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Der Aufstieg von Cloud Computing hat zu einem fundamentalen Wandel innerhalb der Informations- und Kommunikationsbranche geführt und stellt ein neues Paradigma für die Verwaltung und Bereitstellung von Services über das Internet dar. Aufgrund seines hohen Potenzials ist der Cloud-Computing-Markt von einem enormen Wettbewerb geprägt. Um in einem solchen Markt wettbewerbsfähig zu bleiben, ist es wichtig, die Wettbewerber und die eigene Organisation zu analysieren. Man nennt diesen Prozess der Wissensgenerierung auch Competitive Intelligence. Welche Ziele verfolgt Competitive Intelligence und wie läuft der Prozess ab? Welche Servicemodelle gibt es im Bereich des Cloud Computing? Wie entwickeln sich der Markt und die Kundenanforderungen? Matteo Sihorsch untersucht die Trends des Cloud-Computing-Marktes und die Vorlieben der Cloud-Nutzer. Mit Hilfe von Competitive Intelligence leitet er daraus Handlungsempfehlungen für IT-Anbieter hinsichtlich weiterer Produktentwicklungen ab. Aus dem Inhalt: - Cloud Services; - Digitalisierung; - Software-as-a-Service; - Private Cloud; - Public Cloud; - Hybrid Cloud
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Seitenzahl: 66
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Gegenstand der Arbeit
1.1 Einleitung
1.2 Fragestellung
1.3 Vorgehensweise
2 Theoretische Grundlagen
2.1 Competitive Intelligence
2.1.1 Definition und Abgrenzung
2.1.2 Zielsetzung und Prozessablauf
2.2 Cloud Computing
2.2.1 Definition und Abgrenzung
2.2.2 Betriebsmodelle
2.2.3 Cloud Services
2.3 Innovation
2.3.1 Definition
2.3.2 Einordnung Cloud Computing
3 Analyse von Cloud Computing
3.1 Marktentwicklung und Auswirkungen auf IKT-Branche
3.2
3.2.1 Cloud-Nutzung nach Regionen
3.2.2 Markttreiber und Markthemmnisse
3.2.3 Morphologie des Geschäftsmodells
3.3 Zielmärkte und Kundenanforderungen
3.3.1 Nutzungs- und Einsatzbereiche von Cloud-Diensten
3.3.2 Wahl des Cloud-Modells
3.4 Überblick und Strategie der Provider
3.4.1 Verteilung der Marktanteile
3.4.2 SWOT-Analyse der führenden Anbieter
3.4.3 Investitionsbereiche der Anbieter
4 Cloud Computing in der Zukunft
4.1 Zukünftige Marktentwicklung
4.2 Cloud der Zukunft
5 Fazit
Literaturverzeichnis
Anhang
Abbildung 1 Abgrenzung der Wettbewerbsaktivitäten
Abbildung 2 Intelligence Cycle mit Verteilung der Ressourcen
Abbildung 3 Service- und Bereitstellungsmodelle von Cloud Computing im Überblick
Abbildung 4 Vergleich der Charakteristika einer disruptiven Innovation mit Cloud Computing (SaaS)
Abbildung 5 Weltweite Ausgaben für Public Cloud 2010-2017
Abbildung 6 Weltweite Cloud-Computing-Ausgaben in 2014 und 2019 nach Regionen in Milliarden US-Dollar
Abbildung 7 Geschäftsmodell-Morphologie im Bereich Cloud Computing
Abbildung 8 Einsatz von Cloud Computing in deutschen Unternehmen nach Branche
Abbildung 9 Nutzungsbereiche von Cloud Computing in Unternehmen (eigene Darstellung in Anlehnung an PAC 2017)
Abbildung 10 Verwendung von Cloud-Computing-Betriebsmodellen in IT-Abteilungen
