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Übungsräume für die Transformation - Den „train the eight“-Zyklus nutzen, um zu lernen, zu verändern und Ideen zu manifestieren. Worum geht es? Transformation ist kein Ziel – sie ist ein Weg. Ein Übungsweg. In einer Zeit der Unsicherheiten, der Komplexität und des tiefgehenden Wandels stellt sich die Frage neu: Wie können wir lernen, mit Veränderung zu leben – sie nicht nur zu bewältigen, sondern zu gestalten? Dieses Buch gibt eine überraschende Antwort: durch Übung. Heinz Peter Wallner und Kurt Völkl eröffnen mit „Übungsräume für die Transformation“ einen Denk- und Erfahrungsraum, in dem Veränderung als zyklischer Prozess entlang der liegenden Acht – dem „train the eight“-Zyklus – verstanden wird. Es geht um mehr als Tools oder Methoden: Es geht um eine neue Haltung zur Entwicklung, zum Leben und zur Welt. Der Zyklus durchläuft vier zentrale Domänen: THINK: Neues Denken, FEEL: Neue Haltung, ACT: Neues Tun und REFLECT: Neue Erkenntnis. Er fordert auf zu Entscheidungen, führt in den Fluss des Lebens und ruft zur guten Wiederholung – zur Übung auf, die zur Meisterschaft führt. Ein Buch für Menschen, die Transformation nicht als Ausnahme, sondern als Daseinsform begreifen. Und die bereit sind, sich selbst als „übendes Wesen“ neu zu entdecken. THINK-FEEL-ACT-REFLECT & ITERATE.
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Seitenzahl: 242
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Heinz Peter Wallner, Kurt Völkl
Übungsräume für die Transformation
Den „train the eight-Zyklus“ nutzen, um zu lernen, zu verändern und Ideen zu manifestieren
Edition Summerhill
Impressum:
1. Auflage, Copyright © 2025
Edition Summerhill e. U., Takern I/109, St. Margarethen/Raab, Österreich
Umschlaggestaltung: Dodo Kresse, Wien, Österreich, www.dodokresse.com
Grafiken: Heinz Peter Wallner (Handskizzen),
Dodo Kresse (Illustrationen auf Basis Midjourney)
Satz, Lektorat und Korrektorat: Dodo Kresse
Einsatz von KIs: Scribbr und Perplexity für Lektoratsunterstützung und Prüfung von Inhalten
E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH, Rudolstadt
ISBN 978-3-95197-223-7
E-Mail: [email protected] Web: www.summerhill.at
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1 Die Entwicklung von „train the eight“
2 Die Notwendigkeit der Veränderung
Die Dynamik der menschlichen Entwicklung
Die Dynamik der organisationalen Entwicklung
Das Zusammenspiel zwischen Veränderungen und Gewohnheiten
3 Die liegende Acht
Die liegende Acht als universelles Symbol
Die liegende Acht und die Veränderung mit „train the eight“
4 Der „train the eight – Zyklus”
Vorteile und Nutzenaspekte des „train the eight-Zyklus“
5 Die vier Domänen des „train the eight-Zyklus“
THINK – erster Quadrant, Domäne des Geistes – das Neue Denken
„FEEL“ – zweiter Quadrant: Domäne des Herzens – die Neue Haltung
„DECIDE“ – Point of Decision: Die Enthemmung zur Tat
„ACT“ – dritter Quadrant: Die Domäne der Bewegung – Neues Tun
„REFLECT“ – vierter Quadrant: die Domäne der Form – Neue Erkenntnis
„ITERATE“ – Point of no Return: Die Ermutigung zur guten Wiederholung
6 THINK: Erster Quadrant, Domäne des Geistes – das Neue Denken
Inspirationen zur Domäne des Geistes „Neues Denken“
Den Gedanken zulassen: „Es“ kann auch ganz anders sein
Der unermessliche Denkraum – Erkundung ohne Ende
Denn da ist keine Stelle, an der nicht etwas zu entdecken wäre
Was wir nicht denken, ist nicht der Fall und wird es nicht sein
Feld des Potenzials eröffnen
Sich von einer Idee erfassen lassen
Wirklichkeitskonstruktion aktiv nutzen
Einen Tautropfen abfangen, den Ozean sein lassen
Ein Ziel auswählen
Die Reise durch Neues Denken beginnen
Altes und Neues Denken – ein kleiner Gedankenspaziergang
Was wäre, wenn …?
