Trittsteine zum Glück - Heinz-Willi Gerards - E-Book

Trittsteine zum Glück E-Book

Heinz-Willi Gerards

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Beschreibung

Glück bedeutet für jeden Menschen etwas anderes: Zeit mit der Familie oder mit Freunden zu verbringen, einen sonnigen Morgen zu genießen oder ein gesetztes Ziel zu erreichen. All das können kleine oder auch große Glücksmomente sein, die einen auch später noch zum Lächeln bringen oder düstere Gedanken in schweren Stunden vertreiben können. Für dieses Buch haben zahlreiche Autorinnen und Autoren ihre ganz persönliche Glücksgeschichte zur Verfügung gestellt und ihnen durch ihren jeweiligen Schreibstil ihre individuelle Note verliehen. Das macht die einzelnen Geschichten sowohl authentisch als auch kurzweilig zu lesen. Heinz-Willi Gerards hat die 100 Erzählungen unter den aus seiner Sicht vier Haupt-Trittsteinen zum Glück (die richtige Selbsteinschätzung, Respekt/Empathie sowie Hilfsbereitschaft und Elternschaft) thematisch arrangiert. Ergänzt durch eindrucksvolle Landschaftsaufnahmen und unterhaltsame Schnappschüsse kann jede Geschichte ihre besinnliche oder erheiternde Wirkung entfalten und so den ein oder anderen Glücksmoment bescheren.

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Seitenzahl: 198

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Heinz-Willi Gerards

Trittsteine zum Glück

Heinz-Willi Gerards

Trittsteine zum Glück

100 Glücksgeschichten

Impressum1. Auflage 2018© Spirit Rainbow Verlag UG haftungsbeschränktwww.spirit-rainbow-verlag.deAlle Rechte vorbehaltenPrinted in GermanyGestaltung, Druck und Vertrieb: Druck- & Verlagshaus Mainz Süsterfeldstraße 8352072 Aachenwww.verlag-mainz.deAbbildungsnachweis (Umschlag):Umschlaggestaltung unter Verwendung eines Fotos von Dr. H. GellerUmschlagsgestaltung: Dietrich BetcherPrint:ISBN-10: 3-940700-93-2ISBN-13: 978-3-940700-93-3E-Book:ISBN-10: 3-948108-22-6ISBN-13: 978-3-948108-22-9

Einige Gedanken zum Titelfoto:

Anhand des Titelfotos für dieses Buch werden auch gleichzeitig die Hauptintentionen deutlich: Trittsteine können Hilfen bzw. Inseln sein zum Innehalten und Nachdenken bzw. um die eigene Betriebsblindheit zu überwinden.

Wohin geht mein Weg?

Was will ich tun bzw. erreichen?

Mithilfe der Trittsteine kann man zu einem neuen Ufer gelangen, alles hinter sich lassen bzw. neu beginnen. Es ist sicherlich auch eine gewisse Motivation und Willenskraft nötig, um mit der Überquerung des Flusses »Vieles« (Alles) hinter sich zu lassen und neu zu beginnen (ähnlich einem Auswanderer).

Die Reihenfolge bzw. Auswahl und Gebrauch der Steine bestimmt jeder selbst. Glück kann nicht verordnet werden. Somit sind die sogenannten Glücksratgeber à la Kochrezept: »Man nehme … und sodann stellt sich Glück ein« sehr zweifelhaft.Die Auswahl der Trittsteine verlangt manchmal höchste Konzentration und eine richtige Einschätzung der eigenen Fähigkeiten.

Welchen Stein kann ich als nächsten erreichen?Ist die Entfernung nicht zu weit für mich?Wo brauche ich Hilfe und Unterstützung?Wo und wie kann ich dem anderen helfen?

Trittsteine sollen auch neugierig machen auf die Inhalte und Sichtweisen des jenseitigen Ufers. Dazu bedarf es freilich der Ruhe, der Muße und der Zeit für Besinnung und Achtsamkeit, aber auch des Spaßes und der Freude.

