Tschick von Wolfgang Herrndorf: Reclam Lektüreschlüssel XL - Wolfgang Herrndorf - E-Book

Tschick von Wolfgang Herrndorf: Reclam Lektüreschlüssel XL E-Book

Wolfgang Herrndorf

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Beschreibung

Reclam Lektüreschlüssel XL – hier findest du alle Informationen, um dich zielsicher und schnell vorzubereiten: auf Klausur, Referat, Abitur oder Matura! Differenziert, umfassend, übersichtlich! - Präzise Inhaltsangaben zum Einstieg in den Text - Klare Analysen von Figuren, Aufbau, Sprache und Stil - Zuverlässige Interpretationen mit prägnanten Textbelegen - Informationen zu Autor:innen und historischem Kontext - Hilfreiche Infografiken, Abbildungen und Tabellen - Aktuelle Literatur- und Medientipps - Prüfungsaufgaben mit Lösungshinweisen - Zentrale Begriffe und Definitionen als Lernglossar Gemeinsam klauen sie ein Auto: Maik, wohlstandsverwahrlost und unglücklich verliebt, und der Russe Tschick, der meistens betrunken zum Unterricht erscheint. Damit beginnt für die beiden Außenseiter eine Reise durch die sommerlichen Provinzen Ostdeutschlands, so unvergesslich wie ihre eigene jugendliche Gefühlswelt. Wolfgang Herrndorf erzählt mit origineller und rührender Situationskomik vom Erwachsenwerden ganz ohne Plan und Kompass.

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Seitenzahl: 128

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Wolfgang Herrndorf

Tschick

Lektüreschlüssel XL für Schülerinnen und Schüler

Von Eva-Maria Scholz

Reclam

Dieser Lektüreschlüssel bezieht sich auf folgende Textausgabe:

Wolfgang Herrndorf: Tschick. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag, 592017.

 

 

Lektüreschlüssel XL | Nr. 15478

2018 Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Siemensstraße 32, 71254 Ditzingen

Gesamtherstellung: Philipp Reclam jun. Verlag GmbH, Siemensstraße 32, 71254 Ditzingen

Made in Germany 2018

RECLAM ist eine eingetragene Marke der Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart

ISBN 978-3-15-961355-0

ISBN der Buchausgabe 978-3-15-015478-6

www.reclam.de

Inhalt

1. Schnelleinstieg2. InhaltsangabeDas Ende der gemeinsamen Reise: Kapitel 1–4Maik und die Klasse: Kapitel 5–8Tschick: Kapitel 9–12Ein trister Sommerferienbeginn mit überraschender Wendung: Kapitel 13–17Der Beginn der Reise: Kapitel 18–22On the Road: Kapitel 23–27Isa: Kapitel 28–34Jähes Ende? Kapitel 35–42Der Schweinetransporter oder das endgültige Ende der Reise: Kapitel 43–44Das Nachspiel: Gerichtsverhandlung und neues Schuljahr: Kapitel 45–493. FigurenDie Hauptfiguren auf der ReiseDie ElternDie MitschülerDie LehrerBegegnungen auf der Reise4. Form und literarische TechnikDie Frage des GenresErzählverhalten und ErzählformSprache und Stil5. Quellen und KontexteInspiration und EntstehungBilder deiner großen Liebe – Folgeroman, Gegenstück, zweiter Blick6. InterpretationsansätzeAußenseitertum, Ausbruch, IdentitätssucheWeltsicht, Vergänglichkeit, SinnGrenzüberschreitungen und GesetzesverstößeMotivik und Symbolik7. Autor und ZeitBiographischer ÜberblickWeitere Werke8. RezeptionTschick – eine ErfolgsgeschichteVerfilmung9. Wort- und Sacherläuterungen10. Prüfungsaufgaben mit LösungshinweisenInnerer MonologAnalyse einer TextstelleLiterarische Charakteristik Isa11. Literaturhinweise/MedienempfehlungenTextausgabenWeiterführende QuellenAdaptionenSekundärliteratur zu Tschick12. Zentrale Begriffe und Definitionen

