Unsere Liebe ist unsere Macht - Sharon McErlane - E-Book

Unsere Liebe ist unsere Macht E-Book

Sharon MCErlane

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Beschreibung

In ihrem ersten Buch "Selbstermächtigung" erzählt Sharon McErlane von ihrer ersten Begegnung mit dem "Großen Rat der Großmütter". Es sind weise Wesen, die in der geistigen Welt wirken und jetzt daran arbeiten, auf der Erde der Macht des Weiblichen wieder Geltung zu verschaffen. Ohne dieses Yin wird das Yang, das in unserer Welt außer Rand und Band ist, an sich selbst zugrunde gehen. Es ist das nährende Yin, die Wurzelkraft, die ins Tiefe, Dunkle und Feuchte reicht, die das Lebensnetz nährt und es mit dem Wasser des Lebens versorgt. Uns wieder an dieses Lebensnetz, dieses Lichtnetz anzuschließen und in einen pulsierenden Austausch mit ihm zu gehen, wird uns die Kraft geben, in diesen Zeiten des Wandels ganz bei uns, bei unserem wirklichen Selbst zu bleiben. Indem wir unsere Liebe entfalten, entfaltet sich unsere Macht, der Welt Frieden und Harmonie zu bringen. Dieses Buch ist ein Quell der Ermutigung. Es fordert die Frau auf, zu sich zu stehen, zu ihrer Größe und ihrem ursprünglichen Wesen. "Indem du deinen Platz im Lichtnetz einnimmst, unsere Liebe spürst und sie dann fließen lässt, wird das gesamte Lebensgewebe gestärkt. So einfach ist das. Wir bitten dich, ein beständiger Ort der Liebe zu sein auf Erden. Lass uns dich halten, und während wir dich halten, freue dich an der Liebe, die von dir zu anderen ausstrahlt." (Die Großmütter) "Was jetzt in deiner Welt geschieht, stellt dich auf die Probe. Alles, was dir bisher beigebracht wurde und was du erfahren hast, war die Yang-Perspektive, und weil du sie so verinnerlicht hast, möchtest du etwas tun. Wir sagen dir, kümmere dich nicht ums Tun. Sei vielmehr gut. Sei gut. Sei du selbst und lebe dein Leben verwurzelt im Göttlichen. Sei es." (Die Großmütter)

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Seitenzahl: 608

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Die Lehren der Großmütter

Sharon McErlane

Unsere Liebe istunsere Macht

Mit dem Lichtnetz arbeiten

Bücher haben feste Preise.

1. Auflage 2021

Sharon McErlane

Unsere Liebe ist unsere Macht

© Sharon McErlane 2009

First published by Net of Light Press 2009

unter dem Titel: Our Love Is Our Power

Übersetzt aus dem Englischen von Andreas Lentz

© für die deutsche Ausgabe Neue Erde GmbH 2021.

Alle Rechte vorbehalten.

Kein Teil dieses Buches darf ohne schriftliche Genehmigung der Autorin oder des Verlages reproduziert, in einem Abrufsystem gespeichert oder mit irgendwelchen Mitteln, seien sie elektronisch oder mechanisch, fotokopiert, aufgezeichnet oder anderweitig übertragen werden.

Titelillustration: Meraylah Allwood, www.meraylah.co.uk

Gestaltung: Dragon Design, GB

Satz und Gestaltung:

Dragon Design, GB

Bärenvignette: Meraylah Allwood

eISBN 978-389060-342-1

ISBN 978-3-89060-777-1

Neue Erde GmbH

Cecilienstr. 29 · 66111 Saarbrücken

Deutschland · Planet Erde

www.neue-erde.de

»Wenn die Weisheit der Großmütter vernommen wird,wird die Welt heilen.«

Indianische Weisheit

Inhalt

Einführung: Die Rückkehr der Muttergöttin

Kapitel 1: Wer ist der Macher?

»Jedes Mal, wenn ihr zusammenkommt, ist mehr Kraft in den Flügeln.«

Kapitel 2: Die Kraft von Yin

»Wir atmen dich; Gott atmet dich.«

Kapitel 3: Das Netz aus Licht verstärken

»Eine klare Ausrichtung«

Kapitel 4: Die Welt erfassen

»Jeder sucht nach einer Stellung, sucht nach seinem Vorteil, bewacht eifersüchtig und erkundet gleichzeitig zaghaft.«

Kapitel 5: Macht übernehmen

»Du musst Macht übernehmen – jetzt!«

Kapitel 6: Einen heiligen Raum halten

»Es gibt nur einen Fels. Es gibt nur einen Gott. Derselbe Fels, derselbe Gott liegt allem zugrunde.«

Kapitel 7: Stellung beziehen

»Wehe nicht mit den Winden des Wandels.«

Kapitel 8: Grabe dich ein

»Wann immer du dich an die Wirklichkeit hältst, stärkst du das Lichtnetz, das die Welt hält.«

Kapitel 9: Eine andere Frau

»Du kannst eine Frau mit enormer Macht und Weisheit sein.«

Kapitel 10: Alles ist geliebt

»Blühe als die Blume, die du bist.«

Kapitel 11: Die Winde des Wandels sind da

»Es gibt keine machtvollere Arbeit, die du tun kannst; sie ist das Wichtigste.«

Kapitel 12: Moy, Mann und Junge

»Der grundlegende Unterschied zwischen einem Mann und einem Moy ist der Egoismus.«

Kapitel 13: Es ist Zeit

»Das ist das Kali Yuga, das Zeitalter der Zerstörung.«

Kapitel 14: Das Lichtnetz stark machen

»Satsang, Gemeinschaft im Guten«

Kapitel 15: Dankbarkeit für die Welt, die dich liebt und in Liebe hält

»Ein Ort zum Ausruhen«

Kapitel 16: Werde groß und dann werde größer

»Die Quelle wurde durch den Nebel der Täuschung verborgen.«

Kapitel 17: Die Zeit ist gekommen, in der wir gemeinsam große Dinge tun werden

»Die Botschaft, die euch zusammenbringt, ist eine selbstlose Botschaft.«

Kapitel 18: Das Arbeitsbuch der Großmütter

»Dies sind Werkzeuge zur Förderung der individuellen Ermächtigung.«

Über die Autorin

Arbeit mit den Großmüttern

Die Ermächtigungen und den Mantel der Geborgenheit kann jede weitergeben, die sie selbst erhalten hat. Die Weitergabe ist stets kostenlos. Die aktuellen Adressen der Frauen, die bereit sind, die Ermächtigung weiterzugeben, findet Ihr hier: www.netoflight.org und dann »Meetings«.

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[email protected]

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Netzwerk Schweiz: https://netoflight.jimdosite.com

Einführung

Die Rückkehr der Muttergöttin

Die Zeit der Erdveränderungen, welche in den Überlieferungen vorhergesagt wurden, ist jetzt. In solchen geschichtlichen Augenblicken kommt das Göttliche auf die Erde, um einzugreifen. In dem alten vedischen Text Bhagavad Gita sagt Krishna, wenn Unrecht herrscht und Dunkelheit die Erde bedeckt, dann wird das Göttliche kommen, um wieder Gerechtigkeit herzustellen. Dieser geschichtliche Augenblick wurde in vielen Kulturen als die Zeit betrachtet, in der die Muttergöttin auf die Erde zurückkehrt. Wir leben in einer Zeit, in der sich die Energien von Yin, dem weiblichen Prinzip, und von Yang, dem männlichen Prinzip, auf unserem Planeten verändern.

Wir leben in einem heiligen Universum. Erde, Wasser, Bäume, Tiere und Menschen schwingen mit der Gegenwart des Göttlichen. Es bedarf nur eines kleinen »Etwas«, um diese Präsenz herbeizurufen. Dieses kleine Etwas erschien mir eines Tages, als ich mit meinem Hund spazieren ging, in Gestalt des Großen Rates der Großmütter. Kurz nach diesem mein Leben verändernden Besuch begann ich, Frauen um mich zu versammeln, um die Botschaft der Großmütter mit ihnen zu teilen – und damit sie deren Ermächtigung empfangen, die Wiederverbindung mit der Yin-Energie.

Ein Aspekt des Göttlich-Weiblichen ist in Gestalt der Großmütter auf die Erde gekommen. Diese weisen Ältesten laden uns ein, mit ihnen zusammenzuarbeiten, um die Erde in einem Gleichgewicht zu halten. »Wir werden die Energie von Yin wieder in euren Planeten zurückfließen lassen, ganz gleich, ob ihr mit uns zusammenarbeitet oder nicht«, sagen sie. »Aber wenn ihr euch entscheidet, daran mitzutun, habt ihr das Vergnügen, dabei zu sein.« Ich habe dieses Vergnügen seit 1996, und die Zusammenarbeit mit dem Rat hat mein Leben gesegnet.

Seit Anfang 1997 treffen sich Frauen in meinem Haus, um die Botschaft der Großmütter zu hören, und bei der Arbeit mit diesen weisen Ältesten erlebten wir alle die Kraft des weiblichen Schöpfungs-Prinzips. Diese Verbindung hat uns radikal verändert. Die Mission der Großmütter (und unsere) ist es, auf unserem geliebten Planeten, der zur Zeit unter einer Erschöpfung der Yin-Energie und einem Überschuss von Yang-Energie leidet, der weiblichen Kraft wieder Geltung zu verschaffen

Die Ermächtigung der Großmütter erfüllt eine Frau mit einer Festigkeit und Anmut, von der sie bisher nichts wusste, denn sie entzündet die Flamme des heiligen Yin im Herzen einer jeden Frau. Den Männern hingegen geben die Großmütter den Mantel der Geborgenheit, so dass sie spüren, wie es ist, von der Mutter gehalten und getröstet zu werden – etwas, das die meisten Männer in unserer Gesellschaft noch nie erlebt haben.

