Verstorbene melden sich zu Wort - Dieter Scharnhorst - E-Book

Verstorbene melden sich zu Wort E-Book

Dieter Scharnhorst

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Beschreibung

Jeder kann es lesen, der sich informieren möchte ob das Leben nach dem Tode weiter geht. Es handelt sich um Verstorbene, die sich über ein Medium aus dem Jenseits gemeldet haben und berichten wie es ihnen dort ergeht. Ferner können sich alle die freuen, die viel Gutes an Anderen auf Erden vollbringen, weil sie im Jenseits dafür ihre Belohnung erhalten werden. Auch die, die viel Unrecht erfahren müssen, werden im Jenseits erleben, dass es dort eine Gerechtigkeit gibt, und die Verursacher einer angemessenen Strafe nicht entgehen. Mein ebook beantwortet viele Fragen, wie z.B. nach Örtlichkeiten, und den Verbleib unserer vorangegangenen Lieben und ob ein Wiedersehen mit ihnen stattfindet. Ebenso das fragliche Thema Reinkarnation. Und ferner, ob man dort einer Arbeit nachgeht und welche Tätigkeiten es dort gibt.

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Seitenzahl: 507

Veröffentlichungsjahr: 2019

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Dieter Scharnhorst

Verstorbene melden sich zu Wort

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Verstorbene melden sich zu Wort

Vorwort:

1. Fallbeispiel

2. Fallbeispiel

3. Fallbeispiel

4. Fallbeispiel

5. Fallbeispiel

6. Fallbeispiel

7. Fallbeispiel

8. Fallbeispiel

9. Fallbeispiel

10. Fallbeispiel

11. Fallbeispiel

12. Fallbeispiel

13. Fallbeispiel

14. Fallbeispiel

15. Fallbeispiel

16. Fallbeispiel

17. Fallbeispiel

18. Fallbeispiel

19. Fallbeispiel

20. Fallbeispiel

21. Fallbeispiel

22. Fallbeispiel

23. Fallbeispiel

24. Fallbeispiel

25. Fallbeispiel

26. Fallbeispiel

27. Fallbeispiel

28. Fallbeispiel

29. Fallbeispiel

30. Fallbeispiel

31. Fallbeispiel

32. Fallbeispiel

33. Fallbeispiel

34. Fallbeispiel

Nachwort

Impressum neobooks

Verstorbene melden sich zu Wort

Dieses ist mein 2. ebook, das sich mit dem Jenseits beschäftigt. Diesmal handelt es sich nicht vorwiegend um Hunde und andere Tiere, sondern nur um verstorbene Menschen, die sich zu unserer Belehrung aus dem Jenseits gemeldet haben.

Vorwort:

Jeder hat sich schon einmal gefragt, warum lebe ich eigentlich oder was ist der Sinn meines Lebens, oder man stellte sich auch die Frage, warum bin ich gerade in Deutschland und nicht in Amerika, Afrika oder evtl. Indien geboren, oder warum ist der eine reich, der andere arm, krank oder gesund.

Tja, man kann fragen wen man will, die gewünschte bzw. richtige Antwort, konnte weder der Pfarrer noch die Wissenschaft genau beantworten. Um an die Wahrheit heranzukommen muss man sich schon damit ernsthaft befassen und darf nicht ausklammern, dass es ein Weiterleben nach dem Tode und dann eine Wiedergeburt gibt, denn das alles beantworten die oben genannten Fragen. Und es wäre ja nicht gerecht, wenn der Eine im Luxus schwelgt, während der Andere auf der Straße liegt.

Schon Jesus Christus, der Sohn Gottes, hat seinen Jüngern kurz vor seiner Himmelfahrt versprochen, dass er ihnen den Geist der Wahrheit schicken würde, was ja auch geschah.

Begonnen hatte es damals, was heute von uns Christen als Pfingstfest gefeiert wird, das plötzlich seine Jünger in verschiedenen Sprachen reden konnten, ob wohl sie nicht gebildet waren. Sie erzählten auf einmal von Gott und Christus und das Leben im Jenseits.

So erfuhren die Menschen schon damals alles aus erster Hand. Später bildeten die Jünger andere Menschen aus, die so genannten Medien, durch die Engel Gottes sprachen.

Seit dieser Zeit gibt es immer wieder Medien, wo durch sich Engel Gottes und Verstorbene zur Belehrung melden. Es gibt auch unter den Medien die so genannten schwarzen Schafe, wo durch sich Dämonen oder Fopp-Geister melden. Den Unterschied muss man halt kennen.

Das Wissen all dieser Dinge ist so umfangreich, dass es einem Studium gleicht.

Aber wer den aufrichtigen Wunsch hat und den inneren Drang verspürt, um an die Wahrheit zu kommen, der findet sie auch, denn Christus sagte schon:

,,Wer suchet der findet, und klopfet, an so wird Euch aufgetan.

Plötzlich trifft man einen Menschen oder bekommt ein Buch in die Hände, wodurch man in die richtige Richtung geführt wird. In diesem Buch schildere ich Euch durch meine langjährigen Recherchen und Studien, wie das Leben nach dem Tode in der jenseitigen Welt aussieht und die Gerechtigkeit Gottes waltet.

Jeder Mensch der das hier liest und meint, dass ihm auf Erden Unrecht geschieht, kann sich freuen, weil ihm in der Geistigen Welt Gerechtigkeit widerfährt.

1. Fallbeispiel

Die meisten Menschen sagen:

,,Ich glaube an einen Gott, alles andere werde ich schon nach meinem Tode sehen und machen sich weiterhin keine Gedanken und führen kein Leben, wie es Christus vorgelebt hatte. Ferner sind sie nicht darauf vorbereitet, so plötzlich die irdische Welt zu verlassen wie in dem nachfolgenden Beitrag erläutert wird, der medial durchgegeben wurde:

Geist Gottes: Mit diesem Fallbeispiel erzähle ich von einer Seele, die als Mensch wohl an Gott glaubte, aber kein wahrhaft frommes Leben führte. Dieser Mann, mit dem Namen Martin, wurde mit noch vier Freunden zusammen durch einen Unfalltod aus dieser Welt abberufen.

Nachdem die fünf Menschen mit dem Auto tödlich verunglückt waren, sahen sie eine fremde Gestalt vor sich stehen, die ihnen sagte, dass sie tot seien. Sie wollten den Worten des Unbekannten nicht glauben, da sie doch bei Sinnen waren und einen lebendigen Leib hatten. Doch das fremde Wesen sagte:

"Schaut einmal her, euer irdischer Leib ist eingeklemmt in eurem Auto."

Da fingen sie an zu überlegen, und einer fragte:

"Ist es denn doch wahr? Sind wir wirklich tot? Ich kann es nicht glauben, denn wir leben doch! "

So sagte ein jeder. Aber als sie dann ihre toten Körper sahen, überlegten sie sich die Worte des Fremden doch eingehender, und dann fragten sie dieses Wesen:

"Sind wir denn jetzt im Reiche der Toten angelangt?"

Dieses antwortete:

"Nicht im Reiche der Toten seid ihr, sondern im Reiche Gottes."

"Aber wir sind doch gestorben, wie du sagst", erwiderte da der eine, "also sind wir doch im Reiche der Toten. Und abermals sagte das fremde Wesen:

"Ihr seid im Reiche der Lebendigen. Sie konnten den Sinn dieser Worte einfach noch nicht verstehen, doch schon wurde ihre Aufmerksamkeit anderweitig in Anspruch genommen. Nun sahen sie Leute am Unfallort herbeikommen, und vernahmen es auch aus deren Munde, dass sie alle tot seien.

Nun fingen die fünf Verstorbenen an, langsam zu begreifen, dass sie für die Umstehenden wirklich tot waren.

"Sind wir wahrhaftig in einer anderen Welt? " fragten sie sich.

"Wir sehen doch die Menschen, aber für sie scheinen wir nicht mehr da zu sein. Was sollen wir nun tun? Man sagt uns, wir wären nun im Reiche der Lebendigen, aber da sind wir ja fremd."

Nun wandten sich die fünf Verstorbenen an dieses fremde Wesen und erkundigten sich, was jetzt mit ihnen geschehen sollte, da sie nun ganz mittellos wären, und wer sich denn jetzt um sie kümmern würde. Der Fremde antwortete:

"Wartet eine Weile, man wird sich um euch bemühen."

Es ging wahrhaftig nicht lange, da kamen fünf herrlich aussehende Geistwesen auf sie zu, und jedes nahm sich eines dieser Abgeschiedenen an.

Eines der Wesen wandte sich auch an Martin, von dem ich anfangs sprach und von dem ich jetzt ganz besonders sprechen will.

