Until Us: Blaze - Mayra Statham - E-Book

Until Us: Blaze E-Book

Mayra Statham

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Beschreibung

Der letzte Wunsch ihrer Mutter eröffnet Millagros Millie Delgado ein völlig verrücktes Abenteuer: eine neue Stadt, neue Freunde und zwei neue Jobs. Bei einem davon ist sie umgeben von heißen Motorrädern und noch heißeren Bikern. Mit dieser Entwicklung hat sie nicht gerechnet, noch weniger mit Bad Boy Blaze. Vor diesem tätowierten Biker sollte sie sich in Acht nehmen, doch stattdessen kann sie der intensiven Anziehung zwischen ihnen kaum widerstehen. Patrick Blaze Kelly hat seine Vergangenheit hinter sich gelassen, als er sich den Broken Eagles anschließt. Nun hält er zwei Geschäfte am Laufen und ist zufrieden mit seinem Leben. Bis Millie auftaucht. Blaze weiß von der ersten Sekunde an, dass sie zu ihm gehört, und schwört sich, alles zu tun, um sie zu beschützen. Doch je näher er ihr kommt, desto mysteriöser werden die Umstände und schon bald stellt sich heraus, dass es jemanden gibt, der es auf ihr gemeinsames Glück abgesehen hat ...

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Seitenzahl: 367

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UNTIL US: BLAZE

Mayra Statham

© Die Originalausgabe wurde 2021 unter dem

Titel UNTIL BLAZE von Mayra Statham in Zusammenarbeit mit Boom Factory Publishing LLC veröffentlicht.

© 2022 Romance Edition Verlagsgesellschaft mbH

8700 Leoben, Austria

Aus dem Amerikanischen von Jennifer Kager

Covergestaltung: © Sturmmöwen

Titelabbildung: © New_World (shutterstock)

Redaktion & Korrektorat: Romance Edition

ISBN-Taschenbuch: 978-3-903413-08-5

ISBN-EPUB: 978-3-903413-09-2

www.romance-edition.com

Auf den Glauben an die Magie der Liebe, des Glücks bis ans Ende aller Tage und der Märchen!

Denkt immer daran: Alles geschieht aus einem bestimmten Grund! Auch wenn du es nicht verstehst, wirst du eines Tages zurückblicken und BOOM, die Gründe erkennen, warum deine Reise so verlaufen ist.

Prolog

Milagros ›Millie‹ Delgado

Mein Blick blieb an ihrer Hand hängen. Sie war klein und zart, ihre Haut vom Alter und der Sonne gezeichnet. Als sie leicht meine Finger drückte, um meine Aufmerksamkeit zu erlangen, schwoll der Kloß in meinem Hals weiter an. Ich wusste, wie viel Kraft sie diese sanfte Berührung abverlangte. Das Hintergrundpiepen der Maschinen, an die sie angeschlossen war, erinnerte mich stetig daran. Aber ich hatte zu große Angst, um in ihre dunklen, wissenden Augen aufzuschauen.

Das Ende war zu nah und ich einfach nicht bereit.

Ich betrachtete die zierliche Hand in meiner.Wann waren ihre Hände so geschrumpft? Wenn ich an meine Mutter dachte, hatte ich sofort das Bild einer starken Frau im Kopf, die voller Tatendrang durchs Leben fegte. Sie hatte stets hart gearbeitet, heftig geliebt und war loyal.

Krebs war allerdings ein böses Miststück.

Meine Mutter, meine beste Freundin, war zu einem Schatten ihrer selbst geworden, und ähnelte kaum noch der Frau, die ich einst kannte.

»Mira me, Mija«, drängte sie mit brüchiger Stimme. Ich holte tief Luft, bevor ich zu ihr hochsah.

»Ich bin hier, Mom«, erwiderte ich. Sie hob die Hand und umfasste meine Wange. Die Schmerzmittel hatten ihre Sicht verschlechtert.

»Mein schönes Mädchen. Mi niña.« Ihre Lider schlossen sich langsam, ehe sie heftig hustete. Die Schmerzen, die sie dabei empfand, waren ihr deutlich anzusehen, und ich wünschte, ich könnte ihr dieses Leid abnehmen. Doch das konnte ich nicht. Ich saß bloß hilflos neben ihr und hielt ihre Hand, während ich darauf wartete, dass sie mich verließ.

»Mom, du solltest dich ausruhen ...«, begann ich, als sie ein weiterer Hustenanfall ereilte und mich unterbrach, dann schüttelte sie den Kopf.

»Das werde ich«, versicherte sie mir, als sie sich wieder beruhigt hatte. »Bald, aber ...« Sie atmete tief ein. Heiße Tränen stiegen in mir auf, aber ich schluckte sie wie die Verzweiflung hinunter, die ich am liebsten hinausgeschrien hätte. Zusammen bildeten sie einen dicken Kloß in meinem Hals, so groß wie ein Anker. »Zuerst musst du mir versprechen ...«

»Mom ...«

»Versprich es mir«, drängte sie. »Versprich es.«

»Mom.«

»Bitte. Por favor, mi niña chula, ich muss es hören. Du musst es mir versprechen«, wiederholte sie.

Unfähig, ihrem Blick weiter standzuhalten, sah ich zu Boden. Allein der Gedanke an das, was sie von mir verlangte, war zu viel für mich. Die Vorstellung eines Lebens ohne sie stimmte mich unfassbar traurig, dass ich es mir nicht ausmalen wollte.

»Mom, lass uns nicht darüber reden.«

»Mija, das Leben ist zu kurz«, sagte sie, und ich schaute zu ihr auf. »Und ich weiß, wie kurz.« Die Tränen in meinen Augen wurden mit jeder Sekunde schwerer, also atmete ich tief durch, damit sie sich nicht Bahn brachen. »Mir bleibt nicht viel Zeit, Millie. Versprich mir, dass du dein Leben nicht vergeuden wirst.«

»Du hast deines auch nicht vergeudet«, betonte ich. »Du kamst mit nichts hierher und hast dir alles, was du mir und Candi gegeben hast, hart erarbeitet.« Meine Schwester Candi war am Morgen hier gewesen. Unser Vater hatte sich vor ihrem fünften Geburtstag von Mom getrennt, und unsere Mutter hatte Unglaubliches vollbracht. Mit der Unterstützung unseres Großvaters, ihres Dads, kaufte sie ein Haus, damit wir einen Ort hatten, an dem wir uns ein Leben aufbauen und endlose Erinnerungen erschaffen konnten. Auch wenn das Geld meist knapp war und wir den Gürtel enger schnallen mussten, waren wir immer glücklich. Denn Liebe hatten wir im Überfluss.

»Das weiß ich, Milli. Und ich bereue nicht eine Sekunde davon, Mija. Ich bin zufrieden damit, wie alles gekommen ist. Dennoch wünsche ich mir etwas anderes für dich. Du verdienst mehr. Los Angeles ist nicht das, was es zu meiner Zeit gewesen ist. Hier zu leben, ist zu hart. Zu teuer. Nimm deine Wohnung zum Beispiel, wenn man sie überhaupt so nennen kann. Sie ist winzig, die Miete aber enorm hoch.«

»Mom«, stöhnte ich.

