Umkämpfte Wissenschaften – zwischen Idealisierung und Verachtung - Frieder Vogelmann - E-Book

Umkämpfte Wissenschaften – zwischen Idealisierung und Verachtung E-Book

Frieder Vogelmann

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Beschreibung

Über die Wissenschaften wird derzeit gestritten: über ihre Ergebnisse, ihre Methoden und ihre Praktiken. Das ist ihrer gesellschaftlichen Bedeutung angemessen, führt aber zu einem gefährlich verkürzten Verständnis, als gäbe es nur "die eine Wissenschaft". Gegen die Leugnung »der Wissenschaft« errichten ihre Verteidiger*innen ihrerseits ein Ideal, das Wissenschaft gegen Kritik immunisiert, ihre Vielfalt verdeckt und Wissenschaftsleugner*innen in die Hände spielt, da ihm keine Forschungspraxis entspricht. Gegen dieses schädliche Ideal plädiert Frieder Vogelmann für ein realistisches Verständnis wissenschaftlicher Praktiken.

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Frieder Vogelmann

Umkämpfte Wissenschaften

Reclam

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2023 Philipp Reclam jun. Verlag GmbH, Siemensstraße 32, 71254 Ditzingen

Covergestaltung: Cornelia Feyll, Friedrich Forssman

Gesamtherstellung: Philipp Reclam jun. Verlag GmbH, Siemensstraße 32, 71254 Ditzingen

Made in Germany 2023

RECLAM ist eine eingetragene Marke der Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart

ISBN978-3-15-962192-0

ISBN der Buchausgabe 978-3-15-014359-9

www.reclam.de

Inhalt

Die spontane Philosophie der Wissenschaften

1. Verachten

1.1 Organisierte Klimawandelleugnung

1.2 Impfgegnerschaft

1.3 Politisch durchgesetzte Ignoranz

2. Idealisieren

2.1 Der nostalgische Positivismus: It’s the Science, Stupid!

2.2 Eine kurze Geschichte des Abgrenzungsproblems

3. Ein realistisches Bild wissenschaftlicher Praktiken

3.1 Was heißt hier ›realistisch‹?

3.2 Jenseits des ›Sozialkonstruktivismus‹

3.3 Wissenschaftliche Praktiken in all ihrer Pracht

3.4 Nichtsouveräne Erkenntnistheorie

4. Wahrheit ohne Alleinherrschaftsanspruch

4.1 Wahrheit als Kraft

4.2 Ein bescheidenes Abgrenzungskriterium

4.3 Die Probe aufs Exempel

Keine Reinheitsgebote!

Zu dieser Ausgabe

Literaturhinweise

Zum Autor

Die spontane Philosophie der Wissenschaften

Über Wissenschaften wird gestritten: über ihre Ergebnisse, ihre Methoden und ihre Praktiken. Welche ihrer Aussagen gelten, welche sind schon wieder überholt, und was ist als verbindlicher Forschungsstand anzusehen? Wie wurden die jeweiligen Ergebnisse erzielt, welche Reichweite können sie beanspruchen, und halten sie einer kritischen Überprüfung stand? Welche Probleme sollten die Wissenschaften überhaupt bearbeiten, wofür bekommen sie Ressourcen von der Gesellschaft, und welche Rolle spielen sie in der Demokratie?

Um Antworten auf diese und ähnliche Fragen wird leidenschaftlich gerungen – und das ist auch gut so. Der Streit über die Wissenschaften gehört unmittelbar zu ihnen und ist ihrer Bedeutung für die Gesellschaft angemessen. Der menschengemachte Klimawandel oder die Corona-Pandemie führen uns tagtäglich sowohl die Relevanz fundierter wissenschaftlicher Erkenntnisse vor Augen als auch die Gefahren, die aus ihrer Vernachlässigung erwachsen. Zugleich verdeutlichen beide Beispiele, wie wenig solche Streitfragen rein innerwissenschaftliche Angelegenheiten sind. Wissenschaftliche Praktiken und ihre Ergebnisse (und zu diesen gehören nicht nur Aussagen über bestehende Sachverhalte oder Zusammenhänge, sondern auch technische Apparate wie der Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider am europäischen Kernforschungszentrum CERN, umgestaltete Natur wie Felder voller neuer Pflanzenzüchtungen oder öffentliche Einrichtungen wie Museen und Bibliotheken) stehen inmitten politischer, ökonomischer und kultureller Auseinandersetzungen. Weder waren sie je unumstritten, noch könnten sie ohne diese Konflikte fortbestehen.

