Tödliche Schatzsuche: Romantic Thriller - Ann Murdoch - E-Book
SONDERANGEBOT

Tödliche Schatzsuche: Romantic Thriller E-Book

Ann Murdoch

0,0
2,99 €
Niedrigster Preis in 30 Tagen: 2,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Der Umfang dieses E-Book entspricht 103 Taschenbuchseiten. Nachdem ihr Onkel überraschend gestorben ist, erfährt Jessica von Trongens, dass er sie als alleinige Erbin eingesetzt hat. Doch neben einem Haus und einer Menge Geld gehört zu dem Erbe auch die Auflage, dass Jessica die Suche ihres Onkels nach dem Nibelungen-Schatz weiterführen muss. Und so beginnt eine tödliche Schatzsuche …

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Ann Murdoch

Tödliche Schatzsuche: Romantic Thriller

Cassiopeiapress Spannung

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Tödliche Schatzsuche

von Ann Murdoch

 

Ein CassiopeiaPress E-Book

© by Author

© der Digitalausgabe 2015 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

www.AlfredBekker.de

[email protected]

 

Der Umfang dieses E-Book entspricht 103 Taschenbuchseiten.

 

Nachdem ihr Onkel überraschend gestorben ist, erfährt Jessica von Trongens, dass er sie als alleinige Erbin eingesetzt hat. Doch neben einem Haus und einer Menge Geld gehört zu dem Erbe auch die Auflage, dass Jessica die Suche ihres Onkels nach dem Nibelungen-Schatz weiterführen muss. Und so beginnt eine tödliche Schatzsuche …

 

1

„Dein Onkel Gunther ist gestorben. Das tut mir leid, Jessica, ich weiß, du hast ihn sehr gern gemocht.“

Jessica von Trongens hielt das Telefon wie einen Fremdkörper und kämpfte mit den Tränen. Gunther von Trongens war der Bruder ihres Vaters, der auch schon vor zwei Jahren gestorben war. Getötet durch einen unsinnigen Verkehrsunfall. Jemand hatte ihm die Vorfahrt genommen und war dann spurlos verschwunden.

Jessica und ihre Mutter hatten lange getrauert, aber das Leben musste weitergehen. Onkel Gunther hatte den beiden Frauen beigestanden, er hatte seinen Bruder sehr geliebt und war unendlich zornig gewesen. Im Laufe der Zeit hatte der Schmerz ein wenig nachgelassen, doch jetzt war es Jessica, als würde ihr jemand ein Messer ins Herz stoßen. Onkel Gunther, der immer so tatkräftig war und doch einen kleinen Spleen besessen hatte, war nun auch nicht mehr.

„Wie ist denn das passiert?“, fragte Jessica mit dünner Stimme. Ihre Mutter am anderen Ende der Leitung holte tief Luft.

„Das scheint nicht so ganz klar zu sein“, erwiderte sie dann beherrscht. „Die Polizei hat hier angerufen, weil wir die letzten Angehörigen sind. Er ist – man hat ihn – er wurde erdrosselt aufgefunden.“

Eine Weile herrschte Stille. Jessica versuchte die Information zu verarbeiten. „Erdrosselt?“, wiederholte sie dann tonlos. Unmögliche Gedanken schossen ihr durch den Kopf, und sie sprach weiter, ohne vorher nachzudenken.

„Könnte das vielleicht doch etwas mit den Forschungen von Onkel Gunther zu tun gehabt haben?“

„Nun rede doch keinen Unsinn“, kam es scharf von der Mutter. „Du weißt so gut wie ich, dass alle diese Nachforschungen deines Onkels nichts weiter waren als Hirngespinste. Nein, er ist offenbar das Opfer eines Einbruchs geworden.“

Jessica war noch immer tief erschüttert, aber sie konzentrierte sich jetzt auf das Naheliegende. „Wann ist die Beerdigung, Mama? Schaffst du es bis dahin allein, oder soll ich sofort zurückkommen?“ Die sechsundzwanzigjährige war Produktionsassistentin bei einem Fernsehsender und befand sich gerade mit dem Team zu Dreharbeiten in London.

„Die Polizei sagt, sie müssen erst eine Autopsie machen. Es reicht also, wenn du am Donnerstag wieder hier bist. Deine Arbeit ist sehr wichtig, ja?“

„Nicht wichtiger als du“, sagte Jessica bestimmt. „Ich werde hier alles ordnen und kehre am Mittwoch zurück. Die werden hier schon ohne mich klarkommen.“

„Das ist gut, Kind, ich weiß, du wirst tun, was du kannst. Bis übermorgen, Jessica.“

Nachdenklich und erschüttert beendete die junge Frau das Gespräch und starrte aus dem Fenster des Hotelzimmers, in dem sie eigentlich hatte arbeiten wollen. Eine Dokumentation über Shakespeare sollte es werden, und zu ihren Aufgaben gehörte es, nicht nur dafür zu sorgen, dass die Drehorte den Vorstellungen des Regisseurs entsprachen. Das Skript musste perfekt sein, die Statisten mussten bereitstehen, und tausend kleine Einzelheiten lagen in ihrer Verantwortung. Aber das war jetzt alles zweitrangig, ein Trauerfall in der Familie ging vor.

Jessica schaffte es, alle anstehenden Aufgaben an zwei Kolleginnen abzugeben und bereits am nächsten Tag nach Hause zu fliegen, wo sie gemeinsam mit ihrer Mutter trauerte. Die Autopsie erbrachte in der Tat einen Mord, jemand hatte Gunther von Trongens erdrosselt, das Haus war durchsucht worden, aber es gab weder Fingerabdrücke noch sonstige Spuren.

Unmittelbar nach der Beerdigung wurde Jessica von einem Notar angerufen, sie und ihre Mutter wurden zur Testamentseröffnung geladen.

2

„Ich? Ich soll das alles erben?“, fragte Jessica verwirrt. Der Notar, Dr. Norbert Grimm, ein älterer schmächtiger Mann mit einer dicken Hornbrille und einem harten verkniffenen Mund, schüttelte den Kopf.

„So steht es hier eindeutig, und es hat sogar jemand als Zeuge unterschrieben, Walter von Trongens, ich nehme an, dabei handelt es sich um seinen Bruder.“

„Es war sein Bruder“, sagte Jessica spröde. „Mein Vater. Er ist tot.“

Der Notar blickte sie über die Brille hinweg an. „Das tut mir leid. Aber Herr von Trongens hat sich bei mir ausgewiesen und das eigenhändig geschriebene Testament in Verwahrung gegeben. Sie können selbstverständlich in Ruhe darüber nachdenken, ob Sie das Erbe annehmen wollen, und falls Sie noch Fragen haben, stehe ich gern zur Verfügung.“ Er beugte sich etwas vor, und plötzlich lag ein Lächeln auf seinen Lippen, er wirkte jetzt gar nicht mehr so abweisend. „Es handelt sich um ein ziemlich bedeutendes Erbe, Frau von Trongens. Neben einem Haus mit Antiquitäten stehen auch ansehnliche finanzielle Mittel zur Verfügung. Ich könnte mir vorstellen, dass Sie sich mit dem Geld den einen oder anderen Wunschtraum erfüllen könnten.“

Jessica blickte zu ihrer Mutter hinüber, die nach dem Tod des Vaters schwer zu kämpfen gehabt hatte. Onkel Gunther hatte ihr öfter Geld zukommen lassen, allein schon, um die Privatschule für Jessica zu bezahlen. Sollte es sich bei dem Erbe wirklich um eine größere Summe handeln, dann konnte sie ihrer Mutter jetzt ein gutes Leben ermöglichen. Gabrielle von Trongens besaß großes Talent zum Zeichnen und Malen, doch mehr als ein schmal bemessenes Hobby war bisher nie daraus geworden, weil sie immer Geld verdienen musste.

Jessica sah keinen Grund länger nachzudenken, sie entschied sich spontan und drückte ihrer Mutter aufmunternd die Hand.

„Du wirst sehen, Mama, alles wird gut.“

Der Notar ließ seinen Blick rasch hin und her gleiten, dann lächelte er wieder. „Ich frage Sie offiziell, möchten Sie das Erbe annehmen?“

„Ja, das will ich“, erwiderte Jessica mit fester Stimme.

„Gut, dann muss ich Ihnen auch den Zusatz im Testament vorlesen.“ Er räusperte sich und richtete seinen Blick auf das Papier vor sich, dann begann er mit leiernder Stimme zu lesen. „Ich habe nicht ernsthaft damit gerechnet, dass du ablehnen würdest, mein Kind. So kann ich sicher sein, dass auch deine liebe Mutter gut versorgt wird. Jetzt habe ich nur noch eine Bitte. Sorge dafür, dass die Suche nach unserem Schatz nicht aufgegeben wird. Du weißt, Jessica, dass es mir nicht um den materiellen Wert geht. Das Gold, oder was auch immer dazugehört, soll nach Möglichkeit in ein Museum gelangen. Du wirst schon das Richtige finden. Aber ich sehe es als persönliche Verpflichtung unserer Familie an, das vermeintliche Unrecht, das Hagen von Tronje ausgelöst hat, wiedergutzumachen.“

Jessica lachte ungläubig auf. „Das ist doch nicht sein Ernst. Mama, kannst du dir das vorstellen, selbst aus dem Grab heraus sucht er noch nach dem Rheingold.“

„Sind Sie mit dieser Klausel nicht einverstanden?“, fragte der Notar.

„Ach Gott, was heißt einverstanden? Onkel Gunther hat sein Leben lang dieser Idee nachgejagt, ohne jemals auch nur den Anschein von Erfolg zu haben. Aber ich werde natürlich seinem Wunsch nachkommen.“

Prüfend blickte der Mann sie an. „Wie Sie später bei den Einzelheiten feststellen werden, bin ich verpflichtet, in regelmäßigen Abständen diese Aussage zu überprüfen.“

Sie funkelte ihn an. „Das steht Ihnen frei, aber ich pflege meine Versprechen zu halten.“

Jessica staunte nicht schlecht, als sie feststellte, wie groß das Erbe tatsächlich war. Gunther von Trongens hatte eine gut gehende Firma besessen, die er vor einiger Zeit Gewinn bringend verkaufen konnte. Das Haus, in dem er gelebt hatte, besaß einigen Wert, und die Antiquitäten, die sich darin befanden, stellten einen zusätzlichen bedeutenden Posten dar. Die genaue Übersicht wollte sich die junge Frau später vornehmen. Sie bedankte sich bei dem Notar und verließ mit ihrer Mutter die Kanzlei.

„Onkel Gunther hatte wirklich einen kleinen Spleen“, sagte sie und lächelte traurig. „Aber davon abgesehen war er ein verdammt feiner Kerl. Er wird mir fehlen.“

„Mir auch“, erwiderte Gabrielle. „Er war – so ganz anders als dein Vater, energischer und manchmal von eiserner Entschlossenheit. Aber was diese verrückte Geschichte mit dem Rheingold angeht ...“.

„Mama, seit mehreren hundert Jahren suchen die Menschen danach – sollte es überhaupt jemals existiert haben, so wäre es bestimmt Mal gefunden worden. Aber nun gut, ich werde sehen, was ich noch herausfinden kann. Auf jeden Fall muss ich erst mal zurück nach London und meine Aufgabe dort beenden. Danach sehen wir weiter.“

3

Eine Woche nach der Testamentseröffnung betrat Jessica zum ersten Mal nach langer Zeit das Haus, das jetzt ihr gehörte. Es handelte sich um ein altes Fachwerkhaus, dessen schmuckvolle Fassade vom Reichtum der ursprünglichen Erbauer zeugte. Drinnen roch es ein wenig muffig, hier war einige Zeit nicht gelüftet worden. Die Räume waren niedrig und hätten längst mal eine Renovierung verdient. Aber die Möbel waren gepflegt und tatsächlich alt, aber Jessica kannte und liebte das Haus seit ihrer Kindheit.

Sie schloss die Haustür hinter sich und schreckte zusammen, als eine Standuhr aus einem der Zimmer die volle Stunde schlug. Ihre Schritte hallten hohl durch die leeren Räume. Jessica hatte ihre Mutter mitnehmen wollen, aber die hatte abgelehnt, sie würde später nachkommen. Im Arbeitszimmer ihres Onkels blieb Jessica eine Weile stehen. Hier lag der vertraute Duft von Pfeifentabak noch immer in der Luft, eine Sitzgarnitur aus dunklem Leder war am Kamin gruppiert, und auf dem großen wuchtigen Schreibtisch lagen noch immer einige Papiere. Hier befand sich auch die Standuhr, die nur alle zwei Wochen aufgezogen werden musste, drei Tage würde sie noch laufen, stellte die junge Frau fest.

Zögernd ließ sie sich im Schreibtischstuhl nieder und sah mit großen Augen einen verschlossenen Briefumschlag, auf dem ihr Name stand. Der Umschlag war ein Stück unter die Schreibtischunterlage geschoben, als hätte ihr Onkel gewusst, dass sie schon viel zu bald dieses Erbe antreten musste. Mit zitternden Fingern riss sie den Umschlag auf.

„Liebe Jessica“, stand da in der gestochen schönen Handschrift ihres Onkels. „Ich fürchte, dass du traurig bist, wenn du diesen Brief liest, denn dann werde ich nicht mehr bei dir sein. Du sollst alles bekommen, was mir gehört hat, du wirst klugen Gebrauch davon machen. Das, was mir am meisten am Herzen liegt, habe ich gut verborgen, aber du wirst es finden. Ich habe mit meinen Nachforschungen in ein Wespennest gestochen, es gibt Leute, die meine Ergebnisse mit Gewalt erpressen wollen. Deshalb musste ich Vorkehrungen treffen, um auch dich zu schützen. Pass gut auf dich auf, mein Kind, ich hoffe, du wirst mein Vermächtnis erfüllen. Solltest du den Wunsch haben, dieses Haus nach deinen Vorstellungen zu renovieren und umzubauen, wende dich vertrauensvoll an Joachim Wolf, er ist ein hervorragender Architekt und kennt dieses Gebäude sehr gut. Und jetzt nur noch eines, Jessica, sei nicht allzu traurig, ich hatte ein erfülltes Leben und bereue nichts. Geh mit einem Lächeln durch die Welt, das macht dich noch hübscher. Fühl dich ein letztes Mal umarmt, dein Onkel Gunther.“

Jessica wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte, doch auf jeden Fall war dieser Brief einigermaßen unverständlich und warf mehr Fragen auf, als er beantwortete. Seufzend legte sie das Blatt beiseite und machte sich daran, die übrigen Unterlagen anzuschauen. Geschäftspapiere, Rechnungen, Kontoauszüge, Korrespondenz, alles fein säuberlich geordnet. Onkel Gunther hatte alles ordentlich hinterlassen, als hätte er gewusst, dass er viel zu früh sterben musste.

Der Nachmittag war weit vorangeschritten, und die junge Frau verspürte Hunger. Sie wollte in den Ort gehen und ein Restaurant oder einen Imbiss suchen. Plötzlich erstarrte sie, was war das für ein Geräusch? Schritte? Hier im Haus?

Sie war absolut sicher, die Haustür abgeschlossen zu haben.

„Hallo?“, rief sie, bekam aber keine Antwort. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals. Das hier war ihr Haus, da hatte niemand ohne ihre Erlaubnis ...

Die Schritte entfernten sich. Ja, verflixt, so groß war das Gebäude doch nun auch wieder nicht. Energisch ging sie in die Eingangshalle.

„Wer auch immer Sie sind – kommen Sie her und erklären Sie mir, was Sie tun.“