1. Schnelleinstieg

Bevor im Jahr 2010 der Roman Tschick erschien, hatte Wolfgang Herrndorf (1965–2013) erst zwei literarische Werke veröffentlicht: Seinen Debütroman In Plüschgewittern, der der Berliner Popliteratur zugerechnet wird, und Diesseits des Van-Allen-Gürtels, einen Erzählband mit Kurzgeschichten. Die Idee zu TschickIn seinen seltenen Interviews wurde Herrndorf gefragt, wie die Idee entstanden sei, nun ein Jugendbuch zu schreiben. Es waren die Lieblingsbücher seiner Kindheit, Huckleberry Finn, Herr der Fliegen und Arthur Gordon Pym, die ihn dazu inspiriert haben: »[D]abei [beim erneuten Lesen] habe ich festgestellt, dass alle Lieblingsbücher drei Gemeinsamkeiten hatten: schnelle Eliminierung [Auslöschung] der erwachsenen Bezugspersonen, große Reise, großes Wasser.«1 Die Überlegung, wie sich diese Grundelemente aufgreifen und in einem Jugendroman aktualisiert umsetzen lassen könnten, führte zu Tschick. Die Arbeit am Stoff schloss Herrndorf allerdings erst sechs Jahre nach diesem Einfall ab. Aktualisierung der KindheitslektüreDas Fehlen der dritten Zutat, des Wassers, erschien Herrndorf nötig, um den Anschluss an das Hier und Jetzt zu finden. »Mit dem Floß die Elbe runter schien mir lächerlich; in der Bundesrepublik des einundzwanzigsten Jahrhunderts als Ausreißer auf einem Schiff anheuern: Quark.«2 Stattdessen verwendete er ein gestohlenes Auto, das den beiden Protagonisten die Fahrt ins große Abenteuer ermöglichte und Herrndorf auf die Bestsellerliste steuerte.

Tschick ist die Geschichte zweier Jugendlicher, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Der Ich-Erzähler Maik stammt aus reichem Hause, lebt in einer Villa mit Pool und ist ein unauffälliger, ruhiger Typ. Der russische Spätaussiedler Tschick hingegen fällt sofort auf. Er erscheint betrunken im Unterricht, ist wortkarg und die wildesten Gerüchte ranken sich um ihn. Eines haben die beiden dennoch gemeinsam – sie sind beide Außenseiter. Das AbenteuerMit einem gestohlenen Auto schaffen sie es, ihre Heimatstadt Berlin unbemerkt zu verlassen und durch die ostdeutsche Provinz zu fahren. Auf ihrer Reise machen die beiden allerlei seltsame Bekanntschaften und meistern zahlreiche knifflige Situationen. Obwohl das Abenteuer abrupt endet und sie zum Schluss nur um Haaresbreite einem größeren Unglück entgehen, das sie durch ihren jugendlichen Leichtsinn zum Teil mitverschuldet haben, gewinnt vor allem Maik neues Selbstbewusstsein und kann seinen Ruf und sein Selbstverständnis als Langweiler und Feigling revidieren.

In Herrndorfs Roman finden sich somit Anklänge an das Konzept des Bildungsromans bzw. der Heldenreise. Der Autor schickt seine beiden Protagonisten auf eine Odyssee in das Unbekannte, aus der diese dann gestärkt hervorgehen.

Tschick wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet und in Rezensionen hochgelobt. Die Tatsache, dass zwei Vierzehnjährige im Mittelpunkt stehen, tut der Beliebtheit bei Lesern aller Altersgruppen bis heute keinen Abbruch. So rezensierte beispielsweise die F A Z: »[E]s [ist] ein großartiges Buch, egal, ob man nun dreizehn, dreißig oder gefühlte dreihundert ist.«3 Der deutschen Ausgabe folgten schon bald Übersetzungen in zahlreiche Sprachen. Bisher wurden über zwei Millionen deutschsprachige Exemplare von Tschick verkauft.4

2. Inhaltsangabe

»Als Erstes ist da der Geruch von Blut und Kaffee. Die Kaffeemaschine steht drüben auf dem Tisch, und das Blut ist in meinen Schuhen. Um ehrlich zu sein, es ist nicht nur Blut« (S. 7).

Maik Klingenberg ist vierzehn Jahre alt, besucht die achte Klasse des Hagecius-Gymnasiums in Berlin und bezeichnet sich selbst als Außenseiter und notorischen Langweiler. Das mag seltsam anmuten, wenn man die ersten Zeilen des Romans liest, die den Protagonisten und Ich-Erzähler Maik so gar nicht als drögen Stubenhocker erscheinen lassen. Aus der Rückschau berichtet Maik, wie es dazu kam, dass er blutend, eingenässt und lädiert auf der Station der Autobahnpolizei gelandet ist. Dieses Szenario nimmt das Ende der gemeinsamen Reise von Maik und seinem neuen Freund Tschick vorweg, die im Zentrum des Romans steht.

