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Mensch und Tier. Das Miteinander, Füreinander und Gegeneinander. Und nicht immer geht es gut. Mal aus der Sicht des Menschen, mal aus der Sicht der Tiere. Lustig, ironisch, vergleichend und nachdenklich werden Mensch und Tier beleuchtet. Ein Spiel mit Worten, in Gedichten und Geschichten.
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Das Feedback meiner lieben Leserschaft – Familie, Freunde und Bekannte – zu meinem Erstlingswerk „Wortspiele“ war sehr positiv. Dies hat mich nicht nur überaus gefreut, sondern deshalb habe ich es auch gewagt, ein neues Buch und damit den zweiten Band zu meiner Reihe „Wort ist mein Hobby“ zu schreiben. Geplant war er schon eine Weile, aber erst die freundlichen Kommentare und Rückmeldungen zu meinem ersten Buch haben mich ermutigt, tatsächlich mit einem solchen zweiten Band weiterzumachen.
Mein Dank gilt deshalb in erster Linie meiner Leserschaft.
Danken möchte ich zudem Dr. Gudrun Thielking-Wagner, die nach meinem ersten Buch auch die Entstehung dieses Teils wieder freundschaftlich begleitet und lektoriert hat.
Diesmal sind die Tiere dran oder meine ganz besonderen Erfahrungen mit ihnen.
Damit etwas von mir übrig bleibt.
Viel Spaß beim Lesen!
Der Elefant
Die Sache mit Ballimaus
Der Biber
Die Kuh
Ameisen
Namens- und Bärrufskunde
Wie ein Schmetterling
Der neugierige Frosch
Haufen Weise
Hundkatzemaus
Kuh
Angst – Vorsicht Hund
Waidmanns Lust und Halali
Mein Marder beißt immer
Die Krähe
Das Känguru
Kolibri
Pferd und Fohlen
Schweine mit zwei Beine
Der Kabeljau
Vampir
Der Pudel
Die Mücken
Auch Tiere wollen wollen – oder: Holgers Geschäftsidee
Schaben
Nachgedanken
Das Reh
Meerschweinchen können nicht schwimmen
Das Krokodil
Schwein gehabt
Osterhasis Schwierigkeiten
Die Jockies
Der Fisch
Brehms Tierleben
Das etwas andere Tierquiz
Quallen
Der Fuchs
Der Kater
Die Wirkung von tierischen Sinnsprüchen
Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul
Ich denk, mein Hamster bohnert
Sie ist scharf wie Nachbars Lumpi
Skandale
Strand gut und Meer wert!
Gedanken eines Huhns zur veganen Ernährungsweise
Spinne
Die Maus
Kamikatze
Der Holzwurm
Schafsrichter
Spiegelbilder
Der Specht
Katzenduett
Zeit für E-Volution
Makaber
Weiße Pferde
Das Wildschwein
Joint Venture
Neulich am Hundestrand
Schnecken
Engel mit schwarzen Flügeln
The Colours of Tierwelt
Mücken
Warum es gut ist, eine Eintagsfliege zu sein.
Made in Germany
Tattoo
Schäfchen, Kühe und Bäume
Versteckspiel
Wespen Tête-á-Tête
Zum Abschluss freigegeben
In einem fernen, fernen Land,
da wohnte mal ein Elefant.
Bei sich zu Hause, so ganz am Rand,
er einmal eine Flasche fand.
Es ist im Dschungel schon brisant,
liegt da ´ne Flasche so im Sand.
Es sei an dieser Stell´ genannt,
sie war nicht leer, roch penetrant.
Zuerst dacht´ noch der Elefant:
„Ich brauche einen Sekundant´.“
Mit seinem Rüssel ganz galant,
nahm er sie auf, wie mit ´ner Hand.
Der Rüssel war sein Adjutant,
so kann er fassen, elegant!
Er nahm sie auf und das rasant
und brachte sie zum Restaurant.
Dort war man aber nonchalant,
die Marke war zu militant.
