Traumkatze gesucht - Tatjana Mennig - E-Book

Traumkatze gesucht E-Book

Tatjana Mennig

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Beschreibung

Du wünschst Dir eine Katze und willst Dich für die Richtige entscheiden? Du möchtest, dass Deine neue Samtpfote bei Dir glücklich ist - und Du möchtest ebenfalls glücklich sein mit ihr? Du verstehst eine Katze als vollwertiges Familienmitglied und nimmst Deine Verantwortung ihr gegenüber ernst? Dann wird Dir dieses Buch eine große Hilfe sein. Wenn Du einfach nur irgendeine Katze möchtest, weil Du Katzen ganz nett oder dekorativ findest, ist dieses Buch vielleicht nicht das Richtige für Dich und ich würde Dich bitten, noch einmal in Dich zu gehen und Deinen Wunsch zu überdenken. Eine Katze ist nämlich nicht einfach eine Katze. Jede Katze hat ihren ganz eigenen Charakter, geprägt von ihren Genen, ihrer Herkunft und ihren bisherigen Erlebnissen, und jede Katze hat ihr ganz eigenes Temperament. Katzenprobleme fußen häufig bereits in einer unglücklichen Auswahl. Egal ob es um Unsauberkeit, Aggressionen oder ständiges Miauen geht - die meisten Probleme mit Katzen kannst Du vermeiden, indem Du die Katze aussuchst, die zu Dir und Deiner Lebenssituation passt. Als Katzenpsychologin mit knapp dreißig Jahren Katzenerfahrung weiß ich um die verschiedenen Katzencharaktere und um die Probleme, die eine ungünstige Auswahl mit sich bringen kann. Um Dir zu helfen, die Katze zu finden, die wirklich zu Dir und Deinen Lebensumständen passt, habe ich dieses Buch geschrieben. Es soll Dich auf Deiner Suche nach Deiner ganz persönlichen Traumkatze begleiten. Wie gehst Du diese Suche am besten an? Wie findest Du überhaupt heraus, welche Katze wirklich zu Dir passt? Rassekatze oder doch nicht? Woher bekommst Du Deine Traumkatze? Diese und noch viele andere Fragen mehr beantworte ich Dir in diesem Buch, das mehr ist als einfach nur ein weiterer Katzenratgeber. Ich entführe Dich auf eine spannende Reise durch die so vielfältige Welt der Hauskatzen, beleuchte Themen wie eine neue Katze zu einer Katze holen, die schon bei Dir lebt, Freilauf für Katzen, Tierschutz versus Katzenzucht, Charaktertypen bei Katzen und stelle Dir auch fünf der beliebtesten Katzenrassen näher vor. Wir machen gemeinsam eine Bestandsaufnahme und finden heraus, was Du einer Katze für ein Leben bieten kannst und für welche Katze(n) dieses Lebensmodell geeignet ist. Natürlich bekommst Du auch jede Menge Tipps, wo Du Deine Traumkatze finden kannst und worauf zu achten ist, wenn Du Dir Katzen aus dem Tierschutz anschaust, einen Züchter besuchst oder eine Katze von Privat übernehmen möchtest.

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Seitenzahl: 150

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Tatjana Mennig

Traumkatzegesucht

So findest Du die Katze, die zu Dir passt

Eine praktische Anleitung

Hinweis: Katzen sind ausgeprägte Individuen, und jede Katze ist speziell. Es ließ sich nicht umgehen, in diesem Buch gewisse Verallgemeinerungen anzustellen. Genauso wie es für den Charakter einer Rassekatze keine Garantie gibt, kann niemand absolut sicher vorhersagen, wie sich eine Katze entwickeln und verhalten wird. Verlag und Autorin übernehmen keine Haftung für etwaige Sach-, Personen- oder sonstige Schäden, die aus der Umsetzung der in diesem Buch und dessen Bonusmaterial beschriebenen Auswahlmethoden und Zusammenführungsstrategien von Katzen entstehen.

