tImmer treu - 7 erotische Geschichten für einen romantischen Abend - Lisa Vild - E-Book

tImmer treu - 7 erotische Geschichten für einen romantischen Abend E-Book

Lisa Vild

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  • Herausgeber: LUST
  • Kategorie: Erotik
  • Serie: LUST
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2021
Beschreibung

Elin ist in einer Studentenkneipe, als sie Roland zum ersten Mal trifft. Er ist charmant, ein echter Gentleman und unglaublich süß – er hat alles, wovon sie geträumt hat. Es gibt nur ein Problem: Sie hat schon einen Freund. Ihr Körper schreit nach Roland, während ihre Vernunft sie an ihren Freund zu Hause erinnert. Sie muss eine Wahl treffen, aber wen möchte sie überhaupt wählen?Die Kurzgeschichten-Sammlung enthält:Immer treuPendelromanzeEinzelgängerShowgirlSugargirlPolyamorie in ParisCamgirl-

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Seitenzahl: 219

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Lisa Vild

Immer treu - 7 erotische Geschichten für einen romantischen Abend

Lust

Immer treu - 7 erotische Geschichten für einen romantischen Abend ÜbersetztLust Translators OriginalImmer treu - 7 erotic stories for a romantic eveningCoverbild / Illustration: Shutterstock Copyright © 2019, 2021 Lisa Vild und LUST All rights reserved ISBN: 9788728019627

 

1. Ebook-Auflage, 2021

Format: EPUB 3.0

 

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von LUST gestattet.

Immer treu: Erotische Novelle

Elin betritt den dunklen, verrauchten Raum. Eigentlich mag sie sowas nicht so gern. Partys und Kneipen. Es ist zu laut und es sind zu viele Leute auf zu kleinem Raum. Aber vor allem ist es das Gefühl, inmitten einer großen Menge Menschen allein zu sein. Alle um sie herum scheinen glücklich zu sein, sie tanzen und singen mit großen Lächeln in ihren Gesichtern. Elin fühlt sich fehl am Platz.

An ihrer Seite hat sie ihre Clique, alle in bester Partylaune. Ihr Enthusiasmus färbt fast ab und sie beginnt zu glauben, dass es doch ein ganz guter Abend werden könnte. Aber wenn sie den Abend überstehen will, muss sie zur Entspannung erst mal ein paar Bier trinken. Mit dem Gedanken schiebt sie sich durch die Menschenmenge, die Bar fest im Blick.

An der Bar ist es wie immer rappelvoll, aber mit einer Bestimmtheit, die nur ein Student auf der Jagd nach einem günstigen Bier an den Tag legen kann, kämpft sich Elin nach vorn. Sie gibt ihre Bestellung bei einem dünnen Jungen auf, der für den Job noch fast zu jung zu sein scheint.

Das Bier rinnt ihr kühl die Kehle herunter und sie spürt, wie mit seiner Hilfe die Nackenmuskeln etwas lockerer werden. Elin sieht sich genauer um. Es ist 22:34 Uhr und sie will nichts lieber als zurück zu ihrem Freund Sam in das enge 120-cm-Bett kriechen und dicht an ihm dran einschlafen.

„Komm tanzen“, schreit Joel in ihr Ohr, um die Musik und das Gebrabbel zu übertönen. Er greift Elins Arm und zieht sie auf die enge, schwitzige Tanzfläche. Da tanzen sie, Joel und Elin und der Rest der Clique, bis sie kaum noch stehen können. Wenn sie tanzt, verschwimmt alles andere. Plötzlich ist es egal, dass es eng ist, dass Typen einen angrapschen oder dass jemand betrunken in die Ecke kotzt. Dann gibt es nur sie, die Musik und ihren Atem.

„Ich brauche Luft! Kommt jemand mit in den Raucherbereich?“, ruft sie ihren Freunden zu. Als Antwort bekommt sie Kopfschütteln, also geht sie auf wackligen Beinen in den engen Raucherbereich. Es ist kein Raum – eher ein sehr kleiner Innenhof mit einer langen Bank und einem riesigen Aschenbecher.

