Tue nichts und werde glücklich - Thomas Hohensee - E-Book
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Tue nichts und werde glücklich E-Book

Thomas Hohensee

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Beschreibung

Warum man das Glück nicht üben kann

Wo und wie suchen wir unser Glück? Laufen wir umso eher daran vorbei, je mehr wir danach suchen? Das sind Fragen, auf die Erfolgsautor und Coach Thomas Hohensee in seinem neuen Buch Antworten gibt. Er zeigt, weniger ist mehr: Das gilt auch, wenn wir uns für den leichteren Weg zum Glück entscheiden und unserer inneren Stimme vertrauen. Dafür braucht man kein Übungsprogramm, sondern die einfache Erkenntnis, dass alles von unserem Denken abhängt. Nur drei Prinzipien zu verstehen genügt, um ein zufriedenes und gutes Leben zu führen – denn Glück und Weisheit sind unsere wahre Natur.

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Seitenzahl: 203

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Thomas Hohensee, geboren1955, ist Autor, Life-Coach und Seminarleiter. Er hat mehrere Bestseller geschrieben, darunter »Gelassenheit beginnt im Kopf« und »Glücklich wie ein Buddha«, die bereits in sieben Sprachen übersetzt wurden. Sein Ziel ist es, möglichst vielen Menschen den Weg zu einem glücklichen und erfüllten Leben zu zeigen.

Thomas Hohensee

Tue nichtsund werde glücklich

Drei Prinzipien für ein gutes Leben

Kösel

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Verlagsgruppe Random House FSC® N001967

Copyright © 2020 Kösel-Verlag, München,

in der Verlagsgruppe Random House GmbH,

Neumarkter Str. 28, 81673 München

Umschlag: Weiss Werkstatt, München

Umschlagmotiv: © shutterstock.com/sarashowalter

Redaktion: Barbara Krause

Umsetzung eBook: Greiner & Reichel, Köln

ISBN 978-3-641-25781-1V001

www.koesel.de

Inhalt

Einleitung

Übst du noch oder bist du schon glücklich?

Was du davon hast, wenn du dieses Buch liest

Das Streben nach Glück

Der allgegenwärtige Stress

Tausend Ratschläge zur Bewältigung

So viel kann niemand üben

Eine bahnbrechende Erkenntnis

Nur drei Prinzipien

Kann es so einfach sein?

Ist das wirklich neu?

Probier es aus!

Das erste Prinzip: Gedanken und Gefühle bestimmen dein Leben

Die Reise über das Meer der Gedanken

Die Gedanken der anderen

Ohne Gedanken erlebst du nichts

Tagträume

Fantasien, die du lieber links liegen lässt

Gedanken, die wohltun

Überlegungen, die dich weiterbringen

Manche nennen es Ego

Versuche gar nicht erst, dein Ego zu zerstören

Ideen, die man kaufen kann

Das Denken kann erschrecken oder erfreuen

Was daraus folgt

Es sind nicht die Umstände

Es sind nicht die anderen

Es ist nicht die Vergangenheit

Es sind nicht die Gene

Es ist nicht das Schicksal

Die Vor- und Nachteile des Anklagens

Die Alternative

Wie die Gedanken dein Leben steuern

Du fühlst, wie du denkst

Du handelst, wie du denkst

Du siehst, was du erwartest

Die Umgebung bestätigt deine Überzeugungen

Jeder lebt in seiner eigenen Erfahrungswelt

Das zweite Prinzip: Du bist mehr als deine Gedanken und Gefühle

Der innere Raum

Was dein Bewusstsein füllt

Der Beobachter in dir schaut zu

Alles kommt, alles vergeht

Na und?

Gefühle schaden nicht

Gedanken sind harmlos

Der Kapitän steuert

Ziele und Pläne

Anfänge und Fortschritte

Was daraus folgt

Was tust du, nachdem du begriffen hast, wie die Gedanken dein Leben steuern?

