Voll auf PMS - Carla Phaedra - E-Book

Voll auf PMS E-Book

Carla Phaedra

0,0
0,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Fanny ist 30 Jahre alt und hat festgestellt, dass sie unter anderem ein ausgeprägtes PMS hat und obwohl sie mitunter ziemlich verpeilt ist, fühlt sie sich im Moment ganz wohl in ihrem Leben. Sie hat einen tollen Job und gute Freunde. Sie hofft einfach, dass sich ihr launisches Hormonsystem irgendwann wieder beruhigt oder dass ihr irgendwann ein Licht aufgeht, was ihr da helfen könnte.

Im Großen und Ganzen eine Frau, die ihren Platz im Leben sucht, und das nicht mehr mit der Leichtigkeit eines Twen.

Mia ist ihre beste Freundin seit der Grundschule, Mias Familie ist Fannys gefühltes Zuhause, trotzdem ist es für sie nicht dasselbe.

Als Mia Fanny mit ihrem neuen Kollegen bekannt macht und ihn ihr richtig ans Herz legt, ist diese mehr als skeptisch.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2019

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Carla Phaedra

Voll auf PMS

Für meine FreundinnenBookRix GmbH & Co. KG81371 München

Zur Geschichte

 

 

Im Unterhormon

Wenn die Chemie nicht stimmmt –

im eigenen Hirn!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Personen und Handlung entspringen meiner lebhaften Phantasie.

Im Buch genannte Marken oder Produkte gehören ihren Eigentümern.

Titel

 

 

Voll auf PMS

 

 

 

 

 

Für meine Freundinnen

1

 

1                          MONTAG 3. MAI

 

Das war heute wieder ein Stress im Büro…

Egal, ich liebe Trubel und wenn in letzter Minute noch etwas schnell erledigt werden muss, komme ich richtig in Fahrt.

Ich arbeite für das kleine Modelabel feelgood, bin gleich nach meinem BWL-Studium als Assistentin der Geschäftsleitung eingestellt worden. Hauptsächlich bin ich für Korrespondenz, die Warenwirtschaft und die Buchhaltung zuständig, damit der Laden läuft. Wenn es klemmt, macht bei uns aber jeder alles, sofern möglich. Wenn es also sein muss, trenne ich auch Säume auf, lass neue Modelle an mir abstecken, mache Botengänge… was eben sein muss.

Meine beiden Chefs arbeiten fast Tag und Nacht, da fällt es uns anderen, wir sind insgesamt nur sechs, nicht schwer auch mehr zu tun als im Vertrag steht. Außerdem haben wir alle ein super Verhältnis.

Aber für heute habe ich Feierabend!

Also freue ich mich jetzt auf was Leckeres zu Essen und einen schnulzigen Film.

Mein persönliches Verwöhn-Programm nach einem anstrengenden Tag.

Im Supermarkt läuft nette Musik zum Mitsummen, ich fahre komplett herunter und überlege was ich überhaupt essen möchte.

Schon ein bisschen doof, so ohne Liste vor allem wenn man keinen Plan hat (Moment, das war jetzt aber echt doppeldeutig)

Na gut ich werde es schon zusammen bekommen.

Um ein bisschen das Gefühl zu haben, dass ich erwachsen und gut strukturiert bin (bin ich leider nur selten), werfe ich all das in meinen Wagen, was in einem gut organisierten Haushalt grundsätzlich immer bevorratet sein sollte: Klopapier, Taschentücher, Tampons, Müsli,

Nudeln…

Lachsnudeln wären doch prima….

Dann mal los.

 

Weil in den Gängen des Supermarkts immer nicht so viel Platz ist, parke ich an strategisch günstigen Plätzen und wandere langsam durch die Gänge. Ich lasse meinen Blick total entspannt über die Regale wandern und lasse mich inspirieren… allerdings überfordert mich zuviel Auswahl schnell und dann kann ich mich nicht mehr entscheiden!

Neulich hat mich eine Bekannte angesprochen – ich war so vertieft (in Zahnbürsten!), dass Sie es dreimal versuchen musste, bis ich reagiert habe!!

„Sorry, ich meditiere gerade“ hab ich ihr erklärt, denn es beschreibt diesen Zustand am treffendsten.

 

So ich habe mich endlich für Tagliatelle entschieden und wandle weiter zu den Milchprodukten, werfe lässig Sahne in den Wagen…

 

„Entschuldigen Sie, aber das kann nicht ihr Wagen sein!“

 

Uups, bin etwa ich gemeint?? Ehrlich gesagt wäre es nicht das erste Mal, dass ich den falschen Wagen mitgenommen hätte, bisher wurde ich nur noch nicht erwischt!! Will sagen, dass ich das letzte Mal erst beim

Abgeben des Wägelchens gemerkt habe, dass ich ihn irgendwo vertauscht haben muss, weil nicht mein Euro-Stück, sondern ein Plastikchip drin war.

