TIERISCH MENSCHLICHES - Peter Boensch - E-Book

TIERISCH MENSCHLICHES E-Book

Peter Boensch

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Beschreibung

"TIERISCH MENSCHLICHES" belächelt die menschlichen Dinge, die uns so tierisch wichtig erscheinen - es aber nicht sind und zeigt andererseits die Dinge auf, die uns meistens egal sind - es aber nicht sein sollten. Aber keine Sorge, bissiger Humor kommt dabei nicht zu kurz!

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Seitenzahl: 70

Veröffentlichungsjahr: 2018

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EINLEITUNG

…Worte, lächelnd ausgesprochen, entscheiden über große Dinge oft besser als Ernst und Schärfe…

(Quintus Horatius Flaccus)

INHALTSVERZEICHNIS

SPECHT RUPRECHT

ALLEN VORAN

ALLES

ALMDODLER

ALMOSE

BOOTSREINLICHKEIT

DAS EI

DER MANDATAR

EIN RIESE

FERNWEH

EIN GREISER

FORMALITÄTEN

FRÜCHTECOCKTAIL

FRÜHJAHRSVERSTOPFUNG

GEHT

GEWÄHLT

HALLOWEEN

HERZLICHKEIT

I SOG NIX

IMMIGRANT ODER SCHON INTEGRIERT

JAGABLUAD

KOMPROMISSE

LEBENSKÄSE

LEIBRENTE

LUDOVICUS & PETRUS IN EPHESOS

MANGROVENRÄTSEL

MENSCHENVERACHTER

MODERNE LYRIK

O GOD DONNY

RÜSTEN

SCHWARZE GEDANKEN

SCHWEINEBAUCH

SOCKENLEID

SPINAT

STAUBAUGENSAUGEN

TAUCHEN & RAUCHEN

THE CARNEVAL IS OVER

TRAUBENRAUB

VERDRÄNGT

VERGEBENS VERGEBEN

WER DIE WAHL HAT

WOHIN

WOZU

ZEITLOS

NOMEN EST OMEN

VATERS GEBURTSTAGSTRAUM

DONNY & KIMMY

KINESA

SCHLUSS MIT DER DISKUSSION

SEHR VERPLÄRRTES PUBLIKUM

DIE LEIDEN DES ALTEN SURFERS

KLIENTENVERBLÖDUNG

DER KLAGSVORTRAG

A SCHMOIZ

SPERBERGUSTL

WAHLPISSOIRE

WAS THUN FISCH

AUS EINEM TIROLER REISEFÜHRER

LIEBER BARNEY

GROSS SEIN

ENTLANG

BESCHNITTEN

FALSCHE PATEN

QUO VADIMUS

REDEFREIHEIT

EDELTRAUD

DICHTLN KUNNTST

QUANTENTHEORETISCH

GANZ NORMAL

BALD

OMA’S SILVESTER

DIE LÄNDLICHE BÜTTENREDE

EIN STEIRISCHES MISSVERSTÄNDNIS

ALLES FLIESST

NACHTZUG NACH ROM

NACHDUFT

AUSKLANG

DIE POSTKARTE

WAS TUN?

LEUT‘

EIN MÄNNLEIN FÄHRT IM

KEHRWERTE

SPIEGELBILD

HEIT‘

DIE BLUSEN DES BÖHMEN

WORTE

GETRÄUMT

EVOLUTION

HUMAN 2018

ÜBERS LAND

WO BIST ICH?

DIE SCHRECKENLECKE

GEFLÜGELTE WORTE

DER ADLER UND DIE GABELWEIHE

DIE UNTREUE HENNE

DER VORDERZAHN

WAS WENN NIRGENDWO

APOLLO

OBJEKTIV

LIEB HEIMATLAND

WORTFÜHRER

NEBEL

GANZ SCHÖN

IM VORÜBERGEHN

BÄRENPFIFFE

VON HERZEN

SCHLAFLOS

Z’FRIEDN

ÜBERFALL

REISEZEIT

SO IS’S

DAS DOKUMENT

ALLE ZEIT

ICH HAB SO DICH LIEB

DURST

WAHRE LIEBE

ELYSIUM

DA FERDL

SCHWEINEREI

DANKE PAPA

ALTER HUT

HITZSCHLAG

FAMILIENFRAGA

DA SUMMA

BLEIB

HÖREN UND SEHEN

MEINE ELTERN

AUF DASS

DA BUA

WALDWIND

ROTKÄPPCHEN & DER BÖSE WOLF

NOTDURFT

A GFRETT

VERGANGENES LACHEN

HANDIGEBEN

EIN STEIN

KAISER ROTBARTS LIEBLINGSHAND

NICHT GENÜGEND

WONN IS EIGENTLICH JETZT?

