Three Women – Drei Frauen - Lisa Taddeo - E-Book
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Three Women – Drei Frauen E-Book

Lisa Taddeo

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Beschreibung

Von 0 auf Platz 1 auf den Bestsellerlisten der New York Times und Sunday Times »Dieses Buch ist so wahr und dadurch so hart, dass man nicht aufhören kann, es zu lesen.« DER SPIEGEL Alles, was Lina will, ist, dass sie jemand begehrt. Wie ist sie in diese Ehe geraten, mit zwei Kindern und einem Mann, der sie nicht einmal mehr auf den Mund küsst? Alles, was Maggie will, ist, dass sie jemand versteht. Wie konnte sie sich auf ihren Lehrer einlassen? Und warum scheinen alle nicht ihn, sondern sie dafür zu hassen? Alles, was Sloane will, ist, dass sie jemand bewundert. Wie ist sie zum Objekt der Begierde eines Mannes geworden, ihres Mannes, der nichts lieber tut, als ihr beim Sex mit anderen zuzuschauen? Three Women – Drei Frauen ist das Buch der Stunde über weibliche Sexualität zwischen Lust und Macht, anziehend und verstörend, vielschichtig, gewaltig und schön. »Männer werden dieses Buch lesen und bestürzt den Kopf schütteln, Frauen werden wissend nicken.« Sophie Passmann »Es gibt keine Frau, die sich nicht mit schmerzendem Magen und wild klopfendem Herz in dem wiederfinden wird, was Maggie, Lina und Sloane durchmachen.« The Guardian »Three Women – Drei Frauen gleicht einem Schlachtruf. Die literarische Brillanz des Buches haut einen schier um. Für alle, die zu wissen meinen, was Frauen wollen und begehren, wird dieses Buch ein Weckruf sein.« Time Magazine »Dieses Buch – fordernd und herzzerreißend – wird mich noch lange begleiten. Ein außergewöhnlicher Einblick in die Psychologie der weiblichen Sexualität.« Jojo Moyes »Ein erstaunlicher Akt imaginierter Empathie und ein Geschenk an alle Frauen dieser Welt, die das Gefühl haben, dass ihr Begehren ignoriert und ihre Stimmen nicht gehört werden. Ein Buch, das einen hinwegfegt, das schimmert und glitzert und ins Herz dessen trifft, was wir sind.« The Sunday Times »Einfach brillant. In einer Zeit, in der die Sexualität von Frauen zu den am hitzigsten diskutierten Themen gehört, führt kein Weg an diesem Buch vorbei.« Vogue »Aufwühlend … Die Geschichten von Taddeos Protagonistinnen – Sloane, Lina und Maggie – handeln allesamt vom Verbotenen: Dreiecksbeziehungen, Dominanz und Unterordnung, Sex mit Minderjährigen. Und alle enthalten sie eine ordentliche Portion guter alter Untreue. Der Plan geht auf und lässt keinen kalt.« New York Times Book Review »Ich weiß nicht, wann mich ein Buch zuletzt so tief berührt hat wie Three Women – Drei Frauen. Lisa Taddeo ist als Reporterin unermüdlich, als Schriftstellerin brillant und als Erzählerin von einem fast übernatürlichen Mitgefühl beseelt. Ich habe mich in allen Frauen dieser Geschichte wiedergefunden.« Elizabeth Gilbert »Three Women – Drei Frauen zu lesen ist wie das Lesen des Tagebuchs, von dem man nie gehofft hätte, es zu schreiben: Da ist eine sekundengenaue Darstellung Ihrer ekstatischsten Momente und derer voller Elend; Momente, in denen Sie am stärksten waren oder sich ungeheuer schwach fühlten. Dieses Buch pulsiert wie eine Arterie.« The Observer »Macht süchtig, extrem süchtig. Brillant.« Dolly Alderton »Eine umwerfende, fesselnde Schilderung des Begehrens und der sexuellen Vorlieben dreier realer Frauen, die auch davon handelt, wie dieses Begehren und diese Vorlieben zu dem wurden, was sie sind, und wie die Gesellschaft über diese Frauen urteilt. … Lisa Taddeo sucht die Sensation nicht, kennt aber auch keine Scham; in ihrer Darstellung knistert es vor erotischen Details, die ans Eingemachte gehen. Was daraus entsteht, fühlt sich wie ein neues Genre an und ist schon jetzt eines der meistbesprochenen Bücher des Jahres.« The Times »Ich konnte Three Women – Drei Frauen nicht mehr aus der Hand legen. Eine unerbittliche Analyse des weiblichen Begehrens, und doch so poetisch beschrieben … Lisa Taddeo legt ein großartiges, unerschrockenes Debüt vor.