Ich drehe mich vorsichtig um… ein Mann eventuell in meinem Alter, Anzug, ziemlich zerknittert (also der Anzug)…kommt eiligen Schrittes auf mich zu. Ich dreh mich wieder um und sehe in den Wagen…

Duschgel, Deo. Kein Toilettenpapier, keine Nudeln… ein Becher Sahne - o oh!!!

 

„Oh tut mir leid, ich weiß gar nicht wie das passieren konnte!!“

Ich knipse mein freundlichstes Lächeln an und verdrücke mich mal flott auf die andere Seite des Regals, um meinen Wagen wieder an mich zu nehmen.

Da kommt der Typ doch glatt um die Ecke, einen Becher Sahne in der Hand. Er schaut irritiert in meinen halbvollen Wagen (klar so Klopapier ist ja auch nicht zu übersehen!), schmeißt meine Sahne obendrauf und meint:

„Das ist doch aber schon eine Leistung, das zu vertauschen.“

 

Macht der sich etwa über mich lustig???

Ich mag es nicht, wenn ich schusselig dastehe, ist mir einfach schon zu oft passiert. Ich selber stoße Leute nicht mit der Nase auf Ihre Missgeschicke, das finde ich fies, deshalb werde ich dann auch schnippisch:

„Ja vielen Dank auch. Ich wollte halt, dass Sie auch was Süßes haben.“

 

So und jetzt aber weg!!

Zum Glück bin ich dem dann auch nicht mehr über den Weg gelaufen. Habe aber auch nicht mehr links und rechts geschaut!

Bin eigentlich schnurstracks zu Kasse gegangen!

Es gab dann auch keine Lachsnudeln, aber zum Glück habe ich auch meistens Pesto, Ketchup oder Knoblauchbutter im Kühlschrank, also alles paletti.

Statt einen Lieblingsfilm (ich habe einige!) zu schauen, habe ich ausgiebig mit meiner besten Freundin Mia telefoniert. Sie lebt mit Ihrem Freund Tom zusammen, der montagabends mit seinen Freunden zum Kartenspielen oder Fußball schauen geht. Da telefonieren wir meistens stundenlang. Manchmal treffen wir uns auch, veranstalten Modeschauen und reden über alte Zeiten, wir kennen uns seit wir in der ersten Klasse zufällig nebeneinander gesetzt wurden.

Aus der Zeit stammen auch unsere Namen. Mein Paps nannte mich immer Fanny, die böhmische Koseform von Franziska, wenn ich das richtig verstanden habe. Mia fand das so süüß und lustig und nennt mich seither auch so. Mein Vater erzählte mir auch, dass Mia eine Kurzform von Maria sei und die Marias in seiner Jugend sind alle Mitzi gerufen wurden. Ich konnte es mir aber nicht wirklich angewöhnen. Mia ist kurz und so hübsch, da gibt es einfach nichts dran zu ändern. (Aber ich erinnere mich immer wieder gerne daran wie mein Vater im Hans-Moser-Stil theatralisch „ jo mei, die Mitzi und die Fanny!“ gerufen hat, wenn wir gemeinsam auf dem Tablett erschienen sind.) Alles klar? Okay.

 

Ich erzähle Mia vom Stress im Büro und dem vertauschten Einkaufswagen.

„Mensch Fanny, du hättest den Kerl zum Kaffee einladen können.“ meint Mia, als ich ihr erzähle wie doof ich mir vorgekommen bin.

„Du hättest so tun können als wäre das eine absichtliche Anmache.“

Mia redet sich richtig heiß und ich stelle mir vor wie sie auf ihrem Sofa sitzt, die langen Beine verknotet und sich mit der freien Hand eine dicke Strähne ihres honigblonden Haares um einen Finger zwirbelt. Sie will mich immer verkuppeln, obwohl ich momentan ein ganz glücklicher Single bin. (Gibt es das überhaupt? Das widerspricht sich doch nicht, oder? Gut, ich sagte ja auch momentan.)

Meine letzte Beziehung dauerte 8 Jahre und vor 2 Jahren meinte mein Ex, dass er meine ewig schlechte Laune satt hat und ist zu einer Frau gezogen, die in allem das glatte Gegenteil von mir ist.

Lange blonde Locken, kurvig, auffällig gekleidet, also schrill und bunt und sie fährt einen Nissan irgendwas (ich finde das schon aussagekräftig, ich dagegen habe einen alten VW-Käfer, das ist schon ein Statement).

Aber, das will ich nicht vorenthalten: sie immer gut gelaunt ist und findet alles toll, was Olli so macht und sagt. (Das fand ich mit 22 auch noch)

Ich geb's ja zu: meine Launen sind ein echtes Problem, dem ich ziemlich viel Zeit widme und ich glaube ich habe die Ursache jetzt auch herausgefunden.

