter wirken und würde damit seine Marketingkünste untergraben.

Ich liebe es wirklich, mit Make-up zu spielen und es aufzutragen, eben weil es mich älter erscheinen lässt. Es gefällt mir, weil ich finde, dass ich unnatürlich jung für mein Alter aussehe. Obwohl ich große Brüste habe und mir niemand, der mich nackt sieht, absprechen würde, dass ich eine erwachsene Frau bin, geht mein Gesicht manchmal für das eines Teenagers durch. Magnus behauptet, dass schmutzige alte Männer das mögen.

Ich schaudere und hoffe, dass er mich nicht an irgendeinen alten Perversen verhökert. Jede Nacht im Silo ist eine Folter für mich, während ich abwarte, zu was er mich zwingen wird. Die vergangenen drei Nächte hat er es ziemlich simpel gehandhabt. In der ersten Nacht hat er nichts getan außer mich bekleidet herumstolzieren zu lassen, was mir ein falsches Gefühl der Sicherheit gegeben hat.

In der nächsten Nacht hat er eine Unterhaltung mit einem der anderen Gäste begonnen und rasch herausgefunden, dass dieser ein Rinderbaron ist. Die gibt es hier draußen wie Sand am Meer, aber sie sind unglaublich wohlhabend. Verdammt, alle Gäste im Silo sind sündhaft reich.

Das müssen sie auch sein, um die 50.000 Dollar Mitgliedsbeitrag bezahlen zu können.

Weil mich der Rinderbaron mit unverhüllter Lust anstarrte und Magnus im Geiste kalkulierte, für wie viel ich verkauft werden könnte, entschied er, dass es ganz gut wäre, dem Mann eine „Gratisrunde“ zu geben.

Da aber meine „Jungfräulichkeit“ versteigert werden sollte, beinhaltete die Gratisrunde keinen Sex. Magnus hat das sehr deutlich gemacht, als er dem Mann – dessen Namen ich nicht einmal weiß, weil wir uns nie vorgestellt wurden – sagte, dass meine Vagina nicht penetriert werden dürfe.

Er teilte es ihm ganz unmissverständlich auf eine formelle, höfliche Weise mit. „Es ist Ihnen nicht gestattet, etwas in ihre Vagina einzuführen.“

Ich bin zusammengezuckt, weil es so klinisch klang. Und weil das hieß, dass es viele andere Dinge gab, die der Mann mit mir anstellen konnte. Blowjobs waren mir nicht unbekannt, aber ich wollte nichts in der Nähe meines Hinterns haben.

Es stellte sich heraus, dass meine Sorgen unbegründet waren, denn der Mann war mehr als zufrieden damit, einen geblasen zu kriegen.

Und es war grauenhaft.

Ich meine … jemandem einen zu blasen ist nicht grauenhaft, wenn man mit einem Mann zusammen ist, von dem man sich ehrlich angezogen fühlt und für den man vielleicht sogar etwas empfindet. Aber den Schwanz eines Fremden zu lutschen, der einen kein bisschen anspricht, ist einfach ekelerregend. Ich vermute, dass das einzig Gute das Kondom war, welches der Kerl überzog und mich damit davor bewahrte, schlucken zu müssen.

Er war außerdem ein Schnellschießer, sodass ich mich nicht länger als eine Minute mit ihm beschäftigen musste, bevor es vorbei war. Das war ebenfalls gut.

Aber letzte Nacht hat Magnus den Einsatz erhöht. Als wir parkten, teilte er mir mit, dass er mich den Abend über nackt haben wolle. Ich widersprach sofort und sagte ihm, er solle sich zur Hölle scheren.

Er schnalzte nur und rügte mich: „Also wirklich, Lee-Lee, du weißt doch, dass du das tun musst. Du weißt, dass du es richtig machen musst. Du weißt, dass ich nicht weniger als deinen vollen Einsatz in dieser Sache akzeptiere. Ich muss dich ja wohl nicht an die Konsequenzen erinnern, wenn du nicht gehorchst?“

Also zog ich mich aus.

Weil ich keine Erinnerung daran brauchte.

Und Magnus führte mich herum, stellte mich den Gästen vor und ließ sie meine Brüste begaffen. Nach den ersten fünfzehn Minuten oder so wurden meine vor Scham heißen Wangen kühler und ich ließ mein Alter Ego übernehmen. Ich hatte es in den letzten Tagen entwickelt, daher fiel es mir leicht.

