Tierische Weihnachten - Susanne Stübe - E-Book

Tierische Weihnachten E-Book

Susanne Stübe

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Beschreibung

Wenige Tage vor Weihnachten kommen die Vorbereitungen zum Heilig-Abend-Fest mächtig durcheinander. Eine Gans nimmt plötzlich Reißaus vor ihrem Schicksal im Kochtopf, Mika der Kater plant ein Attentat auf den verhassten Schneemann, und Leo kämpft dafür, dass seine Ziegenzwillinge mit in den Weihnachtsurlaub fahren dürfen ...

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Seitenzahl: 75

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Für Felix

Inhalt

Ein besonderes Weihnachtsfest für Pepita

Heiße Weihnachten für den Schneemann

Weihnachtsferien für Konrad und Mathilde

Ein besonderes Weihnachtsfest für Pepita

Der Hof der Großeltern

Familie Mietzig besteht aus Großeltern, Eltern und dem Enkelsohn Kalle. Aber die sind nicht unter einem Dach vereint. Was nicht weiter schlimm ist, denn die Großeltern Mietzig haben einen minikleinen Bauernhof am Stadtrand.

Und das ist Kalle recht, denn so hat er zwei sehr verschiedene Zuhause. Frau Mietzig und ihr Sohn Kalle sind unter der Woche allein, denn der Vater von Kalle arbeitet während der Woche in einer anderen, weit entfernten Stadt und kommt nur an den Wochenenden nach Hause.

Kalle hilft seinen Großeltern auf dem Hof, denn Opa und Oma Mietzig sind schon alt und können nicht mehr so viel arbeiten wie früher. Aber ihre Kräfte reichen noch für zwei Schafe, eine Ziege und sieben Gänse. Vor allem die Gänse lieben sie besonders. Die machen nicht viel Arbeit. Sie sind nicht so tollpatschig und scheu wie die zwei Schafe. Und erst recht nicht so neugierig und immer zu einem Streich aufgelegt wie die Ziege. Und wann immer Kalle Zeit übrighat, kurvt er mit seinem Fahrrad zu den Großeltern.

Inzwischen nimmt Kalle Patty, die in Hausnummer 5 im Hasenwinkel wohnt, mit zum Hof. Patty ist etwas schüchtern, was nicht heißt, dass sie nicht mutig ist, wenn es darauf ankommt. Kalle und Patty haben sich auf dem Spielplatz angefreundet, als der vom Bürgermeister eingeweiht wurde. Damals war Patty ohne Angst gewesen und hatte die anderen Kinder und eben auch Kalle beeindruckt, weil sie als Erste mit dem Kobold Kaleko, der urplötzlich aus dem Untergrund des Spielplatzes aufgetaucht war, gesprochen hatte. Seitdem sind sie öfters zu zweit unterwegs. Und eines Tages hat er sie gefragt, ob sie mit zu seinen Großeltern fahren möchte, mit ihren Fahrrädern. Und das wollte sie total gern. So kam es, dass sie seit dem Sommer immer mal wieder Oma und Opa Mietzig auf ihrem kleinen Hof besuchten und eben auch die Tiere, die sich immer freuten und schon meckerten, blökten und schnatterten, wenn die beiden mit den Fahrrädern um die letzte Straßenecke sausten und in den Hof einbogen.

Damals stellte Kalle Patty alle Tiere vor: „Also, hier sind unsere beiden Schafe – das ist die Trine und die andere heißt Trulla. Das hier ist Schnuffi, unsere Ziege, und das sind unsere Gänse – Pepita, die älteste, dann nacheinander Marilla, Tilla, Vanilla, Mimi, Mathilde und Farina. Sind sie nicht alle schön?“ – „Ja! Die sind so was von schön!“ Patty war begeistert. Nach einiger Zeit ließen sich die Tiere auch von ihr gern streicheln. Besonders Schnuffi mochte das.

Die Gänse blieben meistens eine Weile stehen … und watschelten dann in ihrer kleinen Mannschaft über die Wiese davon.

Wichtige Weihnachtsvorbereitungen und ein Schock

Nach einem langen Sommer und buntem Herbst ist es inzwischen Winter geworden. Kalle und Patty müssen nun oft zu Fuß zu Kalles Großeltern gehen, weil die Straßen glatt sind oder zu viel Schnee liegt. Die Tiere gehen nicht mehr so gern hinaus. Oder warten auf einen sonnigen Wintertag, um sich draußen für ein paar Stunden zu vergnügen und unter dem Schnee nach den letzten grünen Gräsern zu suchen. Opa Mietzig hat den Gänsen im Stall extra für den Winter Holzkisten gebaut, mit Heu ausgelegt und an jedes Gänsebett ein Schild mit ihrem Namen drangeschraubt. Der Stall ist klein – ein Abteil ist für die Gänse, das andere Abteil, durch einen Bretterzaun voneinander getrennt, gehört Trine, Trulla und Schnuffi. So ist es auch in kalten Winternächten für alle warm.

Wenn es früh dunkel wird, hört man die Gänse im Stall miteinander schnattern. Sie plaudern noch ein wenig über den Tag, und was sie erlebt haben. Manchmal sitzen sie im Kreis und spielen etwas – Karten zum Beispiel.

Oder Mensch ärgere dich nicht. Die Schafe und die Ziege legen dann ihre Köpfe auf das Gatter und schauen ihnen dabei zu.

Für die Kinder haben nun endlich die Weihnachtsferien begonnen. Das bedeutet, viel Zeit zu haben, um sich zu treffen, Schlitten zu fahren oder Schneehöhlen zu bauen.

