"Und dann war plötzlich alles anders …" -  - E-Book

"Und dann war plötzlich alles anders …" E-Book

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Beschreibung

"Und dann war plötzlich alles anders ..." Das Thema des 3. Eifeler Jugendliteraturpreises lud dazu ein, Kurzgeschichten zu verfassen, in denen ein Umbruch, eine überraschende Wende im Zentrum steht. Insgesamt 47 Kinder und Jugendliche der unterschiedlichen Altersgruppen haben die Herausforderung angenommen und zu diesem Thema eine Kurzgeschichte geschrieben. Herausgekommen ist eine beeindruckende thematische Vielfalt an Texten, die das vorgegebene Thema auf originelle Weise und mit erzählerischer Schönheit aufgreifen. In jedem der vier Kapitel dieser Anthologie wurden die Beiträge der Preisträger jeweils an den Anfang gestellt. Die Zusammenstellung dokumentiert alle Beiträge zum Eifeler Jugendliteraturpreis.

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Seitenzahl: 227

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Eifeler Jugendliteraturpreis 201647 junge Autorinnen und Autoren schreiben

»Und dann war plötzlichalles anders …«

Lit.Eifel e.V unddas Literaturhaus der Eifelgemeinde Nettersheim (Hg.)

Die Publikation wurde unterstützt von

Erste Auflage 2016

© Barton Verlag, Weilerswist 2016

www.barton-verlag.de

Layout und Satz: Helmi Schwarz-Seibt

Printed in Germany

ISBN 978-3-934648-10-4eISBN 978-3-934648-41-8

Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikationin der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografischeDaten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Inhalt

Vorwort

Altersgruppe 6-9 Jahre

Altersgruppe 10-12 Jahre

Altersgruppe 13-15 Jahre

Altersgruppe 16-18 Jahre

Vorwort

„Und dann war plötzlich alles anders … ”

Das Thema des 3. Eifeler Jugendliteraturpreises lud dazu ein, Kurzgeschichten zu verfassen, in denen ein Umbruch, eine überraschende Wende im Zentrum steht.

Die erste Überraschung für die Jury dieses Literaturpreises bestand darin, dass so erfreulich viele Einsendungen zu verzeichnen waren. Insgesamt 47 Kinder und Jugendliche der unterschiedlichen Altersgruppen hatten die Herausforderung angenommen, sich diesem Thema zu stellen und eine Kurzgeschichte dazu zu verfassen.

Die zweite ebenso schöne Überraschung ergab sich bei der Lektüre der Texte: Beeindruckt haben uns die thematische Vielfalt und die Qualität der meisten dieser Erzählungen, die das Thema auf originelle Weise und mit erzählerischer Schönheit aufgreifen. So haben wir es uns mit der Entscheidung nicht leicht gemacht.

Mit Preisen ausgezeichnet haben wir schließlich – nach sorgfältiger Lektüre und eingehenden Diskussionen – die Kurzgeschichten, bei denen wir zu dem Eindruck gelangten, dass sie das Thema auf besonders gelungene, eigenständige und gleichermaßen überraschende wie überzeugende Weise gestalten. Wir sind uns einig, dass dies bei den Gewinnertexten zweifellos der Fall ist. Aber wir wissen auch, dass manche andere Geschichte, die nicht ausgezeichnet wurde, den Preis ebenso verdient hätte.

In jedem der vier Kapitel dieser Anthologie wurden die Beiträge der Preisträger jeweils an den Anfang gestellt. Die Zusammenstellung dokumentiert alle Beiträge zum diesjährigen Eifeler Jugendliteraturpreis. Unsere Wertschätzung ist deshalb auch als Zuruf und Ermutigung für alle Beiträger zu verstehen: Habt den Mut und den Elan, euch weiterhin dem Schreiben und der Literatur zu widmen. Es lohnt sich!

Die Jury, im November 2016(Claudia Hoffmann, Mario Walter Johnen, Christoph Leisten, Bruder Wolfgang Mauritz, Joachim Starke, Waltraud Stening-Belz,Marietta Thien und Andreas Züll)

Altersgruppe 6-9 Jahre

Plötzlich war alles anders

Ich hatte einen Bruder. Er hieß „David“ und war 24 Jahre alt. Ich mochte ihn sehr gerne. Aber jetzt ist er nicht mehr da: „Er wurde ermordet!“ (wie, weiß ich nicht). Als ich das erfuhr, war ich stinksauer und zugleich sehr traurig. Danach war alles anders für mich und für meine Familie …

Es war Montag.