Das Ende der gemeinsamen Reise: Kapitel 1–4

Die Das Ende zuerstHauptfigur Maik Klingenberg sitzt blutend und angeschlagen auf einer Station der Autobahnpolizei. Vor lauter Angst hat er sich sogar in die Hose gepinkelt. Er ärgert sich darüber und ist sich sicher, dass Tschick, der irgendwie vor der Polizei flüchten konnte, so etwas nicht passiert wäre. Maik ist überfordert mit der Situation und überlegt, ob er vielleicht einen Anwalt bräuchte, da er erfährt, dass er entgegen seiner Annahme mit seinen vierzehn Jahren bereits strafmündig ist. Doch noch bevor er über die Konsequenzen, die aus dieser neuen Erkenntnis resultieren, nachdenken kann, kippt er ohnmächtig vom Stuhl.

Er erwacht im Krankenhaus, nur um kurz darauf wieder in einen tiefen, durch starke Medikamente verursachten Schlaf zu verfallen. Er ist verletzt, verliert aber nicht viele Worte darüber. Im Krankenhaus fühlt er sich sehr wohl, einzig das Gespräch mit dem Arzt, der Maik Fragen über den Ursprung seiner Verletzungen, das Verhalten der Polizei und das Ziel der Reise stellt, bereitet Maik Unbehagen.

Maik und die Klasse: Kapitel 5–8

Maik ist bei seinen AußenseiterMitschülern nicht besonders beliebt. Das zeigt sich unter anderem daran, dass er keinen Spitznamen hat und auch noch nie hatte – jedenfalls keinen schmeichelhaften. Seiner Meinung nach liegt das daran, dass er langweilig ist und keine Freunde hat. Sein einziger Freund Paul ist weggezogen, als Maik auf das Gymnasium wechselte, und ist Maik zufolge seitdem seltsam geworden. Maik sagt von sich selbst, dass er nicht gut darin sei, Leute kennenzulernen; er ist ein unauffälliger Einzelgänger, was ihn aber erst zu stören beginnt, als er sich in seine Mitschülerin Tatjana Cosic, ein beliebtes und sehr hübsches Mädchen, verliebt.

Der Spitzname »Psycho«Ein einziges Mal ist Maik doch aufgefallen. Das war in der sechsten Klasse, als er im Deutschunterricht einen Aufsatz vorgelesen hat, der ihm für einige Zeit den einzigen Spitznamen seiner bisherigen Schulzeit einbrachte: »Psycho« (S. 33). Maik hatte in diesem Aufsatz eine wahre Begebenheit geschildert: den Aufenthalt seiner alkoholkranken Mutter in einer Entzugsklinik – von Familie Klingenberg »Beautyfarm« (S. 26) genannt. Als der Mädchenschwarm André Langin sich darüber wundert, dass eine »Schlaftablette« (S. 35) wie Maik den Namen »Psycho« trägt, ist es damit vorbei, und Maik verschwindet wieder in der gewohnten Unauffälligkeit. Nicht einmal, als er einen neuen Schulrekord im Hochsprung aufstellt, wird er von seinen Klassenkameraden wahrgenommen.

Tschick: Kapitel 9–12

Der Neue in der KlasseTschick kommt nach den Osterferien neu in die Klasse. Er ist ein »Asi« (S. 41), den von Anfang an keiner leiden kann. Sein abgerissenes Äußeres und seine Alkoholfahne tragen ihr Übriges dazu bei, dass sich schnell die wildesten Gerüchte um den russischstämmigen Tschick ranken, der mit bürgerlichem Namen eigentlich Andrej Tschichatschow heißt. Maik erzählt von Tschicks Zensuren, die je nach Alkoholpegel beträchtlich variieren, und von einer denkwürdigen Deutschstunde bei Lehrer Kaltwasser, in der Tschick anstatt der geforderten Interpretation einer Brecht-Parabel eine wilde Verschwörungsgeschichte vorliest. Auch von dem autoritären Geschichtslehrer Wagenbach lässt er sich nicht einschüchtern und ignoriert ihn einfach.

Das zentrale Tatjanas GeburtstagspartyEreignis zu Beginn der bevorstehenden Sommerferien und das Hauptgesprächsthema der Klasse 8c ist Tatjanas Geburtstagsparty. Auch Maik ist sehr aufgeregt und arbeitet schon seit Wochen an einer Bleistiftzeichnung der Sängerin Beyoncé, die er Tatjana zu diesem Anlass schenken will. Doch am letzten Schultag vor den Ferien kommt die Ernüchterung: Als einer von wenigen aus der Klasse erhält Maik keine Einladung zu ihrer Party. Geknickt und mürrisch macht er sich auf den Nachhauseweg, als Tschick ihn zum ersten Mal anspricht. Maik hat aber keine Lust, sich mit ihm abzugeben, und reagiert abweisend.

