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Thomas Hermanns

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Beschreibung

"Morgen begegnet Ihnen ein großer dunkelhaariger Mann auf einem Pferd." Thomas Hermanns weiß, dass man die Sterne nicht unterschätzen darf. Mit seinem informativen, lustigen und mit Promi-Anekdoten gespickten Buch zur Astrologie, Sternzeichen und Horoskopen erklärt er, warum die Welt nicht von Wassermännern regiert wird und Jungfrauen immer unterschätzt werden.

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Thomas Hermanns

Verboten gut!Astrologie

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Über dieses Buch

Thomas Hermanns weiß, dass man die Sterne nicht unterschätzen darf. Mit seinem informativen, lustigen und mit Promi-Anekdoten gespickten Buch erklärt er, warum die Welt nicht von Wassermännern regiert wird und Jungfrauen immer unterschätzt werden.

Inhaltsübersicht

MottoVorwortGute Astro, schlechte AstroAstrologie und TVHexe HerbAstro TriviaSpielanleitung, Kalendercheck und der große Aszendenten-TrickDas einzige Zeichen mit eigener HymnePISCES-POWER!Widder willenStier mich nicht so an!Guter Zwilling, schlechter ZwillingZu Besuch bei Planet KrebsDer Blick der LöwinOde auf die JungfrauWas will die Waage?Der Elefant unter den SternzeichenDer nette SchützeWenn der Steinbock bocktSex und die SterneDas Finalspiel. Der Parcours der Sterne!
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»Ein Arzt ohne Kenntnis der Sterne hat kein Recht, sich Arzt zu nennen.«

Hippokrates

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Vorwort

Verboten gut: Wie kann etwas gut und gleichzeitig verboten sein? Im Englischen gibt es für dieses Gefühl den schönen Begriff des guilty pleasure. Ein Vergnügen, bei dem man sich schuldig fühlt. Aber wie kann das sein? Wieso kann ein Vergnügen Schuldgefühle hervorrufen? Nun, dieser Zustand tritt dann ein, wenn die Gesellschaft oder das Umfeld, in der oder dem man lebt, einem suggeriert, dass das Vergnügen, an dem man sich gerade erfreut, etwas Schlechtes, Böses oder Gemeines ist: etwas, bei dem man kein Vergnügen empfinden dürfte.

 

Für das Jahr 2021 könnten das etwa diese Aktivitäten sein: rauchen, die Bigamie oder ein Eis namens Flutschfinger. Da taucht vor dem inneren Auge sofort das Bild eines sexistischen, qualmenden Machos auf, der zwei Frauen geehelicht oder ihnen die Ehe versprochen hat. Während er an einem phallischen Stieleis lutscht. Sabbernd, ekelhaft. Früher nannte man so jemanden noch Playboy, und Gunter Sachs machte eine ganze Karriere daraus. Ansichten ändern sich mit der Zeit. Gerade das Rauchen war einst der Inbegriff lässiger Lebensführung irgendwo zwischen Cowboy und Pariser Bistro. Meine Generation wuchs noch in Autos auf, in denen die Eltern vorne bei geschlossenen Fenstern qualmten, und wir hinten – am Eis lutschend – überlegten, was ein Flutschfinger sein könnte. Heute nicht mehr denkbar, die Entschuldigung der Erwachsenen für ein »Rauchen im Auto ist ein Vergnügen, bei dem ich mich schuldig fühle – aber ich tue es trotzdem!«, heute nicht mehr vertretbar, sondern justiziabel. Und so ändern sich die Schuldsprüche und Verbote der Zeit zu den jeweiligen »verboten guten« Vergnügungen: angefangen bei Plateauschuhen, über Concorde-Flüge bis zu Sangria-Eimern. Es ändert sich.

 

Als ich vom Verlag auf die »Verboten gut!«-Reihe aufmerksam gemacht wurde, war mir wichtig, etwas zu finden und mich zu etwas zu bekennen, dessen moralische Bewertung nicht dekadenhaft wechselt, sondern ein Vergnügen, das schon über Jahrhunderte hinweg beim heimlichen Fan ein leichtes, schamvolles Bauchgrummeln hervorgerufen hat: ein Vergnügen mit zeitlos garantiertem Schuldgefühl quasi. Also keine Boybands, ein VoKuHiLa oder Liberace, sondern etwas, das ein denkender und vernünftiger Mensch zu keiner Zeit zugeben darf und durfte. Etwas, das schlimmer ist als Modern Talking. Schlimmer als Imelda Marcos. Und so kam ich auf meine große und bis heute ungetrübte Liebe zur Astrologie.