Gestern kamen wir aus Berlin zurück. Mein jüngerer Bruder Magnus, meine Mutter und ich hatten uns dort das Musical „Tanz der Vampire“ angeschaut. Wir waren freitags mit dem Zug hingefahren und am Sonntag wieder zurück. Es war aufregend und sehr schön.

Mein Vater holte uns – als wir aus dem Zug kamen – am Bahnhof ab. Ich freute mich schon darauf, zu Hause meinen älteren Bruder David zu treffen, denn er wollte am Wochenende zu uns kommen. Aber wir trafen ihn nicht an. Wir wussten nicht, wo er war. Papa hatte schon mehrmals versucht, ihn anzurufen, aber er war nicht ans Telefon gegangen. Ich machte mir erst mal keine weiteren Gedanken, denn ich hatte noch schöne Gefühle aus Berlin mitgebracht.

In zwei Tagen sollte die Schule beginnen. Meine Mutter und ich waren gerade dabei, alles für die Schule zurechtzulegen. Da klingelte das Telefon. Meine Mutter ging ran.

Ich machte gerade meinen Tuschkasten sauber und bekam nur Bruchstücke des Telefonats mit. Ich hörte die Worte „Geht es um David?“ und dann sagte meine Mutter nur noch: „Ich muss mal grad den Raum verlassen, mein kleiner Sohn steht hier neben mir“. Ich wusste gar nicht, was passiert war. Nur, dass es um meinen Bruder David ging und ich blieb mit meinen blöden Gefühlen allein in der Küche zurück.

Papa kam nach Hause und fragte: „Wo ist Mama?“ Ich antwortete ihm „Sie telefoniert oben.“ Als sie runter kam, hatte meine Mutter Tränen in den Augen. Sie sagte zu uns beiden: „Setzt euch doch bitte mal. Ich muss euch etwas sagen!“ Papa setzte sich. Ich sagte noch: „Ist es etwas Schlimmes?“ und kam langsam aus der Küche ins Wohnzimmer. Noch bevor ich mich zu meinem Vater setzen konnte, sagte meine Mutter: „David ist tot – Er wurde ermordet! In der Nacht von Freitag zu Samstag. Um 1 Uhr! In einer Wohnung in Düren!“ Ich schrie auf und weinte sehr. Beruhigte mich aber schnell und wie im falschen Film machte ich einfach meinen Tuschkasten weiter sauber. Meine Mutter kümmerte sich um meinen Vater, der vollkommen außer sich war. Dann kamen meine Oma und Magnus mit unseren Hunden vom Spaziergang zurück. Beide vergnügt und mit einem Eis in der Hand.

Mama sagte das Gleiche zu ihnen: „Setzt euch bitte, ich muss euch etwas sagen!“ Als sie das Unfassbare hörten, fing Magnus an zu heulen und zu schreien und konnte sich gar nicht mehr beruhigen. Meine Oma weinte ebenfalls, auch wenn David nicht ihr richtiger Enkel war. Für mich war es schrecklich, meine Oma und meinen Vater weinen zu sehen, denn ich hatte sie vorher so noch nie gesehen. Danach erfuhr es die ganze Verwandtschaft und unsere Freunde und Nachbarn. Es war für mich wie ein Alptraum aus dem ich nicht wach wurde.

Am Dienstagabend fuhren meine Eltern zum Bestatter und sahen David im offenen Sarg noch einmal an. Mittwochnachmittag fuhren wir dann zusammen mit meinen Omas und meinem Opa wieder zum Bestatter, aber dieses Mal war der Sarg geschlossen. Ich sah den Sarg und konnte gar nicht fassen, dass David da drin liegen sollte. Alle weinten sehr und mein Papa ließ alles raus was er bisher Schlechtes auf seinem Herzen hatte.

Die nächsten zehn Tage kümmerte sich Mama so gut wie nur um die Beerdigung von David. Dann war es soweit. Am Samstag, drei Wochen nach seinem Tod, fand die Trauerfeier statt. Zuerst begrüßte Papa alle Angehörigen, Freunde und andere Menschen, die uns begleiten und von David Abschied nehmen wollten. Danach gingen alle in die Kirche. Es war ein schöner Abschied von ihm. Als die Kirche vorbei war gingen wir im Trauerzug hoch zum Friedhof und ließen Davids Urne ins Grab. Noch einmal weinten alle sehr, besonders meine Mutter und auch Davids leibliche Mutter. Ich fühlte mich auch sehr traurig. Danach waren alle herzlich eingeladen in die Gaststätte „Schruff“, um dort noch mit uns zusammen zu sitzen.

