Unbedingt lesen, wenn ... - Dr. Julie Smith - E-Book

Unbedingt lesen, wenn ... E-Book

Dr. Julie Smith

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Beschreibung

Mental-Health-Tipps für jede Lebenslage Egal, über wie viel psychologisches Grundlagenwissen wir verfügen – unsere Seele ist nie vor einer akuten Notlage gefeit. Wir können noch so sehr in uns ruhen – wenn Trauer uns überwältigt, die Selbstzweifel die Oberhand gewinnen oder wir betrogen wurden, erscheint die Situation oft aussichtslos, und alles theoretische Wissen zur Bewältigung der mentalen Stresssituation ist vergessen. Julie Smith steht uns zur Seite, wenn wir uns allein und überfordert fühlen und psychologische Hilfe am dringendsten brauchen. Für fast jede Lebenslage hat sie einen Brief verfasst: Wenn du dich mit anderen vergleichst und schlecht dabei wegkommst. Wenn du dich in Gesellschaft unwohl fühlst. Wenn die Angst dich lähmt. Wenn du etwas getan hast, das du bereust. Dann bitte unbedingt lesen – und du wirst dich direkt verstanden fühlen. «Wenn du merkst, dass du immer alles alleine löst und Schwierigkeiten damit hast, selbst die Stimme zu sein, die du hören musst, ist dieses Buch für dich.»

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Seitenzahl: 365

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Dr. Julie Smith

Unbedingt lesen, wenn …

Schnelle Hilfe für deine mentale Gesundheit

 

 

Aus dem Englischen von Karen Witthuhn und Stefanie Kremer

 

Über dieses Buch

Mental-Health-Tipps für jede Notlage – Julie Smiths Buch bietet Hilfe, wenn man sie dringend braucht.

Egal, über wie viel psychologisches Grundlagenwissen und über wie viel Therapieerfahrung wir verfügen – unsere Seele ist nie vor einer akuten Notlage gefeit. Wir können noch so sehr in uns ruhen – wenn Trauer uns überwältigt, die Selbstzweifel die Oberhand gewinnen oder wir betrogen wurden, erscheint die Situation oft aussichtslos, und alles theoretische Wissen zur Bewältigung der mentalen Stresssituation ist vergessen. Das weiß Julie Smith nicht nur aus zahlreichen Geschichten ihrer langjährigen Patient:innen und hunderten Leser:innenbriefen auf ihren weltweiten Bestsellererfolg «Aufstehen oder liegen bleiben?», sie kennt es auch von sich selbst. In ihrem neuen Buch nimmt sie die Leser:innen an die Hand, wenn sie sich allein und überwältigt fühlen und psychologische Hilfe am dringendsten brauchen. Für fast jede Lebenslage hat sie einen Brief verfasst: Wenn du zu viel nachdenkst. Wenn du dich in Gesellschaft unwohl fühlst. Wenn du dich als ungenügend empfindest. Wenn die Angst dich lähmt. Wenn du damit kämpfst, nein zu sagen. Dann bitte unbedingt lesen – und sich sofort besser fühlen.

Vita

Dr. Julie Smith arbeitet seit mehr als zehn Jahren als klinische Psychologin. Sie begann, TikTok, Instagram und YouTube zu nutzen, um möglichst viele Menschen kostenfrei über mentale Gesundheit aufzuklären, und entwickelte sich innerhalb von zwei Jahren zu einer Social-Media-Sensation mit einer Reichweite von über 3,5 Millionen Follower:innen. Ihr Buch «Aufstehen oder liegen bleiben?» ist ein internationaler Bestseller.

Karen Witthuhn übersetzt nach einem ersten Leben im Theater seit 2000 Theatertexte und Romane, u. a. von Simon Beckett, D.B. John, Ken Bruen, Sam Hawken, Percival Everett, Anita Nair, Alan Carter und George Pelecanos. 2015 und 2018 erhielt sie Arbeitsstipendien des Deutschen Übersetzerfonds.

Stefanie Kremer, geb. 1966 in Düsseldorf, arbeitet freiberuflich als Übersetzerin für Sachbücher und Belletristik aus dem Englischen und Französischen. Sie lebt südlich von München.

Impressum

Die englische Originalausgabe erschien 2025 unter dem Titel «Open When» bei Penguin Michael Joseph, London.

 

Veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Hamburg, März 2025

Copyright © 2025 by Rowohlt Verlag GmbH, Hamburg

«Open When» Copyright © 2025 by Dr Julie Smith

Covergestaltung Hauptmann & Kompanie Werbeagentur, Zürich

ISBN 978-3-644-01970-6

 

Schrift Droid Serif Copyright © 2007 by Google Corporation

Schrift Open Sans Copyright © by Steve Matteson, Ascender Corp

 

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt, jede Verwertung bedarf der Genehmigung des Verlages.

 

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Dieses E-Book entspricht den Vorgaben des W3C-Standards EPUB Accessibility 1.1 und den darin enthaltenen Regeln von WCAG, Level AA (hohes Niveau an Barrierefreiheit). Die Publikation ist durch Features wie Table of Contents (Inhaltsverzeichnis), Landmarks (Navigationspunkte) und semantische Content-Struktur zugänglich aufgebaut. Sind im E-Book Abbildungen enthalten, sind diese über Bildbeschreibungen zugänglich.

 

 

www.rowohlt.de

Für Sienna, Luke und Leon.

Ich wünsche mir, dass ihr dieses Buch niemals braucht.

Trotzdem habe ich es geschrieben, nur für den Fall.

Einleitung

«Strebe also zum Ziel, gib leere Hoffnungen auf und komm, solange du es noch kannst, dir selber zu Hilfe, wenn du dich selbst einigermaßen lieb hast.»

Marc Aurel, Selbstbetrachtungen, 3.14

Mein Brief an dich

Ungeachtet aller Wörter, die jetzt vor dir liegen, war ich nie eine große Rednerin. Schon als Kind habe ich beobachtet und alles in mir aufgesogen, mich in Zeiten der Not aber nur selten an andere gewandt. Wenn ich Hilfe brauchte, tat ich, was viele stille Kinder tun: Ich fragte Bücher um Rat. Im Rückblick erkenne ich eine Art Suche in meinem Impuls zu lesen. Ich bat die Seiten um das, worum ich echte Menschen nicht bitten konnte. Ich arbeitete mich durch ein Buch nach dem anderen. Manchmal fand ich, was ich brauchte. Manchmal nicht.

