Stalked by the Quarterback - Mayra Statham - E-Book
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Stalked by the Quarterback E-Book

Mayra Statham

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Beschreibung

James dachte, Football sei seine einzige Liebe. Alles, worauf er sich je konzentriert hat, war, der beste Quarterback seiner Uni zu sein. Heute steht er kurz davor, die Meisterschaft nach Hause zu holen. Er sollte fokussierter sein denn je. Ein Blick auf die schüchterne Mila in der Bibliothek und er verliert seinen verdammten Verstand. Wortwörtlich. Denn seither hat er nichts anderes im Kopf als sie. Mila ist seine neue Obsession, und sie hat noch keinen blassen Schimmer von ihrem Glück. Im Sport sagt man, Timing sei alles, und auch wenn es sich um einen der denkbar schlechtesten Zeitpunkte in seinem Leben handelt: diese Frau gehört ihm. Für immer. Stalked by the Quarterback ist eine leicht überzeichnete College-Sportsromance mit einem jungen Alphahelden, der vor nichts zurückschreckt, um sein Mädchen und auch ihr Herz zu erobern. Happy End garantiert.

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Seitenzahl: 169

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Mayra Statham

© Die Originalausgabe wurde 2022 unter dem Titel

Stalked by the Quarterback (Obsessed Alphas) von

Mayra Statham veröffentlicht.

© 2023 Romance Edition Verlagsgesellschaft mbH

8700 Leoben, Austria

Aus dem Amerikanischen von Jennifer Kager

& Mirjam Neuber

Covergestaltung: © Sturmmöwen

Titelabbildung: © 103tnn (depositphotos)

Redaktion & Korrektorat: Romance Edition

ISBN-EPUB:978-3-903413-81-8

www.romance-edition.com

Achtung!

In diesem Buch geht es mitunter heftig zur Sache. Wir raten allen Leser*innen, die sich durch Dinge wie Stalking, obsessive Gedanken und Besitzanspruch getriggert fühlen, dieses Buch jetzt wegzulegen.

Wenn jedoch all diese Themen genau dein Ding sind, oder du schon immer mal herausfinden wolltest, ob du darauf stehst, wenn ein Mann wie besessen von dir ist, dann wirst du mit dieser Lektüre deine Grenzen neu erforschen oder altbekannte Fantasien ausleben. Enjoy ;)

1. Kapitel

Mila Murillo

Rums. Rums. Rums.

Die Bässe des mir so vertrauten Songs, die lautstark dröhnten, schienen die Wände zum Wackeln zu bringen.

Sogar der Boden unter meinen Füßen vibrierte.

Wenn ich keine Hausarbeit abzugeben hätte, wäre es mir ehrlich gesagt egal gewesen. Ich hasste es, als Spielverderberin dazustehen, aber ich war müde und genervt. Meine Schicht im Café hatte sich in eine Doppelschicht verwandelt, weil eins der neuen Mädchen einfach nicht zu ihrer Schicht aufgetaucht war. Als wäre das nicht schon genug, musste ich mich auch noch mit meinem mürrischen Chef Kirk herumschlagen, der mir immer irgendwie unheimlich war. Mit ihm allein in dem kleinen Café zu sein, sprengte die Grenzen des Ertragbaren und rechtfertigte die lange heiße Dusche, die ich mir nach Dienstschluss gegönnt hatte.

Der Song endete, und ein neuer begann. Ich schloss für einen Moment die Augen und versuchte, gelassen über den Dingen zu stehen. Zwei Sekunden, länger hielt mein Zen-Zustand nicht an. Bei irgendjemandem sollte ich meinem Ärger Luft machen. Also schrieb ich meiner besten Freundin Mercy eine Nachricht, weil sie ganz sicher noch wach war.

Ich:

Sie tun es schon wieder!

Mercy:

Football-Party?

Ich:

Ja, mit verdammt lauter Musik! Und ich muss noch eine Hausarbeit fertigstellen.

Mercy:

Zieh dir etwas Nettes an, geh rüber und bitte den sexy QB, leiser zu sein.

Ich:

Warum sollte ich mir dafür etwas Nettes anziehen?

Mercy:

Wenn du das nicht weißt, will ich nicht mehr deine Freundin sein. LOL

Ich rollte grinsend mit den Augen.

Mercy:

Geh einfach rüber.

Als wenn das so einfach wäre. Ganz bestimmt würde ich vor lauter Nervosität stottern und wie eine Idiotin dastehen.