DER LETZTE MOHIZAHNER

MORGEN GEWESEN

SPECHT RUPRECHT

der Buntspecht namens Ruprecht

war ja von Grund auf gar nicht schlecht

jedoch als echter Weiberknecht

nicht grade Zier für sein Geschlecht

er tat die Mädels pflanzen

und ließ die Pupperl tanzen

liebte bald Die und Sie und Jene

ob Gusti Lynn ober Helene

ließ manch gebroch’nes Herz zurück

und spielte mit der Damen Glück

bis die Henne Gundel kam

die sah den Ruprecht nur kurz an

da war es im Vorübergehn

kurzerhand um ihn geschehn

er zog in forschem Lustanfall

zu ihr gleich in den Hühnerstall

er turtelte und schnäbelte

und herzte die Benebelte

bis drauf die so Behütete

sogar für ihn brütete –

solang

bis seine Alte kam

zurück aus Spechteltratschistan…

da war er dran!

ALLEN VORAN

Er ging im letzten Krieg

von Anfang an als Danzig fiel

gebannt vom schnellen Sieg

mit fest entschloss‘nem Mienenspiel

wie gesagt von Anfang an

immer allen voran

sagt er

Dass er jedoch nie vorne war

und feige und erbarmungslos

Frauen Kinder Massenschar

hinterrücks erschoss

und zwar von Anfang an

immer allen voran

verschweigt er

Doch kürzlich kam ihm in den Sinn

so etwas wie Reue gar

weil da versteckt im Doppelkinn

vielleicht doch noch ein Gewissen war

nicht gleich von Anfang an

aber hinterher

doch das vermutet er…

ALLES

als ich jung war

fiel mir alles

alles

in den Schoß

alles?

später war

mehr noch

zu wenig

war denn das schon

alles?

die Jagd

nach allem

Allerlei

bringt die

alles?

wieviel ist alles

wenn du nichts mehr hast

was ist dann -

ist dann zu wenig

alles?

ALMDODLER

hobs Diandl gfrogt

hods Diandl gsogt

holladero

holladareitulio

Hallodri du

jodiria dridiria

ridiriaho

riaria

di holi o

Holladodl du

duliö didldudldö

dudldadldodl du

didiriahö

didl Diarrhö

du Dodl du

triholidi in da Drogerie

dolidalidulio

i di riaho

du mi riaho

ollawei auf und o

hobs Diandl gfrogt

hods Diandl gsogt dudldadldulio

hobs glei pockt

hob nimma gfrogt

wos sogst denn do

ALMOSE

Sie lebte wie im Märchenschloss

aus längst vergang‘nen Tagen

geborgen in der Mutter Schoß

wollt nicht hinaus sich wagen

War wohlgenährt und faul und rund

von mäßigem Verstande

war aber durchaus kerngesund

doch sonst zu nix imstande

So war sie jahrelang verbandelt

mit einem Hirtenbuben

den ließ sie auch wenn abgesandelt

sogar in ihre Stuben

Wollt‘ nie zu ihm nach Hause zieh’n

wollt‘ nie ein Eigenleben

wollt‘ nie dem Elternhaus entflieh’n

nur nehmen und nix geben

Es lebt sich doch so wunderbar

von Eltern stets beschützt

wenn man damit schon dreißig Jahr

von diesen wird gestützt

braucht nicht Entscheidungen zu treffen

nichts tun und nichts bewegen

kann dann und wann den Buben treffen

um in den Tag zu leben

Als dann die Eltern war’n gegangen

- das Schloss stand zum Verkauf –

wollt sie vom neuen Herrn verlangen

was sie gewohnt zu Hauf

Den Buben hat‘s auch nicht gehalten

in dieser Zweisamkeit

er konnt‘ sie nimmer lieb behalten

trotz langer Paarungszeit

Der Schlossherr mild und herzensgut

versorgte die Farblose

er ließ sie wohnen auf dem Gut

und nannte sie „Almose“

BOOTSREINLICHKEIT

Der Mensch tut nach dem Yachtentörn

zwangsläufig seinen Mist entleer’n.

