Tut-ench-Amun - Ein ägyptisches Königsgrab: Band I - Howard Carter - E-Book

Tut-ench-Amun - Ein ägyptisches Königsgrab: Band I E-Book

Howard Carter

4,7

Beschreibung

Nach dem Tod des eigenwilligen Pharaos Echnaton herrschte in Ägypten der Pharao Semenchkare. Mit dessen Tod um das Jahr 1333 v.u.Z. ging der ägyptische Thron an den einzigen, höchstens neun Jahre alten Neffen Echnatons, Tutanchaton, besser bekannt unter seinem späteren Namen Tutanchamun. Das wohl berühmteste Grab in der Geschichte der Archäologie wurde am 4. November 1922 von Howard Carter in der Nähe des Eingangs zum Grab Ramses VI. entdeckt. Vom Fuß einer Treppe führt ein einziger Korridor hinab zum Vorraum, von dem eine kleine Seitenkammer und zur Rechten die etwas tiefer liegende Sarkophagkammer abgehen, die wiederum einen eigenen Nebenraum besitzt, die Schatzkammer. Dieses Werk wurde von Howard Carter kurz nach der Entdeckung des Grabes geschrieben und erscheint hiermit erstmals als E-Book. Dieser erste Band enthält die Geschichte der Entdeckung des Grabes, die Arbeit in der sogenannten Vorkammer sowie die Beschreibungen der gefundenen Schätze und der Arbeitsweise der Archäologen. Zahlreiche Fotos und Skizzen zeigen das Grab, die darin enthaltenen Gegenstände und die Ausgrabungen. Der zweite Band des Ausgrabungsberichtes, der unter anderem die Entdeckung der berühmten Totenmaske enthält, ist bereits als E-Book erschienen und der dritte Band dieses Werkes ist in Vorbereitung und erscheint in Bälde.

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Howard Carter – A. C. Mace
Tut-ench-Amun
Ein ägyptisches Königsgrab
Entdeckt von Earl of Carnarvon und Howard Carter
Band I

1. E-Book-Auflage, November 2014

www.mach-mir-ein-ebook.de, Hamburg

ISBN: 978-3-944309-70-5

Originalausgabe: F. A. Brockhaus, Leipzig, 1924

Cover: Darstellung des Königspaares auf dem Thronsessel, entnommen der Titelseite der Originalausgabe

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

Schrift: »Gentium« von SIL International, diese Schriftart ist unter der Open Font License verfügbar

Inhalt

Vorwort
Einführung – Ägypten vor Tut-ench-Amun
Kapitel I – Der König und die Königin
Kapitel II – Das Tal der Könige und das Grab
Kapitel III – Das „Tal“ in neuerer Zeit
Kapitel IV – Unsere Vorbereitungsarbeiten in Theben
Kapitel V – Wir finden das Grab
Kapitel VI – Eine vorläufige Untersuchung
Kapitel VII – Ein Überblick über die Vorkammer
Kapitel VIII – Die Vorkammer wird ausgeräumt
Kapitel IX – Besucher und Presse
Kapitel X – Arbeit im Laboratorium
Kapitel XI – Das Öffnen der versiegelten Tür
Anhang – Lord Carnarvon †
Anhang – Beschreibung einzelner Gegenstände Tafel 37–62
Anmerkungen

Der König und die Königin (Rückenlehne des Thronsessels)

In voller Übereinstimmung mit meinem Mitarbeiter Mr. Mace widme ich diesen Bericht über die Entdeckung des Grabes Tut-ench-Amuns dem Andenken meines lieben Freundes und Helfers Lord Carnarvon, der starb in der Stunde seines Triumphes.

Dank seiner nie ermüdenden Hochherzigkeit war unserer Arbeit Erfolg beschieden. Seine Bemühungen, die so viel zur Erweiterung unserer Kenntnisse in der ägyptischen Altertumskunde beigetragen haben, wird die Geschichte für immer ehren.