Vor diesem Hintergrund und angesichts der Tatsache, dass ich als klinische Psychologin arbeite, wäre es durchaus verzeihlich, wenn du mich nun für eine Fürsprecherin ichbezogener Selbstbespiegelung halten würdest. Doch das stimmt nicht. Unser Innenleben ist wie eine Sauna: Es tut uns gut, sie zu besuchen, solange wir uns nicht zu lang darin aufhalten. Infolgedessen fordere ich dich dringend auf, in herausfordernden Zeiten möglichst immer auf andere Menschen in der echten Welt zuzugehen. Dort sind die meisten Antworten auf unsere angesichts der Höhen und Tiefen des Lebens naturgemäß schwankende psychische Verfassung zu finden. Aber ich bin auch realistisch genug, um zu wissen, dass wir nicht alle in unseren kritischsten Momenten eine verlässliche und vertrauenswürdige Person an der Seite haben. Wenn du also merkst, dass du immer alles alleine löst und Schwierigkeiten damit hast, selbst die Stimme zu sein, die du hören musst, ist dieses Buch für dich gedacht.

Dass ich dieses Buch schreiben muss, wurde mir klar, als ich Geschichten darüber hörte, dass Menschen mein erstes Buch, Aufstehen oder liegen bleiben?, immer mit sich tragen, um es in schwierigen Momenten zurate ziehen zu können. Obwohl die Leute es oft als Kompliment meinten, wenn sie mir davon erzählten, dachte ich doch unwillkürlich, dass es nicht zu diesem Zweck geschrieben wurde. Es ist das falsche Buch dafür. Darin finden sich die Konzepte und Werkzeuge, die den Leuten helfen sollen, an ihrer künftigen seelischen Verfassung zu arbeiten, oft durch eine Rückschau auf schwierige Situationen, die in der Vergangenheit liegen. Auf keiner einzigen dieser Seiten aber stehen die Worte, die ich zu den Menschen sage, wenn sie in ihren verletzlichsten Momenten bei mir sitzen, überwältigt von ihren Gefühlen.

In den Tagen vor einem Wirbelsturm sind Hammer und Nägel genau das richtige Werkzeug, das du brauchst, um dich gegen das zu wappnen, was kommen könnte. In dem Moment jedoch, wo der Sturm zuschlägt, ist jemand, der dir sagt, wie du dich besser hättest vorbereiten können, wohl das Letzte, was du brauchst. In einem solchen Augenblick brauchen wir alle einen Menschen, der uns fest in die Augen blickt und die Worte ausspricht, die uns genau jetzt helfen. Worte, die sagen: Ich bin da. Lass uns die Sache gemeinsam anpacken, ich weiß, wie wir das schaffen. In dem Sinne könnte man mein vorheriges Buch als Hammer und Nägel bezeichnen. Dieses Buch jetzt ist meine Hand, die ich dir mitten im Chaos des Sturms reiche, während ich sage: Komm, hier geht’s lang, machen wir uns an die Arbeit.

In schmerzlichen und unübersichtlichen Zeiten fällt es den meisten von uns schwer, selbst die Stimme zu sein, die wir so dringend hören müssen. Nicht, weil etwas mit uns nicht stimmen würde, sondern einfach, weil wir alle aus unseren Erfahrungen lernen. Dieses Buch ist daher für uns alle, für unsere Kinder, wenn sie das Nest verlassen, für unsere Freunde, die außerhalb unserer Reichweite wohnen, für unsere Familie, wenn wir nicht die richtigen Worte finden, und für uns selbst, wenn wir auf der Suche nach einer Lösung sind.

Aus meiner eigenen Erfahrung als Leserin ebenso wie als praktizierende klinische Psychologin weiß ich, dass Wörter uns in düsteren Zeiten den Weg leuchten, Licht auf einen neuen Pfad werfen können, von dem wir nichts wussten, dem gegenüber wir blind waren. Während ich diese Briefe an dich schrieb, die am Anfang jedes Kapitels stehen, wünschte ich mir manchmal, ich könnte deine Gedanken lesen und genau wissen, was du gerade bewältigen musst und welche Wörter du am nötigsten brauchst. Doch das ist unmöglich. Ich kann nicht vorhersagen, vor welchen Herausforderungen du im Einzelnen stehst. Ich habe nur die Juwelen, die ich auf meinem eigenen Weg entdeckt habe, und die Chance, sie dir auf deinen Weg zu legen. Dieses Buch kann daher nur als Leuchtturm dienen. Es kann dich nicht aus dem Wasser ziehen, aber es kann ein Licht in diese und jene Richtung werfen, damit du in Zeiten der Desorientierung herausfinden kannst, welche Wege es gibt. Benutze es, wie du willst, aber die aktive Navigation in ruhigere Gewässer ist allein deine Aufgabe.

In den vor dir liegenden Prüfungen erwarte ich sehr viel von dir, weil ich von zweierlei überzeugt bin. Erstens: dass dein Potenzial weit jenseits dessen liegt, was du von deinem heutigen Standpunkt aus überhaupt erfassen kannst. Zweitens: dass der Weg zu jeder Verbesserung immer durch Mühsal und Lernbereitschaft führt, ganz gleich, welche Startposition wir haben. Niemand kann wissen, was er oder sie nicht weiß, das trifft auf uns alle zu. Deshalb vertrau mir bitte, wenn ich dir sage, dass du, bevor du diesen Punkt in deinem Leben erreicht hast, gar keine Vorstellung davon hast, wie sehr sich alles für dich verbessern könnte.

Herzlich

Julie

1Wenn dir das Zusammensein mit anderen Menschen schwerfällt

Kapitel 1Wenn du dich mit anderen vergleichst und schlecht dabei wegkommst

«Es hat nichts Edles, sich seinen Mitmenschen überlegen zu fühlen. Wahrhaft edel ist, wer sich seinem früheren Ich überlegen fühlt.»

Ernest Hemingway

Mein Brief an dich

Wenn du dich mit jemandem vergleichst und dabei schlecht wegkommst, gibt es zwei Möglichkeiten, wie sich das auf dich auswirken kann. Du fühlst dich entweder inspiriert und spürst Antrieb und Motivation, von dem zu lernen, was du als erreichbar erkannt hast, oder du fällst unkontrolliert in eine Abwärtsspirale. Wenn deiner Erfahrung nach die zweite Wirkung bei dir eintritt, liegt das Problem nicht bei dir und all deinen scheinbaren Unzulänglichkeiten, sondern an der Wahl deiner Vergleiche.

Wenn du tief im Innern selbstzerstörerische Zweifel hegst, ob du überhaupt etwas taugst, wählst du auch keine Vergleiche, die dir helfen, dich weiterzuentwickeln. Du wählst Vergleiche, die diese fundamentalen Überzeugungen bestätigen, wie sehr sie dir auch schaden mögen. In vollem Bewusstsein deiner eigenen Schwäche blickst du gebannt auf die geballte Demonstration der Stärke einer anderen Person, als wäre das ein Vergleich auf Augenhöhe. Doch dabei siehst du diese Person nicht auf eine umfassende, realistischere Weise, die all jene Aspekte ihres Lebens mit einschließt, die sie nicht offen zeigt. Und selbst wenn du einen kurzen Blick auf ihre Unvollkommenheiten erhaschen könntest, würdest du das wohl ignorieren. Du stellst diese Person in deiner Vorstellung auf ein so hohes Podest, dass die einzige Möglichkeit, dich selbst wieder aufzurichten, darin besteht, sie niederzumachen – womit du zu der Art Mensch wirst, die du nie sein wolltest.