Nun ist David schon über vier Wochen tot und es kommt mir wie eine halbe Ewigkeit vor. Seitdem ich weiß, dass David tot ist, denke ich nicht mehr viel an die schöne Zeit in Berlin und das tolle Erlebnis mit dem Musical. Es ist seitdem ziemlich viel durcheinander bei uns allen und die Zeit in Berlin scheint ewig weit weg. Wenn wir jetzt abends zusammen sitzen, erzählt mein kleiner Bruder Magnus oft von seinen Wünschen, dass unser Bruder wieder lebt. Ich finde es dann schön, weil er uns aufmuntern möchte, aber David bleibt leider tot.

Für mich hat sich vieles verändert und es wäre schön, wenn dies nur eine Geschichte wäre …

Moritz Neuhaus, 9 Jahre

Und plötzlich ist alles anders …

Hallo, mein Name ist Julina Marie. Ich bin 9 Jahre alt und wohne in Wallenthal in der Eifel.

Ich erzähle Euch heute eine Geschichte von einem Mädchen, das genauso alt ist wie ich.

Dieses Mädchen heißt: Sarah.

Sarah wohnt mit ihrer Familie in Scheven. Das ist ein kleines Dorf. Sarah hat eine Freundin namens Marlene. Sie gehen immer zusammen zur Schule. Die beiden gehen in dieselbe Klasse.

Frau van Zyl heißt ihre Klassenlehrerin und sie unterrichtet die Klasse 4a der Grundschule Lückerath. Sarah und Marlene freuen sich immer auf den Unterricht bei Frau van Zyl. Nach der Schule gehen die beiden auch immer wieder zusammen nach Hause.

Als Sarah die Hausaufgaben fertig hatte, klingelte auf einmal das Telefon. Es war Marlene. Marlene fragte: „Soll ich dich gleich abholen kommen, dann können wir beide zusammen zum Tanzen gehen?“ Die beiden tanzen im Schevener Karnevalsverein „Die Jecke vom Hahnebömsche“. Sie lieben es zu tanzen. Da klingelte es auch schon an der Tür. Es war Marlene. Marlene fragte: „Und … fit für‘s Tanzen?“ „Ja, und du?“, antwortete Sarah. „Ich auch!“, sagte Marlene. „Okay, dann komm!“, sagte Marlene.

Als die beiden in den Saal kamen, wurden sie von den anderen Mädels begrüßt. Beim Tanzen machen sie immer alle Quatsch. „Unsere Trainerinnen haben immer viel zu tun“, lachte Sarah. Die Trainerinnen heißen Nathalie und Denise. Die Mädchen haben, wie jede Woche, tolle und neue Schritte gelernt.

Als die Mädchen aus dem Saal kamen, sah es sehr dunkel aus. Sarah lief schnell nach Hause. Als Sarah gerade drinnen war, fing es an zu regnen und zu hageln. Sarah guckte die ganze Zeit aus ihrem Zimmer und sah das schlimme Unwetter. Sarahs Mutter rief: „Sarah, hilf mir mal bitte schnell!“ Sarah und ihre Mutter mussten alle Sachen, die auf der Erde lagen, aufheben und auf größere Sachen stellen.

Dann passierte es: Die Tür sprang auf und das Wasser lief durch den Flur und durch alle Räume, die unten waren. Sarah und ihre Mutter konnten nichts machen. Sarahs Mutter fing an zu weinen und war geschockt. Am nächsten Morgen ging Sarah wieder mit Marlene zur Schule.

In der Schule erzählten alle Kinder von dem schlimmen Unwetter gestern Abend. Als Sarah nach Hause kam sagte ihre Mutter: „Meine liebe Sarah, du hast ja gestern Abend das Unwetter miterlebt. Es war ja auch sehr schlimm. Darum haben dein Vater und ich beschlossen, dass wir nach Österreich zu deinen Großeltern ziehen. Es tut uns sehr leid, aber es geht nicht anders. In diesem Haus können wir nicht weiter wohnen.“ Sarah war traurig. Sie konnte ihre Eltern aber auch verstehen. Sarah erzählte das dann später auch ihren Eltern, dass sie die Eltern versteht.