7 FEEL: Zweiter Quadrant, Domäne des Herzens – Neue Haltung
Einige Einschränkungen und Bemerkungen
Inspirationen zur Domäne des Herzens, zur „Neuen Haltung“
Unsere Gedanken fühlen lernen
Denn da ist keine Stelle, an der nicht etwas zu fühlen wäre
Unsere unbewusste Intelligenz anzapfen
Das Denken sitzt nicht am Steuerrad, sondern das Fühlen
Denken und Fühlen sind eins – Gedanken werden Gefühle, Gefühle Gedanken
Gefühle machen Gedankenmuster verfügbar, gefühlte Ideen werden umsetzbar
Das fühlende Denken lernen und die Zauberworte Empathie und Intuition
Unser ganzes Leben im Augenblick – unser Erfahrungsgedächtnis
Gedächtnis in den Zellen – Milliarden kleine Flüsterer formieren sich
Geist-Herz-Resonanz – Gänsehaut oder bleiben lassen, den Zug pfeifen hören
Der Feel-Quadrant ist ein Zweistromland
Die Reise aus der Höhle – eine Geschichte über die neue Haltung
8 DECIDE: Point of Decision, erste Entscheidung – die Enthemmung zur Tat
Inspirationen zum Punkt der Entscheidung
Der Punkt der Entscheidung – an die Grenze gehen
Das Wagnis eingehen, sich begeistern zu lassen
Die Erregung nutzen, die eigenen Begrenzungen zu überschreiten
Entscheidung bringt uns in den Flow – in den Fluss des Lebens
Auflösung der Stauungen, Energien freisetzen
Komfortzonenausbruch riskieren
Die Innenweltgrenze durchbrechen und in die Außenwelt vorwagen
Die Krise willkommen heißen – neue Kleider anlegen
Das Risiko des Scheiterns bewusst mitnehmen
Wo Er war, soll Ich werden: strahlend auf die Bühne treten
9 ACT: Dritter Quadrant, Domäne der Bewegung – Neues Tun
Inspirationen zur Domäne der Bewegung – „Neues Tun“
Auf die Bühne gehen, sich zeigen, sich aussetzen und im Tun bewähren
Denn da ist keine Stelle, an der nicht etwas zu versuchen wäre.
„Probe“ Modus – Lust auf Experimente
Etwas wieder einmal zum ersten Mal tun
Agilität pur erleben – sich lebendig fühlen
Das Handeln ist klüger als das Denken – zumindest, wenn es komplex wird
Mutige Schritte tun, den Widerstand begrüßen
Wir dürfen scheitern, es darf scheitern – das Prinzip des Scheiterns
Das unvollständige, fehlerhafte, nicht perfekte Tun
Wir üben uns vorwärts, in kleinen Schritten.
Den Trainingsraum voll auskosten
10 REFLECT: Vierter Quadrant, Domäne der Form – Neue Erkenntnis
Inspirationen zur Domäne der Form, zur „Neuen Erkenntnis“
Dem Fliegenglas entkommen – Trial and Error hinter uns lassen
Die gute Wiederholung braucht neue Zielvektoren
Denn da ist keine Stelle, an der nicht etwas zu erkennen wäre
Durch bewusste Übung „in Form kommen“
Reflektiertes Werden manifestieren
Navigieren lernen, Ziele hinterfragen, Kurs anpassen
Gelingendes erkennen und integrieren, Misslungenes selektieren, verabschieden
Die Suche nach Essenzen – der Wert der Destillate
11 ITERATE: Point of No Return, zweite Entscheidung – Ermutigung zur guten Wiederholung
Inspirationen zur zweiten Entscheidung, zum Point of no Return
An diesem Punkt gibt es keine Möglichkeit zur Umkehr
Den Rubikon nicht zu überqueren ist ein Scheitern an unpassender Stelle
In Form kommen und in Form bleiben
Die iterativ testende Agilität
Die gute Wiederholung – und warum sie uns befreit
Üben geht über das Denken. Ich übe, also bin ich!
Meisterschaftsgedanken jeden Tag
Mein „personal mastery“
Meisterschaft braucht Training, viel Training
Die Ermutigung zur guten Wiederholung
12 Das Höhlengleichnis und der „train the eight – Zyklus“
13 Realität als Prozess der Transformation
Beweglich im Beweglichen
Die Welt ist ein Ereignisstrom
Organisationen sind ein Zweistromland.
14 Dynamische Balancen und die Überlebensfähigkeit
Die Aporien und die Dialektik
Die Aporie Exploitation und Exploration
Akkommodation und Assimilation in der kognitiven Entwicklung
Ambidextrie und Äquilibration
15 Das Ziel und die Motivation
Die Bedeutung von Zielen
Zusammenhang zwischen Zielen und Grenzen
Die Ziele der alten Helden
16 Über die Übung
Einige Merkmale der Übung
Die Übung auf einer höheren Ebene
Der ambidextre Mensch als T-Shaped Professional
Wohin uns die Übung führt
Die Formen der Wiederholung
Wiederholung und die Wiederkehr
Der Weg zur Meisterschaft
Und letztlich die Gewohnheiten
Die Macht der Gewohnheiten
Definition von Gewohnheiten
Wie Gewohnheiten entstehen
Das Hebelgesetz der Gewohnheit
Es gibt die guten und die schlechten Gewohnheiten
Gewohnheiten als Basis für ein gutes Leben
Entwicklung und Gewohnheiten sind eins.
17 Zukunft als Raum der Verbesserung
18 Räume sind Schäume
Schaum als Symbol der Fruchtbarkeit
Der neue Denkraum als „Gedankenschaum-Gebilde“
Wie die Fantasie dem Nichts entkommt
Die Wiederkehr der Fantasie
19 Literatur
Unsere Bücher
Zitierte Literatur
Nichts kann am Menschen bleiben, wie es war – die Gefühle werden reformiert, der Habitus wird neu geprägt, die Gedankenwelt von Grund auf restrukturiert, das gesprochene Wort saniert. Das ganze Leben erhebt sich als Neubau auf dem Fundament der guten Wiederholung.
