UNESCO Weltnaturerbe und Tourismus - Gabriele M. Knoll - E-Book

UNESCO Weltnaturerbe und Tourismus E-Book

Gabriele M. Knoll

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Beschreibung

Den hohen Wert von Landschaften und ihrer Natur erkennen, schützen und nutzen! Die Schwäbische Alb, das Wattenmeer und der Spreewald! Neben kulturellen Denkmälern wird von der UNESCO auch einzigartige Natur weltweit geschützt, dabei unterscheidet sie zwischen herausragenden Naturlandschaften, Biosphärenreservaten und Geoparks. Im Schutz der Landschaften sowie der zugleich nachhaltigen Nutzung liegt eine große Herausforderung. Diese Auszeichnungen gehen aber stets mit einer touristischen Erschließung einher: Wie lassen sich Landschafts- und Naturschutz auch mit dem Wirtschaftsleben in Einklang bringen? Wie lässt sich der historischen Kulturlandschaft eines Biosphärenreservats eine Zukunft geben? Die Autorin wirft einen Blick in die Praxis und geht auf Beispiele konkret ein. Eine spannende Lektüre für Tourismusstudierende und -praktiker:innen.

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Gabriele M. Knoll

UNESCO Weltnaturerbe und Tourismus

Tourismus kompakt

Einbandmotiv: © ollo | iStock

Autorenportrait auf Seite 2: © privat

 

© UVK Verlag 2022— ein Unternehmen der Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KGDischingerweg 5 • D-72070 Tübingen

 

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetztes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

 

Alle Informationen in diesem Buch wurden mit großer Sorgfalt erstellt. Fehler können dennoch nicht völlig ausgeschlossen werden. Weder Verlag noch Autor:innen oder Herausgeber:innen übernehmen deshalb eine Gewährleistung für die Korrektheit des Inhaltes und haften nicht für fehlerhafte Angaben und deren Folgen. Diese Publikation enthält gegebenenfalls Links zu externen Inhalten Dritter, auf die weder Verlag noch Autor:innen oder Herausgeber:innen Einfluss haben. Für die Inhalte der verlinkten Seiten sind stets die jeweiligen Anbieter oder Betreibenden der Seiten verantwortlich.

 

Internet: www.narr.deeMail: [email protected]

 

ISSN 2701-2212

 

Einbandgestaltung: Atelier Reichert, Stuttgart

 

ISBN 978-3-7398-3092-6 (Print)

ISBN 978-3-7398-0580-1 (ePub)

Inhalt

Was Sie vorher wissen sollten1 Warum schützt die UNESCO Natur?1.1 Naturschutz von Weltinteresse1.2 Das MAB-Programm und Biosphärenreservate1.3 Auch die Geologie im Fokus – UNESCO Global Geoparks1.4 Ökologische Nachhaltigkeit überall gefordert1.5 Wie kommt man zum Welterbetitel mit Natur?2 UNESCO Weltnaturerbe2.1 Anforderungen an ein Weltnaturerbe2.2 Grube Messel2.3 Wattenmeer2.4 Alte Buchenwälder Europas2.5 Great Barrier Reef3 UNESCO Biosphärenreservate3.1 Anforderungen an ein Biosphärenreservat3.2 Spreewald3.3 Rhön3.4 Berchtesgadener Land3.5 Maasheggen4 UNESCO Global Geoparks4.1 Anforderungen an einen UNESCO Global Geopark4.2 TERRA.vita4.3 Vulkaneifel4.4 Schwäbische Alb4.5 Burren and Cliffs of Moher5 Das Management von Weltnaturerbe5.1 Der Managementplan gibt die Richtung vor5.2 Und wenn das Management nicht klappt? Die Rote Liste5.3 Weltnaturerbe und Klimawandel6 Nachhaltiger Tourismus6.1 Tourismus im Weltnaturerbe & Co theoretisch und praktisch6.2 Aufgaben und Gestaltung der Besucherzentren6.3 Besuchermanagement7 Blicke in die Praxis7.1 Maasheggen7.2 Wattenmeer7.3 Kluge Anbindung an den ÖPNV7.4 Geopark TERRA.vitaDie Rote Liste des UNESCO Weltnaturerbes alias Liste des gefährdeten Erbes der WeltAbbildungsnachweiseLiteratur und InternetquellenRegister