Sein Andenken werde ich stets liebevoll bewahren.

Vorwort

Dieser Bericht über die Entdeckung des Grabes Tut-ench-Amuns ist nur als vorläufiger anzusehen; ein abschließendes Werk rein wissenschaftlicher Art wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen und kann erst dann entsprechend ausgearbeitet werden, wenn die Untersuchung des Grabes und seines reichen Inhalts abgeschlossen ist. Trotzdem fanden wir, dass in Anbetracht des allgemeinen Interesses an unserer Entdeckung keine Zeit zu verlieren sei und ein wenn auch noch so kurz gefasster Bericht erscheinen müsse. Das ist der Grund zur Veröffentlichung dieses Buches.

Zum ersten Mal haben wir hier ein Königsgrab, das trotz der überstürzten Plünderung durch die Grabräuber des Altertums nur wenig in Unordnung geraten ist, und wo in den Schreinen der Grabkammer, wie ich annehme, noch der Pharao unversehrt in seiner ganzen königlichen Herrlichkeit ruht.

Von einigen Ägyptologen war angeregt worden, wir sollten alles, was wir im Winter geschafft hatten, den Sommer über niederschreiben und den Bericht sofort veröffentlichen. Dagegen spricht, von der Arbeitsüberhäufung und sonstigen Pflichten abgesehen, ein schwerwiegender Grund. Unsere Arbeit bedarf noch einer sehr langen Zeit angestrengter Tätigkeit an unseren Fund – dem Grab –, über dessen Inhalt wir ein möglichst genaues Verzeichnis aufstellen. Würden wir, dem Rat unserer Kritiker folgend, über das Fortschreiten unserer Arbeit im einzelnen berichten, bevor sie in der Gesamtheit nachgeprüft werden könnte, so müssten sich Fehler einschleichen, die, einmal vorhanden, schwer zu beseitigen wären. Deshalb möchten wir hoffen, dass die von uns gewählte Methode mehr im Interesse wissenschaftlicher Genauigkeit ist und weniger Anlass zu falschen Auffassungen gibt. Auch fehlt es nicht an Warnungen vor übertriebener Eile. So denken wir z. B. an die im „Tal der Könige“ aufgefundene Gruft, die als Versteck der Grabausstattung Echnatons diente. Der Bericht über diese wichtige, interessante Entdeckung wurde eiligst veröffentlicht und die Gruft als das Grab der Königin Teje angekündigt. Nach einer sorgfältigeren Untersuchung konnte aber vielleicht nur ein Gegenstand des großartigen Fundes ein Recht beanspruchen, jener Königin angehört zu haben, der sogenannte Baldachin, der anscheinend auf das Urteil seiner Entdecker und Beschreiber einen ungewöhnlichen Einfluss ausgeübt hatte. Derartige Fehler möchten wir vermeiden. Da wir überdies bis jetzt nur ein Viertel des Grabes durchgesehen haben, so erbitten wir für diesen vorläufigen Bericht die Nachsicht der Leser. Sie werden verstehen, dass der Bericht möglicherweise später Berichtigungen erfährt, entsprechend den Tatsachen, die sich beim Fortschreiten unserer Arbeit ergeben.

Als wir beim matten Schein einer Kerze die erste flüchtige Untersuchung der Vorkammer vornahmen, glaubten wir, einer der Kästen (Nr. 101) enthalte Papyrusrollen. Unter einer starken elektrischen Lampe stellten sie sich später als Leinwandrollen heraus, die aber immer noch eine gewisse Ähnlichkeit mit Papyrusrollen behielten. Das enttäuschte natürlich und ließ die Vermutung aufkommen, der historische Wert unserer Entdeckung werde, verglichen mit dem kunstgeschichtlichen, wegen des Fehlens von den König Tut-ench-Amun und die politischen Wirren seiner Zeit betreffenden Nachrichten unbedeutend sein.