Impressum:

1. Auflage 2018, Tatjana Mennig

ISBN: 9783734761003

www.felis-felix.de

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Umschlaggestaltung & Satz: Corinna Rindlisbacher, ebokks.de

Lektorat: Tom Oberbichler, mission-bestseller.com

Korrektorat: Lara Tunnat, ebokks.de

Titelfoto: Kim Indra Oehne, kio-fotos.de

Grafiken: Clarissa Hagenmeyer, www.clarissa-hagenmeyer.de

Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1. Ist eine Katze überhaupt etwas für mich?
Aus der Praxis
Was Du Dir von Deiner Katze wünschst
Was Deine Katze sich von Dir wünscht
Was Du außerdem brauchst: die Hardware
2. Bestandsaufnahme
Wie und mit wem Du wohnst
Deine Gewohnheiten
Blick in die Zukunft
Aus der Praxis
3. Was schwebt Dir vor?
Das Alter
Aus der Praxis
Das Geschlecht
Die Sache mit der Farbe
Was für einen Pelz soll sie tragen?
Körperformen
Aus der Praxis
4. Katzenzucht vs. Tierschutz
Aus der Praxis
5. Die Katze zur Katze
Wenn mehr als eine, wie viele?
Was gegen die Haltung von mehreren Katzen spricht
Aus der Praxis
6. Die Sache mit dem Freilauf
Was heißt »artgerecht« für Katzen?
Die Vorteile
Die Nachteile
Aus der Praxis
7. Zwischenstand
Die fünf Charaktergruppen
Gruppe A
Gruppe B
Gruppe C
Gruppe D
Gruppe E
8. Beliebte Katzenrassen
Perser und Exotic Shorthair
Siam und Orientalisch Kurzhaar (OKH)
Bengal
Britisch Kurzhaar und Britisch Langhaar
Maine Coon
9. Es geht los: auf Katzensuche
Die Katze aus dem Tierschutz
Die Sache mit den Pinkelkatzen
Die Katze vom Züchter
Umständehalber abzugeben: Die Katze von privat
10. Schwarze Schafe
11. Gedanken zu glücklichen Beziehungen und ein Dankeschön
Danke schön
Tatjana Mennig
Clarissa Hagenmeyer
Anhang
Buchtipps
Links

Einleitung

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich freue mich, dass Du Dich für dieses Buch entschieden hast! Weißt Du warum? Weil ich bei meiner Arbeit als Katzenpsychologin mit so vielen Katzeneltern zu tun habe, deren Probleme schon darin ihre Ursache haben, dass ihre Katzen einfach nicht optimal zu ihnen und/oder ihrer Lebenssituation passen.

Du machst mit dem Lesen von Traumkatze gesucht den ersten Schritt, um eine Katze zu bekommen, die wirklich zu Dir passt und mit der Du glücklich wirst – und sie mit Dir. Und das macht mich total happy. Denn ich wünsche mir, dass Menschen und Tiere miteinander glücklich sind – alles andere hat doch keinen Sinn.

Ich heiße Dich herzlich willkommen auf der spannenden Reise durch die Welt der Katzen hin zu der Samtpfote Deiner Träume.

Vielleicht bist Du noch unsicher, ob eine Katze überhaupt zu Dir passt.

Vielleicht hast Du auch schon eine Vorstellung von Deiner Traumkatze und weißt nicht, ob sie wirklich die Richtige wäre.

Ich helfe Dir mit diesem Buch, das herauszufinden.

Wer mit Katzen zu tun hat, weiß: Sie sind große Individualisten und haben sehr unterschiedliche Charaktere. Es gibt viele, viele Vorurteile über die kleinen Flauschis und ganz unterschiedliche Aussagen über ihre Bedürfnisse. Tatsächlich können die Bedürfnisse einzelner Katzen sehr unterschiedlich sein – und deshalb ist es so wichtig, die Katze zu finden, deren Bedürfnisse sich am besten mit dem vereinbaren lassen, was Du ihr bieten kannst.

Lass uns gemeinsam alle Aspekte der Katzenwahl beleuchten, die Katzen und auch Deine eigenen Vorstellungen und Lebensumstände. Du wirst sehen, am Ende dieser Reise weißt Du genau, welche Katze wirklich Deine ist.

Ich wünsche Dir ganz viel Freude mit diesem Buch und viel Erfolg!

Deine TatjanaHamburg, im Sommer 2018

1. Ist eine Katze überhaupt etwas für mich?

Gerade Katzen werden viel zu oft aus einer Laune heraus angeschafft oder weil man gefühlt gar keine Wahl hatte. Sie werden häufig verschenkt oder es wird gar damit gedroht, dass man die kleinen Kätzchen umbringt, wenn sie niemand nimmt – und zwar jetzt, sofort. Was müsste man für ein Unmensch sein, sie einfach ihrem Schicksal zu überlassen!