Er aber fand das arrogant
und suchte so den Lieferant´.
Dort gab es an dem Flaschenstand
fürs Rüsseltier dann Flaschenpfand.
Ich interessiere mich schon für vieles, informiere mich ständig und bilde mir ein, ein hohes Wissen zu haben. Ob TV, Zeitung oder Bücher, ich nehme alles. Mein IQ scheint überdurchschnittlich zu sein, glaube ich jedenfalls. Höre oder sehe ich etwas Neues und Ungewohntes, dann beschäftige ich mich bis fast zur Selbstaufgabe damit.
Ich war wieder mal allein zu Hause und der Fernseher lief. Eher im Hintergrund, denn es lief ein Fußballspiel. Es spielten „unsere Jungs“ gegen einen vermeintlich schlechteren Club. Ich bin ehrlich, ich drücke immer den anderen die Daumen. Die Arroganz vor, während und nach einem Spiel „unserer Jungs“, des Trainers und auch der Medien lässt mich zum Fan der Anderen werden. Und dann sieht man diese überbezahlten und arroganten Spieler, wie sie nicht einmal einen Ball treffen und sich auf dem Spielfeld kaum bewegen. Und das bei einem mickrigen Stundenlohn von fast siebentausend Euro. Aber das ist ein anderes Thema. Der Fernseher lief also, es lief auch dieses Spiel, ich saß bequem in meinem Ohrensessel und löste ein Sudoku.
Ab und zu schaute ich auf die fast steifen Fußballspieler. Aber nur sehr selten. Der Reporter kommentierte ja alles hervorragend. „Jetzt bewegen sie sich wieder“, hörte ich ihn sagen. Es war so langweilig. Wenn das Tor mobil gewesen wäre, es hätte den Ball sicher irgendwann getroffen.
Und plötzlich hörte ich „Ballimaus“. Ballimaus? Was ist eine Ballimaus? Da ich nicht hingeschaut hatte blieb mir die Antwort verwehrt. Gut, vielleicht hatte ich mich ja nur verhört. Als jedoch wenig später erneut das Wort Ballimaus erklang, hefteten sich meine Augen sofort am Bildschirm fest. Ich wollte sehen, wer oder was diese Ballimaus ist und was sie mit Fußball zu tun hat. Ich sah eine junge hübsche blonde Frau in den Zuschauerrängen, mit unserer Landesfahne auf ihren Wangen und in die Kamera winkend.
Ah, dachte ich, Ballimaus ist sicher eine Bezeichnung für diese immer blonden, ständig wechselnden und total gutaussehenden Fußballerfreundinnen. Vielleicht ist es das Synonym für Spielerfrauen.
Die Kamera schwenkte aber wieder gleich auf das so langweilige Spiel. Wobei, Spiel ist nicht das richtige Wort. Das Spielfeld sah eher aus wie ein begonnenes Schachspiel. Alle Figuren waren schon mit mehreren Zügen unterwegs auf dem Brett und gut verteilt. Und dann hatten die Schachspieler keine Lust mehr oder machten einfach nur eine Pinkelpause. Das Schachbrett mit den Figuren stand einfach nur so rum und ein neuer Zug erfolgte nicht. So sah es bei diesem Spiel aus. Oder wie eine Superzeitlupe. Nur der Ball hatte eine normale Geschwindigkeit.
Ich war erleichtert, „Ballimaus“ war nun geklärt. Den Begriff hörte ich noch mehrmals während des Spiels, machte mir aber wirklich nicht weiter meine Gedanken.
Das Spiel war irgendwann aus, der Fernseher lief weiter. Mein Sudoku war nun auch gelöst.