Draußen blinken die Sterne am dunklen Nachthimmel und Elin atmet aus. Kein Schwein ist draußen und sie ist froh darüber. Sie setzt sich auf die Bank und legt ihr Kinn auf die hochgezogenen Knie. Schließt die Augen und atmet die frische Luft ein. Einatmen. Ausatmen. Wann ist es okay, nach Hause zu gehen? Sie sind gerade erst gekommen – sie haben erst ein Bier getrunken und aus Erfahrung weiß sie, dass es zu früh zum Gehen ist. Zu blöd.

Irgendwann während ihren Überlegungen öffnet sich eine Tür. Die Musik schallt in den kühlen Herbstabend hinaus und verstummt dann wieder so plötzlich, wie sie ertönte.

„Hallo.“ Elin blickt auf und sieht in ein paar freundliche braune Augen. Der Mann ist groß und hat dunkle Haare. Er hat einen gewachsten Schnurrbart – er sieht aus, als wäre er im falschen Jahrhundert gelandet. Er lächelt schüchtern und setzt sich ans andere Ende der Bank. Elin nickt als Antwort und dann ist es still.

„Hast du ein Feuerzeug?“, fragt er, nachdem er vergeblich versucht hat, seine Zigarette mit seinem anzuzünden. Nervös fummelt Elin in ihrer Tasche herum und holt ein Feuerzeug hervor. Es ist lila und es ist ein nackter, muskulöser Mann mit festem Arsch darauf abgebildet. Es ist ihr bestes Feuerzeug – richtig gut, um ein Gespräch zu beginnen. Der Mann rutscht auf der Bank näher und sie streckt ihm das Feuerzeug entgegen, zündet seine Zigarette an und betrachtet ihn, wie er den Rauch erst einzieht und dann ausatmet. Weiß und fluffig am dunkelblauen Herbsthimmel.

„Danke“, sagt er lächelnd. Mit zitternden Händen zündet sie sich selbst auch eine Zigarette an und beginnt zu rauchen. Er schielt neugierig zu ihr und sie erwidert seinen Blick mit einem leichten Lächeln.

„Warum sitzt du allein hier draußen?“ Er legt seinen Kopf leicht schräg.

„Ich will eigentlich nach Hause. Ich fühle mich nicht so wohl.“ Die Worte verlassen ihren Mund, ehe sie darüber nachdenken kann. Aber als sie es gesagt hat, merkt sie, dass es stimmt. Sie fühlt sich nicht besonders wohl, was sicher damit zu tun hat, dass alle so fröhlich sind und von einem dasselbe erwartet wird, obwohl man es nicht ist. Das ist dann noch mal extra deprimierend.

„Verstehe. Bist du deprimiert?“ Er sieht nicht besorgt aus. Nicht ängstlich. Auch nicht so, als wolle er die Beine in die Hand nehmen und schnell drinnen das Gefühl von sich tanzen, mit ihr geredet zu haben. Sie sieht in seine fest dreinblickenden Augen. Warm und freundlich.

„Ja“, antwortet sie. Er nickt und Elin kann es deuten. Er weiß selber genau, wie das ist. Er kommt noch ein wenig näher und sie unterhalten sich weiter. Die Tür geht auf und eine Gruppe kommt zum Rauchen und Abkühlen raus, aber sie verschwinden schnell wieder. Es ist wirklich arschkalt.

„Wie heißt du überhaupt?“ Er ist jetzt sehr nah an ihr dran. Ihr Atem wird zu weißen Wolken und vereint sich zwischen ihnen.

„Elin“, antwortet sie und sieht, wie seine Pupillen sich weiten.

„Elin“, haucht er. Zu nah. „Ich heiße Roland.“ Er lächelt schief und Elin bemerkt zu spät, dass gerade etwas passiert. Sein Blick wandert zwischen ihren Augen und ihren Lippen hin und her. Bedeutungsvoll. Sie weiß, was das bedeutet – welche Signale er für sie aussendet. Elins Körper reagiert sofort. Das Kribbeln im Bauch und die Wärme zwischen den Beinen. Das Wissen, wie sehr er sie in diesem Moment haben will, macht Elin verrückt.