"Du wirst nun deinen Eltern begegnen", sprach das schöne Wesen, "sie sind ja auch in der geistigen Welt. Wir haben sie gleich benachrichtigt, dass du so unerwartet in die Geisteswelt eingetreten bist, und dann soll auch deine Schwester hierher kommen zu deinem Empfang"

Da antwortete der Heimgekehrte:

"Ich kann mich nicht erinnern, eine Schwester gehabt zu haben, ich hatte keine Schwester." Aber der Engel der sich seiner annahm, widersprach ihm:

"Doch, du hattest eine leibliche Schwester, doch war sie mit einem Monat gestorben;" vielleicht erinnerst du dich jetzt wieder, dass deine Mutter von diesem schönen Kind erzählt hatte."

Er konnte sich wahrhaftig wieder daran erinnern, und der Engel fuhr fort: "Deine Schwester wird sich deiner ganz besonders annehmen, und deine Eltern werden es dir bestätigen, dass sie es ist."

Sie blieben noch am Ort, wo die fünf verunglückt waren. So schien es diesem Heimgekehrten wenigstens, doch sagte ihm ein Gefühl, dass sie sich doch nicht mehr in allernächster Nähe befanden, aber den Abstand konnte er nicht berechnen, das schien ihm so sonderbar. Doch schon kamen seine Eltern auf ihn zu, begrüßten ihn und brachten ihre Überraschung zum Ausdruck, dass er so unerwartet schnell in die geistige Welt gekommen war. Anschließend äußerten sie auch ihre Bedenken, dass die göttliche Welt mit seinem Leben bestimmt nicht ganz einverstanden wäre. Sie hätten ihn religiös erzogen, aber er hätte nicht als frommer Mensch gelebt. Noch während dem Gespräch der Eltern mit ihrem einstigen leiblichen Sohn, kam seine Schwester hinzu. Sie hatte ein wunderbares, engelhaftes Aussehen. Die Eltern waren beim Anblick ihres einstigen Kindes hoch beglückt. Die Schwester hatte auch ihrem Bruder die Hand gegeben und gesagt:

"Ich bin deine früh verstorbene Schwester. Meine ganze Erziehung habe ich unter den Engeln des Himmels genossen, göttliche Erziehung wurde mir zuteil"

Die Eltern dieses Engelwesens freuten sich, als sie diese Worte hörten. Als sie dazumal ihre kleine Tochter hergeben mussten, war ihre Trauer sehr groß. Daher war jetzt ihre Freude umso größer, denn dieses Engelwesen war nun ihr und ihres Sohnes Fürbitteengel geworden. Es waren noch andere Bekannte zur Begrüßung gekommen, und der Neuangekommene musste es auch von ihnen hören:

"Ja, du bist jetzt in der Ewigkeit, und das Leben geht nach dem irdischen Tode eben hier weiter. Du siehst, wir alle Leben; allerdings nicht am selben Ort. Unsere Stellung hier ist verschieden. Diese Welt ist sehr groß. Jeder findet darin seinen Platz, teils einen besonders auserwählten, herrlichen Wohnort, teils auch einen nur ganz bescheidenen, je nach dem gelebten Leben."

Diese heimgekehrte Seele musste wahrhaftig nur staunen, dass das Leben wirklich auch nach dem Tode weitergeht, denn darüber hatte sie sich als Mensch zeitlebens nicht viele Gedanken gemacht. Nun aber wurde Martin unruhig, denn jetzt musste er plötzlich an seine Frau und seine beiden Kinder denken. Was würde seine Frau nun wohl machen, so plötzlich mit den Kindern allein? Wie würde sie wohl ihr Auskommen finden? So wurde er von Sorgen geplagt. Aber gleich versprachen die Eltern, ihr beizustehen, soviel sie nur konnten. Aber seine leibliche Schwester, die nun ein Engelwesen geworden war, sagte:

"Ich will mich ihrer annehmen so viel wie nur möglich."

Und sie fügte hinzu, das jüngere Kind wäre kränklich und bedürfe nicht nur irdischer, sondern auch geistiger Pflege, und sie würde sich in Zukunft seiner ganz besonders annehmen, denn sie hätte die Möglichkeit, dem Kinde geistige Kräfte zuzuführen, damit es gesund und stark werde. Der Heimgekehrte konnte diese tröstenden Worte nicht so richtig verstehen. Doch, als sich die Eltern wieder verabschieden mussten, unterrichtete ihn seine Schwester weiter und sprach:

"Ich will dir Fürbitter sein und ich begleite dich jetzt zu jenen hohen Geistern des Himmels, die über alle richten müssen, die da heimkommen. Wir werden zu solchen Richterengeln gehen, und ich werde besonders für dich bitten."

Bei diesen Worten wurde der Bruder ängstlich; daran hatte er noch gar nicht gedacht, dass Engel Gottes über ihn richten könnten. Nun, seine Schwester erzählte ihm manches aus seinem Leben. Auch an die Ungerechtigkeiten, die er begangen hatte, ebenso von seinem lauen Glauben und vielem mehr, was der göttlichen Welt nicht genehm war und womit er sich belastet hatte. Dabei musste der Bruder feststellen, dass seine Schwester bis in alle Einzelheiten über ihn unterrichtet war, und erstaunt fragte er:

"Wie ist es möglich, dass du über alle diese Dinge Bescheid weißt?"

Sie erwiderte:

"Ich habe meine Familienangehörigen immer besucht und mich für sie interessiert. Ich bin manchmal zu diesem und jenem gegangen, habe sie gekräftigt und ihnen Segen gebracht, aber auch manches Ungemach abzuhalten versucht. Sie beklagte es, dass ihr dieses nicht immer möglich gewesen sei, aber sie hätte immer Interesse gezeigt für die Eltern und für ihn und seine ganze Familie. Dann fügte sie hinzu:

"Ich werde jetzt bei den hohen Geistern des Himmels für dich bitten."

Sie nahm ihren Bruder bei der Hand und machte sich mit ihm auf einen weiten Weg. Es ging über große Felder dahin, und es schien ihm, als wollte dieser Weg nie enden, denn es war eine Einöde, die sie miteinander durchschritten. Sie tröstete ihn:

"Es wird schon anders werden, du wirst dich wohl freuen dürfen, aber was wir jetzt Schritt für Schritt zurücklegen, das sind deine Fehltritte im Leben, Schritte, die fruchtlos gewesen sind. Du hattest wohl einen Glauben, aber er war nicht so stark, dass er dich zu irgendwelchen guten Werken führte, oder dass er dich zum Einsehen zu einem besseren Leben gebracht hätte. Es ist schade, dass dein Glaube nicht stärker gewesen ist. Und an Christus hast du auch nicht ernsthaft geglaubt. Du hast wohl die christlichen Festtage mit gefeiert, doch ohne nach Christus zu fragen, und so wirst du nun in dieser Welt über alle diese Glaubensdinge unterrichtet werden müssen."

So gingen sie gemeinsam den langen, öden Weg bis sie zu einem Zelt kamen, das da einsam auf dem trostlosen Felde stand. Hier sagte die Schwester zu ihm:

"Wir treten hier gemeinsam ein, denn die hohen Geister des Himmels sind in deine Nähe herabgestiegen, um über dich zu richten, denn wir können mit dir nicht zu jenen Höhen emporsteigen, wo sie wohnen, doch sie haben jetzt ihr Zelt da aufgeschlagen, sie sind dir ein großes Stück entgegen gekommen in die Welt, in der du künftig leben musst."

Der Bruder hörte seiner Schwester angstvoll zu. Er zögerte mit dem Eintreten und bat sie, sie möchte doch veranlassen, dass dieses Gericht etwas hinausgeschoben werde. Er sagte, es müsse doch die Möglichkeit bestehen, dass er in dieser neuen Welt zuerst dies und jenes gutmachen könnte, um nicht so schuldbeladen vor die hohen himmlischen Richter hintreten zu müssen. Sie solle doch mit ihm beten, um auf diese Weise seinen Zustand noch etwas zu verbessern. Doch musste ihm seine Schwester sagen:

"Jetzt ist es reichlich spät dazu. Zu dieser Erkenntnis hättest du in deinem Leben kommen müssen. Wir können hier nicht warten, denn die Richterengel sind längst bereit, dich zu empfangen, und ich muss mich an das Gesetz und die Weisungen halten. Also muss ich dich jetzt den Richterengeln vorführen. Aber du sollst dich nicht ängstigen, ich bin bei dir."

Dies sagte sie ihm tröstend. Er brauche sich nicht zu ängstigen, und sie fügte hinzu, es würde ganz bestimmt nicht so schlimm werden, wie er glaubte. Denn seine Angst war überaus groß, so dass er noch verschiedentlich darum gebeten hatte, die Schwester möge doch noch etwas zuwarten, er wolle zuvor noch beten und sie solle ihn noch unterrichten, was er zu antworten hätte. Aber sie konnte ihm nicht weiter entgegenkommen und sprach:

"Lieber Bruder, ängstige dich nicht weiter. Du siehst ja, ich bin ein Engel des Himmels geworden, und ich werde nun für dich einstehen als deine Fürbitterin." Damit nahm sie den Bruder an der Hand und betrat mit ihm einen sehr einfachen Raum in diesem aufgeschlagenen Zelt, das halb wie ein Haus aussah. Einige Sitze waren vorhanden, gerade so viele, das jeder Platz fand. Und hier saßen die drei Engel Gottes. Es schien fast so, als hätten sie die Eintretenden gar nicht beachtet, denn sie unterhielten sich miteinander. Da aber trat das Engelwesen, die Schwester, vor die drei hohen Geschwister hin und sagte:

"Ich bin da und habe meinen einstigen leiblichen Bruder mitgebracht."