Nachmittags verabredete sich Sarah mit Marlene zum Spielen. Sarah musste Marlene die traurige Nachricht erzählen. Marlene war sehr geschockt, als sie die schlimme Nachricht gehört hatte. Sie haben sich sehr oft umarmt und geweint.

Nach einer Woche hatte Sarah ihren letzten Schultag. Alle Kinder aus ihrer Klasse waren traurig und Sarah natürlich ganz besonders. Es war der mieseste Tag, den sie in ihrem ganzen Leben gehabt hatte.

Als Sarah nach der Schule nach Hause ging, wunderte sie sich, warum ihre Mutter fröhlich war und Sarah zuwinkte. Die Mutter sagte: „Komm mal schnell rein und setz’ dich hin. Es hat ein Mann namens „Anton“ angerufen und gesagt, dass er sein Haus vermieten möchte. Anton hat von unserem Haus schon gehört. Er möchte nämlich zu seinen Eltern ziehen, weil es denen schlecht geht.“ Sarah antwortete: „Heißt das jetzt, dass wir bei Anton einziehen können?“ Die Mutter sagte: „Ja, ganz genau!“ Sarah fragte: „Wo wohnt Anton denn? Wohnt er weit weg?“ Da meinte die Mutter: „Nein, er wohnt überhaupt nicht weit von uns entfernt.“ „Wo wohnt er denn?“, wollte Sarah wissen.

„In Wallenthal“, sagte die Mutter. „ Wann ziehen wir denn da hin? Also nach Wallenthal?“, fragte Sarah ganz aufgeregt. Sarah tanzte durch das Haus und umarmte ihre Mama ganz dolle. Sarahs Mama war genauso froh, dass sie in der Eifel bleiben können. Da meinte die Mama:“Los! Ruf schnell Marlene an und sag‘ ihr die tolle Nachricht!“ Das ließ sich Sarah nicht zweimal sagen. Marlene freute sich richtig dolle, dass Sarah in der Eifel bleiben konnte. Marlene düste mit ihrem Fahrrad zu Sarah und freute sich sie wieder zu sehen.

Sarahs Mutter spendierte den Kindern eine Flasche Kindersekt. Die beiden feierten bis in die Nacht ihre Freundschaft!

Julina Marie Strotkötter, 9 Jahre

Koska und Koka - die Murmeltiere

„Oh, wie ist das schön, ein Murmeltier zu sein“, denkt Koska, und lässt sich in der Mittagssonne die warmen Sonnenstrahlen auf den pelzigen Bauch scheinen. Er kneift seine großen Murmelaugen zusammen und sieht die Sonnenstrahlen ganz lustig hinter der großen Felswand verschwinden und denkt bei sich, ob die Sonne ein Sonnenigel ist?

Plötzlich pikst ihn was. „He, du Sonnenigel!“, schreit Koska. Und dann hört er seine Freundin Koka lachen. Sie hat ihn mit einem Grashalm gekitzelt. Sollen wir Versteck-Fangen spielen? Das geht nämlich so, sagt Koka: Einer muss sich verstecken und wenn der anderen ihn gefunden hat, muss man er ihn noch fangen. Schon rennt Koska über Steine, kleine Bächlein, Bergblumen und Stöcke und versteckt sich in einem Erdloch. „Hier findet Koka mich nie!“, denkt Koska und duckt sich ganz tief auf den Boden.

Koka sucht Koska schon ziemlich lange und ist ein wenig müde. Plötzlich hört sie leise etwas läuten. Ob das Koska ist? Sie geht dahin, wo das Läuten herkommt und sieht viele Kühe auf der Alm. Die haben große Kuhglocken um den Hals. Manche Kühe sind braun, und andere weiß. „Das ist aber schöne Musik“, denkt Koka. „Habt ihr Koska gesehen?“, fragt sie. Aber die Kühe beachten sie nicht und fressen gemütlich weiter. Nur das kleine Kälbchen sieht Koka an: „Ich suche mit dir. Wo hast du denn schon überall gesucht?“

Koka geht mit dem Kälbchen den Berg runter zum großen Brunnen, da hat sie noch nicht gesucht. Koka macht Männchen, damit sie weiter gucken kann, aber auch hier keine Spur von Koska.