Vorwort

»Das Glück ist im Grunde

nichts anderes als der mutige Wille zu leben,

indem man die Bedingungen des Lebens annimmt.«

Maurice Barres (1862 - 1923 französischer Romancier, Journalist und Politiker)

Dieses Buch ist eine Sammlung von Glücksmomenten und Glücksgeschichten, die viele Menschen aus ihrem beruflichen und privaten Lebensbereich heraus niedergeschrieben haben. Jeder der Autoren1 hat Glück und Zufriedenheit anders erlebt. Glücks- und Zufriedenheitsgefühl müssen also etwas Individuelles sein, da jeder aufgrund unterschiedlicher Lebensvoraussetzungen und Lebensbedingungen anders empfindet. Jeder muss also selbst entscheiden, was Glück für ihn bedeutet.

Es gibt also nicht den einen Weg zum Glück, sondern viele Wege und Sichtweisen. Der eine erfährt Glücksmomente, nachdem er schwere Zeiten durchlebt hat und jetzt auf dem Weg der Besserung ist. Ein anderer empfindet Momente der Zufriedenheit, wenn er endlich das schafft, was er schon lange angestrebt hat. Es gibt aber auch das Glück, welches nicht an Erfolgserlebnisse oder eine konkrete Situation gebunden ist und aus einer Person selbst heraus zu kommen scheint. Die Lebensfreude und das Glück anderer können uns ebenfalls glücklich werden lassen.

Es ist nicht nötig, viele Bücher zu lesen und sich mit Glücksforschung zu befassen, um glücklich zu werden. Glück und Zufriedenheit sind unabhängig von Bildung oder Studien über Glücksforschung. Jeder kann glücklich sein und glücklich werden!

In erster Linie geht es mir um das Lebensglück, welches nicht die zufälligen Glücksmomente, die meist nur von kurzer Dauer sind, meint (»Da hast du aber Glück gehabt, dass du den Preis gewonnen hast!« beispielsweise). Beim Lebensglück geht es vielmehr um ein nachhaltiges und andauerndes positives Gefühl. Lebensglück beziehungsweise Lebenszufriedenheit drückt aus, dass jemand insgesamt mit seinem bisherigen und jetzigen Leben zufrieden ist. Der Begriff Zufriedenheit ist für mich hier zutreffender und tiefergehend. Das heißt nicht, dass glückliche und zufriedene Menschen nicht auch mal traurig oder unglücklich sein können. In ihrer Grundstimmung erlebt man sie aber als glückliche und zufriedene Menschen.

Glücksmomente können unsere persönliche Haltung prägen. Sie fördern unter anderem das gemeinsame Miteinander und bewirken, dass wir mit mehr Ruhe und Gelassenheit auf alltägliche Probleme reagieren. Wir spüren, welche Belastungen wir uns zutrauen können, die wir dann auch bewältigen. Diese innere Einstellung und die damit verbundenen Erfolgserlebnisse sind wichtige Indikatoren für ein glückliches und zufriedenes Leben.

Wenn man sich mit Glück und Zufriedenheit beschäftigt und Menschen dazu befragt, ob es konkrete Ereignisse und Situationen gegeben hat, in denen oder durch die sie glücklich geworden sind, so kann man Folgendes beobachten:

Glück hat auch mit der persönlichen und individuellen Sichtweise zu tun. Erfolgserlebnisse und das Erreichen selbstgesteckter Ziele erzeugen ein Glücksgefühl und Zufriedenheit.Glücksmomente brauchen keine Großereignisse als Auslöser. Häufig sind es die kleinen Dinge, die je nach Sichtweise und Selbstreflexion Glück und Zufriedenheit vermitteln.Jeder trägt das »Glücks-Gen« in sich.

Diese und weitere Auffassungen werden in diesem Buch aufgegriffen und besprochen. Die Leitsätze erkennt der Leser häufig in den Glücksgeschichten in konkreter Form wieder.

Glück und Zufriedenheit entwickeln sich individuell und hängen von mehreren Faktoren ab, die nachfolgend als »Trittsteine« bezeichnet werden.

Glück und Zufriedenheit liegen in Ihnen. Versuchen Sie diese für sich zu finden und zu nutzen! Betrachten Sie diese Glücksgeschichten als Geschenk für sich. Sie können Ihnen Vieles geben, wenn Sie es nur zulassen!

Gebrauchsanweisung

Wie zuvor erläutert, gibt es nicht den einen Weg zum Glück, sondern viele Wege und Sichtweisen. Am Anfang dieses Büchleins werden nun unter der großen Anzahl an Trittsteinen vier ausgewählt, die als Halte- und Orientierungspunkte mir besonders geeignet erscheinen, einen Weg (mehrere Wege) zum Glück zu erkunden und zu finden. Sie sollen vor allem Denkanstöße geben und keine Rezeptur für unmittelbare Handlungsempfehlungen bieten. Diese impulsgebenden Trittsteine sollen inspirieren und dabei helfen, das eigene Handeln zu reflektieren und die Suche nach einem zum Glück führenden Weg zu erleichtern.