Peter Sloterdijk
Zur Bildbeschreibung
Das Herzstück unserer Arbeit, das wir in diesem Buch vertiefen, ist der Entwicklungszyklus „train the eight“. Er beschreibt die Entwicklung von Menschen und Organisationen als einen Zyklus entlang einer liegenden Acht, den wir auch „Zyklus der Manifestation“ nennen. Dieser Zyklus zeigt, wie aus Visionen und Ideen konkrete Formen und wie sich aus Gedanken Wirklichkeiten manifestieren. Der Zyklus integriert den Menschen in seiner ganzen Komplexität, mit Geist-Herz-Resonanz, Rationalität und Intuition, wegweisenden Entscheidungen, konkretem Handeln und kontinuierlichem Lernen.
Seit vielen Jahren setzen wir den „train the eight – Zyklus“ als Denkwerkzeug erfolgreich in der Führungskräfteentwicklung und Changeberatung ein. Kürzlich erschien ein Beitrag von uns im englischen Buch „Navigation einer Organisation in Bewegung“ (Springer Nature), in dem wir die persönliche Herangehensweise von Führungskräften an eine „travelling organization“ beschreiben. Unser Beitrag lautet: The leader’s personal approach to navigating a travelling organization (Wallner, Völkl, 2022).
Unser erstes gemeinsames Buch „Das LILA Management Prinzip“ erschien Ende 2008 und stellte zum ersten Mal den „train the eight“ Entwicklungszyklus vor. Dieses Konzept ist das Ergebnis unserer langjährigen, inspirierenden Zusammenarbeit. Die Veröffentlichung führte zu zahlreichen Vorträgen und intensiven Diskussionen mit Kollegen, wodurch „train the eight“ kontinuierlich verfeinert und weiterentwickelt wurde. In den folgenden Jahren veröffentlichten wir weitere Bücher. 2018 erschien die zweite Auflage von „Das innere Spiel – Wie Entscheidung und Veränderung spielerisch gelingen“ im BusinessVillage Verlag, in dem wir eine umfassende Neuinterpretation von Veränderung und Führung in Unternehmen vorstellen.
In der geplanten Sequenz „Selfleadership – Teamleadership“ widmeten wir uns zunächst dem Konzept „train the eight“ als persönlichen Entwicklungszyklus für Führungskräfte. Im Buch „Fokus Self-Leadership – Gesunde und wirkungsvolle Selbstführung in Zeiten hoher Komplexität“ stellen wir ein ganzheitliches Framework für Selbstführung vor.
Der nächste Schritt war die Fokussierung auf Teamführung. Dabei interpretierten wir Team-Leadership als fluides Entwicklungsprojekt in einer immer komplexer werdenden Welt und gaben den Lesern vielfältige Einblicke und praktische Hilfestellungen. Das Buch dazu: „train the eight-Leadership: Wie Sie ein Führungssystem für hoch komplexe Situationen kreieren.“
Das vorliegende Buch widmet sich umfassend dem „train the eight“-Zyklus. Von unseren Leser:innen haben wir die Rückmeldung erhalten, dass der Entwicklungszyklus bisher meist aus einer bestimmten Perspektive, z. B. der Selbstführung, beschrieben wurde, aber nicht allgemein. Dieses Buch bietet nun eine generelle Darstellung des Zyklus und zeigt seine vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten.
Heinz Peter Wallner & Kurt Völkl
Kontakt: [email protected]
Zur Bildbeschreibung
Wesentliche Punkte:
Veränderung als Konstante: Veränderungen sind unvermeidlich im persönlichen, organisatorischen und gesellschaftlichen Leben.
Dynamik der Entwicklung: Menschliche Entwicklung ist ein iterativer Prozess des Lernens, der sich in ständiger Interaktion mit der Umwelt vollzieht.
Innere Haltung: Die Art, wie wir Veränderungen wahrnehmen und auf sie reagieren, wird stark durch unsere Haltungen geprägt.
Organisationaler Wandel: Organisationen müssen sich kontinuierlich an veränderte Bedingungen anpassen und ihre Strukturen und Kulturen weiterentwickeln.
Gewohnheiten und Veränderung: Gewohnheiten spielen eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung von Veränderungen.
Veränderung ist eine unvermeidliche Konstante im individuellen, organisatorischen und gesellschaftlichen Leben. Diese Dynamik ist tief in der Natur des Lebens und der menschlichen Existenz verwurzelt. Leben bedeutet Fluss, bedeutet ständige Veränderung und Anpassung an neue Herausforderungen. Die Welt stellt sich uns als ein einziges großes Übungsfeld dar, auch wenn wir dies nicht immer erkennen oder akzeptieren wollen. Lassen Sie uns gemeinsam einige der Aspekte betrachten, warum der Wandel unser Leben, persönlich und als Teil von Organisationen, so tiefgreifend prägt und bestimmt.