Wenn die Menschen, mit denen du dich vergleichst, zu deinem Familien- oder Freundeskreis gehören, kann sich das zerstörerisch auf deine Beziehungen auswirken. Vergleiche stehen persönlichen Bindungen im Wege, da sie den Gedanken nahelegen, dass die Erfolge deiner Lieben zugleich bedeuten, dass du gescheitert bist. Das bahnt Missgunst und Verbitterung den Weg, die schließlich zwischen euch stehen. Je mehr du dich von den Menschen in deinem Leben abkapselst, desto anfälliger bist du für solche Vergleiche. Du kannst dieser Art Vergleich jedoch entgegenwirken, indem du die Menschen in deinem Umfeld besser kennenlernst. Je besser du eine Person kennst, desto weniger neigst du zu oberflächlichen und trügerischen Urteilen. Du kannst Freundschaften schließen, in denen du euer gemeinsames Menschsein anerkennst und euch als Team begreifst, das sich in seinen unterschiedlichen Bestrebungen gegenseitig unterstützt. Dann kannst du dich allmählich für die persönlichen Erfolge der anderen freuen und aufrichtig mit ihnen fühlen, wenn sie Rückschläge erleiden. Wenn du andere Menschen richtig kennenlernst, merkst du mit der Zeit, dass sie sich nicht denselben Komplikationen im Leben stellen müssen wie du und daher absolut ungeeignete Maßstäbe für deine Selbsteinschätzung abgeben.

Sehr viele Leute werden dir sagen, dass es ganz leicht sei: Hör einfach auf, dich mit anderen zu vergleichen. Aber es wird nicht lang dauern, bis du mit einem solchen Versuch scheiterst und erkennst, dass es in Wahrheit eben nicht so leicht ist. Die Neigung, sich mit anderen zu vergleichen, ist tief im Menschen verwurzelt und kann so hilfreich wie gefährlich sein. Wenn du richtig damit umgehst, kann sie dich in die korrekte Richtung lotsen, dich inspirieren und dir helfen, über dich hinauszuwachsen. Wenn du aber falsch damit umgehst, kann sie einen weitreichenden und dauerhaften Schaden anrichten.

Sich mit anderen zu vergleichen und dabei schlecht abzuschneiden, muss nichts Schlechtes sein. Es bedeutet nicht, dass wir uns gar nicht erst hätten vergleichen sollen. Wenn der Vergleich zu einem konstruktiven Schritt nach vorn führt und den Glauben in uns festigt, dass wir mehr aus uns machen können, hat er uns gute Dienste geleistet. Wenn er jedoch zu Neid, Missgunst, Verbitterung und einem Verlust des Selbstwertgefühls führt, haben wir ihn völlig falsch verstanden, und sowohl unsere Bemühungen als auch unsere Aufmerksamkeit wurden auf eine Weise fehlgeleitet, die uns teuer zu stehen kommen kann. Entscheidend ist, dass wir wissen, wie wir Vergleiche zu unserem Vorteil nutzen, und zugleich erkennen können, wann sie selbstzerstörerisch sind.

Toolkit

Die hier aufgelisteten Tools gehen über die weitverbreitete Haltung hinaus, Vergleiche mit einem «Hör einfach auf, dich zu vergleichen» abzutun. Der menschliche Instinkt, unseren Platz in der Welt durch den Blick auf unsere Mitmenschen verstehen zu wollen, ist ebenso ein Teil unserer Natur wie das Atmen. Wenn dir also jemand sagt, du solltest aufhören, dich mit anderen zu vergleichen, flackert im besten Fall ein kurzes Hochgefühl in dir auf. Doch sobald du deine Lieblings-App in den sozialen Medien wieder öffnest, ist dieses Feuerchen im Nu ausgeblasen. Im selben Augenblick, in dem du einen Raum mit Menschen betrittst, bekommst du ein Gefühl für deinen sozialen und beruflichen Status in diesem Umfeld. Sich mit anderen zu vergleichen, ist nicht immer das Ergebnis einer bewussten Willensentscheidung. Unser Kopf arbeitet viel zu schnell, als dass wir uns immer erst eine Strategie zurechtlegen könnten, wie wir mit einer bestimmten Situation umgehen sollen. Gleichzeitig aber sind wir der Abwärtsspirale, die ein sozialer Vergleich unserem Verstand aufzwingen will, nicht unbedingt schutzlos ausgeliefert. Es gibt Möglichkeiten, die destruktiven Formen unserer Vergleiche zu erkennen und uns bewusst zu bemühen, zu solchen Vergleichen zu gelangen, die uns wirklich von Nutzen sein können.

Was Vergleiche zerstörerisch macht

Es ist schwer, ohne ein gewisses Maß an Vergleichen zu einer Selbsteinschätzung zu gelangen, denn wir leben nicht in Isolation. Wir leben in Gemeinschaften, in denen es Regeln und gegenseitige Erwartungen gibt. Das hilft uns, Demütigung und Zurückweisung sowie den Verlust des sozialen Status zu vermeiden, die drohen könnten, wenn wir unbedacht gegen diese Erwartungen verstoßen. Es hilft uns dabei, uns in sämtlichen sozialen Interaktionen des Lebens zurechtzufinden, lässt uns erkennen, ob wir genug zur Gemeinschaft beitragen und uns angemessen verhalten, und unterstützt uns bei der Wahl, wen wir uns zum Vorbild nehmen wollen und wen nicht. Wenn du in deiner Gemeinschaft Erfolg haben willst, ist die Frage, inwieweit du ihren Erwartungen gerecht wirst, ein entscheidender Faktor. Deine Fähigkeit, soziale Vergleiche anzustellen, ist also nicht zwingend negativ, sondern eine zentrale Lebenskompetenz, ohne die du dich nicht so gut schlagen würdest.

Doch auch wenn es hilfreich ist, dich im Rahmen deiner Selbsteinschätzung mit deiner Umgebung auseinanderzusetzen: All das, was du siehst, wenn du soziale Medien konsumierst, stellt nicht deine echte Gemeinschaft dar. Genau genommen ist vieles dort in keinerlei Hinsicht echt. Es ist eine Sammlung sorgfältig gestalteter, digital bearbeiteter Bilder, die eine Person oder ein Unternehmen dich sehen lassen will.

Und innerhalb weniger Minuten, in denen du dich von einigen äußerst unfairen und immens destruktiven Aufwärtsvergleichen berieseln lässt, hat der Algorithmus bereits haargenau erfasst, womit er deine Aufmerksamkeit bei der Stange halten kann, und füttert dich mit einem endlosen Stream von Inhalten, die dir massiv schaden. Anstelle von sozialen Vergleichen, die dir helfen könnten, dein Leben bestmöglich zu gestalten, bist du also einer Endlosschleife aus hochgradig zersetzenden, toxischen Vergleichen ausgesetzt, die ein Gefühl der Unzufriedenheit mit dir selbst als Person und dem Leben, das du anstelle des tollen Lebens da draußen führst, in dir hinterlässt.