Sie stellte sich vor und sagte:

"Ich bin seine Fürbitterin."

Da nun seine Schwester hinter ihn getreten war und die Hände schützend auf seine Schultern hielt, bekam der Bruder ein etwas sicheres Gefühl. Ein Engel Gottes fragte sie:

"Wollt ihr euch nicht setzen?"

Doch der Fürbitteengel antwortete:

"Noch eine Weile wollen wir warten und uns dann setzen."

Denn dieses Engelwesen spürte, wie ihr Bruder zitterte, und dass sie ihn besser schützen konnte, wenn sie vor den drei Richterengeln aufrecht standen. Da sprach einer von diesen:

"So wollen auch wir uns erheben, wenn ihr vor uns zu stehen begehrt. Und einer ergriff das Wort und fragte, den Heimgekehrten:

"Was bringst du uns in die Ewigkeit?"

Er staunte über diese Frage und hatte keine Antwort dafür, er wusste nichts zu sagen und blickte hilfesuchend nach seiner Schwester. Aber schon sprach sie: '''Ja, mein Bruder hat im besonderen nichts mitgebracht, aber er ist guten Willens, wodurch er alles nachholen und gutmachen wird, was er in seinem irdischen Leben vernachlässigt hat. Ich werde für ihn einstehen und führen, dass es geschehen wird."

Darauf entgegnete ein Richterengel:

"Es ist lobenswert, was du vorhast hohe Schwester. Aber du weißt, dass man üblicherweise etwas Wertvolles von der irdischen Welt mitbringt. Wir freuen uns stets, wenn man uns in der Weise überrascht, denn auch die irdische Welt bringt geistigen Reichtum hervor, und davon möchten wir gerne etwas sehen. Es ist doch üblich so, dass man nach längerer Abwesenheit seinen Angehörigen ein Geschenk mitbringt, das sie erfreut. Wir wissen, dass es unter den Menschen so üblich ist, und bei uns in der Geisteswelt ist es auch üblich, dass man nach einer so langen Abwesenheit uns etwas Wertvolles mitbringt."

Zögernd fragte darauf der Heimgekehrte:

"Was ist es denn, was ich euch hätte bringen sollen?"

Und der Engel erwiderte:

"Die guten Werke! Hast du nichts von den guten Werken gehört, die man im menschlichen Leben verrichten muss, um das Himmelreich zu gewinnen?

Weißt du nichts davon?"

Und schon gab die hohe Schwester zur Antwort:

''Doch, er weiß es wohl, aber er hat damit gerechnet, dass ihm noch Zeit dafür bliebe, dass er das Versäumte noch nachholen könnte, er hat nicht mit dem plötzlichen Tod gerechnet. Erst mit der Reife kommt der Mensch zur Erkenntnis, was man für den Himmel tun muss. So war es auch bei meinem Bruder, und deshalb, liebe Geschwister, bitte ich euch, nachsichtig zu sein und Rücksicht zu nehmen auf ihn, denn er ist unerwartet frühzeitig und unverhofft von seiner Welt geschieden."

Auf diese Worte nickten sich die drei Engel Gottes wohlwollend lächelnd zu. Sie wussten, dass diese Schwester noch so viele gute Worte zur Verteidigung ihres leiblichen Bruders vorzubringen hätte, und sie sprachen mit einander übereinstimmend:

"Du sprichst schön und gut über deinen Bruder, aber du weißt doch:

Was im Erdenleben vernachlässigt worden ist, muss, soweit es möglich ist, in der Gotteswelt nachgeholt werden. Wie stellst du dir das vor, wie könnten wir einen solchen Bruder in unsere Reihen aufnehmen, der nichts von guten Werken weiß?"

Doch die hohe Schwester fiel ihnen gleich wieder ins Wort:

"Ich werde es ihm beibringen, was gute Werke sind, ich werde ihn durch solche führen. Ich versichere euch, dass er sie tun wird, dass er, was er im menschlichen Leben versäumt hat, hier mit seinem guten Willen nachholen wird."

So wurde lange hin und her geredet, und der Bruder wurde allmählich doch etwas ruhiger. Er hatte nicht mehr solche Angst und hörte auf zu zittern. Denn jetzt spürte er die einflussreiche Stellung seiner Schwester, und er sah auch, wie diese drei gestrengen Engel liebenswürdig wurden und sich zulächelten, als wollten sie sagen:

"Wir können doch gegen die Einwände dieser Schwester nichts vorbringen." Dann sagte einer:

"Ist es nicht besser, wir setzen uns gleich alle zusammen, um über seine Zukunft und seinen guten Willen zu reden?"

Der Bruder und die gute Schwester waren schnell dabei. Jetzt brauchte sie ihre Hände nicht mehr schützend auf seine Schultern zu legen, jetzt konnte man erleichtert über seine Zukunft sprechen. Die hohe Schwester hatte dann von der Zukunft gesprochen, dass sie bereit sei, ihren Bruder zu unterrichten, ihn durch die Läuterung zu führen und zu dem zu machen, was eigentlich von ihm verlangt würde. Sie wollte also die Führung ihres Bruders übernehmen. Doch einer der drei Richterengel wandte ein:

"Liebe Schwester, deine Aufgaben sind schon so vielseitig, und wir glauben, dass es ratsam wäre, du würdest dich deinen bisherigen Aufgaben weiter widmen. Du könntest dich gelegentlich nach deinem Bruder umsehen."

Sie aber sprach, als Fürbitteengel sei sie für ihren Bruder eingestanden. Sie betrachte es auch für eine ihrer Aufgaben, ihren leiblichen Bruder durch die erste Zeit hindurch zu führen, denn er könnte sich vielleicht in der Geisteswelt sonst nicht zurechtfinden und sein Aufstieg würde dadurch behindert. Sie fügte hinzu, dass ihr mehr wie genug Zeit für den Bruder bleibe. Da hatten die drei Engel nichts mehr einzuwenden. Doch bevor sie sich verabschiedeten, wünschten sie der hohen Schwester noch, guten Erfolg in der Führung ihres Bruders, und sie sagten:

"Wir werden uns später erkundigen, wie weit du mit ihm gekommen bist."

So hatte man sich gegenseitig verabschiedet. Jetzt war der Heimgekehrte hocherfreut und alle Angst war plötzlich von ihm genommen. Er wusste nicht, wie er seiner Schwester danken sollte. Nun aber standen beide immer noch mitten auf diesem weiten Felde, noch war kein Ende dieser Öde abzusehen.

"Wo soll ich hier denn wohnen"? erkundigte er sich da, "oder kann ich in meine irdische Wohnung zu meinen Angehörigen zurückkehren, denn sie haben es sehr nötig, dass man ihnen beisteht?"

Und er bat weiter:

"Komm du doch mit, wir können gemeinsam im Hause meiner Familie wohnen."

"Nein, das geht nicht", erwiderte sie, "wir werden wohl sehr oft bei den Deinen sein, ohne bei ihnen zu wohnen. Bis jetzt bin ich immer wieder bei ihnen gewesen, und nun wollen wir dann zu zweit gehen. Aber vorerst müssen wir deine Wohnung suchen."

Endlich nahm die Einöde ein Ende, und es ging gar nicht mehr so lange, bis sie in ein geistiges Dorf kamen wo sie vielen Geistgeschwistern begegneten, die alle so nett waren und sich darüber freuten, wenn jemand dazu kam, um auch in ihrem Dorfe zu leben. Sie gingen beide von Haus zu Haus, und die Schwester erkundigte sich, wo noch ein freier Platz für ihren Bruder sei. Doch sie brauchte nicht lange zu suchen, denn schon kam man ihr entgegen und begrüßte sie. Sie war keine Fremde in diesem Dorf, denn schon manche Seele hatte sie in dieser Sphäre besucht und auch selbst eingeführt und ihnen Trost und Zuspruch gegeben. Nun kam sie mit ihrem leiblichen Bruder. Sie hatte es den anderen auch schon längst verkündet, wenn eines ihrer Angehörigen unerwartet das Erdreich verlassen müsste, würde sie ihn hier her bringen, denn sie hatte die Aufsicht über dieses geistige Dorf. Sie war der führende Engel dieser kleinen Sphäre. Doch als Engelwesen beschäftigte sie sich mit allen Bewohnern dieses kleinen Dorfes. Es waren alles Seelen, die im Aufstieg begriffen waren. Vieles musste da noch gut gemacht werden, wobei auch alle unterrichtet wurden. Für die notwendigen Helfer war die himmlische Schwester zuständig, denn sie war das führende Wesen in diesem kleinen Dorf, und hier durfte sie nun ihren einstigen Bruder mit unterrichten und führen. Es war ihr eine überaus große Freude, dass ihr dieses gestattet wurde. Sie wusste wohl um ihr Ansehen in der Himmelswelt und um das Recht, das man ihr zustand, denn sie selbst war ja von Engeln des Himmels erzogen, unterrichtet und belehrt worden. Sie selbst konnte daher auch nur Liebe und Verständnis geben, wie sie solches bei den Liebesengeln empfangen hatte, bei denen sie aufgewachsen war. So konnte sie nur wieder schenken, was man ihr gegeben und was die Tiefen ihres ganzen seelischen Gemütes erfasst hatte. Sie stand allen überaus wohlwollend ratend bei, achtete aber wohl darauf, dass jeder seine Arbeit tat, dass jeder sich um seinen Aufstieg bemühte. Doch sie alle, die dieses Dorf bewohnten, waren sich einig und sagten, welch ein Glück sie hätten unter einer solch liebevollen Führung den Höhen entgegengehen zu dürfen.

