Tinder-Taxi: Erika Lust-Erotik - Lea Lind - E-Book

Tinder-Taxi: Erika Lust-Erotik E-Book

Lea Lind

0,0

Beschreibung

Wenn man am Tag nach der wilden dreißigsten Geburtstagsfeier an nichts anderes denken kann als an richtig guten Sex, dann muss was getan werden. Suse will nicht länger warten. Auch wenn es zu nichts führt - sie will Sex. Leidenschaftlich muss es sein, und am besten schnellstmöglich. Sie verkauft ihr teuerstes Geburtstagsgeschenk und ruft ein Taxi. Ihr Ziel: der nächste Typ, mit dem sie auf Tinder ein Match bildet. Ein idiotensicherer Plan...Die Kurzgeschichte wurde in Kooperation mit der schwedischen Filmproduzentin Erika Lust herausgegeben. Ihr Ziel ist es, durch Erzählungen um Leidenschaft, Intimität, Liebe und Lust in einer Kombination aus starken Geschichten und erotischer Komödie die Natur und Vielfältigkeit der Menschen zu schildern.-

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 24

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Lea Lind

Tinder-Taxi: Erika Lust-Erotik

Lust

Tinder-Taxi: Erika Lust-Erotik ÜbersetzungKirsten Evers OriginalTinder-taxaCopyright © 2018, 2019 Lea Lind und LUST All rights reserved ISBN: 9788726112917

1. Ebook-Auflage, 2019

Format: EPUB 2.0

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für andere als persönliche Nutzung ist nur nach

Absprache mit LUST gestattet.

Es ist der Tag nach dem Tag darauf und es ist spät, aber ich bin immer noch nicht wieder auf dem Damm. Mein Körper ist schlapp und mein Kater ebbt nicht ab. Ich schleppe mich zum Spülbecken. Lasse das Wasser laufen, bis es kalt ist und kippe zwei große Gläser hinunter. Die Flüssigkeit drängt sich so schnell in meine Speiseröhre, dass ich das Gefühl habe zu ersticken. Ich japse nach Luft. Spüre, wie sich das Wasser in all meinen Zellen verteilt. Ich puste eine Locke aus der Stirn. Fühle mich etwas erfrischt. Aber immer noch nicht ganz normal.

Ich geleite meinen Körper zurück zum Sofa und lasse mich hineinplumpsen. Mein Blick landet auf den Partyresten auf dem Esstisch, auf den halbleeren Sektgläsern. Ich versuche mein Gehirn davon zu überzeugen, dass wir endlich aufräumen sollten. Mein dreißigster Geburtstag war trotz allem nicht gestern, sondern vorgestern! Aber mein Hirn ist immer noch im Siesta-Modus. Und selbst in den wenigen Augenblicken, in denen es ihm gelingt, den Hauch eines Nervenimpulses in mein biologisches System zu entsenden, streiken die Muskeln. Nicht ein einziger Muskel ist gewillt sich anzuspannen, um meinen müden Leib zum Aufräumen zu befähigen.

Mein Fokus ändert sich. Von den Sektgläsern zu einer völlig absurd lauten Fliege an der Wand. Aber das ist alles. Ich versuche nicht mal mich selbst zu bemitleiden. Habe keine Lust - wie so oft zuvor - in Gedanken zu versinken, die mich daran erinnern, dass es in eben diesen Momenten des Stillstands - Vakuumkammern des Nichts - zum Himmel schreit, dass ich niemanden habe, keinen Freund, an den ich mich jetzt kuscheln könnte.

Ich räuspere mich. Befeuchte die Lippen. Und atme tief ein.

„Ach, komm schon, Suse", höre ich in Erinnerung Mias nuschelnde Stimme durch den Sektnebel, als ich mich über mein katastrophales Liebesleben beschwerte.

„Du hast doch voll Glück. Du kannst ganz genau das machen, was du willst. Nicht wie wir, an Händen und Füßen Gefesselten", sagte sie.

„Gefesselt!", kicherte Ida und ließ die Augenbrauen hüpfen.

Mia ignorierte den tantigen Dominahumor unserer Freundin und starrte mich mit feuchtfröhlichem, aber ernstem Blick an.

„Jedenfalls... Du bist viel zu heiß, um lange alleine zu bleiben, also...", sagte sie.

„Ich bin 30!", warf ich ein. „Verdammt, DREI-ßIG!"

„Ja, ja. Und die 40'er sind die neuen 30'er, also bist du im Prinzip gerade erst 20 geworden und wer will sich schon so früh festlegen", setzte Mia fort und schielte auf ihren Ehering.

Ida leerte eine weitere Flasche, spitzte die Lippen und pfiff die Titelmelodie von Batman.