Allerdings dominiert die gegenwärtigen Kontroversen ein eigentümlich verkümmertes Verständnis von Wissenschaften. Häufig denken wir nur an einige wenige Naturwissenschaften: meist an Physik und Biologie, manchmal an Chemie oder Geologie, kaum jemals an Ökologie oder Pharmazie. Geistes- und Sozialwissenschaften wie Soziologie, Pädagogik oder Linguistik werden deutlich seltener in unsere Überlegungen eingeschlossen, und wenn, dann drängen sich Ökonomie, Jura oder Geschichte in den Vordergrund. Und schon diese Unterteilung bereitet Probleme: Ist Mathematik eine Geisteswissenschaft, weil sie keine empirische Forschung betreibt? Gehört Geschichte zu den Sozialwissenschaften?

Eine erste Verkürzung im Streit über die Wissenschaften besteht also darin, die Vielfalt wissenschaftlicher Praktiken durch eine »einseitige Diät […] mit nur einer Art von Beispielen«1 zu beschneiden. Eine zweite Verkürzung folgt daraus, dass wir uns allein auf die Ergebnisse der Wissenschaften konzentrieren, als ob wir sie exklusiv anhand fertiger Theorien, verfügbarer Apparate oder von allen Zweifeln befreiten Aussagen verstehen könnten. Der Mikrobiologe und Wissenschaftstheoretiker Ludwik Fleck kritisierte bereits 1929:

Wenn von Naturwissenschaften die Rede ist, vergißt man meist, daß es eine naturwissenschaftliche, lebendige Praxis gibt und parallel eine papierene offizielle Gestalt. Diese zwei Welten sind aber oft so verschieden, wie die Praxis der demokratischen Regierung und ihre offizielle Theorie.2

Selbst Wissenschaftler*innen übersehen diese ›inoffizielle‹ Seite ihres Tuns oder spalten sie von der ›eigentlichen Wissenschaft‹ ab – insbesondere dann, wenn sie Studierenden oder der Öffentlichkeit erklären, was ihrer Meinung nach unter ›Wissenschaft‹ zu verstehen ist: in Lehrbüchern, wissenschaftstheoretischen Grundlagenkursen oder populärwissenschaftlichen Sachbüchern.

Der Philosoph Louis Althusser bezeichnet all solche »(›bewußten‹ oder ›unbewußten‹) Vorstellungen, die sich die Wissenschaftler von der wissenschaftlichen Praxis der Wissenschaften und von ›der‹ Wissenschaft schlechthin machen«, als die »spontane Philosophie der Wissenschaftler«3. Sie enthalte sowohl Überzeugungen, die unmittelbar aus der Forschungsaktivität hervorgehen und in ihr verankert sind, als auch weitergehende Annahmen über wissenschaftliche Praktiken im Allgemeinen oder sogar über ›die Wissenschaft‹ im Ganzen. Bemerkenswerterweise seien erstere zwar besser begründet, würden aber von letzteren überformt. Deshalb spricht Althusser von einer »spontanen Ideologie der Wissenschaftler«.

Allerdings sind beide Teile nicht scharf voneinander zu trennen. Zwar gibt es Überzeugungen in der spontanen Philosophie der Wissenschaften (nicht nur, aber eben auch von Wissenschaftler*innen), die enger an die wissenschaftlichen Tätigkeiten geknüpft sind als andere, doch liegt hier ein graduelles Verhältnis vor. Zudem bedingen sich beide Teile wechselseitig: Auch eng an die wissenschaftlichen Praktiken gebundene Überzeugungen sind Interpretationen, die von den ›luftigeren‹ Überzeugungen beeinflusst werden.