»Du tust nichts als zu arbeiten und anschließend nach Hause zu gehen. Du lebst nicht. Also versprich es mir.«

»Mom ...«

»Ven aqui. Komm her.« Sie bedeutete mir, näher zu kommen, also beugte ich mich vor und schmiegte mich an ihre kleine Gestalt. Den Kopf auf ihre Brust gebettet, strich sie mir durchs Haar. »Ich liebe dich, Milagros. Mein persönliches kleines Wunder«, flüsterte sie an meinem Scheitel. Trauer übermannte mich, und ich schloss die Augen.

Mir war diese Geschichte wohlbekannt. Ich war ihr Wunder und Candi die Süße in ihrem Leben. Zu wissen, dass ich diese Geschichte nie wieder hören würde, machte mich wütend. Weil ich nichts tun konnte, um es zu verhindern.

»Es ist nicht fair, Mija, aber solange wir den Bonito, die Schönheit, bewahren, ist es das wert. Ich will, dass du etwas aus deinem Talent machst. Vergeude es nicht, indem du darauf wartest, dass die Dinge auf magische Weise ihren Lauf nehmen.«

»Das tue ich nicht«, entgegnete ich, woraufhin sie mir ein herzzerreißend schönes Lächeln schenkte. Am liebsten würde ich es fotografieren, um es für immer festzuhalten und es nie zu vergessen. Denn mir war klar, dass sie mich bald nicht mehr auf diese Weise anlächeln konnte.

»Doch, mein Kind«, widersprach sie mir. »Du hast dich um mich gekümmert. Und dafür ...« Ich hörte, wie sie scharf einatmete. »... liebe ich dich mehr, als du dir je vorstellen kannst. Ich weiß zu schätzen, was du alles getan hast. Aber, Millie, wir beide wissen, dass die Zeit nicht ...«

»Nicht«, fuhr ich dazwischen und sah sie wieder an. »Vielleicht, wenn wir ...« Mom schüttelte wissend den Kopf.

Ich schmiegte meine Wange auf ihre Brust und lauschte dem sanften, steten Rhythmus ihres Herzschlags, der mich erdete. Er war noch da und sie noch bei mir.

»Bitte, Milagros«, bat sie erneut, ihre Stimme schon etwas schwächer. Schniefend rang ich um Beherrschung. Sie sollte mich nicht weinen sehen. Wie oft war sie nach einer langen Schicht mit einem mageren Gehalt nach Hause gekommen und hatte ihre Angst und Verzweiflung darüber verborgen? Wenn sie das für uns tun konnte, konnte ich diese Sache für sie tun. Das musste ich.

»Ich verspreche es«, flüsterte ich. »Ich werde mich daran halten.« Als ich ihrem Blick begegnete, lagen Erleichterung und Wärme darin.

»Genieß das Leben, Mija. Enamorate.« Verliebe dich. Schon der Gedanke klang so unmöglich wie ein Lottogewinn, nichtsdestotrotz gab ich ihr auch dieses Versprechen, womit ich sie zum ersten Mal anlog.

»Finde die ganz große Liebe.« Sie streichelte mir über den Kopf. »Einen Mann, der dich verdient.«

»Das werde ich, Mom.«

»Er soll dich zum Lachen bringen und dich deinen Namen vergessen lassen.« Bei Letzterem öffnete sie ein Auge, und ich kicherte leise über ihren Scherz.

»Okay, Mom. Versprochen.«

»Und fahr Motorrad«, fügte sie verträumt hinzu und ihre Lippen umspielte ein wehmütiges Lächeln.

»Motorrad fahren?« Mein Lachen klang rau.

»Das wollte ich unbedingt mal tun. Hol das für mich nach, ja?« Der Kloß in meinem Hals wurde noch größer.

»Versprochen, Mom, ich werde auf einem Motorrad fahren.«

»Und trink Tequila, aber den guten.« Sie lächelte so breit, dass sich ein Grübchen in ihrer Wange abzeichnete. »Und verliebe dich. Auf die gute Art.«

»Versprochen.«

»Sieh dir die Welt an, Mija.«

»Ich verspreche es.«

»Gut.« Sie seufzte und ihre Gesichtszüge entspannten sich. »Gut.«

»Versprich mir, dass du mir ein Zeichen gibst, wenn du in der Nähe bist?«, flüsterte ich, als mich die Angst zu übermannen begann.

»Chula, so funktioniert das nicht.«

»Versprich es. Das ist nur fair.«

»Ich werde immer bei dir sein, mein süßes Wunder. Immer.« Ihre Atemzüge wurden flacher.

»Ich liebe dich, Mom«, wisperte ich und wartete auf ihre Antwort, aber sie erwiderte nichts. Dann wurden die Finger in meinem Haar so reglos wie ich. »Mom?«, rief ich und versuchte, ihren Herzschlag auszumachen.

»Mom?« Ich setzte mich auf und betrachtete ihre gesenkten Lider. Die Welt um mich erstarrte.

Das Piepen der Maschinen wurde lauter und das Blut in meinen Adern gefror. Ich hatte das Gefühl zu ertrinken, während ich beobachtete, wie das Krankenhauspersonal zu ihr eilte und vergeblich versuchte, sie wiederzubeleben. Mein Herz sank in meiner Brust, fiel zu Boden und zerbrach.

Meine Mutter, meine beste Freundin, die unsere Familie stets zusammengehalten hatte, hatte allen Widrigkeiten des Lebens getrotzt. Anmutig und mit stiller Stärke bot sie dem Krebs, der ihren Körper zerfraß, die Stirn. Doch es war nicht genug. So weh ihr Verlust tat, war ich froh, dass sie endlich in Frieden ohne Schmerzen leben konnte.

1

Millie

Mein Gegenüber sah mich an, als würde er auf meine nächste Reaktion warten. Langsam bekam ich das Gefühl, dass ich mein Vorstellungsgespräch für eine Stelle als Empfangsdame im Broken Eagles Bike Shop total vermasselt hatte.

Ich war in der Werkstatt meines Großvaters aufgewachsen, bevor er den Laden schließen musste, weil die Miete zu hoch geworden war. Stattdessen war dort so ein Hipster-Avocado-Toast-Laden eingezogen.

»Danke, dass du gekommen bist, Millie.« Der Besitzer des Shops, Wes Silver, stand auf und reichte mir die Hand. »Ich denke ...«

»Mr Silver ...«

»Wes«, korrigierte er mich, und ich atmete tief ein.