Ich kuschelte mich in meinen alten Sessel und überlegte, was ich tun sollte. Für meinen Aufsatz würde ich noch Stunden benötigen, und diese verdammten Partys, die meine unausstehlichen Nachbarn mitten in der Woche feierten, würden mir nicht helfen, meinen Abschluss zu schaffen.

»Geh einfach hin und bitte ihn freundlich darum, die Musik leiser zu machen«, redete ich mir selbst Mut zu, bevor ich mich aus dem Sessel erhob und unschlüssig auf meine Tür starrte.

Ich wusste nicht genau, welcher Nachbar aus meinem Stockwerk für die Party verantwortlich war, und konnte nur vermuten, um wen es sich handelte. Genau das war mir zutiefst zuwider, weil die Leute das ständig mit mir machten. Sie nahmen an, dass ich dumm sei, weil ich stotterte.

Allerdings war ich mir ziemlich sicher, wer dahintersteckte. Es gab nur wenige Leute, die ich verdächtigte, ihre Musik zu jeder Tages- und Nachtzeit viel zu laut aufzudrehen, seit er eingezogen war.

Montgomery James.

Der Football-Star unseres Colleges, der überall und von allen bewundert wurde.

Ich schlüpfte in die geblümten Gummistiefel, zog mir meinen übergroßen grauen Kapuzenpulli an, den ich so sehr liebte, und schob meine dicke, schwarz umrandete Brille auf die Nase.

»Sei die Heldin deiner eigenen Geschichte«, flüsterte ich mir zu und betrachtete mein Spiegelbild an der Tür. Statt eines kämpferischen Gesichtsausdrucks sah ich nur einen sanftmütigen Bücherwurm.

Wie fast immer, war ich ungeschminkt, weil ich lieber natürlich aussah und auch so sein wollte. Zieh dir etwas Nettes an, hatte mir Mercy geraten. Ich ignorierte ihren gut gemeinten Rat, weil ich ohnehin keine Frau war, die von einem durchtrainierten Footballspieler beachtet wurde, schon gar nicht vom Star unseres Teams.

»Du schaffst das.« Ich nickte mir aufmunternd zu, bevor ich meine Wohnungstür öffnete und die Musik noch lauter schallte.

Mit meiner Vermutung lag ich richtig, denn der Lärm kam direkt von der Wohnung gegenüber.

»Montgomery James«, murmelte ich.

Als Quarterback der Football-Mannschaft hätte er auf dem Campus in einem der Sportlerwohnheime wohnen können. Sie waren neu gebaut und hatten schöne große und helle Zimmer. Alles auf dem neuesten Stand der Technik. Es wurde sogar gemunkelt, dass das Gebäude einen eigenen Lebensmittelladen beherbergte.

Warum nur wohnte der Star des Teams in einem schäbigen Wohnhaus außerhalb des Campus? Das war für mich ein verdammtes Rätsel. Hier landeten sonst nur Studenten, deren Stipendium nicht alles abdeckte und die keinen Platz in einem der Wohnheime ergattern konnten, die zuerst an die privilegierten Studenten vergeben wurden. Hier landete man, wenn man sich abmühte, finanziell über die Runden zu kommen, und hoffte, einen gut bezahlten Nebenjob zu finden, um das Semester abschließen zu können.

Dies war kein Ort, an dem Mr Football wohnte.

Ich hob meine Faust, um anzuklopfen, und zögerte im letzten Moment. Mich zu beschweren, fiel mir nie leicht. Ich ging solchen Dingen lieber aus dem Weg. Doch ich brauchte dringend etwas Ruhe, um meine Arbeit zu erledigen. Außerdem war es schon relativ spät am Abend.

Ich nahm all meinen Mut zusammen und klopfte. Keine Reaktion von drinnen.

Dann klopfte ich erneut, nur etwas fester.

Und wieder nichts.

Ich hob meine Hand, um es ein letztes Mal zu versuchen, als die Tür aufschwang und ich vor einer nackten Männerbrust stand.

Einer sehr muskulösen Brust über einem ausgeprägten Sixpack. Mein Blick wanderte ein Stück höher, den Hals hinauf bis zum Mund. Es fühlte sich an, als wären meine Augen ferngesteuert, weil ich meinen Blick nicht von dem sexy Kerl lösen konnte, um ihm ins Gesicht zu sehen.