Das durch diesen ganzen Prozess erzeugte psychische Gift wird entweder nach innen, in Form von Selbsthass und Depression, gegen uns selbst gewendet oder durch böswillige Beschädigung jener anderen Personen, mit denen wir uns vergleichen, in Form von Missgunst und Bitterkeit nach außen getragen. Man muss nicht lang scrollen, um auf jene Horden zu stoßen, die an der Tastatur ihre Wut auf andere Menschen ausspeien, sich auf jede Unvollkommenheit stürzen und alles versuchen, anderen einen empfindlichen Dämpfer zu verpassen und die Meinungen der Gruppe bezüglich einer Person, die es gewagt hat, so viel Erfolg zu haben, von Bewunderung in Hass und Verachtung umzulenken.

Den Drang, andere online niederzumachen, verspüren mehr Menschen, als es zugeben wollen. Solltest auch du ihn in dir feststellen oder merken, dass sich die Zufriedenheit mit deinem Leben erheblich vermindert, ist es höchste Eisenbahn, dich von den sozialen Medien abzuwenden und mehr Zeit im echten Leben mit echten Menschen und echten Beziehungen zu verbringen.

Vergleiche mit Menschen, die dir nahestehen

Der gefährlichste Vergleich, den du anstellen kannst, ist der zwischen dir und den Menschen, die dir im Leben am meisten bedeuten, denn das sind die Beziehungen, in denen du am meisten zu verlieren hast. Wenn du anfängst, dich mit Geschwistern, Eltern oder Freund:innen zu vergleichen, setzt ein destruktiver Vorgang ein, der die gesamte Beziehung gefährdet.

Wenn du dich durch die Erfolge deiner Liebsten in deinem Selbstwert oder Status bedroht fühlst, sind Neid und Bitterkeit unvermeidlich, die sich immer weiter ausbreiten und genau den Beziehungen, die zu den größten positiven Kräften in deinem Leben zählen sollten, irreparable Schäden zufügen. Wenn das Spiel so gestaltet ist, dass ihr nicht beide zugleich gewinnen könnt, könnt ihr euch nicht mehr als Team fühlen.

Alain de Botton drückt es so aus: «Nur wenige Erfolge sind schwerer erträglich als die unserer engsten Freunde.» Ehe du dich’s versiehst, hast du dich von einer Person, die sich immer freut mitzuerleben, wie ihre Freunde und Freundinnen Erfolg haben, in eine Person verwandelt, die es kaum mehr im selben Raum mit ihnen aushält. Ob du ihnen nun aus dem Weg gehst, sie nach und nach aus deinem weiteren Bekanntenkreis ausschließt oder dich selbst zurückziehst, die Folgen sind für alle verheerend. An solche finsteren Orte können uns unbedachte und destruktive Vergleiche führen.

Gehst du diesem speziellen Freund, dieser speziellen Freundin fortan aus dem Weg, gehst du in Wirklichkeit den Gefühlen aus dem Weg, die ihre Erfolge in dir ausgelöst haben. Solltest du mutig genug sein, betrachte diese Gefühle mit Interesse, anstatt zu versuchen, sie zu verdrängen, indem du deinen Freund schlechtmachst oder deine Freundin meidest. Das gibt dir die Chance, eine klare Perspektive zurückzugewinnen und eure Beziehung zu retten. Es ist möglich, sich aufrichtig für unsere Freunde und Freundinnen zu freuen, wenn es gut für sie läuft. Hängt dein Selbstwertgefühl aber davon ab, dass du dich deinen Freund:innen oder Familienmitgliedern überlegen fühlst, nimm das als Zeichen, nicht dafür, deine Liebsten zurückzuweisen, sondern dafür, dein eigenes Leben neu zu betrachten. Wenn du dir über deine eigenen Werte im Klaren bist und im Einklang damit lebst, können sich oberflächliche Hinweise auf scheinbaren Erfolg oder Misserfolg nicht mehr so welterschütternd auf dich auswirken wie andernfalls.

Wenn also eine Freundin plötzlich Erfolg hat oder ein Freund im Kampf mit seinen eigenen Dämonen einen schweren Schlag erleidet und das einige höchst unangenehme Gefühle in dir wachruft – und das wird es –, höre nicht auf deinen Impuls, diese Gefühle zu unterdrücken, sondern spüre ihnen nach und frage dich aufrichtig, was sie dir über dich selbst verraten. Manchmal wird es sich nur um flüchtige Emotionen handeln, die vorbeiziehen und es dir ermöglichen, bald wieder mit deinem Leben zufrieden zu sein. Und manchmal bilden sie den zündenden Funken für positive Veränderungen. Doch damit das geschehen kann, muss es sich in der Regel um konstruktive Vergleiche handeln. Im Folgenden habe ich daher ein paar Anregungen gesammelt, wie du Vergleiche so gestalten kannst, dass sie von Nutzen für dich sind.

Wie man Vergleiche konstruktiv gestaltet

Verwandle Neid in Inspiration

Wenn wir richtig mit Vergleichen umgehen, können wir uns zunutze machen, dass sie die Macht besitzen, Einfluss auf unsere Gefühle und unser Verhalten zu nehmen. Gehen wir zum Beispiel davon aus, du willst dich in deinem Lieblingssport verbessern und weißt, dass du eine ganz spezielle Schwachstelle hast, die dich daran hindert. In einer solchen Situation bietet dir ein Aufwärtsvergleich mit einer Mitspielerin oder anderen Sportlerin, der es gelungen ist, diese Anforderung zu meistern, die Riesenmöglichkeit, von ihr zu lernen und dabei deine eigenen Leistungen zu verbessern. Doch damit das gelingt, musst du bei deinem Vergleich drei Dinge beachten:

Konzentriere dich zielgerichtet auf jene spezielle Fähigkeit bzw. Leistung, um die du die Sportlerin beneidest. Konzentriere dich mit aller Kraft auf die Details und widersteh der Versuchung, einen erschöpfenden Vergleich zwischen deinem und ihrem gesamten Ich anzustellen. Du willst nicht jene andere Person sein, sondern dir etwas ganz Bestimmtes an der Art und Weise, wie sie eine bestimmte Handlung ausführt, abschauen und davon für dich und dein Leben profitieren.

Wappne dich mit einem dynamischen Selbstbild. Das bedeutet, dir immer wieder klarzumachen, dass du in deinem Leben über Handlungsmacht verfügst und das meiste lernen und verbessern kannst, wenn du dich anstrengst. Mit diesem Selbstbild arbeitest du aktiv und konsequent auf deine Ziele hin, statt in einem statischen Selbstbild zu verharren und davon auszugehen, dass deine Fähigkeiten unveränderbar wären und manche Menschen einfach Glück hätten. Ein statisches Selbstbild führt in der Regel zu weiteren destruktiven Vergleichen, Bitterkeit und Brüchen in Beziehungen.