Die negativen Gedanken bekämpfen

Die Entdeckung der Kognitiven Therapie

Die bunten Pillen

Vor den negativen Gedanken fliehen

Der Wunsch, das Denken abzuschalten

Meditation

Ablenkung

Arbeitssucht

Extremsport: der Versuch, vor den Gedanken davonzulaufen

Positives Denken

Die negativen Gefühle bekämpfen

Hör auf, an dir zu arbeiten

Tue nichts und werde glücklich

Das dritte Prinzip: Glück und Weisheit sind deine wahre Natur

Das intelligente Universum

Der lebendige Planet Erde

Die beseelte Tier- und Pflanzenwelt

Das kluge Zusammenspiel der Elemente

Dein genialer Körper

Das geistreiche Gehirn

Alles ist intelligent, auch wenn es dir nicht immer so vorkommt

Was daraus folgt

Wähle Gedanken und Gefühle, die deiner wahren Natur entsprechen

Deine Verbindung zur unendlichen Intelligenz

Lass dir etwas einfallen

Ideen, die aus dem Nichts auftauchen

Folge deinem Glück

Woran du merkst, ob du auf dem richtigen Weg bist

Glück, Gelassenheit und Liebe entfalten sich mühelos

Je mehr du dich anstrengst, desto weniger erreichst du

Schluss mit dem Krisenmanagement

Inspiriert statt automatisch handeln

Einladung ins Land der Möglichkeiten

Kein Guru, keine Methode, kein Trainer

Vergiss die drei Prinzipien

Übe dich im Nichtstun und folge deinem Glück

Literatur

Einleitung

Ist das Leben leicht oder schwer? Sind wir auf der Welt, um Freude zu empfinden oder um uns abzuquälen? Ist das alles hier zum Lachen oder zum Weinen? Wie lässt sich mit alltäglichen Nervereien, aber auch mit echten Katastrophen so umgehen, dass die Lebenslust nicht auf der Strecke bleibt? Kann man Ängste, Ärger und Niedergeschlagenheit an sich abprallen lassen, ohne gefühllos zu werden? Wenn ja, wie?

Das sind Fragen, auf die ich eine Antwort gesucht habe. Ich habe Unmengen von Büchern gelesen, vielen weisen Menschen zuge­hört und unzählige Methoden ausprobiert. Etliches schien anfangs vielversprechend, stellte sich im Alltagstauglichkeit-Test aber als Luftnummer heraus. Einiges war hilfreich und funktionierte sowohl bei mir als auch bei meinen Coaching-KlientInnen. Aber vor den Erfolg schienen die Götter jede Menge Beharrlichkeit, Bereitschaft zum Üben und regelmäßiges Training gesetzt zu haben. Von einfach konnte nicht die Rede sein. Manche Ratgeber verlangen, jemand völlig anderer zu werden als der, der man ist. Muss das wirklich sein?

Da ich mich ungern anstrenge, interessieren mich leichte und angenehme Wege, ein gutes Leben zu führen. Mich hat nie überzeugt, dass man, um glücklich zu sein, mit inneren und äußeren »Schweinehunden« kämpfen und seine »Komfortzone« auf Nimmerwiedersehen verlassen muss. Wie soll das funktionieren: sich dabei abarbeiten bis zur Erschöpfung, um dann irgendwann am Ende Wohlbefinden zu erreichen? Powern, um zur inneren Ruhe zu finden? Das ist doch absurd!

Warum heißt es so oft, dass der Weg zum Wohlsein unbequem und steinig ist? Geht es nicht wirksam und wohltuend zugleich? Gibt es vielleicht eine Methode, die von Anfang an spürbar guttut und bei längerer Anwendung zunehmend besser wird?

In diesem Buch zeige ich dir das Ergebnis meiner Suche. Du erfährst, wie du mit drei fundamentalen Erkenntnissen dauerhaft Wohlsein und Klarheit erreichst.

Kein Üben, kein Training, keine Mühe, keine Arbeit – wenn du begreifst, wie das Leben ursprünglich gemeint war, und es nie wieder vergisst!