Auch wird oft behauptet, dass Katzen kaum Arbeit machen und quasi nebenher laufen, ganz anders als beispielsweise ein Hund, der viel Aufmerksamkeit braucht und täglich mehrmals Gassi gehen möchte.

Apropos Hund: Wenn Menschen überlegen, sich einen Hund anzuschaffen, werden meist erst einmal Bücher über Hunderassen gekauft. So verschaffen sich Interessierte schon einmal einen Überblick, welche Hundetypen es überhaupt so gibt und was für ein Hund zu einem passen könnte.

Bei Katzen ist das meist ganz anders: Selbst wenn Menschen nicht völlig ungeplant Katzenmama oder Katzenpapa werden, denken sie oft wenig darüber nach, was für Katzen es so gibt, sondern sie möchten einfach »eine Katze«. Und das, obwohl die Welt unserer Hauskatzen so vielfältig ist. Mittlerweile dürfte es um die einhundert Katzenrassen geben!

Die einzelnen Katzenrassen unterscheiden sich teilweise sehr deutlich voneinander. So gibt es neben den Kurzhaarigen und den Langhaarigen sehr schlanke Rassen wie die Siamesen und Orientalen und sehr kompakte wie die Britisch Kurzhaar. Es gibt Katzen mit dünnem, gewelltem Fell wie die Rexkatzen und solche mit einem extrem dichten, langen Pelz wie die Perserkatzen. Es gibt sogar Katzen, die fast gar kein Fell haben, die sogenannten haarlosen Katzen oder Sphynxe, die übrigens unabhängig voneinander auf verschiedenen Kontinenten entstanden sind.

Anmerkung

Katzenrassen wie Sphynxkatzen und Rexkatzen sind bei uns umstritten – nicht nur weil sie kaum beziehungsweise gar kein Fell haben, sondern weil sie nicht über normal ausgebildete Vibrissen (Schnurrhaare) verfügen und damit in ihrer Wahrnehmung und Orientierung eingeschränkt sind. Ebenfalls verpönt sind bei uns Rassen wie die Munchkin, die auf dackelartig kurzen Beinen daherkommt, was sie in ihrer Sprungkraft einschränkt, oder die Scottish Fold, eine Katze, bei der Faltohren vorkommen, wobei die Ohrspitzen nach vorne umgeklappt sind. Hier ist nicht ein unter Umständen eingeschränktes Hörvermögen das Hauptproblem, sondern der so genannte Letalfaktor, das heißt bei falscher Verpaarung kommt es zur Sterblichkeit von ungeborenen oder sehr jungen Kätzchen. Auch können mit den Faltohren, die durch einen Knorpeldefekt zustande kommen, Probleme im Wirbelsäulen- und Hüftbereich einhergehen.

Aber auch unsere Wald- und Wiesenkatzen ohne Stammbaum unterscheiden sich teilweise sehr deutlich voneinander, und zwar sowohl äußerlich als auch vom Charakter her.

Auch ich wollte anfangs »einfach eine Katze«. Mein Interesse an der spannenden Welt der Rassekatzen kam erst später.

Aus der Praxis

Wie ich auf die Katze kam

Ich war Anfang zwanzig und hatte gerade meine erste kleine Wohnung bezogen. Ich arbeitete damals in einem Büro und unterhielt mich in der Mittagspause mit einer Kollegin, der ich von meinen Überlegungen erzählte, mir eventuell eine Katze anzuschaffen. Ich erwähnte meine Bedenken, einer Katze überhaupt gerecht werden zu können.

Ich hatte zwar, seit ich mich erinnern kann, Haustiere, aber nie einen Hund oder eine Katze. Eine Katze schien mir doch eine andere Hausnummer zu sein als Fische oder Vögel. Ich fühlte mich deshalb sehr verunsichert. Ein Katzenbuch hatte ich schon gekauft und gelesen, ebenso diverse Katzenmagazine, aber ich wusste nicht so recht …

»Wenn du eine Katze willst, dann hol dir doch eine!«, antwortete meine Kollegin leicht genervt. Ich dachte: Was – einfach so?! Das geht doch nicht! So ein Schritt will doch wohlüberlegt sein. Oder mache ich mir vielleicht einfach zu viele Gedanken?

Ich beschloss, einfach einmal ins Tierheim zu fahren und mich dort bei den Katzen umzuschauen. Dort fand ich Katzen in allen Ausführungen – junge Katzen, ältere Katzen, richtig alte Katzen, kurzhaarige, langhaarige, freundliche und ängstliche, sportliche und gemütliche.