Oder auch für Weihnachten zu basteln. Patty und Kalle machen das bei Oma und Opa Mietzig. Zusammen sitzen sie am Tisch und haben viele Bastelsachen ausgebreitet – buntes Papier, gebügelte Strohhalme, Glitzerfolien in Gold und Silber, eine Rolle mit grünem Faden, Schere und Klebstoff. Sie wollen Weihnachtsschmuck herstellen für den Tannenbaum im Wohnzimmer und für den Stall von Trine, Trulla, Schnuffi und die Gänse.

Vom vielen Ausschneiden, Kleben und Fädenziehen wollen sie jetzt mal eine Pause machen. Dafür gehen sie gern in den Stall, um nach den Tieren zu sehen. Nach einer Weile kehren sie zurück ins Haus. Aber im Flur bleiben sie plötzlich stehen, vor der angelehnten Wohnzimmertür, weil sie ein Gespräch der Großeltern hören, das sicher nicht für ihre Ohren bestimmt gewesen ist. Zumindest nicht in diesem Moment.

„Pepita ist schon recht alt“, meint Oma. „Wir brauchen noch eine Weihnachtsgans. Meinst du nicht, dass es jetzt Zeit wird, sie zu schlachten? Sie gibt sicher ein wunderbares Essen. Wenn wir zu lange warten, wird ihr Fleisch nur zäh.“

„Das stimmt. Schließlich halten wir die Gänse ja dafür.

Jedes Jahr wollen wir eine von ihnen als Festessen haben.

Und spätestens nach sieben Jahren kaufen wir wieder junge Gänse nach. So haben wir es geplant“, antwortet Opa.

„Ein bisschen bedauere ich es schon, wenn die gute Pepita sterben muss. Aber so ist halt das Gänseleben. Schließlich haben sie es schön bei uns, bis es soweit ist. Und wer sagt es ihr?“, fragt Oma.

Kalle und Patty, die hinter der Wohnzimmertür stehen, wollen nicht glauben, was sie soeben gehört haben. Sie lieben ihre Großeltern. Sie lieben aber auch die Gänse.

Und vor allem Pepita, die so klug ist und immer weiß, was sie zu tun hat. Sie ist die Chefin der kleinen Gänsetruppe und sorgt sich um alle. Die Kinder wollen diese schlechte Nachricht nicht für sich behalten. Unbedingt müssen sie den Gänsen sagen, was die Großeltern planen. Sie schleichen sich wieder aus dem Haus zum Stall. Sie setzen sich zu den Gänsen, die gerade in ihre Bettkisten geklettert sind. Nacheinander schauen sie alle an und sagen – nichts.

Sie schweigen, sind verlegen und drucksen herum, bis Pepita sich in ihrer Kiste aufrichtet und sie ansieht – mit ihrer Schlafhaube und einem strengen Blick.

„Nun raus mit der Sprache. Etwas bedrückt euch doch!“

„Ja, also, wie sollen wir es sagen … die Großeltern, also, die planen gerade das Weihnachtsessen …“, fängt Kalle an. „Und naja, sie wollen dieses Jahr eine Weihnachtsgans braten“, ergänzt Patty.

Pepita und alle anderen Gänse sind nun hellwach.

„WAS??? Habt ihr euch auch nicht verhört?“

Leider haben sich Patty und Kalle nicht verhört. Sie erzählen den Gänsen vom Gespräch, das sie belauscht haben. Ein lautes Geschnatter geht nun los. Nur Pepita wird immer leiser und zieht sich, ohne noch ein Wort zu sagen, in ihre Kiste zurück und versteckt ihren Kopf unter ihren Federn. Sie ahnt, wer die Erste sein wird. Alle anderen tauschen noch Ideen aus, zum Beispiel, wie wäre es, wenn wir uns alle verstecken? Oder alle Messer vergraben?

Oder uns in den Stall einschließen?

Das geht noch eine ganze Weile so hin und her. Sie kommen zu keinem Ergebnis und wollen morgen weiterreden. Vielleicht können sie dieses drohende Unheil noch verhindern.

Pepita trifft eine folgenschwere Entscheidung

Pepita wird in dieser Nacht von Albträumen heimgesucht.

Sie sieht im Traum, wie sie ohne Kopf an einer Stange hängt. Oder nie mehr den Himmel, die Wolken und die Sonne sehen kann. Die Freundinnen ohne sie über die Wiese watscheln würden. Inmitten dieser wirren Träume wacht sie schweißgebadet auf. Sie starrt in die Dunkelheit und hört die Freundinnen atmen. Schon jetzt kommt sie sich verlassen vor.

Nein! So einfach geht das nicht! Es sind nur noch drei Tage bis Heilig Abend. Pepita will keine Zeit mehr verlieren. Sie steigt aus ihrer Kiste und packt ihren kleinen Rucksack mit einer Tüte voll Körnern; zieht ihren blauen Schal um den schlanken Gänsehals und setzt ihre rote Wollmütze auf. Beides hat Oma Mietzig für sie gestrickt.

Sie nimmt ihren Rucksack auf den Rücken und schreibt einige Zeilen auf ein Stück Papier. Sie verlässt auf ihren breiten Watschelfüßen den geliebten Stall und schließt die Stalltür lautlos hinter sich zu. Dann wird Weihnachten eben ohne sie stattfinden! Erst recht ohne sie im Kochtopf!

Wütend stapft sie, ohne sich noch einmal umzudrehen, zum Hof hinaus. Der Mond steht hell am Himmel, die Sterne funkeln, als wollten sie ihr alle den Weg weisen.

Aufregung im Gänsestall

Am nächsten Tag, frühmorgens, beginnen die Großeltern mit dem Schmücken des Hauses. Später geht Opa in die Scheune, um den Holzbock, die Axt und eine Wanne für das Schlachten der Gans vorzubereiten. Nach dem