Daher sollten wir nicht so schnell von Ideologie sprechen, wie Althusser es tut. Es reicht, wenn wir uns klarmachen, wie stark die spontane Philosophie der Wissenschaften die Deutungen der aus den wissenschaftlichen Praktiken hervorgehenden Überzeugungen formt, und häufig verformt.

Eine solche Deformation beherrscht die gegenwärtigen Debatten über das Verhältnis zwischen wissenschaftlichen Praktiken und demokratischer Politik. Dazu trägt vor allem bei, dass wissenschaftliche Ergebnisse von der einen Seite pauschal in Frage gestellt oder ganz ablehnt werden, weshalb sich die andere Seite zur Verteidigung ›der Wissenschaft‹ als Ganzer berufen fühlt.

Organisierte Klimawandelleugnung und ein Teil der Impfgegner*innen liefern prägnante Beispiele für die Verachtung wissenschaftlichen Wissens. Selbst in der alltäglichen Politik werden wissenschaftliche Erkenntnisse oft verdrängt, wie die Kontroverse um eine Untersuchung des systemischen Rassismus in den deutschen Sicherheitsbehörden zeigt.

Viele Akteure haben diese Missachtung scharf verurteilt. Ihre Verteidigung ›der Wissenschaft‹ läuft jedoch aufgrund ihrer spontanen Philosophie der Wissenschaften häufig darauf hinaus, wissenschaftliche Praktiken zu idealisieren und damit gegen berechtigte Kritik zu immunisieren. Die als bedroht wahrgenommene Autorität der Wissenschaften soll so wiederhergestellt werden. Doch aus dem verständlichen Bedürfnis heraus, die Wissenschaften gegen ihre Verleugnung schützen zu wollen, entwickelt sich ein für die Wissenschaften und die Politik nicht minder gefährliches, unrealistisches Verständnis von wissenschaftlichen Praktiken, ein nostalgischer Positivismus.

Diese Konstellation ist der Wissenschaftstheorie wohlvertraut, wie ein berühmtes Gerichtsverfahren zum Kreationismus von 1981 zeigt. Anlass war die Erfindung von ›Creation Science‹. Da die US-amerikanische Verfassung es verbietet, religiöse Inhalte an staatlichen Schulen zu unterrichten, wollten die Kreationist*innen ihre Überzeugungen nicht als Religion, sondern als Wissenschaft anerkannt haben. Zu den Grundpfeilern dieser ›Wissenschaft‹ gehören in ihren Augen vor allem Annahmen wie die Schöpfung des Universums aus dem Nichts, die Unmöglichkeit, dass sich alle Lebewesen durch Mutation und natürliche Auslese aus einem gemeinsamen Ursprung entwickelt haben, dass insbesondere der Mensch nicht vom Affen abstammt sowie dass die Erde vom historischen Ereignis einer Sintflut geformt wurde und nur ca. 6000 Jahre alt ist.

Die Rechnung ging zunächst auf, denn der Bundesstaat Arkansas schrieb im »Balanced Treatment for Creation-Science and Evolution-Science Act« (kurz: Act 590) vor, dass Creation Science und Evolution Science an den Schulen gleichberechtigt zu lehren seien.

Dieser Erlass wurde im erwähnten Gerichtsverfahren für ungültig erklärt. Der zuständige Richter, William Overton, kam schnell zu dem Ergebnis, dass der Erlass die Verfassung verletze. Dem First Amendment zufolge dürfen Bundesstaaten nur säkulare Gesetze erlassen, die Religionen weder behindern noch fördern und die den Staat nicht in religiöse Kontroversen verwickeln. Act 590 hat keinen säkularen Zweck, doch Overton wollte darüber hinaus belegen, dass er auch die anderen beiden Kriterien nicht erfüllt, weil Creation Science keine Wissenschaft sei. Zur Begründung nutzte er den Kriterienkatalog für Wissenschaftlichkeit des Philosophen Michael Ruse:4

Wissenschaften orientieren sich an Naturgesetzen.