»Du«, sagte eine dunkle Stimme, und ich betrachtete fasziniert die Bewegungen seiner Lippen. Dann endlich war ich in der Lage, zu ihm aufzusehen, und unsere Blicke trafen sich. »Gefällt dir, was du siehst?«, fragte er mit einem schiefen Grinsen, das Frauen jeden Alters eine Ohnmacht beschert hätte.

»Nein«, quietschte ich, bevor ich mich räusperte. Mein Blick wanderte immer wieder zu seiner Brust, und mein hormongesteuertes Gehirn versuchte, sich jede einzelne Linie der sich deutlich abzeichnenden Muskeln einzuprägen.

Ich spürte eine zarte Berührung an meinem Kinn, bevor mein Kopf sanft nach oben gekippt wurde und ich in das Blau seiner Augen starrte. »Was ist hier los, Champ?«, fragte er und musterte mich mit einem wohlwollenden Blick.

Champ. Das war nicht das erste Mal, dass er mich mit diesem geschlechtsneutralen und absolut unsexy Spitznamen bedachte. Trotzdem wurde jedes Mal mein Höschen feucht, wenn er mich so anredete.

»Ich bin nicht ...«, begann ich, obwohl ich nicht vorhatte, mich auf eine Diskussion über korrekte Anredeformen einzulassen. Wenn ich das täte, würde unser Gespräch viel länger dauern als nötig, und ich hatte einen Aufsatz zu schreiben und keine Zeit zu verlieren. Seufzend suchte ich nach Worten. »D-Deine Musik ist zu l-laut. Ich w-würde es begrüßen, w-wenn ...«

»Warte, ich kann dich nicht verstehen.« Er trat hinaus auf den Flur, schloss die Tür hinter sich und schob mich mit einer Hand an meinem Rücken in meine Wohnung. Ich hatte keine Gelegenheit, zu protestieren, denn ich war viel zu sehr von dem wohligen Gefühl abgelenkt, das sich in meinem Unterleib ausbreitete.

»W-Was machst d-du da?«, fragte ich, als er meine Wohnungstür hinter uns schloss. »Ähm, J-James M-Montgomery«, stotterte ich wie eine Idiotin.

»Du kennst meinen Namen«, stellte er grinsend fest, und mir fiel beinahe die Kinnlade runter. Bevor ich auch nur ein Wort herausbringen konnte, geschweige denn zwei, ergriff er meine Hand und führte mich in mein Wohnzimmer.

Etwas an der Vertrautheit seiner Berührung verwirrte mich. Ebenso seine Art, einfach meine Wohnung zu betreten.

»Was schreibst du da?«, fragte er und zeigte auf den Bücherstapel und den Laptop auf meinem kleinen Schreibtisch.

»I-Ich ... ich ...« Ich atmete tief ein und versuchte, mich zu entspannen, um nicht wieder vor Aufregung zu stottern. »Einen Aufsatz.«

»Du fängst jetzt erst an?« Ich öffnete und schloss meinen Mund, als er mir zuzwinkerte und mich mit seiner nackten, muskulösen Schulter anstieß. »Das war ein Scherz. Ich verschiebe das auch immer bis zur letzten Minute.«

»Ich ... E-Eigentlich ... Die A-Arbeit kam mir in die Quere«, flüsterte ich und sah, wie sein Blick sanfter wurde.

»In dem Café in der Ranchero Road neben der Weinbar, richtig?«

»Ähm, ja«, erwiderte ich überrascht. »W-Woher weißt du das?«

»Du machst einen guten Americano.« Er zuckte mit den Schultern und ließ sich auf der Couch nieder. »Die Musik ist ganz schön laut«, bemerkte er dann und sah sich ungeniert um.

Ich atmete tief durch und suchte nach den richtigen Worten, um nicht zu frustriert zu klingen. »D-Deshalb ...«, begann ich und stockte, als sich unsere Blicke erneut trafen. Er war in meiner Wohnung und saß halbnackt auf meiner Couch. James Montgomery. Dabei nahm er so viel Platz ein, dass meine winzige Wohnung auf die Größe eines Schuhkartons zusammenschrumpfte.

»Genau.« Er lächelte, und die kleinen Lachfältchen, die sich dabei bildeten, berührten mich zutiefst. Ich presste meine Lippen aufeinander, um nicht irgendetwas Dummes zu sagen, wie zum Beispiel zu bemerken, dass er sehr gut aussah.