»Wes, bevor ich hier weggeschickt und durch einen anderen Kandidaten ersetzt werde, kann ich auch einfach ...« Ich zögerte und runzelte die Stirn. Ich brauche diesen Job. Mich an das Versprechen erinnernd, sah ich den Mann an und sprach so sanft wie möglich: »Vielen Dank für die Gelegenheit dieses Vorstellungsgesprächs. Ich versichere dir, dass ich hier zurechtkommen werde. Mein Großvater besaß eine Werkstatt, ich bin im Umgang mit Mechanikern geübt.«

»Du bist Grafikdesignerin«, merkte er an, und mir war sofort klar, worauf er hinauswollte. Für den Job einer Empfangsdame war ich überqualifiziert, dennoch brauchte ich ihn. Je mehr ich über die Arbeit hier nachdachte, desto begeisterter wurde ich. Es hörte sich richtig gut an, aber nicht nur das. Der Tod meiner Mutter lag nun vier Monate zurück und ich war fest entschlossen, meine Versprechen – oder Teile davon – zu halten. Und genau das hatte mich nach Tennessee geführt.

Nach ein paar Gläsern eines guten Tequilas hatte ich einen Dartpfeil auf eine Karte der Vereinigten Staaten geworfen und BOOM. Er war direkt bei Nashville gelandet. Ich bewarb mich um jeden Job, der nur annähernd etwas mit Kunst zu tun hatte, und ergatterte eine Stelle als Eventhost für Paint Nite’s. Das waren Kunstkurse, bei denen pro Abend ein bestimmtes Bild mit den Teilnehmern gemalt wurde. Der Kursleiter machte es Schritt für Schritt vor und erklärte die Techniken. Das Ganze erinnerte an die Sendung mit Bob Ross, nur dass es nicht im Fernsehen ausgestrahlt, sondern in einer bestimmten Lokalität abgehalten wurde. Ein Teil davon zu sein, klang ehrlich gesagt toll.

»Das war ich mal.« Wes verschränkte die Arme vor der Brust und starrte mich nieder. »Ich war Grafikdesignerin.«

»Du bist überqualifiziert. Telefonate entgegenzunehmen, wird dir nicht gerecht ...«

»Ich kann das. Meine Arbeit als Grafikdesignerin diente allein dem Zweck, meine Rechnungen zu bezahlen und meiner Mutter eine bessere Krankenversicherung zu ermöglichen.«

»Und jetzt?«

»Nun ...« Ich zögerte, aber ganz ehrlich, was hatte ich zu verlieren? Meine Mutter hatte mich auf ein Abenteuer geschickt, und mir auf die Zunge zu beißen, würde mich nicht weiterbringen. »Habe ich die Erlaubnis, frei zu sprechen?«

Seine Mundwinkel zuckten. »Das hier ist nicht die Army, Millie. Was ich weiß, weil ich diese Ehre hatte.«

»Danke für deinen Dienst.« Er nickte und forderte mich auf, weiterzusprechen. »Ich habe getan, was ich tun musste, um sicherzustellen, dass meine Mutter versorgt ist. Jetzt ist sie aber nicht mehr da.« Als der Ausdruck in seinen Augen weicher wurde, wandte ich den Blick ab und an seiner Schulter vorbei. Schwermut überkam mich wie jedes Mal, wenn ich mich an meinen Verlust erinnerte. »Ich bin hierhergekommen, um etwas zu ändern. Ich habe ihr versprochen ... Meine Mutter war verrückt, Wes. Sie ließ mich verrückte Dinge versprechen. Also habe ich Los Angeles aus einer Laune heraus verlassen – weiter als bis nach Vegas bin ich zuvor nie gekommen –, und es hat mich nach Nashville verschlagen.« Ich holte tief Luft und erzählte weiter: »Nashville ist eine tolle Stadt, aber mich zieht es hierher nach Murfreesboro. Ich habe eine Stelle als Host für Paint Nite’s gefunden, was ich liebe. Ich liebe Kunst. Ich liebe es zu unterrichten. Ich wäre Kunstlehrerin geworden, wenn es damals möglich gewesen wäre. Und dieser Job bei dir ist eine perfekte Ergänzung. Die Arbeitszeiten sind großartig und es handelt sich um eine feste Anstellung, sodass ich mich ganz dem Unterrichten hingeben kann. Außerdem ... könnte ich damit eines der Versprechen einlösen, die ich meiner Mutter machen musste«, erklärte ich, und kaum dass ich fertig war, lag etwas anderes in seinem Blick.

»Welches Versprechen?«

»Motorrad zu fahren.«

»Was?« Er zog die Brauen zusammen.

»Sie erzählte mir, dass sie schon immer Motorrad fahren wollte. Mir war das völlig neu. Seltsam, wie einen die Leute manchmal überraschen«, sagte ich mehr zu mir selbst. »Sie hat dieses Detail auf ihrem Sterbebett fallen lassen. Auch wenn sie nicht mehr fahren konnte, wollte sie, dass ich es für sie tue. Deshalb habe ich mich hier beworben. Ich habe die Stellenausschreibung gesehen und sie als ein Zeichen aufgefasst. Du brauchst eine Empfangsdame, und ich brauche feste Arbeitszeiten. Was ich zuvor getan habe, um über die Runden zu kommen, darfst du bitte nicht beachten. Ich habe den Job als Grafikdesignerin gehasst. Vor einem Computer zu sitzen und für Leute zu arbeiten, die dich für austauschbar und selbstverständlich halten, ist frustrierend. Aber ich habe es für ...«

»Deine Mutter getan«, unterbrach er mich, als wüsste er, dass es mir schwerfiel, das ein zweites Mal zuzugeben. Er seufzte und rieb sich den Nacken. »Die Jungs hier sind ein bisschen schroff.«

»Nichts für ungut, Wes, aber ich bin in LA aufgewachsen. Ich kann mit Rowdys umgehen.«

»LA-Typen sind metrosexuell und brauchen morgens im Bad wahrscheinlich länger als meine Frau und ihre Schwestern zusammen«, scherzte er und brachte mich zum Lachen.

»Vielleicht. Ich aber bin in der Gosse aufgewachsen. Zeit hatten die Jungs dort nur, um nach – du weißt schon was – die Falten aus ihren übergroßen Hosen und Flanellhemden zu bügeln.« Er betrachtete mich für einen Moment, und ich hielt den Atem an, in der Erwartung, er würde mir sagen, es täte ihm leid, aber es ginge nicht. Als er jedoch nickte, überkam mich eine Welle der Erleichterung.

»Okay, du bist eingestellt.«

»Wirklich?«

»Ja, wenn dir einer der Jungs das Leben schwer macht, sagst du mir Bescheid, okay?«

»Ich bin sicher, es wird ...«

»Ich meine es ernst. Broken Eagles passen aufeinander auf.«

»Okay«, erwiderte ich, verstand aber nicht so recht, warum er über seinen Laden wie über einen Motorradclub sprach.

»Wenn sie dich verarschen, sprichst du mit mir, und ich wasche ihnen den Kopf. Hast du mich verstanden?«

»Pfadfinderehrenwort.« Ich hob die Hand zum Salut, was er mit einem amüsierten Laut quittierte.

»Du kannst am Montag anfangen.«

»Wirklich?« Ich spürte, wie ich von Ohr zu Ohr grinste. Zwar hatte ich ein paar Ersparnisse und einen kleinen Notgroschen, da ich vor meinem Umzug all meinen Besitz verkauft hatte, aber das würde nicht ewig reichen.