Was Sie vorher wissen sollten

Wertvolle, einzigartige Landschaften, Ökosysteme zu Wasser und zu Lande zu schützen, bedeutet nicht, eine imaginäre Käseglocke darüber zu stülpen und sie somit vor jeglichem menschlichen Einfluss zu bewahren. Natürlich haben der Naturschutz und eine unterschiedlich eingeschränkte Landnutzung im UNESCO Weltnaturerbe, in Biosphärenreservaten und UNESCO Global Geoparks oberste Priorität, aber Wissensvermittlung, Umweltbildung, Kennenlernen durch direkte Anschauung und Erlebnisse, die mit diesen drei Schutzgebietskategorien verbunden sind, schließen den Tourismus mit ein. Der Bildungsauftrag kann auf vielfältige Weise ausgeführt werden. Naturverträglich, nachhaltig, gegebenenfalls mit Besucherlenkung oder Besucherlimitierung kann bzw. soll Tourismus in diesen Gebieten stattfinden – dies ist schon in den Managementplänen verankert. Manche Anregung aus der dortigen Praxis lässt sich auch an anderen Orten ohne Welterberang umsetzen!

Bevor der geforderte nachhaltige Tourismus und Blicke in die Praxis Themen dieses Buches sind, werden zunächst das UNESCO Weltnaturerbe, Biosphärenreservate und UNESCO Global Geoparks im Allgemeinen und mit einigen Beispielen vorgestellt, die auch das breite Spektrum der damit verbundenen Landschaften andeuten.

 

Wachtendonk, August 2022

Gabriele M. Knoll

1Warum schützt die UNESCO Natur?

Der Erhalt wichtiger Naturräume – alias Ökosysteme oder Schutzgebietskategorien – auf unserem Globus ist ein wichtiges Thema, das nicht erst seit den Bemühungen, dem Klimawandel keinen weiteren Vorschub zu leisten, auf der Agenda der Politik und zahlloser Institutionen sowie Gruppierungen steht.

Hierbei sollen jedoch keine Landschaften unter eine imaginäre Käseglocke gestellt werden! Es geht bei allen Kategorien darum, eine nachhaltige Nutzung – in unterschiedlicher Intensität – durch den Menschen zu ermöglichen bzw. zu erhalten. Dies muss sich keinesfalls nur auf einen nachhaltigen Tourismus beziehen, auch bestimmte andere Wirtschaftszweige, allen voran die Landwirtschaft, sind beispielsweise in Biosphärenreservaten ausdrücklich erwünscht und sollen auch gefördert werden. NachhaltigkeitNachhaltigkeit ist hier natürlich das A und O für jedes Handeln.

In der UNESCO WelterbekonventionWelterbekonvention von 1972 wurden von den damaligen Mitgliedsstaaten – die Bundesrepublik Deutschland trat erst 1976 bei – wichtige Grundlagen für den Schutz des Natur- und Kulturerbes von „universellem Wert“ festgelegt. Dabei geht es gleichermaßen um die Identifizierung, den Schutz, den Erhalt, die Wissensvermittlung rund um Natur- und Kulturerbe von Weltrang und ihre nachhaltige Nutzung.

Wenn diese Ziele nicht erreicht und gehalten werden können, gibt es auch für Weltnaturerbestätten den Eintrag in die Rote Liste und im schlimmsten Fall das Streichen aus der Welterbeliste (siehe Kap. 5.2 und S. 85 ff.).

1.1NaturschutzNaturschutz von Weltinteresse

Die Gefährdung von Naturräumen, von Naturlandschaften, in denen der Mensch bislang nur wenig eingegriffen hat, ist heute durch die Folgen des Klimawandels aktueller denn je.