Stell dir das Leben als ein Labyrinth vor. Überall gibt es Wege, die du einschlagen könntest. Manche sehen ausgesprochen verlockend aus. Andere erscheinen öde oder überfordernd. Wo ist der kürzeste Ausweg? Bei der Suche lernt man sich selbst kennen. Wüsste jede und jeder sofort, wo es langgeht, wäre die Reise reizlos. Macht man andererseits zu viele Umwege und verrennt sich immer wieder, kommt man aus der Puste. Man möchte dann von einem Wegkundigen den entscheidenden Tipp bekommen, wie man aus der Sackgasse herausfindet. Nach vielen vergeblichen Versuchen ist man nur noch müde. Der Spaß ist vorbei. Wie ist das Labyrinth beschaffen? Welcher Weg führt ins Freie? Das ist alles, was man nun wissen möchte.

Folge mir auf dem Weg zur wahren Glückseligkeit. Weder Blut noch Schweiß noch Tränen brauchst du auf deiner Reise zu vergießen. Nein, folge mir nicht, sondern entdecke deine eigene innere Weisheit. Denn sie zeigt dir genau, wie du ans Ziel gelangst. Ich spiele dabei gerne den Reisebegleiter, der dich auf dieses und jenes hinweist, damit du selbst entscheiden kannst, wo es für dich langgehen soll. Genauso wie bei einer Reise in ein fremdes Land macht das Ganze nur Sinn, wenn du dich mit offenen Augen und offenem Herzen auf das Neue einlässt. Schau einfach, was dich anspricht. Sei neugierig. Urteile nicht sofort, sondern ­beobachte, sammle Erfahrungen und freue dich an deinen Entdeckungen.

Da wir eine Zeit lang gemeinsam unterwegs sein werden, schlage ich vor, dass wir uns duzen. Okay? Bist du bereit? Auf geht’s!

Übst du noch oder bist du schon glücklich?

Was du davon hast, wenn du dieses Buch liest

»Warum einfach, wenn’s auch kompliziert geht?« Das scheint das Lebensmotto vieler Menschen zu sein. Sie versuchen alles Mögliche, nur um am Ende festzustellen, dass das Glück so nicht zu erlangen ist. Es werden weder Kosten noch Mühe gescheut: Hochbegabten-Kita, Privatschule, Eliteuni, Einstieg in eines der weltweit tätigen Top-Unternehmen, im Turbogang die Karriereleiter hoch, weiße Villa auf dem Hügel. Wäre das der sichere Weg zur Seligkeit, hätte die Glücksforschung es uns längst mitgeteilt. Doch das ist nicht der Fall.

Ist der Lebensweg von abgebrochenen Ausbildungen, verkorksten Partnerschaften, Pleiten, Pech und Pannen gesäumt, überrascht es weniger, dass die Betroffenen unglücklich sind. Mir fällt dabei eine Talk-Show von vor Jahren wieder ein, wo der Moderator einen Gast sehr uncharmant fragte: »Wenn Sie ihr Leben noch ein­mal leben könnten, würden Sie wieder alles falsch machen?«

Auf der Suche nach dem Glück den Holzweg zu beschreiten, vom Weg abzukommen oder sonst irgendwie dabei zu scheitern, scheint jedenfalls leichter zu sein, als das Ziel zu erreichen.

Wie lässt sich so ein Fiasko vermeiden?

Wer auf seine innere Stimme hört, statt wie auch immer gearteten Glücksformeln zu folgen, wird niemals völlig orientierungslos durch die Landschaft irren, sondern merken, wo der individuelle Weg zum Glück entlangführt und wo nicht.

Mir hat das als Jugendlicher und als junger Erwachsener leider niemand beigebracht. Das war – wie ich heute weiß – keine böse Absicht, sondern schlicht und einfach Unvermögen. Die Menschen, von denen ich umgeben war, wussten selbst nicht, wie sie zufrieden hätten leben können. Nur hier und da tauchten manchmal Hinweise auf, meist fand ich sie in Büchern, die jedoch so verrätselt waren, dass auch mir das Glück lange ein Geheimnis blieb.