Seufzend wendet sie den Blick ab. Jetzt mach schon, denkt sie, finde ein Gesprächsthema. Irgendwas. In ihrer schweißnassen Hand hält sie verkrampft das Feuerzeug. Das mit dem nackten Mann. Der Anblick lässt Elin lächeln. Kichernd hält sie ihn Roland entgegen: „Ist das nicht das hübscheste Feuerzeug, das du je gesehen hast?“ In seinem Gesicht breitet sich ein Lächeln aus.

„Doch, sehr hübsch“, lacht er. Der Augenblick ist vorbei. Die gefährliche Spannung, die sie zwischen ihnen gespürt hat, ist in die Nacht verschwunden. Er nimmt ihr das Feuerzeug aus der Hand und zündet sich eine neue Zigarette an. Als er es zurückreicht, berühren seine Finger ihre Handfläche und ein Funke durchströmt ihren Körper. Elin wird rot und sieht zu Boden, auf ihre alten Doc Martens und den Kies mit der Asche drin.

„Also, Elin …“, beginnt er mit herausfordernder Stimme. „Schätz mal, wie alt ich bin.“ Sie dreht sich zu ihm und betrachtet sein Gesicht. Den Schnurrbart. Die Haare. Die Augen mit den winzigen Falten, die man sieht, wenn er lächelt. Er ist älter als sie. Definitiv. Aber wie viel?

„Ähm … vielleicht 28?“ Er hebt die Augenbrauen und guckt frustriert. „Was?“, lacht sie. „Erzähl, wie alt bist du?“

„Nee, ich bin zu alt für dich. Wie alt bist du, 18, oder?“ Er fährt sich mit der Hand durchs Haar und seufzt ergeben.

„Bist du gar nicht. Ich bin 21.“

„21. Wow.“ Er sieht ihr in die Augen und sie lachen. „Ich bin so verdammt alt“, fährt er fort. Elin sieht ihm in die Augen und die Spannung von vorher kehrt plötzlich zurück. Ihre Lippen öffnen sich und die Worte rinnen aus ihrem Mund.

„Ich mag ältere Männer.“ Es wird still. Er sieht sie an, als ob er herausfinden will, ob sie die Wahrheit sagt. Das tut sie. Er sieht zweifelnd aus, aber Elin weicht seinem Blick nicht aus. Er seufzt und gibt nach.

„38. Ich bin 38.“ Ui, ist ihr erster Gedanke. Aber er sieht so verletzlich aus, wie er da mit seinem gezwirbelten Schnurrbart sitzt. „Woran denkst du?“, fragt er, als sie weiterhin nichts sagt.

„38 ist nicht so schlimm. Das ist … eigentlich ein bisschen sexy.“ Was sagt sie da? Es fühlt sich an, als ob ihre Gedanken ihren Mund verlassen, ohne dass sie noch kurz drüber nachdenken kann, wie passend sie sind. Das hier ist jedenfalls überhaupt nicht passend. Denn ein paar Kilometer entfernt schläft Sam, der darauf wartet, dass sie heimkommt und in sein Bett kriecht. Und hier sitzt sie nun und flirtet schamlos mit einem Fremden.

Elins Worte machen ihn sprachlos. Er hatte vielleicht erwartet, dass sie lachen würde oder dass sie zustimmen würde, dass er zu alt ist und dann wäre sie gegangen. Die Stille und die Spannung werden umfassender. Er sieht sie intensiv an – wieder schwankt sein Blick zwischen ihren Lippen und ihren blauen Augen. Elin blickt zurück. Weicht ihm nicht aus, obwohl sie es sollte. Irgendwo tief in sich drin versteht sie, dass das hier spannend ist. Sie mag die Aufmerksamkeit.

„Ich würde dich wirklich gern küssen“, sagt er atemlos und ein bisschen heiser mit geöffneten Lippen. „Darf ich?“ Die Tatsache, dass er fragt, statt es einfach zu tun, macht sie schwindlig. Sie will ja sagen. Will küss mich! schreien und seine weichen Lippen auf ihren spüren.