Nach dem Spiel und der Auseinanderpflückerei mit Trainern und Spielern zum Verlauf dieser so großartigen Partie und wer warum was wie nicht schaffen konnte, hatte ich noch keine Lust auf mein Bett. Ich zappte mich durch die eintausenddreihundertsechsundzwanzig bunten Programme und hielt bei einer Tierdoku an. Es ging um Mäuse, ihre Lebensräume und die Vielzahl von Mausarten. Vielleicht zeigten sie auch etwas über eine Ballimaus? So ganz war der Begriff noch nicht aus meinem Kopf, denn was bei den Spielerfrauen vielleicht nur ein Kosename war, konnte ja in der Realität ein wirkliches Lebewesen sein. Wie oft werden unsere Partner und Schätzchen mit Tiernamen als Kose- oder Schimpfnamen belegt: Schneckchen, Bärchen, Hasi oder auch dumme Sau, Schwein, Esel, Stinktier, blöde Pute und und und.
Aber vielleicht hatte ich mich auch verhört. Möglicherweise hieß diese Maus Balimaus, war also eine Maus aus Bali. Einige von ihr wurden einst eingeschleppt und dann in den Räumen dieses Stadiums ausgesetzt. Dort haben sie sich schlagartig vermehrt und dann vielleicht den Fußballrasen unterminiert, ausgehöhlt und so für Stolperfallen für die Fußballspieler gesorgt. Da ich das Spiel ja fast nur ohrenmäßig gesehen habe, wäre das auch eine Erklärung.
Dieser Fernsehbeitrag über Mäuse jedenfalls erwähnte die Balimaus nicht. Ich bin dann irgendwann ins Bett geschlüpft. Ballimaus aber konnte ich nicht vergessen. Ich träumte sogar davon. Millionen von Ballimäusen durchgruben das gesamte Fußballfeld, überall waren Ein- und Ausgänge. Die Spieler hatten Schwierigkeiten sich zu bewegen, so wie im Spiel am Abend zuvor. Infolge der Graberei der vielen Mäuse hielten die Pfosten der Tore nicht mehr und mussten jeweils von zwei Ehrenamtlichen gehalten werden. Das Spiel wurde mehrfach unterbrochen und Bautruppen rückten an, um den kaputten Rasen mit Sand notdürftig aufzufüllen. Viele Spieler erlitten schwere Fußverletzungen, wenn sie in den Löchern steckenblieben. Da ein reguläres Spiel kaum möglich war, wurden auch keine Tore geschossen und es gab keinen Sieger. Die Spielerfrauen auf den Tribünen trugen Gesichtsmasken und sahen genau wie die Ballimäuse aus. Wieder alle gleich.
Ich erwachte schweißgebadet. Was für ein Traum! Und das alles wegen dieser Mäuse.
Nun war an Einschlafen nicht mehr zu denken. Ich setzte mich an meinen Computer und befragte Herrn Google. Der weiß immer alles. Herr Google ist schlau. Herr Google würde mir sicher auch hier helfen.
Also, „Ballimaus“ eingegeben und schon öffnete sich eine Riesenliste mit allen möglichen Verweisen. Nur Wikipedia hatte nichts zu bieten. Aber es gab sie, die Ballimaus.
Tatsächlich fand ich eine Vielzahl von Trickfilmen einer Maus Namens Bali. Aber was hatte die mit diesem Fußballspiel zu tun?
Also weitersuchen.
Ich fand mehrere Ballimäuse, die alle irgendetwas zu melden hatten. Im Katzenforum zu Kehlkopfentzündungen bei Katzen, oder unter „worum.org“, wo es um bescheuerte Fußballenamen geht. Da war ich schon etwas näher dran, es war aber nicht die Lösung. Adolf Tscherner, ein Poet, schrieb von einer singenden Ballimaus, Ballimaus21 bis Ballimaus45, alle hatten etwas mitzuteilen.
Bis auf diesen einen Beitrag zum Fußballspieler gab es keinen richtigen Ansatz.
Ich wusste die richtige Antwort immer noch nicht und musste mir nun die Blöße geben, meinen besten Kumpel darauf anzusprechen. Gut, er ist bei weitem nicht so intelligent wie ich, aber er hatte Ahnung vom Fußball. Oder soll ich sagen: Er hatte nur Ahnung vom Fußball.