Ein Typ wie James Montgomery brauchte keine Lobhudeleien, die sein Ego weiter aufpumpten.

Er beugte sich vor und hob eine Hand. Ich zwang mich, ruhig zu bleiben, weil ich nicht wusste, was er vorhatte. In den letzten vierundzwanzig Stunden waren lauter unerwartete Verrücktheiten passiert, sodass ich auch in dieser Situation mit allem rechnete. Doch dann legte sich ein Schatten über James’ Gesicht, und er ließ die Hand wieder fallen, als hätte er es sich anders überlegt. Sofort fühlte ich Enttäuschung in mir aufkeimen, weil er mich nicht berührt hatte, und ließ mich neben ihm auf die Couch sinken.

»Bleib nicht zu lange auf.«

»Mein Auf...«

»Du könntest früher aufstehen«, schlug er vor, und ich lachte nervös. »Was?«, fragte er und strich mir eine Locke hinters Ohr.

Ich erstarrte angesichts der vertraulichen Bewegung. Mit jeder Faser war ich mir seiner Anwesenheit bewusst. Wie nah mir sein halbnackter Körper war. Wie gut er roch. Wie sehr ich die Sommersprossen auf seinen Schultern mit meiner Zunge verbinden wollte.

»Geht es dir gut?«, fragte er und klang eindeutig amüsiert.

»J-Ja«, antwortete ich und räusperte mich. »Ich b-bin ein M-Morgenmuffel«, erklärte ich ihm, obwohl ich mir nicht sicher war, ob ihn das interessierte.

»Hm«, grummelte er. »Ich hätte nichts dagegen, dich schon frühmorgens zu sehen.«

»W-Was?«

»Mürrisch und verschlafen.« Er lehnte sich weiter zu mir vor, und ich atmete den Geruch von Zahnpasta ein, der von etwas anderem überlagert wurde, etwas Warmem, Rauchigen. »In einem Hello-Kitty-Schlafanzug würdest du verdammt niedlich aussehen«, fügte er hinzu.

Meine Wangen wurden heiß, nicht nur wegen seiner letzten Bemerkung, denn ich besaß wirklich einige davon.

Ich schluckte und sagte lieber nichts darauf. Sonst hätte ich mich womöglich verraten, denn um nichts in der Welt würde ich meine Vorliebe für Hello Kitty ihm gegenüber zugeben wollen.

James kam noch näher und stupste mit seiner Nase meine an. Ich wehrte mich mit aller Kraft dagegen, etwas Verrücktes zu tun und ihn zu küssen. Schließlich hatte ich meine Prinzipien, und der erste Kuss sollte nicht an einen Typen verschwendet werden, der sich vermutlich nach sehr kurzer Zeit nicht mehr an mich erinnern würde.

»Ich lasse dich jetzt in Ruhe«, sagte er, als hätte er meine Gedanken gelesen. »Und ich sorge dafür, dass die Jungs die Musik leiser stellen.« Er stand auf, und ich folgte ihm bis zur Tür. »Schließ hinter mir ab, okay, Champ?«

»O-Okay«, sagte ich knapp, weil ich nicht in der Lage war, klar zu denken.

Ich schluckte und starrte hinter ihm her, bis er sich zu mir umdrehte und mir zuzwinkerte, bevor er auf meine Tür deutete.

»Schließ ab«, ermahnte er mich und verschwand aus meinem Sichtfeld.

Einen Moment lang starrte ich seine Wohnungstür an und fragte mich, was zum Teufel gerade passiert war. Keine Minute später war die Musik nicht nur leiser, sondern ganz aus.

Ich seufzte und fühlte mich erschöpft, eigentlich viel zu müde, den Aufsatz fertig zu schreiben. Meine Gedanken schweiften zu seinem Vorschlag ab, früh aufzustehen. Doch ich schüttelte sie ab und machte mich an die Arbeit.

2. Kapitel

James

Mir war es durchaus wichtig, dass sie ihre Wohnungstür abschließt, denn ich wollte nicht, dass sie unerwarteten Besuch bekommt. Das war allein mir vorbehalten.

Ich war ein Bastard und besessen von meinem süßen kleinen Champ.