Da sitzt eine Maus am Brunnen und fragte: was macht ihr? Wir suchen Koska, willst du mit suchen? Das möchte die Maus und so suchen sie zu dritt. Die Maus guckt in viele Erdlöcher, aber nicht in das, wo Koska drin ist, und auch in ein paar andere nicht. Aber in einer Kuhle trifft sie eine Weinbergschnecke. Auch die möchte mitmachen.

„Zu viert macht Suchen auch mehr Spaß“, ruft Koka. „Lasst uns Purzelbäume den Berg runter machen. Wer als erstes unten ist hat gewonnen!“ Als Murmeltier lässt Koka sich seitlich runter rollen, die Maus und das Kälbchen rutschen auf ihrem Hintern runter und die Schnecke geht in ihr Schneckenhaus und lässt sich den Berg runter kullern wie eine große Murmelkugel.

„Gewonnen!“, ruft die Schnecke: „Jetzt darf keiner mehr zu mir sagen, dass ich langsam bin!“.Als alle unten sind, sagt Koka: „Jetzt haben wir vor lauter Spaß vergessen zu suchen. Wo könnte Koska denn sein?“

Da kommt ein bunter Schmetterling angeflogen und fragt: „Was macht ihr da?“ „ Wir suchen Koska, willst du mitmachen? Aus der Luft siehst du bestimmt viel besser, ob Koska sich irgendwo hinter einem Baum oder einer Hütte versteckt hat.“ Das macht dem Schmetterling Freude und er möchte gerne mitsuchen. Der Schmetterling fliegt eine Runde, dann kommt er zurück: „Ich sehe große Wolken kommen, aber Koska habe ich nicht gefunden.“

Koska ist es in seinem Erdloch mittlerweile sehr langweilig geworden. Er steckt seinen Kopf vorsichtig raus um zu gucken wo seine Freundin bleibt. Er sieht, dass die Sonne nicht mehr scheint. weil viele große Wolken gekommen sind. Die gehen bis fast auf den Boden. Sowas hat Koska noch nie gesehen. Und dann fängt es an zu regnen.

Als er den Kopf wieder in das Erdloch zurückziehen will, fällt ein großer Regentropfen auf sein kleines Murmeltierohr. Das ist aber nass. Mit der Pfote möchte er sich den Regentropfen runter reiben. Er reibt und reibt sein Ohr, das plötzlich ganz lang ist: „Warum ist mein Ohr denn so lang?“, wundert sich Koska.

Er kneift die Augen einmal fest zusammen und macht sie wieder auf. Hier sieht es plötzlich auch so anders aus. Wo sind die großen Berge? Koska sieht nur noch kleine Berge. Jetzt fällt es ihm wieder ein: Ich bin ein Hase und wohne in der Nordeifel. Das war ja alles nur ein Traum! Schnell hoppelt er zurück in den Hasenbau zu seinen Hasengeschwistern und sagt: „Wacht auf! Ich habe von einem ganz tollen Spiel geträumt. Sollen wir das zusammen spielen? Das geht nämlich so: Einer muss sich verstecken und wenn der andere den gefunden hat, muss man den noch fangen.“ Schon rennt Koska los!

Kristin Pesch, 7 Jahre

Sophia findet einen Schatz

Es war Freitag. Sophia kam gerade aus der Schule. Sie machte ihre Hausaufgaben und fragte sich: „Warum entdecke ich nicht selbst ein Abenteuer, anstatt es auf einem langweiligem Stück Papier zu lösen?“ Sie ging zu ihrer allerbesten Freundin und klopfte an die Tür. „Hallo“, hörte sie eine Stimme rufen, denn ein Fenster stand auf Kipp. Eine Sekunde später machte die Mutter die Tür auf und bat Sophia herein. Sofort umfiel ihre beste Freundin sie: „Was machst du denn hier?“ „Ich wollte nur fragen ob wir eine Schatzsuche durchführen wollen. Also, machst du mit?“ „Ja!“, schrie ihre beste Freundin Melani und zog mit einem Mal ihre Schuhe und ihren Pullover an.