Wie bei einem großen Mosaik habe ich in langer Kleinarbeit die vielen Steinchen schließlich zu einem großen Bild zusammengefügt. Wer will, kann das gerne genauso machen. Aber vielleicht möchtest du dir die Zeit, die Kosten und die Mühe gerne ersparen. Niemand bekommt das gute Leben auf dem Silbertablett serviert, schon klar! Aber warum sollte man es sich schwerer machen, als es ist?

Deshalb habe ich dieses Buch geschrieben. Ich möchte dir das mitteilen, was ich selber gerne viel früher gewusst hätte und was dich befähigt, ohne langwierige und schmerzhafte Umwege dein Leben so zu gestalten, dass du aus vollem Herzen jubeln kannst: »Ja, das ist es!«

Das Streben nach Glück

Jeder Mensch strebt nach Glück. Sieh dir ein Baby an, wenn es satt und sauber über das ganze Gesicht strahlt und zufrieden gluckst.

Eine Viertelstunde später kann die Szenerie allerdings schon ganz anders aussehen. Das kleine Wesen schreit aus Leibeskräften, ist rot angelaufen, Ärmchen und Beinchen sind verkrampft. Was ist passiert?

Irgendetwas fehlt – die Brust der Mutter, auf dem Arm gewiegt werden, eine freundliche Stimme. Irgendetwas stört das Wohlbefinden – volle Windeln, Bauchdrücken, die Angst, verlassen zu sein. Das Baby schreit so lange, bis der Fehler behoben und sein Wohlbefinden wieder hergestellt ist.

Bei Erwachsenen ist das nicht so anders. Nur nimmt hier das Streben nach Glück bisweilen bizarre Formen an. Wer käme sonst auf die Idee, eine bestimmte Armbanduhr sei das Nonplusultra oder ein Eroberungskrieg ein brillanter Gedanke? Auch die Menschen, die vordergründig Schmerz zu suchen scheinen (bei MasochistInnen ist das überdeutlich, bei Marathonläufern oder High-Heels-Trägerinnen verdeckter), wollen eigentlich glücklich sein – bewundert, begehrt – und nehmen dafür körperliche Leiden in Kauf.

Nicht nur Menschen, alle Lebewesen möchten sich entfalten, wollen wachsen, blühen und gedeihen, atmen, leben und ihrer Bestimmung nachkommen.

Die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika hat das Streben nach Glück (The Pursuit of Happiness) in den höchsten Rang erhoben und es als allgemeines Menschenrecht postuliert. Dass die Realität weit dahinter zurückbleibt, brauchen wir hier nicht zu diskutieren.

Entscheidend ist, dass Glück kein Wenn und Aber kennt, sondern nur ein Hier und Jetzt.

Nicht irgendwann – im nächsten Sommerurlaub, nach dem gelungenen Aufstieg (des Fußballvereins oder der Karriereleiter), im Rentenalter oder gar im nächsten Leben – will der Mensch glücklich sein, sondern sofort, jetzt, hier, in diesem Moment.

Lässt das Wohlbefinden zu lange auf sich warten, wächst der Eindruck, an der Nase herumgeführt worden zu sein. Genau wie bei dem Esel, dem man die leckere Karotte zwar direkt vor die Nase gehängt hat, ihn diese jedoch nie schmecken lässt. Dann ist die daraus resultierende Enttäuschung riesengroß.

Den meisten Erwachsenen hat man zwar das Schreien der Babys, das Häuser wackeln lässt, abgewöhnt. Aber schau dich einmal morgens im sogenannten Berufsverkehr um, dann weißt du, wie Menschen aussehen, deren Zufriedenheit auf dem Nullpunkt angelangt und deren Glücksstreben allenfalls noch ein klitzekleines Glimmen ist, das jeden Moment zu erlöschen droht. Dieses zarte Flämmchen, dieses Leuchten wieder zu einem kräftigen Feuer anzufachen, darum geht es in diesem Buch.

Der allgegenwärtige Stress

Was steht dem Glück entgegen?