Schauspielern lag mir, und wenn ich mich wie eine unschuldige Verführerin verhalten musste, konnte ich es tun. Also senkte ich häufig den Blick, weil ich wusste, dass meine schönen schwarzen Wimpern sich perfekt vor meiner hellen Haut abhoben, und ich trat schüchtern von einem Bein aufs andere, wenn einer der Gäste meinen Körper beäugte.

Magnus erlaubte einigen sogar, in meine Nippel zu kneifen. „Nur um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie fest sie sind“, sagte er.

Meine Brustwarzen reagierten nicht einmal, blieben weich und nachgiebig. Das schien Magnus, der sowieso nie wirklich auf meine Nacktheit achtete, nicht weiter aufzufallen, genauso wenig wie dem anderen Mann, dem egal war, ob ich seine Berührung heiß fand oder nicht. Er versuchte nur, sich mit meinem „Besitzer“ gut zu stellen, damit er im Rennen blieb für das abendliche „Erlebnis“ mit mir.

Ja, es sollte mich nicht überraschen, dass nichts hiervon mich anmachte. Keine dieser Situationen enthielt mein reelles Einverständnis, da ich dazu überredet wurde. Herumgezeigt zu werden und gezwungen zu sein, sexuelle Gefälligkeiten zu verteilen in dem Wissen, dass es mich zu einer dreckigen Nutte machte, weil am Ende Geld die Besitzer wechseln würde, war nicht wirklich förderlich für steife Nippel oder Nässe zwischen meinen Beinen.

Bis … er hereinkam.

Keine Ahnung, wie er heißt, aber ich sah ihn am ersten Abend, an dem Magnus mich herbrachte. Und in der zweiten Nacht. Gestern war er immer noch genauso schön und genauso verwirrend.

Oh ja, … er ist schön. Dunkles Haar, etwas länger und wirrer, als ob es ihm egal wäre, wie er aussieht. Ein Goatee-Bart umgibt seine wunderschönen Lippen. Seine Haut ist olivfarben, sein Kinn stark und seine Wangenknochen sind ausgeprägt.

Aber diese Augen.

Von der Farbe …

Haselnuss mit subtilen Schattierungen von Grün, Braun und Gold.

… über den Schmerz, den ich darin sah …

Tief und allumfassend.

… bis hin zu der Art, wie er seine Gefühle übermittelt …

Zuversichtlich und ohne Hintergedanken.

Diese Augen haben mich von Anfang an gefangen genommen. Der Rest seines Körpers war ebenso schön; er war groß und muskulös. Es gab keine Frau in diesem runden Haus der Perversion, deren Zunge nicht heraushing, wenn er vorbeiging.

Aber es waren seine Augen.

Sie sprachen zu mir.

In den vergangenen drei Nächten spielte dieser Fremde mit der schweren Last auf seinen Schultern, von der ich nicht wusste, ob jemand anders sie wirklich bemerkte, ein Spiel der heimlichen Unterhaltung durch verstohlene Blicke und subtile Körpersprache.

Wir kommunizierten nicht auf tiefergehende Art mit der Macht unserer Augen, aber es gab eine klare Botschaft.

Lust, Faszination, Frustration.

Ich schaute diesen wunderschönen Mann mit den seelenvollen Augen an und meine Nippel wurden hart. Das geschah jedes Mal, wenn ich ihn sah.

Selbst als ich den Schwanz eines anderen lutschte, waren sie hart. Ich blickte ihn während des Blowjobs einmal an und hoffte, dass er meine Nachricht kapierte.

Ich wünschte, das hier wärst du.

Ich verstand seine Antwort. Sie war kurz, und dann marschierte er von dannen.

Das wünschte ich mir auch.

Doch das würde nie geschehen. Ich kannte den Mann überhaupt nicht, nicht mal seinen Namen, aber ich wusste, dass er nicht das Geld hatte, um ein richtiger Gast im Silo zu sein. Seine Jeans waren immer abgetragen und ein paar seiner T-Shirts ein wenig verschlissen. Ich hörte eines Abends, wie sich Magnus mit dem Besitzer Bridger unterhielt, und er sagte, dass einige der Männer und Frauen im Silo Fantasy Maker seien. Zusätzliche Leute, die für die Menschen da sind, die ficken und gefickt werden wollen. Sie sind vermutlich so etwas wie bezahlte Angestellte, was den schönen, traurigen Mann wohl ebenso zu einem Prostituierten macht, wie ich eine Prostituierte bin.