Als ich vorsichtig den Schlüssel im Schloss drehte, die Tür langsam öffnete und sie sah, erstarrte ich. Bisher war ich nie in ihrer Wohnung gewesen, wenn sie zu Hause war. Plötzlich sah ich sie auf der Couch liegen, das Gesicht zu mir gewandt, ihre Brille noch auf der Nase, und ich war mir sicher, dass sie mich erwischt hatte. Ich wartete einige Sekunden, fest davon überzeugt, dass sie einen herzergreifenden Schrei ausstoßen würde. Als sie sich nicht bewegte und auch nicht schrie, trat ich näher an sie heran.

Mein Herz pochte so laut, dass ich besorgt war, sie würde davon geweckt werden. Doch nichts passierte. Offenbar schlief sie tief und fest, und ich beobachtete, wie sich ihr Brustkorb gleichmäßig hob und senkte.

So, wie sie dalag, nahm sie noch mehr von meinem Herzen in Beschlag, als ihr ohnehin schon gehörte. Ich konnte nicht widerstehen und kniete mich vor die Couch. Meine irrationale Sucht, sie zu berühren, zu besitzen, schien weiter zu wachsen und außer Kontrolle zu geraten.

Mila seufzte leise und ich starrte wie gebannt auf ihr schönes Gesicht, auf den süßen kleinen Schönheitsfleck über ihrer Oberlippe, den zarten Schatten ihrer kaum vorhandenen Sommersprossen auf ihrem Nasenrücken. Ich war gefesselt von ihrem Anblick.

Verdammt, wem mache ich hier eigentlich was vor? Ich war mehr als das. Ich war ihr verfallen, mit Leib und Seele, und völlig vernarrt in die Frau, die schlafend vor mir lag und von Gott weiß was träumte. Ich wollte, dass ich die Hauptrolle in ihren Träumen spielte. Und in ihren Gedanken, wenn sie wach war.

Sie runzelte die Stirn, und meine Hände zuckten. Ich wollte sie berühren, die Falten glätten und ihre Träume versüßen.

Ich hatte mich in Mila Murillo verliebt, als ich sie das erste Mal sah. Liebe auf den ersten Blick. Bei dem Gedanken schüttelte ich den Kopf, weil ich das nie für möglich gehalten hatte. Zumindest nicht für mich.

Wenn mir jemand vor einigen Wochen vorhergesagt hätte, dass ich mich Hals über Kopf verlieben würde, hätte ich denjenigen ausgelacht. Doch genau so war es. Ich suchte in der Bibliothek nach einem Buch und sah sie auf der anderen Seite des Regals stehen. Wie ein Blitz traf mich die Gewissheit, dass sie die Liebe meines Lebens war, die Frau, der bis in alle Ewigkeit mein Herz gehören würde. Ihr allein.

Doch nicht nur das. Inzwischen war aus meiner Verliebtheit eine Art Besessenheit geworden, die mich verrückte Dinge tun ließ. Zum Beispiel in das gleiche Haus zu ziehen, in dem sie wohnte. Den Hausmeister unter einem Vorwand eine Kopie ihres Schlüssels abzuschwatzen, um mich in ihrer Wohnung und damit in ihrem Reich aufhalten zu können. Ich wollte jedes Detail ihres Lebens in mich aufnehmen: die Bücher, die sie las, die Tasse, aus der sie am liebsten trank, und die Kleidung, die sie bevorzugte. Dabei fiel mir auch ihr Hello-Kitty-Schlafanzug in die Hände.

Ich kniete vor ihr und stellte mir vor, wie sie neben mir sitzen würde. Oder auf mir, auf meinem Schoß.

Eines Tages.

Mein Blick wanderte zu ihr, und ein leichtes Beben ging durch ihren Körper.

Kannst du meine Blicke spüren, Champ?

Der blöde Spitzname sollte mich eigentlich davon abhalten, sie Babe oder Süße zu nennen. Alles, was zu intim klang und mich zu früh verraten würde. Denn mir war klar, dass ich sie langsam erobern musste. Außerdem steckte ich mitten in der Saison und hatte zu trainieren, wenn ich das Team ins Finale bringen wollte.

Die Liebe überfällt einen, wenn man sie am wenigsten erwartet. Wenn man nicht danach gesucht hat. Zumindest meinte das meine Mutter, nachdem sich meine Schwester mal wieder von einem Typen getrennt hatte.