Die menschliche Entwicklung ist ein dynamischer Prozess des Lernens, des Wachstums und der Veränderung. Es ist ein iterativer Prozess, also ein Vorgang, der Schritt für Schritt abläuft und bei dem jede Handlung eine Rückbezüglichkeit zu uns selbst aufweist. Wir kreieren uns selbst, indem wir an uns arbeiten und das Leben leben. In unserem ständigen Austausch mit der Umwelt sind wir in ein komplexes Netz von Wechselwirkungen eingebunden. Wir tauschen nicht nur Informationen durch Kommunikation, sondern auch Stoffe und Energie aus, beeinflussen und belasten damit die Umwelt und werden von ihr beeinflusst und belastet. Dieser dynamische Prozess lässt sich als unser ständiges „Zur-Welt-Kommen“ beschreiben. Möge es uns dabei gelingen, als Menschen zu reifen und uns zu bewähren.
In diesem Prozess der Entwicklung prägen wir verschiedene Aspekte unserer Persönlichkeit aus und lassen innere Einstellungen in uns reifen. Diese Einstellungen oder Haltungen spielen eine entscheidende Rolle dabei, wie wir Veränderungen wahrnehmen, auf sie reagieren und schließlich mit ihnen umgehen. Unsere inneren Haltungen bestimmen unser Verhalten gegenüber jeder Form von Veränderung, unabhängig davon, ob sie von außen an uns herangetragen wird oder von uns selbst ausgeht. Wir können mit der Zeit eine neophile, eine veränderungsfreundliche oder neophobe, eine veränderungsfeindliche Haltung hervorbringen.
Beispielsweise kann eine Person, die eine positive und offene Einstellung gegenüber Veränderungen entwickelt hat, neue Herausforderungen tatsächlich als Chance für Wachstum und Entwicklung sehen. Im Gegensatz dazu kann eine Person mit einer eher ängstlichen Einstellung Schwierigkeiten haben, sich anzupassen und sich Veränderungen zunehmend widersetzen. Durch die bewusste Kultivierung unserer Haltungen werden wir nicht nur unser persönliches Leben bereichern, sondern auch positive Veränderungen in den Organisationen und in der Gesellschaft insgesamt fördern.
Organisationen stehen vor der ständigen Herausforderung, sich an veränderte Umweltbedingungen anzupassen, neue Technologien zu integrieren und gesellschaftliche Veränderungsprozesse zu erkennen und in Wertschöpfung umzusetzen, um nur die wichtigsten Aspekte zu nennen. Um wettbewerbsfähig und relevant zu bleiben, sind ein kontinuierlicher Veränderungsprozess und manchmal auch eine schnelle Transformation notwendig.
In einer zunehmend komplexen Umwelt kann die Entwicklung von Organisationen als interne „Komplexifizierung“ verstanden werden. Dieser Prozess beinhaltet die kontinuierliche Anpassung und Neugestaltung interner Strukturen, Prozesse und Kulturen. Unternehmen müssen beweglich und flexibel sein, um den vielfältigen Anforderungen gerecht zu werden und die Chancen des Wandels zu nutzen, anstatt daran zu zerbrechen.
Ein wesentlicher Bestandteil dieser Dynamik ist die Fähigkeit einer Organisation, eine Kultur des Lernens und der Innovation hervorzubringen. Durch die Schaffung eines Umfelds, in dem kontinuierliches Lernen und Anpassungsfähigkeit geschätzt werden, können Organisationen besser auf unvorhergesehene Herausforderungen reagieren und gleichzeitig neue Chancen erkennen und nutzen.
Eine besondere Herausforderung stellt die Integration neuer Technologien dar. Sie erfordert nicht nur vielfältige unternehmerische Fähigkeiten, sondern auch die Bereitschaft, bestehende Denk- und Handlungsweisen radikal in Frage zu stellen und neu auszurichten. Dabei werden viele Überlieferungen der letzten Jahre, oft Jahrzehnte, in Frage gestellt, kritisch hinterfragt, weiterentwickelt oder auch verworfen.
Wir werden später noch erörtern, warum auch dem Gegenpol des Wandels, dem Bewahren, eine große Bedeutung zukommt. Veränderung kann immer nur auf dem Nährboden des Bestehenden stattfinden, auch wenn wir die Herausforderungen der Zukunft nur in den seltensten Fällen aus den Herkunftsbeständen abdecken können.
Veränderungen und Gewohnheiten sind eng miteinander verbunden, denn Gewohnheiten spielen eine entscheidende Rolle dabei, wie wir Veränderungen wahrnehmen und mit ihnen umgehen. Und jede Veränderung ist eine Art Spiel mit Gewohnheiten, bei dem wir alte Gewohnheiten gegen neue Gewohnheiten eintauschen.
Gewohnheiten sind automatisierte Verhaltensweisen, die durch wiederholtes Handeln, also durch Übung, entstehen und uns helfen, unseren Alltag effizient zu gestalten und letztlich unser ganzes Leben lebbar, lebenswert und sinnerfüllt zu machen. Gewohnheiten können aber auch als Barrieren wirken, wenn sie uns daran hindern, neue Wege zu gehen und uns an veränderte Bedingungen anzupassen. Wir sprechen dann nach Peter Sloterdijk von einer „Treibhausexistenz“, einem Leben in der Komfortzone, in der alles bekannt und alles „angerichtet“ ist.