Wir, die es zu diesen weisen Lehrerinnen hingezogen hat, haben gesehen, wie sich unser Leben auf ebenso wunderbare wie praktische Weise verändert hat, und das veranlasst uns natürlich, ihre Botschaft mit anderen zu teilen, die sie wiederum an ihre Schwestern und Brüder weitergeben. Jetzt versammeln sich jeden Monat Großmütter-Gruppen auf der ganzen Welt, um ihre Botschaft und ihre Ermächtigung an andere weiterzugeben, und weil die Arbeit der Großmütter selbstlos ist, tun auch wir dies gerne ohne Gegenleistung.

Zu sehen, wie sich Botschaft der Großmütter über die ganze Welt verbreitet, ist sehr beglückend, aber am deutlichsten zeigt sich ihre Macht in den Veränderungen im Leben derjenigen, die sie anrufen. Von Anfang an sagten sie: »Der größte Nutzen, den man aus unserer Botschaft ziehen kann, ist, sie zu leben.« Dies ist unser Leitspruch.

Hin und wieder passiert etwas, das mir bewusstmacht, dass ich heute eine andere Frau bin; so ganz anders als damals, als ich den Großmüttern zum ersten Mal begegnete. Gestern sprach ich mit einer Freundin, die ich schon lange nicht mehr gesehen hatte, und sie fragte mich, ob die Arbeit mit den Großmüttern mich verändert habe. Erst stutzte ich, aber als ich kurz darüber nachgedacht hatte, sagte ich: »Ich bin jetzt ruhig und gefasst. Ich habe keine Angst mehr wie früher. Ich bin entspannt und zuversichtlich und weiß, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Das kommt dir sicher seltsam vor«, sagte ich, »wenn du dich daran erinnerst, wie viele Sorgen ich mir immer gemacht habe; aber tatsächlich ist es heute selten, dass ich an mir zweifle. Das«, sagte ich, »müssen die Großmütter sein.«

Ich weiß nicht, warum ich immer noch von Geschichten überrascht bin, die ich von den Wundern der Großmütter höre. Ich sollte mich inzwischen an sie gewöhnt haben. Menschen aus der ganzen Welt schreiben und erzählen mir, wie die Großmütter ihr Leben gesegnet, sie vor Schaden bewahrt, ihre Familien zusammengeführt oder Unfälle, Krankheiten und Katastrophen aller Art verhindert haben. Da ist zum Beispiel Sophie, eine schöne Frau in ihren Achtzigern, die etwa ein Jahr nach Empfang der Ermächtigung der Großmütter beim Einkaufen mit ihrer Tochter einen Schlaganfall erlitt. Da ihre Tochter wusste, dass ihre Mutter auf die Großmütter vertraute, schrie sie, als sie Sophie zusammenbrechen sah: »Großmütter, helft meiner Mutter!«

Es stellte sich heraus, dass es nebenan ein Krankenhaus gab, so dass die Sanitäter im Nu vor Ort waren. Und kaum hatten sie Sophie in die Notaufnahme gebracht, trat ein Spezialist in Aktion, der just an diesem Tag zu Gast war, um der Belegschaft eine neue lebensrettende Schlaganfallbehandlung zu vermitteln. Schon nach dreißig Minuten saß Sophie wieder aufrecht; ihre Genesung schritt so schnell voran, dass das Personal gar nicht mehr aufhörte, darüber zu reden; und als sie wieder nach Hause kam, gab es nur wenige Nachwirkungen. Heute läuft sie wieder, fährt Auto und führt Gespräche, wie sie es immer getan hat. Wenn sie erzählt, was ihr an diesem Tag passiert ist, schreibt sie ihre Genesung den Großmüttern zu. Und ihre Geschichte ist nur eine von vielen.

Die Großmütter geben dem scheinbar sinnlosen Leben einen Sinn und schenken traurigen Herzen Freude, aber ihre universelle Gabe ist die des Selbstvertrauens. Alle, die mit ihnen in Berührung kommen, werden von ihm erfüllt. Frauen, die sich für eher schüchtern halten, kommen aus sich heraus. Einige geben sogar Kurse oder bieten Seminare an. Ich mag es, das Staunen in ihren Gesichtern zu sehen, wenn sie mir erzählen, was mit ihnen passiert ist. Sie können gar nicht aufhören, sich darüber zu wundern.

Sie beginnen eine neue Laufbahn, lehnen sich gegen dominante Ehemänner, Mütter oder Vorgesetzte auf und übernehmen die Kontrolle über ihre Finanzen. Sie lassen Unsicherheit und Ängste und schlechte Gewohnheiten und Beziehungen hinter sich. Sobald sie die Liebe der Großmütter spüren, lieben sie ganz von selbst sich selbst und andere. Das Erstaunlichste ist, dass dies durch das geschieht, was die Großmütter »mühelose Anstrengung« nennen. Voll Freude entdecken sie, wie einfach und natürlich es wird, andere zu lieben und die Liebe anderer anzunehmen. »Wenn eine Frau zu der Schönheit und Macht in ihr erwacht«, sagen die Großmütter, »wird sie blühen wie die Blume, die sie immer war und immer sein wird.« Eine nach der anderen habe ich Frauen zur Blüte kommen gesehen und jetzt auch Männer.

Gerade als ich diesen Absatz zu Ende geschrieben hatte, rief eine der Frauen aus der Großmüttergruppe an, um mir zu sagen, dass sie morgens erst aufsteht, wenn sie Zeit mit den Großmüttern verbracht hat. »Wenn ich es vergesse und einfach aufstehe«, sagte sie, »geht der Tag in die Hose. Also bleibe ich liegen, bis ich mit ihnen gesprochen habe. Dann ist alles im Fluss.«

Die Großmütter sind liebevoll, freudig und lustig. Sie sind mitfühlend, zugänglich und werden jedem helfen, der sie anruft. Sie sind gekommen, um der Menschheit zu helfen, das Leben auf der Erde zu retten, und sie sagen, sie hätten keine Zeit zu verschwenden. »Die Zeit ist jetzt«, sagen sie; und wenn sie »jetzt« sagen, meinen sie nicht irgendeinen Zeitpunkt in der Zukunft. »Das gegenwärtige Ungleichgewicht der Kräfte auf der Erde gefährdet alles Leben«, sagen sie. »Es ist an der Zeit, zum Gleichgewicht zurückzukehren, und dafür müssen die Frauen die Führung übernehmen. Frauen müssen den ersten Schritt tun. Es kann nicht anders sein.« Die Großmütter meinen, was sie sagen, und sagen, was sie meinen, und sie reden nicht drum herum.

Viele Menschen haben mich gefragt: »Warum sind die Großmütter ausgerechnet zu dir gekommen? Was brachte sie dazu, sich für dich zu entscheiden?« Auf diese Fragen antworte ich immer: »Ich weiß es nicht«, denn ich weiß es wirklich nicht. Bevor sie auftauchten, hatte ich darum gebeten, etwas tun zu können, was mich weiterbringen würde und wo ich alle meine Fähigkeiten einsetzen konnte; auf all meinen Flammen kochen, sozusagen. Das mag ihr Erscheinen begünstigt haben, aber ich weiß es nicht. Als ich anfing, mit den Großmüttern zu arbeiten, stellte ich ihnen selbst diese Frage, aber ihre Antwort war immer: »Warum nicht du?« Nachdem ich das ein paar Mal gehört hatte, akzeptierte ich endlich, dass sie einfach jemanden brauchten für diesen Job, warum also nicht ich?

Die Mission der Großmütter ist, die Energien von Yin und Yang wieder ins Gleichgewicht zu bringen – und bevor ich sie traf, hatte ich auch schon eine Mission: Ich wollte mein Leben zu hundert Prozent im Dienst an Gott leben. Das meinte ich ernst. Ich war zu diesem Zeitpunkt Mitte fünfzig und hatte viele Jahre lang meditiert, spirituelle Wege erkundet und mehrere Reisen nach Indien unternommen. Als die Großmütter auftauchten, war ich geradezu besessen, ganz wild darauf, mit allem, was ich konnte, zu dienen, und ich konnte an nichts anderes mehr denken. Sie werden von dieser absoluten Hingabe gewusst haben.

Als ich mir vornahm, dem Göttlichen zu dienen, dachte ich nicht an die Großmütter. Bevor sie in mein Leben traten, hatte ich »Gott« als die Kraft, die Quelle oder den Einen betrachtet. Ich hätte nie gedacht, dass Gott sich in Gestalt eines Haufens charmanter alter Frauen zeigen könnte. Das Göttliche war ehrfurchtgebietend, da war ich mir sicher, und eine lebenslustige Gruppe alter Damen flößten mir keine Ehrfurcht ein – zumindest erst einmal nicht.