Ich frage mich nur, wieso ich meinem Frauenarzt die Diagnose auf dem Silberteller präsentieren musste, da läuft doch was verkehrt, oder? Ich hatte dann auch das Gefühl, dass er mich nicht wirklich ernst nahm und nur einen Hormontest machte, weil ich darauf bestand.

„Die Östrogenwerte sinken in der zweiten Zyklushälfte...“ hört sich an wie das Horoskop im Supermarktblättchen, das Samstags immer den Briefkasten verstopft. „Aber das ist alles noch im Rahmen, ihre Probleme sind psychischer Natur.“ Teilte er mir weiter das Ergebnis mit.

Hallo?? Vielleicht passt nicht jeder Mensch in seinen Rahmen!!! Schreibt der mir jetzt vor, wie es mir zu gehen hat? Der hat mich aber das letzte Mal gesehen!!

Ich habe nämlich ein super ausgeprägtes PMS (Prämenstruelles Syndrom – und ja das gibt es wirklich!!) und das lieber Gynäkologe wirkt sich in sehr vielen Fällen tatsächlich psychisch aus, so ein Vollpfosten!!

Das sieht nämlich so aus, dass ich nicht nur drei Tage vor den Tagen sehr, sehr schlechte Laune habe (die trifft übrigens auch nur meinen Partner, den ich ja nun nicht mehr habe), sondern fast 2 Wochen lang (sprich die Hälfte meines Lebens!!) Ich bin dann auch immer deprimiert, kann mich zu nichts aufraffen, nicht konzentrieren usw. Die letztgenannten Probleme sind leider nicht mit dem Freund verschwunden. Aus diesem Grund betreibe ich in dieser Sache auch ordentlich Feldforschung.

Das ist eben auch die Zeit, in der ich Einkaufswägen vertausche.

Hingegen bin ich in den zwei Woche zwischen der Regel und dem Eisprung saugut drauf!!! So sollte es immer sein!!!

In der Zeit bin ich manchmal eine Königin im Flirten (ist ja auch erwiesen, dass Frauen um ihren Eisprung herum viel attraktiver rüberkommen). Da bin ich super drauf. Ich trag dann gerne auch mal feminine Kleidung (Rüschchen, Spitze, tralala), nicht nur Jeans und Pulli. Ich fühl mich richtig toll, sexy, schlagfertig und überhaupt halt so, wie ich gerne immer wäre.

Vor kurzem habe ich auf einer Party einen ganz netten Kerl kennen gelernt. Wir haben uns super unterhalten, den ganzen Abend. Keine Ahnung, ob der überhaupt alleine da war, ist auch nicht mein Problem.

Aber als ich am nächsten Mittag alles noch mal so im Kopf durchgespielt habe, stellte ich irgendwann fest, dass ich mich ungefähr so dargestellt habe, als könne ich Stroh zu Gold spinnen!!!

So jetzt ist die Müllerstochter aber ein bisschen abgeschweift.

Also auf jeden Fall: seit ich weiß, dass ich dermaßen hormongesteuert bin und dass mein System leider nicht so ganz ausgeglichen ist, habe ich mich auf keinen Mann mehr wirklich eingelassen. Es gab nichts Ernstes mehr (eigentlich auch nichts Nicht-Ernstes). Da hab ich momentan auch überhaupt kein Bedürfnis dafür!

„Ach Mia ich hab nicht mal richtig gekuckt, wie der aussah und ob der einen Ring am Finger hatte, die ganze Situation war einfach zu chaotisch. Mich hat das Ganze nur genervt. Und du weißt ja, letztendlich ärgere ich mich am meisten über mich selber, weil ich immer so verpeilt bin, aber ich habe heute Abend meine Tage bekommen... jetzt geht es wieder aufwärts.“

„War nicht so gemeint, Süße. Übrigens habe ich heute einen total netten Typ kennen gelernt. Unseren neuen IT-Chef. Bei mir ist alles abgestürzt was abstürzen kann. Das war vielleicht ein Schreck. Tagelange Arbeit, alles weg. Ich hätte heulen können“

„Ach du Arme, musstest Du alles noch mal machen?“

„Ne du, zum Glück war das meiste schon irgendwo anders gespeichert und in den nächsten Tagen will Mark, also der Herr Schweizer, sich drum kümmern, dass er den Rest auch noch retten kann. Außerdem war er so witzig, total entspannt und hatte die Sache voll im Griff.“

„Mark, soso… du schwärmst ja richtig. Bin mal gespannt, was Tom dazu meint.“

„Ach komm. Du kennst mich doch. Ich hatte auch eher an dich gedacht, als ich dir das erzählt habe, weil der echt total nett ist. So du ich glaube ich muss jetzt in die Heia.“

„Als ob, sag Tom einen Gruß, der Kuss hat sich echt schlabberig angehört. Wir sehen uns dann spätestens Freitag im ZAZA. Machs gut!“

„Danke Fanny, du auch. Bis dann.“

Ich hatte natürlich gehört, dass Tom heimgekommen ist und Mia einen fetten Schmatz gegeben hatte.