Ein trister Sommerferienbeginn mit überraschender Wendung: Kapitel 13–17

Maiks miese Laune bessert sich nicht. Zu allem Übel hat er auch noch sein Fahrrad an der Schule vergessen und muss zurück. Unterwegs pausiert er an einem verlassenen Spielplatz und setzt sich auf den Spielturm. Er blickt auf das Brachland, wo einst 96ImmobilienkriseEinfamilienhäuser hätten entstehen sollen – ein Projekt seines Vaters. Nachdem auf dem Landstück allerdings seltene Pflanzen und Tiere entdeckt wurden, wurde das Bauvorhaben gestoppt: Die Firma seines Vaters, Immobilien Klingenberg, geriet in die Krise.

Zurück zu Allein gelassenHause bricht Maiks Mutter zu einem neuerlichen Aufenthalt in der Entzugsklinik auf, und sein Vater fährt mit seiner attraktiven Assistentin Mona auf eine spontane zweiwöchige Geschäftsreise. Versorgt mit Fertigpizza, seinen Playstation-Spielen und zweihundert Euro Bargeld, stellt Maik sich darauf ein, die Ferien alleine am heimischen Pool zu verbringen.

Besuch von TschickWährend Maik dabei ist, sich einzurichten, kreuzt unerwartet Tschick auf seinem Fahrrad vor seinem Haus auf und lädt sich selbst ein. Tags darauf taucht er erneut auf, diesmal allerdings nicht wie zuvor mit dem Fahrrad: Er sitzt am Steuer eines alten, klapprigen Lada Niva und überredet den zögernden Maik zu einer kleinen Spritztour mit dem »geliehenen« Wagen (vgl. S. 82 f.). Unterwegs fragt Tschick, ob Maik schwul sei, weil er sich »nicht für Mädchen« interessieren würde (S. 85). Maik verneint das und erzählt Tschick, dass er miese Laune hat, weil er nicht auf Tatjanas Party eingeladen ist. Anschließend zeigt er ihm das Bild, das er Tatjana schenken wollte. Als Tschick die Beyoncé-Zeichnung sieht, erkennt er, dass Maik in Tatjana verliebt ist. Kurzerhand beschließt er, mit Maik bei Tatjanas Geburtstagsfest vorbeizufahren, damit Maik ihr sein Geschenk überreichen kann – auch ohne Einladung.

Maik Party-Crashingwilligt zögernd ein und wenig später übergibt er Tatjana »[w]ie hypnotisiert« (S. 93) die Zeichnung. Um die bereits verblüfften Klassenkameraden zusätzlich zu beeindrucken, macht Tschick mit dem Lada mitten auf der Straße eine 180-Grad-Drehung und braust mit Maik davon.

Der Beginn der Reise: Kapitel 18–22

Tschicks Vorschlag: Urlaub machenTschick und Maik spielen in der Klingenbergschen Villa Playstation, als Tschick den Vorschlag macht, einfach in den Urlaub zu fahren – wie andere Leute eben auch. Als Reiseziel schlägt er die Walachei vor, da er dort Verwandte habe. Keiner der Jungen weiß allerdings so genau, wo die Walachei überhaupt liegt. Maik glaubt sogar, es sei ein fiktiver Ort, eigentlich »nur ein Wort« (S. 97). Zunächst ist das Ganze nur eine verrückte Idee, später macht Maik sich jedoch tatsächlich Gedanken darüber, wie es wäre, einfach wegzufahren, um dem ganzen Elend mit Tatjana zu entkommen.

Abb. 1: Ein Lada Niva – das Auto von Maik und Tschick

© CC BY-SA 4.0 / Foto: Diego Delso

Der Beginn der ReiseSo kommt es, dass die beiden am Sonntagmorgen um vier Uhr den Lada kurzschließen, mit allerlei meist unnützem Gepäck beladen und einfach losfahren. Allerdings haben sie keine Straßenkarte mitgenommen und verlieren recht schnell die Orientierung.

Um auf der Straße nicht als minderjähriger Fahrer erkannt zu werden, klebt Tschick sich mit schwarzem Klebeband ein ›Hitlerbärtchen‹ ins Gesicht. Außerdem wählen sie Feldwege und abgelegene Landstraßen.