Im Laufe der Jahre lehrten mich diese weisen Frauen so viel; und es machte mich demütig und erquickte mich, immer wieder gezeigt zu bekommen, wie wenig ich wusste. Vielleicht kamen die Großmütter zu mir, weil sie wussten, dass sie nicht zu meinem Bild von »Gott« passten. Hätten sie sich für eine lockerere Frau entschieden, für eine, die aufgeschlossener war, hätten sie ihr wahrscheinlich nicht so sehr beim Vorankommen helfen können wie mir. Vielleicht gefiel ihnen die Herausforderung. Vielleicht, vielleicht… Weil mein Verstand gerne versucht, Dinge zu ergründen, rang ich lange mit der Frage, warum die Großmütter zu mir kamen – bis ich schließlich das Interesse an dieser Frage verlor. Die Wahrheit ist, dass die Großmütter kamen, weil sie kamen. Und ich bin sicher, dass ich nicht die einzige bin, die sie in einer ihrer glorreichen Gestalten kennengelernt hat, nicht die einzige, die mit ihnen zusammengearbeitet hat. Die Großmütter sind schließlich göttlich, unbegrenzt, und mit der universellen Botschaft, die sie haben, bin ich sicher, dass sie durch viele von uns wirken.

Es ist jetzt (im Jahr 2009) mehr als zwölf Jahre her, dass sie auftauchten: an jenem Septembertag, als ich den Hund ausführte. Seitdem hat sich viel verändert – sicher habe ich mich verändert, aber auch andere Dinge. Bald nachdem die Großmütter aufgetaucht waren, wurde ich zu einer Schamanin geführt, die mir beibrachte, wie man zu anderen Ebenen der Realität »reist«, damit ich sie wiederfinden konnte. Bis heute wende ich diese Methode an, und ich habe auf diese Weise nicht nur von den Großmüttern, sondern auch von den Tiergeisthelfern der Unteren Welt gelernt. Ich habe diese Sitzungen immer in einen Recorder gesprochen, damit nichts von ihren Informationen verlorengeht, und das erste Buch der Großmütter, Selbstermächtigung, besteht im wesentlichen aus diesen Aufzeichnungen.

Die Energie auf der Erde verschiebt sich jetzt, und während dies geschieht, erscheinen die Großmütter und geben uns das Netz aus Licht. Schon früh baten sie uns, jedes Mal, wenn wir uns treffen, mit diesem Netz zu arbeiten, das das Leben auf unserem Planeten hält und erhält. »Wir bitten euch, dies zu tun«, sagten sie, »denn das Lichtnetz wird der Erde in den Zeiten des Wandels, die auf euch warten, Halt geben. Es ist das Lichtnetz«, sagen sie, »das die Erde halten wird, wenn die Energien von Yin und Yang wieder ins Gleichgewicht kommen.« Wie ein endlos leuchtendes Netzwerk breitet sich das Netz weiter aus, als das Auge sehen kann. Es bedeckt und wiegt die Erde, hüllt sie ein und durchdringt sie, während es sie hält. Dies ist das Netz, das der Erde Halt geben wird, wenn die Energien von Yin und Yang umherwirbeln, rütteln und schütteln und hin und her wogen, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen.

»Es wird Zerstörung geben in dieser Zeit der Kräfteverschiebungen«, sagen die Großmütter, »aber die Erde selbst wird nicht zerstört werden.«Sie bieten uns die Möglichkeit, Teil des Lichtnetzes zu werden, und bitten uns, unseren Platz in diesem leuchtenden und unseren Planeten tragenden Netzwerk einzunehmen. Das Lichtnetz wird von den Herzen derjenigen erleuchtet, die es halten, von den heiligen Orten auf Erden, von den Heiligen, Weisen und Avataren, die gekommen sind, um unseren Planeten in dieser Zeit zu schützen, und von all denen, die das Leben lieben und gerne dienen.

Selbstermächtigung erzählt die Geschichte, wie die Großmütter zu mir kamen und warum sie kamen, und es vermittelt grundlegende Werkzeuge für die Arbeit mit ihnen. Einige Monate nachdem die Großmütter aufgetaucht waren, begann ich, Treffen in meinem Haus abzuhalten, um ihre Botschaft und die Ermächtigung in die Energie von Yin weiterzugeben. Nachdem mehr als zweitausend Frauen die Ermächtigung der Großmütter erhalten hatten und dann auch Männer den Mantel der Geborgenheit erhielten, hörte ich auf zu zählen. Überall entstanden Großmüttergruppen. Es war eine Graswurzelbewegung geworden. Menschen hörten von einer Freundin von den Großmüttern oder lasen Selbstermächtigung, bildeten eine Gruppe und gaben die Ermächtigung an andere weiter. Bald darauf fanden auf der ganzen Welt Treffen statt, und das Buch der Großmütter wurde in andere Sprachen übersetzt.

Die Lehren der Großmütter sollen geteilt werden, und da ihre Arbeit noch nicht beendet ist, gilt es, sie weiter aufzuzeichnen. Fast jedes Wort, das die Großmütter an mich als Autorin richten, ist auch für die Leserinnen bestimmt. Unsere Liebe ist unsere Macht: Die Arbeit mit dem Lichtnetz, das die Erde hält, knüpft dort an, wo Selbstermächtigung aufgehört hat.

Unsere Liebe ist unsere Macht lehrt uns, wie wir mit dem Lichtnetz arbeiten können, um Teil davon zu werden. Aufbauend auf dem Fundament von Selbstermächtigung verankert dieses Buch die Präsenz des Lichtnetzes, damit es die Erde in diesen turbulenten Zeiten besser halten kann. Es bietet auch neue Lektionen von den Großmüttern, die uns helfen sollen, ihre Botschaft zu leben.

Glücklicherweise halten heute mehr von uns das Lichtnetz, als man meinen möchte. Diesen Menschen, deren Zahl von Tag zu Tag wächst, und dem Göttlichen in all seinen strahlenden Formen, das mit und durch uns arbeitet, ist dieses Buch gewidmet.

In Dankbarkeit

Die folgenden Personen haben eine wichtige Rolle bei der Arbeit der Großmütter gespielt wie auch bei diesem Buch. Vielen Dank an Pat O‘Brien und Suzanne Stein für die Bearbeitung von Unsere Liebe ist unsere Macht und an Christan Hummel für ihre Geduld, mich in die Welt des Selbstverlages zu führen und bei hundert anderen Dingen zu helfen. An Jenneken Berends, Babs Rentjes, Seersha O‘Sullivan, Ruth Frei, Nellie Perneel und Helena Enq‘a, die viel dazu beigetragen haben, die Botschaft der Großmütter in ganz Europa zu verbreiten. An Lillian Reiter, J. D. Peterson, Karen Fernside, Anne Cressy, Jane Henderson, Lin Evanko und Pamela Falciani für ihre Unterstützung, ebenso den über hundert Leiterinnen der Großmütter-Gruppen auf der ganzen Welt und den neuen Frauen, die sich an die Spitze der Gruppen setzen. An Meinrad Craighead für ihre Anleitung und Inspiration und an Mahri Kintz, meine geliebte Freundin, die dieses Werk unermüdlich unterstützt und auch in den schwierigsten Phasen daran geglaubt hat. Ihre Liebe liegt im Herzen dieses Buches. Und schließlich Dank an meinen lieben Mann Roger, der vielleicht nicht immer verstanden hat, was ich tat, aber nie aufgehört hat, mich zu ermutigen, mit den Großmüttern weiterzumachen und meiner Führung und meinem Herzen zu folgen.

Es gibt andere, die daran mitgewirkt haben, dieses Werk zum Erfolg zu führen – zu viele, um sie hier alle zu nennen –, aber sie wissen, wer gemeint ist, und ich bin jeder von ihnen dankbar. Ich bin gesegnet, diese Arbeit mit einem engagierten Team zu tun, und ich schätze jede einzelne von ihnen.

KAPITEL 1

Wer ist der Macher?

»Jedes Mal, wenn ihr zusammenkommt, ist mehr Kraft in den Flügeln.«

An einem Septembermorgen im Jahr 1996 änderte sich mein Leben für immer. Ich dachte über meine eigenen Angelegenheiten nach und ging einfach mit dem Hund am Strand spazieren wie jeden Tag, als ich plötzlich von einer Gruppe alter Frauen unterschiedlichster Herkunft in ihrer heimischen Tracht umgeben war. Sie winkten mir zu und sangen. »Wir sind der Große Rat der Großmütter«, sagten sie und fügten hinzu: »Wir sind gekommen, weil die Erde zu lange unter einem Übermaß an Yang und einem Mangel an Yin gelitten hat. Es ist an der Zeit, zum Gleichgewicht zurückzukehren, und dafür müssen Frauen die Führung übernehmen.«

Zwei Tage nachdem sie mir erschienen waren, landete ein Steinadler in meinem Garten, und kurz darauf wurde ich zu einer Schamanin geführt, die mir beibrachte, wie man zu den Großmüttern reist. So begann mein Abenteuer mit diesen weisen Lehrerinnen. In kurzer Zeit wurde ich Schülerin der Großmütter, nahm auf und gab weiter, was sie mir beibrachten, und hielt diese frühen Lehren und Erfahrungen in meinem Buch Selbstermächtigung fest.

Nachdem die Großmütter in mein Leben getreten waren und mich mit ihrer Botschaft und ihren überraschenden Unterrichtsmethoden zum Handeln bewegt hatten, begann ich, in meinem Haus Treffen zu organisieren, um ihre Lehren weiterzugeben – und an alle, die sie wollten, auch ihre Ermächtigung in das weiblichen Prinzip der Schöpfung.