Ich traf mich mit Matze in unserer Eckkneipe. Nach ein paar Bierchen habe ich ihn dann gefragt: „Du Matze, ich habe neulich im Fernsehen bei einem Fußballspiel das Wort Ballimaus mehrmals gehört. Sind das nun Tiere oder ist das nur der Name für die Spielerfrauen? Oder ist es sogar was ganz anderes?“
„Ballimaus?“, fragte mich Matze verdutzt. „Ja“, antwortete ich, „Ballimaus“.
„Ey, du bist so eine Dumpfbacke und bildest dir ein, der Schlaueste zu sein. So was Blödes wie dich habe ich selten gesehen. BALL IM AUS und nicht Ballimaus. Schalte dein Hirn ein. Beim Fußball gibt es einen Ball. Der geht auch schon mal ins Aus. AUS! Das ist der Raum außerhalb des Spielfeldes. Lass es mit deiner so hohen Intelligenz. Und das Bier bezahlst du. Ich muss gehen, mir platzt sonst der Kragen und ich muss mal wieder mit vernünftigen Leuten reden.“
Etwas impulsiv verließ er das Lokal, drehte sich zum Gruß auch nicht mal um.
Das verstehe ich nicht, warum er so reagiert.
Ich lasse mich aber nicht beirren und werde so weitermachen. Mich interessiert halt alles. Und sich zu interessieren, nachzuhaken und Dinge zu klären ist eben ein Ausdruck von Intelligenz. Und die habe ich sicher.
Am Ufer liegt im Gras ein Biber,
er ruht sich aus, denn er hat Fieber.
Die Zähne sind´s, die ihn so plagen,
deswegen kann er heut´ nichts nagen.
So liegt er da und kann nur schauen,
wie and´re Biber Deiche bauen.
Da kommt aus seinem Biberbau
die angetraute Biberfrau.
Sie schwimmt zu ihrem Mann ans Land
und setzt sich an den Uferrand.
„Ich will nur wissen, wie´s dir geht
und wie es mit dem Fieber steht.“
„Mir geht´s schon besser, liebe Frau,
ich komm´ zurück in uns´ren Bau.
Es ist wohl besser was zu tun,
als sich am Land nur auszuruh´n“.
Sie hat ihn an die Hand genommen,
so sind sie dann zurückgeschwommen.
Am nächsten Tag hat er´s gewagt
und an den Bäumen rumgenagt.
Es ist auf dieser Welt ein Segen,
wenn Frauen ihre Männer pflegen.
Es war schon immer so auf Erden,
die Kühe woll´n gemolken werden.
So nimmt der Bauer ein Gefäß,
sein Schemel klemmt schon am Gesäß.
Er ist bereit und fängt gleich an,
mit kalter Hand ans Euter ran.
Die Kuh ist sichtlich irritiert,
so etwas ist ihr nie passiert.
Dem Bauer sieht man an die Wut,
das Melken geht nicht wirklich gut.
Die kalte Hand hat seinen Preis,
statt Milch, da gibt es heut´ nur Eis.
Der Bauer gar nichts mehr versteht,
er überlegt, wie´s weitergeht.
Er plant im Kopf bereits die Wende
und wärmt sich erst einmal die Hände.
Mit warmer Hand geht’s an die Zitzen
und es beginnt die Milch zu spritzen.
Der Eimer voll, das Euter leer,
die Kuh gibt keine Milch mehr her.
Der Bauer hat nun heut´ gelernt,
die Hände werden angewärmt.
Und die Moral von der Geschicht´:
Mit kalten Händen melkt man nicht.
Zwei klitzekleine Waldameisen
die wollten in den Urlaub reisen.
So packten sie die sieben Sachen,
den Schlafsack, Brot und Wasserflaschen.
So gegen fünf, im Morgengrau,
verließen sie des Volkes Bau.
Sie liefen etwa dreizehn Stunden,
ein Urlaubsziel ward nicht gefunden.
Sie wussten nicht mehr was sie wollen,
am Horizont begann´s zu grollen.