Klarer Fall: der allgegenwärtige Stress. Im Job soll man die Arbeit für drei machen, bekommt aber nur so viel bezahlt, dass es kaum für einen reicht. Auf den Straßen wird gedrängelt, was das Zeug hält. Die Hausärztin spricht von verschiedenen Untersuchungen (»nur zur Absicherung«), die unbedingt erforderlich seien. Schlägt man eine Zeitung auf oder klickt sich im Netz durch die neuesten Nachrichten, ist von Anschlägen, Kriegsgefahr, Klimakatastrophe und fortschreitender Verblödung die Rede. In der Familie sieht es häufig ähnlich aus. Nichts läuft wie im Bullerbü der Astrid Lindgren oder wie im Werbefernsehen, wo fröhliche Kinder lustige Dinge tun und gut gelaunte Erwachsene zufrieden in der Abendsonne sitzen oder genüsslich Tütensuppen und probiotische Joghurts verzehren, als gäbe es nichts Besseres.

Stress, was war das doch gleich?

Auf den Punkt gebracht, entsteht Stress durch etwas, von dem man sich überfordert fühlt. Hat man die Lage im Griff, empfindet man keinen Stress. Deshalb gibt es auch keinen guten Stress, wie einige meinen. Positiv sind jedoch kurzfristige Überforderungen, die man bewältigen kann. Dadurch wird man stärker, weil das Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten wächst. Man ist nicht mehr über-, sondern herausgefordert und das kann durchaus Spaß machen. Erwähnt sei noch, dass man sich auch durch Unterforderung, sprich Langeweile, gestresst fühlen kann. Dann ist man quasi überfordert durch fehlende Reize. Menschen sind nun einmal dafür gemacht, ihre vielfältigen Fähigkeiten einzusetzen und nicht dumpf herumzuhängen. Wer vor Langeweile fast vom Stuhl fällt, ist beinahe ebenso schlecht dran wie der, der sich nie hinsetzen darf.

Was bedeutet es, die Lage im Griff zu haben?

Das Vertrauen, mit allem, was das Leben uns bringt, umgehen zu können. Das kann sich auf zwei verschiedene Weisen äußern. Entweder man ist in der Lage zu tun, was getan werden muss. Oder man akzeptiert sein Scheitern, ohne sich als Versager zu fühlen. Man verzeiht sich, nicht perfekt zu sein. Ersteres ist der äußere, Letzteres der innere Weg aus dem Stress.

Mit anderen Worten:

Stress braucht zwei Dinge, einen Reiz und eine negative Bewertung. Der Reiz allein verursacht keinen Stress.

Die Überzeugung, überfordert zu sein, ist so eine negative Bewertung. Stress bleibt für uns ein Fremdwort, sobald wir das Vertrauen entwickeln, jeder Situation gewachsen zu sein. Doch wie schafft man das?

Tausend Ratschläge zur Bewältigung

Mit Ratschlägen ist das so eine Sache. Nicht immer will man welche. Es gab in deinem Leben bestimmt Situationen, wo du dir gewünscht hast, einfach nur gesehen und verstanden zu werden. Doch alles, was du bekamst, war ein schneller Ratschlag. Aus solchen Erfahrungen ist wahrscheinlich der Ausspruch entstanden, Ratschläge seien auch Schläge.

Vielleicht hätte es dir schon geholfen, ein bisschen zu jammern und in den Arm genommen und getröstet zu werden. Ein »Mach doch mal so« hat es in solchen Situationen nicht gebracht. Der Ratschlag kam zu früh oder passte für dich nicht.

Solange man keine innere Resonanz spürt, kann es passieren, dass auch ein Rat, der von Herzen kommt, an einem abprallt wie der Sommerregen am wasserdichten Anorak.