»Ja. Ich hoffe nur, dass dich die Jungs nicht in die Flucht schlagen.«

»Wie sollten sie?« Welche Art von Menschen beschäftigte er denn?

»Wie ich schon sagte, sie sind schroff.«

»Ich kriege das schon hin.« Ich schüttelte ihm die Hand und nahm meine Tasche. Ich hatte einen Job! Eine feste Anstellung. Die Arbeit für die Paint Nite Company glich einem Glücksspiel, die davon abhing, wie viele Kurse mir angeboten wurden. Besser wäre es, wenn ich mir selbst einen Kundenstamm aufbaute und meine eigenen Paint Nite-Abende organisierte. Wenn nicht, würde mein Verdienst darunter leiden, da ich pro Kurs bezahlt wurde.

»Millie?«, ergriff Wes noch einmal das Wort.

»Ja?« Ich drehte mich um und sah ihn an.

»Diese Paint Nite’s, die du erwähnt hast.«

»Ja?«

»Wohin gehst du dafür?«, fragte er, und ich lächelte.

»Hängt davon ab, welche Veranstaltungsorte ich dafür buchen kann.« Ich zuckte mit den Schultern. »Noch hoffe ich darauf, einen meiner Kursteilnehmer dazu zu überreden, eine Nacht in Nashville zu bleiben und den Kurs direkt dort im Hotel zu veranstalten. Allerdings hatte ich bisher noch nicht so viel Glück. Bislang habe ich auf ein paar kleine Bars in Nashville zurückgegriffen, einmal fand es in einem Diner statt.«

»Schau bei Daniel’s Bar in der Stadt vorbei«, schlug er vor, und mein Herz machte einen freudigen Sprung. »Sag Blaze oder Jinx, dass ich dich schicke. Sie finden bestimmt einen Tisch oder Raum für dich, wo du deinen Kurs abhalten kannst.«

»Danke.« Ich lächelte. »Vielen Dank. Ich verspreche, ich werde dich nicht enttäuschen.«

»Süße, du hast dich für unser Gespräch nicht wie ein Groupie einer Rockband angezogen, also bist du den anderen Bewerbern schon weit voraus«, sagte er in einem seltsamen Tonfall. Ich fragte mich, welche Art von Menschen sich für die Stelle bisher vorgestellt hatten. »Wir sehen uns Montagmorgen um acht. Pünktlich.«

»Alles klar.« Ich winkte ihm zum Abschied und verließ gut gelaunt den Laden, um über den Parkplatz zu meinem gelben Fiat zu gehen. Mein Blick fiel auf einen roten, rostigen Truck, der gegenüber dem Broken Eagles stand. Der Mann am Fahrersitz schaute in meine Richtung. Ich runzelte die Stirn, als ein Motorrad an mir vorbei auf den Parkplatz fuhr. In der Zwischenzeit hatte sich der Mann im Truck abgewandt. Vermutlich war er nur in Gedanken versunken gewesen und hatte mich gar nicht bemerkt.

Ich wischte den Vorfall beiseite und legte die letzten Meter zu meinem Wagen zurück. Dort schloss ich die Augen. Das Atmen fiel mir nun deutlich leichter als heute Morgen. Zum ersten Mal seit dem Tod meiner Mutter fühlte ich mich ein wenig glücklich und nahm nichts anderes wahr als die Wärme der Sonnenstrahlen. So hell und warm, ganz anders als zu Beginn des Vorstellungsgesprächs. Ich wusste, dass sie dafür verantwortlich war. Das war ihr Zeichen. Mom hatte mich hierhergeführt und erinnerte mich nun daran, dass sie immer bei mir war. Sie wachte über mich und behielt mich wie früher schon im Auge. Diesmal, um sicherzustellen, dass ich mein Versprechen hielt.

Eine Liebesaffäre mit einem Mann, der mich zum Lachen brachte und mich meinen Namen vergessen ließ, war mit hoher Wahrscheinlichkeit unerreichbar.

Aber Motorrad fahren?

Das würde ich hinkriegen. Mal ehrlich, was käme hierfür gelegener als die Arbeit in einem Bike Shop?

Patrick ›Blaze‹ Kelly

Ich konnte den Blick nicht von der Frau abwenden, die aus dem Büro der Werkstatt trat.

Sie war wunderschön. Auf diese unschuldige, sexy Weise, die mich augenblicklich hart werden ließ. Ihr dunkelbraunes Haar fiel ihr in sanften Wellen auf die Schultern und sie trug eine Strickjacke. Normalerweise hätte ich nicht zweimal hingesehen. Sie wirkte anständig, und das passte nicht zu meinem ausufernden Lebensstil. Jemand wie sie würde weder meine Tattoos noch den Sinn hinter meiner Arbeit verstehen. Zugegeben, die Geschäfte, denen ich nachging, waren nicht jedermanns Sache.

Als die Fremde ihr viel zu kleines, gelbes Auto erreichte, schaute sie zum Himmel und schloss die Augen. Mein Herz setzte für einen Moment aus. Die Sonne warf einen goldenen Schimmer auf ihre gebräunte Haut, und auf ihren Zügen breitete sich ein Lächeln aus, das all meine Sinne wachrüttelte und auf sie polte. Als würde ich zum ersten Mal Farben sehen. Eine ruhige Glückseligkeit schien sie zu umgeben, und ich wollte daran teilhaben.

Fest umklammerte ich das Mobiltelefon in meiner Hand, um mich davon abzuhalten, genau das zu tun. Auf sie zuzugehen, sie an mich zu ziehen und ihr Gesicht zu umfassen. Sie würde sich weich an meinem harten Körper anfühlen. Das war so klar, wie der Himmel blau war. Mein Schwanz regte sich unter dem Jeansstoff. Ich wollte ihre seidige Haut spüren. Ihr tief in die Augen schauen, um zu erkennen, welche Farbe sie hatten. Mir jedes Detail ihres Gesichtes einprägen, bis hin zur letzten Sommersprosse.

Nicht dass sie mich bemerkt hätte.

Ich hatte gerade mein Motorrad geparkt und wollte anschließend meine E-Mails checken, als ich sie entdeckte. Sie schien in ihrer eigenen Welt versunken zu sein, und ihr Anblick berührte etwas in mir. Ich wollte sie und diese Glückseligkeit beschützen, von der sie umgeben war. Bevor ich von meinem Bike steigen konnte, um genau das zu tun, setzte sie sich in ihre gelbe Schrottkiste und fuhr davon.

Boom.

Ich wusste nicht, wer diese Frau war, aber ein Blick auf sie hatte gereicht, um zu erkennen, dass ich es herausfinden musste.

2

Millie

Die Arbeit im Broken Eagles weckte Erinnerungen an LA. Ich vermisste meinen Großvater und die Mitarbeiter aus seinem Laden. Mit der Zeit waren sie mir ans Herz gewachsen und ich hatte sie als einen Teil meiner Familie betrachtet, als meine Ehrenonkel und -cousins.