Dein Selbstwert ist zu keiner Zeit verhandelbar. Er darf niemals auf dem Spiel stehen. Dieser Punkt ist absolut unverzichtbar. Andere zum Maßstab für die Einschätzung des Selbstwerts zu nehmen, ist die schlechte Zutat, die alles verdirbt. Neid in Inspiration zu verwandeln ist kein Problem, solange du deinen Selbstwert nicht daran misst, wie andere Leute abzuschneiden scheinen. Wir alle können Personen finden, die in irgendetwas besser sind als wir. Aber das sagt nichts über unseren grundlegenden Wert als Menschen aus. Solange du deinen Selbstwert nie infrage stellst, verleiht dir das eine innere Stabilität, die dich stark genug macht, um Vergleiche zu deinem Vorteil zu nutzen. Solange du aber schon das kleinste Anzeichen dafür, dass du nicht die oder der Beste bist, als Rechtfertigung für die Überzeugung benutzt, du seist wertlos und zu ewiger Unzulänglichkeit verdammt, kannst du nicht an dir selbst arbeiten. Die Aussicht, dich deinen eigenen Schwächen zu stellen, wird dann zu bedrohlich und zu schmerzlich. An deinen Leistungen kannst du also immer arbeiten, dein Wert aber ist eine Konstante. Das ist allerdings nicht mit einer Einladung zu verwechseln, dich gehen zu lassen. Tatsächlich musst du dich von jedem Anspruchsdenken freimachen. Die Neigung zu der Annahme, das Universum habe alle anderen einfach nur mit Glück und guten Gaben beschenkt und die Welt wäre dir dasselbe schuldig, weil du ebenso wertvoll bist, lässt dich viel eher in Bitterkeit und Missgunst versinken, als wenn du selbst alles Notwendige unternimmst, um deine Ziele zu erreichen.

Um dieses Vorgehen konstruktiv zu gestalten und es nicht in pauschale Selbstkritik ausufern zu lassen, müssen wir uns Fragen stellen wie:

Worauf genau bin ich neidisch?

Welche spezifischen Fähigkeiten hat die andere Person, die ich auch gerne haben würde?

Würde es mir helfen, meine eigenen Ziele zu erreichen, wenn ich diese Fähigkeiten erlerne?

Wie hat die andere Person das erreicht?

Gibt es etwas an dieser Methode, das ich mir zum Vorbild nehmen kann, um meinen eigenen Zielen näher zu kommen?

Mit diesem Vorgehen kannst du Neid, anstatt dir von ihm immer wieder neues Salz in die Wunden reiben zu lassen, in Inspiration verwandeln. Dann wird der Vergleich mit anderen zu einem wertvollen Bestandteil deines Lernprozesses.

Wähle sorgfältig, mit wem du dich vergleichen willst

Die nützlichsten Aufwärtsvergleiche, die uns dazu inspirieren, aktiv auf unsere Ziele hinzuarbeiten, stellen wir mit Individuen an, die in der Disziplin, in der wir uns verbessern wollen, auf einem ähnlichen Leistungslevel sind wie wir, nicht mit denen, die deutlich weiter sind. Was noch ein Grund dafür ist, für konstruktive Vergleiche keine sozialen Medien zu nutzen. Selbst wenn der Content real ist, siehst du dort nur selten Menschen, die noch dabei sind, sich in dem, was sie zeigen, zu verbessern. Der Algorithmus schüttet dich mit Extremen zu, und auf einmal vergleichst du dich mit den Weltbesten, die auf ihrer Reise schon sehr viel weiter sind als du.

Wie inspirierend und fesselnd das kurzfristig auch sein mag, mit solchen Extremen bombardiert zu werden, löst wahrscheinlich eher Minderwertigkeitsgefühle und Depressionen bei dir aus, als dass es dir zeigt, wie deine nächsten Schritte aussehen könnten, und dich ermuntert, sie in Angriff zu nehmen. Es kann sogar dazu führen, dass du darin eine Rechtfertigung zur Selbstsabotage siehst. Wir fokussieren uns auf Extreme, die in ihrer Überlegenheit so unerreichbar wirken, dass wir uns lieber von vornherein ersparen, mit dem Versuch, der oder die Beste zu sein, zu scheitern, denn das täte uns zu weh.

Wenn du also merkst, dass du dich mit Extremen vergleichst und dadurch entmutigt und verzagt fühlst, fasse den festen Vorsatz, Inspiration bei einer Person zu suchen, die dir nur ein paar Schritte voraus ist. Der Schub, den du erfährst, wenn du ihr Level erreicht hast, wird deinem Impuls, dich weiter anzustrengen und zu verbessern, neue Nahrung geben.

Von Missgunst zu Dankbarkeit

Schenke einem Kind ein Bonbon und beobachte, wie sein Gesicht sich aufhellt. Schenke dem Kind daneben zwei Bonbons und beobachte, wie sich im Gesicht des ersten sofort Enttäuschung über etwas breitmacht, was ihm nur einen Moment zuvor noch solche Freude bereitet hat. Wenn du dich stets auf das konzentrierst, was andere haben und du nicht, riskierst du, mit einem Leben, das du hättest lieben können, von Grund auf unzufrieden zu sein. Was ich habe, ist unwichtig, wichtig ist nur, dass du mehr hast. Es ist völlig in Ordnung, Besseres für sich erreichen zu wollen, aber wenn dahinter ein Gefühl der Missgunst steht, wird nichts, was du erreichst und anhäufst, sich je genug anfühlen. Du wirst nie ans Ziel kommen. Dein Leben wird dadurch bestimmt, dass du ständig die Ziellinie verschiebst und dir immer neue Personen suchst, mit denen du dich vergleichst.

Missgunst spiegelt nicht wider, was die Welt dir schuldet. Sie zeigt dir, woran du arbeiten musst. Das erkennst du, wenn du dich unter Menschen umschaust, die mehr als genug haben, wofür sie dankbar sein könnten, und dennoch in Bitterkeit und Missgunst leben. Das kann so leicht passieren, wenn wir Vergleiche anstellen, die nicht nützlich für uns sind. Wenn du Vergleiche ziehst, die dir nicht helfen, wirst du dir wünschen, im Spiel des Lebens das Blatt eines anderen bekommen zu haben.

Sieh dir die Missgunst also genau an. Sie könnte bedeuten, dass du anfangen solltest, mehr Engagement für dich selbst zu zeigen und dich stärker für dich einzusetzen. Sie könnte aber auch bedeuten, dass du Dankbarkeit üben solltest, indem du dein Hauptaugenmerk bewusst in eine Richtung verschiebst, von der du stärker profitierst.

Dankbarkeit zu üben wird oft als zu einfach oder unerheblich zurückgewiesen. Wäre es aber wirklich so einfach, wie es klingt, gäbe es sehr viel weniger Bitterkeit und Missgunst auf der Welt. Mach Dankbarkeit daher zu einem Teil deines täglichen Lebens und trainiere, dich auf dankbare Gedanken zu konzentrieren. Wenn du dich nur zwei Minuten am Tag auf das besinnst, wofür du dankbar bist, kann das zu einer grundlegenden Veränderung führen und einen Teil des durch destruktive Vergleiche angerichteten Schadens heilen.