Vermutlich wurdest du bereits mit Ratschlägen überschüttet, wie du deinen Stress bewältigen sollst. Das reicht vom Tipp, regelmäßig zu joggen (»Laufe dem Stress davon«), über Ernährungsvorschriften (»Zuckerfrei – Spaß dabei«), Reisewerbung (»Island, Ort der tiefenentspannten Trolle«), Ausmalbücher (»Entspann dich endlich, verdammt«) bis zum Vorschlag, dir die Kante zu geben (»Der Tag geht, Johnnie Walker kommt«). Gegen wohltuende Bewegung, gutes Essen und Einblicke in andere Kulturen ist nichts einzuwenden. Doch die meisten Versuche, den Stress abzubauen, kratzen allenfalls an der Oberfläche. Sie sind kein bisschen nachhaltig. Ich nenne das gern ein Sahnehäubchen auf dem Alltagsstress. Will sagen: Wenn der Kuchen insgesamt misslungen ist oder einem einfach nicht schmeckt, nützt die hübscheste Deko nichts. Wer den größten Teil seines Lebens mit hoher Geschwindigkeit das Falsche tut, dem hilft hin und wieder eine Stunde Runterschalten wenig.

Was für den einen stimmt, ist zudem für die andere völlig daneben. Menschen sind höchst unterschiedlich, und das ist auch gut so, denn es macht das Leben bunt und vielfältig. Deswegen können Glückstipps wie »Kauf dir eine weiße Katze«, »Tritt einer Kirchengemeinde bei«, »Schwimm jeden Morgen zwei Stunden im nahegelegenen See« nicht funktionieren. Falls man Katzenhasser, Atheist oder ein wasserscheuer Großstadtbewohner ist, tragen solche Ideen bestenfalls zur Erheiterung bei, was ja im Prinzip auch nicht schlecht ist, aber auf Dauer leider nicht hilft.

Viele Selbsthilfebücher sind von Menschen geschrieben, die völlig anders sind als man selbst, die aber annehmen, dass man genauso werden möchte wie sie. Man liest also einen Ratschlag nach dem anderen und wundert sich immer mehr. Schließlich legt man solche Bücher entnervt beiseite. »So wird das nie was«, denkt man, »so bin ich einfach nicht und überhaupt: Warum soll ich mich so sehr ändern? Eigentlich bin ich doch ganz okay, nur nicht so richtig glücklich.« Mangels anderer Möglichkeiten greift man nach einiger Zeit zum nächsten Ratgeber, und so geht es immer weiter. Es ändert sich nichts, aber man ist bestens informiert, welche Methoden anderen Menschen angeblich geholfen haben.

Fassen wir zusammen:

Hilfreich ist nur das, was nicht an Symptomen herumdoktert, sondern die Ursachen von Stress angeht. Wirksam wird nur, was dir persönlich einleuchtet, weil du es selbst erfahren kannst. Praktisch ist nur, was du in jedem Moment unmittelbar anwenden kannst ohne Spezialausrüstung, ohne Geld wie Heu, ohne Zeit im Überfluss und ohne immer wieder in die dicken Gebrauchsanleitungen mit den tausend guten Ratschlägen schauen zu müssen.

So viel kann niemand üben

»Eigentlich bin ich ganz anders, ich komme nur so selten dazu!« Diesen Seufzer tat einst der Dramatiker Ödön von Horváth. Er spricht damit noch heute vielen Menschen aus der Seele. Man möchte sich ja weiterentwickeln, fit und gesund, zufrieden, dankbar und glücklich werden, außerdem ein guter Vater, eine raffinierte Geliebte, ein charmanter Unterhalter und eine kompetente Geschäftsfrau sein: Doch der Aufwand scheint schlicht zu groß.

Der Tag hat 24 Stunden. Wollte man sämtliche gut gemeinten Tipps umsetzen, käme niemand mehr zum Schlafen oder zum Arbeiten, geschweige denn zu anderen schönen und notwendigen Dingen.

Was nützt die beste Methode, wenn sie so schwierig und zeitraubend ist?

Wer kann sich schon täglich um ein abwechslungsreiches, vollwertiges Essen, die Erziehung der Kinder, die Pflege seiner Freundschaften, alle Körperübungen und mentalen Trainings kümmern, die empfehlenswert wären? Hat man es sich nicht auch mal verdient, einfach nur auf dem Sofa zu liegen und zu entspannen?