Der Prozess der Gewohnheitsbildung verläuft in mehreren Phasen: zunächst die bewusste Entscheidung für ein neues Verhalten, dann die regelmäßige Wiederholung dieser Handlung, bis sie schließlich automatisiert wird. Dieser Prozess wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, darunter von unserer inneren Motivation, also den spürbaren Belohnungssystemen, die unser Gehirn als solche wahrnimmt, und vom Kontext, in dem wir agieren. Nach Charles Duhiggs1 Darstellungen zur Gewohnheitsbildung spielen Auslösereiz, Routine und Belohnung eine zentrale Rolle bei der Etablierung und Veränderung von Gewohnheiten.
Es gibt auch einen Zusammenhang von Veränderung und Gewohnheiten mit der Verfügbarkeit von Informationen. Der Kommunikationswissenschaftler Walther von La Roche2 hat zwischen Erstmaligkeit und Bestätigung von Informationen unterschieden. Mit dieser Unterscheidung ist Folgendes gemeint:
Erstmaligkeit bezieht sich auf neue Informationen oder Erfahrungen, die unser bestehendes Weltbild herausfordern und das Potenzial haben, eine Verhaltensänderung zu initiieren. Diese Art von Information ist oft disruptiv und erfordert eine intensive kognitive und emotionale Auseinandersetzung. Sie kann als Initialisierung von Veränderungen und damit auch als Katalysator für die Entstehung neuer Gewohnheiten dienen, da sie uns dazu zwingt, alte Muster zu überdenken und neue Handlungsmöglichkeiten zu erkunden. Informationen mit der Qualität hoher Erstmaligkeit können uns also irritieren und Aufmerksamkeit erzeugen.
Bestätigung hingegen bezieht sich auf Informationen, die bestehende Überzeugungen und Verhaltensweisen stützen. Hierbei geht es um Informationen, die dem Empfänger bereits bekannt sind oder die er erwartet hat, weil sie wiederholt aufgetreten sind. Diese Informationen bestätigen vorhandenes Wissen und haben daher keinen Neuigkeitswert mehr. Jene Art von Information trägt dazu bei, bestehende Gewohnheiten zu festigen und zu stabilisieren, da sie das Gefühl von Sicherheit und Vorhersehbarkeit unterstützt. Bestätigende Informationen sind besonders wirksam, wenn es darum geht, einmal etablierte Gewohnheiten aufrechtzuerhalten und zu vertiefen.
In einem Veränderungsprozess ist es entscheidend, die richtige Balance zwischen Erstmaligkeit und Bestätigung im Umgang mit Informationen zu finden. Zu viel Erstmaligkeit kann überfordernd wirken und wird zu Widerständen führen, während zu viel Bestätigung das Risiko birgt, in alten Mustern stecken zu bleiben. Ein bewusster Umgang mit diesen beiden Informationsqualitäten ermöglicht es, Veränderungen nicht nur anzustoßen, sondern auch richtig dosiert umzusetzen.
Zur Bildbeschreibung
Wesentliche Punkte:
Symbolik der liegenden Acht: Die liegende Acht (∞) symbolisiert Unendlichkeit, ständige Wiederholung und Balance, was auf kontinuierliches persönliches Wachstum und Veränderung hinweist.
Verbindung von inneren und äußeren Prozessen: Geist und Herz stehen für innere Prozesse, während Bewegung und Form äußere Handlungen repräsentieren. Beide sind gleich wichtig für eine nachhaltige Entwicklung.
Übung und Wiederholung: Das Konzept der liegenden Acht betont kontinuierliches Üben und Reflektieren, unterstützt durch Peter Sloterdijks Konzeption des Menschen als übendes Wesen.
Flexibilität und Anpassung: Die Form der liegenden Acht, die sich im ersten Quadranten öffnet, steht für Offenheit gegenüber neuen Ideen und die Fähigkeit, sich ständig anzupassen.
Symbolik der Schleifen: Große Schleifen symbolisieren Wachstum und Reife, kleine Schleifen hingegen Rückentwicklung und geistige Verengung.
Zur visuellen Beschreibung des „train the eight-Zyklus“ verwenden wir eine liegende Acht, also das Unendlichkeitszeichen (∞). Daher kommt auch die Bezeichnung „train the eight“, was soviel bedeutet wie „nutze die Gelegenheit, entlang einer liegenden Acht zu trainieren“. In diesem alten Symbol der liegenden Acht stecken viele Bedeutungen. Einige dieser Bedeutungsspuren wollen wir hier aufgreifen und zur Unterstützung des „train the eight-Zyklus“ nutzen. Unser Ziel ist es, die Symbolkraft der liegenden Acht für ein besseres und tieferes Verständnis von Entwicklungen und Veränderungsprozessen zu erschließen.
Die liegende Acht, auch „Lemniskate“ genannt, ist seit Jahrhunderten in verschiedenen Kulturen und philosophischen Systemen ein Zeichen der Unendlichkeit. Ihre einfache, sich kreuzende Form symbolisiert Gleichgewicht und Harmonie, die über das unmittelbar Sichtbare hinausgehen und tiefere, universelle Wahrheiten berühren.
