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In dem hier vorliegenden Gedichtband dreht sich alles um eines: Um das pure Leben! Kurioses, Tragisches, Alltägliches und Phantastisches lesen wir hier. Eine bunte Sammlung, die Leser und Leserinnen in den Bann zieht, sie eintauchen lässt und fesselt. Wer selbst nicht nur lebt, sondern einmal in anderen Leben lesen will, der blättert hier richtig…
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Seitenzahl: 129
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Olaf Dröge
Versbestraft in Märchenhaft
Gedichte
Satyrisch-Lyrisches
„Der Mensch und seine Umgebung“
Eine lyrische Betrachtung
Angst
Wenn man aufwacht
In der Nacht
Hat man bitterbös geträumt
Holt der Teufel
Sorgsam auf Dein Leid bedacht
Deine Seele
Und letztmalig aufgebäumt
Ist ausgeträumt
Achtsamkeit
Beobachten
statt Bewerten
Das besänftigt blinde Wut
Gefühle
statt Gedanken
So verständlich klar und gut
Bedürfnisse statt Strategien
Uns erscheint ein heller Mut
Bitten
statt Fordern
Welch prachtvolles Gedankengut
Beziehung
Vor Ewigkeiten traf man sich
Im Tanzcafé
So altmodisch
Man tanzte hin
Man tanzte her
Verschüchtert scheu
Und blieb sich dann ein Leben treu
Jahrzehnte später traf man sich
In Discotheken
Sichtlich peinlich
Man zappelte hin
Man zappelte her Betrunkenes stieren
Dann ging man gemeinsam demonstrieren
Heutzutage trifft man sich
Im Internet
Technisch praktisch
Man googelt hin
Man googelt her
e-mailt sich nett
Vereinbart ein Selfie im Dating-Chat
In der Zukunft trifft man sich
Gar nicht mehr
Man braucht es nicht
Man cyborgt hin
Man cyborgt her
Scanner raus
Und druckt sich seinen Partner aus
Irgendwann mal trifft man sich
Wieder im Tanzcafé
Und spricht hoffentlich!
Badeanstalt
Blaue Kacheln, manche mint
Schlüssel fehlt am Kleiderspint
Schloss defekt, kaputter Fön
Fußpilz-Herden, auch sehr schön
Büschel Haare, überall
Heut‘ gesperrter Wasserfall
Gelbe Fliesen, spiegelglatt
Super hier, im Freizeitbad
Baderegeln, an der Wand
Springen nicht vom Beckenrand
Rennen ist hier nicht erlaubt
Handtuch wird auch gern geraubt
Heute bleibt der Sprungturm zu
Hat der Bademeister Ruh‘
Blöd, wer Angst vor Keimen hat
Ganz viel Spaß, im Freizeitbad
Eine Dusche, Wasser kalt
Senioren planschen, alle alt Träge treibend, Bahn für Bahn
Schnauzen sie die Kinder an
Sanitär total versaut
Klopapier ist auch geklaut
Letzte Rolle, ohne Blatt
Herrlich hier, im Freizeitbad
Badeaufsicht ist gechillt
Wer was will wird angebrüllt
Ertrinkende, nicht gern geseh‘n
Müsste man ja retten geh‘n
Heute ist es fast geschafft
Legionellen, massenhaft
Gut, wenn man den Impfschutz hat
Morgen wieder: Freizeitbad
Chancen
Wenn die Zeit die Zeichen setzt
Du in Raffgier fast ersäufst
Hast Du sträflich sie verletzt
Gern im Hamsterrade läufst
Streben, Wollen, Haben
Überfluss
Greifen, Zerren, Nehmen
Bis zum Schluss
Keiner kann Dir sagen
Was das soll
Streben, Wollen, Haben
Übervoll
Wenn die Zeit die Zeichen setzt
Sinnlos Du die Schlüsse ziehst
Hast Du niemals sie genutzt
Vergeudung dir dein Schlusswort liest
Charakter
Scherzen? Ja! Doch nie auf eigene Kosten Herzen? Klar! Nur wo es mir Vorteil bringt Lachen? Gern! Aber immer über und niemals mit Machen? Fein! Wenn die eigene Kasse klingt Geben? Gut! Noch der Gewinn sich lohnt Leben? Mut! Aber nur für das eigene Licht Freude? Fern! Nur eine vorgespielte Rolle Schade! Nein! Denn so unbedacht mag ich’s nicht
Dürre
Hab heut im Radio gehört,
Dürre unser Land zerstört
Regenwürmer werden sterben,
Klapperschlangen sie beerben
Zunge klebt am Gaumen fest,
Hitze gibt uns hier den Rest
Die Sahara, ohne Scheiß,
ist nicht wie in Deutschland heiß
War ein schöner Sommer doch, f
rüher hieß der Regenloch
Einmal nur in letzter Zeit,
hat‘s im Sommer nicht geschneit
War das Wetter einfach schön,
konnte man zum Baden geh‘n Doch der Deutsche jammert gern,
winselt und umklammert fern
Urlaubsreisen und das Klima,
denn das findet er dort prima
Heiß darf es woanders sein,
hier nur etwas Sonnenschein
Aber wehe dem es regnet,
dann wird Petrus umgesegnet
Schon folgt dann das Rumgenöle,
bei dem Wetter keine Töle
man vor die eigene Haustür scheucht,
drohend die Erkältung keucht
Sicher ist der Klimaschutz,
unser Welt der größte Nutz
Niemand wir das je bestreiten,
außer ganz weit weg beizeiten
Und wir müssen alles tun,
um sich da nicht auszuruh‘n Aber geht es nicht trotzdem,
dass wir froh zum Waldsee geh‘n?