KriterienKriterien für den Status eines Weltnaturerbes wurden erstmals im § 2 der Welterbekonvention von 1972 festgelegt:

Als NaturerbeNaturerbe gelten:

„Naturgebilde, die aus physikalischen und biologischen Erscheinungsformen oder -gruppen bestehen, welche aus ästhetischen oder wissenschaftlichen Gründen von außergewöhnlichem universellem Wert sind;

geologische und physiographische Erscheinungsformen und genau abgegrenzte Gebiete, die den Lebensraum für bedrohte Pflanzen- und Tierarten bilden, welche aus wissenschaftlichen Gründen oder ihrer Erhaltung wegen von außergewöhnlichem universellem Wert sind;

Naturstätten oder genau abgegrenzte Naturgebiete, die aus wissenschaftlichen Gründen oder ihrer Erhaltung oder natürlichen Schönheit wegen von außergewöhnlichem universellem Wert sind.“

(https://www.unesco.de/sites/default/files/2018-02/UNESCO_WHC_%C3%9Cbereinkommen%20Welterbe_dt.pdf)

Von den im Jahr 2022 in der UNESCO Welterbeliste eingetragenen 1.157 Stätten gehören 218 zur Kategorie der NaturstättenNaturstätten – zur Hälfte muss man auch noch die 39 gemischten Stättengemischte Stätten hinzuzählen, bei denen die Naturräume gemeinsam mit den daraus/darauf entstandenen Kulturlandschaften zum Welterbe der Menschheit ernannt wurden. Als Beispiele für anerkannte Naturstätten weltweit seien einige der ältesten mit diesem Ehrentitel genannt:

GalapagosinselnGalapagosinseln/Ecuador (1978)

Nationalpark Los GlaciaresLos Glaciares/Argentinien (1981)

Great Barrier ReefGreat Barrier Reef/Australien (1981)

Golf von PortoGolf von Porto/Frankreich (1983)

Nationalpark IguazúIguazú/Argentinien (1984)

Tierreservat DjaDja/Kamerun (1987)

Diese wenigen Beispiele geben schon eine Vorstellung davon, wie vielfältig die Naturerbestätten sein können, dass sie Wasser- und Landräume umfassen und in allen Klimazonen sowie in den unterschiedlichsten geologischen Situationen bzw. geographischen Zusammenhängen zu finden sein können.

Hintergrund | Die ersten – und bislang einzigen – Weltnaturerbestätten in Deutschland

Grube MesselGrube Messel, Darmstadt (1995)

WattenmeerWattenmeer, gemein­sam mit Dänemark und den Niederlanden (2009, erweitert 2011 und 2014)

Alte BuchenwälderBuchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas (2007, erweitert 2011 und 2017 )

1.2Das MAB-Programm und Biosphärenreservate

Die UNESCO bezeichnet BiosphärenreservateBiosphärenreservat als Modellregionen für nachhaltige Entwicklung: „In diesem globalen Netzwerk von Modellregionen, die vom UNESCO-Programm Der Mensch und die BiosphäreDer Mensch und die Biosphäre (UNESCO Programm) (MAB) anerkannt werden, erproben Bevölkerung, Landwirte, Förster sowie Industrie und Handel mit Unterstützung von Wissenschaftlerinnen und Praktikern gemeinsam, wie ein nachhaltiges Leben und Wirtschaften im Einklang mit der Natur möglich ist.“ (https://www.unesco.de/sites/default/files/2020-09/DUK-Jahrbuch_2020_web-small_0.pdf, S. 102)

Als eine Reaktion auf die bereits sichtbaren Umweltprobleme in den 1960er-Jahren – als die Begriffe Klimawandel und Nachhaltigkeit noch nicht allen über die Lippen kamen – veranstaltete die UNESCO im September 1968 eine internationale Umweltkonferenz, die als „die Biosphärenkonferenz“ in die Geschichte eingehen sollte.