Wissenschaften müssen Erklärungen auf der Basis von Naturgesetzen liefern.

Wissenschaftliche Erklärungen und Ergebnisse können empirisch überprüft werden.

Wissenschaftliche Ergebnisse sind vorläufig und stellen nie das letzte Wort dar.

Wissenschaftliche Theorien und Ergebnisse sind falsifizierbar.

Creation Science habe keinen Platz für Naturgesetze, so der Richter, sondern nehme im Gegenteil Wunder sowie eine plötzliche Schöpfung aus dem Nichts an, mache kaum empirisch überprüfbare Vorhersagen und habe kein Interesse an einer kritischen Untersuchung und möglichen Falsifikation der eigenen Theorien. Folgerichtig erklärte Overton Act 590 für nichtig; Creation Science sei ein religiöses Dogma im säkularen Schafspelz.

So sehr Wissenschaftstheoretiker*innen das Ergebnis des Urteils begrüßten, so wenig Begeisterung verursachte seine Begründung. Der Wissenschaftstheoretiker Larry Laudan kritisierte scharf, dass Falsifizierbarkeit als Kriterium für Wissenschaftlichkeit nicht nur überholt sei, sondern auch am eigentlichen Problem vorbeigehe. Die Thesen von Creation Science ließen sich sehr gut falsifizieren – tatsächlich seien sie wiederholt falsifiziert worden. Darüber hinaus würden Naturgesetze nicht in allen Wissenschaften eine Rolle spielen (man denke an Ökonomie, Psychologie und Mathematik). Im Ergebnis werde durch das Urteil ein Zerrbild von Wissenschaften in der Öffentlichkeit zementiert: Der Sieg im Arkansas-Verfahren sei, so Laudan, »schal, da er nur erreicht wurde, indem ein falsches Klischee davon weiterverbreitet und kanonisiert wurde, was Wissenschaft ist und wie sie funktioniert.«5

Vor genau demselben Problem stehen wir heute: Die Idealisierung ›der Wissenschaft‹, so nachvollziehbar sie angesichts der gegen sie gerichteten Angriffe ist, propagiert eine falsche Vorstellung von wissenschaftlichen Praktiken, die deren Vielfalt, deren Geschichtlichkeit und deren Abhängigkeiten von ihren sozialen Kontexten ausblendet. Diese Überhöhung von Wissenschaften ist Wasser auf die Mühlen ihrer Verächter*innen, da keine realen wissenschaftlichen Praktiken ihr je entsprechen können.

Im Folgenden werde ich Schritt für Schritt ein anderes, realistisches Bild der Wissenschaften entwickeln. Dabei darf der Anlass für die Idealisierung nicht aus den Augen geraten. Denn es ist weiterhin notwendig, den Verächter*innen der Wissenschaften entgegenzutreten. Ich beginne daher mit drei Beispielen von Wissenschaftsfeindlichkeit (Kapitel 1) und betrachte anschließend die falsche, weil ›die Wissenschaft‹ verherrlichende Verteidigungsstrategie (Kapitel 2). Nachdem damit die Schwierigkeiten und Einsätze in der gegenwärtigen Debatte umrissen worden sind, zeichne ich mit Hilfe der Wissenschaftstheorie ein realistisches Bild wissenschaftlicher Praktiken und ihrer Ergebnisse (Kapitel 3). Anschließend begründe ich, dass dieses realistische Bild robust genug ist, um die epistemische Autorität der Wissenschaften selbstkritisch zu verteidigen, sodass wir nicht genötigt sind, sie zu idealisieren (Kapitel 4). Abschließend ziehe ich zwei Konsequenzen in Bezug auf die Rolle wissenschaftlicher Praktiken in der Demokratie, die sich ergeben, wenn wir unsere spontane Philosophie der Wissenschaften gegen eine realistische Vorstellung eintauschen.

In diesem Essay werden also drei Kernthesen entwickelt:

Gegen die Idealisierung von Wissenschaft benötigen wir eine realistische Auffassung wissenschaftlicher Praktiken.