Während meiner ersten Woche in Wes’ Bike Shop wussten seine Männer nicht so recht, was sie von mir halten sollten. Ich hatte das Gefühl, sie würden von mir erwarten, dass ich sie anschmachtete oder ihnen kokett zuzwinkerte. Als ihnen jedoch klar wurde, dass ich nur meinen Job erledigen wollte, entspannten sie sich nach und nach. Dabei halfen vielleicht auch die Muffins und Donuts, die ich gelegentlich mitbrachte. Bald danach fand ich heraus, dass die meisten von ihnen Mitglieder im Broken Eagles MC waren oder versuchten, darin aufgenommen zu werden.

Das erklärte, warum Wes beim Vorstellungsgespräch über sein Geschäft wie über einen Motorradclub geredet hatte. Eine Familie, die aufeinander aufpasste, so hatte er die Broken Eagles bezeichnet.

Fast hätte ich darüber gelacht, wo ich da blindlings hineingeraten war. Seit ich fünfzehn war, hatte mich meine Mutter immer vor Gangs gewarnt. Und jetzt hatte mich ausgerechnet ihr letzter Wunsch genau in die Nähe der Badboys geführt. Wenn das nicht verrückt war?

»Du musst Millie sein.« Eine hübsche Frau trat zu mir ins Büro und holte mich aus meinen Gedanken. Ich schenkte ihr ein Lächeln.

»Das bin ich.«

»Ich bin July«, stellte sie sich vor, und ich riss überrascht die Augen auf.

»Wes’ Frau?« Ich stand auf, um ihr die Hand zu schütteln. »Es ist so schön, der Stimme ein Gesicht zuordnen zu können.« Ein paar Mal hatten wir schon miteinander telefoniert, und ich hatte über kurz oder lang mit einem Besuch von ihr hier im Laden gerechnet, damit sie mich unter die Lupe nehmen konnte. »Schön, dich kennenzulernen.«

»Ebenso.« Freude erhellte ihre Augen, als sie sich näher zu mir beugte, und ich ertappte mich dabei, wie ich dasselbe tat. July Silver war umwerfend und hatte eine einnehmende, aber nicht einschüchternde Ausstrahlung. »Du hast keine Ahnung, wie froh Wes ist, dass er dich eingestellt hat«, fügte sie hinzu, und ich spürte, wie sich meine Wangen bei ihrem Kompliment erwärmten.

»Ich vollbringe hier keine Wunder«, erwiderte ich schulterzuckend. »Ich gehe nur ans Telefon.«

»Er lässt dich bestimmt mehr erledigen als das, da bin ich sicher. Es ist schon eine Weile her, dass er an einem Motorrad herumschrauben konnte, weil er so sehr mit Bürokram eingespannt war. Und den hasst er, das wirst du längst mitbekommen haben. Du musst wissen, dass er deine Hilfe sehr zu schätzen weiß.«

»Danke.« Das war wirklich schön zu hören. Ich war erst zwei Wochen hier und mochte bislang jeden Aspekt meines Aufgabenbereichs. Auch wenn nichts davon mit Design oder Kunst zu tun hatte. Ich fühlte mich als Teil eines Teams.

»Er hat erwähnt, dass du neu in der Stadt bist?«

»Ja«, antwortete ich mit einem Nicken. »Ich bin gerade von Los Angeles hergezogen.«

Julys Augen weiteten sich. »Wow. Das ist eine große Veränderung. Wie gefällt es dir bis jetzt in Tennessee?«

»Es ist anders.«

»Im Vergleich zu LA bestimmt.« Sie grinste, und wir mussten beide lachen. »Hast du Heimweh?«

»Ist es schlimm, wenn ich nein sage?« Wir kicherten und ich seufzte. »Ehrlich gesagt, Murfreesboro kommt mir vor wie eine Filmkulisse. Alles ist so bezaubernd.«

»Hm. So habe ich das noch nie gesehen.«

»Ich mag es. Die Brücken hier sind wundervoll. Und die Main Street ist eine richtige Hauptstraße und kein Betondschungel«, fuhr ich fort. »Es gibt frische Luft und keinen Smog.«

»Nashville hat Smog.«

»Stimmt, aber nicht so viel wie LA. Das ist aber nicht das Einzige, was mir an eurer Gegend gut gefällt. Auch die Architektur ist so anders als das, was ich bisher gesehen habe. Ein toller Tapetenwechsel.«

»Super. Das freut mich.« Sie grinste. »Hast du Haustiere?«, fragte sie beiläufig. Den Kopf zur Seite geneigt, wunderte ich mich, ob ich sie falsch verstanden hatte.

»July«, stöhnte Wes, als er aus seinem Büro trat und zu uns nach vorne zu meinem Schreibtisch kam. »Vorsicht, Millie, sonst überredet sie dich, einen von ihren Schützlingen zu adoptieren.«

»Adoptieren?

»Ich bin Tierärztin.« Sie zuckte lächelnd mit den Schultern, ehe Wes sie dicht an seine Seite zog. »Wenn du jemals nach einem flauschigen Mitbewohner suchst, sag mir Bescheid.«

»Das werde ich, danke.« Ich fand die Idee nicht schlecht. »Gesellschaft wäre schön«, sprach ich versehentlich laut aus. Einen Moment lang sah July mich an und nickte.

»Gib mir dein Telefon«, verlangte sie und streckte die Hand aus. Ohne nachzudenken, holte ich es aus der Schublade meines Schreibtischs und reichte es ihr. Sie tippte kurz darauf herum, bevor sie es mir zurückgab.

»Ich habe meine Nummer eingespeichert und mich selbst angerufen, damit ich deine auch habe. Wenn du etwas unternehmen willst, melde dich. Egal wann.«

»Vielleicht nicht egal wann«, murmelte Wes und drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe. Es war super süß, die zwei als Paar zu erleben. Sie passten perfekt zusammen, und ich musste an meine Mutter denken. Das war die Art von Liebe, von der sie gewollt hatte, dass ich und meine Schwester sie finden würden.

»Höhlenmensch«, murmelte July, als sie zu Wes aufblickte. An ihrem Lächeln erkannte ich, dass sie sich nicht an den Possen ihres Mannes störte. Ihr Blick schweifte zu mir. »Millie, was machst du diesen Samstag?«, fragte sie und überrumpelte mich damit ein wenig.

»July.« Wes’ tiefe Stimme klang liebevoll. »Setz sie nicht unter Druck. Vielleicht hat sie was zu tun?«

»Oh, sei still.« Sie tätschelte seine Brust. »Und?«

»Oh ... ähm ...«, stotterte ich. »Eigentlich habe ich keine Pläne. Ich dachte darüber nach, etwas zu backen.«

»Backen?«, hakte Wes nach, dessen Interesse nun geweckt war. »Noch mehr Muffins?«

»Vielleicht.« Ich lachte, und July grinste.

»Toll! Die Männer veranstalten ein Barbecue. Du solltest kommen und ein paar deiner berühmten Muffins mitbringen. Ich habe schon einiges darüber gehört.«

»Tatsächlich?« Ich liebte es zu backen. Es war kreativ und danach hatte ich etwas Süßes zu naschen.

»Unglaublich viel. Komm vorbei und ich stelle dir ein paar von den Mädels vor«, bot July an.