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Inhalt

Cover & Impressum

Widmung

Zitat

Prolog

Maggie

Lina

Sloane

Maggie

Lina

Maggie

Sloane

Lina

Maggie

Lina

Maggie

Sloane

Lina

Maggie

Sloane

Maggie

Lina

Sloane

Maggie

Epilog

Anmerkung der Autorin

Danksagung

Widmung

Für Fox

Zitat

Wer von außen in ein offenes Fenster hineinschaut, sieht niemals so viel wie jemand, der in ein geschlossenes Fenster schaut. Es gibt nichts Tieferes, Geheimnisvolleres, Reichhaltigeres, Dunkleres, Strahlenderes als ein von einer Kerze erhelltes Fenster. Was man im Sonnenlicht sehen kann, ist immer weniger interessant als das, was sich hinter einer Fensterscheibe abspielt. In dieser schwarzen oder hell erleuchteten Öffnung liegt das Leben, träumt das Leben, leidet das Leben.

CHARLES BAUDELAIRE

Lina

Lina weiß, dass es zwei Arten von Fünfzehnjährigen gibt, und sie gehört eher zu denen, die Aufkleber sammeln, als zu denen, die rumknutschen. Allein in ihrem Zimmer, schließt sie die Augen und stellt sich vor, wie es wäre, sich zu verlieben. Das wünscht sie sich mehr als alles andere auf der Welt. Sie glaubt, dass Mädchen, denen beruflicher Erfolg angeblich wichtiger ist, auf jeden Fall lügen. Unten im Erdgeschoss hat ihre Mutter einen Hackbraten im Ofen. Lina findet das eklig. Sie findet vor allem den Geruch eklig, der durch die Luft wabert. Im ganzen Haus riecht es jetzt nach Hackbraten, und der nervige Gestank wird noch tagelang im Staub auf den Mülleimern festsitzen.

Auf ihrer Stirn prangt ein Pickel, der zur Mitte hin die Farbe einer Blutorange hat. Es ist Freitag, was aber nichts heißt, weil Freitage für Lina nicht viel anders als Donnerstage sind, und wenn überhaupt, dann sind Dienstage besser als Freitage, weil man an Dienstagen wenigstens sicher sein kann, dass alle anderen auch nichts machen, genau wie man selbst. Manche Kids hocken in Containerhäusern oder Trailern und machen dann dort nichts. Lina wohnt wenigstens in einem richtigen Haus. Schlimmer geht immer, aber besser natürlich auch.

Dieser Freitag ist anders. Sie weiß es noch nicht, doch dieser Freitag wird ihr Leben für immer verändern.

Seit ein paar Wochen ist Linas Freundin Jennifer, die ziemlich viel rummacht, mit diesem Typen namens Rod zusammen. Rod ist mit Aidan befreundet, und Lina ist in ihn verknallt, so wie die weniger beliebten Mädchen nun mal in die beliebten Jungen verknallt sind. Er ist stark und heiß und extrem ruhig, sodass Lina jedes Mal aufgeregt ist, wenn er den Mund aufmacht. Sie ist nur ein bisschen verknallt, nicht mehr, weil sie Aidan fast nie sieht. Die beiden sitzen zwar zusammen in einem Kurs, aber sie haben noch nie miteinander geredet. Die Mädchen, mit denen er ausgeht, haben Blowjob-Lippen, große Brüste und glatte, weiche Haare. Kurz: Sie sehen heiß aus.

Linas Körperbild ist nicht gestört. Sie findet sich nicht hässlich. Wenn sie in den Spiegel schaut, sieht sie genau, was es da zu sehen gibt: schulterlange blonde Haare mit leichten Wellen, graublaue Augen und rötliche Haut, am Haaransatz eine Reihe kleiner Pickel. Mit ihren eins dreiundsechzig ist sie weder groß noch klein. Ihre Figur ist normal bis gut: Die Oberschenkel berühren sich nicht zu sehr, und wenn sie das Abendessen auslässt, findet sie ihren Bauch zumindest annehmbar.

Aber schön ist sie nicht. Wenn sie plötzlich doch mit Aidan zusammenkäme, würde bestimmt kein anderer Junge sagen: »Mann, Aidans Schnecke ist echt heiß.«

Und langsam versteht sie, dass es nichts Wichtigeres auf der Welt gibt. Alles andere zählt nicht. Beziehungsweise würde es dann eben zählen, weil man sich, wenn man heiß aussieht, frei und ungezwungen auf den Rest des Lebens konzentrieren kann. Wenn man heiß ist, muss man sich nicht eine ganze Stunde vor den Spiegel stellen, um einigermaßen okay auszusehen. Wenn man heiß ist, muss man andere nicht dazu kriegen, dass sie einen lieben. Wenn man heiß ist, muss man nie weinen, und wenn doch, dann nur, weil jemand gestorben ist, und selbst dabei sieht man heiß aus.

