Und dann kam die Muse - Brigitte Münch - E-Book

Und dann kam die Muse E-Book

Brigitte Münch

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Beschreibung

Tasso hat eine Schreibblockade. Sehnlichts wünscht er sich von der Muse geküsst zu werden. Als diese tatsächlich durch sein Fenster klettert, kann er es nicht fassen. Wie aus der griechischen Mythologie entsprungen unterhält sie sich mit ihm. Ein Gespräch, das jedoch nicht ganz seinen Vorstellungen entsprechend verläuft. Die Muse philosophiert nicht nur mit ihm, sondern gibt auch Geheimnisse preis: Homer und Tasso haben eine Verbindung. Dieser Abend wird noch bleibende Folgen für das schöpferische Leben des Schriftstellers haben. Wird er seine Inspiration wiederfinden? Und wenn ja, in welcher Form?

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Seitenzahl: 29

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Und dann kam die MuseReihe: Appetit

Die Deutsche Nationalbibliothek – CIP-Einheitsaufnahme.Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet dieses Buchin der Deutschen Nationalbibliografie;detaillierte bibliografische Daten sind im Internet überhttp://dnb.d-nb.de abrufbar.

Erste Auflage 2016© Größenwahn Verlag Frankfurt am Main, 2016www.groessenwahn-verlag.deAlle Rechte vorbehalten.eISBN: 978-3-95771-116-8

Brigitte Münch

Und dann kam die Muse

Eine Geschichte für die nächtliche Eingebung

 

 

 

IMPRESSUM

Und dann kam die Muse

Reihe: Appetit

AutorinBrigitte Münch

SeitengestaltungGrößenwahn Verlag Frankfurt am Main

SchriftConstantia

CovergestaltungMarti O´Sigma

CoverbildFoto: © Artemis Arnakis: »Kassandra«

LektoratYolanda Hellmanns Carvajal

Größenwahn Verlag Frankfurt am MainSeptember 2016eISBN: 978-3-95771-116-8

INHALT

UND DANN KAM DIE MUSE

REZEPT ZUR NÄCHTLICHEN EINGEBUNG: ›Kaltsunakia aus Kreta‹

BIOGRAPHISCHES

AUS DER REIHE APPETIT

AUS DEM VERLAGSPROGRAMM

Diese Kurzgeschichte von Brigitte Münch»Und dann kam die Muse«ist ein Auszug aus dem Buch›Geschenk vom Olymp und andere Bescherungen- Neue ägäische Geschichten‹Seite 20, Kapiteltitel:›Sage mir, Muse…‹erschienen beim Größenwahn VerlageBook / eISBN: 978-3-942223-59-1print / ISBN: 978-3-942223-12-6

Tasso stützte die Ellbogen auf den Schreibtisch und das Kinn in die Hände. In früheren Zeiten, dachte er, saß man so über einem leeren Blatt Papier – jetzt starrte man auf den blanken Bildschirm des Computers. Diese wunderbare Maschine, die so vieles erleichterte, konnte eines jedenfalls nicht, genauso wenig wie ein herkömmlicher Schreibblock: eine zündende Idee herbeizaubern. Eine Inspiration ausspucken.

Vor zwei Wochen hatte er den Schlusspunkt hinter seine letzte Novelle gesetzt. Bis dahin hatte die Quelle reich gesprudelt … seitdem jedoch schien sie versiegt zu sein, oder der Brunnen trockengefallen, oder wie immer man es auch mehr oder weniger poetisch ausdrücken mochte – es lief auf dasselbe hinaus. Ein paar vage Ideen, Schemen mehr, führten eine Art Gespensterdasein in seinem Geist, sie ließen sich nicht fassen und nahmen keine tauglichen Formen an. Manche von ihnen machten sich gar lustig über ihn und tauchten auf und ab, wie die Schießbudenfiguren auf dem Jahrmarkt, die man mit einem Stoffball treffen will und meistens verfehlt: Schwupp, ist der Halunke grinsend wieder abgetaucht und der Ball gegen die leere Wand geprallt.

Tasso nahm die Brille ab, rieb sich die Augen und sah zum offenen Fenster hinter seinem Schreibtisch hinaus. Es war eine warme Augustnacht und still bis auf das Zirpen der Grillen. Die Blätter der Olivenbäume im Garten glänzten im Schein des Vollmonds, der die Alleinherrschaft über den tiefschwarzen Nachthimmel angetreten hatte und für die Zeit seiner Machtausübung das Heer der Sterne majestätisch aus seiner Bahn fegte. Eine sanfte Brise strich ab und zu durch die Bäume und brachte sie mehr zum Flüstern als zum Rauschen.

Die Nacht war zu schön, um einfach schlafen zu gehen. Allerdings hätte man mehr davon, dachte Tasso, wenn man sich nach draußen in den Garten setzte, statt hier drinnen vor dem brummenden Computer zu hocken, für nichts und wieder nichts. Man könnte sich ein Glas von dem kühlgestellten Wein holen, sich vielleicht sogar einen Zigarillo gönnen, draußen auf der Gartenbank im Schein des Mondes baden und die wunderbare würzige Nachtluft genießen. Und den Gedanken freigeben und sie nach eigener Lust und Laune durch die Büsche und Bäume streifen lassen.