In der Geschichte der Menschheit wurde die liegende Acht in verschiedenen Kontexten verwendet, von der antiken Tarot-Symbolik bis zur mathematischen Darstellung der Unendlichkeit. Jede Kultur, die dieses Symbol übernommen hat, hat ihm ihre eigenen spezifischen Bedeutungen gegeben, die von Ewigkeit und Wiedergeburt bis zu Gleichgewicht und Verbundenheit reichen. Die mathematische Verwendung der liegenden Acht bietet einen spannungsreichen Kontrast zu ihrer spirituellen Bedeutung und zeigt, wie abstrakte Konzepte wie die Unendlichkeit sowohl in der exakten Wissenschaft als auch in der metaphysischen Betrachtung eine Rolle spielen.
Die liegende Acht illustriert die Idee, dass Entwicklung ein kontinuierlicher Prozess ist, der weder Anfang noch Ende hat. Veränderung wird somit als ein endloser Zyklus visualisiert.
Unendlichkeit und Kontinuität: Die liegende Acht symbolisiert Unendlichkeit und immerwährende Bewegung. Im Zusammenhang mit dem „train the eight-Zyklus“ verdeutlicht dies die Idee, dass persönliches Wachstum und auch jede andere Entwicklung kontinuierlich sind und kein definiertes Ende haben. Der Zyklus von Geist, Herz, Bewegung und Form wiederholt sich immer wieder und ermöglicht so eine ständige Verbesserung und Anpassung. Wir kommen hier zum Begriff der Übung durch „gute Wiederholung“, aber dazu später mehr.
Verbindung und Balance: Die beiden Schleifen der liegenden Acht sind miteinander verbunden und bilden eine harmonische Einheit. Dies kann die Balance zwischen verschiedenen Aspekten und Polaritäten der Entwicklung darstellen: Geist und Herz, Bewegung und Form oder wir „Innen“ und „Außen“. Im „train the eight-Zyklus“ bedeutet dies, dass alle Elemente der Entwicklung miteinander verbunden und gleich wichtig sind. Denken, Fühlen, Handeln und Reflektieren sind gleich wichtig und machen nur als Ganzes Sinn. Wir sind davon überzeugt, dass Ausgewogenheit und Integration der Schlüssel zu nachhaltiger Veränderung sind.
Zwei Hälften als ein Ganzes: Jede Schleife der liegenden Acht kann als repräsentativ für verschiedene Domänen und Phasen des Zyklus angesehen werden. Eine Schleife kann die inneren Aspekte der Veränderung (Geist und Herz) symbolisieren, die andere die äußeren Aspekte (Bewegung und Form). Diese Sichtweise hilft zu verdeutlichen, dass innere Denkwelten und Überzeugungen genauso wichtig sind wie äußere Handlungen und sichtbare Ergebnisse.
Übung und Wiederholung:Peter Sloterdijk betont in seinen Arbeiten die Bedeutung der Übung und die Darstellung des Menschen als übendes Wesen. Die liegende Acht als Symbol für ständige Wiederholung und Übung passt perfekt zu dieser Philosophie. Der „train the eight-Zyklus“ fördert kontinuierliches Üben und Reflektieren als wesentliche Bestandteile persönlicher und organisatorischer Entwicklung. Die liegende Acht symbolisiert den Weg zur Meisterschaft.
Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Die fließenden, ununterbrochenen Linien der liegenden Acht symbolisieren Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Der „train the eight-Zyklus“ ermutigt dazu, offen für neue Ideen und Veränderungen zu bleiben und sich ständig an neue Gegebenheiten anzupassen.
Geschlossen und doch offen: Die liegende Acht, wie wir sie verwenden, ist einmal eine geschlossene liegende Acht als Symbol für Gewohnheiten und Routinen in unserem Leben. Wir wiederholen, was wir schon kennen und bringen die Handlungen zur Perfektion und damit in den vertrauten Bereich, den wir Komfortzone nennen. Die liegende Acht öffnet sich jedoch im ersten Quadranten (oben rechts) zu einem neuen Denken. Dies symbolisiert die Öffnung unseres Geistes für neue Welten, für neue Möglichkeiten. Die Entwicklung beginnt.
Der Ursprung als wichtiger Entscheidungspunkt in alle Richtungen: Die liegende Acht hat einen Ursprung. Dieser Ursprung ist kein klassischer Mittelpunkt wie bei einem Kreis. Vielmehr ist es ein Entscheidungspunkt, von dem aus die Entwicklung beginnt und der immer wieder durchlaufen wird. Jedes Mal muss an diesem Ursprungspunkt eine Entscheidung getroffen werden. Diese Entscheidungen sind auch Scheidepunkte zwischen innerer und äußerer Welt. Von den Entscheidungen, die wir die „Enthemmung zur Tat“ und die „Entscheidung zur Wiederholung“ nennen, wird später noch die Rede sein.
Die Brennpunkte der Polarität: Die liegende Acht hat zwei Brennpunkte, je einen in jeder der beiden Schleifen. Diese beiden Brennpunkte bilden das symbolische Spannungsfeld, das die Entwicklung antreibt. Jede Entwicklung braucht Energie, die aus der Polarität und aus dem Konflikt heraus entsteht, der zur Entwicklung Anlass gibt. Es gibt keine Entwicklung, wenn wir diese innere Spannung nicht spüren, wenn es keine Dissonanz gibt zwischen den Problemen, die gelöst werden müssen, und den Möglichkeiten, die wir haben, um sie zu lösen. Dieses Spannungsfeld kann auch als „vertikale Spannung“ im Sinne von Peter Sloterdijk verstanden werden. Wir Menschen fühlen uns immer zu einem „besseren Oben“ hingezogen. Diese Spannung ist der Motor der Entwicklung.