Nun, diese himmlische Schwester wollte ja ihren Bruder auch in sein irdisches Haus zu Frau und Kindern begleiten und ihn dafür auch speziell vorbereiten, denn er sollte den Seinen beistehen dürfen. Sie klärte ihn darüber auf, wie dies anzufangen sei und sagte:

"Am besten eignet sich die Zeit, wenn die Deinen schlafen. Denn wenn der Mensch schläft, kann sich sein Geist vom Leibe lösen und hier bietet sich uns die Gelegenheit, sich mit ihnen zu unterhalten. Wir geben ihnen Ratschläge und Hinweise. Doch können wir ihnen nicht alle seine Wünsche erfüllen. Wir können ihnen wohl im täglichen Leben beistehen, aber deren und unsere Wünsche gehen oftmals weit auseinander. Während der Menschengeist an seinen irdischen Leib und an seine Welt gebunden ist, möchte er sein ganzes Interesse dieser irdischen Welt schenken. Die geistigen Interessen kommen meistens hintennach. Nur wenn es sich um Menschen handelt, die in der Tiefe der Seele einen festen Glauben an Gott, an seine Gesetze und seine Gerechtigkeit haben, dann ist es eher möglich, mit ihnen über reingeistige Dinge zu reden. Sonst richtet sich ihr Denken immer wieder auf das Menschliche aus, mit dem sie mit allen Fasern verbunden sind. Hat einer dann doch diesen Glauben, diese geistige Verbundenheit, so sind die Möglichkeiten eher vorhanden, ihn im Reiche des Geistes zu unterrichten und ihm all diesen Reichtum zuzuführen."

So hatte die himmlische Schwester ihren Bruder unterrichtet. Dann konnten sie zum ersten Mal miteinander mit dem Geiste seiner Frau in Verbindung treten und einander in Liebe und Freude begrüßen. Hier herrschte keine Trauer, wie sie bei Menschen üblich ist, die nicht glauben wollen oder können, dass es diese Verbindung über den irdischen Tod hinaus gibt. Nun konnte man von Geist zu Geist über die Zukunft miteinander reden. Der Heimgegangene konnte seiner Frau im Geiste ausrichten, dass man ihr jederzeit beistehen möchte, wenn sie sich und ihre Kinder auf den Willen Gottes ausrichten würden. So führte man Gespräche in erster Linie über die Zukunft, aber alles war auf das geistige Leben ausgerichtet. Der geistige Trost sollte aber auch die Trauer dieser Frau überwinden helfen, und allein schon die Gewissheit, dass man weiterlebt; dass man auf die Hilfe lieber Verstorbener rechnen darf und dass man sich wieder begegnet. Diese Gewissheit, wenn sie ins Bewusstsein dringen kann, gibt den Hinterbliebenen so viel Kraft, dass sie die Trauer überwinden können, dass sie in ein geistiges Verhältnis mit ihren Abgeschiedenen kommen können, soweit dies gestattet ist. So führten sie viele Gespräche miteinander, denn die hohe Schwester geleitete ihren Bruder zeitweise immer wieder zu seinen Hinterbliebenen. Er konnte miterleben, wie die geistigen Wunden geheilt wurden und das Leben weiterging, und wie seine Kinder heranwuchsen. Er freute sich darüber, dass er selbst manchmal in ihr Leben eingreifen und ihnen beistehen durfte. Aber all das sollte nicht seine alleinige Aufgabe sein. Jetzt sprach seine himmlische Schwester:

"Du musst in die Reihen der großen Geistfamilie eintreten, denn Geister des Himmels sind bemüht, den Heilsplan zu fördern, ihn immer mehr zu erfüllen."

So musste er erkennen, wie notwendig es für seinen eigenen Aufstieg war, dass er in diese große Familie der heiligen Geister eintrat. Das heißt, dass er sich den Anweisungen der führenden Engel des Himmels fügte. Er sollte weitere Aufgaben erfüllen, in dem er mit anderen guten Geistern den Aufgaben nachging, die in der irdischen Welt warteten, und die bewältigt werden mussten. Er musste auch erkennen lernen, dass es nicht nur eine gute Geisterwelt gibt, sondern auch eine Welt der Unseligen, ein Reich des Todes, wovon ich noch später sprechen werde. Und immer wieder wurde ihm erklärt, welche Bedeutung die Bezeichnung Totenreich hat, dass es sich dabei um die düstere Welt, der von Gott Getrennten handelt. Er sollte sich auch zum Kampf gegen dieses Totenreich stellen. Er sollte eine Lücke in den Reihen der guten Geisterwelt füllen.

Jetzt hatte er also seinen Beitrag an die große Arbeit in der großen Geisterfamilie Gottes zu leisten. Auch durfte er sich freuen, weil er einige Male mit spielenden, singenden Engeln ziehen durfte, die unter den Menschen weilten, um sie zu beglücken. Martin war es erlaubt, mit diesen Scharen musizierender Wesen dabei zu sein, und sich mit ihnen zu freuen. Und er durfte miterleben, wie die Menschen in der Nähe dieser spielenden und musizierenden Geister glücklich wurden, ohne dass sie wussten, warum. Wohl konnte ihr Geist sehen und hören, was sich um sie herum abspielte, was musiziert und gesungen wurde. Der Menschengeist kann die herrlichen, frohlockenden Wesen sehen, die hernieder gestiegen sind die Menschengeister zu erfreuen. Das also durfte er nebst seiner Arbeit, die er gutwillig leistete, auch miterleben.

Die himmlische Schwester führte dann schließlich Eltern und Bruder zusammen, denn sie sollten sich gemeinsam freuen und ihren weiteren Aufstieg begehen.

Also hatte diese so frühzeitig in die Gotteswelt zurückgekehrte Schwester viele wunderbare Möglichkeiten, ihre Lieben zu führen. Sie war eine wirklich gute Fürbitterin, ein Geist der Liebe, vor dem auch die strengen Engel des Himmels zurücktreten und nachgeben.

Denn diese Fürbitteengel gehören zu den Heiligen des Himmels, die sich oft in der Nähe Gottes und Christi aufhalten und sich jeweils immer wieder von jener großen Liebe neu inspirieren lassen und sodann wieder ausgehen, um zu helfen, um heimzuführen im Namen Gottes und im Namen des Erlösers, Jesus Christus.

2. Fallbeispiel

Die meisten Menschen, vor allem wenn man noch jung ist, sind nicht darauf vorbereitet, dass sie plötzlich und unerwartet aus dem Leben gerissen werden. Das sieht man mal wieder an der nachfolgenden medialen Durchgabe, nur dass dieser Mensch mehr mit Gott verbunden war, und durch sein schnelles Ableben in ein geistiges Sanatorium zur Genesung geführt wurde.

Geist Gottes: Im folgenden Fallbeispiel kommt ein Heimgekehrter zu Wort:

Ich bin Günter, ich will nur kurz über mein zurückgelegtes Leben erzählen. Ich lebte mit Frau und Kindern samt den Eltern zusammen, denn ich musste auch für meine Eltern sorgen. Ich tat es gerne, denn ich liebte meine Eltern über alles. Wir lebten in einem schönen, harmonischen Verhältnis zusammen. Ich habe jeweils die Fremden auf die Berge geführt, und einmal war ich ganz allein auf den Mont Blanc gestiegen, und von diesem zu Tode gestürzt.

Nun möchte ich von meinem Leben im Reiche Gottes erzählen. Das erste, was ich nach meinem Sturze hörte waren die Worte:

"Er ist tot, wir müssen uns seiner annehmen."

Das waren die Worte, die ich zuerst aufgenommen habe:

"Er ist tot!"

Ich überlegte: Bin ich denn wirklich tot? Wieso kann ich denn solches hören? Es war mir noch nicht klar, in welcher Weise das Leben nach dem Tode weitergehen sollte. Auch fühlte ich mich noch benommen. Auf einmal strich jemand mit einer Hand über meine Stirn und Augen, und sagte:

"Günter, kennst du mich denn nicht wieder? Ich bin doch der Detlef!"