Auch ist der Einwand erhoben worden, diese Kammern seien nicht das wahre Grab Tut-ench-Amuns, sondern Haremhab, sein zweiter Nachfolger, habe sich wahrscheinlich des Grabes bemächtigt und in Eile seine Grabausstattung in die Kammern dieser Gruft gebracht. Und noch mehr: es wurde sogar behauptet, es sei nur ein Versteck, ja noch Unwahrscheinlicheres ist vermutet worden: die gefundenen Gegenstände seien eine Sammlung von Palastmobiliar, das der Dynastie gehörte und dort verborgen wurde, da Tut-ench-Amun der letzte jener königlichen Linie war, und vieles sei mesopotamischen Ursprungs. Ich darf wohl sagen, dass diese Kritiken von Leuten stammen, die niemals das Grab, geschweige denn seinen Inhalt gesehen haben.

Als Antwort auf all diese Einwände möchte ich feststellen, dass wir bisher nichts gefunden haben, was nicht zur Grabausstattung des Königs gehörte. Alle Gegenstände stehen in vollem Einklang mit dem, was wir aus den bisher entdeckten Königsgräbern des Neuen Reiches gelernt haben, und sie gehören durchweg dem Ende der 18. Dynastie an.

Darüber, dass diese Entdeckung das wahre Grab Tut-ench-Amuns sei, kann meines Erachtens kein Zweifel bestehen. Doch muss man sich daran erinnern, dass es ebenso wie das Grab seines unmittelbaren Nachfolgers Eje halb königliches und halb privates Gepräge hat. Tatsächlich gleicht es mehr der Grabstätte eines Thronanwärters als der eines Königs.

Ein Vergleich des Grabgrundrisses mit dem der königlichen Frauen und Kinder im „Tal der Königinnen“ und mit den Gräbern der Vorgänger und Nachfolger Tut-ench-Amuns im „Tal der Könige“ wird dies, glaube ich, bestätigen.

Dem Stil der Arbeit nach und nach gewissen Eigentümlichkeiten, die wir beobachten konnten, ist es nicht ausgeschlossen, dass das Grab von derselben Hand hergestellt ist wie die benachbarte Gruft, die die überführte Grabausstattung Echnatons enthielt. Der Grundriss jener Gruft erinnert genau an das Grab Tut-ench-Amuns, und beide sind in ihrer Anlage den Gräbern der thebanischen Könige des Neuen Reiches verwandt. Die augenscheinliche Einschränkung im Entwurf bei der Echnatongruft – sie besitzt nur eine fertige Kammer – rührt wahrscheinlich daher, dass sie nur der Mumie und wenigen wichtigen zu ihrer Bestattung gehörigen Geräten als Versteck dienen sollte. Das mag auch der Grund sein, weshalb wir nur eine Kammer – die Vorkammer – vorbereitet und zur Aufnahme jener Überreste eingerichtet finden. Auch muss bemerkt werden, dass an der rechten Wand dieser Vorkammer der altägyptische Baumeister eine zweite Kammer anfing, die aber nicht fertiggestellt wurde und jetzt einer Nische gleicht. Ein Vergleich mit dem Grab Tut-ench-Amuns aber lässt den Gedanken und die Absicht erkennen – die Kammer sollte eine Begräbnishalle werden. Mit anderen Worten: Im Entwurf besteht eine gewisse Ähnlichkeit zwischen der Grabstätte Echnatons in El-Amarna und der Gruft, die als Versteck im „Tal der Könige" für den Sogenannten „Ketzerkönig" gedacht war, und auch mit den Gräbern Tut-ench-Amuns nnd Ejtes; eine Eigenart jenes El-Amarna-Zweiges der Dynastie. Unter ihr finden wir auch die schönste Kunst des neuen ägyptischen Reiches und zugleich den Keim ihres Verfalls, der unter der nachfolgenden 19. Dynastie offenbar wurde.