Abbildung 11 Anbieter Cloud-basierter IT-Dienstleistungen nach weltweiten Marktanteilen im 1. Quartal 2018
Abbildung 12 SWOT Analyse AWS
Abbildung 13 SWOT-Analyse Microsoft
Abbildung 14 SWOT-Analyse IBM
Abbildung 15 Investitionsbereiche der Anbieter nach Anzahl der Anbieter in %
Abbildung 16 Hype-Cycle Cloud Computing
BI Business Intelligence
BSI Bundesamt für Informationstechnik
CaaS Container-as-a-Service
CI Competitive Intelligence
CIA Central Intelligence Agency
CRM Customer Relationship Management
DICaaS Data-Intensive-Computing-as-a-Service
DSGVO Datenschutz Grundverordnung
EE Execution Environment
ERP Enterprise Resource Planning
IaaS Infrastructure-as-a-Service
IKT Informations- und Kommunikationstechnologie
IoT Internet of Things
IT Informationstechnologie
K8s Kubernetes
KI Künstliche Intelligenz
KMU Kleine und mittlere Unternehmen
NIST National Institute of Technology
PaaS Platform-as-a-Service
PE Programming Environment
PRS Physical Resource Set
SaaS Software-as-a-Service
SCIP Strategic and Competitive Intelligence Professionals
SLA Service Level Agreements
SRM Supply Resource Management
VRS Virtual Resource Set
Die Zeit des klassischen IT-Outsourcing neigt sich dem Ende zu. Der Aufstieg von Cloud Computing hat zu einem fundamentalen Wandel innerhalb der Informations- und Kommunikationsbranche geführt und stellt ein neues Paradigma für die Verwaltung und Bereitstellung von Services über das Internet dar. Es sind die Flexibilität, Elastizität, Skalierbarkeit und Messbarkeit der Technologie, die Cloud Computing auszeichnen und für Unternehmen in Zeiten der wirtschaftlichen Globalisierung und zunehmender Konkurrenz innerhalb der Märkte unverzichtbar machen. Bereits heute beziffert sich der weltweite Umsatz auf etwa 36,861 Milliarden US-Dollar in Cloud Computing, sodass es das am stärksten wachsende Segment der IKT-Branche darstellt, Tendenz in den kommenden Jahren deutlich steigend. Auf Grund des daraus resultierenden Ertragspotentials für Unternehmen ist der Cloud-Computing-Markt von einem enormen Wettbewerb geprägt. Neben IT-Giganten wie IBM, Microsoft, AWS, Google und Alibaba, die um die Marktführerschaft kämpfen, findet man auch eine Vielzahl kleinerer Unternehmen wieder, welche eine Nischenstrategie verfolgen und geringe Marktanteile vorweisen.
Um in einem solchen Markt wie dem des Cloud Computing wettbewerbsfähig zu bleiben, ist es aus Sicht der Marktakteure essenziell, anhand externer Daten, das wirtschaftliche Umfeld, die Wettbewerber und die eigene Organisation zu analysieren. Man nennt diesen Prozess der Wissensgenerierung auch Competitive Intelligence. Die gewonnenen Erkenntnisse bzw. identifizierten Markttrends fließen mit in den operativen und strategischen Entscheidungsprozess ein und haben somit einen wesentlichen Einfluss auf die zukünftige Produktentwicklung.
Das Ziel dieser Arbeit besteht in der Identifikation von Trends des Cloud-Computing-Marktes sowie der Präferenzen der Cloud-Nutzer, um auf Basis einer Competitive Intelligence zukünftige Handlungsoptionen der IT-Anbieter in Bezug auf die weitere Produktentwicklung ableiten zu können.
