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Luis „Le Assassine“ Eder, der berüchtigte Auftragsmörder, den böse Buben stets als Lösungsmittel für Probleme heranziehen, hat nun selbst eines. Die lange Karriere hat Spuren hinterlassen und so steht der gute Luis mit einem waschechten Burnout da. Gut, dass ihm seine Psychologin sowohl im Leben, als auch im Tod zur Seite steht. Das ist auch dringend nötig, denn nicht nur der emsige Gesetzeshüter Armin Wittelsberger ist ihm auf der Spur, sondern auch Viktor „Der Tarockkarten-Spieler“ Slimansky macht ihm gehörig Ärger…
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Veröffentlichungsjahr: 2024
Inhaltsverzeichnis
Widmung
Prolog
(1) Ein Schuss vor den Bug
(2) Grüße von Doktor Freud
(3) Der Tarockkarten-Spieler
(4) Stammtischgespräche
(5) Kopf und Körper. Wie immer
(6) Die Toten leben
(7) Schuld beflügelt die Hirnwindungen
(8) Liebe deine Nächste
(9) Das Auge des Gesetzes
(10) Schlüsselmomente: Part I
(11) Schlüsselmomente: Part II
(12) Tote plaudern gern
(13) Der alte Mühlenturm
(14) Henningbach
(15) Glücksorgasmus
Epilog
Impressum
Für meine Eltern und Geschwister, die mit mir durch die Hölle des Hausbauens gegangen sind.
Die Sache mit dem Sterben ist eine vielschichtige. Wie eine Zwiebel hat der Tod viele Schichten und Facetten. Es gibt tragische wie komische Tode. Es gibt furchtbare Tode, es gibt Tode, die sind einfach nur traurig und bei manchen hilft man nach. Schier endlos könnte man weitere Arten aufzählen. Das Sterben hat eben viele Seiten … und Luis Eder kennt alle davon. Das sollte er auch, denn in seinem Milieu ist er derjenige, den man ruft, wenn man lästige Hürden diskret aus der Welt schaffen möchte. Le Assassine. Der Auftragsmörder. So steht es auf seiner Karte. Diesen Spitznamen gab er sich, weil es mysteriös klang. Zudem verbirgt der französische Ausdruck den Fakt, dass das „Le“ nur für die Initialen von Luis Eder steht.„Die Blitzgneißer kommen nie drauf. Weder unser Freund und Helfer noch meine kriminelle Kundschaft“, dachte Luis, schelmisch grinsend, als er damals die erste gedruckte Visitenkarte betrachtete.
Seit damals sind über zwei Jahrzehnte vergangen. Jahrzehnte, in denen er sich von einem todbringenden Jungspund zum Besten seiner Zunft gemausert hat. In denen er sich einen Ruf erarbeitet hat. Zeit, die äußerst lukrativ war. Aber die auch Spuren hinterließ. Nicht nur Narben am Körper, sondern auch an Geist und Seele. Der einstige Schmähführer wurde faltig und zynisch. Keine Überraschung. Ein Leben als Auftragsmörder ist kein Spaziergang. Die harten, wenn auch selbst verschuldeten Erlebnisse. Die vielen Ganoven. Die Geheimniskrämerei. All das kann einem aufs Gemüt schlagen. Als würde das nicht reichen, sitzen einem auch die Gesetzeshüter ständig im Nacken. Kein Wunder also, dass er gestresst war. Die sonst freundlichen Augen hatten an Strahlkraft verloren. Selbst die Stammtischbesuche, die sonst seine Stimmung deutlich hoben, halfen nicht mehr. Er hatte keinen Spaß mehr und machte Fehler. Den letzten Ausweg wählte Luis mit bedacht. Eine Psychologin, wie Luis eine der besten, sollte ihn vom Burnout befreien. Tja, selbst Verbrecher brauchen ab und an Hilfe. Und so ein Burnout ist nun mal kein Spaß. Luis erzählte ihr von Anfang an. Von seinen Anfangsjahren und von seinem ersten Auftrag. Akribisch war Luis schon immer. Lange beobachtete er. Die Gewohnheiten, die Wege. Wann und wo die Zielperson sein würde. Sein Erster war ein hiesiger Baulöwe. Der arme Tropf stand ein paar slowenischen Freunden aus dem Rotlichtmilieu im Weg. „Ironisch“ könnte man meinen, besuchte doch eben dieser Geschäftsmann regelmäßig ein verkommenes Bordell. Schlechte Gegend. Dunkle Gassen. Perfekt, um zuzuschlagen. Luis hatte fast Mitleid mit dem tapsigen Kerl. Aber es half nichts und es würde rasch enden. Ein kurzes Zischen konnte er noch hören, dann hörte er nie wieder was. Luis war schnell und der neue Schalldämpfer zeigte seine Wirkung. Nach einem raschen Kontrollblick trat er aus der Finsternis hervor. Wie immer beugte er sich über die leblose Hülle.„Gestatten! Eder, Auftragsmörder“, flüsterte er dem regungslosen Körper zu und drückte noch zweimal ab. Zur Sicherheit. Wie immer.
„Wie viel es wohl sind?“, fragte er sich. 24 Jahre nach seinem ersten Auftrag hatte Luis Eder abermals eine aktuelle Zielperson im Visier. Viele waren es im Laufe der Jahre. Meist zwielichtige Gestalten, die sich mit der falschen, genauso zwielichtigen Gestalt angelegt hatten. Aber eine Zahl vermochte er nicht zu sagen. Das Denken fiel Luis in dem Moment generell schwer, da der Regen unerbittlich auf ihn niederprasselte.