»Oh, das wäre wundervoll«, stimmte ich mit ehrlicher Freude zu. Leute zu treffen, vor allem andere Frauen, und Freundschaften zu schließen, war beängstigend, aber es hörte sich lustig an. Ich vermisste es, unter netten Menschen zu sein.

»Achtung, Millie, es gibt einen ganzen Kalender von ihnen«, merkte Wes an. Kalender? Ich hatte nicht den geringsten Schimmer, wovon er sprach, aber so wie July lachte, war ich mir sicher, dass er sich einen Scherz erlaubte.

»Ach sei doch still!« Kichernd boxte sie ihm gegen den Oberkörper. »Und ich hoffe, es macht dir nichts aus, aber Wes hat mir erzählt, dass du nebenbei auch Paint Nite’s veranstaltest.«

»Ja. Ich wollte heute Abend in Daniel’s Bar nachfragen, ob sie mir einen Raum zur Verfügung stellen können.«

»Perfekt.« Sie lächelte noch breiter. »Betrachte es als beschlossene Sache.«

»July«, warnte Wes.

»Sag Jinx oder Blaze, dass Wes dich geschickt hat, und sie werden nicht nein sagen«, redete sie weiter und ignorierte ihren Mann.

»Oh, ich kann doch nicht ...«

»Das solltest du aber, Millie«, mischte sich Wes ein. »Also kann ich nun meine Frau zum Mittagessen ausführen?« Er wendete sich an July. »Oder willst du Millie die Nägel machen, während du versuchst, ihr einen ganzen Wurf Kätzchen aufzuschwatzen?«

»Keine Katzen, tut mir leid. Ich bin allergisch.«

July lachte und rollte mit den Augen. »Mach dir darüber keine Gedanken. Wenn du aber über einen Hund reden willst, komm vorbei.« Sie zog eine Visitenkarte aus ihrer Handtasche und reichte sie mir. Ich warf einen Blick darauf.

»Du hast deine eigene Tierarztpraxis«, platzte ich heraus. »Das ist großartig!«

»Es ist eine Menge Arbeit, aber ich bin gern mein eigener Chef.«

»Das kann ich mir vorstellen.«

»Wir haben auch einen Wurf Welpen, die in ein paar Wochen zur Adoption bereit sein werden, aber ehrlich, kein Druck.« Je mehr sie über einen Hund sprach, desto verlockender wurde die Idee.

Da ich in einer Wohnung aufgewachsen war, hätte ein Haustier eine Aufstockung der Mietkaution bedeutet, zusätzlich zu den anderen Kosten, die angefallen wären, um den Vierbeiner zu versorgen. Geld, das wir nicht hatten. In meiner ersten eigenen Wohnung waren keine Haustiere erlaubt gewesen. Nun lebte ich in einem kleinen Haus, wusste aber nicht, was in meinem Mietvertrag über Hunde stand. Wenn ich später daheim war, musste ich unbedingt nachsehen.

»Danke, ich denke darüber nach.«

»Gut. Sehen wir uns am Samstag?«

»Okay, ja, das klingt gut.« Ich lächelte und fühlte mich, als wäre ich ein Stück mehr angekommen. Ich war dabei, Kontakte zu knüpfen und hatte gleich zwei Jobs.

»Genial!« July klatschte in die Hände und wandte sich an Wes. »Okay, mein Großer, besorg mir was zum Essen.«

»Endlich«, murmelte Wes. »Ich bin bald zurück. Mein Handy habe ich dabei, falls ihr mich braucht.«

»Klingt gut, Chef.« Ich vollführte einen Salut.

»Bye, Millie!«, rief July und winkte mir ein letztes Mal zu, bevor sie das Büro verließen.

Durch das Fenster konnte ich sehen, wie Wes ihr einen Helm reichte, den sie lächelnd entgegennahm. Vertrautheit und Liebe waren in ihren Blicken zu erkennen. Wes überprüfte noch einmal den Gurt des Helms, ehe er auf sein Motorrad stieg. July tat es ihm gleich, dann fuhren die beiden los.

Ja, genau das hatte meine Mutter damit gemeint, dass ich die ganz große Liebe finden sollte. Eine Art Explosion, die heiß und hell loderte, und dann BOOM! Sie schüttelte einen durch, als gäbe es kein Morgen und kein Zurück in das Leben, wie man es vor diesem Moment gekannt hatte.

Die Verbindung, die July und Wes teilten, war offensichtlich. Völlig unvergänglich.

Vielleicht würde ich das eines Tages auch haben.

Vielleicht.

»Was hast du gerade gesagt?«, ertönte ein tiefes Knurren am anderen Ende der Leitung, und ich rollte mit den Augen.

»Mondo.«

»Verarsch mich nicht, Mills. Oh Gott.« Die Verärgerung in seiner Stimme hatte ich erwartet, und genau deshalb hatte ich es ihm nicht schon früher gesagt. Es war ein Leichtes mir vorzustellen, wie mein bester Freund Mondo in seinem Wohnzimmer saß und sich besorgt mit seiner Hand über die Glatze rieb.

Meine zweite Arbeitswoche im Bike Shop war wie im Flug vergangen und ich hatte sie nun offiziell hinter mich gebracht. Alle waren super nett, und July war gestern vorbeigekommen, um mich an das heutige Barbecue zu erinnern.

»Du verlässt East Los, um in einem Kaff mit einer verdammten Motorradgang zu leben.«

»Club«, korrigierte ich ihn und verdrehte die Augen.

»Das schaffst nur du, Wundermädchen«, sagte er leise. Der Spitzname verursachte einen Kloß in meinem Hals, eine Erinnerung daran, dass meine Mutter fort und ich verdammt weit von zu Hause entfernt und ganz allein war.

»Ich weiß.« Ich benötigte einen Moment, um die Einsamkeit abzuschütteln, die ich plötzlich verspürte. »Ich verspreche, es klingt schlimmer, als es ist.«

»Ich wette, dieser Club besteht aus einem Haufen Pfadfinder«, erwiderte er sarkastisch, und ich lachte.

»Möglich.«

»Vermutlich«, murmelte er, was in mir den Drang weckte, ihm ein paar mehr Details zu verraten.

»Mein Chef und ein paar von ihnen sind Veteranen.«

»Warte nur, bis dein Abuelo davon hört.«

»Wird er nicht, weil du deinen Mund halten wirst. Grandpa hat endlich seinen Frieden mit dem Verlust meiner Mutter gemacht, Mondo. Es gibt keinen Grund, ihn neuerlich aufzuregen, wenn nicht der geringste Anlass zur Sorge besteht.«

»Biker, Mills. Biker sind etwas, worüber man sich Sorgen machen muss.«

»Du lässt es so klingen, als wären sie eine reale Version von Sons of Anarchy«, merkte ich an und hielt einen Moment lang inne. »Das glaube ich zumindest nicht«, ärgerte ich ihn und lachte, als ich ihn knurren hörte.