Ich kann mir bildlich vorstellen, wie sie ihm per Handzeichen befohlen hat leise zu sein, bis wir fertig gesprochen hatten. Bestimmt denkt sie es wäre deprimierend für mich. Ganz ehrlich ich würde es umgekehrt genauso machen, aber ich bin gar nicht deprimiert. Ich freue mich riesig für sie. Tom ist ein toller Freund und die beiden passen wirklich prima zueinander.

Ich habe wirklich super Freunde und wenn ich ganz tief in mich hinein horche, fehlt mir momentan nichts, rein gar nichts!

Klar bohren alle immer nach und Mia redet Klartext, wenn wir unter uns sind. Sex muss mir einfach fehlen, meint sie.

Jetzt wo ich mein Hormonsystem entlarvt habe und weiß, dass es mir einfach den Stoff nicht mehr produziert der für Lust (in der Fachsprache heißt das Libido!!!) zuständig ist, gebe ich ihr recht. Ich habe so gern mit Olli geschlafen, am Anfang unserer Beziehung konnte ich gar nicht genug davon kriegen. Ich dachte immer es wäre normal, dass das weniger wird. Erst als Schluss war und ich die ganze Beziehung durchanalysierte, habe ich irgendwann gedacht, dass das Absetzen der Pille und meine Launen vor allem meine Meinung, dass ein Buch zu lesen schöner ist, als miteinander zu schlafen, in irgendeinem Zusammenhang stehen müssen, denn sechs Jahre lang waren wir ein ziemlich glückliches Paar. Ich hatte eine richtige Abneigung dagegen und selbst jetzt nach zwei Jahren ohne Mann, denke ich nur äußerst selten an Sex.

Sorry ich kann ja auch nichts dafür.

Man kann sich das nur vorstellen, wenn man das selber erlebt hat. Dein Körper gibt Dir kein Signal mehr, dass du Sex möchtest. Nix. Nada. Du denkst dein Freund ist abnormal gierig darauf. Ich war fest davon überzeugt, dass bei dem was nicht stimmt. Jeder Kuss, jede Umarmung wird als Anmache gesehen (oh Gott, ist denn schon wieder Weihnachten, Geburtstag, etc…) und du versuchst natürlich das zu vermeiden, am liebsten wäre ich in der Zeit immer unsichtbar gewesen. Aber selber schnallt man echt nicht, dass die Chemie nicht stimmt und ich bin wirklich felsenfest überzeugt davon, dass es nur auf den eigenen Stoffwechsel ankommt.

Tja, so sieht das also aus ca. zwei Wochen von einem Monat. Dann habe ich meine Tage und dann geht es mir eine Woche gut.

Bis mir irgendwann mal dämmerte, dass nicht Olli doof ist, sondern hauptsächlich bei mir was nicht stimmt, war es schon zu spät, da hatte er sich schon Super-Blondie angelacht. Ich war sogar ein bisschen erleichtert, als er sich entschloss auszuziehen. Irgendwann mal, wenn ich ihn alleine treffe, versuche ich ihm das alles zu erklären, aber momentan blick ich ja selber nur ab und zu was eigentlich bei mir abgeht. Aber die Wahl meiner Nachfolgerin ärgert mich schon, die ist so… so…. Matt??

 

2

 

2                                   DIENSTAG 4. MAI

 

Als der Wecker um sechs klingelt muss Mia sich erstmal aus Toms Umarmung besser gesagt Umklammerung lösen.

Sie schmatzt ihm einen dicken Kuss auf die Backe und trottet zuerst in die Küche, um die Kaffeemaschine anzuwerfen und dann ins Bad unter die Dusche.

„Komm doch noch mal ein bisschen zu mir, Süße“ lockt Tom, aber Mia erklärt, dass sie tatsächlich nicht weiß, was sie heute im Büro erwartet und sie daher lieber ein bisschen früher gehen will.

„Außerdem möchte ich meinen neuen, sehr netten Kollegen nicht warten lassen.

„Ach der tolle Mark…voll süüüüß!!! Dann hab ich gestern wohl nicht richtig zugehört. Ich war noch bei: ‚könnte was für Fanny sein’“.

Tom steht in der Küchentür und spielt affektiert die Szene nach, in der ihm gestern Mia von Ihrem Computerproblem und dem netten neuen Kollegen erzählt hat.

Mia grinst frech und verabschiedet sich dann mit einem Kuss, bei dem Tom eigentlich Lust auf mehr bekommt. Aber da ist sie schon weg.

 Mia ist dann auch wirklich die erste im Büro und fährt gleich den PC hoch. Der E-Mail-Server läuft, daher macht sie sich gleich daran die diversen Anfragen zu beantworten oder falls nötig weiterzuleiten.