Dann stürmten Sophia und Melani auch schon zur Tür und weg waren sie. Beide liefen zum Haus der Zwillingsschwestern und holten nun Irina und Isabella ab. Natürlich wollten auch diese mitkommen zu dem größten Abenteuer ihres Lebens. Die vier begrüßten sich und teilten sich auf. Irina legte zusammen mit Sophia Spuren aus. Es dauerte und dauerte, denn Sophia hatte zwei wahnsinnig riesengroße Rucksäcke mit Steinen dabei. Wenn das so weiter geht, ersticke ich, Sophia!“ „Ach, so schlimm kann das doch gar nicht sein“, meinte Sophia aufgeregt. „Warum bist du so aufgeregt?“, fragte Irina. Weil du einfach geradeaus schauen musst und dann siehst du dein größtes Abenteuer der Welt. „Was?“ Irina verstummte. „Was sie da zu sehen bekamen, würde ihnen keiner glauben. Es war ein altes Skelett, ganz viele hunderttausend Geldscheine und eine alte Truhe, die mit Spinnennetzen zugewuchert war. Was da wohl drin war?

Sie öffneten die Schatztruhe und schauten hinein. „Ooooh!“ und „Aaah!“, machten die beiden. Sie kriegten ihre Münder gar nicht mehr zu vor Begeisterung. Überall waren wertvolle Sachen wie Ketten, Ringe, Armreifen, Edelsteine Diamanten, Ohrringe und glitzernde, prachtvolle Steine.

Wie schön, das musste man echt sagen. Sie hatten inzwischen einen Rucksack geleert und legten alle Sachen ganz vorsichtig hinein. „Das wird was!“, freute sich Sophia. Sie nahmen die Sachen mit, damit sie ihren Freundinnen auch schließlich beweisen konnten, dass sie nicht gelogen hatten. Und dass diese die Sachen auch genauso ansehen und die Münder auch gar nicht mehr zu kriegen würden. Sie sollten ruhig sehen, was für ein Pech sie gehabt hatten, weil sie ja das andere Team waren. Sie gingen auf dem Weg zurück, an dem Haus vorbei, in dem Irinas und Isabellas Cousine wohnte. Dort wollten sie sich etwas erholen und Irinas Cousine Cassandra auch die Diamanten, Ohrringe, Ketten, Armreifen, Edelsteine, glitzernden, prachtvollen Steine und Ringe zeigen. Sie klingelten und Irinas Tante öffnete die Tür: „Hallo Irina und … ähm …“, „… Sophia. Das ist meine beste Freundin!“

„Ah, okay“, sagte Irinas Tante Sabrina überrascht. „Dann kommt mal rein!“

Sophia und Irina gingen durch eine große Haustür in ein buntes Stübchen. Da kam auch schon Cassandra die Treppe herunter und fragte: „Was ist los? Und warum kommt ihr her?“ Da sagten die beiden: Du, Cassandra, wir … wir haben einen Schatz gefunden, weil Isabella, Sophia, Melani und ich eine Schatzsuche durchziehen wollten. Sophia und ich sollten die Spuren legen, während Isabella und Melani nach einen Treffpunkt suchen sollten.

„Ich habe mein Handy mit! Also, wenn sie dann mal irgendwann ein gemütliches Eckchen gefunden haben, sollten sie uns die Nummer geben und wir gehen zu ihnen hin“, sagte Irina überanstrengt. Und was habt ihr da in den Rucksäcken drin?“, wollte Cassandra neugierig wissen. „Du kennst doch deine Cousine: Besser zu viel als zu wenig Spuren dabei!“ „Ja, das stimmt!“, lachte Cassandra und bot ihrer Cousine und ihrer jetzt neuen Freundin Sophia eine eiskalte Limonade an. „Ja, wie lieb ist das denn?“ „Was?“, fragte Cassandra neugierig. „Habe ich etwa zu viel Eiswürfel reingetan?“ „Nein, aber Irina und ich haben mehr als drei Stunden nichts mehr getrunken und das fühlt sich so an, als ob ich das erste Mal wieder was trinke. Beide lachten und sogar Irinas Tante, die sonst immer so müde aussah.