Es war mir, als würde ich aus einem tiefen Schlaf erwachen. Ja, jetzt sah ich ihn, diesen Detlef. Aber ich war einfach zu müde, um zu denken und zu reden. Dann aber sprach Detlef weiter:

"Ich bleibe jetzt bei dir, und werde dich führen und begleiten, denn du weißt, dass du jetzt Abschied vom irdischen Reich genommen hast, und das Leben geht nun im Reiche Gottes weiter. Schau mich an, Günter, du erkennst mich doch?"

Während er sprach, strich er mit der Hand über meine Stirn, und dann war es mir plötzlich klar, wahrhaftig, Detlef stand neben mir, und so rief ich aus:

"Was! Du bist auch da!" Ach ja, ich entsann mich wieder, er war ja vor mir gestorben. Da schüttelte er mich und sagte erfreut:

" Natürlich, und auch die anderen sind da, sowie dein Großvater, du wirst ihn bald sehen und noch viele, die du auch kennst. Warte nur, du wirst ihnen begegnen. Stütze dich indes auf meinen Arm, ich führe dich."

Zuerst betrachtete ich mich und dachte:

"Habe ich denn nicht Arme, Beine und Rückgrat gebrochen?

Ich bin doch ausgerutscht und abgestürzt, das war mir klar, aber kann ich denn noch wahrhaftig gerade stehen?"

Dies dachte ich mir nur, aber Detlef sah meine Gedanken und sagte:

"Ach, dein geistiger Leib ist doch ganz gesund! Du hast weder deine Beine, noch die Hände oder den Rücken gebrochen. Ohne deinen irdischen Leib bist du ganz gesund!"

Dann schaute ich mich um, und es kam mir vor, als würde ich weggetragen. Ich schaute auf meine Füße, und ich fühlte, als würde sich der Boden unter meinen Füßen bewegen. Daraufhin machte ich Gehbewegungen, aber die waren ja nicht so schnell, wie der Boden unter meinen Füßen entfloh. So führte der Detlef mich in die neue Welt hinein, wobei er sagte:

"Schau einmal nach rechts!"

Da sah ich drei schön gekleidete, vornehm ausschauende Gestalten. Ich kannte sie nicht, und so fragte ich ihn:

"Wer sind die? Ich kenne sie nicht."

"Ja natürlich, es sind viele hier, die du nicht kennst", antwortete er, "weißt du, diese kommen noch mit dir ins Gespräch!"

Ich fragte ihn:

"Muss ich Angst haben vor ihnen?"

"Du brauchst sie nicht zu fürchten", gab er zurück, "aber sie werden noch Gericht über dich halten, wie alle hier von ihnen gerichtet wurden, denn es sind Richterengel.

Komm, begrüße sie!"

Ja, auf seine Veranlassung hin, getraute ich mich, sie zu begrüßen. Ich hielt ihnen auch meine Hand zum Gruß hin, und sie nahmen sie entgegen. Aber ihr Antlitz blieb unbeweglich. Sie standen da wie Säulen und sprachen kein Wort, diese schönen Wesen.

Ich schaute nach allen Seiten, denn ich vernahm verschiedene Stimmen, und eine rief:

"Führt ihn doch gleich in die Klinik! Ich kenne das, es ist nicht gut, wenn man Seelen, die eines gewaltsamen Todes gestorben sind nicht unverzüglich dort hin bringt."

Nun fragte ich Detlef:

"Was soll ich denn nur in einer Klinik, wo es mir doch gut geht? Ich habe mir ja keine Gliedmaßen gebrochen."

"Oh doch!", sagte auch Detlef, "es ist wohl besser für dich."

Detlef wandte sich inzwischen etwas von mir ab und wechselte einige Worte mit einem dieser drei Richterengel. Aber ich konnte seine Worte nicht verstehen. Er aber wollte sich bei ihnen nur vergewissern, ob ich in die Klinik gehöre oder nicht. Darauf gaben auch die drei ihre Zustimmung. So ließ ich alles mit mir geschehen. Ich war ja fremd, und eine völlig neue Welt hatte sich plötzlich für mich aufgetan. Man führte mich weiter, und sehr schnell waren wir bei diesem Hospital angelangt. Dieses hatte ich mir aber anders vorgestellt, es sah gar nicht da nach aus. Ich dachte, es müsse so aussehen wie auf Erden. Sondern es war ein prachtvolles, längliches Gebäude mit vielen Säulen. Ich erblickte einen schönen, langen Gang, zu dessen beiden Seiten herrliche Blumenbeete waren. Ich dachte, das kann doch keine Klinik sein. Seine Fenster leuchteten ja in den herrlichsten Farben.

"Na", dachte ich, "wenn die zu dem hier Hospital sagen, habe ich eben das Verständnis nicht dafür."

Aber ich war ja bereit zu sehen und zu erleben, was es da alles für Überraschungen gab. Nun kamen auch diese drei Richterengel herbei, vor denen ich mich im Stillen doch gefürchtet hatte. Jetzt richteten sie zum ersten Mal ein Wort an mich, als sie das große Tor des Hauses öffneten:

"Tritt ein in dieses Haus und erhole dich!"

Kaum hatte ich einige Schritte in den prachtvollen Garten gemacht, kamen eilends andere Wesen auf mich zu und erkundigten sich, ob sie mir etwas abnehmen könnten, irgendwelches Gepäck oder überflüssige Kleider. Erstaunt dachte ich mir, was ich denn für Gepäck haben sollte?

Denn wenn man ins Jenseits kommt, hätte man doch sicher kein Gepäck bei sich! Ich wusste noch nicht, was sie damit meinten. Ich hatte ja gerade nur das, was an meinem geistigen Leibe hing, und weiter nichts. Was wollten denn die von mir? Darauf sagte Detlef:

"Du wirst später schon die Aufklärung finden, kümmere dich jetzt nicht darum."

Allein, als er diese Worte sagte, kam wieder jemand auf mich zu. Ich hatte noch gar nicht die Möglichkeit gehabt, ins Haus einzutreten. Ich wurde sozusagen dauernd bestürmt, und schon brachte man mir zu meiner Verwunderung gar etwas zu trinken mit den Worten:

"Bruder, du wirst bestimmt hungrig oder durstig sein. Komm, wir bringen dir eine Erfrischung."

Detlef nickte mir zu:

"Nimm nur davon, es tut dir gut!"

"Was", dachte ich mir, "hier im Reiche Gottes wird auch gegessen und getrunken?"

Das hatte ich mir doch anders vorgestellt. Aber ich nahm das Getränk dankbar entgegen. Es war etwas herb, aber ich fand es gut und hatte das Gefühl, es würde mich stärken und aufmuntern. Denn nach und nach hatte ich mir doch noch andere Gedanken gemacht:

"So schnell bin ich jetzt ins Reich Gottes eingegangen, und wie wird man wohl über mich urteilen? Ich hatte immer noch eine heimliche Furcht vor diesen drei vornehmen Gestalten hinter mir. Denn ich war überzeugt, die wissen ja alles aus meinem Leben, ich kann ihnen nichts vormachen, sie wissen über alle meine Fehler Bescheid. So wurde ich etwas von Angst geplagt, aber Detlef munterte mich auf:

"Sei doch unbesorgt, es geht alles gut, es geht alles gut! Du warst ja schließlich ein guter Mensch, sorge dich doch nicht!"

"Ja, das sagst du, Detlef, aber wie geht es meinen Angehörigen, die auf Erden zurückgeblieben sind? Wo nehmen sie jetzt ihr Brot her? Und was wird aus meinen alten Eltern?"

Ja, ich machte mir plötzlich große Sorgen um sie. Aber Detlef sprach:

"Komm jetzt, komm! Geh weiter!" und man führte mich im Hause herum, durch schöne Hallen. Noch wusste ich nicht, wie diese benutzt wurden. Aber dann gelangten wir in eine Kammer, die ganz von Licht durchflutet war. Hier befanden sich mehrere Liegestätten, worauf bereits drei Wesen schliefen, und neben ihnen wachte jemand. Detlef sagte:

"Siehst du die vierte, noch unbesetzte Liegestätte? Da kannst du dich hinlegen."

Ich sah wieder hinter mich, ob etwa die drei vornehmen Gestalten mir auch hierher nachgefolgt waren, und sie waren wahrhaftig auch hinter mir her. Das wurde für mich immer unheimlicher, weil sie nie mit mir sprachen. Es wäre mir lieber gewesen, sie hätten mir gleich gesagt:

"Günter, das und das hast du falsch gemacht, und Gott wird dich dafür bestrafen."

Aber dieses ewige Schweigen machte mich unsicher und ließ mich nichts Gutes ahnen. Doch Detlef tröstete mich:

"Ich bleibe jetzt bei dir, und so wie man bei diesen dreien Wache hält, werde ich bei dir wachen."

Du kennst mich doch!"