Durch die Sonne schön gelenkt,
die uns nur ein Sommer schenkt?
Egal wenn man des Nachts nicht pennt und zusätzlich das Grillgut brennt?
Eines darf man nur geschwind:
Meckern! Weil wir Deutsche sind!
Dummkopf
Du würdigst Leute?
So mit Respekt?
Du armer Depp!
Senil befleckt!
Du grüßt auch Fremde?
So richtig nett?
Total plemplem!
Krepier im Bett!
Du sammelst Schätze?
Des Reichtums Schild?
Familienfotos??
Ein schwaches Bild!
Du kennst noch Werte?
Ob gut, ob nicht?
Antiker Schnickschnack!
Im Gichtgesicht!
Du schöpfst Vertrauen?
Im Weltenkreis?
So bist Du nur
Ein Tattergreis!
Du achtest Bücher?
Die aus Papier?
Völlig bescheuert!
Das sag ich Dir!
Du schreibst Gedichte?
Du liebst den Reim?
Dementer Kram!
Fürs Altenheim!
Du trägst Poetik?
Im Greisgebein?
So kannst Du nur
Ein Dummkopf sein!
Im Herzen fühl ich!
Dies ist mein!
So will ich gern… Ein Dummkopf sein!
Erkenntnis (Ein Sonett)
Mit meinen Augen sehen
Mit meinen Beinen gehen
An meinem Fuß die Zehen
Mit denen kann ich stehen
Mit meiner Hüfte drehen
Mit meiner Stimme flehen
In meinem Leib die Wehen
Die kann ich nicht verstehen Ich bin ein Mann!
Wie das wohl kann?
Moderne Zeit!
Gebärbereit?
Die Schwangerschaft kann ich vergessen Bestimmt war’s nur das fette Essen
Entscheidung
Da! Der Schmerz bohrt wie zum Hohn
In der Job-Präsentation
Läuft vom Kopf bis zu den Zehen
Sicher wird er bald vergehen
Gleich wird der Vertrag gemacht
Schmerz ist da nicht angebracht
Darf den Kunden nicht verlieren
Also Schmerzen ignorieren
Vereinbart einen Arzttermin
Sicher reicht ne Aspirin
Doch der Doc zapft ab das Blut Was der untersuchen tut
In zwei Wochen, gleiche Zeit
Liegt das Resultat bereit
Keine Sorge, Seine Pein
Bloß ein winzig Zipperlein
Aus dem Meeting mittendrin
Fährt er zu dem Arzte hin
Zu erfahr‘n den Grund der Pein
Krebs, wird Arztes Antwort sein
Mehr als taumelnd irrt er raus
Findet wie betäubt nach Haus
Um zu regeln all die Sachen
Lebensabschnitt zu entfachen
Zuallererst der Frau erzählt
Schaffen wir, lacht Sie gequält
Exakt das Testament erdacht
Jede Vollmacht neu gemacht
Wie im Tunnel am Sinnieren
Muss die Arbeit informieren
Zweit-Befund liegt bald bereit
In zwei Wochen, gleiche Zeit
Als die Wartezeit herum
Fährt er in das Klinikum
Doch die Diagnose stimmt
Was ihm nicht die Hoffnung nimmt
Aufgewacht nach diesem Schlag
Lebt er nun für jeden Tag
Keine Therapie gewählt
Alle Werte aufgezählt
Denn trotz Stress im Alltagswahn
Kommt es auf das Heute an
Die Entscheidung Ja zu sagen
Lieber Schreiben statt zu klagen
Trifft er jeden Tage neu
Wird sich damit selber treu
Und der Krebs, das weiß er gut
Nimmt ihm nicht den Lebensmut
Trotzet Schicksal, brüllend still
Leben! Weil er Mensch sein will
Alle Sinne sind bereit
Jeden Tag, zu jeder Zeit
Flüchtlinge (Ein Sonett)
Nur auf unser Geld bedacht!
