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Bezeichnet Eure Schauplätze! In den Serapions-Brüdern befürwortet der Protagonist Theodor die erkennbare Verknüpfung von literarischen Schauplätzen mit ihren in der Realität existierenden Vorbildern - ein Credo, das auch seinem Autor Ernst Theodor nicht fremd ist. Auf unnachahmliche Weise erschafft E.T.A. Hoffmann die Kulissen seiner Erzählungen im Spannungsfeld zwischen akribischer Hintergrund-Recherche nach Lokalkolorit und den märchenhaft-nächtlichen Fiktionen seiner Erfindungsgabe. Dieses Buch möchte den Beweis dafür erbringen, dass es Sinn macht, Schauplätze von fiktionalen Texten mit ihren in der Wirklichkeit existierenden Pendants zu vergleichen, indem es die Genese von literarischen Kulissen nicht nur Schritt für Schritt nachzeichnet, sondern auch erforscht, wie sich Schreibende im Laufe der Literaturgeschichte in diesem Prozess gegenseitig beeinflussen. Ob Berlin, Rom oder Warmbrunn: Auf Hoffmanns Spuren findet man unerwartete Querverbindungen, die Epochen überbrücken, und entdeckt neue Sichtweisen auf Textpaare, über die schon alles gesagt zu sein schien.
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Seitenzahl: 217
Veröffentlichungsjahr: 2020
Und Theben liegt in Oberfranken.
Die Genese der literarischen Kulisse,aufgezeigt an Werken E.T.A. Hoffmanns
Inaugural-Dissertation
zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophieder Ludwig-Maximilians-Universität München
vorgelegt von
Laura-Maria Grafenauer
aus
Gräfelfing
2020
Referent: Professor Dr. Rolf Selbmann
Korreferent: Professor Dr. Oliver Jahraus
Tag der mündlichen Prüfung: 26. Mai 2020
Laura-Maria Grafenauer
Und Theben liegt in Oberfranken.
Die Genese der literarischen Kulisse,aufgezeigt an Werken E.T.A. Hoffmanns
© 2020 Laura-Maria Grafenauer
Autorin: Laura-Maria Grafenauer
Umschlaggestaltung, Illustration: Laura-Maria Grafenauer
Dissertation der Ludwig-Maximilians-Universität München, 2020
Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
ISBN
Paperback: 978-3-347-14940-3
Hardcover: 978-3-347-14941-0
e-Book: 978-3-347-14942-7
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Inhalt
1. Lebendigkeit und Frische: Ein Plädoyer für reale Schauplätze
1.1. E.T.A. Hoffmanns (auto-) biographische Orte
1.2. Literaturtourismus und seine Ergänzung im ›Serapionischen Prinzip‹
1.3. Ménage à trois: Kulisse – Autobiographie – Werk
1.4. Ein Schlusswort zum Titel: Serapion, ein fränkischer Thebaner
2. Metropolis I: Der Berliner Fensterblick
2.1. Unerkannte Perspektiven bei der Verortung der Kulisse
2.2. Der Kunzische Riss als Vorbild für Des Vetters Eckfenster
2.3. Conditio urbana: Schein und Sein als Typologie des Gendarmenmarkts
2.4. Wie die Menschen, so der Ort: Hoffmanns konsequente Programmatik
3. Metropolis II: Wer wen Unter den Linden grüßt
3.1. Zweimal Taubenstraße: Chronik einer Un-Bekanntschaft
3.2. Hoffmann’sche Kontrastästhetik in den Briefen aus Berlin
3.3. Die Linden lesen, oder Fuchs als Metapher
3.4. Der Nicht-Geisterseher: Heines Blick in die Zukunft
4. Sehnsuchtsorte I: Auch ich nicht in Arkadien
4.1. Unter Kollegen: Hoffmanns verkannter Umgang mit Goethe
4.2. Nec in Arcadia ego, oder Hoffmann kam nur bis Bamberg
4.3. Der Palazzo Pistoja als römisches Dschinnistan
4.4. Zu den Beweggründen des Quellenstudiums
4.5. Die innere Anschauung von Rom: Prinzip Serapion?
5. Sehnsuchtsorte II: Keine Sünde auf dem Berg?
5.1. Landflucht à la Hoffmann: Ein Faible für urbanen Raum
5.2. Unerwartete Beziehungen zwischen Sehnsucht, Spleen und Rosenduft
5.3. Variation eines Dreiecks I: Hoffmanns Wunschdenken
5.4. Variation eines Dreiecks II: Schnitzlers Parodie
5.5. Das Gebirge als Fluchtort in (erotische) Phantasien
6. Analyse: Klimax der Texterkenntnis
6.1. Dreisatz Autor – Ort – Bekanntheit
6.2. Vierschritt: Realität wird zur Kulisse
6.3. Atlantis im Nachttopf: Wie bastelt man sich eine Utopie?
7. Fazit: Und immer wieder Serapion
7.1. Das ›Serapionische Prinzip‹ als Vorbedingung der Genese
7.2. Kulisse im doppelten Sinn: Eine Frage der Zweideutigkeit
Literaturverzeichnis