Bei der Lektüre der vielen Geschichten, die reich sind an positiven Momenten, entdeckt man sicherlich zahlreiche Gemeinsamkeiten, die sich wie ein roter Faden durch die Textsammlung ziehen. Nicht selten werden auch in der einen oder anderen Erzählung Denkanstöße gefunden, die sich auf den Gehalt mehrerer Trittsteine beziehen.

Die Darstellung der Glücksgeschichten der einzelnen Autoren in Bezug auf Umfang, Artikulation und stilistischer Darstellung sind ebenso unterschiedlich wie das jeweilige Glücksempfinden.

Den besonderen Charme dieses Buches macht der individuelle Schreibstil jeder einzelnen Glücksgeschichte bzw. ihres jeweiligen Autors aus.

Folgende zusätzliche Hinweise zu den Inhalten der Trittsteine helfen, die Selbstreflexion zu erleichtern und damit ein Gefühl von Glück und Zufriedenheit zu entwickeln:

Halte inne, genieße den Augenblick!Öffne Auge und Herz für Kleinigkeiten!Lerne zu verzeihen!Bewahre eine positive Grundhaltung! Glaube an die eigene Kraft etwas zu schaffen, was du unbedingt erreichen willst!Hilfe und Anerkennung seinen Mitmenschen gegenüber spiegelt Glück zurück.Glück ist Einstellungssache, jeder erlebt und bewertet eine vorgegebene Situation anders.Eine gesunde Selbsteinschätzung der eigenen Fähigkeiten schützt häufig vor Enttäuschungen.Raum geben, die Elternschaft als Glück zu empfinden.

Sollten Sie im Moment nicht aktiv auf der Suche nach Glück und Zufriedenheit sein, wollen sich aber an dem Glück anderer Menschen erfreuen, so wünsche ich Ihnen ebenfalls viel Freude beim Lesen dieser wundervollen Glücksgeschichten!

»Jeder Mensch hat seine eigene Vorstellung vom Glück«

Jeanne Hersch (1910 - 2000 , Schweizer Philosophin)

Trittstein 1

Lerne, deine Fähigkeiten richtig einzuschätzen!

Grundlegend für ein gesundes Selbstbewusstsein und eine erfolgreiche Kommunikation mit seinen Mitmenschen ist aus meiner Sicht eine realistische Selbstreflexion, die schon vor vielen Jahrhunderten der römische Satiriker Juvenal gefordert hat:

Noscenda est mensura sui spectandaque rebus

in summis minimisque. (sat. 11,35-36)

»Erkannt werden muss die Selbsteinschätzung und bei

den größten und kleinsten Dingen beachtet werden.«

Strebt man Ziele an, die man auch nach langem, intensivem Bemühen erreicht, so stärkt dies das Selbstvertrauen und die Zufriedenheit mit der erbrachten Arbeitsleistung.

Das richtige Einschätzen der eigenen Fertigkeiten und Fähigkeiten erhöht meines Erachtens nicht nur die Erfolgserlebnisse, sondern gibt gleichzeitig Motivation zur Weiterarbeit und führt somit langfristig zu Lebensglück bzw. zu Lebenszufriedenheit. Diese Zufriedenheit darf nicht Stillstand bedeuten, sondern muss weiter beflügeln, um zukünftige Ziele zu erreichen. Somit hat eine gelegentliche Unzufriedenheit auch immer etwas Positives.

Schon bei ihren Kindern Zuhause und später in der Schule sollten Eltern und Erzieher auf die Entwicklung einer realistischen Selbsteinschätzung und Selbstreflexion achten. Kinder erfahren ganz selbstverständlich bei ihrem täglichen Spiel immer wieder unterschiedlich schwierige Herausforderungen. Es ist daher ein wichtiges Ziel der Erziehung, die Entwicklung der Selbstreflexion zu fördern; denn nur dann, wenn man sich Ziele setzt, die tatsächlich im Einklang mit dem eigenen Vermögen stehen, werden Einsatz, Mühe und Streben von Erfolg gekrönt sein.