"Ach ja", sagte ich, "du warst ja auch immer ein guter Kerl." Ich legte mich dann hin, worauf einer nach dem anderen, dieser drei Richterengel, herzu trat. Jeder für sich nahm meine Hände, faltete sie und betete mit mir. Ich lauschte ihren wunderschönen Worten. Es entströmte ihrem Gebet, ihrer Fürbitte für mich eine solch angenehme Wärme, dass ich mich später nur danach sehnte, wieder von diesen Engeln im Gebet begleitet zu werden. Schon hatte der letzte mit mir gebetet, und es wurde mir so wonnig zumute. Alle Angst ging von mir weg. Keine Sorgen drückten mich mehr. Wohl dachte ich an meine Lieben, die ich auf Erden zurücklassen musste, und ich wusste, dass sie um mich weinten. Aber die Engel versprachen mir, für sie zu sorgen. Sie würden sie besuchen, sagten sie mir bei ihrem Abschiedsgruß, sie würden dafür besorgt sein, dass sie ihr tägliches Brot hätten, ich aber sollte mich jetzt ausruhen. So war ich bereit, mich ganz der Ruhe hinzugeben. Es wurde mir klar: das waren Geister Gottes, Engel Gottes. Sie hatten mit mir gebetet. So konnte es mir nicht mehr schlecht gehen. Ich hatte Vertrauen zu ihnen gefasst; denn ihr Gesicht sah nicht mehr streng aus, ihr Antlitz war nun voller Liebe und Güte. Ich hatte das sichere Gefühl, ich könnte ganz unbesorgt sein, und da sagte Detlef zu mir:

"Jetzt versuchst du zu schlafen, aber zuvor bedarfst du noch eines Getränks."

Darauf brachte man mir noch einmal etwas zu trinken, aber es war etwas ganz anderes als vorher.

Jetzt schmeckte es eher bitter, aber Detlef sagte:

"Es ist gut, wenn du davon trinkst, so wirst du wunderbar schlafen. Und wenn dieses Getränk nicht genügen sollte, wird dir noch etwas anderes gegeben. Aber du musst jetzt schlafen, Günter, du musst! So kannst du dich erholen. Ich wache bei dir, und die Engel werden auch wieder nach dir schauen."

Oh, ich hatte bereits das Gefühl, dass ich gut schlafen könnte, denn nach diesem etwas bitteren Getränk überkam mich eine wohlige Müdigkeit. Wie lange ich dann geschlafen hatte, wusste ich nicht. Detlef hatte mich wieder aufgeweckt und mir gesagt:

"Nun ist es genug, du hast gut und lange geschlafen."

Als ich mich umblickte, war ich ganz allein mit Detlef, die drei anderen, die bei meinem Eintritt schliefen, waren weg, ihre Liegestätten leer. Detlef erklärte mir: "Bald werden wieder andere kommen und diese Plätze einnehmen, weil auch sie vorerst der Ruhe bedürfen."

Und als ich wissen wollte, warum ich denn zuerst schlafen musste, sagte er: "Weißt du, solch ein plötzlicher Abgang vom Erdenleben hinterlässt meisten immer etwas in der Seele.

Plötzlich macht man sich Gewissensbisse, man macht sich Sorgen um die Hinterbliebenen. Man kann aus lauter Sorgen und Ängsten hier die Aufgaben nicht erfüllen, die einem auferlegt werden, und man wird zu oft und zu stark von den Tränen der Hinterbliebenen zurückgezogen. Nach dem Seelenschlaf aber ist diese Zeit verstrichen. Sie haben um dich geweint, und allmählich haben sie sich gefangen und ihren Weg wieder gefunden. Wenn es dann soweit ist, wird man nicht mehr so von den Tränen und der Trauer der Zurückgebliebenen zu ihnen hingezogen, und dann kann man in unserer Welt besser seinen neuen Aufgaben nachgehen und sie erfüllen."

"Aber ich darf doch bestimmt erfahren, wie es den Meinen ergeht?" fragte ich. "Sie haben die Ruhe und ihren Weg wieder gefunden", suchte mich Detlef zu beruhigen, "man hat es dir versprochen, und die drei Engel haben dafür gesorgt, dass all die Deinen auch weiterhin ihr Brot bekamen, und dass auch wieder etwas Sonnenschein in ihr Haus kam. Bei Gelegenheit werden wir dich einmal zu ihnen führen, doch jetzt sei unbekümmert und versuche deine Aufgabe im geistigen Reiche zu erfüllen."

Nun wollte ich wissen, welche Aufgaben denn auf mich warteten, und ich wollte auch wissen, ob man dieses Gebäude nur deshalb als Hospital bezeichnete, weil man darin als Neuankommender eine Schlafenszeit zu verbringen hat?

"Ja", antwortete mein Freund, "aber weißt du, bei dir genügte nur das eine Getränk. Das ist aber nicht bei allen so. Viele trinken davon und können trotzdem nicht schlafen. Noch sind sie voller Ängste und Besorgnis um ihre Hinterbliebenen. Noch können sie sich nicht damit abfinden, im Reiche Gottes und ohne sie zu sein. Dann sind diese Helfer notwendig, die in dieser Klinik dienen; es sind ja auch Ärzte hier. "

"Ärzte? ", wiederholte ich verwundert, "wofür braucht man denn Ärzte im Reiche Gottes?"

"Gerade für jene", belehrte mich mein Freund, "die eines plötzlichen Todes gestorben sind. Sie müssen helfen, dass sich solche Seelen zurechtfinden, und das ist keine Selbstverständlichkeit. Es kommt darauf an, in welchem Verhältnis man zu Lebzeiten mit Gott und seiner Welt gestanden ist. Ob es ein Vertrauensverhältnis war, oder ob man von Gott nichts wissen wollte."

"Was geschieht dann mit einem, der aus lauter Sorgen und Ängsten nicht schlafen kann?", wollte ich wissen.

Und mein Detlef erklärte es mir:

"Diese Ärzte sind dafür ausgebildet. Das, was sie an dir tun können, könnte ich dir nicht erweisen. Ein geistiger Arzt ist ein Engel Gottes, der wieder seine Helfer hat. Sie würden dich mit sanfter Gewalt in einen Schlaf versetzen. "

"Mit sanfter Gewalt ? Wie geht das?", wollte ich wissen, und Detlef sprach:

"Es gibt noch ganz andere Dinge bei uns, die zur Verfügung jener stehen, die nicht zu beruhigen sind, aber die es wert sind, dass man diesen Dienst an ihnen leistet. Wir verfügen auch über Mittel wie die Menschen, um ein Wesen in Narkose zu versetzen. Man hat Ähnliches im geistigen Reiche, um, wo es Not tut, diesen geistigen Schlaf hervorzubringen, wo einer unbedingt zu ruhen hat. Engel Gottes werden überdies, wo es notwendig ist, die Stirn des Schlafenden mit feinstem geistigem Öl bestreichen, oder sie werden seine Hände mit geistigem Balsam einreiben.

Weißt du, hier im Himmelreich steht jeder für den anderen ein. Man muss einander dienen und gemeinsam aufwärts schreiten, Gott entgegen, Stufe für Stufe. Aber das kann nur derjenige, der in seinem Innersten harmonisch ist. Wenn man diese Ausgeglichenheit hat, diesen inneren Frieden, dieses einzige Verlangen nach Gott und nach Christus, um ihnen zu dienen, für sie zu wirken und im vollsten Vertrauen zu ihnen zu sein. In dieser Verfassung muss man sein können, dann geht es immer schneller den Höhen zu.

Und weiter erklärte er mir:

"Je erdgebundener man noch ist, desto weiter entfernt ist man von Gott, und je geringer hat man die Möglichkeit, in seinen Dienst treten zu können und steht im Dienste des Niederen, und man hilft sich nicht. Man muss in den Dienst Gottes treten, in seine große Familie, und in die Gemeinschaft mit Jesus Christus."

Ja, ich hörte staunend zu und hatte das Gefühl, als müsste man mir noch unendlich viel erklären, bis ich das alles begreifen könnte. Dann hatte sich einer der drei Engel an mich gewandt mit den Worten:

"Günter, steh auf und verlasse nun dieses Haus, dein Freund wird dich führen."

Da bedankte ich mich bei allen und hatte das Gefühl, allen zu Dank verpflichtet zu sein, die ich sah. Und indem ich meine Kammer verließ, kamen schon wieder andere hinein, und ich konnte noch sehen, wie meine Liegestätte wieder besetzt wurde. Doch derjenige, der sich da niederließ, war voller Trauer und weinte. Er konnte es nicht fassen, nun fern von seiner Familie zu sein, alles zurückgelassen zu haben, was ihm lieb und teuer war. Ich durfte aber auch noch erkennen, wie ein liebevolles Wesen sich seiner annahm, ihn tröstete, bis auch über diesen jäh Verstorbenen der erlösende Schlaf kam.