 

Seit ich denken kann, liebe ich Astrologie – besonders das Reden über die verschiedenen Sternzeichen und die damit verbundene Typisierung der Menschen. Ich bewege mich bei dieser Diskussion immer auf dem absoluten Amateurlevel, gehe nie in die Tiefe der Planetenkurven oder Mondphasen, sondern ich liebe ausschließlich das Gefühl, dass Menschen, die zu einer bestimmten Zeit geboren wurden, bestimmte Charaktereigenschaften – im Guten wie im Bösen – besitzen. Was natürlich jeder wissenschaftlichen Grundlage entbehrt, jeden rationalen Menschen auf die Palme bringt und bei Leuten, die wissen, dass ich auch hochintellektuelle Debatten durchaus schätze, oft auf Verwunderung stößt.

»Du magst also Roland Barthes UND Elizabeth Teissier?«, fragen mich verwirrte Freundinnen und Freunde immer wieder. »Absolut«, antworte ich dann fröhlich, »beide besitzen trotz ihrer grundlegenden Fragestellungen an die Welt eine französische Leichtigkeit und Charme im Denken, eine elegante Erscheinung und eine treue Gefolgschaft (Elizabeth Teissier natürlich noch mehr als Roland Barthes).«

 

Aber, um das gleich klarzustellen: Ich glaube nicht an Astrologie, ich spiele gerne mit ihr. Astrologie ist für mich wie Champagner, sie schmeckt, sie regt an und führt zu tollen Partys und Gesprächen an der Bar. Jedenfalls mit den richtigen Leuten. Bei den falschen ist sie aber auch ein perfektes Warnsignal, denn jeder Mensch, der das Thema Astrologie kategorisch ablehnt, ist für mich ein klarer Langweiler. Natürlich ist da nichts bewiesen, natürlich ist das alles nicht wichtig, aber deshalb macht es ja auch gerade so einen Spaß! Wie herrlich, den immer schlecht gelaunten Chef mit dem Satz »Ist ja auch ein Steinbock!« zu definieren! Wie toll, die Walgesänge-Performance einer befreundeten Künstlerin mit dem Wissen »Ist eben ein Krebs« durchzusitzen! Und wie wunderbar, bei Stieren kurz über den leicht rechthaberischen Verlauf des Flirts hinwegzusehen und sich auf eine sehr annehmbare Performance beim Sex zu freuen! Es geht mir beim Thema Astrologie um einen spielerischen Umgang mit der Welt, darum, sie – mit den scheinbar ewig gleichen Kategorien – ein Stück weit erfreulicher zu machen. Scheinbar geordneter, scheinbar logischer. Denn dann fühle ich mich im ewigen Chaos einen kurzen Moment lang wissender und optimistischer, als es die Lage tatsächlich hergibt. »Ach so, David Hasselhoff ist Krebs! Deshalb merkt er seit 20 Jahren nicht, dass seine Karriere vorbei ist!« Sofort ist das Leben leichter. Zumindest für einen Fisch wie mich.

 

Astrologie ist für mich also ein Partyspiel. In diesem Buch bekommen Sie, neben meinen persönlichen Erfahrungen mit dem Thema, neben kleinen Anekdoten und Vermutungen, quasi die Spielkarten erklärt und in die Hand gedrückt. Am Schluss können Sie an jeder Bar und auf jeder Party ein attraktives Gegenüber mit meinem gesunden Halbwissen in den Bann ziehen. Von nun an können Sie, auch ohne langes Durchforsten von dicken Wälzern oder drögen Internetseiten, mitspielen. Meine Message ist: The stars are fun! Let’s play!