Gegen die Verachtung von Wissenschaft muss ein solcher Realismus ihre Ergebnisse verteidigen können, wo sie es verdienen.

Wer ohnehin keine der beiden Extrempositionen vertreten will, lernt eine Möglichkeit kennen, wissenschaftliche Ergebnisse begründet anzuerkennen und in demokratische Prozesse einzubeziehen, ohne auf ihre Kritik verzichten zu müssen.

1. Verachten

Die Wissenschaften haben die Wahrheit nicht gepachtet. Sie machen Fehler, reproduzieren systematische Vorurteile, und immer wieder versagen ihre internen Korrekturmechanismen. Skepsis gegenüber ihren Resultaten ist insofern angemessen und entspricht dem Selbstverständnis von Wissenschaftler*innen, die dazu ausgebildet wurden und werden, ihren Kolleg*innen auf die Finger zu schauen.

Zweifel an einzelnen Resultaten oder spezifischen Methoden ist also berechtigt. In Einzelfällen gilt das sogar für eine Ausweitung auf ganze Forschungstraditionen oder wissenschaftliche Disziplinen. Gleichwohl besteht ein Unterschied zwischen berechtigter Skepsis und der über diese hinausgehenden radikalen Verweigerung, wissenschaftliche Ergebnisse anzuerkennen, wie die folgenden drei Beispiele zeigen. Der wohl eindeutigste Fall dürfte die organisierte Leugnung des menschengemachten Klimawandels sein; anschließend geht es um Impfgegnerschaft und die politisch motivierte Verhinderung von Studien über institutionellen Rassismus in deutschen Sicherheitsbehörden. In allen drei Fällen sind politische und erkenntnis- bzw. wissenschaftstheoretische Aspekte eng miteinander verflochten, doch sind sie ebenso verschieden wie die jeweiligen organisatorischen Formen, strategischen Ziele und die Intensität der Wissenschaftsfeindlichkeit.

1.1 Organisierte Klimawandelleugnung

Man könnte sich kein besseres Beispiel für die Leugnung wissenschaftlicher Ergebnisse zum menschengemachten Klimawandel wünschen als das Grundsatzprogramm der Alternative für Deutschland (AfD) von 2016. Unter der Überschrift »Klimaschutzpolitik: Irrweg beenden, Umwelt schützen« heißt es:

Das Klima wandelt sich, solange die Erde existiert. Die Klimaschutzpolitik beruht auf hypothetischen Klima-Modellen basierend auf computergestützten Simulationen des IPCC (»Weltklimarat«). Kohlendioxid (CO2) ist kein Schadstoff, sondern ein unverzichtbarer Bestandteil allen Lebens.

Der IPCC versucht nachzuweisen, dass die von Menschen verursachten CO2-Emissionen zu einer globalen Erwärmung mit schwerwiegenden Folgen für die Menschheit führen. Hierzu beruft man sich auf Computermodelle, deren Aussagen durch Messungen oder Beobachtungen nicht bestätigt werden. Seit die Erde eine Atmosphäre hat, gibt es Kalt- und Warmzeiten. Wir leben heute in einer Warmzeit mit Temperaturen ähnlich der mittelalterlichen und der römischen Warmzeit. Die IPCC-Modelle können diese Klimaänderungen nicht erklären.

Im 20. Jahrhundert stieg die globale Mitteltemperatur um etwa 0,8 Grad. Seit Ende der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts gibt es jedoch im Widerspruch zu den IPCC-Prognosen keinen weiteren Anstieg, obwohl in diesem Zeitraum die CO2-Emissionen stärker denn je gestiegen sind.

IPCC und deutsche Regierung unterschlagen die positive Wirkung des CO2 auf das Pflanzenwachstum und damit auf die Welternährung. Je mehr es davon in der Atmosphäre gibt, umso kräftiger fällt das Pflanzenwachstum aus.6

Es ist unmöglich, an dieser Stelle alle irreführenden Aussagen zu korrigieren, doch zumindest vier Punkte sollte man richtigstellen.

Es wurde nie bestritten, dass es auch natürliche Klimaveränderungen gibt oder dass CO2