Es war König Eje, Tut-ench-Amuns Nachfolger, der unseren Herrscher bestattete, denn hier auf der Innenwand von Tut-ench-Amuns Grabkammer ließ sich Eje in den religiösen Bildern als König darstellen, wie er vor Tut-ench-Amun seine Zeremonien vollzog — eine Darstellung, die uns in den Königsgräbern dieser Totenstadt sonst nicht begegnet.

Vielleicht wäre es gut, an dieser Stelle etwas über die Geistesart der alten Ägypter zu sagen, wie sie sich in der mit ihrer Religion so nahe verbundenen Kunst offenbart. Wenn wir die religiösen Gedanken der alten Ägypter studieren, mögen wir durch das merkwürdige Gemisch in ihrer Mythologie gefesselt werden, aber schließlich empfinden wir doch, dass wir über sie hinausgewachsen sind. Haben wir aber einmal gelernt, ihre Kunst zu bewundern und zu verstehen, so können wir diese Sicherheit unseres ästhetischen Fortschritts und unserer Überlegenheit kaum voll aufrechterhalten; wir können es vielleicht bei unbedeutenden Einzelheiten, aber kein verständiger Mensch wird glauben wollen, er sei über das Wesen ihrer Kunst hinausgelangt. Darüber können wir trotz all unserer Fortschritte nicht hinaus. Die ägyptische Kunst drückt ihre Ziele in einer überlieferten Verbindung von Pracht und Einfachheit aus; die ihr eigene Sache gibt ihr die Würde, und nie fehlt es ihr an Ehrfurcht.

Gewiss, in dem Fehlen der Perspektive in ihrer Kunst liegt eine Beschränkung. Aber trotz all ihrer Überlieferung verkörpert die beste ägyptische Kunst Zartheit, Liebe zur Einfachheit, Geduld bei der Ausführung, und nie lässt sie sich zu einer der Ideale entbehrenden Nachahmung der Natur herab. Einfachheit ist ein Zeichen von Größe in der Kunst; niemals strebte der Ägypter danach, originell oder sensationell zu erscheinen. Innerhalb der Fesseln seiner Überlieferung sah er die Natur durch seine eigenen Augen, und je nach dem religiösen oder ästhetischen Standpunkt verlieh er ihr den Charakter seiner eigenen Persönlichkeit. Aus diesem Grund scheinen die ägyptischen Porträts dem ungeübten Auge eine gewisse Gleichheit, ja selbst Eintönigkeit zu besitzen. Dies wird jedoch in Wirklichkeit hervorgerufen durch die Kunstübung der betreffenden Zeit, die entsprechend den Idealen der ägyptischen Überlieferung die Individualität abschwächte. Die Fundstücke aus dem Grab Tut-ench-Amuns bestätigen diese Tatsachen. Wir müssen über die in ihnen enthaltene ungeheure Fruchtbarkeit jener Kunstperiode staunen. Aber betrachten wir sie genauer, so wird uns ein wohl unerwarteter Einblick in den Charakter und in den persönlichen Geschmack des Königs Tut-ench-Amun zuteil. Er scheint mehr den Geschmack eines adeligen Privatmannes gehabt zu haben als jenen, der gewöhnlich mit der religiösen und höfischen Kunst verbunden war, wie sie in diesem thebanischen Königsfriedhof vorherrscht. In der Kunst seines Grabes bilden Liebe zur Häuslichkeit und Neigung zum Sonnenkult vielmehr die vorherrschenden Gedanken als die streng religiöse Überlieferung, die alle anderen Königsgräber dieses Tales auszeichnet.

In den überaus zahlreichen Fundstücken in Tut-ench-Amuns Grab finden wir ebenso wie in den schönen, aus seiner Regierungszeit stammenden Reliefs in der großen Säulenhalle zu Luxor äußerste Zartheit des Stils gepaart mit größtmöglicher Verfeinerung. Handelt es sich um ein Gemälde, ein Gefäß oder eine Statue, so erwartet man wohl, ein Kunstwerk vorzufinden, aber bei Gebrauchsgegenständen wie einem Spazierstock, einem Stab oder einem Weinsieb bildet, wie wir heutzutage nur zu genau wissen, die Kunst keine Notwendigkeit. In diesem Grab scheint man jedoch in erster Reihe auf die künstlerische Ausführung bedacht gewesen zu sein.