Ich war total überfordert. Ich konnte mich nicht entscheiden! Bei keiner machte es so richtig »klick«, und bei keiner konnte ich mir vorstellen, sie bei mir zu Hause zu haben.

Besuche im Tierheim wurden in der nächsten Zeit meine bevorzugte Freizeitaktivität am Wochenende, und obwohl ich bald das Gefühl hatte, dass eine Katze wohl doch nicht das Richtige für mich ist, zog es mich immer wieder dorthin.

Eines Tages entdeckte ich sie dann: Katze »Susi«, abgegeben, weil ihre Besitzer ins Pflegeheim gekommen waren, acht Jahre alt, getigert mit weißen Abzeichen und unglaublich fett. Sie hatte große Augen, mit denen sie wie ein Auto in die Welt schaute, und ihre Zunge hing ein Stückchen heraus. Als ich an ihren Käfig trat, schmiss sie sich sofort an das Gitter und wollte beschmust werden.

Da machte es bei mir so was von »klick«, und ich wusste: die oder keine!

Diese Katze wurde meine allererste Katze und ich wandelte ihren Namen leicht ab in »Schmusi«.

Seitdem kann ich mir ein Leben ohne Katze nicht mehr vorstellen, und ich bin froh, dass ich damals nicht aufgegeben habe!

Was Du Dir von Deiner Katze wünschst

Schauen wir uns jetzt Deine Motivation an.

Warum möchtest Du eine Katze haben?

Vielleicht möchtest Du ein fröhliches Wesen zu Hause haben, das begeistert auf Deine Spielangebote eingeht.

Vielleicht liebst Du die Schönheit und Eleganz einer gepflegten, gesunden Katze im Zimmer und erfreust Dich an ihrem Anblick.

Vielleicht begeistern Dich ihr unabhängiges Wesen und ihre majestätische Art.

Vielleicht möchtest Du ein kleines Wesen lieb haben, es umsorgen und für es da sein.

Vielleicht möchtest Du abends nicht in eine leere, leblose Wohnung kommen und Deinen Feierabend mit einem schnurrenden und flauschigen Kätzchen auf dem Sofa genießen.

All das können Katzen Dir geben, denn ihre Charaktere sind so unterschiedlich!

Was Deine Katze sich von Dir wünscht

Damit die Gleichung aufgeht, müssen aber auch die Wünsche und Bedürfnisse Deiner Katze erfüllt werden.

Eine Katze braucht Deine Aufmerksamkeit, möchte aber vielleicht nicht damit überschüttet werden.

Vielleicht möchte sie gerne bei Dir sein, aber nicht angefasst werden – übrigens ein ganz häufiges Missverständnis zwischen Katzen und ihren Menschen, wenn uns nicht bewusst ist, dass Mieze nicht (mehr) gestreichelt werden möchte und wir die subtilen Zeichen übersehen, die sie uns gibt.

Vielleicht ist sie aber auch ein großer, großer Menschenfreund und möchte am liebsten ständig ganz nah bei Dir sein.

Vielleicht möchte sie Dich für sich alleine haben.

Vielleicht ist ihr Leben aber auch erst mit einem oder mehreren Katzenkumpeln vollständig.

Vielleicht möchte sie nicht nur ab und zu einmal spielen, sondern jeden Tag mehrmals und intensiv.

All das können Katzen brauchen, denn ihre Charaktere sind so unterschiedlich!

Was Du außerdem brauchst: die Hardware

Das hier gilt für alle Katzen: Eine Katze baucht mindestens ein Katzenklo, das penibel sauber gehalten wird, täglich drei- bis viermal möglichst hochwertiges Futter, sauberes Trinkwasser zur freien Verfügung, verschiedene Aussichts- und Ruheplätze, katzengerechte Kletter- und Kratzmöglichkeiten, täglich Zeit mit Dir, die nur ihr gehört, eine gute Betreuung, wenn Du im Urlaub bist und sie nicht mitnehmen kannst (die meisten Katzen möchten auch gar nicht mit), und viel Geduld und Verständnis von Dir, denn sie ist nun einmal eine Katze und unter Umständen kapriziös.