Mondo und ich waren zusammen aufgewachsen. Unsere Mütter waren beide alleinerziehend und arbeiteten in allen möglichen Branchen, um über die Runden zu kommen. Wir wohnten genau gegenüber in demselben hässlichen Wohnhaus. Aber während Candi und ich in der Lage waren, weiter zur Schule zu gehen, hatte Mondo diese Möglichkeit nicht gehabt. Er hatte einen anderen Weg eingeschlagen. Den der Straße, und er hatte sich mit Leuten eingelassen, mit denen man nichts zu tun haben sollte. Es war mein Großvater gewesen, der ihm aus diesem Schlamassel herausgeholfen hatte. Bis heute kannte ich keine Details über Mondos Straßenvergangenheit, aber es hatte etwas mit einem Mann namens Sebastian Herrez zu tun. Ein Name, den die Leute im Viertel nur flüsterten.

»Oh Gott«, grollte er mit seiner tiefen Stimme, und ich konnte meine Belustigung darüber nicht zurückhalten. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie schön es ist, dich lachen zu hören.« Abrupt verebbte meine Heiterkeit.

»Mondo ...«

»Ich weiß.« Er räusperte sich. »Nur Freunde.«

Kurz vor meiner Abreise hatten wir zusammen abgehangen und ein paar Shots mehr gehoben, als gut für uns war. Mondo gestand mir, mehr als nur freundschaftliche Gefühle für mich zu hegen. Ich hatte es gehasst, ihm sagen zu müssen, dass ich ihn nicht auf diese Weise sah. Es gab zu viel Vergangenheit und platonische Liebe zwischen uns. Er hatte verständnisvoll reagiert. Ihm war nur wichtig gewesen, dass er es wenigstens einmal aussprach, bevor ich LA verlassen würde.

»Wie geht es allen?«, fragte ich, um das Thema zu wechseln.

»Gut.«

»Und Candi?«

»Du hast nicht mit ihr gesprochen?«, entgegnete er leicht verwundert. Meine kleine Schwester und ich hatten eine stürmische Beziehung. Wir liebten uns bis zum Mond und zurück, aber sie war nicht damit einverstanden, dass ich meine Siebensachen packte und mich auf ein wildes Abenteuer einließ, nur weil ich bisher wie eine Nonne gelebt hatte. Ihre Worte, nicht meine.

Der Timer des Backofens ertönte.

»Wir haben uns Nachrichten geschrieben«, teilte ich ihm mit und machte mich auf den Weg in die Küche.

»Mills ...«

Ehe Mondo eine Predigt darüber halten konnte, wie wichtig die Familie war, kam ich ihm zuvor: »Ich weiß. Ich sollte anrufen. Aber du kennst Candi«, flüsterte ich. »Geht es ihr gut?«

»Ja, das tut es, Mills. Wenn nicht, hätte ich dir längst Bescheid gegeben, wie du weißt. Sie kommt jeden zweiten Tag bei deinem Grandpa vorbei.«

»Gut«, antwortete ich leise, griff nach dem Topfhandschuh und klemmte mein Handy zwischen Ohr und Schulter, während ich im Backrohr nach den Muffins sah.

»Bist du am Backen?«

»Ja, ich gehe heute zu einem Barbecue.«

»Das ist gut. Neue Leute kennenlernen.«

»Auch wenn es Biker sind?«, erwiderte ich lächelnd und hörte, wie er sich beschwerte.

»Ich dachte, du würdest nach Tennessee fahren, um zu malen«, murmelte er.

»Ich male.« Das tat ich wirklich. Ich hatte den Wintergarten meines Hauses in ein Atelier verwandelt und verbrachte fast meine gesamte Freizeit dort. »Die Paint Nite’s sind nur ein bisschen selten.«

»Vielleicht solltest du dir das nächste Mal erst einen Job suchen, bevor du deine Sachen verkaufst und Millionen von Kilometer von zu Hause wegziehst, ja?«

»Hey, so war das nicht!«, entgegnete ich gespielt empört und schüttelte amüsiert den Kopf.

»War es nicht?«, fragte er herausfordernd, und ich atmete tief durch, den Blick auf die halbfertigen Schokoladen Cupcakes gerichtet, die auf der Herdplatte abkühlten. Es fehlte nur noch das Topping.

»Ich habe dir gesagt ...«

»Schon klar. Wegen deiner Mutter«, murmelte er und seufzte. »Hör zu, ich werde jetzt auflegen. Da ist eine Autoshow, und ich bin noch nicht richtig angezogen.«

»Karos und Khakis bügeln?«, scherzte ich sanft, und ich fühlte mich wohler, als ich sein tiefes Lachen vernahm.

»So ist es. Man muss die Bügelfalte richtig hinbekommen.«

»Natürlich«, flüsterte ich, denn ich vermisste mein Zuhause und meinen besten Freund, auch wenn es zwischen uns seit jener Nacht etwas seltsam war.

»Wenn du es schon nicht lassen kannst, dann lass dich wenigstens nicht erwischen, richtig?«, meinte er. Ich wünschte, ich würde mehr als nur platonische Gefühle für ihn empfinden, aber das hatte ich nie. Er war ein guter Kerl und würde eine Frau eines Tages sehr glücklich machen.

»Immer, Mondo. Sag meinem Grandpa, dass ich ihn liebhabe und ihn morgen anrufen werde, ja?« Die beiden würden sich mit Sicherheit sehen, immerhin waren sie Nachbarn und Mondo schaute regelmäßig bei ihm vorbei. Er war wirklich ein guter Kerl.

»Auf jeden Fall. Sei vorsichtig da draußen. In Ordnung?«

»Versprochen.«

»Okay, Wundermädchen, wir sprechen uns bald.«

»Mon?«, sagte ich schnell, bevor er das Gespräch beendete. Obwohl er nichts erwiderte, war mir klar, dass er noch dran war und zuhörte. »Du weißt, dass ich dich vermisse, oder?«, platzte ich heraus und zuckte zusammen. Es war an der Zeit, die Dinge richtig zu stellen. »Es tut mir leid, dass ich nicht dasselbe empfinde, aber ... du bist immer noch mein bester Freund, und ich möchte nicht, dass es zwischen uns seltsam wird.«

»Wird es nicht«, versicherte er mir nach einer langen schweigsamen Sekunde. »Ob du es glaubst oder nicht, du bist zwar erst vor einem Monat abgehauen, aber dieser letzte Monat war ...« Er nahm sich einen Moment Zeit und ich wartete. »... augenöffnend. Du hattest recht. Ich war betrunken und die Gefühle, an denen ich festgehalten hatte, waren Kindereien, verstehst du?« Ich erwiderte nichts und hörte ihn seufzen. »Ich habe jemanden kennengelernt«, fuhr er fort. Ich musste lächeln.

»Wirklich?« Grinsend ging ich durch die kleine, gemütliche Küche zu dem Sofa in meinem Wohnzimmer.

»Ja. Sie ist ... sie ist ziemlich fantastisch.«

»Kenne ich sie?«

»Vielleicht.« In seinem Tonfall schwang ein Lächeln mit.

»Heiliger Strohsack, das bedeutet, dass ich sie wirklich kenne! Wer ist es?«, fragte ich aufgeregt.