Ziel dieser BiosphärenkonferenzBiosphärenkonferenz war es, „den Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse über das Naturpotential und dessen Wechselwirkungen mit der menschlichen Gesellschaft zu beurteilen und festzustellen, in welchem Maße Daten und Methoden vorhanden oder noch zu erarbeiten sind, um die notwendige Nutzung des Naturpotenzials bei gleichzeitiger Erhaltung rational vornehmen zu können“ (AG Biosphärenreservate Deutschland, 1995, S. 1). Aus diesen ersten Aktivitäten wurde dann am 23.10.1970 mit einem Beschluss der 16. UNESCO Generalkonferenz das Programm Der Mensch und die Biosphäre (MABMAB (Der Mensch und die Biosphäre)) ins Leben gerufen. Zu dem internationalen Koordinationsrat (ICC) kamen in den beteiligten Staaten Nationalkomitees mit Vertreter:innen aus Politik, Verwaltung, Forschung hinzu, die von den jeweiligen Regierungen ernannt wurden.

Die breit gefächerten Aufgaben und Projektbereiche des MAB-ProgrammMAB-Programms wurden unter folgenden Schwerpunkten zusammengefasst (AG Biosphärenreservate, 1995, S. 4):

„Schutz der Biodiversität und ökologischer Prozesse,

Erarbeitung von Strategien einer nachhaltigen Nutzung,

Förderung der Informationsvermittlung und Umweltbildung,

Etablierung einer Ausbildungsstruktur,

Errichtung eines globalen Umweltbeobachtungssystems“.

Mit dem Schwerpunkt Informationsvermittlung und Umweltbildung ist nicht nur der Einsatz für die Bevölkerung der betreffenden Region gemeint, sondern auch ein Bildungsauftrag für die Allgemeinheit, d. h. für die Besucher:innen, die Tourist:innen in diesem Gebiet.

Die Fläche eines Biosphärenreservats, die Natur- und Kulturlandschaft umfasst, steht in unterschiedlichem Maße für die Nutzung durch den Menschen zur Verfügung. Sie wird unterteilt in die KernzoneKernzone, PflegezonePflegezone und EntwicklungszoneEntwicklungszone.

Ein BiosphärenreservatBiosphärenreservat kann dabei mehr als eine KernzoneKernzone haben, wenn es mehrere besonders wertvolle und schützenswerte Ökosysteme in seinem Gebiet gibt, die nicht zusammenhängen. In diesen klar definierten Kernen bzw. Teilflächen soll sich die Natur möglichst unbeeinflusst vom Menschen entwickeln können, darum sind hier auch nur Umweltbeobachtung und Forschung erlaubt – nichts, was Spuren hinterlässt. Die Kernzone kann zusätzliche Schutzgebietskategorien besitzen, sei es als Naturschutzgebiet oder auch als Nationalpark. Es ist auch möglich, dass Besonderheiten des Naturraumes in Form von mehreren Kernzonen unter einen strengeren Schutz gestellt werden.

An die Kernzone(n) schließt sich die PflegezonePflegezone an. Hier wird die Landschaft seit Jahrhunderten von Menschen „gepflegt“, d. h. genutzt. Das bäuerliche Wirtschaften hat dabei je nach Region und demzufolge Klima, Naturraum, Landschaftsformen, Vegetation etc. eine typische Kulturlandschaft hervorgebracht, die auch als erhaltenswert eingestuft wird. Gleiches gilt natürlich auch für die Lebensräume von Flora und Fauna in der Pflegezone. Eine Pflegezone soll auch rechtlich als Naturschutzgebiet oder Nationalpark geschützt sein.

An die Pflegezone schließt sich – ebenso in jedem Beispiel genau festgelegt – die EntwicklungszoneEntwicklungszone an. Entwicklung als Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum ist hier unter dem obersten Leitbild Nachhaltigkeit gestattet. An konkreten Beispielen wird dies in Kap. 3 und 6 veranschaulicht: Wie können Erholung und Tourismus hier praktiziert werden? Welche Herausforderungen mag es für das touristische Angebot geben? Wie steht es um die Entwicklung des Tourismus in solchen Regionen?

Hintergrund | Die ältesten BiosphärenreservateBiosphärenreservat in DeutschlandDeutschland

Mittlere ElbeMittlere Elbe und VessertalVessertal/Thüringer WaldThüringer Wald (1979)

Bayerischer WaldBayerischer Wald (1981)

Schorfheide-ChorinSchorfheide-Chorin, Schleswig-Holsteinisches WattenmeerWattenmeer und BerchtesgadenBerchtesgaden (1990)

1978 wurden die ersten Biosphärenreservate anerkannt; weltweit gab es im Oktober 2021 in 131 Staaten 727 BiosphärenreservateBiosphärenreservat, 16 davon in Deutschland (Link-Tipp [1] | http://s.narr.digital/bghxx).