Große Schleifen als Zeichen zunehmender Reife und Meisterschaft: Die liegende Acht wird bei jedem Durchlauf, wenn sie sich in der Domäne des Geistes öffnet, nach außen hin wachsen und immer größere Schleifen ziehen. Symbolisch können wir die Fläche unter der Kurve der liegenden Acht als unseren Reifegrad betrachten. Je mehr Schleifen wir „mit einem offenen Geist“ gezogen haben, umso weiter ist unsere Entwicklung gediegen. Eine große Fläche unter der liegenden Acht ist ein Zeichen der Meisterschaft.
Kleine Schleifen als Zeichen der Degenerierung: Wir Menschen kennen auch Zeiten, in denen unser Geist verschlossen bleibt und sich zunehmend verengt. Statt innerem Wachstum tritt dann eine Rückentwicklung ein. Wir verlernen, vergessen und verschließen unseren Geist, was eine Verengung unseres ganzen Seins zur Folge hat. Es ist wie der Aufenthalt in einer „Filterblase“ in sozialen Netzwerken, in der Meinungen immer enger und verdichteter werden. Der Geist verarmt, die Gefühle verkümmern und das Handlungsspektrum wird eingeschränkt. Das Lernen bekommt ein negatives Vorzeichen, und die Schleifen der liegenden Acht werden enger.
Zur Bildbeschreibung
Wesentliche Punkte:
Ganzheitlicher Entwicklungsrahmen: Der Zyklus verbindet Geist, Herz, Bewegung und Form, um kontinuierliches Lernen und persönliche sowie organisatorische Entwicklung zu beschreiben.
Iteratives Lernen: Veränderung wird als Prozess mit guten Wiederholungen dargestellt, bei dem neue Denkweisen, Haltungen und Handlungen immer wieder überprüft und weiterentwickelt werden.
Veränderung und Gewohnheiten: Der Zyklus unterstützt das Wechselspiel zwischen alten und neuen Gewohnheiten.
Anwendungsbreite: Der Zyklus kann auf individuelle, teambezogene und organisationale Veränderungsprozesse angewendet werden.
Kombination von Denklandschaft und Prozess: Der Zyklus visualisiert den Veränderungsprozess, integriert kognitive, emotionale und physische Dimensionen und hilft, die inneren und äußeren Aspekte von Veränderung besser zu verstehen.
„train the eight“ beschreibt einen ganzheitlichen Entwicklungszyklus, der auf der Symbolik der liegenden Acht basiert. Es dient als eine Art „Denkwerkzeug“ im Umgang mit allen Formen der Entwicklung, des kontinuierlichen Lernens, der Persönlichkeitsentwicklung und Selbstführung, der Veränderung auf organisationaler Ebene oder in anderen sozialen Systemen. Der Entwicklungszyklus veranschaulicht, wie durch die Integration von Geist, Herz, Bewegung und Form ein Prozess des kontinuierlichen Wachstums und der Erneuerung stattfinden kann.
Wir sind uns der Komplexität des realen Prozesses einer Veränderung bewusst und wir sind uns darüber im Klaren, dass unsere Darstellung nur einen sehr kleinen Ausschnitt zeigt und wir nur einen sehr begrenzten Einblick in das große Ganze geben können. Um diesen Denkrahmen in seiner Einfachheit anzuerkennen und praktisch zu nutzen, ist es erforderlich, Mut zur Unschärfe und Liebe zum großen Muster zu zeigen.
Wir möchten darauf hinweisen, dass wir „train the eight“ nicht als „Modell“ bezeichnen. Für uns ist „train the eight“ ein Denkrahmen, der für Menschen, die sich mit Veränderungen beschäftigen sehr nützlich sein kann. Wir sprechen vom „train the eight-Zyklus“, der viel Erklärungspotenzial beinhaltet und der es uns ermöglicht, Veränderung, Entwicklung und Lernen in wichtigen Punkten viel besser zu verstehen. Wir empfehlen Ihnen, selbst zu prüfen, ob der „train the eight-Zyklus“ für Sie hilfreich sein kann. Wenn ja, wenden Sie ihn an. Wenn nicht, suchen Sie sich ein anderes Konzept oder Modell aus einer Vielzahl von Erklärungsansätzen für Veränderung und Entwicklung aus. Hier nennen wir nur einige wenige Beispiele, die Bekanntheit erreicht haben:
PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act) von W. Edwards Deming
PSI-Theorie (Persönlichkeits-System-Interaktionen) von Julius Kuhl
Emotionale Phasen im Veränderungsprozess von Elisabeth Kübler-Ross
Drei-Phasen-Modell von Kurt Lewin
Das 8-Schritte-Modell von John P. Kotter
Das Switch-Modell von Chip und Dan Heath
Im folgenden Text werden wir den Begriff: „train the eight-Zyklus“ oft mit „TT8Z“ abkürzen.
Im Folgenden möchten wir einige Aspekte des TT8Z hervorheben und aufzeigen, welchen Nutzen es haben kann, gerade diesen Zyklus näher zu betrachten und für unterschiedliche Veränderungs- und Entwicklungsvorhaben einzusetzen.