Tauch ein in eine tiefe Dankbarkeit für die Möglichkeiten mitzuerleben, wie etwas Wunderbares erreicht wird, und empfinde Dankbarkeit dafür, in einer Zeit zu leben, in der du frei bist, etwas Ähnliches anzustreben, wenn du willst. Entdecke ganz bewusst Dankbarkeit in dir für die Chance, Dinge versuchen zu können, und die Freude, die du während deiner Bemühungen erfährst. Auf diese Weise verschwindet die Notwendigkeit, deiner Vergleichsperson das Wasser reichen zu müssen, bevor du mit deinem eigenen Leben zufrieden sein kannst. Da wir uns ohnehin immer mit Menschen vergleichen, die auf ihrer Reise weiter fortgeschritten sind als wir, ist es keine gute Strategie, unseren Erfolg an unserer Fähigkeit zu messen, mit ihnen gleichzuziehen. Damit verlagern wir unsere eigene Zufriedenheit nur immer wieder in die Zukunft, denn dieses trügerische Ziel erreichen wir nie. Es bleibt immer irgendwo vor uns.

Um ein Gespür für Dankbarkeit zu entwickeln, können Abwärtsvergleiche ungeheuer hilfreich sein. Selbst in unseren dunkelsten Momenten gibt es immer noch etwas, wofür wir dankbar sein können, aber mitunter ist es schwer, das zu finden. Dann kann es hilfreich sein, deine Situation mit der Lage zahlloser anderer Menschen zu vergleichen, denen es noch schlechter geht, um deine Perspektive wieder ins Gleichgewicht zu bringen. (Allerdings nur, solange du das nicht dazu benutzt, deine eigenen Probleme für nichtig zu erklären, denn das ist alles andere als hilfreich. Dass es anderen Menschen schlechter geht als dir, ist kein triftiger Grund, dir nicht selbst zu helfen).

Besinne dich auf deine Werte

Wenn du in einem Muster destruktiver Vergleiche feststeckst, hast du fraglos den Bezug zu einigen Dingen verloren, die dir im Leben am meisten bedeuten. Wenn uns das passiert, suchen wir an den falschen Stellen nach Maßstäben für uns selbst.

Wir richten unseren Blick auf eine Welt, die uns das Hirngespinst verkaufen will, wir könnten ein Gefühl der Zufriedenheit erreichen, wenn wir nur mehr Krempel hätten, extremen Reichtum, Ruhm und ein Erscheinungsbild, das nur durch Schönheitschirurgie erkauft werden kann. Das nährt immer neue negative Vergleiche, denn die einzige Möglichkeit herauszufinden, ob wir mit unseren Nachbarn mithalten können, besteht darin, sie nicht aus den Augen zu lassen und fortwährend abzugleichen, ob wir an sie heranreichen. Wenn du diese Marketinginstrumente zu deinen eigenen Werten machst, erhöhst du dein Risiko für Depressionen, Ängste, Sucht, Narzissmus und den ganzen Rest. Warte nicht darauf, dass jemand anders dir sagt, was wichtig für dich ist. Es dauert nicht lang, dich auf all das zurückzubesinnen, was deinem Leben garantiert eine viel tiefere Sinnhaftigkeit verleiht.

Im Anhang habe ich Übungen zusammengestellt, die dir dabei helfen können, nicht zuletzt deswegen, weil ein Bewusstsein für deine Werte für jedes Problem im Leben wichtig ist. Wenn du, bevor du dich zu sehr auf andere konzentrierst, weißt, wer du sein möchtest, nimmst du selbst das Steuerruder in die Hand, mit dem du dein Leben in die Richtung lenken kannst, die für dich die beste ist.

Der nützlichste Vergleich für dich

Der beste Vergleich, den du anstellen kannst, ist der mit dir selbst. Frag dich, ob du heute um jenen winzigen Hauch besser warst als gestern. Auf diese Weise kannst du deine Fortschritte hautnah miterleben. Lass es aber nicht dabei bewenden. Nimm als Nächstes in den Blick, wo du heute stehst und wo du morgen, nächsten Monat und nächstes Jahr stehen willst. Unternimmst du heute schon Schritte, die dich deinen Zielen näher bringen? Inwiefern verrät dir das etwas darüber, was du jetzt in Angriff nehmen solltest?

Stell dir einmal vor, was du in nur einem Jahr alles erreichen könntest, wenn du gelernt hast, einen Rückfall in selbstzerstörerische Vergleichsmuster zu erkennen und durch ganz auf deine eigenen Ziele ausgerichtete Vergleiche zu ersetzen. Stell dir vor, wie anders du auf dich selbst und dein Leben blicken könntest. Es gibt nur eine Möglichkeit, das herauszufinden.

Zusammengefasst

Wenn du dich mit anderen vergleichst und schlecht dabei abschneidest, lässt du dich entweder von dem, was möglich ist, inspirieren und motivieren, dazuzulernen, oder aber du gerätst in eine Abwärtsspirale der Unzufriedenheit mit dir selbst und deinem Leben. Sollte Letzteres auf dich zutreffen, liegt das Problem nicht bei dir und all deinen scheinbaren Unzulänglichkeiten, sondern bei der Wahl deiner Vergleiche.

So leicht, einfach zu beschließen, sich nicht mehr mit anderen zu vergleichen, ist es aber nicht. Die Fähigkeit, sich mit anderen zu vergleichen, ist tief im Menschen verwurzelt und ebenso hilfreich wie gefährlich. Nutzt du sie richtig, kann sie dir die korrekte Richtung weisen, dich inspirieren und dir helfen, über dich hinauszuwachsen. Nutzt du sie falsch, kann sie weitreichende, dauerhafte Schäden anrichten.

Dich mit Menschen in den sozialen Medien oder aus einem Kreis von Personen, die du anhimmelst, zu vergleichen, schadet dir und deinen Beziehungen. Wenn du merkst, dass du das tust, handle schnell und ruf dir die grundlegenden Merkmale eines nützlichen Vergleichs ins Gedächtnis.

Richte jeden Vergleich auf deine ganz speziellen Ziele aus und konzentriere dich darauf, welche Fortschritte du machen willst und wie du das erreichen kannst.

Halte deinen Selbstwert heraus. Das ist keine Einladung, dich gehen zu lassen, sondern notwendig, um aus Vergleichen lernen zu können.

Vergleiche dich mit Personen, deren Leistung eine Herausforderung für dich darstellt, die du aber meistern kannst, wenn du dich anstrengst.

Wenn ein Vergleich Missgunst in dir wachruft, zieh die Reißleine und wende dich wieder deinem eigenen Leben zu. Stecke all deine Energie in die Rückbesinnung auf ein Gefühl der Dankbarkeit für alles, was dir wichtig ist.