Die Treffen fanden über mehrere Jahre statt. Frauen brachten ihre Freundinnen, Töchter, Mütter, Schwestern mit, und mit der Zeit begannen einige, auch ihre Ehemänner oder Freunde mitzubringen. Jeden Monat gab es ein Treffen mit alten und neuen Gesichtern, und nach jedem Treffen erzählten mir viele der Teilnehmerinnen, was für eine Veränderung diese weisen Frauen in ihr Leben gebracht hatten und wie viel glücklicher und selbstbewusster sie jetzt waren, nachdem sie den Großmüttern begegnet waren. Eine nach der anderen berichteten die Frauen davon, wie das Empfangen der Ermächtigung sie mutiger, liebevoller, ruhiger und entspannter gemacht hatte – in einer von Stress geplagten Welt.

Sie waren dankbar, dass ich diese Botschaft überbracht hatte, und ich auch, aber die Vorbereitung und Durchführung dieser Treffen beanspruchte viel Zeit und Kraft. Es behagte mir nicht, Geld für diese Arbeit zu verlangen, und es war klar, dass ich meine Psychotherapiepraxis nicht vernachlässigen durfte. Manchmal hatte ich das Gefühl, das alles nicht mehr zu schaffen, und dann fragte ich mich, wo meine Prioritäten lagen. Wie sollte ich mit diesem neuen »Job« bei den Großmüttern umgehen? Als Monate und dann Jahre vergingen, fragte ich mich, ob die Abhaltung der monatlichen Meetings die Mühe wert war. Wie lange wollte ich so weitermachen? Nachdem ich mich einige Zeit damit gequält hatte, dämmerte es mir eines Tages, dass ich zu den Großmüttern gehen und sie fragen musste.

Inzwischen war mir zur vertrauten Gewohnheit geworden, was die Großmütter als »Reisen in andere Dimensionen« bezeichnen und andere »Schamanisches Reisen« nennen. Eine Schamanin brachte es mir kurz nach dem Erscheinen der Großmütter bei, und obwohl ich anfangs Angst vor dieser seltsamen Art der Wahrnehmung hatte, lernte ich mit der Zeit, meinen Lehrerinnen in der nichtalltäglichen Realität zu vertrauen und den Vorgang zu genießen. Die Großmütter, sagte die Schamanin, waren in der von ihr so genannten »Oberen Welt« zu finden. Sie lehrte mich, wie man in dieses Reich gelangt, und erklärte mir, dass ich, auch wenn ich dort hinkommen konnte, nur dann die Großmütter finden würde, wenn sie es zuließen. Ich hatte so etwas noch nie erlebt und kam an meine Grenzen. Doch weil dieser Weg des Lernens und Erforschens etwas war, das meinem Verstand nicht zugänglich war, bekam mir dieses Wagnis gut. Die Methode war nicht »rational«, und deshalb war ich gezwungen zu lernen: nicht durch Theorie, sondern durch unmittelbare Erfahrung.

Weil ich so außer mir war, nicht »die Kontrolle zu haben«, versuchte mein Verstand, herauszufinden, was passierte. Aber obwohl ich alles versucht habe, konnte ich nie voraussehen, was auf einer Reise zu diesen anderen Ebenen der Realität geschehen würde. So gab ich nach unzähligen Streitereien mit meinem Ego darüber, »wer hier die Kontrolle hatte«, schließlich auf und ließ mich von den Geistern führen, wie sie wollten. Fast alles in dem Buch Selbstermächtigung erwuchs aus diesen frühen Erfahrungen mit den Großmüttern und den Geisthelfern.

Meine »Reisen«, wie mein Mann sie nennt, waren für mich immer wieder überraschend. Die Geisthelfer der Oberen und der Unteren Welt sind hervorragende Lehrer, und sie zeigten mir schnell, dass ihr Horizont weit über den meinen hinausreichte. Sie lehrten mich durch Erfahrung. Was ich sah, schmeckte, roch, fühlte und hörte, wurde zu meiner Wahrheit. Ich hatte mich immer als kreativen Menschen betrachtet, aber nicht in meinen wildesten Träumen hätte ich mir die Lektionen ausdenken können, die sie vermittelt haben. Und weil jede Reise etwas Unvorhergesehenes war, war klar, dass ich mir diese Ereignisse nicht ausdachte. Ich reiste nur über die Grenzen meines Verstandes hinaus und fand heraus, dass es mir gefiel.

Auf dieselbe Weise, wie ich es zu Anfang gelernt hatte, begann ich meine nächste Reise zu den Großmüttern: Ich stellte mir vor, auf den Wipfel eines Baumes zu klettern, den ich liebte, und fühlte und sah, wie ich es tat. Doch als ich von seinen obersten Ästen absprang und in der Luft war, merkte ich, dass etwas nicht stimmte. Ich war es gewohnt, wie ein Vogel zu schweben, aber heute fühlte es sich an, als hätte ich einen kleinen Motor in meiner Brust, und der war es, was mich antrieb. Dieser motorgetriebene Flug war harte Arbeit. Meine Brust brummte wie verrückt, und anstatt wie ein Adler zu gleiten, flog ich jetzt wie eine Biene. Ich wusste nicht, warum das passierte, aber, dachte ich, es wird wohl einen Grund haben. Ich wusste ja inzwischen, dass alles, was in der nichtalltäglichen Realität geschah, Sinn und Zweck hatte. Ich musste einfach abwarten, bis sich herausstellte, was es war.

Mit meinen winzigen Flügeln schwirrte ich durch die erste Ebene der Oberen Welt, aber als ich dort ankam, war ich mir nicht sicher, wie ich durch die Membran kommen sollte, die mich von der nächsten Ebene trennte. Ich hatte das schon Hunderte Male gemacht, aber heute fühlte es sich an wie das erste Mal. So sehr ich auch mein Gehirn marterte, ich konnte mich nicht erinnern, wie man hindurchbricht.

Bevor ich dieses seltsame Rätsel lösen konnte, wurde ich durch die Membran hindurchgestoßen. In der Luft schwebend, verhielt ich kurz und sah das Tal der Großmütter unter mir liegen. Ich holte kurz Luft, dann stürzte ich hinab, mein Bienenkörper schoss auf den Boden zu. Bevor ich aufschlug, presste ich die Augen fest zusammen, und erst als endlich das Gefühl des Fallens aufhörte und alles wieder ruhig war, öffnete ich sie wieder; da fand ich mich flach auf dem Rücken liegend. Die Wucht des Aufpralls hatte meine Flügel und meinen Körper in die Erde gedrückt, und jetzt schauten nur noch meine Zehen heraus.

Als ich den Schock der Landung überwunden hatte, richtete ich mich auf und stellte erstaunt fest, dass ich nicht verletzt war. Das war ein spektakulärer Unfall gewesen; die Panik, die mich ergriffen hatte, als ich auf die Erde zu raste, war so lebhaft, dass ich vergessen hatte, dass ich auf Reisen war. Selbst jetzt konnte ich es kaum glauben. Was war passiert? Hätte dieser Unfall auf der Erde stattgefunden, wäre ich jetzt tot, aber weil er in der nichtalltäglichen Realität stattfand, hatte ich nicht einmal einen Kratzer.

»Was für ein Auftritt«, staunte ich, als ich vor die Großmütter trat, die heute in Adlergestalt vor mir standen. Zwölf riesige Vögel betrachteten mich Schulter an Schulter mit ernsten Blicken. Manchmal erschienen sie in menschlicher Gestalt und manchmal sahen sie so aus wie heute, und obwohl sie mir schon oft als Adler erschienen waren, ließen mich diese Raubvogelaugen immer wieder schaudern. Doch auf meinen Reisen in andere Dimensionen hatte ich gelernt, bei meiner ursprünglichen Frage zu bleiben, und so ließ ich mich nicht ablenken. Stattdessen schluckte ich hart und sagte: »Großmütter, zu der bevorstehenden Versammlung… soll ich diese Treffen weiterführen?«

Alle zusammen erhoben sie ihre Flügel, ihre majestätischen Köpfe neigten sich nach hinten und dann wieder vor. »Ja«, sagten sie und starrten mich über ihre Schnabelspitzen an. »Die Versammlungen bringen Macht. Jedes Mal, wenn ihr zusammenkommt, habt ihr mehr Kraft in den Flügeln.« »Okay«, antwortete ich, obwohl ich mir nicht sicher war, was »Kraft in den Flügeln« bedeutete. Von welchen Flügeln sprachen sie überhaupt? Ich sah sie verständnislos an, aber sie runzelten nur ihre Brauen und fixierten mich mit einem noch schärferen Blick. »Oh h h h«, flüsterte ich, als es mir endlich dämmerte, »sie meinen die Flügel. Die Treffen geben den gemeinschaftlichen Flügeln Kraft, die das Leben tragen. Die Zusammenkünfte unterstützen die Erde.« In der Hoffnung auf eine Antwort blickte ich zu ihnen auf, als mir dieser Gedanke kam, und sie nickten: »Ja.«

»Großmütter«, fuhr ich fort, »gibt es etwas, das ich bei diesen Treffen weitergeben soll?« Und als ich ihre Blicke sah, fügte ich schnell hinzu: »Außer eurer Ermächtigung, meine ich.« Dunkle Federn blitzten auf, und als die Luft machtvoll erzitterte, erbebte auch ich. »Vielleicht habe ich etwas Falsches gesagt«, dachte ich, als sie mich wieder mit diesem Blick bedachten. »Gibt es sonst noch etwas, das ich weitergeben soll?« wiederholte ich, und meine Stimme war nur noch ein Krächzen.