Sie ist nicht nur nicht heiß, sie bekommt nicht mal die Art von Aufmerksamkeit, von der sie weiß, dass man sie leicht bekommen kann. Wie die von den Typen, die im 7-Eleven und im Tastee Freez arbeiten. Typen mit gelben Pickeln und Portemonnaies, die an Ketten an ihren Gürtelschlaufen hängen. Nicht mal von diesen Typen.

Doch jetzt, da Jennifer regelmäßig mit Rod ausgeht, gibt es plötzlich Hoffnung. Es ist fast, als würde Lina auf dem Weg zu einem beliebten Freund nur noch das letzte bisschen Strategie fehlen. Und für eine gute Strategie braucht es eine gewisse Besessenheit.

Darum findet Lina innerhalb weniger Wochen alles über Aidan heraus. »O Mann«, sagt sie witzelnd zu Jennifer, »wenn Jungs wüssten, wie viele Gedanken wir uns über sie machen.« Lina ist immer ehrlich, wenn es um solche Sachen geht. Jennifer will dagegen auf keinen Fall zugeben, dass sie schon mal etwas Ähnliches gemacht hat. Zum Beispiel alles über jemanden herauszufinden, mit dem man noch nie geredet hat.

Die Adresse.

Die Telefonnummer, die du auswendig lernst. Und von der du innerhalb von zwei Wochen ungefähr tausendmal die ersten sechs Ziffern wählst, bis dein Herz vor der siebten Ziffer explodiert, dein Finger schon auf der nächsten Taste liegt, du sie aber nie drückst. Und dabei dieselben Muskeln anspannst, wie wenn man Heroin nimmt.

Die Eltern – wie sie heißen, was und wo sie arbeiten.

Der Hund – wie er heißt und wann er mit ihm rausgeht. Welche Straßen er dann nimmt, sodass du mit deinem Walkman da langgehen und dir dafür jeden Tag was Schönes anziehen kannst und vor jeder Kurve dieses Kribbeln im Bauch hast.

Die Trikotnummer.

Das Mädchen, mit dem er seinen ersten Kuss hatte. Dazu erfindest du eine Geschichte, warum das Mädchen doof ist. Unter der Dusche denkst du dir aus, weshalb er nicht mal über sie reden will: weil sie die Zeit nicht wert ist, die er dafür bräuchte. Weil er ihren Namen schon so gut wie vergessen hat, auch wenn du ihn nie vergessen wirst.

Lieblingsbands, Lieblingsfilme, alles Sachen, die man, wie Lina zugibt, erst wissen sollte, wenn man die Person kennt.

Seinen Stundenplan und wo du dich in dem Kurs, den ihr zusammen habt, hinsetzt und wie du vor ihm im Klassenzimmer sein kannst, damit er nicht denkt, du würdest versuchen, an ihn ranzukommen.

Das alles wird für Lina wichtiger als die Luft, die sie atmet. Weil sie weiß, dass auch alles andere gut wird, wenn sie nur diesen einen Jungen kriegt, der so perfekt ist. Obwohl sie nicht heiß aussieht. Dann wird alles gut, und all der andere Mist ist dann unwichtig.

Linas Mutter zum Beispiel, die ihr das Gefühl gibt, dass sie eine Idiotin ist, weil sie mehr will, als sie hat. Die Sachen sagt wie: »Was für eine dumme Idee, Lina.« Oder: »Wer hat dir denn den Floh ins Ohr gesetzt?«

Linas Dad, der auf Entenjagd geht und den sie so gern mal begleiten würde, nur dass ihre Mutter sich dagegen sperrt, weil sie will, dass Lina und ihre Schwestern sich wie Mädchen verhalten. Wie echte Ladys.

Außerdem stellt Linas Mutter zu viele Fragen. Geht ihr ständig auf den Keks. Schwirrt immer um sie herum. Lina denkt: Hast du denn kein Leben? Hast du denn keine eigenen Probleme, um die du dich kümmern kannst? Nie habe ich das beschissene Haus für mich allein, wenn ich aus der Schule komme.