Das ist etwas, das wir gemeinsam haben.

Vielleicht ist das der Grund, weshalb wir uns nur dank unserer Blicke verstehen können.

Ein Klopfen an meiner Schlafzimmertür reißt mich aus den Gedanken, und ich sehe hinab, ob meine Nippel sich unter meinem Bademantel abzeichnen. Ja … sie sind hart und zeigen den Effekt meiner Erinnerungen an einen Mann, den ich niemals werde berühren können.

Ich öffne die Tür bloß einen Spaltbreit und luge hinaus, um meinen verräterischen Körper vor ihm zu verstecken.

Nicht, dass er jemals hinschauen würde.

Ich glaube nicht, dass sich Magnus für Frauen interessiert.

Oder für Männer.

Ich schätze, er steht einfach nur auf Geld.

„Ja?“, frage ich kühl. Er weiß, dass ich nicht in seiner Nähe sein will, wenn es nicht notwendig ist.

„Wir fahren diesmal ein wenig früher ins Silo“, sagt er kalt. „Ich will, dass du das rosa Kleid trägst.“

Ich knirsche mit den Zähnen und nicke, einerseits dankbar, dass ich etwas anhaben werde – schließlich hat er meine Garderobe gewählt –, aber andererseits auch nervös, weil ich weiß, dass er heute etwas anderes geplant hat.

Das Kleid ist hübsch und sittsam, mit einem fließenden Rock, der bis knapp über meine Knöchel reicht. Er hat mir ein paar hellrosafarbene Ballerinas gekauft, die dazu passen.

Das Outfit ist züchtig und jungfräulich, und er will, dass es jeden im Silo daran erinnert, dass er ein Produkt hat, das er verkaufen will.

Frische, enge Pussy.

„Und trage dein Haar offen“, fügt Magnus hinzu.

Ich nicke wieder und starre ihn hart an.

„Wir erhöhen heute den Wow-Faktor“, sagt er nachdenklich, als ob er eine Reaktion von mir erzwingen will. Was lachhaft ist. Magnus streitet nicht gerne und vermeidet Konfrontationen. Er erwartet einfach Gehorsam. „Ich will, dass du für die Menge eine richtige Show hinlegst.“

„Verstanden“, erwidere ich mit zusammengebissenen Zähnen und schließe dann die Tür direkt vor seinem schleimigen Gesicht.

Oh, ich werde ihm eine Show liefern, wenn es das ist, was er will. Wenn ich etwas tun kann, um diese Sache voranzutreiben, sodass wir sie hinter uns bringen können, bin ich absolut dabei.

Ich werde das hier durchziehen bis zum Ende, weil ich keine andere Wahl habe.

Und wenn es fertig ist, bin ich erlöst.

Dann ist es vorbei.

Ich werde nie wieder in dieses Leben zurückkehren.

Und in meinem neuen Leben werde ich es zu meiner Mission machen, Magnus für das leiden zu lassen, was er meiner Familie und mir antut.

Kapitel 3

Logan

Ich gehe angespannt und nervös ins Silo an diesem Abend. Ich habe den ganzen Tag mit einem Vater und seinem Sohn, die aus Maryland zu Besuch waren, am Snake River verbracht. Der Junge war elf Jahre alt, und der erste Hecht, den er aus dem Wasser gefischt hat, hat ihn dazu gebracht, vor Aufregung zu kreischen. Ich habe ein leichtes Lächeln gezeigt, während ich den Haken aus dem Maul des Fisches gezogen habe, und mich bemüht, nicht zu offenbaren, wie sehr es wehtat, als der Vater liebevoll und voller Stolz durch das Haar des Jungen wuschelte.

Diese kurzen Anflüge von Schmerz erwarte ich, aber sie werden normalerweise von der Tatsache gemildert, dass meine Aufgabe während des Sommers und des Herbstes darin besteht, Touristen auf Floßreisen den Snake River hinab mitzunehmen, damit sie einen Eindruck vom Fliegenfischen in Wyoming erhalten. Obwohl ich nicht für alle Karrieren und Berufe sprechen kann, ist das hier vermutlich der beste Job, den ich jemals gehabt habe. Besser, als mich selbst im Silo bis zur Besinnungslosigkeit zu vögeln.