Hier ist kaum der richtige Platz, sich über altägyptische Kunst zu verbreiten, da sich dieses Buch hauptsächlich mit der gegenwärtigen Entdeckung des Grabes beschäftigen soll. Aber von dem „Tal der Könige“ müssen einige Worte gesagt werden. Deshalb wird es von Nutzen sein, einige allgemeine Angaben über seine eindrucksvolle Geschichte einzuschalten und auch einige unerwartete Ereignisse anzuführen, die als Folge der Entdeckung eintraten.

Nach so vielen Jahren unfruchtbarer Arbeit stehen wir einer plötzlichen Entdeckung von solcher Bedeutung unvorbereitet gegenüber. So sieht man sich der Frage nach geeigneter fachmännischer Hilfe gegenübergestellt. In diesem Fall schloss die erforderliche Hilfe das äußerst wichtige Registrieren, Photographieren, das Aufnehmen der Pläne und das Konservieren der Gegenstände in sich – letzteres erforderte chemische Kenntnisse. Aber das erste und dringendste Bedürfnis war das nach photographischen Aufnahmen und Zeichnungen. Nichts konnte in Angriff genommen werden, ehe nicht eine vollständige photographische Aufnahme des Inhalts der Vorkammer stattgefunden hatte. Diese Aufnahme musste nicht nur die in der Vorkammer befindlichen Gegenstände ihrer allgemeinen Anordnung und Reihenfolge nach umfassen, sondern diagrammartige Zeichnungen mussten folgen, die die relativen und von oben gesehenen Lagen der Gegenstände zeigten – eine Aufgabe, die nicht nur photographische Geschicklichkeit, sondern auch die eines erfahrenen Vermessers verlangte. Dann kam das Konservieren, das Herausschaffen und die Beschreibung in Frage – Arbeiten für einen Chemiker, für einen in der Behandlung von Altertümern erfahrenen Mann und endlich für einen Archäologen.

Diese Fragen wurden rasch gelöst durch die Hochherzigkeit unserer Kollegen von der amerikanischen Expedition des Metropolitan Museum of Art in New York. Als Antwort auf meine Bitte stellte mir mein hochgeschätzter Freund und Kollege A. W. Lythgoe, der Leiter der Ägyptischen Abteilung dieses Museums, alle Mitglieder seiner Expedition, die mir von Nutzen sein konnten, zum Nachteil ihrer eigenen Arbeit sofort telegraphisch zur Verfügung. Sein freundliches Anerbieten wurde später hochherzigerweise vom Vorstand und dem Direktor bestätigt.

Ein solches Glück hatte ich nicht zu erhoffen gewagt. Es schloss in sich die Beihilfe eines ihrer Assistenten, Mace, des Sachverständigen für Photographie Harry Burton, dem wir die Aufnahmen in diesem Buch verdanken, und der Zeichner der Expedition Hall und Hauser – eine Schar sehr fähiger Männer, die sowohl über umfassende archäologische Kenntnisse wie über Erfolge in der Grabungsarbeit verfügten. Auch möchte ich hier das Opfer hervorheben, das der Leiter der Ausgrabungen bei den Pyramiden von Lischt, Mace, in unserem Interesse brachte und das ein Aufgeben seiner vieljährigen Forschungsarbeiten in Lischt bedeutete; außerdem muss ich anführen, dass die Vorbereitungen zu diesem Buch zum größten Teil auf seinen Schultern ruhten. Endlich möchte ich dem Vorstand des Metropolitan Art Museum zu New York und seinem Direktor Edward Robinson, sowie Lythgoe und auch H. E. Winlock, deren eigene Expedition in Theben hierdurch nicht unbedeutend benachteiligt wurde, hiermit meinen aufrichtigsten und verbindlichsten Dank aussprechen.