„Nein, das geht leider nicht“, sagt sie entschuldigend und zerknirscht. Er sieht sie verständnislos an, aber nicht sauer oder enttäuscht, wie es jeder andere Typ in so einem Moment getan hätte. „Ich habe einen Freund“, fährt Elin fort. Er nickt und es wird wieder still. Sie sieht ihn an und fühlt den Herzschlag in ihrer Brust. Sie wurde noch nie um einen Kuss gebeten. In ihrer Vorstellung wurde sie immer hart und leidenschaftlich geküsst, das war der Höhepunkt von Passion. Daher schockiert es sie, dass seine Frage sie so fühlen lässt.

Sie stehen auf, um wieder hineinzugehen. Er lässt sie vorgehen, aber in der Tür bleibt sie stehen und dreht sich zu ihm um. Sie holt tief Luft, um Mut zu sammeln. „Hätte ich keinen Freund, hätte ich ja gesagt“, sagt sie.

 

Der nächste Abend fängt genauso an. Sie steigt aus dem Bus und geht die kurze Strecke zu ihrer Kommilitonin. Sie geht ins Haus, aber statt in die Studentenkneipe im Erdgeschoss geht sie hoch, an Wohnheimwohnungen vorbei, bis sie vor der Tür ihrer Kommilitonin steht und anklopft.

Drinnen wird sie von einer fröhlichen Clique empfangen. Die Musik ist laut, es wird geraucht und über Politik geredet. Immer Politik, denkt sie seufzend. Elin geht hinein und setzt sich mit einer Weinflasche im Arm hin. Sie ist bereit, genug zu trinken, um die nervigen Stimmen zu ertränken. Dafür ist sie nicht hergekommen. Sondern für Roland. Er hatte sie überredet, sich heute wieder zu treffen, auf einer Feier mit 90er-Thema. Um ganz ehrlich zu sein, musste er sie nicht lange überzeugen, er musste nur den Mund aufmachen und sie antwortete mit ja.

Elin weiß, dass das falsch ist – sie sollte sich fernhalten, aber sie ist so verdammt neugierig auf ihn. Die Art, wie er sie ansah, als ob sie die einzige Frau auf der Welt wäre, ließ sie heute Abend wiederkommen. Sie hatte quasi nie eine Wahl.

Als sich die Wohnheimtür eine Viertelstunde später wieder öffnet und Roland hereinkommt, hüpft ihr Herz. Sie fühlt sich wie eine Idiotin, unterdrückt das Gefühl aber schnell. Er ist hier und als er sie in dem verrauchten Zimmer entdeckt, leuchtet er auf.

„Du bist gekommen!“ Er strahlt sie an. Elin zuckt mit den Schultern und versucht, unberührt auszusehen – so zu tun, als hätte sie nicht den ganzen Tag gebraucht, um das perfekte Outfit zu finden und sich optimal zu schminken. Er setzt sich neben sie, so nah, dass seine Schulter ihre berührt. Elin schließt die Augen und holt tief Luft, versucht seinen Duft einzuatmen. Die Erinnerung, wie sie früher am Tag masturbiert hat, in der Hoffnung, die sie überkommende Lust zu stillen, taucht in ihr auf. Ihr Magen zieht sich zusammen, ihre Brustwarzen werden steif. Statt ihre Lust zu stillen, hat sie sie nur größer und fordernder gemacht. Jetzt, wo Roland so nah ist, kann sie nicht entkommen. Die Nähe seines Körpers macht sie ganz schwach, sowohl körperlich als auch mental. Sie weiß nicht, wie sie ihm widerstehen kann, oder ob sie das überhaupt will.

Sie sitzen eine Stunde lang in dem engen Studentenzimmer, bevor alle nach unten gehen, Eintritt zahlen und die dunkle, laute Kneipe betreten. Heute ist die Kneipe voller. Die Tanzfläche ist zum Bersten mit neuen Studierenden gefüllt – lauter kleine 19-Jährige, die die Refrains zu laut mitgröhlen. Elin seufzt irritiert und denkt nicht darüber nach, dass sie vor Kurzem auch noch so eine war.