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Gute Astro, schlechte Astro

Ein klassisches Argument der Astrologiegegner, das ich trotz meiner Liebe zum Sujet gut nachvollziehen kann, sind schlechte Horoskope. Die klassischen Seitenstreifen in Illustrierten und Wochenendzeitungen, die klare Tipps geben, was der Tag oder die Woche so bringen wird. Nach dem Motto »Widder: Diese Woche schenkt dir ein Stier-Mann eine Rose, Liebe liegt in der Luft«. Was für einen heterosexuellen Widder, wie zum Beispiel Helmut Kohl, sicher überraschend gekommen wäre. Oder »Es regnet Geld, liebe Stiere!«, was die Obdachlosen unter den Stieren zu Recht nicht nur nervt, sondern sogar richtig ärgert. Womöglich gibt es deshalb auch nie Horoskope in Obdachlosen-Zeitschriften. Die Sterne sind dir wurscht, wenn du in Not bist. Ein schlechtes Horoskop dieser altmodischen Art – à la »Morgen begegnet Ihnen ein dunkelhaariger Mann auf einem Pferd« – ist wie ein Schlag ins schlaue Gesicht. Es ist so offensichtlich, dass diese »eindeutigen« Vorhersagen nicht für alle zutreffen können (»Für Zwillinge bringt das Ende des Jahres 2020 große Umwälzungen mit sich« stimmte etwa für Donald Trump, aber nicht für Heidi Klum, die im November und Dezember wahrscheinlich nur tagelang müde überlegte, ob sie vielleicht doch mal mit Henna einen Drachen auf Toms Rücken malen sollte). Diese schlecht gemachten Horoskope haben auch mir jahrelang das Thema Astrologie verleidet. Das war nun alles wirklich zu blöd. Ehen, so hieß es, bahnten sich an für schon Verheiratete, ein dunkler Schatten zog auf für fröhlich Entspannte, und ein dunkles Geheimnis sollte sich bei Leuten zeigen, die viel zu faul für Geheimnisse waren. Das konnte nun alles wirklich nicht sein.

 

Wenn man die Horoskope einzelner Publikationen trotzdem vergleicht, gibt es einige interessante Unterschiede. Lustig ist, wie das vermeintliche Interessensgebiet der potenziellen Kundin (Horoskope in Männermagazinen sind so häufig wie Berichte über Sahara-Rallyes bei den Damen) in das jeweilige Horoskop »eingearbeitet« wird. Klassisch ist zum Beispiel beim »BRAVO GiRL!«-Horoskop immer ein »süßer Boy« in der Nähe, während bei der »Apotheken Umschau« oder anderen medizinischen Beilagen die Sterne immer zu mehr Sport und Bewegung raten. Auch die Fotos der »Geburtstagskinder der Woche« werden gern auf die Leserin abgestimmt, sodass in der »BUNTE« natürlich immer Uschi Glas der »Fisch der Woche« sein darf, in der »SUPERillu« hingegen André Stade. Das »SUPERillu«-Horoskop mag ich persönlich ganz gerne, weil dort immer ein sehr praktischer Ton herrscht: Steinböcke sollen dann etwa »die Küche streichen oder den Keller entrümpeln«, Schützen »Versicherungen und Anlagen abschließen«, für den Widder lassen sich »auch Behördengänge einfacher regeln«. Soll noch jemand sagen, dass Astrologie abgehoben ist! In der »Brigitte« merkt man dafür immer das Fitness- und Gesundheitsbewusstsein der Leserin: Die Schütze-Frau soll sich zum Beispiel um »Fitness- im Wechsel mit Entspannungseinheiten bemühen, also mal das Work-out, mal die Meditation«. Da räumt die »SUPERillu«-Leserin noch einfach den Keller auf. Die unbezähmbare »inTouch« bemüht sich, auch im Horoskop den jugendlich-flotten Slang ihrer Leserinnen – oder soll man sagen: Userinnen – zu treffen. Für den Stier gilt dann etwa: »Gönn dir Me-Time. Die pusht und schenkt gute Laune.« Oder für den Fisch so etwas wie: »Es prickelt heftig und dir machen Zukunftsplanungen Fun. Dabei faszinierst du realistisch« (was immer das bedeutet …). »Tough regelst du Wichtiges im Job.«

 

Bei täglichen Horoskopen in Boulevardblättern, wie dem »Berliner Kurier«, bleibt oft einfach nicht viel Platz. Hier muss Astrologin Anastacia Kaminsky schnell zur Sache kommen und bleibt deshalb oft mitten im Gedanken stehen: »Schütze: Greifen Sie zu. Sie treffen endlich jemanden, dem Sie die ganze Welt zu Füßen legen wollen. Das ist etwas ganz Schönes.« Etwas ganz Schönes? So wie in etwas besonders Schönes? Oder in etwas relativ Schönes? Die Sterne, Frau Kaminsky und die Schlussredaktion verraten es nicht.