„Also, aber wenn ihr doch schon drei Stunden unterwegs seid, dann müsste doch wenigstens ein Rucksack schon leer sein!“ „Ja“, lachten Sophia und Irina laut. „Was ist denn so komisch?“, fragte sich Cassandra. „Also …“, begann Irina und lachte wieder: „Wir … wir haben einen Schatz gefunden!“, jubelte Sophia laut und prustete darauf hin weiter los: „Wir haben ja die Spuren ausgelegt. Und da zappelte Sophia und sagte, ich soll geradeaus gucken und da haben wir dann, in einer alten Scheune, ein Skelett, eine Truhe und Gold und Geld gesehen. Wir dachten, dass man wohl mal einen Blick hineinwerfen darf und dann haben wir diese Sachen einfach mitgenommen!“ „Aha“, sagte Cassandra und fragte: „Darf ich denn auch mal einen kurzen Blick in euren Rucksack werfen?“ „Ja“, lachten die Mädchen und Irina gab ihrer besten Cousine Cassandra den Rucksack. „Boooaah“, schrie Cassandra und sie bekam ihren Mund vor Begeisterung auch gar nicht mehr zu. Plötzlich klingelte Irinas Handy und sie drückte auf den grünen Hörer. „Irina Strahl …“. Ja, hi Irina! Wir haben einen Treffpunkt gefunden. Du musst nur noch zu uns kommen und es kann losgehen!“

„Ja, wir kommen gleich. Weißt du, Isabella, wir sind gerade noch bei unserer Cousine etwas trinken, die Karte basteln und uns etwas ausruhen von der Weltreise“, lachte Irina und sagte noch schnell: „Wir haben etwas gefunden, das werden wir euch gleich erzählen und wir bringen dann vielleicht auch noch Cassandra mit. Okay? Ja, alles gut, dann bis später, Irina. Ja. Tschüss!“

„Wer war das?“, wollten Cassandra und Sophia wissen. „Das war Isabella! Sie haben einen gemütlichen Platz gefunden und wir müssen nur noch der Adresse folgen. Cassandra, kommst du mit?“, fragte Irina. „Aber natürlich“ Ist doch klar! Einen Schatz lässt man sich doch nicht entgehen, oder?“ „Nein, aber könnte ja sein dass du deine Hausaufgaben noch nicht erledigt hast.“ Da rannte Cassandra hoch in ihr Zimmer und holte ihr Handy. Sie gab heimlich etwas ein und postete es Irina ins Handy.“ Kannst du das nicht sagen? Das, was du willst?“, fragten alle gleichzeitig. „Nein. es ist sozusagen das ‚Cousinen-Geheimnis‘“. Es machte:“PLOPP!“ Und sofort bekam Irina die SMS. Sie las sie leise und schickte Cassandra danach etwas zurück. Das, was Cassandra ihr gepostet hatte, war: „Ich bin zwar noch gar nicht fertig mit den Hausaufgaben, aber kann ich nicht doch mit euch kommen?“ Und Irina hatte zurückgepostet: „Ja, ist ja gut. Ich sage es keinem!“ Dann gingen die drei Mädchen los und folgten der Adresse, die Isabella ihnen gegeben hatte.

Es war ein langer Weg. Schließlich waren Isabella und Melani auch lange unterwegs gewesen. Wie gesagt: Es war ein sehr langer Weg. Sie folgten einer sehr langen Straße und bogen irgendwann rechts ab. Es dauerte. Isabella und Melani hatten im Gegensatz zu Sophia und Irina keine Steine sondern Kissen, Decken, zu Essen und zu Trinken eingepackt. Sie machten es sich in der Zwischenzeit in einer alten kaputten Scheune gemütlich und Isabella las ein sehr spannendes Buch über einen Räuber, der in ein Schloss einbricht und dann ganz dumme Sachen macht. Sie blätterte ständig um, weil sie auch in der Schule sehr schnell im Lesen war. Melani machte genau das Gegenteil von Isabella: Sie las kein Buch, sondern setzte sich in eine Ecke, richtete es sich schön gemütlich ein und ab und zu legte sie sich hin und schloss die Augen. Isabella war inzwischen bei Seite 49 angekommen und machte kurz darauf eine kleine Pause. „Du, Melani …?!“ „Ja?“ „Ich kann nicht mehr!“ „Ja, ist doch klar?Warum eigentlich?“ „Na, du bist doch so eine Leseratte und wenn die mal aufhört, ist die ganz sicher auch bei Seite 49 angekommen und kann nicht mehr!“ „Hahaha“, lachten jetzt beide gleichzeitig. „Ist ja echt komisch“, sagte Isabella und plötzlich schlief sie ein. Melani lachte in sich hinein. Sie legte ihren Finger unter das Kinn und sagte leise: „Ich glaube, das tut ihr mal gut, nach dem langen Lesen“. Da kamen auch schon Irina, Cassandra und Sophia gelaufen und jubelten vor Begeisterung.