Als um halb acht Mark Schweizer reinkommt, versucht sie gerade die anderen Anwendungen zu starten, was ihr nicht gelingt.

„Oh super gutes Timing, das Ding verlangt nach Dir. Soll ich uns einen Kaffee holen?“

„Das wäre prima, in der Pension in der ich vorübergehe wohne, gab es heute Morgen noch nichts.“

 

Mia geht Richtung Personalküche wo die Kaffeemaschine steht, überlegt sich aber unterwegs, dass sie doch auch über die Straße zum Bäcker springen könnte, wenn der arme Kerl heute noch kein Frühstück hatte.

Als Mark fassungslos auf Kaffee, Brezel und Donut starrt, lacht Mia und sagt: “Ja ich hab mir überlegt, dass du das falsch verstehen könntest und ab jetzt immer morgens auf dein Frühstück wartest, aber ich hab Mitleid bekommen und möchte nicht, dass du hier in den Zustand der Unterzuckerung fällst. Manche Leute werden echt ätzend, wenn sie hungrig sind.

Ich kann ja im Moment auch nichts tun. Daher…“

Das Programm läuft zum Glück bald wieder und sie unterhalten sich über alles Mögliche solange Mark noch isst.

Mark erzählt, dass er wegen des Jobs hier gelandet ist. Inzwischen hat er eine schöne Wohnung gefunden. Die ist aber momentan noch nicht frei und er weiß auch nicht, ob noch renoviert werden muss.

Aus diesem Grund hat er sich in einer kleinen Pension in der Innenstadt eingemietet.

„Du kennst dann also niemanden hier? Wow, unvorstellbar für mich. Ich lebe mein ganzes Leben schon hier. Habe alle meine Freunde aus der Schulzeit noch um mich herum. Meine Familie lebt hier. Meine beste Freundin kenne ich seit der ersten Klasse und wir sind immer noch fast unzertrennlich.“

 

„Wenn ich ganz ehrlich bin, hatte ich schon ein bisschen Bammel vor dem Umzug. Ich hab nämlich in Konstanz all das zurückgelassen was du gerade so aufgezählt hast. Aber ich habe mich vor kurzem von einer Frau getrennt und wollte etwas Abstand, daher war ich ziemlich froh, dass ich die Stelle bekommen habe.

An den Wochenenden pendle ich momentan noch viel. Aber ich denke, wenn ich mich hier mal eingelebt habe, wird das weniger.“

 

„Hey, warum gehst du nicht am Freitagabend mit mir ins „ZAZA“. Dort treffe ich mich mit meiner Freundin Fanny. Und ich sag Tom, das ist mein Freund, dass er auch kommen darf, damit du dich nicht langweilst.“

„Tom ist also derjenige der normalerweise morgens Kaffee und Brezeln von dir bekommt?“ Mia nickt glücklich.

„Den Glücklichen würde ich gerne kennen lernen. Vielen Dank für die Einladung, ich hoffe ich habe mich nicht so verzweifelt angehört?“

„Doch schon, aber keine Sorge, das krieg ich geregelt!“

„Äh prima – dann also am Freitag. Gehst du direkt von hier? Dann hol mich doch einfach ab.“

„Gebongt, ach und vielen Dank, dass ich hier mal wieder weitermachen kann.“ Mia schenkt Mark ein dankbares Lächeln.

„Ich glaub dafür werde ich hier bezahlt. Also bis dann.“

Als Mark die Tür hinter sich geschlossen hat, fängt Mia an zu überlegen, dass er wirklich ideal für Fanny wäre. Alter passt. Aussehen... Also Mia fand ihn total attraktiv und nicht zu geschniegelt. So meerblaue Augen, die manchmal eher blau und manchmal eher grün waren. Ein kantiges Gesicht, groß durchtrainiert... Ich glaub ich hab zuviele Liebesromane gelesen, murmelte sie und wand sich dann entschlossen ihrem Bildschirm zu. Aber sie konnte nicht verhindern, dass ihre Gedanken nochmal abschweifen und sie sieht Fanny und Mark vor sich vielleicht bei dem Kennenlernen im ZAZA am Freitag?? Wie Mark's Augen begeistert die Farbe wechseln, wenn er Fanny vorgestellt wird... Fanny mit Ihren halblangen wilden kastanienbraunen Locken um das feine Gesicht mit den großen braunen Augen, die zierliche Figur... (kein Busen, kein Hintern aus Fannys Sicht).

3

 

3                          FREITAG 7. MAI

 

 

Ach freue ich mich auf den Abend mit Mia.

Ich hab echt viel gearbeitet diese Woche, die Musterteile der neuen Kollektion sind an die Kunden gegangen und die meisten Einkäufer waren begeistert. Die Nachfrage ist riesig! Ich hab mir auch schon meine Lieblingsteile (eigentlich alles) auf die Seite gelegt… Ich bin in Hochstimmung!!