Mit Laufen war nun erstmal Schluss
denn es begann ein Regenguss.
Am Fuß von einer alten Linde
war´n sie geschützt vor starkem Winde.
Die Beinchen schmerzten fürchterlich,
doch schlafen wollten sie jetzt nicht.
„Ich glaub´, wir haben hier kein Glück,
ich geh´ nicht weiter, will zurück.
Wir wollten in den Urlaub fahren,
weil wir noch nie woanders waren.“
„Ach lass uns morgen weitergehen,
wir kommen an, du wirst schon sehen“.
Jetzt war es spät, die Nacht brach ein,
so schliefen sie dann doch noch ein.
Des Morgens war´n sie froh und heiter
und ihre Reise ging nun weiter.
Die Route war kein Kinderspiel,
sie hielten durch und sahen viel.
Einen Berg, ´nen Wald und auch ein Feld
und noch viel mehr von dieser Welt.
An einem breiten blauen Fluss
war ihre Reise vorerst Schluss.
Sie dachten nach und wollten klären,
wie sie das Wasser überqueren.
Ein Blatt war wie ein kleines Floß
und so ging ihre Fahrt nun los.
Das Wasser war schnell überquert
und beide waren unversehrt.
Sie waren endlich angekommen,
von dieser Schönheit ganz benommen.
Ein Strand mit feinem, gelben Sande,
ein kleiner Wald am Uferrande.
Hier ließen sich die beiden nieder,
zurück, das wollten sie nie wieder.
Dies ist das Märchen einer kleinen und einträglich lebenden Bärenfamilie in den Wäldern von Bärnau bei Bärlin.
Es war einmal eine kleine Bärenfamilie, der Vater, die Mutter und die vier kleinen Bärenkinder.
Der Rest der Familie wurde schon vor Jahren vom Totengräbär auf den örtlichen Friedhof beigesetzt.
Das Älteste der Kinder hieß Septembär, dann folgten Oktobär, Novembär und zum Schluss kam Dezembär als Jüngster. Die Namen hatten ihnen ihre Eltern gegeben als Erinnerung an die jeweilige Kuschelstunde des Jahres in den ersten Jahren ihrer Verliebtheit. So gab es anfänglich jedes Jahr eine neue Kuschelstunde, deren Ergebnis jeweils die Kleinen waren. Später hörte das aber auf. Das hatte viele Gründe. Die offizielle Variante war, dass es keinen weiteren Monat mit dieser Endung gab. Inoffiziell wurde aber verlautet, dass die anderen Monate, wie April, Mai, Juni, Juli und selbst der August, bereits in das allgemeine, meist englische Sprachgefüge als Vornamen aufgenommen waren.
Die Mutter hieß Liebär und der Vater Abär. Diese Namen erhielten sie aber erst später als Folge der andauernden Diskussionen um die Kuschelstunde des Jahres: Die Mutter erwehrte sich immer wieder den Kuschelversuchen des Vaters, weil er nicht der beste Liebhabär war. Da sie aber seine Gefühle nicht verletzen wollte, sagte sie bei seinen Angriffen immer, dass sie liebär morgen kuscheln wolle, worauf er antwortete, dass er abär heute Lust hätte. So ging das dann Tag für Tag, ohne dass sie zusammenkamen und sich liebevoll irgendwann nur noch gegenseitig Liebär und Abär nannten.
Sie unternahmen viel und fuhren oft an die Küste des Bäringsees und sammelten dort Bärnsteine. Kehrten sie hungrig in einer Waldgaststätte ein, so bestellten sie beim Obärkellner Bärliner Scheisse mit Wuss, dazu ein Lebärwurstbrot mit Soße Bärnaise und manchmal ein Erdbäreis.
Bestellten Sie eine leckere Torte, so brachte diese der Tortenhebär an den Tisch und verteilte die einzelnen Stücke gleichmäßig.
Als Bärufskraftfahrer verdiente der Vater schon ganz gut, so dass sie sich dies auch öfter leisten konnten. Er war also der Geldgebär der Familie und über die Bärufsgenossenschaft ganz gut versichert.