Nun war es mir ja klar geworden, diese Ruhe, diese herrliche Atmosphäre konnte wohl nur in diesem Hause gefunden werden, denn ich erinnerte mich noch an den Weg, den ich gegangen war. Da war doch schon eine ordentliche Betriebsamkeit auf meinem Wege zum Hospital, denn von allen Seiten vernahm ich Zurufe, auch war da sonst ein emsiges Treiben zu sehen. Doch nun sollte ich ja einer Aufgabe zugeführt werden, doch Detlef lud mich zuerst in sein Haus ein. Da wollte ich wissen, was er denn überhaupt hier tue. Ich hatte doch gar keine Vorstellung vom Leben in dieser Geisteswelt. Da klärte er mich auf, das Leben hier sei genau so vielseitig, wie dasjenige der Menschen auf Erden. Aber ich wollte ja wissen, was seine Betätigung war. Er sagte:

"Ja siehe, ich möchte dir erklären, dass man mich von meiner eigentlichen Arbeit zu deinem Empfang weggeholt hat. Du weißt, zu Lebzeiten habe ich als Nebenverdienst viel geschnitzt. Hier im geistigen Reiche habe ich auch Gelegenheit dazu, aber hier schnitze ich nicht Holz, sondern mir stehen dafür geistige Steine zur Verfügung. Ich kann diese behauen und formen. Ich habe dafür meine Lehrer. Diese Tätigkeit liegt mir, du weißt es ja."

Ich konnte nur staunen, dann fragte ich:

"Was wird man wohl für mich ausgedacht haben?"

"Du hast wohl die Wahl " sagte Detlef, "wie du dich beschäftigen möchtest. Vielleicht in ähnlicher Art? Oder vielleicht möchtest du dich ganz in den Dienst des Nächsten stellen?

Dann zeigte er mir ein großes Steingebilde, woraus ich noch nicht erkennen konnte, was daraus entstehen sollte. Dann sind diese drei Wesen, vor denen du solche Angst hattest, zu mir gekommen und haben mir gesagt:

"Bereite dich vor, es kommt ein Freund von dir."

Ich wusste aber noch nicht wer. Da habe ich meine Arbeit gleich unterbrochen und hielt mich bereit, dass man mich jederzeit holen konnte. Wann es sein würde, hat man mir nicht genau erklären können. Endlich hatten mich die drei Engel weggeholt, und sie führten mich dir entgegen in die Berge bis zu deinem Hause, das du dort bewohntest. Dann hatten wir dich in die Berge begleitet, den ganzen steilen Weg hinauf, und wir waren schon bereit, dich zu empfangen, dich nach deinem Absturz vom irdischen Leibe zu lösen und mit uns zu nehmen in unsere geistige Welt hinein."

Da wollte ich wissen, ob sie meinen Todessturz denn nicht hätten verhindern können?

"Nein", sprach er, "es war Bestimmung, wir durften es nicht verhindern. Wir wussten, dass du diesen Weg zu gehen beabsichtigtest und ihn auch gehen würdest. So waren wir einfach gekommen und bereit, dich aufzunehmen und ins geistige Leben hineinzuführen."

Also war es so für mich bestimmt, dass ich die Erde schon verlassen musste. Nun, ich hatte mich eigentlich darüber nicht mehr zu beklagen. Der Trennungsschmerz war in mir ausgeheilt und ich wusste meine Hinterbliebenen in guter Obhut. Mich hatte man behutsam empfangen und man hatte mir eine liebevolle Aufnahme bereitet. So hatte ich mich nun entschlossen, auch so zu wirken wie mein Freund Detlef. Ich wollte Dienst an Anderen in der geistigen Welt vollbringen, oder vielleicht auch Dienst an einen Menschen, wenn ich die Zustimmung der höheren Engel bekäme. Ich kam deshalb ins Gespräch mit den Dreien; denn sie waren sozusagen für mich führende Geister Gottes. Diese hatten mir dann vorgeschlagen, ich könnte jeweils zu jenen Menschen hingehen, die krank und bettlägerig wären, oder mich jener annehmen, die ihre letzten Stunden auf Erden verbrächten. Da könnte ich mich neben sie setzen und mit ihrem Geist um Gottes Gnade und Barmherzigkeit beten. Ich sollte mit diesen beten, wie sie mit mir gebetet hatten, als ich in der geistigen Welt auf dem Ruhebett lag. Ja, das war für mich eine Wonne und Wohltat gewesen. So hatte ich mich dazu entschlossen, mit sterbenden Menschen zu beten, wenn es ans sterben ging. Ich wollte allein aus eigener Kraft für sie beten. Ich wollte die Verbindung mit dem Geist von Sterbenden aufnehmen, so wie es sich ergab. Ich wollte auch, wenn es mir erlaubt würde, bereitstehen, wenn jemand eines plötzlichen Todes sterben sollte wie ich. Dann wollte ich ihn führen. Ich hatte auch den Wunsch, Menschen in ihrem Alltag begleiten zu dürfen, sie auf den rechten Weg führen und auf das höhere Leben hinzuweisen. Ich wollte versuchen, den Kontakt mit dem sich noch im irdischen Leibe befindlichen Geist aufzunehmen und es ihm beibringen:

"Bald stehen wir Hand in Hand miteinander im Reiche Gottes."

Man hatte mir die Erlaubnis zu diesem Dienst am Nächsten gegeben. Und so erfülle ich seither meine Aufgabe in dieser Weise. Sie ist ja so vielseitig. Das eine Mal finde ich meinen Platz bei einem einsamen Menschen. Ich bete im Namen des Erlösers zu Gott um Gnade für ihn, er möge ihn aufnehmen und ihm vergeben. Je nachdem versuche ich auch mit dem Geist des Menschen ins Gespräch zu kommen, ihn auf die letzten Stunden seines Lebens hinzuweisen und mit ihm zu beten. So fand und finde ich immer viele Möglichkeiten, meinen Dienst zu erfüllen. Es macht mich glücklich. Und so stehe ich in der Ordnung Gottes und erfülle meinen Dienst am Nächsten. So wie man mich geführt hat, wie man mir gnädig und barmherzig war, will auch ich für die anderen bitten und sie führen.

Doch eines möchte ich noch verraten, manchmal ist meine Aufgabe doch etwas hart. Denn manchmal hat ein Mensch kein gottgefälliges Leben hinter sich. Dann werde ich auf seine Läuterung aufmerksam gemacht, auf die Bedrängnis, die auf ihn wartet. Aber durch mein Gebet, durch meine Aufopferung, ist es mir möglich, ihn zu führen, ihm Tröster zu sein an seinem Ort der Bedrängnis, ihn immer wieder auf die Liebe, Barmherzigkeit und Gnade Gottes aufmerksam zu machen, die auch ihn dereinst erfassen wird. So erfülle ich meine Aufgabe, und es ist eben so, die Menschen auf Erden hängen an ihrem Leben, an ihrer Umwelt, an all dem, was sie vielleicht selbst geschaffen haben. Sie wollen sich nicht trennen von dieser irdischen Welt. Sie möchten immer nur Mensch sein. Erst wenn sie alt geworden und der Körper ihnen beschwerlich wird, werden sie anders gestimmt. Dann sind sie bereit, die Erde zu verlassen. Aber es geht lange, bis es soweit ist. Jene, die in der Blüte ihres Lebens stehen, denen es gut geht, sie wollen nicht sterben, sie wollen nicht. Und wenn sie doch in die Jenseitswelt kommen, wollen sie sich auch in der Anfangszeit nicht zufrieden geben. Darum bedürfen sie dieser Betreuung.

Die Menschen wollen im Allgemeinen nicht sterben. Und die, die sich im Jenseits eingelebt haben und nach einem guten Leben in die göttliche Welt eingegliedert sind, fühlen sich so glücklich in dieser großen, schönen, harmonischen Familie, dass sie nicht mehr zurückkehren möchten. Und wenn ihnen dann gesagt werden muss:

"Nun ist es bald Zeit für dich, du musst noch mehr erreichen, deine jetzige Stellung genügt noch nicht, du musst bald wieder in ein neues Erdenleben hineingeboren werden", dann antworten sie:

"Nein, nein, noch nicht! Noch nicht! Lasst mich hier! Lasst mich nicht in ein neues Erdenleben gehen, ich will nicht mehr dahin zurück!"

Da muss mancher auch wieder zuerst mit sanfter Gewalt in einen beruhigenden Schlaf versetzt werden, dass die Umwandlung stattfinden kann, um wieder als Kind auf Erden geboren zu werden. Nicht jeder sieht es ein, dass es für ihn gut ist, weil ihm die himmlische Welt so gut gefällt und er sich hier wie zu Hause fühlt, weil ihm die Zukunft, die ein neues Erdenleben mit sich bringt, zu unsicher vorkommt. Denn während man als Mensch so wenig weiß, weiß man im Jenseits um die Versuchungen und Gefahren, die einem im Erdenleben erwarten. Man weiß, dass der Mensch so schnell der Versuchung anheim fällt. Wie schön kann man es dagegen im geistigen Reiche haben. Und so ängstigt sich mancher, er könnte das, was er bisher hier erworben hat, wieder verlieren, wenn er sich in einem künftigen Erdenleben nicht bewährt. Weil er versagen könnte, weil nichts von dem Wissen ins Menschenleben hindurch gedrungen ist, was man in seiner Familie in der Gotteswelt noch wusste. Die Erinnerung wird ihm genommen, weil jeder im neuen Erdenleben wieder neu beginnen muss. Es geht darum, aufs Neue zu zeigen, was das Verlangen seiner Seele ist. Ob er wahrhaftig in der Tiefe der Seele gefestigt ist, ob ihn die Sehnsucht nach Gott wahrhaftig hinzieht und nach Christus, dem König der Geisterwelt. Weder hüben noch drüben wollen sie ihre Welt verlassen, wenn sie sich darin glücklich fühlen. Und so kommt oft eine Situation, sie zu verlassen, um in ein höheres Leben einzutreten, eine höhere geistige Stufe einzunehmen, um schneller aufwärts zukommen. Es mag die Menschen schmerzen, wenn in ihrem Kreise in der Weise etwas geschieht, wie es heute geschehen ist.