Denen geht’s doch drüben gut!
WIR haben Deutschland groß gemacht! Soll mal arbeiten, die Brut!
Faules Pack, es kommt gelaufen!
Schön in den Sozialstaat rein!
Nicht nur Einer, ganzer Haufen!
Kann man hier noch sicher sein?
Aber Bomben fallen stetig
Macht und Gier der Anlass ist
Keine Gnade und nicht ethisch
Man die Schwachen leicht vergisst
Wem schuldlos Heimat ist genommen
Dem sei dieses Land Willkommen!
Ferienkind
Es war ein wundervoller Sommer
Wie ich mich entsinnen kann
Warmer Süden, 71
Mit dem roten Caravan
Salzig schmeckte jeder Windhauch
Möwen segelten umher
Wellen schwappten um die Wette
Schaukelnd auf dem Süden-Meer
Wenn die Zelte aufgeschlagen
Vor dem roten Caravan
Und der Pinien-Duft betörte
Fingen schöne Zeiten an
Durfte ich im Meere sitzen
Keiner hat sich je beschwert
Schlamm und Sand mein Eigen nennen Tolle Kindheit, welch ein Wert Wollte ich den Sand probieren
Schmirgelnd kauten Zahn auf Zahn
Sicher musste ich dann kotzen
In den roten Caravan
Zog ich los mit grünem Kescher
Ausgestattet wie ein Held
Um zu fangen wilde Tiere
Tapferkeit ins Meer gestellt
Da! Ein Fisch!
Ich sorgte mich
Ah! Unverletzt
In meinem Netz
Schnappte mir
Das nasse Tier
In der Hand
Ganz gebannt
Starrte ich
Auf den Fisch
Mit Todesmute
Da! Riesenschnute
Da! Riesenzähne Jede Träne
Brüllte ich
Bitterlich
Aus mir raus
Welch ein Graus
Ein Riesenfisch
So fürchterlich
Ich heulte bloß
Dann ließ ich los
Und der Fisch
Entwich
Froh und munter
Tauchte unter
Unverletzt
Aus dem Netz
War wieder frei
Der Monsterhai
Später dann erfuhr ich, klar!
Dass es nur ein Hering war
Glaubte nicht die Lügerei
Denn: Es war bestimmt ein Hai!
Heute schau ich gern zurück
Dass ich mich erinnern kann
Wie so einfach war das Glück
Mit dem roten Caravan
Großmutter
Ich mochte meine Oma nie!
Kein Herz, kein Hirn, null Empathie!
Wir hatten niemals was gemein
Nur eine Pein und die war Sie!
Ich lag zwar niemals über’m Knie!
Kein Streit, kein Nichts, null Harmonie! Und wollte nie ihr Enkel sein
Sie war aus Stein, roch nach Pipiie!
Sie hatte niemals Bulimie
Nur Fett, nur Schmalz, nie Sympathie
Das liebe Kind war ich zum Schein
Zu klein zum Sein und das war Sie:
Darf man das erhaben sagen,
auch nach Jahren arg beklagen?
In Farben der Melancholie:
Ich mochte meine Oma nie!
Groteskistan
Willkommen in Groteskistan
Ein Land in fernen Welten
Hier fängt der Wahnsinn scheinbar an
Verdrehte Regeln gelten
Kein Landwirt züchtet hier ein Schwein Ob einzeln oder Herden
Die Schweine mästen Bäuerlein
Damit die Futter werden
An jedem Nerz der vornehm denkt
In diesem schönen Lande
Am Hals ne tote Oma hängt
Ihr Zahn am Kettenbande Kein Kunststoff treibt im Meer herum
Die Leute fressen Plastik
Wer schlau sich prahlt der gilt als dumm Und Volkssport ist Gymnastik
Der Apfel wächst am Palmenstamm
Gebären tun hier Männer
Ein Milliardär der gilt als klamm
Die Auszeit ist der Renner
Denn Zeit ist hier kein Luxusgut
Bewahren statt erneuert
Respektvoll man sich helfen tut
Ist das total bescheuert?
Vielleicht fängt in Groteskistan
Auch wenn Ihr Euch beschwert
Das Denken über Werte an
Wär‘ gar nicht so verkehrt!
Humor
Humor ist wenn man trotzdem lacht,
den Spruch kennt wirklich jeder
Die Nummer Eins im Scherz bin ich
Drum zieh ich hier vom Leder:
Erst neulich hab‘ ich einem Freund,
der lacht da heut‘ noch drüber,
eins seiner Zwillinge entführt,
ist ja noch einer über!
Dann hab‘ ich einem nächsten Freund
das Band von seinem Hunde
geschickt, nachdem ich den erwürgt,
der Gag macht heut‘ noch Runde!
Nun fällte ich in einer Nacht,
vom Stamm bis zu der Borke,
die Bäume hier im Kletterwald,
das fanden die echt Knorke!
Und gestern hat ein Autohaus
zehn explodierte Wagen,
bestaunt, wer wohl so witzig war,
wer’s war muss man nicht fragen!
Sogar die strenge Ordnungsmacht
lacht mit, statt mich zu mahnen,
das freut mich sehr, bin grad dabei
DEN Mörderscherz zu planen!
Humor ist, wenn man trotzdem lacht,
was ich nicht mag ist Niedertracht…
Hunde
Nein, der tut nix, der will spielen,
einfach Deinen Knöchel fühlen.
Ist ein Dackel, wie Du weißt,
der in jeden Garten scheißt.
Häufchen hier und Häufchen da,
Hunde sind so wunderbar.
Nein, der tut nix, der will knabbern,
einfach mal Dein Bein besabbern.
Ist ein Pitbull, wie Du weißt,
der Dich nur im Notfall reißt.
Bisschen hier und Bisschen da,
Hunde sind so wunderbar.
Nein, der tut nix, der will schnüffeln,
einfach Deinen Schuh bemüffeln.
Ist ein Bobtail, wie Du weißt,
der nicht grundlos Stinker heißt.
Miefchen hier und Miefchen da,
Hunde sind so wunderbar.
Doch wie Hunde, so auch Wir.
Scheißen, Sabbern, wie ein Tier.
Murren, Knurren, unverblümt.
Sich als Schöpfungskrone rühmt.
Schnüffeln hier und Schnüffeln da,
Menschheit ist so sonderbar.
Irrlicht
Angespannt – mit starrem Blick Bipolar – sitzt im Genick Chimärengleich – der Mensch entzweit Das was ihm bleibt – ist Schreibsamkeit
Etwas nur – das Klarheit schafft Frohnatur – gibt keine Kraft Gerne man – die Frage stellt Heut‘ vielleicht – der Text gefällt?
Ich sitz‘ – noch hier,
Jetzt will ich flieh‘n, nur Irrlichter in mir
Kalte Angst – sich zu verlieren Lieber doch – mal was riskieren? Mit dem Stift – das leere Heft Nackte Qual – das Schreibgeschäft
Ob man weiß – was ich mein Populär – will ich nicht sein Querulanz – die Folge ist Ruhelos – das Angesicht Siegeslob – macht keinen Sinn Trauerflor – bringt mir Gewinn Unkenruf – ist gut gekonnt Vollbrachte Tat – der Text sich sonnt
Wie er sich – stolz zusammenfügt und X für U er nicht mehr lügt weil Yin und Yang ihn nun umschmiegt
Ziel – jetzt ist es da, beschrieben Papier, und sonderbar, kein Irrlicht mehr in mir.
Ich weiß nicht wie, ich weiß nicht wann, ich weiß nun, dass ich nur mit Schreiben da sein kann
Igitt
Komm mit! Ich zeig‘ Dir was!
Igitt! Was ist denn das?
Das ist der Hass!
Der Böse, den man gern verpasst.
Doch leider ist er oft zu Gast.
Komm mit! Ich zeig‘ Dir was!
Igitt! Was ist denn das?
Das ist Respekt! Man hat ihn gern bei sich Zuhaus. Doch leider stirbt er langsam aus.
Komm mit! Ich zeig‘ Dir was!
Igitt! Was ist denn das?
Gleichgültigkeit! Sie ist Daheim der größte Fluch. Doch kommt sie häufig zu Besuch.
Komm mit! Ich zeig‘ Dir was!
Igitt! Was ist denn das?
Die Toleranz! Die mit Demut man empfängt. Im Haus, das man Gesellschaft nennt.
Job
Der 1. stapelt Ämter-Akten Schlurft mit Kaffee übern Flur Langweilt sich an EXCEL-Fakten
Wartet stumpf auf Siebzehn Uhr
Die 2. schneidet lange Haare Tag für Tag und wie zum Hohn
Fleißig und wie ich erfahre
Nicht einmal zum Mindestlohn
Der 3. steht an einer Stanze Schmutz und Lärm und niemals Dank
Sinnlos monoton das ganze
Sowas macht den Stanzer krank
Auch Nummer 4 schleppt eine Bürde Ihre Arbeit zählt nicht viel
Nie Zeit, kein Geld für Greises Würde
Pflegen ist ein Trauerspiel
Der 5. lässt sich leicht erklären ‚Lehrer sein‘ ist eine Wucht
Wenn da nicht die Schüler wären
Kein Respekt und Handy-Sucht
Schau‘, so geht es munter weiter Schuftend Nummer 6 bis 910 rockt die Karriereleiter 11 will lieber Rentner sein
Nummer 12 kommt ganz am Ende Jeder schimpft ihn ‚Dieb‘ und ‚Proll‘
In Hartz IV und leere Hände
Traurig ist das Dutzend voll
Jetlag
Wenn man eine Reise tut, ist das oftmals gar nicht gut. Warteschlangen, Flugzeugstreik, finden selten einen „Like“. Fliegen folgt dem Urlaubsruf, meistens flieg‘ ich im Beruf. Manager, mit Firmengeld, flieg‘ ich um die ganze Welt. Muss ich nach Amerika, bin ich quasi gestern da. Zeitverschiebung, Uhrvergleich, Katzensprung, der große Teich. Heute noch nach Hong Kong reisen, morgen schon in Lappland speisen. Weltumrundung garantiert, Zeitenwechsel inkludiert. Wählt man gerne Bus und Bahn, fängt das müde Lächeln an. Denn nach Dubai, von Berlin, reist nun mal kein D-Zug hin. Auch das Fahrrad, klarer Fall, zeigt sich nicht als optimal. Kaum zu brauchen, welch Verdruss, wenn ich schnell nach China muss. Heute hier und morgen da, Asien und Afrika. Ohrensausen, Schlafverlust, weiche Birne, welch ein Frust. Ohrenjammern, Schlafentzug. Neue Qual, ein jeder Flug… Manager! Ganz ohne Hohn! Wofür gibt es Telefon? Online-Meetings gibt es schon, spart Gesundheit, guter Lohn! Und gehört zum neuen Ton.
(Auch Satire, im Gedicht, gibt es oder gibt es nicht)
Kindergarten
Ich liebe kleine Kinder sehr
Erziehen ist mein Hauptbegehr
Ich liebe Plumpsack und Mau-Mau
Ich bin die Kindergartenfrau
Da kommt schon Tobi angebrüllt
Hat die Toiletten zugemüllt
Verstopft mit nassem Klopapier
Und haut zur Strafe Kasimir
Der Kasi, auch ein Bösewicht
Fragt Tobi, ob der noch ganz dicht Und kloppt dem Tobi einen Stein
Nun mitten in die Fresse rein
Ich liebe kleine Kinder sehr
Am liebsten ohne Gegenwehr
Der Tobi blutet wie ein Schwein
Jetzt mischt sich auch noch Torben ein
Und rammt dem Kasi, volles Rohr
Einen Mikadostab in’s Ohr
Auch Jan gibt seinen Senf dazu
Und schubst die Kerstin aus dem Schuh‘ Es schreit und heult nun jedes Blag
Es ist erst früher Vormittag
Den Notarzt hab‘ ich längst bestellt
Doch der kommt nicht, auch nicht für Geld Zum x-ten Mal in diesen Hort
Ich bleib‘ allein am Höllenort
Ich liebe kleine Kinder sehr
Na ja, die Großen lieb‘ ich mehr Die Jule hat sich eingenässt