Während ich mich in Kairo aufhielt, ereignete sich ein anderer Glücksfall. Der Direktor der Chemischen Abteilung der ägyptischen Regierung, Lucas, war gerade frei von Amtspflichten und bot mir seine chemischen Kenntnisse als wertvolle Hilfe an.

Schon vorher, als ich mir den voraussichtlich großen Umfang, den der Fund haben würde, vergegenwärtigte, hatte Callender in Erment, der mir so oft bei früheren Gelegenheiten Beistand geleistet hatte, seine Hilfe angeboten. Auch stellte mir Dr. Alan Gardiner seine ausgezeichneten philologischen Kenntnisse in freundlicher Weise zur Verfügung. Ebenso half mir der damals gerade in Ägypten weilende Professor James H. Breasted von der Universität Chicago mit seinen hervorragenden historischen Kenntnissen, indem er mich über die geschichtliche Bedeutung der Siegelabdrücke an den vier versiegelten, in verschiedenem Zustand aufgefundenen Türen des Grabes aufklärte.

Während der ganzen Zeit unseres Unternehmens wurde uns seitens aller Beamten der ägyptischen Regierung, die mit der Abteilung für Altertümer in Verbindung standen, größtes Entgegenkommen zuteil. Ich möchte hier dem Generaldirektor der ägyptischen Altertümerverwaltung, Lacau, gebührenden Dank aussprechen. Auch möchte ich sagen, wieviel Dank ich den Angestellten der „Times“ für ihre bereitwillige Mitarbeit in allen Sachen schulde, selbst in solchen, die außerhalb ihres eigenen Interesses lagen.

Lady Burghclere, Lord Carnarvons Schwester, die ihm so besonders nahestand, sage ich ergebensten Dank für ihre [in der deutschen Ausgabe gekürzte] biographische Skizze, die sie so liebenswürdig war, dem Buch beizugeben; niemand wäre besser als sie imstande gewesen, diesen Beitrag zu liefern.

Auch meinem lieben Freund Percy White, Professor der englischen Literatur an der ägyptischen Universität, muss ich für seine bereitwillige literarische Hilfe danken.

Zum Schluss möchte ich meiner ägyptischen Arbeiterschar, die jede ihr von mir anvertraute Arbeit treu und gewissenhaft ausgeführt hat, meine Anerkennung für ihre Dienste aussprechen. Der folgende Brief, der in seinem drolligen Englisch ihren Eifer während meiner Abwesenheit zeigt, verdient es wohl, verewigt zu werden.

Howard Carter

August 1923

Karnak, Luxor

5. August 1923

Mr. Howard Carter Esq. Ehrenwerter Herr!

Bitte diesen Brief zu schreiben in der Hoffnung, dass Ihr Euch guter Gesundheit erfreut und erbitte vom Allmächtigen, dass er Euch erhalte und in Sicherheit zu uns zurückbringe.

Bitte Eure Exzellenz zu benachrichtigen, dass Vorratsraum Nr. 15 in Ordnung ist, Schatz ist in Ordnung, der nördliche Vorratsraum ist in Ordnung, Wadain und Haus sind in Ordnung und bei Euren ganzen Arbeiten werden die Anordnungen nach Euren ehrenwerten Angaben weitergeführt.

Rais Hussein, Gad Hassan, Hassan Awad, Abdelad Ahmed und alle Gaffirs des Hauses möchten ihre besten Grüße senden.

Meine besten Grüße an Euer achtenswertes Selbst und an alle Mitglieder der Familie des Lords und an alle Eure Freunde in England.

Sich nach Eurer baldigen Ankunft sehnend Euer sehr gehorsamer Diener

Rais Ahmed Gurgar

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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