»Macht«, sagten sie und durchbohrten mich mit ihren Blicken. »Ihr wollt, dass ich Macht weitergebe?« presste ich heraus, verblüfft, dass sie das von mir erwarteten. Aber die großen Adler sagten nichts, starrten mich nur weiter an, bis ich schließlich stammelte: »Hmm, äh… wie mache ich das, Großmütter?«

»Trommle für die Versammlung«, sagten sie. »Trommle und bitte dabei alle, sich vorzunehmen, mehr Macht zu übernehmen. Lasst das ihr Gebet sein: Macht zu erhalten für ihr eigenes Wohl und für das Wohl der Welt.«

Sie zeigten auf den Boden zu meinen Füßen, und als ich ihren Blicken folgte, sah ich, wie es sich vor uns ausbreitete: Bis weit in die Ferne funkelnd schwebte das Netz aus Licht. Hier war das große Netz, von dem die Großmütter gesagt hatten, dass es der Erde Halt geben würde, während sich die Energien von Yin und Yang verschoben. Kurz nachdem ich angefangen hatte, mit ihnen zu arbeiten, hatten sie mir beigebracht, wie man mit dem Lichtnetz arbeitet, und im Laufe der Jahre hatte ich gesehen, wie dieses leuchtende Netz fester und strahlender wurde, je mehr Menschen sich mit ihm verbanden.

Ich blickte jetzt auf seine funkelnde Ausdehnung, und da flüsterte jemand: »Netz aus Licht, Netz aus Licht, Netz aus Licht, Netz aus Licht.« »Ah!« sagte ich, und die Großmütter beobachteten mich, als ich langsam verstand. »Bei diesen Treffen wollt ihr, dass wir erst über das Lichtnetz meditieren, und dann, dass ich trommle, während alle um mehr Macht bitten. Ist das so?« fragte ich.

»Wenn ihr diese Dinge in dieser Reihenfolge tut«, sagten sie, »wird die Macht, die jede empfängt, nicht nur sie, sondern auch das Lichtnetz anfüllen. Sie wird das Netz erweitern, mehr Yin-Energie in alle Beteiligten und auch in die Erde fließen lassen.

Wenn sie um Macht bitten, müssen sie offen dafür sein, wie sie ihnen gegeben wird«, sagten sie. »Erinnere sie daran. Wo in ihrem Körper nehmen sie sie auf?« fragten sie, ihre großen Häupter wiegend. »Wenn die Macht in sie eindringt, wird auch Heilung stattfinden. Wo findet Heilung statt?« fragten sie. »Wo gibt es einen Durchbruch? Wo Erwachen? Wo gibt es Öffnungen und Freigaben?« fragten sie. »Sie müssen sich der Reaktionen ihres Körpers bewusst sein«, sagten sie und nickten mir aufmunternd zu.

»Der Geist von Adler wird in den Raum kommen«, sagten sie, und ich blickte überrascht auf. Aber bevor ich fragen konnte, was das zu bedeuten hatte, sah ich Adler in meinem Wohnzimmer fliegen. Seine starken Krallen berührten leicht den Kopf einer Frau, seine Flügel streichelten einen Mann, und dann schraubte er sich höher und kreiste über der ganzen Gruppe. Fasziniert behielt ich ihn im Auge, und während ich zusah, sprachen die Großmütter. »Der Adler wird zu jedem fliegen und alles mitbringen, was er braucht. Wenn sie sich öffnen, um zu empfangen«, sagten sie, »wird jede von ihnen zu einem Lichtwirbel werden. Nach dieser Sitzung«, sagten sie, »wird Macht von ihnen ausgehen, wo sie auch sein mögen. Wo auch immer sie stehen – die Macht wird da sein. Wenn mehr und mehr Macht in sie eindringt, wird sie sie verändern und sie aufladen. Jede von ihnen wird ein wandelndes Gebet werden, ein Segen für alles und jeden, dem sie begegnen.

Das ist das Potential dieser Arbeit«, sagten sie und warfen den Kopf zurück. »Größe! Das Potential ist weitaus größer, als ihr es euch vorstellen könnt. Und was wir beschrieben haben, wird sich in jeder Person abspielen, die zu euren Treffen kommt«, sagten sie und blickten mich an. Mit offenem Mund schaute ich zurück und versuchte aufzunehmen, was sie gesagt hatten. »Je mehr diese Menschen sich im Zustand des wandelnden Gebets befinden, wenn sie zu diesen Treffen kommen, desto mehr Macht werden sie haben, anderen zu helfen; einige werden mehr und andere weniger haben.«

Ich merkte, dass ich bei ihren Worten die Luft angehalten hatte. Sie fingen an, mich zu berühren und leicht mit den Spitzen ihrer Federn zu betasten, und sie blinzelten, während sie mich beobachteten, und sagten: »Sprich darüber…« Sie hielten inne, scheinbar auf der Suche nach den richtigen Worten. »Nur Gutes reden«, sagten sie schließlich. »Sprich darüber, wie weise es ist, nur gute Gedanken zu denken, und sag allen, wie wichtig es für sie ist, ihre Herzen zu öffnen und alle negativen Bewusstseinszustände auszuschalten. Nur Gutes zu reden und zu denken, wird ihr Verhalten in Einklang mit dem Bewusstsein des wandelnden Gebets bringen«, erklärten sie.

»Das wandelnde Gebet lebt bereits in ihnen«, erklärten sie, »und sobald sie sich ihm öffnen, werden sie es erkennen und merken, dass sie nach Hause gekommen sind.« Die Großmütter hatten uns schon beigebracht, wie wir in diesen Zustand gelangen, wie wir dieses »wandelnde Gebet« werden können, von dem sie sprachen. Ich hörte aufmerksam zu.

Zwölf Großmütteradler plusterten ihre Federn und standen noch größer da; ihre Haltung unterstrich die Bedeutung ihrer Worte. »Ganz gleich, wie weit sich die Sprache, die Gedanken und Gefühle eines Menschen entwickelt haben«, sagten sie und wiegten dabei ihre Köpfe, »das wandelnde Gebet wohnt wartend in ihrem Herzen. Lass dich nicht vom Verhalten von jemandem täuschen, so merkwürdig es auch erscheinen mag«, sagten sie. »Was wir das wandelnde Gebet nennen, ist in jedem Menschen verborgen.«

Als ich das hörte, fühlte ich mich etwas unwohl. »In jedem Menschen?« fragte ich. Dann fragte ich mich: Wie weit war ich selbst mit dem, was sie beschrieben? Ich fühlte mich nicht wie ein wandelndes Gebet; ganz und gar nicht. Wie konnte ich diese Lehre an andere weitergeben, wenn ich selbst sie nicht lebte? »Ich weiß nicht«, sagte ich zu mir und merkte zu spät, dass ich laut gesprochen hatte. Zwölf ernste Großmüttervögel unterbrachen meine Gedanken und sprachen laut im Chor: »Es darf keine Zeit damit verschwendet werden, sich zu hinterfragen. Überhaupt keine«, schimpften sie und starrten mich an, bis ich flüsterte: »Ja, Großmütter.«

»Die Ausrichtung auf das Höhere hat schon begonnen«, versicherten sie mir und tätschelten mich mit ihren Flügeln, »und wenn man sich diese Ausrichtung wünscht, kommt sie einfach schneller.« Sie streichelten mich behutsam und sagten: »Verbringe deine Zeit damit, zu überlegen, wo du hinwillst, nicht darüber, wie weit du vom Ziel entfernt bist. Das ist der bessere Weg«, sagten sie lächelnd und nickten. Da sah ich ihr verstehendes Lächeln, spürte ihr Mitgefühl und seufzte. Ich würde tun, was sie vorschlugen.

»Jede Person, die sich zu diesen Treffen hingezogen fühlt, wird für diese Arbeit gebraucht«, sagten sie. »Ja, Großmütter«, antwortete ich. Sie schwiegen einen Moment, und dann drehten sie den Kopf und schauten mir fragend in die Augen. »Warum starren sie mich so an?« fragte ich mich, aber sie hielten meinem Blick stand, und da wurde mir klar, dass ich ihnen nicht wirklich zugehört hatte. Ich merkte, dass mir der Atem stockte. Ich hatte darüber nachgedacht, wer zum nächsten Großmüttertreffen erscheinen würde. Was sie sagten, war ziemlich starker Tobak. – »Sei ein wandelndes Gebet, verbanne negative Gedanken, rede nur gut.« Was wäre, wenn die Leute, die zum nächsten Treffen erschienen, dazu noch nicht bereit wären?

»Äh, Großmütter«, sagte ich, »diese Sache mit dem wandelnden Gebet«, stammelte ich, »ähm, ich glaube nicht, dass alle, die zu diesen Treffen kommen, so viel Einsatz bringen. Was ist, wenn die Leute…« Unbeeindruckt von dem, was ich sagte, starrten mich zwölf Großmütteradler ruhig über die Spitzen ihrer Schnäbel an. »Nur jene, die wir rufen, werden kommen«, sagten sie.

Ich dachte darüber nach. Sie hatten es schon einmal gesagt, und als ich an die vergangenen Großmüttertreffen dachte, musste ich zugeben, dass jedes Mal, wenn wir ein Treffen hatten, die richtigen Leute angezogen worden waren. Die Mischung von Menschen, die sie zu dieser Arbeit riefen, hat mich immer wieder erstaunt. Es waren Geschäftsleute, Hausfrauen, Karrierefrauen, »New Age«-Typen, Christen, Juden, Hindus, Buddhisten, Teenager, Straßenkinder, Nonnen, Priester, sogar ein paar Muslime – die unterschiedlichsten Menschen kamen durch meine Tür, um etwas über die Großmütter zu erfahren. »Du bist stärker geworden«, sagten sie und unterbrachen damit meinen Gedankengang, und als ich überrascht aufblickte, fügten sie hinzu: »Andere wachsen auch.«

Als sich ihre Worte setzten, begann ich wieder ruhiger zu atmen. Sie sagten, dass ich mit dieser Arbeit nicht mehr allein war; jetzt gab es andere mit ebenso starkem Engagement. Ihre Botschaft verbreitete sich, und wir bildeten ein Team, um sie weiter voranzubringen. Als mir diese Gedanken kamen, nickten zwölf nicht mehr wild aussehende Adler zustimmend.