Als ich im ZAZA ankomme, wird gerade ein Tisch frei, den ich sofort in Beschlag nehme. Oft ist so viel los, dass man keinen Platz mehr bekommt und den halben Abend in einer Ecke oder an der Theke steht. Das ist okay, aber nicht so gemütlich. Also alles bestens. Hinter der Theke steht Tanja, sie arbeitet eigentlich immer freitags, daher kennen wir uns schon jahrelang. Sie freut sich immer, wenn wir kommen und trinkt ab und zu noch ein Gläschen mit uns, wenn sie dann Feierabend hat.

Ich bestelle mir eine Latte Macchiato und gehe ein bisschen in mich.

„Kommt Mia noch?“ Will Tanja wissen, als Sie das Glas vor mich auf den Tisch stellt.

„Ja ich dachte eigentlich, dass sie schon hier wäre. Ich glaube sie hat diese Woche Stress im Büro.“

„Ach so, vielleicht seid ihr später noch hier, dann hab ich auch noch ein

bisschen Zeit zu quatschen.“

„Bestimmt. Du weißt ja, Gesprächsstoff geht uns nie aus.“

In dem Moment geht auch schon schwungvoll die Tür auf und Mia erscheint in Begleitung eines Mannes, den ich irgendwo schon mal gesehen hab. Sieht ziemlich gut aus. Woher kenn ich den???

Wild gestikulierend erklärt sie ihm wohl gerade, dass dies also das berühmt berüchtigte „ZAZA“ ist, wo sie in der Regel ihre Freitagabende mit Ihrer Freundin Fanny (sie erklärt ihm sogar, dass ich Franziska heiße) verbringe. Sie stellt ihm auch gleich überschwänglich Tanja vor, die bei der Begrüßung eine komische piepsige Stimme hat (ich diagnostiziere eindeutigen Östrogen-Überschuss)

Dann stehen die beiden schon vor mir und es trifft mich wie ein Blitz: der Typ vom Supermarkt…

‚Ich wollte dass sie auch mal was Süßes haben’ ich hör mich noch!!

Im Gegensatz zu Tanja habe ich gar keine Stimme mehr. Bestimmt bin ich total rot geworden, voll peinlich.

Mia merkt gar nichts. Sie plappert ohne Punkt und Komma und hat mich auch noch gar nicht richtig angekuckt, sonst hätte sie doch geschnallt, dass ich irgendwie komisch, sprich gar nicht, reagiere.

Zum Glück steht Tanja schon da, um die Bestellung aufzunehmen.

Als die wieder weg ist, habe ich mich wieder einigermaßen gefangen. Mein Gott wieso stell ich mich so an...So schlimm war es eigentlich auch nicht. Ich war ja nicht völlig unverschämt oder patzig. Der Spruch war doch ganz originell!

Mia ist auch langsam runtergekommen und stellt uns also vor.

„Fanny das ist mein Kollege Mark Schweizer, der hat meine Tabellen und das sonstige Gerümpel auf meinem PC gerettet. Und das ist Franziska, meine allerbeste Freundin. Echt die tollste Frau auf der Welt.“

Gut… Understatement ist jetzt auch nicht so Mias Sache, aber ich lächle sie liebevoll an, weil ich weiß, dass ich das in ihren Augen bin, so wie sie eben für mich.

„Oh ich glaub wir haben uns schon mal gesehen. Du wolltest mir vor kurzem meinen Einkaufswagen entführen.“

„Erwischt!! Tut mir leid ich war im Stress und es ist mir immer noch voll peinlich. Ich hab sogar fluchtartig den Laden verlassen, nur damit ich dir nicht mehr über den Weg laufe.“

Zum Glück nimmt er die Sache mit Humor. „Zufälle gibt es oder? Aber ich freue mich dich kennen zulernen.“ Sein Lächeln wirkt ehrlich und seine Augen irritieren mich ein bisschen. Man kann die Farbe nicht genau festlegen.

Mia schnallt erst mal gar nicht was los ist. Als ihr dann endlich klar wird, dass Mark der Mann mit dem Einkaufswagen ist, ist sie gleich total begeistert über die Zufälle des Lebens. Frei heraus erzählt sie von unserem Telefonat und dass sie witzigerweise vorgeschlagen hätte, ich hätte so tun sollen als ob es Absicht wäre um Mark dann direkt zu einem Kaffee einzuladen. Ich grinse gezwungen, aber Mark lacht und meint, dass wir das dann beim nächsten Mal so machen.

Ich geh dann mal zur Toilette, ich muss mal kurz alleine sein.

Also frage ich mein Spiegelbild: macht er sich über mich lustig und meint wir treffen uns ab jetzt regelmäßig beim Einkaufen zum Wagenklau?