»Es ist noch ganz frisch, also wirst du dich etwas gedulden müssen, bevor ich dir das verraten kann.« Für einen Kerl, der es sonst nie ernst meinte, schien es ihm mit dieser Frau mehr als ernst zu sein. Was mich nur noch neugieriger stimmte.

»Okay«, gab ich leise nach. »Ich hoffe, sie verdient dich. Ansonsten muss ich ihr in den Hintern treten.«

»Nicht nötig, Mills. Wenn überhaupt, dann bin ich nicht gut genug für sie.« Mondo hatte vielleicht keinen Master- oder Doktortitel, aber er war sehr gutaussehend. Groß, tätowiert und muskulös. Nicht nur das, er hatte auch ein großes Herz und einen guten Geschäftssinn. Nachdem ihm mein Großvater aus seiner misslichen Lage herausgeholfen hatte, hatte er etwas aus sich gemacht. Was auch sein Ego etwas gepusht hatte.

»Wow. Das klingt nicht so frisch, wie du behauptest«, merkte ich an und fischte nach mehr Informationen.

»Vielleicht«, gestand er. Das machte mich glücklich und ein wenig besorgt. Nicht weil ich etwas für ihn empfand, sondern weil Mondo ein toller Kerl war und ich hoffte, dass diese Frau nicht mit ihm spielte. »Wie auch immer«, stieß er hervor, »ich muss los.«

»Du triffst dich mit ihr«, vermutete ich. Es machte Sinn und war wirklich süß. Das war also der Grund, warum er so früh wach war und sich fertig machte. Sonst brachte ihn nichts vorzeitig aus dem Bett.

»Ja.«

»In Ordnung. Geh und hab Spaß.«

»Du auch. Finger weg vom Alkohol, wenn du fährst. Tennessee ist verdammt weit weg, um eine Kaution zu hinterlegen«, stichelte er, und ich rollte mit den Augen.

»Halt die Klappe.« Lachend beendete ich unser Telefonat mit einem »Bye« und spürte, wie eine Last von meinen Schultern fiel. Seit ich Kalifornien verlassen hatte, befürchtete ich, dass Mondos und meine Freundschaft nie wieder dieselbe sein würde. Doch wie sich herausgestellt hatte, war meine Sorge unbegründet gewesen.

Jetzt musste ich nur noch sicherstellen, dass ich die Sache mit Candi so bald wie möglich zurechtbog. Ich checkte die Uhrzeit auf meinem Handy und ging durch das Haus in mein Schlafzimmer, um mir zu überlegen, was ich zu einem Barbecue mit Bikern in Tennessee anziehen sollte.

Blaze

Zwei verdammte Wochen ohne eine Spur von dieser umwerfenden Frau. Ich fing an, mich selbst infrage zu stellen. Hatte ich sie tatsächlich gesehen? Oder hatte ich zu viel Sonne und Gras abbekommen und sie mir eingebildet?

Als ich an jenem Tag in das Büro des Bike Shops gegangen war, hatte Wes telefoniert, sodass ich bei ihm nicht hatte nachhaken können. Die Männer, an die ich mich danach gewandt hatte, waren genauso ahnungslos gewesen. Dann war ein Anruf von Jinx gekommen, der eine Menge Schwierigkeiten nach sich zog. Er hatte mir mitgeteilt, dass Lyric, eine meiner Tätowiererinnen, ein Problem mit einem Design hatte und meine Hilfe brauchte. Zwischen all der Arbeit in der Bar und dem Tattoostudio hatte ich keine Chance gehabt, ein weiteres Mal zum Motorradladen zu fahren und Wes nach der Frau zu fragen, die ich dort gesehen hatte.

Ich war entschlossen, ihn heute während des Barbecues auf sie anzusprechen, obwohl ich bezweifelte, dass er sich an sie erinnern würde. Nicht nur weil es bereits eine Weile her war, sondern weil unser Präsident des Clubs bei Frauen nur Augen für seine eigene hatte. Die Verbindung zwischen Wes und July war unbestreitbar. Man konnte nicht im selben Raum sein, ohne zu bemerken, dass sie füreinander bestimmt waren.

»Hey«, hörte ich Jinx grüßen, als er wie selbstverständlich in mein Wohnzimmer spazierte. Ich schaute über meine Schulter zu ihm. Jinx war nicht nur mein bester Freund, sondern auch mein Geschäftspartner. »Wir veranstalten einen Malabend«, verkündete er, und ich kniff die Augen zusammen.

»Einen was?«, fragte ich und sah, wie Jinx mit den Achseln zuckte.

»Malabend. Die Bar bekommt Kunden und einen Prozentsatz der verkauften Tickets dafür, dass jemand Hobbykünstlern Schritt für Schritt erklärt, wie man ein Bild malt oder so einen Scheiß.«

»Wer zum Teufel ist der Gastgeber?«, hakte ich nach und wunderte mich, wer das wohl veranlasst hatte.

»Keine Ahnung.« Er ging durch meine Wohnung und setzte sich an das andere Ende der Couch. »Die neue Empfangsdame des Bike Shops.«

»Was zum Teufel?«, sagte ich leise und schüttelte den Kopf. Es ging mich nichts an. »Wes hat das mit dir arrangiert?«

»Sie kam auf seine Empfehlung.«

»Du hast die Sache vereinbart, dann bist du auch dafür zuständig«, erwiderte ich und übergab ihm damit die Verantwortung, da ich mich nicht um noch mehr Dinge kümmern konnte.

»Wie du willst, es macht mir nichts aus. Sie ist ziemlich heiß.«

Ich quittierte seine Bemerkung mit einem Augenrollen und einem undefinierbaren Laut. Mir war zu Ohren gekommen, dass Wes jemanden für die Büroarbeit eingestellt hatte. Vermutlich eine dieser etepetete Sekretärinnen, da ich ihn gut genug kannte, um zu wissen, dass er keine dieser Clubhasen genommen hätte. Auch wenn sie sich bestimmt scharenweise auf die Stelle beworben hatten.

»Bist du bereit?«, fragte Jinx. Ich nickte und fuhr mit den Fingern durch mein frisch geschnittenes Haar. Es war an den Seiten rasiert und oben kurz gehalten.

»Klar, lass uns gehen. Nach der letzten Nacht brauche ich einen Drink.«

»Gleichfalls, Bro. Dann mal los.« Er verließ vor mir meine Wohnung, und ich steckte auf dem Weg nach draußen meine Brieftasche ein. Dabei wanderten meine Gedanken zurück zu der geheimnisvollen Frau, die mir immer mehr wie ein Engel vorkam. Mein Engel.

Alle hatten eine gute Zeit. Nachdem ich Wes ein wenig am Grill geholfen hatte, stellte ich mich hinter die Bar, wo ich auf Wunsch Bier und Shots verteilte. Währenddessen unterhielt ich mich mit meinen Clubbrüdern und einigen der Frauen, die hier auf Bad-Boy-Beutezug waren. Flirten und Barkeeping gehörten bei mir zum Tagesgeschäft, immerhin besaß ich selbst einen Laden, und ich war ein Meister in beidem.