Solche Sachen wären ihr egal, oder sie würde sie zumindest tolerieren, wenn sie zu ihrem Freund Aidan Hart gehen und in seinem Partykeller im Dunkeln einen Film sehen und wild, aber leise mit ihm rumknutschen könnte, zusammengekuschelt unter der kratzigen Colts-Decke. Vor lauter Verliebtheit würden sie alles um sich herum vergessen. O Mann, allein »mein Freund« zu sagen. Das ist etwas, was sich Lina gar nicht vorstellen kann. Es ist diese eine, unerreichbar scheinende Sache, und sie weiß, selbst wenn es einmal so käme, würde sie sich nie daran gewöhnen. Jeden Tag würde sie aufwachen und sich sagen: Nicht zu fassen, ich habe einen Freund.

Wenn er doch nur wüsste, wie gut sie zu ihm passt. Er würde ihr über die Wange streichen und sagen: »Süße, ich hasse es, dass wir schon so viel Zeit vergeudet haben. Das müssen wir alles nachholen. Von jetzt an will ich mich jede Minute meines Lebens nur noch mit deinem Körper befassen.«

Und sie würde ihm einfach einen Finger auf die Lippen legen, so wie sie es mal bei einem heiß aussehenden Mädchen in einem Film gesehen hat, da bedeutete es so viel wie »Schh, Baby«, und dann würde sie ihn küssen.

Das ist genau, was sie an diesem Freitag tun wird. In ihrem Zimmer ist es dunkel, und sie liegt in einem weißen Slip unter der Decke und reibt die Beine aneinander und malt sich ihr Leben in Filmszenen aus: Wie sie ihn im Regen küsst, bei seinem Football-Training, im Kino, auf der weißen Bank vorm Eisladen. Er liegt neben ihr im Bett, sie nur in BH und Slip, und hat seine starken Arme um ihre Taille geschlungen und den Daumen in ihrem Bauchnabel. Sie knutschen wild. Ihre Zungen sind feucht. Sie spürt jede einzelne Geschmacksknospe.

Dann klingelt das Telefon. Ihre Mutter steht unten an der Treppe und schreit »Lina!«. Es ist achtzehn Uhr, und Lina nimmt oben den Hörer ab.

Jennifer ist dran.

Und als Jennifer sagt: »Hey, Lina, Aidan findet dich süß, wir gehen heute Abend zu viert aus«, ist diese ganze Welt voller Freitage, die sich wie Dienstage anfühlen, und der Hackbraten und der ganze andere Scheiß wie weggeblasen. Da beginnt ein völlig neues Leben.

An dem, was an diesem Abend passiert, wird sie für immer festhalten. An dem Gefühl, endlich zu kriegen, was sie will. An dem Gedanken, dass das hier wirklich passiert und dass Träume wahr werden können.

Sie treffen sich an diesem milden und windstillen Septemberabend im Kino. Jennifers Eltern setzen sie dort ab. Linas rasierte Beine zittern während der Fahrt. Sie trägt eine Jeansshorts und ein rosa T-Shirt, und ausnahmsweise fallen ihre blonden Haare mal perfekt über die Schultern.

Der Wagen hält vor dem Kino, und da stehen die zwei Jungs. Lina kann nicht glauben, dass das alles wirklich passiert. Als sie aussteigt, schaut sie auf ihre Füße, weil sie Angst vor seinem Gesichtsausdruck hat. Sie hat Angst, dass er sie ansieht und sie nicht hübsch genug findet. Doch dann lässt etwas sie aufblicken und die Angst vergessen.

Aidan.

Da steht er und sieht aus wie der Mann, zu dem er viel schneller als alle anderen Jungen werden wird.

Sie verliebt sich sofort in ihn. Und diesmal ist es echt. Da ist ein Knistern. Er zieht sie an wie ein Magnet. Aus der Nähe wirkt er schüchtern.

»Schön, dich zu sehen, Lina«, sagt er.

»Ja, finde ich auch«, sagt sie.

Aidan streckt die Hand nach ihrer aus. Sie wird fast ohnmächtig, als sie es sieht.

Plötzlich ist das alles kein unerreichbarer Traum mehr. Sie hat es nicht einmal herbeigeführt. Sie hätte es nicht herbeiführen können, und dadurch ist es umso schöner. Später erinnert sie sich daran, wie sie gedacht hat: Mir war gar nicht klar, dass ich tatsächlich ein glückliches Leben haben kann. Lina greift nach seiner Hand. Sie tut es mit dem Selbstbewusstsein eines Mädchens, das plötzlich weiß, dass auch die eigene Hand gut genug ist. Er lächelt und atmet aus.

Rod und Jennifer, die schon rumgeknutscht haben und wahrscheinlich noch viel mehr als das, machen nicht so einen auf romantisch. Lina dachte immer, Jennifer wäre schöner als sie, aber heute Abend denkt sie das nicht.