Mein Spiegelbild kuckt irritiert (gut das bin ja ich wo da reinkuckt...) aber ich beruhige mich und erkenne, dass das eine ganz normale, sogar sehr nette Reaktion war, die normalerweise auch von mir hätte kommen können.

Okay Fanny, reg dich ab, wieso bist du überhaupt so durch den Wind???

Mir fällt grad keine andere Erklärung ein, als mein Standardleiden: verrückter Hormonspiegel.

Also alles im grünen Bereich. Auf den Weg zu unserem Tisch, werde prompt an der Theke von Tanja gestellt.

„Aber hallo!!! Was hat Mia da für ein Schnittchen dabei?“

„Das ist Mark, ihr neuer Kollege.“

„Der ist ja süß, haltet den auf bis ich Feierabend habe, den schau ich mir nachher noch genauer an, oder komme ich dir ins Gehege.“

„Quatsch, ich kenn den auch erst seit zwei Sekunden und bin eher ein bisschen enttäuscht, dass wir nicht unter uns sind. Aber du hast Recht, er ist echt nett. Witzigerweise hab ich am Montag seinen Einkaufswagen mit meinem vertauscht und wurde direkt erwischt. Zufälle gibt es, oder?

 

Tanja… da denkt man, man kennt sich ganz gut, man erfährt so Dinge wie - was man gerne isst, - trinkt, - anzieht oder welche Musik man gut findet, - Job etc., aber dass Tanja Single ist oder zumindest auf der Suche nach 'nem Typ, habe ich nicht gewusst. Ich hab mir aber auch keine Gedanken darüber gemacht. Ist einfach kein Thema für mich alte Jungfer (stimmt nicht ganz, aber für die letzten 2 Jahre trifft es zu.)

Zurück am Tisch, stehen da zwei Gläser Sekt. Mia und Mark kauen gerade ihre Kollegen so durch. Mia erzählt, wer ihrer Meinung nach in Ordnung ist und vor wem man sich in Acht nehmen muss. Zu Marks Büro gehören zwei Sekretärinnen. Eine davon ist wirklich lieb, leider hat Mia mit ihr kaum zu tun. Die andere ist eine launische Zicke. Mia hat schon so oft erzählt, wie die ihren Chefs (also auch Mark und so) den Honig ums Maul schmiert und nach unten teilt sie ordentlich aus. Unangenehme Sachen werden delegiert, Fehler der anderen werden so durch die Blume herum getratscht (hast du auch die lustige E-Mail von Mia gelesen? Ich wusste gar nicht, dass die kein Englisch kann). Wichtige Infos werden zurückgehalten „das hab ich doch gesagt!!“ (als man leider gerade nicht da war) Echt zum Kotzen.

 

„Oh Gott Mia, ich hab mir gerade ein Loch im Boden gewünscht, wo ich drin verschwinden kann. Was ist mit unserem Mädelsabend??“ jammere ich meine Freundin an, als Mark kurz verschwindet

 

„Ich weiß, aber ich konnte einfach nicht anders, tut mir leid. Mark hat sich die halbe Woche mit meinem Computer rumgeärgert und er hat erst neu angefangen, kennt noch niemanden. Da dachte ich, ich kann den doch Freitagabend nicht in seiner trostlosen Bude rumhocken lassen. Pension Obermüller!!! Überleg mal! Tom kommt auch gleich, damit er noch ein bisschen männlichen Beistand hat.“

Sie hebt ihr Glas und prostet mir aufmunternd zu.

„Na gut Obermüller ist ein Argument. Dort ist der tote Hund begraben! Ich wusste gar nicht, dass die noch Zimmer vermieten.“ brumme ich und entspanne mich irgendwie langsam.

 

Ich sehe Mark quer durchs Lokal kommen, außerdem kommt Tom auch gerade zur Tür rein. Er bestellt sich an der Theke gleich ein Bier und bringt es gleich mit an unseren Tisch.

Mia stellt die Herren vor und begrüßt Tom mit einem langen Kuss (mein Gott wie lange dauert das denn noch, ich weiß gar nicht mehr, wo ich hinschauen soll!?)

Mark hebt sein Glas und prostet mir zu. Das ist echt nett, bestimmt geht es ihm ebenso. Ich nehm also gleich einen ordentlichen Schluck.

„Hast du auch so schreckliche Kollegen?“ will er wissen.

„Zum Glück nicht. Ich arbeite in einem echt tollen Laden. Ich habe zwei Chefs, beides Modedesigner, die zusammen studiert haben. Die arbeiten seit sieben Jahren fast Tag und Nacht und vor 3 Jahren haben sie mit ihrer kleinen aber tragbaren und vor allem bezahlbaren Kollektion den Durchbruch geschafft. Die Auftragsbücher sind voll, wir könnten jetzt langsam schon ein paar mehr Leute brauchen, aber es passt so toll, dass alle Angst haben das könnte sich ändern, wenn die falschen Leute mitarbeiten. Momentan ist es so, dass alle einfach mehr arbeiten und die Stimmung trotzdem super ist.“

 

Ist ihm der Mund offen stehen geblieben?? Also gerade hat es wirklich so ausgesehen.