»Großmütter, ich kann spüren, auf wie viele Arten ich meine Flügel jetzt bewegen kann«, sagte ich. Da sich mein Körper entspannt hatte, war ich mir meines Bienenselbst wieder bewusst geworden. »Wenn sich diese Flügel auf und ab bewegen«, sagte ich und bewegte sie auf Bienenart, »fühle ich ein Ziehen in meiner Brust«, erklärte ich. Begeistert von meiner Entdeckung, wartete ich auf ihre Antwort, aber sie lächelten nur höflich. Sie sahen etwas gelangweilt aus. »Jede Person, die zu unseren Treffen kommt, hat eine Rolle bei dieser Arbeit zu spielen«, sagten sie. »Sag ihnen das.« Sie wechselten das Thema. Ich mochte die Entwicklung meiner Flügel faszinierend finden, aber darüber wollten wir heute nicht sprechen.

»Bitte die, die zu dieser Versammlung kommen, für jeden Menschen zu beten, den sie sehen«, sagten sie, »nach dem Licht in jedem einzelnen zu suchen, ihn zu segnen und für ihn zu beten. Das ist es, was das Lichtnetz tut«, sagten sie. »So hält es die Erde und erhebt jeden einzelnen.

Und wenn du jemanden findest, für den du nicht beten magst«, sagten sie, »bitte uns, ihm zu helfen, und wende dann deine Gedanken schnell etwas Gutem zu. Verharre nicht, wo es Schmerz und Negativität gibt.« Sie runzelten ihre Brauen. »Bete stattdessen für jene, für die du beten magst, und übergib alle anderen uns oder irgendeiner Form des Göttlichen, die du liebst, und wende dann deine Gedanken etwas Gutem zu. Diese Art von Gebet belebt die Stränge des Lichtnetzes«, sagten sie. »Jedes Mal, wenn ihr euch von der Negativität zum Guten wendet, stärkt und verdichtet ihr das Lichtnetz, das die Erde hält.« »Wow!« murmelte ich. »Sogar unsere Gedanken beeinflussen das Lichtnetz.«

»Es ist nicht nötig, persönliche Liebe für alle zu empfinden«, sagten die Großmütter und schauten vielsagend, und ich blickte fragend auf. »Oftmals gibt es zu viele Blockaden in euren Erinnerungen, so dass ihr es nicht könnt«, erklärten sie. »Aber wenn du uns bittest, durch dich zu lieben, werden wir es tun. Es gibt jetzt einen großen Bedarf an dieser Liebe, also bitte darum«, sagten sie. »Okay, Großmütter«, stimmte ich zu. »Ja, ich verstehe, was ihr meint. Wenn ich mich nicht dazu bringen kann, Liebe für jemanden zu empfinden, kann ich euch bitten, ihn zu lieben.« »Und wann immer du bittest, werden wir diese Liebe durch dich schicken«, fügten sie hinzu, »auch in den schwierigsten Fällen.

Jedes Mal, wenn du dich entscheidest, sowohl das Einfache als auch das Schwierige zu lieben, sagst du ›Ja‹ zum Leben«, sagten sie, die gefiederten Köpfe glücklich hin und her wiegend. »Und jedes Mal, wenn du das tust, stärkst du die Energie von Yin auf deinem Planeten. Das ist es, was jetzt gebraucht wird«, sagten sie. »Das«, alle Großmütter hoben einen Flügel, »ist deine Arbeit.«

Wieder sah ich mein Wohnzimmer, und wieder war es voller Menschen. Aber jetzt waren sie alle mit dem Lichtnetz verbunden, und als ich noch schaute, sah ich das Netz strahlender leuchten als zuvor; es sah aus, als hätte sich seine Strahlkraft verdoppelt.

»Wenn du mit dem Trommeln fertig bist«, sagten die Großmütter, »bitte alle, über das Licht zu meditieren, das sie in das Lichtnetz geschickt haben. Dann bitte sie zu beobachten, wie dieses Licht zu ihnen zurückkehrt. Sie werden feststellen«, sagten sie, »dass mehr Licht zu ihnen zurückkehrt, als sie anfangs ausgesandt haben.« Sie lächelten wissend, breiteten ihre Flügel aus und sagten: »Der Moment des Gebens ist immer der Moment des Empfangens.« »Großmütter«, sagte ich, »jedes Mal, wenn wir uns mit dem Netz aus Licht verbinden, gibt es einen Machtzuwachs, in uns und im Netz, nicht wahr?« Dann fragte ich: »Ist das Lichtnetz ein sichtbares Bild der Kraft des Gebets?« »Ja«, sagten sie.

Die Großmütter reckten ihre Hälse, hoben ihre Köpfe und sagten: »Atme unsere Energie ein, während wir deine einatmen. Wenn wir einatmen, nehmen wir deine Energie auf, und wenn du einatmest, nimmst du unsere auf.« Ich synchronisierte meinen Atem mit ihrem, und sofort schwoll ein Leuchten in mir. »So ist es, wenn ich meine Energie mit den Großmüttern in Einklang bringe«, flüsterte ich ehrfürchtig. Nachdem ich ein oder zwei Minuten lang so geatmet hatte, signalisierte mir der Trommelschlag auf meinem Recorder, in die Alltagswirklichkeit zurückzukehren, also wandte ich mich an die Großmütter und verbeugte mich dankbar. Und als ich mich vom Boden erhob, um in die Alltagswirklichkeit zurückzukehren, war ich so kraftgeladen, dass mein Flug ganz mühelos war, obwohl ich immer noch wie eine Biene flog.

Als ich die Aufnahme vom Besuch bei den Großmüttern abspielte, kam mir in den Sinn, dass sich mein Flug in die Obere Welt diesmal wie Arbeit angefühlt hatte, weil ich bei den Großmüttertreffen an »Arbeit« gedacht hatte. Mit meinen winzigen Flügeln als dieses geschäftige kleine Bienchen, hatte ich die Treffen als »meinen Job« angesehen. Mein Verstand ließ mich glauben, dass ich die Handelnde war, und dieses falsche Pflichtgefühl hatte das freudige Tun in Arbeit verwandelt. Ich musste darüber lachen, wie mein Ego mich dazu gebracht hatte, zu glauben, dass alles in meiner Verantwortung lag. Dann erinnerte ich mich an meine Bruchlandung. Die Großmütter hatten mir genau gezeigt, wohin mich diese Art zu denken geführt hatte.

Nachdem sie mir das Potential der monatlichen Treffen gezeigt hatten – wie wir mehr Macht in das Lichtnetz einspeisen, das die Erde hält –, war das alles keine Anstrengung mehr. Es war keine Arbeit, es war schlicht das, was ich tun wollte. Wieder einmal staunte ich über ihre Kunst, etwas zu vermitteln, und lachte laut über meine Yang-Fixierung: auf »Tun« und »Arbeiten«. Die Großmütter hatten nicht ein einziges Mal meine geschäftige Rolle als Biene angesprochen. Sie hatten mir auch keine Vorträge über meine Einstellung gehalten oder wie ich meine Rolle bei ihrer Mission missverstanden hatte, aber ich hatte gleichwohl verstanden, worum es ging.

KAPITEL 2

Die Kraft von Yin

»Wir atmen dich; Gott atmet dich.«

Das Thema Yin und Yang war etwas, das die Großmütter immer wieder aufgriffen. Das war auch nur natürlich, denn schließlich sind dies die primären Bausteine des Kosmos. Doch mein Verständnis dieser Energien war so mangelhaft, dass mich ihre Lektionen immer wieder überraschten. Anfangs hatte ich überhaupt keinen Begriff von Yin und Yang, und jetzt, nachdem ich über zwölf Jahre lang mit den Großmüttern gearbeitet habe, hatte ich immer noch Schwierigkeiten zu verstehen, wie sie zusammenpassten.

Beim nächsten Mal, als ich den Großmüttern wieder begegnete, stellte ich eine Frage über die Beziehung zwischen Männern und Frauen. Jedes Mal, wenn ich reiste, wollte ich etwas in Erfahrung bringen, das über mein persönliches Leben hinausging. Da ich schon lange verheiratet war, wusste ich, wie schwierig es sein konnte, das andere Geschlecht zu verstehen, aber ich wollte nicht nur meinen Mann und mich selbst besser verstehen, sondern das ganze Spiel von Frau und Mann. Hier konnten Yin und Yang völlig aus dem Gleichgewicht geraten sein.

Erst kürzlich hatte ich gesehen, wie sich dieses Ungleichgewicht in meiner Psychotherapiepraxis zeigte. Tatsächlich gab es da mehrere Paare, die sich ziemlich voneinander entfremdet hatten. Die Großmütter sagten, dass diese Probleme mit dem Ungleichgewicht von Yin und Yang auf unserem Planeten zusammenhängen, und weil diese grundlegenden Energien heute so in Unordnung sind, waren Missverständnisse zwischen den Geschlechtern an der Tagesordnung. Das war es, was ich in meiner Praxis sah.