Aber wie soll man auf diese Weise seine Ziele erreichen?

Von nichts kommt nichts. Das hört man überall. Andere schaffen es schließlich auch zum Yoga. Sie meditieren täglich und kochen nach den aktuell angesagten Ernährungsregeln – jedenfalls eine Zeit lang.

Wenn das alles bloß nicht so anstrengend wäre! Gibt es nichts Einfacheres?

Eine bahnbrechende Erkenntnis

Es war einmal ein Mann, der – 1931 in Schottland geboren – später nach Kanada auswanderte. Er war Schweißer von Beruf. Ihn plagten viele Probleme, die etliche von uns nur zu gut kennen. Eines davon war seine Unsicherheit. Er war schüchtern. Er konnte sich nicht entscheiden, was er wirklich wollte. Ihm fehlte der Mut zu vielem. Deshalb besuchte er eines Tages einen Workshop, um seine Unsicherheit loszuwerden. In der Mittagspause kam er mit dem Seminarleiter ins Gespräch. Als er diesem von seinem Problem erzählte, erhielt er die Antwort: »Du bist nicht unsicher, du glaubst nur, dass du unsicher bist.«

Bei diesen Worten ging unserem Schweißer ein ganzer Kronleuchter auf. Oder moderner ausgedrückt: Er war so was von geflasht. Er begriff, dass alles von seinem Denken abhängt. Ihm wurde klar, dass es DIE Realität nicht gibt. Es gibt viele Realitäten. Die Überzeugungen, zu denen jemand gekommen ist, bestimmen seinen Blick auf die Wirklichkeit. Er begriff, dass sämtliche unserer Wahrnehmungen gefiltert sind. Dass man überall das sieht, was man zu wissen meint.

Doch ihm wurde noch etwas anderes klar:

Unsere Gedanken, Überzeugungen und Wahrnehmungen sind nur die eine Seite. Daneben gibt es eine Kraft, die viel tiefer und allumfassender ist, als ein einzelner Gedanke es je sein könnte.

Diese Kraft existiert nicht (nur) irgendwo da draußen, sondern mitten in uns. Wir brauchen deshalb auch nicht im Außen zu suchen. Wir müssen die Weisheit nicht mit Löffeln essen, sondern lediglich dafür sorgen, unsere eigene Weisheit wahrzunehmen und in unserem Leben wirken zu lassen.

Alles, was wir suchen, tragen wir schon in uns.

Unserem Schweißer rauchte der Kopf von so vielen Erkenntnissen. Daneben spürte er eine Klarheit, die er niemals zuvor empfunden hatte. Es fiel ihm schwer, seine Entdeckung in Worte zu fassen, aber er fühlte sich so gut wie noch nie. Er war Praktiker. Ein Mensch, der zupacken konnte und wenig auf Gerede gab. Ihn interessierten nicht hochfliegende Denkmodelle, sondern nur das, was funktioniert. Beim Schweißen ging es ja auch nur darum, ob alles hielt, und nicht darum, ob man sein Tun mit besonders gepflegten Sätzen beschreiben konnte.

Dass seine Entdeckung elementar war, daran bestand für ihn kein Zweifel. Er hatte sich nichts ausgedacht. Er hatte keine neue Theorie entwickelt, sondern grundlegende Lebensgesetze durchschaut. Er glaubte nicht daran und musste es auch nicht; denn er hatte es erfahren.

Der Name des Mannes ist Sydney Banks. Er lebte von 1931 bis 2009. Um das, was er erkannt hat, geht es in diesem Buch.

Nur drei Prinzipien

Das, was Sydney Banks bewusst geworden war, hat er später in drei Prinzipien zusammengefasst: das Prinzip Gedanke, das Prinzip Bewusstsein und das Prinzip Weisheit.

Schauen wir uns das Prinzip Gedanke genauer an.

Unzählige Ideen, Vorstellungen, Fantasien, Geistesblitze, Sätze und Bilder wirbeln tagtäglich durch unseren Kopf. Es sind so unendlich viele, dass etliche Menschen sich nach einer Pause vom Denken sehnen. Sie haben den Eindruck, durch den ständigen Wirbel in ihrem Gehirn nicht mehr zur Ruhe zu kommen.

Andere dagegen sehnen sich nach Einfällen. Sie versuchen, ihre Kreativität zu wecken und anzufachen. Sie haben das Gefühl, in alten Mustern festzustecken, aus denen nichts Neues mehr entstehen kann.

Sydney Banks selbst war von der Überzeugung gequält, er sei zu unsicher, um ein gutes Leben zu führen. Dieser Gedanke ­hatte ihm so zugesetzt, dass er sich ständig ohnmächtig und minderwertig fühlte.

So ist das mit unseren Gedanken. Sie bestimmen, wie wir uns fühlen und wie wir handeln, ob wir froh oder niedergeschlagen sind, ob wir Energie haben oder uns alles zu viel wird, ob wir ­aktiv werden oder uns wie gelähmt vorkommen. Sobald wir ­helle Gedanken haben, strahlt unsere Welt. Produzieren wir dagegen dunkle Gedanken, sieht alles düster aus. Mit unseren Gedanken erschaffen wir unsere Welt.

Das zweite Prinzip ist Bewusstsein. Mit diesem nehmen wir wahr, was uns umgibt, was in uns vorgeht und wie wir darauf reagieren. Das Bewusstsein beobachtet. Es sorgt dafür, dass wir unsere Gedanken als real erleben. Ohne Bewusstsein könnte kein Mensch denken, fühlen oder handeln. Wir haben die Möglichkeit, sehr unbewusst durchs Leben zu gehen oder auch sehr bewusst.

DasdrittePrinzipistWeisheit.Sieistinuns,abersieistgleichzeitigvielgrößeralswir.SchaudireineKastaniean,dieimHerbstalsreifeFruchtvomBaumfällt.Sieistsoklein,dassdusiemühelosmitdeinenFingernumschließenkannst.GelangtsieaberindieErde,entwickeltsiesichzueinemriesigenBaum.Wiesiewachsenundgedeihenmuss,umeingroßer,kräftigerKastanienbaumzuwerden,diese Informationen sind bereits in der kleinen Frucht enthalten.

Auf ähnliche Weise bist du selbst entstanden. Aus einer winzigen Eizelle und einem mit bloßem Auge nicht erkennbaren Samen ist ein ausgewachsener Mensch geworden.

Die Kraft, die das bewirkt, folgt einer Intelligenz oder Weisheit, die wir trotz aller wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht wirklich verstehen. Man kann sie auch höhere Intelligenz oder Lebensenergie nennen. Sie durchfließt alle Wesen. Sie verbindet uns untereinander und jedes einzelne Objekt mit dem Universum.

Das ist – kurz gefasst – die Erkenntnis von Sydney Banks.

Ihm war bewusst geworden, was die Welt im Innersten zusammenhält und was ihn selbst, als winzigen Teil dieser Welt, bestimmt. Das ist einerseits eine allumfassende, tiefe Einsicht. Andererseits besteht sie aus nur drei Prinzipien, die jeder und jede verstehen kann.

Kann es so einfach sein?

Ist das nicht zu simpel? Alles soll mit nur drei Prinzipien erklärbar sein? Kann etwas, das so einfach ist, wahr sein? Wäre man dann nicht schon viel früher darauf gekommen?

Das sind Fragen, die einem durch den Kopf gehen, wenn man sich mit dem, was Banks gefunden hat, auseinandersetzt.

Ist die Welt dafür nicht zu komplex? Haben wir nicht bereits als Kinder gehört: »Das ist zu kompliziert für dich. Das begreifst du noch nicht«? Aber auch als Erwachsene haben viele Menschen den Eindruck, nur wenig wirklich zu verstehen. Sie sind einer Ereignis- und Informationsflut ausgesetzt, die sie überfordert.

In der Regel glauben wir, dass nur etwas, das kompliziert ist, auch wirklich wahr sein kann. Einfache Wahrheiten lehnen wir ab.