Roland lädt sie zu einem Drink an der Bar ein. Während er bezahlt, spürt Elin ihr Handy in der Tasche vibrieren. Sam. Hab einen schönen Abend, Liebling. Ruf an, wenn du auf dem Heimweg bist, dann komme ich dir entgegen. Knoten im Magen. Sie schluckt und antwortet mit einem Herz.

Roland und Elin stoßen an und gehen zusammen zu einem Sofa, setzen sich hin und reden mit den anderen. Je leerer ihr Drink wird, desto weniger spürt Elin noch die Schuldgefühle. Stattdessen steigt ihr Interesse an Roland. Elin berührt ihn beim Sprechen, lacht über seine Witze und wirft ihm lange Blicke zu. Seine Aufmerksamkeit für sie lässt sie alles andere vergessen.

„Ich muss pinkeln“, schreit Elin über die Musik den anderen zu. Vor den Toiletten der Bar sind meterlange Schlangen und die Toiletten sind alles andere als sauber. Sie bittet ihre Kommilitonin um den Schlüssel zu ihrem Wohnheimzimmer, aber entweder hört sie sie nicht oder tut so. Frustriert seufzt Elin und geht zur Schlange, als Roland sie am Arm packt.

„Du kannst auf mein Klo“, sagt er in ihr Ohr. „Ich muss sowieso hoch und was zu essen machen.“ Sie lächelt über seinen Vorschlag und folgt ihm auf wackligen Beinen.

Die Studentenküche sieht genauso aus, wie sie es sich vorgestellt hatte. Berge von schmutzigem Geschirr, übervolle Mülleimer und gammlige Essensreste, so weit das Auge reicht. Roland geht direkt zum Kühlschrank und holt Zutaten heraus. Er fragt sie, ob sie hungrig ist, aber Elin schüttelt den Kopf.

Sie setzt sich auf die große Kücheninsel und lehnt sich nach hinten. Ihre Beine baumeln über die Kante. Alles dreht sich, sie ist müde und ihr ist schlecht. Konzentriert lauscht sie den Geräuschen, wie er sich in der Küche bewegt, wie etwas in der Pfanne brät und dann kommt der Essensgeruch dazu.

„Wie geht es dir?“, fragt er vorsichtig. Elin öffnet die Augen und sieht ihn ein Stückchen entfernt stehen. Er betrachtet ihre Beine und folgt ihnen mit den Blicken nach oben, unter den Rock, wo man wahrscheinlich ihr schwarzes Höschen sieht. Langsam spreizt sie die Beine ein wenig, ermöglicht ihm bessere Sicht und schnurrt fast wie eine Katze, als sie seinen Gesichtsausdruck von weich zu hart wechseln sieht. Sie genießt es, ihn zu locken und von Weitem zu verführen. Sein Blick macht Elin warm und feucht. Leidenschaft ist Macht. Und in diesem Augenblick ist sie es, die alles kontrolliert – ihr Leben und seine Lust.

 

Sie schließt die Augen und hört ihn die Küche verlassen, um kurz danach zurückzukommen. Er räuspert sich. Elin stützt sich auf die Ellenbogen und sieht ihm in die Augen.

„Darf ich ein Foto machen?“, fragt er. In seinen Händen hält er eine Systemkamera. Er steht direkt vor ihr, mit unmittelbarer Sicht unter ihren Rock. Ein Lächeln spielt in Elins Gesicht, sie nickt schweigend und legt sich wieder hin. Ihre Beine spreizen sich weiter. Das Geräusch der Kamera gibt Elin das Gefühl, eine exotische Göttin zu sein – schön genug, um als Bild verewigt zu werden.

Plötzlich merkt sie, dass sie noch immer aufs Klo muss. Langsam setzt sie sich auf und atmet einige Sekunden schwer, bis die Welt sich nicht mehr dreht. Dann springt sie von der Kücheninsel.

„Darf ich jetzt auf dein Klo?“

 

Rolands Wohnheimzimmer ist klein und unordentlich. Eigentlich ist es ihr ziemlich egal – sie ist zu betrunken, um darüber nachzudenken, was sein unordentliches Zimmer über ihn als Person aussagt. Elin eilt ins Bad und schließt ab. Nach dem Pinkeln benetzt sie ihr Gesicht mit kaltem Wasser und lässt es von der Luft trocknen. Oft merkt man erst, wenn man allein auf der Toilette ist, wie betrunken man ist. Heute ist das nicht anders. Die Klobrille scheint sich zu bewegen und Elins Gleichgewichtssinn spielt ihr Streiche. Elin ist stockbesoffen.