Im Reiche Gottes ist es oft nicht so schmerzlich, denn sie werden in die geistigen Kliniken geführt und dort in einen wohltuenden Schlaf versetzt. Dann, wenn Ruhe über die auf Erden Zurückgebliebenen gekommen ist und ihre Tränen ihnen nicht mehr über die Wangen fließen, dann wird es Zeit zum Erwachen für jene in den geistigen Krankenhäusern, und dann werden diese alles aus ihrer geistigen Sicht beurteilen und sich in das neue Leben einfügen. So durfte ich diese Worte zu eurer Belehrung sprechen.

3. Fallbeispiel

Viele Menschen meinen, dass sie durch das viele Beten bei Gott Vorteile den anderen gegenüber hätten, und die, die zu ihren so genannten Heiligen beten, nach der Rückkehr ins Jenseits von diesen empfangen oder zu diesen hingeführt werden. Durch ihre kirchliche Erziehung haben sie eine falsche Vorstellung vom Leben nach dem Tode. Dass man dort arbeiten und viel lernen muss, können sie sich nicht vorstellen. Und wenn man es ihnen sagt, lehnen sie es entrüstet ab. Der nachfolgende Bericht der medial Empfangen wurde, gibt Antwort.

Geist Gottes: Im folgenden Fallbeispiel erzählt eine Heimkehrende von ihrem Leben im Jenseits:

Ich heiße Hilde, und möchte euch erzählen, wie es mir in den Anfangszeiten in der Gotteswelt ergangen ist. Dazu möchte ich noch einige Bemerkungen über mein menschliches Leben machen.

Ich blieb unverheiratet und lebte, wie ich glaubte, ein frommes Leben und nahm es meiner Meinung nach mit dem religiösen Leben sehr genau. Aber die Mitmenschen waren mit meinem Gehabe nicht immer einverstanden. Sie sagten, ich wäre gewalttätig und oft heuchlerisch, daher glaubten sie meiner übertriebenen Frömmigkeit nicht. Ich dagegen bemühte mich das ganze Leben hindurch fromm zu sein, denn ich war der Auffassung, dass das Gebet zum Leben gehört, und dass es darauf ankommt, recht viel zu beten. Ich wurde von meinen Eltern belehrt, dass durch das viele Beten einem die Sünden vergeben werden. Auch versuchte ich gleichzeitig viel Gutes zu tun.

Nun möchte ich von meinem Leben in der geistigen Welt erzählen. Als ich mein geistiges Auge geöffnet hatte, war ich erstaunt und überrascht von dieser neuen Welt. Es kamen mir meine Eltern, einige Verwandte und Bekannte entgegen. Sie machten keine frohen Gesichter und alle schienen nicht sehr glücklich zu sein. Sie reichten mir die Hände zum Gruße, und da wollte ich auch meine freudige Überraschung kundgeben über das Wiedersehen, und dass sie gekommen waren, mich zu begrüßen. Ich kam aber nicht dazu, nicht einmal zum Reden. In meinem Denken ging in der ersten Zeit alles drunter und drüber. Ich war mir noch nicht so recht bewusst, ob ich wirklich gestorben war, oder ob das alles, was ich nun erlebte, nur geträumt wäre.

Dann aber hatte sich jemand neben mich gestellt und mir deutlich zu verstehen gegeben, dass ich mich in der Jenseitswelt befände. Ich wäre gestorben für die Erdenwelt, aber im Geiste auferstanden, und alle, die mich begrüßten, wären eben jetzt auch in der Jenseitswelt , in der Welt, mit der ich mich nun vertraut machen müsse. Ich müsste mich nun dieser Ordnung anpassen und sollte recht gehorsam sein, denn so alles, was ich im Leben getan hätte wäre nicht in bester Ordnung. Nun müsste ich alles, was ich falsch gemacht hätte, wieder gut machen. Aber man sprach weiter nicht darüber sondern forderte mich auf, mitzukommen. Ich hatte den Eindruck, als lebte ich irgendwo auf der Erde in einem mir unbekannten Dorf. Es sah alles so ähnlich nach irdischen Verhältnissen aus. Dann ging einer, der mein Begleiter geworden war, auf ein Haus zu und sagte:

"In diesem Hause wirst du vorerst Wohnung nehmen müssen. Die Bewohner hier leben wie eine Familie zusammen. Du musst dich nun ihnen anschließen und versuchen, harmonisch mit ihnen zusammen leben, da du als letzte gekommen bist."

Weiter sprach das Wesen, das jene anderen Geistgeschwister schon längere Zeit da wären, und daher würden sie die Ordnung Gottes genau kennen. Also sollte ich ihre Anweisungen befolgen.

Mein Begleiter versprach mir noch, sich gelegentlich wieder nach mir zu erkundigen und verließ mich, nachdem er mich jenen Mitbewohnern überlassen hatte.

Das Haus, in das ich eintrat, war so einfach und bescheiden, wie ich es auf Erden schon gewohnt war zu leben. Hier kam ein Bruder auf mich zu und begrüßte mich im Namen aller. Er bat mich Platz zu nehmen, denn sie würden mir etwas aus ihrem Leben und von ihrer Tätigkeit erzählen. Anfangs war ich wirklich benommen und fühlte mich recht müde. Ich wusste immer noch nicht, ist es wahr, was man mir sagte, bin ich jetzt gestorben, oder ist alles nur ein Traum? Daher da bat ich, man möge mich doch zu erst etwas ausruhen lassen, ich hätte ein großes Schlafbedürfnis. Da führten sie mich in einen kleinen, engen Raum, um mich hinzulegen. Ich konnte noch feststellen, dass es ein schmuckloser Raum war, denn ich sah nur meine einfache Liegestätte. Alles andere war mir auch gleichgültig, denn ich fühlte mich sehr müde, vermochte aber noch zu überlegen, wenn es wirklich so ist, dass ich gestorben bin, dann will ich nur noch ausruhen. Wie lange ich wirklich geschlafen hatte, wusste ich nachher nicht. Es gab hier keine Zeitrechnung und keine Uhr, nach der ich schauen konnte. Man hatte sich, nachdem ich ausgeschlafen hatte, weiter um mich gekümmert und gebeten, mich jetzt der Gemeinschaft anzuschließen. Ich fühlte mich nach diesem Schlaf richtig erholt und erleichtert. Alle zeigten mir ihre Freude darüber, dass es mir soweit gut ging und ich ausgeruht war.

Nun begannen sie mir davon zu erzählen, was sie hier zu arbeiten hätten und was sie schon geleistet hatten und was noch zu tun sei. So sprach man immer nur über das Thema arbeiten.

Ich war enttäuscht, einmal deshalb, dass ich in diesem begrenzten Raume mit den mir Fremden zusammen leben musste. Nun fragte ich sie endlich, ob denn nicht die Möglichkeit bestehen würde, mit den Heiligen des Himmels in Berührung zu kommen. Denn, so sagte ich, wurde ich auf Erden belehrt, wer viel betet, dem werden die Pforten des Himmels geöffnet, dem werden die Sünden nachgelassen, und er kann dann in die himmlische Herrlichkeit eingehen.

Und so fragte ich sie:

"Wo sind denn die Heiligen des Himmels? Ist denn niemand mehr außer euch da? Muss ich wahrhaftig mit euch zusammen leben?"

Sie bestätigten es mir und sagten, ich müsste doch noch Verschiedenes wieder gut machen, genau wie sie. Ich müsste jetzt einmal versuchen, harmonisch mit ihnen zusammen zu leben. Ich erwiderte, dass ich nichts anderes gewohnt sei, als harmonisch zu leben. Es fiel mir aber auf, dass sie mich jetzt halb abweisend, halb fragend ansahen, und dann blickten sie sich wieder an. Nun fragte ich sie, ob man denn hier im Himmelreich nicht beten würde, ob es nicht notwendiger sei, im Himmelreich zu beten, denn ich könnte mir nicht vorstellen, dass es im Himmelreich notwendig sei zu arbeiten. Ich gab meiner Enttäuschung darüber Ausdruck, dass man nicht gleich zuerst mit mir gebetet hätte. Sie schauten einander nur an, und dann erhob sich der Bruder, der mich empfangen und begrüßt hatte, und sprach: