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Luis „Le Assassine“ Eder genießt nach seinem vermeintlichen Tod die frisch erlangte Freiheit in einem entlegenen Winkel der Welt. Alkohol, Langeweile und ein neugieriger Däne veranlassen ihn dazu, einen Blick in seine Vergangenheit zu werfen. Zu der Zeit, als er in der Toskana eine erste Auszeit von seinem Auftragsmörder-Dasein nahm, um sich vom Burnout zu erholen. Leichter gesagt als getan, denn genau dann, als er Urlaub nahm, fochten zwei verfeindete Winzerfamilien eine langjährige Fehde rund um ein erschütterndes Familiengeheimnis aus. Ein geheimnisvoller italienischer Auftragsmörder und die verführerische Ermittlerin der Carabinieri taten ihr Übriges, um ihn erneut ins Schwitzen zu bringen. Unweigerlich wurde Luis in diese dramatische Geschichte mit hineingezogen und alles begann mit einer Hochzeit in der Toskana …
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Veröffentlichungsjahr: 2024
Inhaltsverzeichnis
Widmung
Prolog
(1) Exil: Part I
(2) Toskana, Wein & Drama
(3) Brautkleid in rot
(4) Die Frau meiner Träume
(5) Tödliche Warteschlange
(6) Neuer Job, alter Hase
(7) La Familia Rossi
(8) La Familia Russo
(9) Alte Liebe
(10) Der Mann im Hintergrund
(11) Die edelsten Teile
(12) Gescheiterte Pläne
(13) Alte Wunden
(14) Die Weinberge der Toskana
(15) Exil: Part II
Epilog
Impressum
Für Eva
Im Dunkel angekommen, fand er nichts vor. Nur kühle, weite Leere in Schwarz gehüllt. Luis Eder verspürte die Kälte mit zunehmendem Unbehagen in ihm aufsteigen. Der beißende Schwefel war noch immer deutlich zu riechen.„Ja Himmel Herrgott, kann mi ned endlich da Teifö hoin!“, schrie er in die Dunkelheit hinein. Immer und immer wieder. Aber die Finsternis gab keine Antwort. Als ihn die Einsamkeit zu verschlingen drohte, hörte er ein dumpfes Flüstern.„War da was?“, dachte er ungläubig, doch das Geräusch ertönte wieder und wurde auch immer lauter. Es hörte sich so an, als würde ihn jemand rufen. Richtig verstehen konnte er es aber nicht.„Hä? Wie bitte?“ rief Luis wiederholt und flehte in seiner Panik, dass er das Gesagte endlich verstehen konnte. Unbeugsam vergingen die Augenblicke, in denen er hoffte, dass er endlich erhört wurde … UND dann ging es plötzlich ganz schnell.„Steh auf du faule Sau! Schlafen kaunst von mir aus wennst tot bist!“, schrie ihn eine ihm altbekannte Person an.„Franzi?“, stammelte Luis völlig perplex. Verdutzt blickte er in das Gesicht jener Person, die ihn anschrie und heftig rüttelte.„Ja steh jetzt auf du Depp! Host vergessen wos ma ausgmocht hom?“, erwiderte diese und zog Luis hoch. Beide standen noch im Keller der stark brennenden Durststube, wo Augenblicke zuvor auch noch Hilde war und wo er mit Willi „dem Fischotter“ Zauner einen letzten tödlichen Zweikampf austrug. Luis begann sich zu erinnern. Er hatte alles geplant. Die versteckte Leiche von Leo Brunnthaler in der Durststube. Dessen Zahndokumente, die er mit den seinen vertauschte. Und der ganze Plan, in dem er seinen Tod vortäuscht, damit er endlich seine Ruhe haben konnte. Nur dass Willi Zauner die ganze Durststube in Brand setzte, war doch etwas überraschend. Die starke Rauchentwicklung hatte er zusätzlich unterschätzt und wurde dadurch ohnmächtig. Zum Glück hatte er vorab mit Franzi vereinbart, dass sie ihn durch die verschnörkelten Tunnel leiten sollte.„Franzi. Sie kennt in Weg“, dachte er bereits, während er den Plan schmiedete und sie einweihte. Erfreut war er darüber nicht, aber niemand sonst kannte das alte Labyrinth unter Bad Waizenbach so gut wie Franzi.„So aufgehts, i hob ned ewig Zeit, i hob jo wos aufn Herd steh“, gab sie in ihrer angeborenen höflichen Art von sich, während sie Luis in die Freiheit lotste. Als Einzige war sie in seinen Plan eingeweiht, denn sie war im Grunde der eine Mensch, dem er wirklich vertraute. Aber wer war sie? Woher kannten sie sich? Und warum vertraute er gerade ihr? Er wusste es selbst nicht mehr so genau. Jahrelang kannte er Franzi nun schon, im Grunde von Geburt an, doch eine Ewigkeit hatten sie nicht mehr gesprochen. Malträtiert vom Zweikampf mit dem Fischotter, seinem Burnout und höchstwahrscheinlich einer Rauchgasvergiftung war er ohnehin im Moment nicht zu gebrauchen. Das Denken und vor allem das Lenken übernahm daher Franzi und schleppte den abgekämpften Herrn Eder durch die Tunnel ins Freie. Dort angekommen, warteten bereits wie vereinbart ein Fahrzeug und Ausrüstung für Luis.„Jetzt schuidst ma wos!“, flüsterte sie eindringlich, als sie ihn ins Auto bugsierte und dann eiligst in die Nacht verschwand.„Ja, der schuid i wos …“, dachte er widerwillig und startete den Wagen. Müde, aber froh, alles überstanden zu haben, verschwand Luis „Le Assassine“ Eder anschließend aus Bad Waizenbach mit unbekanntem Ziel. Rückkehr ausgeschlossen.
Schweißgebadet schreckte Luis auf und suchte nach Orientierung.„Gott sei Dank, i lieg im Bett. Nur der komische Traum wieder“, dachte er erleichtert und wischte sich die nasse Stirn ab. Seine finalen Momente im Keller der Durststube beschäftigten ihn im Schlaf beinahe täglich. Selbst in der nun erlangten Freiheit, irgendwo im paradiesischen Teil der Welt, konnte er noch nicht mit den vergangenen Ereignissen abschließen.