Ihre erste Nacht verbringen sie im Auto auf einem Feld. Am nächsten Tag bringt Tschick Maik am Waldrand das Autofahren bei.

On the Road: Kapitel 23–27

Der Hunger lässt die beiden Reisenden an einer Bäckerei in einem kleinen Dorf anhalten. Völlig unerwartet treffen sie hier auf Lutz Heckel, einen unbeliebten Klassenkameraden, der in der Bäckerei mit seiner Familie frühstückt. Durch Tschicks Erstes TäuschungsmanöverEinfallsreichtum schaffen sie es, dass ihre illegale Reise nicht auffliegt – er gibt vor, dass sie mit dem Fahrrad zu Bekannten unterwegs sind. Dennoch müssen die beiden Ausreißer auf der Hut sein: Als sie zwei Polizisten entdecken, die die parkenden Autos inspizieren, fahren sie in den Wald und stellen den Lada auf einem Wanderparkplatz ab. Dort tauschen sie ihre Kennzeichen gegen die eines alten VW Käfer. Der Lada wird vorübergehend auf einem Sägewerksgelände geparkt, und es geht zu Fuß weiter. Die Nacht verbringen Maik und Tschick auf einer Aussichtsplattform unter einem beeindruckenden Sternenhimmel. Maik ist fasziniert von der »unbegreifliche[n] Unendlichkeit« (S. 122) über ihnen.

Am nächsten Tag und mit den gewechselten Kennzeichen fühlen sich die beiden wieder sicher und fahren weiter. Da ihnen die Lebensmittel ausgehen, suchen sie nach einem Supermarkt und Friedemann und seine Familietreffen unterwegs auf Friedemann, eines von fünf Kindern einer ökologisch bewusst lebenden Familie. Der kann ihnen zwar nicht sagen, wo ein Supermarkt zu finden ist, aber dafür werden sie von dessen Mutter zum Essen eingeladen. Tschick und Maik wundern sich über die Familie, die ihnen zunächst »spinnert« (S. 134) erscheint, aber alle sind sehr freundlich, und das Essen schmeckt ihnen hervorragend. Beim Ratespiel (der Gewinner bekommt die größte Nachtischportion) können Maik und Tschick allerdings nicht mit Friedemann und seinen Geschwistern mithalten.

Im Anschluss an diese Episode finden sie doch noch einen Einkaufsladen. Auf dem Rückweg vom Supermarkt, während Tschick schon dabei ist, sich auf den Fahrersitz des Lada zu setzen, begegnet ihnen aber zufällig der »Flucht vor dem »Dorfsheriff«Dorfsheriff« (S. 135). Trotz eines Täuschungsmanövers begreift der Polizist, dass etwas nicht stimmt. Während Tschick die Flucht mit dem Lada glückt, klaut Maik das Fahrrad des Sheriffs und braust damit davon. Maik gelingt es zwar, den GetrenntPolizisten abzuschütteln, er hat jedoch keine Ahnung, wo Tschick inzwischen ist. Die Nacht verbringt er notgedrungen versteckt im Wald, beschließt aber beim ersten Morgengrauen, zurück zur Aussichtsplattform zu fahren; er hofft, dass Tschick auf denselben Gedanken kommt. Nach einem langen Tag des Wartens entdeckt er in einer leeren Colaflasche eine Nachricht von Tschick, der verspricht, ihn abzuholen. Am Abend taucht er tatsächlich auf – mit einem nun schwarzen Lada. Er hat ihn umlackiert, und an neue Kennzeichen hat er auch gedacht.

Isa: Kapitel 28–34

Mit dem umgestalteten Auto fühlen sich die beiden Abenteurer sicher genug, um auf die Autobahn zu fahren. Das BenzinproblemDoch stellt sich rasch ein neues Problem ein: Der Tank ist fast leer. Ohne genau zu wissen, wie sie an Benzin kommen sollen, steuern die beiden eine Tankstelle an. Natürlich würde es dem Tankwart auffallen, wenn zwei Achtklässler tanken wollen. Außerdem wissen weder Maik noch Tschick, wie man überhaupt tankt. Viele Magnum-Eis später hat Maik die Idee, das Benzin mit einem Schlauch aus einem anderen Auto herauszuholen. Tschick glaubt zwar nicht, dass das funktionieren kann, da ihm aber nichts Besseres einfällt, beschließen sie, es zu versuchen.

Auf der Suche nach einem Schlauch erinnern sie sich daran, dass sie zuvor an einer Mülldeponie vorbeigefahren sind.