Auch in der Schule lernen die Kinder, durch differenzierende Schwierigkeitsgrade ihr Niveau zu wählen und das Problem und die Aufgabe zu lösen. Dies ist nicht nur auf den verschiedenen Niveaus bezogen eine fundamentale Basis zur Entwicklung einer Persönlichkeit, sondern auch Voraussetzung für eine gelungene Kommunikation und Zusammenarbeit mit den Mitmenschen.

Wer will schon mit Menschen zusammenarbeiten, die alles besser wissen, besser können und sich selbst Ziele setzen, die sie niemals erreichen können? Die permanente Überforderung und das Streben nach unrealistischen Zielen führen nicht nur bei jedem einzelnen selbst zur Frustration und Unzufriedenheit, sondern auch im Umgang mit anderen Menschen.

Der Trittstein »realistische Selbstreflexion« ist somit nach meiner Einschätzung eine der wichtigsten Grundlagen für Lebenszufriedenheit. Diesen Aspekt werden Sie beim aufmerksamen Lesen der Glücksgeschichten häufig wiederentdecken.

Gewinnen Sie Klarheit über ihre eigenen Begabungen und Fähigkeiten – einschließlich ihrer individuellen Grenzen – um das eigene Leben auf der Grundlage einer realistischen Selbsteinschätzung glücklich und zufrieden zu gestalten: denn die Realität ist ein guter Ratgeber!

Übertriebener Narzissmus und Egoismus behindern natürlich die Fähigkeit zur realistischen Selbsteinschätzung und erschweren Teamarbeit, Empathie und Wertschätzung.

Trittstein 2

Lerne, Wertschätzung und Respekt allen Menschen gegenüber vorzuleben!

Neben der realistischen Selbsteinschätzung (Trittstein 1) kommt dem Zusammenwirken, der Kooperation, der Wertschätzung und der Empathie mit seinen Mitmenschen eine große Bedeutung zu.

Zu einem glücklichen und zufriedenen Leben gehört natürlich auch ein harmonisches Miteinander, sei es in der Spielgruppe, beim Sport innerhalb der Mannschaft, in der Familie, der Berufswelt usw. Viele Menschen beklagen einen Werteverfall. So sehen sich immer mehr Polizisten durch einen respektlosen Umgangston und ein aggressives Verhalten bei ihrer Arbeit beeinträchtigt.

Auch viele Politiker mahnen einen respektvolleren Umgang bei Debatten an. So erlebt auch der Fernsehzuschauer z.B. bei Talkrunden das unkollegiale und oft narzisstische Verhalten der Teilnehmer, die natürlich auch eine gewisse Vorbildfunktion für unsere Jugend haben.

Eine gute Teamarbeit, zu der besonders das Einhalten von Absprachen und eine wohlüberlegte Aufgabenverteilung gehören, ist ein weiterer Baustein für ein harmonisches Zusammenleben. Es gilt, innerhalb der Gruppe seinen Platz zu finden, der auch den eigenen Fähigkeiten entspricht (siehe Trittstein 1).

Hier ist einerseits ein gesundes Selbstbewusstsein gefragt, andererseits aber auch ein sozialisiertes Verhalten. Es geht beispielsweise nicht darum, den eigenen Standpunkt rücksichtslos durchsetzen zu wollen, sondern vielmehr darum, zu Gunsten aller eine gemeinsame Basis zu finden (sogenanntes »sozialisiertes Einflussstreben«). Dies kann unter Umständen bedeuten, dass Abstriche hinsichtlich der eigenen Forderungen akzeptiert werden müssen. Genießbare Dominanz oder seinen Mitmenschen gegenüber Respekt entgegen bringen deuten in die gleiche Richtung. Sowohl das Finden der eigenen Leistungsfähigkeit (Reckhöhe) als auch eine Wertschätzung der Leistung des anderen, die zu einer Balance in der Gruppe führen, können durch Narzissmus und übertriebene Egomanie behindert werden.

Auch in den folgenden Glücksgeschichten findet man Hinweise, wie das Akzeptieren anderer Meinungen, das Nachgeben und die Kompromissbereitschaft bei einem selbst ein Gefühl von Zufriedenheit entstehen lassen. Sozialisiertes Einflussstreben fördert so Zufriedenheit und trägt erheblich zum Lebensglück bei.

