Unsere grauen Leute - Barbara Müller - E-Book

Unsere grauen Leute E-Book

Barbara Müller

4,9

Beschreibung

Das Buch „Unsere grauen Leute - Faszination Irish Wolfhound“ handelt vom Zusammenleben mit diesen großen und großartigen Hunden. Natürlich kommen auch Geschichte der Rasse, Zucht, Haltung und Gesundheit nicht zu kurz. Es ist so geschrieben, dass es auch und gerade für den Laien verständlich ist. Dort wo Fachbegriffe nötig sind, dokumentieren Fotos und Zeichnungen ausführlich den Text. Dem Ganzen liegt eine sorgfältige, jahrelange Beobachtung des Verhaltens der Hunde zugrunde. Es ist ein ausführliches Nachschlagewerk für alle die den Irish lieben.

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel: Der erste eigene Irish Wolfhound

Kapitel: Kleine Rassekunde

Kapitel: ... aber was ist ein Irish und wofür braucht man ihn unbedingt

Kapitel: Zusammenleben mit "ihren Menschen"

Kapitel: Das Rudel

Kapitel: Die Zucht

Kapitel: Die ersten zehn Wochen im Leben der Welpen

Kapitel: Vom Welpen zum Wolfshund

Kapitel: Wolfhoundhobbys

Kapitel: Kleine Probleme

Kapitel: ...und leider auch mal große Probleme

-Vorwort-

Der Titel „Unsere grauen Leute“ entstand vor langer Zeit in Frankreich mit viel Rotwein und einem Versprecher. Statt der grauen Meute, vier Irish die sich rund um uns versammelt hatten, sagte einer meiner Freunde etwas über unsere grauen Leute – und damit traf er den Nagel auf den Kopf.

Im Laufe der Zeit reifte die Idee, einmal alles über die Einzigartigkeit des Irish Wolfhounds aufzuschreiben, da meine Welpenkäufer mit vielen Fragen und der Feststellung keinen „normalen“ Hund zu besitzen, zu mir kamen. Auch konnten sie bis auf wenige Bücher in deutscher Sprache nichts zu stöbern oder um Ratschläge zu bekommen, finden.

Für all die, die der Faszination Irish Wolfhound schon erlegen sind und für jene, die mehr über unsere „Leute“ wissen möchten, hoffe ich unterhaltsam meine jahrelangen Beobachtungen zu Papier gebracht zu haben. Es ist eine Liebeserklärung an den größten, stolzesten Hund der Welt.

Der erste eigene Irish Wolfhound

Ich habe mein Leben lang Hunde der verschiedensten Rassen gehabt, seit gefühlt einem Leben lang bin ich jedoch den Irish verfallen und das wird sich auch nie mehr ändern.

Es war Liebe auf den ersten Blick. Eine kleine Hündin aus einem fröhlichen Welpenrudel blickte mich mit strahlenden, großen Kinderaugen an. In dem Moment war es um mich und um das kleine Wesen geschehen. Was folgte, waren zwölf glückliche Jahre und unzählige, bis heute anhaltende Jahre mit ihren Kindern, Enkeln, Urenkeln und Ur-, Ur-Enkeln.

In die Rasse hatte ich mich vor vielen Jahren auf einer Landwirtschaftsausstellung in Irland verguckt. Dort begegneten wir einem wunderschönen, großen Rüden, der stolz, ruhig und gelassen in der Menschenmenge stand. Ich sprach den Besitzer an und wir unterhielten uns lange Zeit.

Tuam, County Galway

Thomas Fehilly lud uns zu sich nach Hause ein und hier erlebten wir zum ersten Mal diese großen, freundlichen Wesen hautnah. Dafür bin ich ihm bis heute dankbar.

Thomas mit seinen Hounds

Danach habe ich lange nach „meinem Typ“ Wolfhound gesucht. Er sollte den typisch sanften Ausdruck haben, groß und nicht zu schwer sein. Das war lange nicht so einfach wie ich gedacht hatte. Doch zurück zu Maeve und den Anfängen meines „Wolfhoundlebens“. Nun „besaß“ ich also auch so ein wundervolles Tier, die kleine Maeve zog bei uns ein. Acht Wochen alt und nicht viel größer als unser Jack-Russel-Mix Rosie.