Vergleiche dich nie mit Personen, deren Werte nicht deine eigenen widerspiegeln.

Denk immer daran, wo du gestern noch warst, um dich von deinen Fortschritten mitreißen zu lassen, und vergiss nicht, wo du morgen sein willst, um auf Kurs zu bleiben.

«Missgunst spiegelt nicht wider, was die Welt dir schuldet. Sie zeigt dir, woran du arbeiten musst.»

Kapitel 2Wenn deine Freunde nicht deine Freunde sind

«Lieber ein ehrlicher Feind als ein falscher Freund.»

Deutsches Sprichwort

Mein Brief an dich

Es gibt Zeiten im Leben, da merkst du, dass sich dein Gefühl gewissen Menschen gegenüber verändert. Das kann sogar langjährige Freunde und Freundinnen betreffen. Es muss gar nichts Besonderes oder Dramatisches passiert sein, aber plötzlich hast du dieses Bauchgefühl, dass du nicht mehr aufrichtig willkommen bist. Wenn du dich hierin wiedererkennst, solltest du dir über einige Dinge klar werden.

Erstens haben wir eine unglaublich starke Neigung, dieses Bauchgefühl zu ignorieren. Du erinnerst dich nicht unbedingt an jeden Einzelfall, wenn gelegentlich eine Augenbraue in die Höhe ging oder ein Lob sich irgendwie vergiftet angehört hat, du weißt nur, dass du dich in Gegenwart dieser Menschen auf einmal angespannt und nervös gefühlt hast, unsicher, ob du noch du selbst sein kannst. Vielleicht ist dir aufgefallen, dass du dich jetzt jedes Mal, nachdem du sie getroffen hast, erschöpft fühlst und dich fragst, ob sie dich überhaupt mögen. Solche emotionalen Spuren eines Beisammenseins bleiben länger im Gedächtnis haften als die Erinnerung an Einzelheiten, daher solltest du die Gefühle, die diese Menschen in dir auslösen, nicht einfach übergehen. Sie geben dir vielleicht keine eindeutige Antwort auf all deine Fragen, aber sie geben dir Hinweise, die du nicht vernachlässigen darfst.

Zweitens ist eine Freundschaft, die davon abhängt, dass du etwas anderes mitbringst als dich selbst, um akzeptiert zu werden, überhaupt keine Freundschaft. Vielleicht bemerkst du, dass du, wenn du dazugehören willst, besser nichts von all dem Guten in deinem Leben erzählst, weil eine bestimmte Person sich davon offenbar bedroht fühlt. Du musst dich klein machen, bis du schließlich klein genug bist, um von dieser Person geduldet zu werden. Auf diese Weise die Verantwortung für das Ego einer anderen Person zu übernehmen, ist jedoch riskant, da es im Grunde nichts anderes heißt, als ihr Spiel zu spielen und jedes Mal zu verlieren, um überhaupt weiter mitspielen zu dürfen.

Drittens ist es nicht in Ordnung, wenn ein sogenannter Freund, eine sogenannte Freundin dich auf eine Weise behandelt, die dich verletzt. Und das musst du auch nicht schweigend hinnehmen, selbst wenn ihr schon jahrelang miteinander befreundet seid. Du bist nicht verpflichtet, eine Freundschaft aufrechtzuerhalten, die dir nicht guttut. Damit haben viele von uns sehr lange zu kämpfen, bevor wir uns endlich ein Herz fassen und sagen: Genug ist genug. Wir fühlen uns unfähig, diesen Schritt zu machen, wie gelähmt von den Tonnen von Glückwunschkarten, die uns zuflüstern: «Freundschaft währt ewig». Aber nicht nur darfst du deine Freunde und Freundinnen frei wählen, du bist auch moralisch verpflichtet, bestmöglich für dich selbst zu sorgen, und dazu gehört nicht zuletzt, wohlüberlegte Entscheidungen darüber zu treffen, mit wem du deine Zeit verbringst. Nicht Freundschaften an sich stellen einen essenziellen Faktor für ein stabiles und erfülltes Leben dar, sondern Freundschaften von guter Qualität.

Viertens, wenn ein Freund, eine Freundin dir gegenüber Tendenzen von Neid, Geringschätzung oder Arglist an den Tag legt, sei auf der Hut und lerne. Wenn du einen persönlichen Erfolg mit ihnen teilen willst und abgeblockt wirst oder Blicke erntest, die töten könnten, sei auf der Hut und lerne. Und wenn du ihnen schlechte Nachrichten mitteilst und das sofort bagatellisiert oder mit etwas «viel Schlimmerem», das ihnen selbst vor Jahren zugestoßen ist, übertrumpft wird, wobei deine Bitte um Unterstützung in ihrem Kampf ums Rampenlicht untergeht, sei auf der Hut und lerne. Lerne, diesen Anzeichen dafür, dass jemandem nicht dein Bestes am Herzen liegt, Aufmerksamkeit zu schenken.

Sobald sich erwiesen hat, dass du ihnen nicht vertrauen kannst, musst du eine Entscheidung treffen. Vergiss dabei nicht, dass du niemanden zwingen kannst, ein besserer Freund zu sein. Du kannst nur selbst darauf achten, mit wem du deine Zeit verbringst. Wenn du aber lange Jahre mit der Person, die dich schlecht behandelt, befreundet warst, wird die Stimme in deinem Innern sagen: Wenn ich mir nur ein bisschen mehr Mühe gebe, ein bisschen mehr so und weniger so bin, dann hat sie mich, dann hat er mich vielleicht gern. Dann passe ich dazu. Was vielleicht sogar stimmt. Aber möchtest du wirklich dazupassen, wenn das bedeutet, dass du jemand anderes sein musst als du selbst? Dazupassen ist nicht dasselbe wie dazugehören. Dazugehören bedeutet, genauso akzeptiert zu werden, wie du bist.

Vielleicht besteht ein wesentlicher Aspekt der Reise auf der Suche nach Zugehörigkeitsgefühl ja darin, unterwegs zu lernen, dass niemand je von allen gemocht werden kann. Und wenn wir uns nicht selbst mit der Vorstellung auf den Leim gehen, alle Freundschaft müsse ewig halten, können wir das leichter akzeptieren und sind frei, uns auch gegen eine Freundschaft zu entscheiden, wenn sich zeigt, dass sie sich ganz und gar nicht wie eine Freundschaft anfühlt.

Trotzdem ist es natürlich nicht leicht, sich von alten Freundschaften zu lösen, selbst wenn sie einem nicht guttun. Aber dich mit Menschen zu umgeben, die das Schlechteste in dir hervorrufen oder dich niedermachen wollen, wird dein Leben nicht bereichern. Es wird es nur ärmer machen.