„Elin. Komm.“ Seine weiche Stimme kommt aus dem kombinierten Schlaf- und Wohnzimmer. Sie schließt die Tür der Toilette hinter sich und stellt sich in den Türrahmen. „Setzt dich“, sagt er und klopft neben sich aufs Bett.

Elin will gerade den ersten Schritt zum Bett machen, als sie schlagartig nüchtern wird. Sie sieht die Kondompackung auf seinem Nachttisch. Seinen vorsichtig hoffnungsvollen, berauschten Blick. Das Harte, das seinen Schritt pulsierend ausbeult. Trotz des hohen Alkoholanteils in ihrem Blut erkennt sie, wie es enden wird, wenn sie diesen Schritt geht.

„Roland … ich kann nicht.“ Er steht auf und geht zu ihr. Sie kann kaum reagieren. Er nimmt ihre Hände und zieht ihren betrunkenen Körper an sich. Das Gefühl von ihm an sich lässt Elin keuchen. Die Stimmen in ihrem Kopf überschreien einander. Ich kann nicht. Aber ich will. Ich kann nicht! Aber ich will!

„Du willst doch.“ Seine Stimme passt zu der in ihrem Kopf und eine Sekunde lang erwägt sie, ihn zu küssen. Seine Lippen sind so nah. Aber das Bild von Sam mit seinen umschließenden Armen und seinem freundlichen Lächeln taucht ständig in ihrem Kopf auf. Sie kann ihm das nicht antun.

„Ich will wirklich. Ich will es so sehr“, atmet sie heiser an seine Lippen. Sie sind nur Zentimeter von ihren entfernt. Sie muss nur ihre Augen schließen und sich nach vorne lehnen. Er kommt näher und will gerade seine Lippen auf ihre pressen, als sie das Gesicht abwendet. Stattdessen spürt Elin, wie sein harter Schwanz gegen ihren Bauch drückt und ihre Knie werden weich.

Langsam zieht sich Elin zurück. Sie ist komplett verzweifelt und Roland sieht ebenso aus. Ihr Rücken stößt an die Tür zum Wohnheimflur. Sie bleibt stehen. Rolands Blick wandert über ihren Körper. Er streckt seine eine Hand aus und streichelt das Stück ihres Bauchs, das zwischen dem Oberteil und dem Rock zu sehen ist. Elin bekommt eine Gänsehaut. Das scheint ihn genauso zu beeinflussen wie sie. Die Berührung lässt sie vernehmbar aufstöhnen und sie spürt, wie sich all ihr Blut pulsierend zwischen den Beinen sammelt.

Roland nimmt ihre Hände. Als sie sie wegziehen will, hält er sie fester. Er drückt ihre Hände an die Tür, nagelt sie fest und kommt langsam näher. Falls sie es gewollt hätte, hätte sie sich losmachen können. Das weiß sie und er weiß es, aber in diesem Spiel entscheiden sie sich, von dem Gedanken Abstand zu nehmen. Sein Gesicht ist so nah, dass sie dieselbe Luft atmen. Ihre Nasenspitzen berühren einander beinah und seine Lippen sind nur Zentimeter von ihren entfernt. Elin ist ganz in seiner Gewalt, er hat die Kontrolle und Elin will um nichts in der Welt woanders sein.

„Ich könnte dich jetzt küssen“, raunt er von Nahem. „Ich könnte mit dir machen, was ich will.“ Dann küss mich!, schreit die Stimme in ihr drin. Ich will, ich will, ich will. Bei seinen Worten windet sich Elins Körper – nicht aus Angst und nicht, weil es unbequem ist. Sie windet sich, weil sie so geil ist, dass sie nicht weiß, wohin mit den Gefühlen. Ihr Höschen reibt nass an ihrer Klitoris und sie keucht.