Freundlich, selbstbewusst und mit unendlich viel Charme nahm sie ihren Platz in unserer Familie ein. Sie lernte schnell und noch viel schneller wuchs sie – man konnte im wahrsten Sinne des Wortes dabei zusehen. Schon bald reichte die Nase auf den Tisch. Sie schaute sich viele Sachen von Rosie ab und man sah ihr dabei an wie sie überlegte, ob es für sie sinnvoll erschien es ihr gleich zu tun oder aber eben nicht. Maeve war ausgesprochen brav, unterwürfiges Verhalten wie etwa ein Schäferhund, zeigte sie, wie es sich für einen richtigen Irish Wolfhound gehört, jedoch nie. Sie tat alles mit erhobenem Haupt und ruhigem, gelassenen Blickkontakt.

Ja, sie suchte meinen Blick und schien genau zu wissen was ich von ihr wollte. Dieses stumme Verständnis zwischen uns hielt ein Leben lang. Sie war die beste Freundin, die ich jemals hatte.

Für jeden Wolfdhoundbesitzer wird der erste Irish immer etwas Besonderes bleiben und er wird nie wieder ohne diese liebenswerten Wesen leben können.

Wenn auch Sie mit solch einem wundervollen Wesen zusammenleben möchten, werden sie sich nun auf die Suche nach ihrem Irish machen. Dazu bedarf es aber einiger, sehr wichtiger, Überlegungen. Der Irish Wolfhound ist beleibe kein Hund für jedermann. Man sollte sich sehr realistisch mit dem Wunsch beschäftigen und sich als erstes die Frage stellen ob er wirklich zu einem passt.

Der Irish ist kein Hund, der stundenlang neben einem Fahrrad herläuft oder gern mit zum joggen kommt. Auch hat er nicht den Spieltrieb z.B. eines Bordercollies- er möchte sich nicht stundenlang beschäftigen bzw. beschäftigt werden.

Als nächstes stellt sich die Frage, ob die räumlichen und natürlich auch die finanziellen Möglichkeiten gegeben sind.

Ein Hund solcher Größe- nur wenig oder sogar gleiche Größe eines Shetlandponys, hat selbstverständlich bestimmte Ansprüche an die Haltung. Es versteht sich von selbst, dass eine Mietwohnung, wohlmöglich noch im 3.Stock, nicht das Richtige für einen Irish ist. Haus und Garten sollten es schon sein, zumal sich ein Hound gern draußen aufhält und es ihm in geheizten Räumen sehr schnell zu warm wird.

Auch hat ein Irish Wolfhound nicht unbedingt etwas in einer Großstadt verloren. Man kann ihn eben nicht mal schnell mit in die Straßenbahn oder den Bus nehmen. Auch nicht jeder Ladenbesitzer dürfte erfreut sein wenn man mit einem „Großtier“ seinen Laden betritt oder es vor der Ladentür parkt.

Einem sollte auch bewusst sein, ein großer Hund ist relativ teuer im Unterhalt. Nicht nur die Anschaffung kostet. Zwar stellt der Irish Wolfhound keine besonderen Ansprüche ans Futter, aber ein, wenn auch nur Routine, Besuch beim Tierarzt wird teuer. Er braucht nun einmal die Familienpackung Wurmkur oder Flohmittel. Sollte er dann aber einmal ernsthaft krank werden, gehen die Kosten oft in die Hunderte, wenn nicht höher.

Hat man all dieses abgewogen und entscheidet sich für den Irish Wolfhound, macht man sich am besten auf die Suche nach einem seriösen Züchter. Über Zuchtvereine bekommt man die nötigen Informationen.