Es gibt nichts Friedlicheres oder Erbaulicheres für meine Seele, als drei oder vier Stunden damit zu verbringen, gelassen einen sich windenden Fluss unter einem blauen Himmel und mit einer sanften Brise hinabzutreiben, um die Sorgen verfliegen zu lassen. Zugegeben … dieser Friede wird normalerweise von meinen Albträumen zerstört, aber ich weiß, dass große Teile meines Tages schön und manchmal sogar glücklich verlaufen.

Heute war keine Ausnahme, außer dass ich mich vor Unruhe anspannte, als der Abend näher rückte und ich wusste, dass ich bald ins Silo gehen würde. Das war seltsam, weil ich fast jeden Abend dort bin und fast jede Nacht jemanden ficke. Ich liebe Sex. Er ist großartig und süchtig machend und befreiend und betäubend.

Also versuche ich, so oft wie möglich welchen zu bekommen.

Sex ist etwas, was meine Schritte leichter werden lässt, sobald ich mich einem garantierten Orgasmus innerhalb dieses Gebäudes nähere.

Aber nicht heute Abend.

Ich gehe durch diese Tür und spanne mich sofort an wegen der Frage, was Auralie diesmal tragen wird. Wie wird sie riechen? Wird sie ihr Haar offen oder hochgesteckt tragen? Werden ihre Nippel hart oder weich sein? Werden ihre Augen mich mit der gleichen Bedeutsamkeit ansehen wie gestern, und werde ich es wieder hassen, wenn sie einen anderen Mann berührt und schmeckt, sobald Magnus das für die heutige Nacht zur Hauptattraktion bestimmt?

Ich bin spät dran, vielleicht in der unbewussten Hoffnung, dass Magnus sie bereits herumgeführt hat, bevor ich angekommen bin. Aber sobald ich in die runde Öffnung des Silo trete, wird mein Blick sofort vom hellen Rosa von Auralies Kleid angezogen.

Ich weiß, was Magnus tut. Er spielt jedes Quäntchen jugendlicher Unschuld aus, die sie besitzt, und ich muss zugeben, dass das brillant ist angesichts der meisten Perversen, die ihr die Jungfräulichkeit rauben wollen.

Wer würde nicht der große, stattliche Mann sein wollen, der dieser Jungfrau ihren ersten süßen Orgasmus abringt?

Ich hasse den Gedanken, es den anderen Idioten hier sagen zu müssen, aber ich weiß etwas über Auralie, wovon sie keine Ahnung haben. Ich habe kein einziges Mal mit dieser wunderschönen Frau gesprochen, doch sie kennt das Gefühl eines Höhepunktes genau. Vielleicht nicht durch den Schwanz eines Mannes, wenn man Magnus Glauben schenken kann, allerdings hatte sie bereits einen Finger, eine Zunge oder einen Vibrator an diesem kleinen Nervenbündel.

Ich weiß es.

Es liegt in ihrem Blick.

Es mag ihr nicht gefallen, den Schwanz zu lutschen, den sie lutschen musste, und es mag ihr nicht gefallen, gespankt zu werden – all das ist deutlich. Aber wenn sie mich ansieht und diese Botschaft aus Lust und Sehnsucht nach mir übermittelt, ist der Grund dafür, dass ihr bekannt ist, wie verdammt gut sich ein Orgasmus anfühlt, und dass sie sich einen mit mir vorstellt.

Gott weiß … ich für meinen Teil habe mir auf jeden Fall verflucht viel zusammenfantasiert.

Das lange Haar, das so schwarz ist, dass es bläulich schimmert, reicht bis zu ihrem runden Hintern. Sie hat mir den Rücken zugewandt, aber sie verspannt sich ein wenig, als ich hereinkomme. Fast als ob sie mich spüren würde, neigt sie leicht den Kopf und lässt ihren Blick durch den Raum streifen, bis er direkt auf mir ruht.

Sie schenkt mir ein sanftes Lächeln, dessen wahre Bedeutung in diesen kobaltblauen Augen schimmert. Du bist hier. Ich bin so froh.

Ich versuche, kein Arschloch zu sein, aber ich bin wütend und frustriert von diesen Umständen und kann daher meinen eigenen Blick nicht kontrollieren. Ich bin nicht besonders froh. Ich kann dich nicht haben, und es wird mich umbringen zuzusehen, wie du jemand anderem gegeben wirst.