Sein größter Wunsch war aber, einmal mit einem Hubschraubär zu fliegen, viele nannten ihn dafür einen Angebär, er dafür aber die anderen als Spielverderbär, wenn sie sich wieder lustig über ihn machten. Zu einem Flug mit dem Hubschraubär kam es nie, seine Familie schenkte ihm abär einen Rundflug mit dem historischen Rosinenbombär.
Der Vater hatte auch immer viel zu erzählen von seinen Touren durch das ganze Land. Mal berichtete er über Arabär, die auf ihren Teppichen immer gen Mekka beteten. Oder was er tat, wenn ein Reifen platze und er bei Schneegestöbär mit dem Wagenhebär gemeinsam Reifen wechselte. Und über seine Besuche in der Obärpfalz, wenn er eine gute Freundin der Familie besuchte. Sie hieß die Obärursel, sie wurde so genannt wegen ihrer O-Beine. Ihr verstorbener Ehemann, der Ebärhardt, war lange Zeit Bankräubär, musste aber diesen Beruf aufgeben, als sein Akkuschraubär kaputt ging und er somit sein Handwerkszeug verlor.
Später verdiente er sein Geld mit Rechtsbäratung und manchmal auch als Vertreibär, wenn er unliebsame Mieter vor die Tür setzte.
Der etwas missratene Sohn hieß Bärndt, er war ein Übertreibär und suchte sich immer die falschen Frauen aus. Seine letzten beiden Freundinnen, Gelabär und Palabär, schickte er in die Wüste wegen ihrer dauernden und sinnlosen Quatscherei. Später war er dann ganz allein. Es hielt sich das Gerücht, dass er sowohl Männer als auch Frauen liebte und wer will schon mit einem Bibär leben. Sein Geld verdiente er als Jobbär und teilweise in Heimarbeit als jemand, der Kugelschreibär zusammenbaut.
Während die kleinen Kinder, diese kleinen Strebär, die Obärschule besuchten und in Mathematik mit ihrem Rechenschiebär hantierten, putzte die Mutter eifrig zu Hause. Hier machte sie alles regelmäßig saubär. Nur den silbernen Kandellabär putzte sie täglich. Dies war ein Geschenk ihrer Großmutter, die nach einem plötzlichen Fiebär verstarb. Beim Putzen musste sie auch immer wieder die Reste vom Klebär entfernen, die ihre Kinder regelmäßig beim Basteln auf den Fußboden verteilten.
Auch Backen war ihre Leidenschaft und immer, wenn sie die Zutaten, die Schüsseln und den Teigschabär hervorholte, freute sich die Familie auf eine Übärraschung. Ob Rhabarbär, Brombär, Erdbär oder Himbär, alles wurde zu leckeren Torten verarbeitet. Viele Rezepte von ihr waren patentrechtlich geschützt und, ebenso wie ihr Hefekuchen, ging sie zu Hause in ihrer Rolle als Urhebär voll auf.
Zum Einkaufen der vielen Leckereien und Gegenstände des täglichen Bedarfes ging sie in den Subärmarkt und träumte auf dem Weg dorthin von ihrer Sehnsucht, als Goldgräbär in den Weiten der Ibärischen Halbinsel zu arbeiten. Gern wäre sie abär auch Gebärdendolmetscher geworden. So hätte sie damit ihre Lorbären verdienen können. Stattdessen kaufte sie nun Aubärginen und Bäruhigungstabletten ein und war in der Familie nur die Gebärmutter. In jungen Jahren war sie mal zu einem Zaubär-Casting eingeladen, hier waren abär zu viele Wettberwerbär dabei, so dass es damit auch nicht klappte, obwohl der Inhabär schon ein oder auch zwei Augen auf sie geworfen hatte. Er war ein gutaussehender, bärtiger Typ mit funkelnden stahlblauen Augen, also ein ganz besonderes Kalibär von Mann, ihr war es abär zu makabär zweigleisig zu fahren. Einen schlechten Liebhabär hatte sie ja schon zu Hause.