Der Züchter muss nicht gerade Welpen zu verkaufen haben, viele haben Wartelisten. Es lohnt sich immer auf einen Welpen zu warten. Es ist grundsätzlich besser, die dort lebenden Hounds vor einem Welpenkauf anzusehen. Sind sie gut gepflegt, gefüttert und ordentlich untergebracht? Wie ist der Charakter, freundlich und aufgeschlossen wie es für den Irish typisch ist?

Beantwortet der Züchter gern sämtliche Fragen mit denen Sie ihn löchern? Was sagt ihr Bauchgefühl? Erst wenn Sie sich hundertprozentig sicher sind, sollten Sie ihren Welpen reservieren oder kaufen.

Kleine Rassekunde

Ursprünglich wurden sie zur Jagd auf Elch, Hirsch und Wolf, gegen den sie eine natürliche Aggressivität mitbrachten, eingesetzt. Dieses hätte aber auch fast zu ihrem Untergang geführt, da sie deshalb sehr begehrt waren und an zahlreiche Königshäuser in England, Schottland, Skandinavien, Frankreich, Spanien, Persien und Indien geschickt wurden. So wurde der Irish Wolfhound im 19.Jahrhundert zum Luxusgut.

Wenn sie miteinander spielen und sich dabei hoch aufrichten, bekommt man eine Ahnung, mit welchem Mut sie gegen Wölfe und Elche gekämpft haben müssen.

Ich möchte Dir einen Hund darreichen, den ich aus Irland bekam.

Er hat riesige Gliedmaßen und ist als Begleiter einem kampfbereiten Mann gleichzusetzen.

Darüber hinaus hat er den Verstand eines Menschen und er wird Deine Feinde anbellen, niemals aber Deine Freunde.

Er wird es einem jeden Menschen am Gesicht ablesen, ob er gegen Dich Gutes oder Schlechtes im Schilde führt.

Und er wird sein Leben für Dich lassen.

(The Icelandic Saga of Nial, 970 - 1014 n. Chr.)

Der Ursprung der Rasse liegt im Dunkeln der Vergangenheit, aber im Jahr 391 n. Chr. wird der große Irische Windhund in einem Brief des römischen Konsuls Quintus Aurelius Symmachus an seinen Bruder Flavius erwähnt.

Die Geschichte der Irish Wolfhounds ist sehr detailliert von Phyllis Gardner in einem Buch dokumentiert. Sie ist äußerst spannend, reicht sie doch von den Kelten über das Mittelalter bis in die heutige Zeit. Ebenso ist sie fest verwurzelt mit der Geschichte Irlands und seiner Mythologie.

Wie verwurzelt der Irish Wolfhound in Irlands Alltag ist, wird anhand der ehemaligen 20 IP Note ersichtlich. Darauf ist die sagenumwobene Kriegskönigin aus Connagh, Queen Maeve (altirish Medb) mit einem Irish Wolfhound abgebildet. Sie ist eine zentrale Figur der keltischen Mythologie.

Neben den Legenden von Queen Maeve und Cú Chulainn ist die wohl berühmteste, die aus dem 13. Jahrhunderte stammende (wahre) Geschichte von Llewelyn und seinem Hound Gelert:

Llewelyn, Prinz von North Wales, hatte ein Jagdgebiet in Beddgelert, wo er es liebte, begleitet von "Gelert, seinem treuen Hound" zu jagen. Eines Tages war Gelert nicht aufzufinden, als der Prinz zur Jagd zog. Bei Llewelyn's Rückkehr traf er den seine Arbeit verweigernden Jagdgefährten, mit Blut befleckt und beschmiert, der fröhlich seinen Herrn ansprang. Der alarmierte Prinz eilte, seinen Sohn zu suchen, sah das Bett des Kindes leer, Bettzeug und Boden mit Blut bedeckt. Der entsetzte Vater zog sein Schwert und stieß es in den blutigen Hund. Der Todesschrei des Hundes wurde durch den Ruf eines Kindes beantwortet. Llewelyn suchte weiter und fand seinen Sohn unverletzt, aber nahe dem Körper eines riesigen Wolfes liegen, den Gelert totgebissen hatte. Der von Selbstvorwürfen zermarterte Prinz soll danach nie mehr gelächelt haben. Gelert's Grab in North Wales ist durch einen Grabstein gekennzeichnet, auf dem geschrieben steht: "Er hat Gelert hier begraben. Dieser Ort wird für immer Beddgelert genannt."