Da schrien Ehefrauen vor Schmerz, beschimpften ihre Ehemänner und schluchzten hilflos, während ihre Ehemänner stoisch dasaßen – schockiert, verwirrt und emotional abgeschaltet. Die Paare waren unglücklich, ihre Kinder litten darunter und ihre Ehen war gefährdet. Als Therapeutin wusste ich, wie man solche Fälle mit den üblichen psychologischen Mitteln »behandelt«, aber diesmal wollte ich mehr. Wie kann man das Ungleichgewicht von Yin und Yang in menschlichen Beziehungen korrigieren? Wie könnten wir die Lektionen der Großmütter auf unser persönliches Leben anwenden? Dafür brauchte ich die Hilfe dieser weisen Frauen.

Als ich das nächste Mal in die Obere Welt reiste, erhob ich mich von meinem Baum, konzentrierte mich auf die Großmütter und bat sie, mich zu unterweisen. Heute kam ich mit einer Frage, die die Qualen vieler widerspiegelt. Das Ungleichgewicht von Yin und Yang war nicht nur Theorie. Es verursachte viel Elend.

Endlich erschien ihr Tal unter mir, und da waren sie. Heute erschienen sie als Frauen und standen in einem Kreis; sie warteten schon auf mich. »Großmütter«, sagte ich, als ich vor sie trat, »mir machen die heutigen Beziehungen zwischen Männern und Frauen Sorgen.« »Uns auch«, sagten sie. »Was wollt ihr mir dazu sagen?« fragte ich und bemerkte, dass sich meine Hände geöffnet hatten und die Position einer empfangenden Mudra bildeten.

»Lass uns dich anfüllen«, sagten sie und bewegten mich, mich zu ihnen auf den Boden zu setzen. »Lass deinen Körper trinken, was wir dir geben«, sagten sie. »Oh!« antwortete ich, »deshalb halte ich meine Hände wie eine kleine Schale.« »Ja«, nickten sie, »dein Körper ist weise; er versteht, was geschieht, lange bevor dein Verstand es tut. Mit der Zeit wird auch dein Verstand das aufnehmen, was wir dir geben, aber jetzt ist es noch zu viel für ihn.« Sie legten ihre Brauen in Falten, sahen mich ernst an und sagten: »Vertraue deinem Körper.

Empfange«, sagten sie und veranlassten mich, mich hinzulegen. »Ein leeres Gefäß kann nichts geben. Lasse dich erst anfüllen«, sagten sie. »Lasse deinen Rücken, Gesäß, Beine, Herz, Arme und Hände sich füllen«, sagten sie. Ich lag flach auf meinem Rücken mit offenen Handflächen an beiden Seiten und war bereit, genau das zu tun. »Wenn du durch deinen Körper empfängst, wird sich deine Schwingung ändern. Fühle, wie die Veränderung beginnt.« Als ich meine Aufmerksamkeit nach innen richtete, spürte ich es. Ich war größer und fester, während ich mich gleichzeitig leichter fühlte. »Was für eine Kombination!« staunte ich. »Wie kann ich fester und gleichzeitig leichter sein?«

Nach einer Pause sprachen die Großmütter wieder. »Das Empfangen durch den Körper verlangsamt deinen Verstand so weit, dass du aufnehmen kannst, was wir geben«, sagten sie. »Und«, fügten sie hinzu, »durch den Akt des Empfangens kommt mehr Empfangen.« Dann lächelten sie und streckten ihre Arme weit aus, und als sie mit Gesten das Empfangen darstellten, fühlte ich, wie sich mein Körper ausdehnte und mit ihnen in Einklang kam. Plötzlich war auch ich voller Freude, und mit jeder Sekunde, die verging, wurde ich weicher und weicher und immer größer. Später, als ich mir meine Aufnahme abspielte, hörte ich mich an dieser Stelle summen.

Ich schwebte in diesem glückseligen Zustand eine scheinbar lange Zeit, aber in Wirklichkeit waren es nur ein oder zwei Minuten, bis ich sie sagen hörte: »Du kannst den Menschen nicht helfen.« Das ließ mich aufhorchen, und ich blickte voll konzentriert auf. Sie schüttelten traurig den Kopf und sagten: »Du kannst nicht heilend auf die Menschen einwirken, solange du nicht selbst von Yin-Energie erfüllt bist.« »Ah«, seufzte ich, »ich verstehe. Deshalb fühle ich mich so weich und dehnbar. So fühlt sich Yin-Energie an.«

Sie nickten und sagten: »Atme mit uns. Atme ein – und wenn du ausatmest, siehe, wie alles in dir, was bereit ist zu gehen, einfach geht. Alte Gedanken, Vorstellungen, Erinnerungen und Stress werden verschwinden«, sagten sie und machten eine wegwerfende Handbewegung. »Das ist alles. Atme ein und atme aus«, sagten sie, und ihre Brust hob und senkte sich im Rhythmus mit meiner, »und synchronisiere deinen Atem mit unserem. Wir atmen dich. Gott atmet dich«, sagten sie und schauten mir zu, um sicherzugehen, dass ich mit ihnen in einem Rhythmus war. »Einatmen und loslassen«, sagten sie, und ich glich meinen Atem dem ihren an und ermahnte mich, wann immer ich ausatmete, alles Alte in mir loszulassen. »Lass deine Atmung mühelos sein«, sagten sie, und so war es.

Diese Atemübung war etwas anders als die vorherige. Die erste hatte zum Ziel, eine tiefere, vertrauensvollere Beziehung zum Göttlichen aufzubauen, das hieß, alles den Großmüttern zu überlassen. Mit der zweiten Übung folgte ich dem Atem in der Gewissheit, dass mit jeder Ausatmung alte Bewusstseinszustände abgestoßen wurden. Dieser hier war eher eine seelische Hausreinigung.

»Jetzt schenke uns deine Aufmerksamkeit«, sagten sie, und schnell blickte ich wieder auf. »Wir sind in diesem Raum mit dir«, sagten sie, »und gleichzeitig schweben wir über diesem Raum. Wir sind hier«, riefen sie und zeigten auf sich, »und wir sind überall! Wir stehen hinter dir und vor dir, wir stehen links und rechts von dir.« Sie lachten über den überraschten Ausdruck auf meinem Gesicht. »Wir umgeben dich.

Du«, sie zeigten auf mich, »bist ein Teil der Großen Mutter.« Meine Augen weiteten sich, und ich muss erschrocken ausgesehen haben, denn sie fingen an zu lachen. »Die Mutter ist immer bei dir«, versicherten sie. »Lass dich von der Energie der Großen Mutter erfüllen. Und jedes Mal, wenn du beim Einatmen daran denkst, dich zu füllen, wirst du ihre Gegenwart in dir beleben. Wir, die Großmütter, sind mit der Mutter eins«, sagten sie kichernd, »und wir sind immer bei dir.« Dann stemmten sie die Arme in die Hüften, wiegten sich gemeinsam hin und her und sangen: »Immer sind wir bei dir. Hinter dir«, sangen sie im Chor und wandten ihre Köpfe hin und her, »um dich herum und vor dir. Überall«, riefen sie, »wir sind überall«. Dann sagten diese liebenswerten, verspielten Großmütter mit einem schüchternen Lächeln: »Wir warten auf deinen Ruf.«

Ich schloss die Augen und betete darum, diese Wahrheit zu erfahren – zu wissen, dass die Großmütter und die Große Mutter immer bei mir waren, und sofort spürte ich die Gegenwart der Mutter in meinem Körper. Ich war riesig. Und erfüllt. Ich war erstaunt über meine ungeheure Größe. »Ich bin die Liebe«, sagte ich zu mir, meine Stimme überraschend selbstbewusst. »Das ist es: Ich bin die Liebe.«

Ich war auch machtvoll – ruhig und unerbittlich machtvoll. Mein Körper spannte sich mit einer Kraft, stark und voll. Ich war überrascht von der Selbstverständlichkeit, als wäre ich schon immer so gewesen. »Die Großmütter haben recht«, sagte ich zu mir und zu ihnen, »die Mutter ist in mir. Tatsächlich«, staunte ich, »kann ich nicht sagen, wo sie aufhört und wo ich anfange.« Ich verschmolz mit dem weiblichen Prinzip der Schöpfung; es war nicht aufzuhalten, und ich wollte es nicht aufhalten.

»Lass die Mauern deines kleinen Selbst weicher werden«, sagten die Großmütter mit liebevoller Stimme, als sie mich beobachteten. »Lass sie durchlässiger werden und das kleine Selbst sich in das große Selbst ausdehnen, das du bist. Das ist es, was du bist«, sagten sie, und ich konnte kaum atmen, so erstaunt war ich über das Gefühl in meinem Inneren. »Dieses herrliche Selbst, das erweiterte, das über die Grenzen deiner Haut hinaus existiert, über die Grenzen deines Geistes und deiner Erfahrung hinaus – das bist du.«

Das, wurde mir klar, als mein Herzschlag und meine Atmung sich wieder beruhigten, war das, was ich als die Große Mutter erkannt hatte. Und das war es, was ich fühlen sollte, als sie sagten, ich solle mich mit der Energie der Mutter anfüllen – mehr, viel mehr als mit meinem »Selbst«. »Wenn die Hektik des Alltags dich wieder in Beschlag nimmt, magst du es vergessen«, sagten sie und betrachteten mich liebevoll, »aber das ist es, was du bist.« Ich hörte es und bebte vor Freude. Ich hatte mich noch nie so groß und grenzenlos gefühlt. Ich war tief, ich war voll und alles auf einmal.