Und Du brauchst – ganz wichtig – auch das nötige Kleingeld. Wenn jemand sagt: »Ich kann mir keine Rassekatze leisten«, frage ich mich oft, ob die- oder derjenige sich überhaupt eine Katze leisten kann, denn eine Katze läuft auch finanziell eben nicht kaum spürbar nebenbei. Hochwertiges Futter ist teuer und für stets saubere Katzentoiletten musst Du einiges an Katzenstreu anschleppen, was auch nicht gerade billig ist.

Für eine tolle Erstausstattung inklusive möglichst vieler stabiler Kratz- und Klettermöglichkeiten kannst Du problemlos einen vierstelligen Betrag ausgeben, wobei die Ansprüche natürlich wiederum von dem Temperament Deiner Traumkatze(n) abhängen.

Planst Du gar, Deinen Garten katzensicher zu machen, kannst Du richtig viel Geld investieren. Damit ein Garten zuverlässig ausbruchssicher für Deine eigene Katze ist, aber auch einbruchssicher, was fremde Katzen angeht, brauchst Du unter Umständen eine aufwendige Umzäunung, die um die zwei Meter hoch ist.

Auch ein stabiler Insekten- oder Katzenschutz vor dem Fenster oder der Terrassentür kostet einiges, ist aber eine sehr gute Investition, falls Deine Katze nicht frei draußen herumlaufen darf oder sie das Wetter inakzeptabel findet.

Du solltest außerdem ein gewisses finanzielles Polster haben, um sie optimal medizinisch versorgen zu lassen, wenn sie einmal krank wird oder sich verletzt – oder Du investierst in eine Krankenversicherung für Tiere. Alternativ kannst Du jeden Monat einen gewissen Betrag auf einem »Katzenkonto« beiseitelegen. Diverse Diagnoseverfahren beim Tierarzt können schnell mehrere hundert Euro kosten, dazu kommen dann die Kosten für die Heilbehandlung. Es gibt Katzen, die bis ins hohe Alter nie ernsthaft erkranken, aber es gibt auch Katzen, die schon im jugendlichen Alter operiert werden müssen oder an einer chronischen Krankheit leiden und ihr Leben lang eine spezielle Diät oder auch Medikamente brauchen. Tatsächlich landen immer wieder Katzen im Tierheim, weil ihre Menschen sich das einfach nicht leisten können.

Dass Rassekatzen in dieser Hinsicht anfälliger sind, würde ich übrigens nicht uneingeschränkt unterschreiben. Und eine Garantie gibt es sowieso nicht, sprich: Eine »rasselose« Katze ist nicht automatisch supergesund.

Zusammenfassung

Überlege Dir gut, ob eine Katze in Dein Leben passt. Denn die wenigsten Katzen sind wirklich so anspruchslos, wie man es ihnen teilweise nachsagt. Du brauchst Zeit für sie zum Spielen, zum Kuscheln oder um einfach für sie da zu sein – und zwar jeden Tag. Manche Katzen sind sehr aufgeweckt und langweilen sich schnell und werden dann unter Umständen destruktiv. Katzen können auch krank werden, was wiederum teuer werden kann.

Auf der anderen Seite geben sie so viel zurück und erfreuen einen mit ihrem Wesen, ihrer Schönheit und ihrer Zuneigung. Ich gehöre zu den Menschen, die sich ein Leben ohne Katze nicht vorstellen können, auch wenn es manchmal anstrengend ist.

Es ist mir einfach ein Bedürfnis, mein Leben mit einem Wesen zu teilen, das auf meinen Schutz und meine Fürsorge angewiesen ist. Und diesen Schutz und diese Fürsorge gebe ich von Herzen, weil ich dieses kleine Wesen über alles liebe. Wie ist es mir Dir, wenn Du an eine Katze denkst? Sagst Du auch mit strahlenden Augen »JA«?

2. Bestandsaufnahme

Du hast nun einen allerersten Überblick über die allgemeinen Fragen rund um eine Katze in Deinem Leben bekommen.

Gehen wir jetzt daran herauszufinden, was konkret Du einer Katze bieten möchtest. Denn so erhältst Du schon Hinweise darauf, was für eine Katze zu Dir passen könnte.

Nimm Dir jetzt bitte einen Zettel und einen Stift – vielleicht magst Du Dir auch ein kleines Notizbuch zulegen, in dem Du Dir alles notieren kannst, was mit Deiner Katzensuche und später Deiner Katze zu tun hat, zum Beispiel wann sie zu Dir kam, wann sie Geburtstag hat, wann sie weswegen beim Tierarzt war und vieles mehr. Du hast dann immer alles zur Hand, was später von großem Wert sein kann. Ich finde auch ein Katzenalbum mit Fotos toll.