So konnten auch die Bonner Ökonomen A. Falk und F. Kosse in einer Studie nachweisen:

»Wer seinen Arbeitskollegen vertraut, mit ihnen zusammenarbeitet und seine Interessen diplomatisch durchsetzt, ist im Berufsleben besser dran; denn langfristig zahlt sich aus, sich kooperativ zu verhalten.«

(vgl. AZ, 23.11.2016, Nr. 273)

Nico Kovac (Trainer von Eintracht Frankfurt) antwortet auf die Frage, wie er es schafft, Fußballer aus 17 Nationen zu einem erfolgreichen Team zu formen:

»Es ist doch ganz einfach. Wir alle sind Menschen! Und wenn man dann den Verstand einschaltet und Empathie entwickelt, dürfte es nicht das Problem sein. Man muss sich nur immer wieder vor Augen führen: Wie denkt der andere, wie denke ich und wo finden wir den gemeinsamen Nenner? Wenn man sich immer in den Vordergrund stellt, egoistisch ist, dann gibt es nicht nur im Fußball, sondern allgemein in der Gesellschaft Probleme.«

(Bild am Sonntag, 04.12.2016, Seite 12)

Bei einer Studie des Bundesarbeitgeberverbandes haben Forscher rund 750.000 Stellenanzeigen von Februar 2018 analysiert. Auch hierbei waren Teamfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein am meisten gefragt. (vgl. Aachener Zeitung 21.03.2018, Seite 12)

Ebenso fordert Jogi Löw im Rahmen der Fußball-WM Vorbereitung 2018 in Russland von seinen Spielern Leistungsbereitschaft, Teamfähigkeit, Toleranz und Einfühlungsvermögen. (vgl. Aachener Zeitung, 13.03.2018, Seite 21)

Auch diese beiden Aussagen belegen nochmals die wichtige Bedeutung von Trittstein eins und zwei für ein glückliches, zufriedenes und erfolgreiches Miteinander.

Trittstein 3

Lerne, dein Glück oder Unglück mit anderen zu teilen!

Tu etwas für andere, dann tust du auch etwas für dich.

Natürlich kann man auch alleine glücklich und zufrieden leben. Dem soll hier nicht widersprochen werden. Doch gute Freunde und vertrauensvolle Bezugspersonen in der Freizeit, in der Familie und auch im Beruf können die Zufriedenheit und das Lebensglück unter Umständen noch verstärken. Es besteht allerdings kein Zwang, sich gute Freunde zu suchen, um glücklich zu werden, sondern es ist letztlich eine persönliche Angelegenheit. Viele finden ihr Glück auch in der Abgeschiedenheit und im Alleinsein. Dennoch können gerade Freunde bei Problemen, Krankheiten und Enttäuschungen Rückhalt bieten und neuen Mut sowie Lebens- und Glücksgefühle vermitteln. Aber nicht nur bei negativen Ereignissen können gute Freunde zu einem besonderen Glück betragen. Denken wir nur an den Ausspruch:

Geteiltes Leid ist halbes Leid,

geteilte Freude ist doppelte Freude.

Freunde am eigenen Erfolg teilhaben zu lassen und mit ihnen das gute Gelingen zu feiern, wird das eigene Glücksgefühl sicherlich noch steigern!

Glück erreicht man auch, wenn man sich um das Glück der anderen kümmert, z.B. das Glück seiner Kinder, der Eltern, der Kollegen, der Freunde usw. die vielen Menschen, die bei sozialen Projekten, in der Flüchtlingsbetreuung, der Tafel, im Sport, in der Jugendarbeit bei unterschiedlichen Vereinen usw. ehrenamtlich tätig sind, erfahren meist Dankbarkeit und Anerkennung. Diese positiven Gesten motivieren zur Weiterarbeit. Dies kann den Helfern Bestätigung und ein inneres Gefühl von Glück und Zufriedenheit geben. Wenn man so selbst Dankbarkeit erfährt, verbessert das auch die eigene Stimmung und man fühlt sich reich und zufrieden!