Traurigkeit füllt ihre Augen und lässt sie auf andere Art glänzen, bevor sie sich flatternd schließen. Ihre Mundwinkel senken sich, und mit einem bedauernden Seufzer wendet sie sich von mir ab, um der Unterhaltung zu lauschen, die Magnus mit den Cleimdens führt, einem Ehepaar, das auf ziemlich abgefahrenes Zeug steht, beispielsweise dass die Frau ihren Gatten in den Hintern fickt, während er Geräusche wie ein Esel von sich gibt. Ich hoffe verdammt noch mal, dass Magnus Auralie heute nicht mit ihnen spielen lässt.

Ich wende mich ab und gehe durch die Menge zur mittleren Bar, die so rund ist wie der Raum. Die schwarze Lacktheke und die modernen Chromstühle mit butterweichem schwarzen Lederbezug sind voller Gäste, bis auf einen leeren Stuhl direkt neben Bridger.

Er nippt an einem Wasser und hockt auf dem Rand der Sitzfläche, einen Fuß auf der Chromstange, die sich am unteren Ende des Tresens befindet. Er hat einen Ellbogen locker auf die Bar gelegt, aber sein Blick ist auf Magnus und Auralie gerichtet. Er ist eindeutig beunruhigt, doch die lässige Haltung seiner Schultern zeigt mir auch, dass er ihre Gegenwart akzeptiert. Bridger versucht, den Kink in seinem Etablissement nicht einzuschränken, solange alle Teilnehmer sich einig und einer Meinung sind.

Da ich Bridger kenne, was nicht besonders gut ist, weil dieser Kerl ein vollkommenes Mysterium ist, bin ich mir sicher, dass er diesen Magnus überprüft und sichergestellt hat, dass Auralie eine bereitwillige Teilnehmerin an dieser Scharade ist, ganz egal, was ihr Blick in der Vergangenheit gesagt hat.

„Was geht ab?“ Damit warne ich ihn vor, dass ich hinter ihm stehe, und klopfe ihm leicht auf den Rücken.

Er erschrickt nicht, weil er Bridger ist und ihn nichts überrascht, daher dreht er nur seinen Körper in meine Richtung und nickt. „Nicht viel. Was geht bei dir ab?“

Ich zucke mit den Achseln. Nichts geht ab, abgesehen von meinem steigenden Blutdruck und meinen Schuldgefühlen und meiner Wut beim Gedanken an Auralie, die heute jemand anderen berühren wird, doch das werde ich ihm nicht erzählen.

Bridger bemerkt all das trotzdem auf einen Blick, weil es sich auf meinem Gesicht abzeichnet, aber er versucht, keine große Sache daraus zu machen. „Du wirkst angespannt.“

Ich antworte nicht, sondern rufe Heather, eine der Barkeeperinnen, die in meine Richtung sieht, zu: „Maker’s Mark … pur.“

„Du musst angespannt sein“, kommentiert Bridger. „Du trinkst nie, wenn du arbeitest.“

„Ich könnte mir diesen Abend freinehmen.“ Ich versuche, nicht beleidigt zu sein, als Bridger ungläubig schnaubt. Dass ich ins Silo komme und nicht komme, wäre was ganz Neues.

„Im Ernst“, bohrt er nach. „Was ist los?“

Ich nehme den Drink, trinke einen ordentlichen Schluck und stelle ihn dann wieder ab, während ich das Brennen genieße. Ich sollte ihm nicht nachgeben, und es wäre besser, wenn ich hier rausgehen und wegbleiben würde, bis die süße Auralie versteigert wurde, aber ich kann mir einfach verdammt noch mal nicht helfen.

„Was soll die Sache mit der Jungfrauenversteigerung?“, frage ich und verberge sorgfältig meine Gefühle, indem ich nicht einmal erwähne, dass ich Auralies Namen kenne. Es ist schwer, weil alle über sie und ihren „Besitzer“ Magnus reden, was ein wirklich dummer verfickter Name ist, aber ich will nicht, dass Bridger merkt, wie betroffen ich bin.

Sein Kopf zuckt zu Auralie und Magnus und mein Blick folgt. Meine Beine zittern etwas, als mir klar wird, dass sie mich direkt anstarrt. Die Zeit scheint stillzustehen, während sie mir diesen sehnsüchtigen Blick zuwirft, bevor sie sich abwendet. Bridger betrachtet sie einen Augenblick länger, bevor er sich wieder mir widmet.