Ich hatte nie damit gerechnet, dass ich mich so richtig verlieben würde. Hals über Kopf. Ungestüm, wild, mit beinah unstillbaren Besitzansprüchen. Das war noch nie passiert. Nicht mal ein bisschen, obwohl ich kein Heiliger war, was Frauen betraf. Sie haben mir nie mehr bedeutet als Abwechslung und eine gewisse Erleichterung. Eine gemeinsame gute Zeit. Nichts weiter als Affären, Freundinnen, die mich gern in ihr Bett ließen, und Seitensprünge.

Ich wusste inzwischen, dass erst die Richtige auftauchen musste. Die Eine, die mich alle anderen vergessen ließ. Die mir allein gehören sollte. Die von mir Besitz ergriffen hatte, seit ich ihr begegnet war: Mila Murillo.

Für sie hatte ich den Komfort meiner Wohnung auf dem Campus aufgegeben und jeden anderen Luxus, den mir mein Status einbrachte. Um ihr nahe zu sein, lebte ich in einem heruntergekommenen Wohnblock und hatte es bisher nur geschafft, ihre Aufmerksamkeit bei der Bestellung in dem verdammten Coffeeshop, in dem sie arbeitete, auf mich zu lenken.

Ich hasste es, dass sie so hart arbeiten musste. Heute Morgen war sie schon um zehn Uhr zur Arbeit erschienen. Doppelschicht. Nach dem Training hatte ich sie von der anderen Straßenseite aus beobachtet, weil ich ihrem schmierigen Chef nicht über den Weg traute. Irgendetwas an ihm vermittelte mir ein ungutes Gefühl. Die Art, wie er sie ansah und immer versuchte, sie wie rein zufällig zu berühren, gefiel mir nicht.

Danach bin ich ihr nach Hause gefolgt. Von unterwegs rief ich einen meiner Mitbewohner und besten Freund an, damit er die Musik in unserer Wohnung laut aufdreht. Marshall Green und ich standen uns näher als Brüder, er war mein Starting Tight End. Zusammen hatten wir auf dem Spielfeld alles erreicht. Zuerst dachte er, ich sei völlig verrückt, bis er kapierte, wie ernst es mir mit Mila war. Vermutlich, weil er mich besser kannte als jeder andere auf der Welt. Und er hatte noch nie erlebt, dass ich so vernarrt in eine Frau war, denn bisher galt meine ganze Aufmerksamkeit dem Sport und meinen Ingenieurkursen.

Ich starrte auf die schöne Frau auf der Couch vor mir und breitete eine Wolldecke über sie aus. Das Ding war alt und kratzig, und ich nahm mir vor, ihr eine neue zu kaufen.

Ich wollte sie in seidige Stoffe hüllen.

Eines Tages.

Bald.

Ein sanftes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. »James. Ähm ...«, seufzte sie und schien von mir zu träumen.

Mein Herz setzte einen Moment aus, obwohl ich wusste, dass sie sich zu mir hingezogen fühlte. Das war nicht zu übersehen, denn sie errötete immer, wenn wir uns zufällig auf dem Campus oder im Haus begegneten. Außerdem hatten sich vorhin ihre hübschen, kleinen Nippel aufgerichtet, als ich meine Hand an ihren Rücken legte, um sie in ihre Wohnung zu begleiten.

Je früher, desto besser, meldete sicheine kleine Stimme in meinem Kopf. Ich leckte mir über die Lippen. Je früher, desto besser, bestätigte die kleine Bestie in mir, die sie sofort verführen wollte.

Das Timing war echt mies. Bis zu den ersten Spielen der Saison waren es noch mehr als drei Wochen, ganze sechs, wenn wir bis ins Finale kamen, wovon ich überzeugt war. Bis dahin musste ich mich vor allem auf den Sport konzentrieren und hatte kaum Gelegenheit, mich mit Mila zu beschäftigen. Doch ich hatte es satt zu warten, ich konnte ja kaum noch die Hände von ihr lassen.

Obwohl es mein enger Zeitplan kaum zuließ, wollte ich jede freie Minute mit ihr verbringen, bevor ich jemand anderem überließ, was zu mir gehörte.

Und Mila Murillo war die Meine.

»Träum süß, Mila«, flüsterte ich in einem Anflug von Übermut und gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn.

Ihre Haut war glatt und warm unter meinen Lippen. Wie wundervoll es wohl wäre, ihren Körper zu berühren, meine Hände über sie gleiten zu lassen? Ich wollte sie ganz und gar. Unbedingt. Aber nicht jetzt. Wenn sie davon aufwachen würde, wäre jede Chance dahin, dass sie sich in mich verliebt. Doch genau das musste passieren.