Manchmal ging sie auch rübär zu ihrer Freundin Bärnadette, einer französischen Frau aus den Ardennen, die früh ihren Mann, einen Bärufssoldaten, Kriegsbärichtserstatter und erfolgreichen Hobbybärgsteiger, verloren hatte. Für sie war er die Numbär One, nie wollte sie einen anderen haben. Oft bärichtete sie davon, wie sie ihn kennengelernt hatte und wie er tragisch zu Tode gekommen war: Beim Übärqueren der Fahrbahn war er von einem Laster erfasst, durch die Luft geschleudert und gegen die elektrische Obärleitung geworfen worden. Er liebte Kettenhemden und hatte auch an diesem Tag ein solches Obärhemd an. Ein Stromschlag durch Übärspannung war die Todesursache. Hätte er mal die Übär- oder Unterführung benutzt, so wäre er nicht übärfahren worden. So hat jede Tragik auch etwas Lustiges.
Erwähnenswert sei an dieser Stelle noch die Liebschaft ihrer Schwester Bärbel mit dem italienischen Medienmogul und Ministerpräsidenten Bärlusconi. Hielt abär auch nicht lange!
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann kann man weiter übär sie bärichten.
Ich bin so wie ein Schmetterling
von einer Blüt´ zur and´ren schwing´.
Den süßen Nektar hol´ ich mir
Dann muss ich geh´n, das sag´ ich ihr.
Sie ist damit nicht einverstanden
doch will ich auch bei and´ren landen.
Sie sagt, die Treu hätt´ ich geschworen,
zu meinem Weib sie auserkoren.
Doch ich mag solche Bindung nicht,
bin nicht gebor´n zur Ehepflicht.
Sie kann es wirklich nicht ertragen,
will ich an and´ren Knospen nagen.
Mit ihrem Duft die Blüten mich betäuben,
ich bin bereit sie zu bestäuben.
So fliege ich tagein, tagaus
und lasse keine Blüte aus.
Manch eine sagt, ich wär´ ein Schwein
und ließe sie danach allein.
Doch auch die Blüte hatte Lust,
ist die vorbei, bleibt dann nur Frust.
Aus diesem Grund ich weiterfliege
und auch die and´ren Blüten liebe.
Ich bin noch jung und auch agil
und von den Blüten gibt es viel.
So mach ich weiter wie ich´s kann
und stehe immer meinen Mann.
Ein Frosch an einem Teiche saß,
genüsslich eine Fliege fraß.
Und während er so saß und kaute
vernahm er plötzlich fremde Laute.
Vom and´ren Ufer kam sie her,
sein Maul ward unterdessen leer.
Der Hunger trieb ihn darum hin,
denn nachzuschauen machte Sinn.
So schwamm er lautlos durch den Teich,
erreicht das and´re Ufer gleich.
Im Schilf nun liegend, gut versteckt
hat er die Ursach´ schnell entdeckt.
Ein Radio lag da im Sand
und weit und breit kein Mensch am Strand.
Es ging beim Ausflug wohl verloren,
Musik drang an des Frosches Ohren.
So ist er dann ans Land gesprungen
und hat ein bisschen mitgesungen.
Quak, Quak war nun ganz laut zu hören,
den Frosche konnte nichts mehr stören.
Ein Storch nun das Gequake hörte,
weil es in seiner Ruh´ ihn störte.
Sein Magen war auch ziemlich leer,
so musste eine Mahlzeit her.
Er schwebte los mit großen Kreisen
den Frosch zu fangen und zu speisen.
Der Frosch hingegen noch nichts ahnte
was über ihn bereits schon schwante.
Es ging ganz schnell, ein kurzer Schrei,
dann war´s für diesen Frosch vorbei.
Den Storch sah man am Ufer stehen,
vom Frosch war nichts zu hören und zu sehen.
Und die Moral von der Geschicht´:
Es lohnt sich Neugier manchmal nicht.