Notiere bitte die Antworten auf die folgenden Fragen, die alle wichtig sind in Bezug auf das Leben mit Katzen. Sei dabei ehrlich mit Dir selbst und beschreibe den Ist-Zustand, nicht den Wunsch-Zustand.

Wenn Du nicht so lebst, wie Du gerne leben würdest, überlege, was Du in absehbarer Zeit ändern könntest oder welche Veränderung sogar demnächst ansteht. Wenn Du zum Beispiel kurzfristig im Job von Vollzeit auf Teilzeit gehst oder auch umgekehrt, kannst Du bereits die neuen Lebensumstände angeben. Dasselbe gilt für einen geplanten Umzug oder eine anstehende Geburt.

In den beiden letzteren Fällen würde ich Dir übrigens dringend empfehlen, mit der Anschaffung noch zu warten: Ein Umzug ist für die allermeisten Katzen ein sehr stressiges Ereignis. Ein neues Baby wiederum lässt den meisten frischgebackenen Eltern kaum Zeit für anderes.

Wie und mit wem Du wohnst

Lebst Du in der Stadt oder auf dem Land, in einer Wohnung oder in einem Haus?

Wie viele Zimmer hast Du zur Verfügung und wie viele Quadratmeter Wohnfläche?

Dürfte Deine Katze überall hin oder wird es Tabuzonen geben?

Gibt es einen oder mehrere Balkone, die Deine Katze auch nutzen dürfte?

Oder könnte Deine Katze sogar ganz nach draußen, entweder gesichert oder ganz frei?

Bist Du Single oder lebst Du in einer festen Partnerschaft?

Hast Du Kinder?

Wie stehen die übrigen Mitglieder Deines Haushalts zu dem Thema Katze?

Hast Du bereits eine oder mehrere Katzen?

Mach Dir klar, dass die wenigsten Katzen von der Idee begeistert sind, ihr Revier mit einem (weiteren) Artgenossen zu teilen. Katzenzusammenführungen erfordern meist einen gewissen Aufwand und viel Geduld. Mehr zu dem Thema »Die Katze zur Katze« findest Du in Kapitel V.

Deine Gewohnheiten

Wie viele Stunden bist Du täglich aus dem Haus?

Hast Du einen geregelten Tagesablauf oder bist Du beispielsweise im Schichtdienst tätig?

Wie gestaltest Du Deine Freizeit – eher zu Hause oder eher woanders?

Hast Du oft Besuch?

Bist Du mehr der aktive Typ oder der gemütliche?

Wie großen Wert legst Du auf Ordnung und Sauberkeit?

Kannst Du Dir vorstellen, täglich ausgiebig mit Deiner Katze zu spielen?

Kannst Du Dir vorstellen, täglich Zeit in ihre Körperpflege zu investieren?

Kann Deine Katze Dein neues Hobby werden, in das Du viel Zeit und Energie investierst?

Hast Du Lust, Dir immer wieder neue Dinge für sie auszudenken?

Blick in die Zukunft

Wie wird Dein Leben voraussichtlich in zehn oder fünfzehn Jahren wohl sein?

Wirst Du dann schon ein älterer Mensch sein, der womöglich nicht mehr so mobil ist wie jetzt?

Wirst Du anders wohnen oder vielleicht sogar in eine andere Region umziehen?

Möchtest Du später Kinder haben?

Wirst Du eher mehr Zeit erübrigen können als jetzt oder eher weniger?

Aus der Praxis

Kevin wohnte mit seinen beiden Katzen Lilli und Billy in einer Wohngemeinschaft, die aus insgesamt vier jungen Männern bestand. Als einer der Mitbewohner auszog und ein neuer Mieter für sein Zimmer gesucht wurde, fiel die Wahl auf Michael, der ebenfalls ein großer Katzenfreund war. Michael brachte seinen Kater Paul mit.

Obwohl die Wohnung sehr groß war, gab es kurz nach dem Einzug von Michael und Paul Katzenkrieg: Für Lilli war es absolut inakzeptabel, einen Eindringling in ihrem Revier zu dulden – und das machte sie auch unmissverständlich klar. Der arme Paul war völlig verängstigt und hatte als »Einzelkind«, das ohne Artgenossen aufgewachsen war, keine Idee, wie er mit der Situation umgehen sollte.