Ihr Top ist hochgerutscht und entblößt beinah ihre runde Brust. Nur noch ein bisschen, schieb dich noch ein bisschen weiter hoch, befiehlt Elin ihrem Top – aber es bewegt sich keinen Zentimeter. Rolands großer, warmer Körper schickt kleine Stromstöße durch ihren. Trotz seiner Hitze ist ihr eiskalt. Die kleinen Brustwarzen werden unter dem dünnen Stoff steif und Elin sieht, dass er es bemerkt – sie kann es spüren. Sein Schwanz presst sich hart gegen sie und sagt alles, was ungesagt bleibt: Ich will dich nehmen.

Sie stehen eine halbe Ewigkeit so da. Elins Arme über ihrem Kopf festgenagelt, an der harten Tür. Seine geöffneten Lippen und keuchender Atem, der sie im Gesicht trifft, direkt vor ihr. Ihr entblößter Bauch und die Brust, die fast unter dem Stoff hervorlugt. Sein geschwollener Schwanz an ihrem Rock, an genau der richtigen Stelle – wie er gegen ihre geschwollene Muschi reibt und wippt.

„Es geht nicht. Ich will, aber ich kann nicht. Ich kann ihm das nicht antun.“ Ihre Stimme bricht. Sie ist betrunken, geil und traurig. Zu Hause wartet ihr Freund Sam und hier steht sie und balanciert auf der Grenze zwischen Treue und Untreue.

Roland lässt Elins Hände los und geht zwei Schritte zurück. Es reicht ihm. Sie hat ihn gelockt und er hat dafür nichts bekommen. Nicht einmal einen Kuss. Es gibt Grenzen, wie lange man mit einem Menschen spielen kann, und in Rolands Augen erkennt Elin, dass die Grenze erreicht ist. Sein Schwanz ist nun schon so lange hart, dass es wehtun muss. Sie denkt an das Gefühl ihrer eigenen geschwollenen, pochenden Muschi und ihre verzweifelte Lust. Fühlt er genauso? Es wäre so einfach, das Höschen runterzuziehen, seinen Gürtel zu öffnen und seinen Schwanz zu befreien. Seine Härte auf ihre warme Nässe treffen lassen. Es wäre so einfach.

Als seine Hitze sie verlässt, fängt sie beinah an zu weinen. Das Gefühl, nicht mehr verlockend zu sein, die Anziehungskraft verloren zu haben, tritt ihr in den Bauch. Irgendetwas muss jetzt passieren. Sonst geht sie allein von hier fort und fährt unbefriedigt nach Hause und sie werden sich nie wiedersehen. Küsst sie ihn jetzt nicht, wird sie sich für immer fragen, wie seine Lippen schmecken. Sam würde das verstehen, nicht wahr?

Sie geht zwei Schritte vor und legt die Arme um seinen Hals. Seine Augen tauchen in ihre ein, seine braunen in ihre blauen. Hätten sie Kinder zusammen, hätten sie mit größter Wahrscheinlichkeit braune Augen wie er. Das ist ungefähr alles, was sie von dem bisschen Naturwissenschaften weiß, was sie in ihrem bisherigen Leben gelernt hat. Er lächelt vorsichtig und Elin schmilzt dahin. Küss ihn jetzt, flüstert die Stimme im Kopf verzweifelt. Sie schließt die Augen und lehnt sich vor.

 

Elin sitzt im Zug nach Hause und ihr ganzer Körper zittert. Sie atmet noch immer schwer; was sie auch versucht, ihre Lippen öffnen sich immer wieder, wenn sie an den Abend mit Roland denkt. Das Gefühl von Rolands geschwollenem Schwanz, der gegen sie drückt, und von seinem warmen Atem auf ihrer Haut ist noch nicht verschwunden. Eingebrannt in ihre Haut und ihre Sinne.

Der Schaffner betrachtet erst ihr Ticket und dann ihr Gesicht. Er sieht beunruhigt aus. Wahrscheinlich sieht sie aus, als wäre sie lange und weit gerannt – als ob sie von einem verspäteten Bus angerannt kam und sich im letzten Moment in den Zug geworfen hat. Hoffentlich denkt er das, und nicht, dass sie aussieht, als wäre sie geil. Ihre Schenkel sind fest zusammengepresst, als ob sie etwas verbergen wollen. Die Nässe, das Pochen.