Als sie den Zustand sahen, in dem ich mich befand, sagten sie schnell: »Bring deine Aufmerksamkeit zu deinem Körper zurück«, und ich versuchte es. »Atme und fühle«, sagte ich mir, »atme und fühle«, und bald wurde ich mir des Gewichts meines Gesäßes auf dem Boden gewahr, der Position meiner Füße und meines Kopfes auf der Unterlage.

»Du kannst eine andere Schwingung im Inneren spüren«, sagten die Großmütter, »die Schwingung des Erwachens und der Ausdehnung. Das bist du«, lachten sie freudig. »Das bin ich«, sagte ich, meine Stimme voll Staunen, und während ich sprach, begann eine wellenförmige Bewegung im Inneren. Alles war summend und fließend. »Diese Erfahrung gehört dir«, sagten sie und nickten bekräftigend. »Nimm sie an und werde eins mit deinem großen Selbst.

Du bist großartig«, sagten sie und ignorierten meinen erstaunten Blick. »Großartig!« fuhren sie fort. »Du bist viel mehr, als du je vermutet hast. Deine Natur ist Freude und Großherzigkeit.« Ich hörte es und nickte, als habe ich verstanden, aber das hatte ich nicht. Ich konnte nicht alles aufnehmen. Was ich erlebte, übertraf bei weitem meine kühnsten Erwartungen. »Eins zu werden mit der Großen Mutter«, flüsterte ich, »wie kann das möglich sein?« Aber die Großmütter achteten meiner Verwirrung nicht.

Ich starrte sie verständnislos an, und als sie meinen fassungslosen Blick sahen, sagten sie: »Ruh dich jetzt aus. Das reicht für einen Tag. Komm morgen wieder, und wir werden dir mehr beibringen.« »Okay, Großmütter«, sagte ich, so erschöpft, dass mir die Worte kaum über die Lippen kamen. »Ich werde wiederkommen.« Und damit dankte ich ihnen, wandte mich ab und begab mich zurück in die Alltagswirklichkeit. Dann ging ich direkt ins Bett. Ich glaube, ich habe den ganzen Nachmittag geschlafen.

»Das bist du: das große Gefäß.«

Am nächsten Tag kam ich wieder. »Großmütter«, sagte ich, als ich vor sie trat, »ich bin zurück. Bitte zeigt mir mehr.« Sie beäugten mich genau, um sich davon zu überzeugen, dass ich tatsächlich bereit für mehr war. Dann nickten sie: »Es ist Zeit, das Gefäß zu erleben, das du bist«, sagten sie und begannen mit ihrer nächsten Lektion. »Du bist das Gefäß, das die Liebe enthält«, erklärten sie, »das das Leben enthält und alles trägt, was lebt. Dein Fassungsvermögen ist unermesslich.« »Was«, fragte ich, »bedeutet das, Großmütter? Ich verstehe es nicht«, stammelte ich, aber sie hielten mich nur fest im Blick und antworteten: »Fühl es! Nimm dich selbst wahr.« »Oh«, sagte ich, als es mir dämmerte. »Okay, Großmütter, okay«, sagte ich, »ich werde es tun«, und beim Durchatmen konzentrierte ich mich auf meinen Körper und begann in kürzester Zeit wieder anzuschwellen, diesmal so groß, dass es kein Ende für »mich« gab.

»Das bist du!« sagten sie mit vor Freude strahlenden Gesichtern. Offensichtlich hatten sie sich darauf gefreut, mir diese Erfahrung zu vermitteln. »Dein Verstand hält dich so beschäftigt«, lachten sie, »rennt hierhin und dorthin, während er plappert und sich Sorgen macht. Er will etwas erreichen und immer haben«, sagten sie, »verstrickt sich ins Wünschen – das alles sind Tricks des Verstandes! Deine Gedanken halten dich so beschäftigt!« Sie warfen ihre Köpfe zurück, und mit einem Lachen tief aus dem Bauch heraus riefen sie: »Du hast vergessen, wer du bist! Das bist du! Fühle es! Das große Gefäß«, sagten sie und unterstrichen ihre Worte mit heftigem Nicken, »diejenige, die hält und gehalten wird.

Nimm es an«, befahlen sie. »Nimm diese Erfahrung so gründlich auf, dass du dich in deinem Alltag leicht daran erinnern kannst.« Dann erhoben sie sich zu ihrer vollen Größe, und zwölf königliche Großmütter sangen: »Diejenige, die hält und umfasst. Sie, die das annimmt, was vor ihr liegt, hält es und wird gleichzeitig gehalten. Wann immer du dich öffnest und dir erlaubst, das Gefäß zu verkörpern, bist du im Zustand des Haltens«, sagten sie. »Wenn du das Gewahrsein in dir zum Leben erweckst, dass du die bist, die alles enthält, wirst du eins mit der Großen Mutter.« Sie verschränkten ihre Arme vor der Brust als wollten sie sagen: »Wage es nicht, uns zu widersprechen.«

»Das wird eine Weile dauern, bis ich es ganz aufgenommen habe«, sagte ich, aber die Großmütter lächelten und nickten bloß. »Nimm dir jetzt einen Augenblick Zeit, jeden und alles, was dir in den Sinn kommt, einzuladen. Deinen Mann«, sagten sie, »deinen Sohn oder deine Tochter, ein Elternteil, einen Freund, einen Feind, eine Idee, eine Erinnerung – es ist ganz gleich, was oder wer kommt. Halte ruhig, was zu dir kommt. In der Weite deines Seins kannst du das tun. Du bist groß genug, um alles zu halten!«

Ich tat wie geheißen; ich dachte an das Halten, wollte mich öffnen, um alles einzuladen, was kommen mochte. Und es dauerte auch nicht lange. Tatsächlich wurde es sehr bald ziemlich geschäftig, und ich beobachtete, wie eine Reihe von Menschen, Problemen und Geschichten durch meinen Kopf ging. Alles kam, das eine nach dem anderen, alles buhlte um meine Aufmerksamkeit, aber hier bei den Großmüttern war ich seltsam immun gegen ihren Charme. Es war wie im Kino. Normalerweise faszinierten mich meine Geschichten aus der Vergangenheit, aber hier und heute beobachtete, akzeptierte und »hielt« ich sie einfach, als sie auftauchten, eine nach der anderen, und nicht eine von ihnen fand meine Beachtung.

»Wenn du durchs Leben gehst«, sagten die Großmütter, »bleib dir gewahr, dass du dieses haltende Gefäß bist, also halte einfach, was auch immer es sein mag. Halte es so, wie ein Becken Wasser hält oder wie ein Pflanzgefäß Erde hält. Wasser verändert nicht die Form oder Farbe eines Beckens; Erde verändert nicht die Größe oder Form eines Topfes. Ein Gefäß ist «, sagten sie. »Es hält, es umfasst. Du hältst«, sagten sie. »Du wirst feststellen, dass es auf dieser Welt nichts gibt, dem du dich widersetzen oder das du bekämpfen musst, denn du umfasst alles!« Und mit einer weiten Armbewegung sagten sie: »Es liegt in deiner Natur, das Gefäß zu sein. Das ist Yin.«

Ich fühlte es: Es stimmte, was sie sagten. »Ja, Großmütter«, sagte ich, aber kaum war es ausgesprochen, erschien ein waberndes Objekt vor uns. Es sah aus wie eine Acht. Energie schien in ihm und aus den beiden Seiten zu wabern – hinein und herum, heraus und herum, entlang der Kurven der Acht. Sie lag auf der Seite wie ein Unendlichkeitssymbol, während Energie durch sie floss. »Was du siehst«, sagten die Großmütter, »ist das weibliche und männliche Prinzip in Harmonie. Die Unendlichkeitsbewegung hat ihren Ursprung in dem haltenden Zustand, den du gerade erlebt hast. Es ist die dem Gefäß innewohnende Kraft, die diesen rhythmischen Tanz stattfinden lässt.« »Das ist interessant, Großmütter«, überlegte ich. »So, wie ihr es beschreibt, habe ich noch nie an den Akt des Haltens gedacht. Für mich ist ein Gefäß nur eine Sache, ein lebloses Ding, das dasteht. Aber was hier geschieht, ist etwas ganz anderes.«

Ich sah, wie die Großmütter das Gefäß füllten, erst mit Erde und dann mit Wasser. »Das Gefäß, das du bist, ist von Leben erfüllt, und wann immer du dich entscheidest zu ›halten‹, erzeugst du eine wichtige Schwingung.« Als sie sprachen, schimmerte Energie an den Seiten des Gefäßes, die es schließlich bis zum Rand anfüllte. Und sobald dies geschah, erschien das Unendlichkeitssymbol wieder. »Es ist die Schwingung des Haltens, die diese rollende Unendlichkeitsbewegung hervorruft«, sagte ich und wiederholte damit die Worte der Großmütter. Jetzt hatte ich es gesehen.

»Ja«, antworteten sie und lächelten breit. »Was du siehst, geschieht immer nur, wenn Yin in vollem Umfang vorhanden ist. Dann fließen die Energien von Yin und Yang gemeinsam und tanzen in einem endlosen sich windenden Muster. Diese Bewegung ist das, was ihr das Unendlichkeitssymbol nennt.« Sie verschränkten ihre Arme, ließen sich auf ihre Fersen zurückfallen und strahlten vor Glück. Ihre Freude muss ansteckend gewesen sein, denn als ich den fließenden Rhythmus der Acht beobachtete, fühlte ich ihr Glück auch und lächelte mit ihnen.