Ganzheitliche Entwicklung: Der TT8Z lädt uns ein, Entwicklung ganzheitlich zu denken. Im Zyklus werden die kognitive, die emotionale und die körperlich-kinästhetische Dimension verbunden und „integriert“. Geist, Herz, Bewegung und Form bilden dabei eine Einheit, die energetisieren und Resonanzphänomene zeigen kann.
Kontinuierliches Lernen und Anpassung: Der TT8Z repräsentiert die Idee, dass Lernen und Entwicklung iterative Prozesse, also Übungsmodi sind. Unser neues Denken eröffnet neue Möglichkeiten, Ideen zu fühlen und Haltungen zu verändern, was uns wiederum ein erweitertes Handlungsspektrum eröffnet. Unsere Reflexion gibt der Wiederholung einen guten Entwicklungsvektor und wird so auf unser Denken rückgekoppelt. Jede Veränderung und jede Entwicklung werden zur Übungsaufgabe.
Veränderung und Gewohnheiten gemeinsam denken: Der TT8Z lädt uns ein, unser Leben als Bündel an Gewohnheiten zu verstehen, die uns stützen und stärken. Unser Leben folgt dann der Bahn entlang einer liegenden Acht, die sich nicht öffnet, sondern im Modus der Perfektion geschlossen und konstant bleibt. Gleichzeitig fordert der TT8Z dazu auf, den eigenen Geist zu öffnen und sich neuen Entwicklungen zu stellen. Im nächsten Schritt öffnet sich die liegende Acht und der Zyklus wird zum Veränderungszyklus. Alte Gewohnheiten werden durch neue Gewohnheiten ersetzt.
Ein Zyklus, viele Entwicklungsaufgaben: Der TT8Z ist in seinen Grundzügen invariant gegenüber dem Objekt der Veränderung. Er eignet sich somit zur Beschreibung persönlicher Entwicklungen, zur Selbstführung, zum Lernen, zur Begleitung von Veränderungsprozessen in Teams oder in Organisationen. Es besteht somit die Möglichkeit, mit einem Zyklus zu arbeiten und dabei die Ebene der Veränderung zu wechseln. Zu den Anwendungsbeispielen zählen kulturelle Transformationsprozesse, Innovationsprojekte oder Lernprozesse in Unternehmen.
Viele Grundelemente wirkungsvoller Veränderungen in einem Zyklus: Veränderungen erfordern einen Anfangsimpuls, sie brauchen einen offenen Geist, passende Haltungen und Motivationen. Sie leben von Entscheidungen, vom konkreten neuen Tun und Handlungen, und sie brauchen Erkenntnisse und Reflexionen. Aber Veränderung braucht auch Energie, eine Polarität, eine Spannung aus einem Konflikt. Wir müssen, um Veränderungen zu verstehen, zwischen unserer Innenwelt und der Außenwelt unterscheiden, zwischen unserem Denken und unseren Haltungen, zwischen unseren Handlungen und unseren Reflexionen. Veränderung soll sich auch in einer Differenz erkennbar machen, weil etwas anders und vielleicht sogar besser werden soll. Alle diese Aspekte sind im TT8Z visualisierbar und daher in Summe integrativ leichter verstehbar.
Denklandschaft und Prozess in einem: Der TT8Z ermöglicht es uns, Veränderungen prozesshaft durchzudenken und als iterative Sequenz mit Wiederholungen zu verstehen. Die vier Dimensionen des TT8Z können aber auch als „Landschaft“ interpretiert werden, um verschiedene Aspekte von Entwicklung und Veränderung zu veranschaulichen. Dann nutzen wir die „train the eight-Landschaft“ um Konzepte umfassend darzustellen. Wir sprechen dann im ersten Quadranten von neuen Ideen und Konzepten, im zweiten Quadranten von Werten, Haltungen und Einstellungen, im dritten Quadranten von Handlungsansätzen, Methoden und Tools und im vierten Quadranten von Lernmustern und Reflexionsmethoden. In unserem Buch „train the eight-Leadership“ haben wir damit beispielsweise unterschiedliche Führungskonzepte dargestellt und detailreich beschrieben (Wallner, Völkl, 2022).
Zur Bildbeschreibung
Wesentliche Punkte:
Vier Domänen des Zyklus: Die Phasen des Veränderungsprozesses durchlaufen die Domänen Denken (Think), Fühlen (Feel), Handeln (Act) und Reflektieren (Reflect), wobei das Zusammenspiel von inneren und äußeren Prozessen betont wird.
Erste Entscheidungspunkte: Nach „Think“ und „Feel“ folgt die „Enthemmung zur Tat“ – der entscheidende Schritt, bei dem man die Komfortzone verlässt und ins Handeln übergeht.
Reflexion und Wiederholung: Der letzte Quadrant „Reflect“ führt zu einem zweiten Entscheidungspunkt, der guten Wiederholung, die den Zyklus fortsetzt, um eine nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten.
Iteration als Schlüssel zum Erfolg: Durch kontinuierliche Iteration und Übung wird die persönliche oder organisatorische Entwicklung vorangetrieben und zur Meisterschaft geführt.