Dankbarkeit erzeugt Lebenszufriedenheit. Nächstenliebe ist zunächst eine innere Haltung. Die Bereitschaft, z.B. bei der Tafel oder Flüchtlingsbetreuung, anderen zu helfen, ist unabhängig von Religion und Kultur. Hilfsbereitschaft dem Anderen gegenüber beginnt häufig mit Hinsehen und Zuhören können. Bezogen auf unser gesamtes Leben muss uns bewusst sein, dass wir am Anfang unseres Lebens und sicherlich auch am Ende auf Hilfe, Zuwendung, Liebe und Vertrauen angewiesen sind. (Häufig auch zwischen diesen Endpunkten). In diesem Bewusstsein sind die tatkräftige Hilfe und der Einsatz für andere Menschen eine mögliche Triebfeder. Liebe, Empathie, Aufmerksamkeit und Wertschätzung sind Grundpfeiler zur Unterstützung anderer. Diese Werte und Haltungen kann man nicht kaufen. Sie funktionieren nur im Geben und Nehmen und belohnen den Helfer in besonderem Maße.

Bei der Übergabe einer Kindertagesstätte im November 2016, die aus der Till- Schweiger-Stiftung mitfinanziert wurde, sagte Till Schweiger:

»Ich habe ein echtes Glücksgefühl. Es ist schön zu helfen. Es ist viel schöner zu helfen als zu nehmen und immer nur zu meckern. Helfen macht glücklich.«

(AZ, 17.11.2016, S. 26)

Trittstein 4

Lerne, Mutter- und Vaterglück zu schätzen, zu erleben und zu genießen!

Unsere Kinder schenken uns Glück und Zufriedenheit. Dies zeigen auch einige Geschichten. Natürlich hat das Leben mit Kindern Höhen und Tiefen. Ein solches Leben ist nicht nur schön und glücklich, es ist anders.

Mutter- und Vaterglück sind Momente, die lebenslang prägen. Aber sie können uns gleichzeitig auch verzweifeln lassen. Denken wir an die Krankheiten unserer Kinder, Entwicklungsprobleme, Schulversagen, Drogenprobleme usw. Auch dies berührt uns existentiell. Alle Eltern wollen dazu beitragen, dass aus ihren Kindern glückliche Erwachsene werden. Die Liebe ist die Grundlage für diese Bemühungen.

Bei der Lektüre der nachfolgenden Geschichten wird dieser Gesichtspunkt deutlich. Alle Geschichten sind mit viel Liebe geschrieben worden. Auch das Erleben von Gemeinschaft, zum Beispiel in der Familie, das Vertrauen zu den Kindern, es ihnen zu zeigen und umgekehrt Vertrauen geschenkt zu bekommen, Vorbild für die Kinder zu sein etc. sind wichtige Aspekte.

In dem wechselseitigen Dialog von Kindern und Eltern können Glück und Zufriedenheit entstehen. Eltern empfinden es als Glück, sich mit ihren Kindern, wenn sie in irgendeiner – noch so kleinen Sache – erfolgreich waren oder ein wichtiges Ziel (z.B. auf ihrem Bildungsweg) erreicht haben, zu freuen und auf sie stolz zu sein. Aber Eltern empfinden ebenso über die Existenz ihres Kindes Glück und Zufriedenheit, auch unabhängig von dessen Zielen oder Erfolgen. Lediglich das Dasein ihres Kindes, welches durch seine Lebensfreude die Eltern glücklich werden lässt, trägt zu einer großen Zufriedenheit bei und lässt tiefes Glück empfinden; denn jedes Kind ist ein Geschenk Gottes.

Weitere Trittsteine und Impulsgeber für Ihre Selbstreflexion

Bei einigen Geschichten wird dem Leser klar: Jeder hat die Kraft in sich, Rückschläge zu meistern und dann wiederum – wenn auch anders – Glück und Zufriedenheit zu finden. Man muss nach einer gewissen Zeit der Niedergeschlagenheit oder sogar Trauer wieder nach vorne schauen, sich öffnen, neue Ziele setzen und mit positiver Einstellung neu beginnen. Häufig benötigt man hierzu die Hilfe von außen durch professionelle Betreuung oder durch einen vertrauten Partner oder Freund. Geteiltes Leid ist halbes Leid.

Ich glaube, es ist wichtig, die Vergangenheit nicht zu vergessen, aber sie anzunehmen und mit ihr zu leben und einen Neuanfang zu wagen. Diese Kraft hat jeder in sich.

Achten Sie auf kleine Glücksmomente, die Ihr Leben bereichern können, öffnen Sie Augen und Herz für Kleinigkeiten [Spiele mit den (Enkel-) Kindern, ihnen vorlesen, ein Spaziergang in der Natur, Treffen im Café mit alten Schulfreunden usw.].