Der soll sich just zum Teufel scher’n,

so tut die Reinlichkeit einkehr’n,

und kann sich auch kein Christ beschwer’n.

Der Mist kann so nach Draußen geh’n,

im Innern aber bleib’ besteh’n

der Traum aus Meer und Buchtenseh’n

und über Seelenbrücken geh’n,

von den erlebten Wonnetagen,

die aus den Glitzerwellen ragen,

weit weg von den gelebten Plagen,

sich immer neu hinauszuwagen,

wo ihn die Reinlichkeit umfangen,

wo nachts die gold’nen Sternlein prangen,

vom Mist befreit und voll Verlangen,

mit Mist sich nix mehr anzufangen.

Die Zeit verging und nach den Jahren

hat sich der Mist doch angesammelt,

wo Blitz und Blank versammelt waren

war wieder alles neu vergammelt.

Es blieb nur Sauberträumerei

und eine Riesensauerei…

DAS EI

Aufwiegelei

Ausbeuterei

Metzgerei

Gottheuchelei

Tamdaradei

Nörgelei

und Suderei

Graupapagei

Nachquatscherei

Didldumdei

Aufschrei

bleib frei

vorbei

mit Einerlei

Sei!

DER MANDATAR

willst heut‘ wer sei

bei da Partei

stellst gar was dar

ois Mandatar

bist ohne Tadl

und ohne Wadl

dann fehlt da nur

a Diktatur

und Reichsverweser

mit Kalabreser

EIN RIESE

Ein Riese freut sich seiner Tat

die eben er vollendet hat

und wendet sich mit Riesenschritten

zu seiner Riesenwiesenhütten

setzt sich gemächlich an den Tisch

zu speisen einen Riesenfisch

mit Knoblauch Sellerie und Bohnen

kurzum - er tut gemütlich wohnen

und gleich darauf nachdem er satt

besteigt er seine Bettestatt

und schläft somit in sanfter Ruh’

bis gegen vier/fünf morgens zu

Erwachend fühlt er mit Beklemmen

in seinem Darm ein heftig‘ Drängen

was seine Lage sehr erschwert

und unbedingt Austritt begehrt

Der Riese tut mit inn’rem Beben

widerwillig sich erheben

begibt sich eilig zum Abort

erhofft sich schon Erleicht’rung dort

und sieht ganz weit entfernt von Witzen

zwei Spinnen auf dem Deckel sitzen

Den Riesen hat dies sehr geschockt

und er ward nicht mehr so verlockt

in die Latrine einzudringen

wo garst’ge Spinnen umher springen

Daher wankt schwer belad’nen Trittes

doch äußerst zielstrebigen Schrittes

er zu dem nahen Waldesrand

das Wischpapier in seiner Hand

sieht man ihn alsbald schon beglückt

friedlich lächelnd und entzückt

hervorgetreten aus dem Walde

erleichtert auf der Waldrandhalde

Und die Moral von der Geschicht’

beziehungsweise dem Gedicht?

Sorge dich nicht immerfort

du findest immer deinen Ort

ob Gehsteig Straße Luftkurort

Wiese Wald oder Abort!

FERNWEH

schee weda heid

I bi voi Neid

im Sunndogskleid

iazt woaßt Bescheid

du in Kabul

oda Seoul

im Liegestuhl

oda Bistampool?

I dagegen warambul

in Biograd

woas ma z stad

und Novigrad

is ma z fad

und in Ameriga

vü z bled glei a –

oiso do Martinscica!

EIN GREISER

Ein Greiser, der nach Thailand reiste

und zu viel Eierspeis verspeiste,

traf dort auf einen Weisen

und wollte mit ihm speisen.

Der gab ihm brühheiß den Verweis

und dazu folgendes Geheiß:

Wer auf einer Thailandreise -

selbst im vertrauten Freundeskreise -

gleich kiloweis‘, wohlweislich leise,