 

Ich bin immer sehr amüsiert, wenn in einer scheinbaren Voraussage etwas so Allgemeines steht, dass es wirklich für jedes Sternzeichen gelten kann. Wenn also gar nichts Spezifisches dabei rumkommt. So zum Beispiel bei diesem Stier-Horoskop aus »7 Tage« im Februar 2021: »Die Corona-Einschränkungen haben bei vielen Menschen dazu geführt, mehr über sich und ihre Lebensumstände nachzudenken (ach was). Uranus in Ihrem Horoskop unterstützt solche Gedanken noch zusätzlich, denn er zeigt Ihnen an, dass sich in Ihrem Leben etwas drehen soll (immerhin). Welchen Bereich das betrifft, hängt von Ihrem persönlichen Horoskop ab (lese ich das nicht gerade?!). Aber egal, wo sich langsam etwas Neues entwickelt, Sie können ihm freudig entgegensehen!« Wohl eher der nächsten Ausgabe von »7 Tage« für 1,89 Euro mit dem »Null Bock«-Horoskop!

 

Eine Klasse für sich (wie auch die Zeitschrift selbst) war immer das »Vanity Fair«-Horoskop, das leider inzwischen nicht mehr im gedruckten Heft steht. Dieses Horoskop war immer so elegant und witzig, dass es damals einen großen Teil meiner Astrologiebegeisterung begründet und mir gezeigt hat, dass auch intelligente Leute Horoskope lesen dürfen. Weil offensichtlich sehr intelligente Menschen es verfasst haben! Der Stil war episch und witzig – und es ging stets um die ganz großen Dinge. Hier ein perfektes Beispiel von Michael Lutin vom 6. Dezember 2006 über das Sternzeichen Amerikas:

»Amerikas Geburtstag ist der 4. Juli 1776, als die Gründerväter entschieden, es sei an der Zeit, sich von England zu trennen und ein neues, unabhängiges Leben zu beginnen. Das macht Amerika zu einer Krebs-Nation. Krebs ist das Sternzeichen der Fruchtbarkeit, und Amerika sieht sich selbst als die nährende Mutter dieser Welt. Doch durch die feindselige Präsenz des Mars und Uranus im 12. Haus sind wir die Art von Mutter, die an einem Tag ein Land zerbombt und am nächsten Tag Kaffee und belegte Brötchen vorbeischickt. Das führt dazu, dass der Rest der Welt uns liebt und uns hasst. Wir sind wie der reiche Verwandte, den jeder beneidet, aber den man trotzdem an Feiertagen besucht, weil es immer und viel zu essen gibt. Es ist der aufrichtige und bewusste Wunsch eines jeden Krebses, und das schließt die USA mit ein, dass alle in ihrer Obhut sicher und geborgen sind – und wenn du es dir mit ihr verscherzt, stell dich auf einen Besuch der Special Forces ein.«[1]

 

Das ist das Gegenteil vom »Berliner Kurier«.

 

Aber trotz dieser »Vanity Fair«-Brillanz: Horoskope machen die Astrologie eigentlich immer verdächtig, besonders, wenn man die unterschiedlichen Voraussagen etwa für den Löwen in derselben Woche vergleicht:

 

»Möglicherweise sind Sie gerade im Tal der Verwirrung unterwegs.« (»SUPERillu«)

 

»Viele positive Einflüsse strömen jetzt auf Sie ein.« (»Berliner Kurier«)

 

»Bleib dran, und wenn es sich lohnt, nimm Hilfe an.« (»inTouch«)

 

»Jetzt steht alles unter einem guten Stern.« (»BUNTE«)

 

»Zeigen Sie, was Sie ausmacht, was Ihnen am Herzen liegt, das würde Ihre Stimmung aufhellen.« (»Brigitte«)

 

»Gesundheitlich befinden Sie sich in einer Vorsichtsphase, Mars rät Ihnen, langsam zu machen.« (»7 Tage«)

 

Was nun tun, lieber Löwe?

 

Zu der allgemeinen Angreifbarkeit meines guilty pleasures durch Horoskope kam in den letzten Jahren noch ein absolutes Totschlagargument der Gegenseite dazu: »Astro TV«. »Astro TV« ist eine ganz eigene Welt und einen kurzen Abstecher weg von meinem fröhlichen Partyspiel-Ansatz absolut wert.

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Astrologie und TV

Der private Fersehsender »Astro TV« wird seit 2004 betrieben und sendet seitdem 24 Stunden am Tag. »Astro TV« macht einen Jahresumsatz von rund 90 Millionen Euro und ist eine inhaltliche, moralische und stilistische Vollkatastrophe. »Astro TV« ist die fiese schwarze Warze am Hintern der Mediengesellschaft. Wer »Astro TV« nie gesehen hat (tut nicht so, es gibt nicht viele …), hier eine kurze Beschreibung: An einem Tisch im Gesamtmaterialwert von schätzungsweise 30