Melani gab ihnen ein Zeichen, leise zu sein und Sophia, Cassandra und Irina hatten es in diesem Augenblick noch nicht so ganz verstanden. Aber nach einer kurzen Erklärung von Melani war alles verstanden. Sie gingen rein. Melani hatte alles sauber, ordentlich und schön eingerichtet. Es sah aus, als ob Melani hier eingezogen wäre und Geburtstag hätte. Überall war es kunterbunt und gemütlich eingerichtet. Die drei Mädchen staunten und kurz darauf bewegte sich etwas. Irina schrie aufgeregt. „Mann, erkennst du deine eigene Schwester etwa nicht?“ fragten Melani, Sophia und Cassandra. Isabella wurde in dem Augenblick wach. Hallo, ist die Schatzsuche schon vorbei?“, fragte Isabella erschöpft. „Ein bisschen schon!“, lachten Cassandra, Sophia und Irina und erzählten die ganze Geschichte. Die drei zeigten auch die wertvollen Kristalle und die anderen Sachen, die sie gefunden hatten. Sie erzählten und erzählten.

Dann aber, nachdem sie fertig mit Erzählen waren, ging es los. Sophia gab Isabella und Melani die Karte, die sie zusammen mit Cassandra gebastelt hatte. Es ging also los. Dieses Mal gingen sie alle zusammen, damit Isabella, Cassandra und Melani auch wirklich feststellen konnten, dass das stimmte. Natürlich dauerte der Weg wieder länger als drei Stunden. Denn, nur weil sie jetzt zu fünft waren, hieß das ja nicht, dass der Weg kürzer war. Aber irgendwann kamen sie an. Isabella und Melani konnten auch nicht glauben, was sie dort zu sehen bekamen. Es war so schön, dass alle sich um den Hals fielen. Es war wunderschön! Die fünf Freunde hatten diesmal alle mindestens einen Rucksack dabei.

Sie packten nun auch noch die anderen Sachen in ihre Rucksäcke und liefen wieder zu ihrem schönen, gemütlichem Treffpunkt zurück. Als sie in ihrem Versteck saßen, sagte draußen eine Stimme: „Ich hab’ euch, ich hab’ euch!“ Isabella ging nachschauen und brachte ihre etwas ältere Schwester mit. „Oh … Hallo Viktoria!“, sagten Irina und Cassandra. „Was machst du hier?“ „Also …“, begann Viktoria: „Ich bin euren Stimmen gefolgt und dann seid ihr in so eine Scheune gegangen. Dann seid ihr hierher zurückgelaufen und jetzt sitze ich hier.“ „Das stimmt“, lachten jetzt die sechs. Sie gingen zurück zum „Zwillingshaus“, wie es die Freunde nannten und spielten dort noch ein bisschen. Einer las eine Geschichte vor und die anderen fünf spielten das Ganze nach. Es machte Spaß, weil Irinas und Isabellas Schwester so gut lesen konnte. Isabella natürlich auch. Irina ging kurz nach unten und fragte ihre Mutter leise: „Dürfen unsere Freundinnen bei uns schlafen? BITTE!!!“ „Okay“, sagte ihre Mutter. Irina ging wieder hoch. „Warum warst du unten, Irina?“, wollte Isabella wissen. „Also, alle zuhören“, schrie Irina laut. „Ihr dürft bei uns … übernachten!“ „Juhu!!!“, schrien alle und jeder umarmte jeden. Zum Schluss war Irina unter zehn Armen verschwunden, weil jeder sie umarmen wollte.

Alina Decker, 9 Jahre

Cooper und Franka

Es war einmal ein Mädchen. Das Mädchen hieß Franka und hatte eine Stofftierratte. Die Stoffratte hieß Cooper.

Eines Tages, als Franka von der Schule nach Hause kam, flitzte ein kleines Tier durch ihr Zimmer. Sie dachte, es wäre eine Maus gewesen. Sie rannte zu ihrer Mutter und erzählte ihr, was sie gesehen hatte. Ihre Mutter schrie sofort auf, als sie die Worte „Maus“ und „Zimmer“ hörte. Sie versprach Franka, ein neues Zimmer und sagte: „Pack‘ schon mal deine Sachen!“ Franka antwortete: „Ja“ und machte sich an die Arbeit. Am Ende, als Franka mit Packen fertig war, fiel ihr auf, dass Cooper fehlte. Sie suchte im ganzen Zimmer, aber sie fand ihn nicht. Ihre Mutter meinte jedoch: „Es ist schon sehr spät, du kannst morgen weitersuchen.“