„Tja nur kein Neid, wer hat der hat“ (noch so ein doofer Spruch und ich kleb mir den Mund zu)

„Du hast Recht, du hast so begeistert erzählt… da kann man echt neidisch werden.“

„Ja.“ Grins.

Okay, ich komm mit ihm klar, alles auf kumpelhafter Schiene. Er macht zum Glück auch nicht den Eindruck, dass er verzweifelt jemanden sucht. Da werde ich dann ein bisschen lockerer.

Ich frage Mark was ihn in unsere schöne kleine Stadt verschlagen hat. Ach so der Job. (gut hätte ich selber drauf kommen können. War jetzt nicht so clever!)

Ja er hat eine Wohnung gefunden. In Sonnental (da wohne ich auch, was ich allerdings für mich behalte!!), wohnt aber momentan noch in der Pension Obermüller, bis die Vormieter draussen sind.

Tanja kommt am Tisch vorbei, will wissen, ob wir noch was zu trinken möchten und erwähnt auch, dass sie in zehn Minuten Feierabend hat und sich gerne noch eine Weile zu uns setzen würde.

Wir bestellen und die Jungs sind schon vertieft in Männerthemen – Autos, Fußball, Computerspiele und weiß Gott was sonst noch.

Deshalb habe ich Mia eine Weile für mich.

„Tanja hat ein Auge auf Deinen Kollegen geworfen, Liebe auf den ersten Blick... Sie hat´s mir geflüstert, als ich vorhin vom Klo kam.“

„Ich muss mal, Du auch!“ Das war alles andere als eine Frage.

Mia blitzte die Jungs an: „ Kein Ton von wegen Frauen können nicht alleine auf den Topf… Wir wollen das gar nicht!!“

Typisch Mia und ich kann mir nicht verkneifen zu sagen: „Wir reden dort über euch, ätsch!“ (Ich glaube Sekt versetzt mich in meine Pubertät zurück.)

„Wird auch mal Zeit! Was glaubt ihr was wir jetzt hier tun. Autos und Sport haben wir durch. Jetzt seid ihr dran!“ Tom sieht uns spitzbübisch an.

Kaum sind wir zwei Meter vom Tisch weg, legt Mia schon mit ihrer Moralpredigt an: „Mensch Fanny, ich hatte schon so meine Pläne, als ich Mark heute mitgebracht habe. Der ist total nett und süß, ehrlich. Du wirst doch das Feld nicht einfach so räumen!!“

„Welches Feld? Es gibt keins. Er ist nett und alles, aber mehr Gedanken hab ich mir ehrlich gesagt gar nicht gemacht. Ich war eigentlich nur froh, dass die Sache mit dem Einkaufswagen nicht breitgetreten wurde. Zum Glück war ich nicht zu zickig. Tanja soll sich nachher einfach zu uns setzen, wahrscheinlich sitzt sie sowieso schon und wir lassen der Sache ihren Lauf, okay?“

„Also gut Fanny, aber wenn das nichts wird, und das wird nichts das garantiere ich dir, dann gib ihm eine Chance! Trau dich doch mal wieder. Du bist doch im Moment super drauf!“

Ich spar mir die Antwort und laufe einfach wieder an unseren Tisch. Dort hat Tanja sich bereits mit einem Bier dazu gesetzt und Mark schon in Beschlag genommen. Also wende ich mich an Tom: „Ich besorg dir ein Date mit der Rothaarigen an der Bar, wenn Du mir erzählst, was ihr getratscht habt.“

„Hallo??“ Mia ist empört, aber nur ein bisschen. „Ich sitze hier!!“

Leider ist nichts aus ihm raus zu kriegen. Außerdem versuche ich mit einem Ohr dem Gespräch von Tanja und Mark zu folgen. Ein Blick auf Mia verrät mir, dass sie genau das Gleiche macht. Gut das ist jetzt auch nicht so schwer zu erraten. Mia setzt dann nämlich immer ein ganz interessiertes Gesicht und ein unverbindliches Lächeln auf, aber sie schielt ständig nach rechts, wo Mark und Tanja sitzen.

Und dann passiert was immer passiert, wenn wir uns bei irgendwas Lustigem erwischen. Mia tut so als ob nichts wäre und ich bekomme einen Lachanfall (liegt auch am Sekt), auf jeden Fall kriege ich mich minutenlang nicht mehr ein.

Das schöne an meinem Heiterkeitsausbruch ist, dass alle irgendwann mitlachen müssen, obwohl sie gar nicht wissen, worum es geht.