Teilen Sie Ihr Glück und Ihre Zufriedenheit mit anderen Menschen.Dankbarkeit und Hilfsbereitschaft fördern Glück und Zufriedenheit.Lernen Sie zu verzeihen. Dies tut auch Ihnen gut und gibt Ihnen Kraft für die Zukunft.Akzeptieren Sie die Geschehnisse in der Vergangenheit und wagen Sie einen Neuanfang.

Beim Lesen der Glücksgeschichten werden Sie noch weitere Trittsteine entdecken! Die Beschäftigung und die Reflexion mit weiteren Impulsgebern zeigen, dass Sie sich selbst auf dem Weg zu Lebensglück und Lebenszufriedenheit begeben haben!

100 Glücksgeschichten

1. Kinder-Glück in einer besonderen Urlaubswoche

Die folgenden Glücksmomente habe ich in einer schon länger geplanten Urlaubswoche mit meinen drei erwachsenen Kindern, alle über 20, erlebt (Ich bin zufrieden und glücklich damit, dass die drei sich vertragen, sich verstehen und immer noch aufeinander »eingespielt« sind. Sie können etwas miteinander anfangen, sie interessieren sich füreinander und stehen einander bei, wenn sie können. Ich merke immer aufs Neue, sie haben eine gemeinsame Geschichte, auch wenn der »Kleine« einige Jahre jünger ist als die beiden anderen.):

Erwachsene Geschwister, die auf vertraute Weise – wieder – miteinander ein Spiel spielen können und mögen. Sie erinnern sich an frühere Spielsituationen, als sie Kinder waren: »Du hast oft gewonnen«, »für manche Spiele war ich noch zu klein«, »du hast versucht zu schummeln« ... Sie spielen ernsthaft, schauen und hören aufeinander, lachen miteinander und genießen es offensichtlich, als Geschwister zusammen zu sein, zwei Brüder und eine Schwester.Zwei erwachsene Söhne mit großem Altersunterschied – unterschiedlicher können Brüder übrigens kaum sein – spielen auf dem Bolzplatz Fußball. Sie vereinbaren die Spielregeln, sind sich ganz schnell einig. Abwechselnd müssen sie immer wieder dem danebengeschossenen Ball nachlaufen, damit der nicht in den Bach fällt. Sie lachen miteinander, freuen sich über ihr Zusammensein. Mich lassen sie gern eine Weile mitspielen und geben mir Tipps fürs Torwandschießen – freundlich, wohlwollend, gutgelaunt. Auch das macht mich glücklich und zufrieden.Mit ihrer Schwester, der jungen Mutter, gehen sie ganz rücksichtsvoll und mit Achtung um – immerhin ist sie jetzt Mutter, und das ist schon etwas ganz Besonderes. (Dass das in Kindertagen manchmal anders war, ist längst vergessen.)Mein Enkelkind, 17 Monate alt und der »Sonne-in-die-Herzen-aller-Bringer«. Es bringt die Sonne in das Herz der jungen Mutter, die auch gleichzeitig mein »Kind« ist, und in das Herz ihres Partners und jungen Vaters, die beiden haben sich dieses Kind gewünscht. Dieser kleine süße Kerl erfreut auch das Herz der beiden Onkel und der Onkel-Freundin. Und natürlich meines, das Omaherz. Niemand kann so freundlich lächeln, so herzlich und zufrieden lachen, so überzeugend wie ein Schwein grunzen oder wie ein Tiger brüllen, so zielstrebig auf den nächsten Spielplatz oder Sandkasten zusteuern, dabei immer wieder hinfallen und unermüdlich aufstehen, wieder und wieder, auf zehn Metern mindestens siebenmal! So viel Glück, das zu sehen, dabei zu sein, und von ihm angelächelt zu werden.

2. Auf dem Weg ins Glück

Das Studium war beendet, das Referendariat hatte begonnen, die Frau fürs Leben war gefunden. Ganz nebenbei entstand das neue Haus. Alles lief, wie wir es uns erhofft hatten. Was sollte da noch schiefgehen? War das Glück? Ja, wir waren glücklich.