Doch zurück zur Geschichte des Irish Wolfhounds. Miss Gardner belegt in ihrem Buch „The Irish Wolfhound“ die Reihenfolge der Züchter, die die Rasse vor dem Aussterben bewahrten. 1862 begann Captain Graham sich für den Wolfhound zu interessieren und erwarb den Restbestand der Linien Powers und Bakers und kreuzte vor allem Scottish Deerhounds ein, die er ebenfalls züchtete. Im Laufe der Jahrhunderte wurden immer wieder Hunde zum Erhalt der Größe und Stärke eingekreuzt. Genauere Informationen kann man „Irish Wolfhound Pedigrees 1859-1906“ Captain G.A.Graham , entnehmen.

Captain G.A.Graham

Das heutige Bild des Irish Wolfhounds wird durch den Standard der Zuchtverbände (List of points in order of merit) bestimmt:

FCI Standard

Allgemeines Erscheinungsbild

Der Irish Wolfhound soll nicht ganz so schwer oder massig sein wie die Deutsche Dogge, aber mehr als der Deerhound, dem er sonst im Gesamttyp ähneln soll. Er ist von beachtlicher Grösse und imponierender Erscheinung, stark bemuskelt, kräftig und dennoch elegant gebaut, mit leichten und lebhaften Bewegungen; Kopf und Hals werden hoch getragen; die Rutenhaltung zeigt eine leichte Aufwärtsbiegung am Ende. Bemerkenswerte Größe einschließlich großer Schulterhöhe und entsprechender Körperlänge ist das anzustrebende Ziel, und es ist erwünscht, eine Rasse sicher zu festigen, bei der die Rüden durchschnittlich 81 bis 86 cm messen und die notwendige Kraft, Aktivität, Ausgewogenheit und Mut zeigen.

Verhalten/(Wesen) Charakter

„Zu Hause ein Schäfchen, aber ein Löwe auf der Jagd“.

Kopf

Lang und horizontal, hoch getragen. Stirnknochen sehr leicht erhöht, mit einer sehr kleinen Vertiefung zwischen den Augen.

Oberkopf

Schädel:

Nicht zu breit.

Gesichtsschädel

Fang:

Lang und mässig spitz.

Kiefer / Zähne:

Scherengebiss ideal, Zangenbiss erlaubt.

Augen:

Dunkel.

Ohren:

Kleine Rosenohren (greyhoundartig getragen).

Hals

Ziemlich lang, sehr kräftig und muskulös, gut gebogen, ohne Wamme oder lose Kehlhaut.

Körper

Lang, gut aufgerippt.

Rücken:

Eher lang als kurz.

Lenden:

Leicht gewölbt.

Kruppe:

Grobe Breite zwischen den Hüfthöckern.

Brust:

Sehr tief, mässig breit. Vorbrust breit.

Rippen:

Gut gewölbt.

Bauch:

Gut aufgezogen.

Rute Gliedmassen

Lang, leicht gebogen, mässig dick und gut behaart.

Vorderhand

Schultern:

Gut bemuskelt, dem Brustkorb Breite gebend; schräg gelagert.

Ellenbogen:

Gut unterstellt, weder ein- noch ausgedreht.

Unterarm:

Gut bemuskelt, kräftige Knochen, ganz gerade.

Hinterhand

Oberschenkel:

Lang und gut bemuskelt.

Knie:

Gut gewinkelt.

Unterschenkel:

Gut bemuskelt, lang und kräftig.

Sprunggelenke:

Gut tiefgestellt, weder ein- noch ausgedreht.

Pfoten

Mässig gross und rund, weder ein- noch ausgedreht. Zehen gut aufgeknöchelt und eng aneinander liegend; Krallen sehr stark und gekrümmt.

Gangwerk Haarkleid

Bewegung frei und aktiv.

Haar