Toolkit

Den Sprüchen auf Grußkarten und Kaffeebechern zufolge hält wahre Freundschaft ewig, egal, was passiert. Aber das lässt sich nur schwer mit dem echten Leben in Einklang bringen. Dass es in einer Freundschaft mal besser und mal schlechter läuft, ist ganz normal, aber woher weiß man, ab wann sie überhaupt keine echte Freundschaft mehr ist? Und wann ist es in Ordnung zu sagen, das ist nichts für mich? Das sind natürlich Entscheidungen, die nur du selbst treffen kannst. Im Folgenden findest du einige Anhaltspunkte, die du bei deinen Überlegungen berücksichtigen solltest.

Den Unterschied zwischen konstruktiver und vernichtender Kritik erkennen

Wenn deine Freundin sich zunehmend kritisch über deine Entscheidungen oder Handlungen äußert, ist es verlockend, daraus zu schließen, dass sie gar keine echte Freundin ist. Das beruht auf der Annahme, dass Freunde uns immer bei allem unterstützen sollten. Allerdings würde das voraussetzen, dass du stets nur gute Entscheidungen triffst. Nun zeigen aber viele von uns im Laufe ihres Lebens destruktive Verhaltensweisen, nicht ohne sich einzureden, das Richtige zu tun. Wenn deine Freundin dieses Verhalten nun kritisiert, solltest du wirklich annehmen, dass sie keine wahre Freundin ist, die Freundschaft beenden und einfach so weitermachen? Was, wenn diese Freundin eine Stimme der Vernunft war, die du all die Jahre geschätzt und respektiert hast? Was, wenn sie nicht die Einzige in deinem Freundeskreis ist, die das sagt?

Freunde und Freundinnen sind nicht bloß dazu da, uns eine Echokammer zu bieten. Und doch funktionieren viele Freundschaften auf genau diese Weise. Aus Angst, uns gegenseitig zu verletzen oder die Freundschaft kaputtzumachen, stimmen wir Aussagen zu, von denen wir nur zu gut wissen, dass sie wie Ausflüchte oder Rechtfertigungen klingen. Ein wahrer Freund erinnert dich an deine Werte, wenn du deinen Kompass verloren hast. Das Beste für dich zu wollen bedeutet auch, dich auf schlechte Entscheidungen hinzuweisen und den Mut zu haben, ein unbequemes Gespräch mit dir zu führen, das dich dazu bringt, dir selbst gegenüber Rechenschaft abzulegen, wenn du in destruktive Muster verfällst. Um deinerseits Freunden zu widersprechen und mit der Wahrheit zu konfrontieren, wenn sie keine Verantwortung für ihr Handeln übernehmen oder Spielchen mit anderen Menschen treiben wollen, brauchst du eine gute Portion Mut und einiges an Geschick. Denn damit riskierst du, zurückgewiesen zu werden, schließlich möchte niemand hören, dass ihm sein Handeln gerade nicht zur Ehre gereicht. Doch Dinge zu sagen, an die du nicht glaubst, nur um die Verbindung aufrechtzuerhalten, beinhaltet auch ein gewisses Maß an Selbstbetrug. Du zeigst nicht dein wahres Selbst, sondern spielst eine ganz bestimmte Version von dir, die den anderen hinnehmbar erscheint. Aufrichtige Freunde können unterschiedlicher Meinung sein und trotzdem Liebe und Mitgefühl füreinander bewahren. Wenn aber jemand nicht die Wahrheit sagt – kennt ihr euch dann überhaupt wirklich?

Kritik ist also nicht gleich Kritik. Manche Freundinnen wenden sich mit schmerzlichen, aber aufrichtigen Worten an dich, weil sie dir helfen wollen, deine Werte nicht aus den Augen zu verlieren. Andere kritisieren dich, um dich niederzumachen und die Bedrohung, die sie in dir sehen, zu minimieren.

Der Punkt, ab wann man Kritik ignorieren sollte, ist gekommen, wenn sie mit Missachtung und Geringschätzung garniert wird. Wenn du das bemerkst, liegt deinem Freund nicht dein Bestes am Herzen, auch wenn ihr euch schon lange kennt. Wenn du dir unsicher bist, ist es der Mühe wert, dich ehrlich und liebevoll zu fragen, ob die Kritik berechtigt ist: Könnte sie mir helfen, mich zu verbessern? Oder geht es in Wirklichkeit nur um den anderen?

Wann ist genug genug?

Auf das Ende einer Freundschaft, die dir einmal viel bedeutet hat, folgt immer eine tiefe Traurigkeit. Die Entscheidung, eine Freundschaft zu beenden, sollte daher niemals leichtfertig getroffen werden, sondern erst nach reiflicher und gründlicher Überlegung. Es gibt auch keine Patentregeln, die dir die Entscheidung abnehmen. Im Netz kursieren jede Menge Einzeiler, die lauthals verkünden, du solltest deine Freundin abservieren, wenn sie deine Erfolge nicht mit dir feiern kann, denn dann ist sie nicht deine Freundin. Wie aber sollst du das in einer komplexeren Situation im wirklichen Leben anwenden? Stell dir zwei Freundinnen vor: die eine kämpft seit zehn Jahren darum, ihren Kinderwunsch zu erfüllen, und die andere wird schwanger. Nun von der ersten Freundin zu erwarten, freudestrahlend und ausgelassen auf der Babyparty zu erscheinen, wäre ziemlich selbstsüchtig. Das Leben steckt voller gravierender, komplexer Situationen wie dieser, die nach einer nuancierten Herangehensweise verlangen. Beide Seiten müssen Behutsamkeit und Mitgefühl sowie die Bereitschaft zu schwierigen, aber extrem wichtigen Gesprächen darüber mitbringen, wie sie mit all den ganz natürlichen Emotionen umgehen wollen, die nun einmal entstehen, solange wir uns bemühen, unsere Freundschaft zu bewahren und füreinander da zu sein.

Andererseits: Ein Freund, der dir das Gefühl gibt, dich eigentlich übertreffen zu wollen, der in deiner Abwesenheit schlecht über dich spricht und dich ausgrenzt oder ignoriert, wenn du einen Erfolg im Leben verbuchen kannst, ist wahrscheinlich kein echter Freund. Wenn du merkst, dass du grundsätzlich zufrieden mit dir bist, so wie du bist, nur nicht in Gesellschaft dieses Freundes, solltest du diesem Gefühl Beachtung schenken.

Angst vor dem Alleinsein

Aus Angst, zu wenig andere Freundinnen zu haben, an einer Freundschaft festzuhalten, die dir nicht guttut oder gar schadet, ist normal, kann dich aber oft unnötig behindern. Es ähnelt der Art und Weise, in der manche Menschen sich davon überzeugen, in einer destruktiven Liebesbeziehung zu verharren: Sie verallgemeinern zu stark, indem sie aus der Tatsache, dass diese Beziehung nicht funktioniert hat, schließen, dass niemals eine funktionieren wird. Meistens aber müssen wir gar nicht zwischen einer verderblichen Freundschaft und Einsamkeit wählen. Wir wählen zwischen der verderblichen Freundschaft und der spannenden (wenn auch angsteinflößenden) Herausforderung, neue Freundinnen zu finden.