Etwas allerdings fehlte zum vollkommenen Glück: das erste gemeinsame Kind. Es dauerte nicht lange, und wir durften uns auf unseren Sohn freuen. Vieles veränderte sich: unsere Lebensplanung , unsere gemeinsamen Werte, unsere Aufgaben und Ziele. Wir hatten mit einem Mal eine ganz andere Verantwortung zu übernehmen: die für unser Kind. Zu den Glücksgefühlen gesellte sich etwas, was wir bis dahin nicht kannten: die Sorge um das Ungeborene. Wie wird die Schwangerschaft verlaufen? Jede physische Veränderung wurde monatlich als Bild festgehalten – unser Glück wurde dokumentiert.

Endlich hatte das Warten ein Ende. Unser Sohn Tim wurde geboren. Es war eine schwierige Geburt. Sauerstoffmangel. Der Geburtsvorgang wurde seitens der Hebamme begleitet mit den Worten: »Da kommt ein kleiner Selbstmörder.« Die Nabelschnur, mehrfach um den Hals unseres Sohnes geschlungen, verhinderte eine ausreichende Versorgung des Gehirns mit Sauerstoff. Panik, Angst, sämtliche Glücksgefühle waren verschwunden. Dann die erlösenden Worte der Hebamme. Sie forderte mich auf, meinen Sohn – durch Sauerstoffgabe – ins Leben zu holen. Die Blaufärbung wich. Dann der erste Schrei. Ich hatte meinem Sohn ins Leben geholfen.

Unendliche Erleichterung. Für uns als Eltern das größte Glück, das wir jemals erfahren haben.

3. »Alles hat seine Zeit, mein Schatz.«

»Nach jedem Tief kommt immer auch ein Hoch!«

… das sind die Worte meiner Mama, die mich durchs Leben begleiten und mich immer wieder glücklich stimmen.

Ich bin 35 Jahre alt und ein zufriedener Mensch.

Bis dato durfte ich auf der Sonnenseite des Lebens leben. Ich empfinde Glück und Dankbarkeit, wenn ich an meine Familie denke. Meine Eltern haben aus mir das gemacht, was ich jetzt bin. Ich habe einen Mann an meiner Seite, der mich liebt und mir Ruhe und Kraft gibt. Dass ich unsere beiden Töchter auf die Welt bringen durfte und wir sie nun ein Stück weit begleiten dürfen, ist ein Geschenk.

Es gibt diese Momente im Leben:Wenn unsere kleine Tochter mich mit ihren Zahnpasta-Lippen küsst oder mich unser Baby mit zwei kleinen Mäusezähnchen angrinst. Wenn abends die Sonne in den Garten scheint, morgens das Gras und die Blumen im Garten noch nass sind. Wenn es nach Frühling riecht oder im Herbst nach Moos und Blättern, wenn die frisch glitzernde Schneepiste vor einem liegt und das Weizen auf der Hütte wartet. Wenn ich weiß, dass meine Eltern uns am Wochenende besuchen, und ich merke, dass mein Bruder glücklich ist. Wenn trauernde Freunde wieder lächeln können und Babys das Licht der Welt erblicken. Wenn wir mit Freunden eine gute Zeit haben. Wenn wir Zeit zu viert verbringen können. Wenn Oma und Opa auf der Couch sitzen und wir in Ruhe einen schönen Abend zu zweit haben dürfen. Wenn sonntags abends der Tatort läuft und beide Kinder im Bett sind … Dann bin ich glücklich, zufrieden und ruhig. Es gibt so viele weitere Momente …Wenn ich an Menschen denke, die wir bereits verabschieden mussten, überrollt mich der Schmerz wie eine Dampfwalze und ich kann kaum atmen. Ich bewundere die Menschen in meiner Familie, die trotz der wohl schlimmsten Erfahrung, die Eltern machen können, wieder aufgestanden sind und ihr Leben weiter genießen können. Das gibt mir Mut und Kraft.

Umso mehr und immer besser gelingt es mir, die leisen Momente zu genießen. Das Glück, diese Momente zu teilen, ist unbezahlbar.

»Alles hat seine Zeit.«

4. Eine reine Privatangelegenheit …

Drei kleine Jungen liegen rücklings auf dem Hallenboden, haben Körperspannung aufgebaut, nehmen offensichtlich eine von der Fotografin sorgfältig arrangierte Position ein. Sie formen mit ihren Körpern den Buchstaben »H«. Dieses Foto und zwölf weitere habe ich aufbewahrt.