Die Begrifflichkeit Intelligence, übersetzt „Aufklärung“, ist seit jeher allgegenwärtig. Bereits 500 Jahre v. Chr. war den damaligen Kriegsherren die Nützlichkeit von Informationen, der eigenen Stärken und Schwächen sowie der des Feindes, bekannt. Auf Basis dieser war es möglich, eine geeignete Strategie zu eruieren und infolgedessen den eigenen Truppen einen Vorteil zu generieren.[1] Analog zu der damaligen Zeit sind heutige Marktakteure durch den immensen Konkurrenzkampf auf Informationen über gegenwärtige und zukünftige Märkte, Wettbewerber, Kunden und Technologien angewiesen, um effiziente Strategieentscheidungen treffen zu können. Wird dieser Begriff um das Wort competitive (deutsch: „kompetitiv“) ergänzt, der die wettbewerbsbezogene Orientierung einer Tätigkeit charakterisiert, erkennt man, dass es sich um eine Aufklärung im wirtschaftlichen Kontext handelt.[2] Trotz des frühen etymologischen Ursprungs und der aktuellen Verwendung der Bezeichnung Competitive Intelligence (CI) hat sich seitdem keine einheitlich gültige Definition in Deutschland gebildet. In der Regel wird CI mit „Wettbewerbsanalyse“, „Konkurrenzanalyse“ oder „Wettbewerbsbeobachtung“ übersetzt.[3]
Dessen ungeachtet existiert eine Institution namens Strategic and Competitive Intelligence Professionals (SCIP), welche eine essenzielle Rolle für die Existenz, Verbreitung und Weiterentwicklung von CI in Unternehmen sowie in der Wissenschaft spielt. Es handelt sich dabei um eine gemeinnützige Organisation, die 1986 von Rainer Michaeli in den USA gegründet wurde. Weltweit gehören rund 3.500 Mitglieder, darunter Wirtschaftsexperten, Wissenschaftler und Politiker, zu der Organisation.[4] Im Sinne der SCIP wird CI wie folgt definiert:
Competitive Intelligence ist der Prozess ethisch einwandfreier Sammlung, Analyse und Verteilung von korrektem, relevantem, spezifischem, rechtzeitigem, zukunftsgerichtetem und handlungsorientiertem Wissen über das wirtschaftliche Umfeld, über die Wettbewerber und über die eigene Organisation“.[5]
Demnach ist CI als Wettbewerbs- bzw. Konkurrenzanalyse zu deuten. Diese Definition soll als Grundlage für die vorliegende Arbeit gelten.
Um ein Verständnis über die Systematik der Competitive Intelligence zu erhalten, ist eine Differenzierung zu alternativen in der Wirtschaft genutzten Konzepten im Wettbewerbsvergleich notwendig. Häufig werden die Bezeichnungen Competitive Intelligence, Competitor Intelligence sowie Business Intelligence (BI) synonym verwendet, obwohl sich diese umweltanalytischen Methoden in unterschiedliche Teilsegmente eines Objektbereiches klassifizieren lassen.[6] Abbildung 1 zeigt nach dem Bottom-up-Prinzip eine Abgrenzung der verschiedenen Wettbewerbsaktivitäten.[7]
Abbildung 1 Abgrenzung der Wettbewerbsaktivitäten[8]
· Der Oberbegriff BusinessIntelligence (BI) wurde 1989 von Howard Dresner (Gartner Group) dazu verwendet, um die Analyse und Konzen-tration einer hohen Anzahl von Informationen zu nutzbarem Wissen zu verwenden. Demnach handelt es sich um eine IT-gestützte und uneingeschränkte Analyse der generellen Unternehmensumwelt mit einem umfänglichen Analysebereich sowie zugleich schwacher Präzisierung des Untersuchungsgegenstandes.
· Die dritte Ebene, vulgo CompetitorIntelligence, kann unter CI subsumiert werden, da es sich ausnahmslos auf die Agglomeration von Wissen über einzelne relevante Wettbewerber fokussiert.
· Das Benchmarking (BM) wird als „Streben zum Besten“ betitelt und kann als Subaktivität der Competitor Intelligence betrachtet werden. Es handelt sich dabei um ein adäquates Verfahren, um Defizitbereiche des eigenen Unternehmens mit der Konfiguration des in diesem Unternehmenssegment führenden Unternehmens zu vergleichen und im Folgeschluss zu optimieren.
Die Motive bzw. Zielsetzungen der CI betreibenden Unternehmen ist, wie oben bereits erwähnt, das Eruieren effektiver Entscheidungen und Strategien, um Vorteile gegenüber anderen Wettbewerbern zu generieren. Dementsprechend bildet CI die Basis für eine marktorientierte sowie strategische Unternehmensführung, die zur Risikoreduzierung und Absicherung der eigenen Vorhaben dient.[9]