Ein Blick auf die Weltkarte zeigt, dass es auch große Regionen ohne Biosphärenreservate gibt; darin spiegeln sich die geographischen Verhältnisse wider – es handelt sich hierbei um Räume der sogenannten AnökumeneAnökumene (Englisch: uninhabitable world). In solchen siedlungsfeindlichen Landschaften, wie z. B. den Kälte- oder Trockenwüsten, aber auch in den höheren Regionen der Hochgebirge, sind dauerhafte Siedlungen und eine permanente Nutzung der Landschaft nicht möglich (vgl. Leser, 2011, S. 44).

Aktuell sind ca. 5 % der Erdoberfläche Teil eines Biosphärenreservats, dies entspricht ungefähr einer Fläche von der Größe Australiens. In Deutschland umfassen Biosphärenreservate ca. 3,7 % der Landfläche, und damit etwas weniger als die Größe Schleswig-Holsteins. Weltweit leben ca. 275 Mio. Menschen in Biosphärenreservaten, in Deutschland rund 1,1 Mio. (Link-Tipp [2] | http://s.narr.digital/zsh2p).

Eine Stätte der Kategorie Biosphärenreservat kann ebenfalls zu einer anderen Schutzgebietskategorie gehören, so ist das Biosphärenreservat Schwäbische AlbSchwäbische Alb auch als UNESCO Global Geopark zertifiziert. Das Weltnaturerbe WattenmeerWattenmeer umschließt auch die Gebiete von drei Biosphärenreservaten und drei NationalsparksNationalspark.

1.3Auch die GeologieGeologie im Fokus – UNESCO Global GeoparkUNESCO Global Geoparks

Im Jahr 2015 schuf die UNESCO mit den Geoparks eine weitere Kategorie des Welterbes. Die mit dem Titel UNESCO Global GeoparkUNESCO Global Geopark ausgezeichneten Regionen besitzen bedeutende Fossilfundstätten, Felsformationen sowie Höhlen und Bergwerke, in denen der Mensch tiefere Einblicke in das Innere der Erdkruste erlangt und somit einige geologische Besonderheiten erschlossen hat. Hier gibt es nun für Besucher:innen die Gelegenheit, die Entwicklung des Planeten und die Bedingungen des Lebens auf ihm besser zu verstehen. Doch es geht dabei nicht nur um den Blick zurück in die ErdgeschichteErdgeschichte: „Als Modellregionen für nachhaltige Entwicklung arbeiten UNESCO GeoparkUNESCO Geoparks an tragfähigen Zukunftsoptionen für die Landschaft einer Region und greifen globale gesellschaftliche Herausforderungen auf, wie die Endlichkeit natürlicher (vor allem geologischer) RessourcenRessourcen und den Klimawandel.Klimawandel“ (https://www.unesco.de/kultur-und-natur/geoparks)

Vier MerkmaleMerkmale sind für einen UNESCO Global Geopark von grundlegender Bedeutung (vgl. https://en.unesco.org/global-geoparks/focus):

Ein UNESCO Global Geopark besitzt ein geologisches Erbe von internationalem Wert, das von Mitgliedern des UNESCO Global Geopark Evaluation TeamEvaluation-Team mit weltweiten Vergleichen als solches identifiziert wurde.

Das Management eines UNESCO Global Geoparks sollte „alle relevanten lokalen und regionalen Akteure und Behörden umfassen. Die globalen Geoparks der UNESCO benötigen einen von allen Partnern vereinbarten ManagementplanManagementplan, der den sozialen und wirtschaftlichen Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung Rechnung trägt, die Landschaft, in der sie leben, schützt und ihre kulturelle Identität bewahrt. Dieser Plan muss umfassend sein und die Governance, Entwicklung, Kommunikation, Schutz, Infrastruktur, Finanzen und Partnerschaften des UNESCO Global Geopark umfassen.“ (a. a. O.).