Ich nehme den letzten Zug. Kommst du mir entgegen?, schreibt sie ihrem Freund, der sofort antwortet. Als ob er den ganzen Abend auf diese SMS gewartet hat. Ich verdiene ihn wirklich nicht, denkt Elin. Alle Gefühle und Gedanken wirbeln in ihrem Kopf herum. Rundherum. Sie weiß kaum noch wohin mit sich, deshalb geht sie auf wackligen Beinen zur Zugtoilette und schließt ab. Endlich allein.

Seit wie vielen Stunden ist sie eigentlich so unglaublich geil? Ihre Muschi ist so geschwollen, dass es fast schon wehtut. Ohne nachzudenken schiebt Elin ihren Rock hoch und führt ihre Hand in ihr schwarzes, nasses Höschen. Sie spürt die Schwellung an ihren kalten Fingern. Die Berührung wirkt sofort. Ihr Körper explodiert mit unmittelbarem Genuss. Mit geschlossenen Augen stellt sie sich vor, es wären Rolands Finger. Seine Finger streicheln ihre geschwollenen Schamlippen, kreisen um die Klitoris und gleiten dann in ihre feuchte Muschi. Erst ein Finger. Dann zwei. Elin will sofort kommen – es geht jetzt schon so viele Stunden so, aber sie bremst sich. Sie möchte seine Berührung noch länger genießen. Sie stellt sich seine Lippen auf ihren vor, den Schnurrbart auf seiner Oberlippe. Seinen nackten Schwanz in all seiner Pracht. Sie seufzt leicht, während der Gedanke an Roland sie ausfüllt. Wie würde sich sein Schwanz in ihrer Hand, ihrem Mund oder ihrer Muschi anfühlen?

Mit geschlossenen Augen stellt sich Elin vor, wie sie es mit ihm macht. Wie sie ihn leidenschaftlich in seinem Wohnheimzimmer küsst, ihn küsst wie verrückt und sie dann auf sein ungemachtes kleines Bett fallen, wo sie einander voller Gier und Hunger die Kleider vom Leib reißen. Elin stellt sich vor, wie er sie mit dem Mund befriedigt und sie ihn – wie sie seinen harten Schwanz zwischen den Lippen fühlt, während seine Zunge ihre nasse, pulsierende Muschi erkundet. Die Fantasie geht damit weiter, wie sie sich mit gespreizten Beinen auf ihn setzt und über seinen steifen Schwanz gleitet, bis das leicht seufzende Geräusch ertönt. Dann reitet sie ihn hart und schnell – reibt sich an ihm, sodass ihre Klitoris an seinem dunklen Schamhaar reibt. Elin hört sich selbst in ihrer Fantasie laut stöhnen – spürt, wie ihr Inneres ihre zwei Finger krampfhaft umschließt und gegen die Hand pocht und pulsiert. Sie öffnet ihre Augen. Beim Anblick ihrer Geilheit, ihrer rosigen Wangen und den geöffneten Lippen in dem schmierigen Zugspiegel kommt sie endlich.

Als sie eine Viertelstunde später aus dem Zug aussteigt, steht er da. Ihr Freund, mit dem sie zusammenwohnt. Sam. Er legt seinen Arm um Elins Schultern und sie gehen nach Hause. Er fragt, ob sie Spaß hatte, und Elin antwortet mit einem Schulterzucken. Spaßig würde sie den Abend nicht nennen. Nein, es ist nicht witzig, den ganzen Abend mit klitschnassem Höschen rumzulaufen und abwechselnd zu locken und gelockt zu werden, ohne dass etwas passiert. Es war so nah dran. Sie war auf der Grenze zwischen Treue und Untreue balanciert. Aber im letzten Moment hatte sie abgebrochen. Ohne ein Wort hatte sie Rolands Wohnheimzimmer verlassen und war fortgeeilt.

Sie war also nicht untreu gewesen. Oder? Zählte es als Untreue, jemanden küssen zu wollen, mit jemand anderem schlafen zu wollen