"Von der innerdeutschen Grenze über Nordrhein-Westfalen und den Rhein zurück nach Nordhessen (1. Teil)" - Uwe Walter - E-Book

"Von der innerdeutschen Grenze über Nordrhein-Westfalen und den Rhein zurück nach Nordhessen (1. Teil)" E-Book

Uwe Walter

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Beschreibung

Das Flugabwehrregiment 2 wurde im Jahr 1956 in Eschwege aus Teilen des dort stationierten Bundesgrenzschutzes in der dortigen Hindenburg-Kaserne, in der sich heute das Aus- und Fortbildungszentrum der Bundespolizei befindet, als Flugabwehrartilleriebataillon 2 aufgestellt. Nach der kurzen Episode von ein paar Tagen in Eschwege hinterließ das spätere Flugabwehrregiment 2 mit den Standorten Unna in Nordrhein-Westfalen sowie Niederlahnstein im Rheinland auch außerhalb von Hessen seine Spuren. Mit der Rückkehr aus Niederlahnstein nach Nordhessen (zunächst Fritzlar, dann Kassel) wurde das Flugabwehrbataillon 2 schließlich am 29. Mai 1979 in Flugabwehrregiment 2 umbenannt. Ein sehr schmerzlicher Einschnitt für alle Regimentsangehörigen war die Ankündigung der Auflösung des Regiments im Dezember 1992 zum 31. März 1994. Der erste Teil der Chronik, die in Zusammenarbeit mit dem Traditionsverband des Regiments erstellt wurde, zeigt die Geschichte des Verbandes von der Aufstellung im Jahr 1956 bis zur Umgliederung zum Flugabwehrregiment im Mai 1979 und soll auch dazu dienen, die Geschichte der nordhessischen Flugabwehrsoldaten aufrecht und in Erinnerung zu behalten

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Seitenzahl: 73

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhaltsverzeichnis

Grußwort des Präsidenten der Gemeinschaft der Heeresflugabwehrtruppe e. V. Generalmajor a. D. Köpke

Vorwort des Vorsitzenden der Kameradschaft der Ehemaligen Fla2 - Interessengemeinschaft Oberstleutnant a. D. Wetzel

Vorwort des Autors Uwe Walter

Kapitel 1 – die 1950er Jahre

Erinnerungen Theo Disselhoff

Kapitel 2 – die 1960er Jahre

Kapitel 3 – die 1970er Jahre

Kapitel 4 – die Modellbaugruppe

Kapitel 5 – Stellenbesetzungen

Quellenangaben

Danksagungen

Anhang

Grußwort des Präsidenten der Gemeinschaft der Heeresflugabwehrtruppe e.V., Generalmajor a.D. Wolfgang Köpke

Liebe Kameradinnen und Kameraden, sehr geehrte Damen und Herren!

Die Verwendungen in Fuldatal-Rothwesten nördlich von Kassel als Kommandeur des Gemischten Flugabwehrregiments 2 von 1998 bis 1999 und als Kommandeur der Flugabwehrbrigade 100 von 2002 bis 2005 sind mir in sehr guter Erinnerung.

Es waren Zeiten großer Herausforderungen und Veränderungen, die dank des Engagements hoch motivierter, leistungswilliger und leistungsstarker Flugabwehroffiziere und - unteroffiziere mit Bravour bewältigt wurden.

Es waren Zeiten, in denen es einerseits grundsätzlich keine Zweifel an der Notwendigkeit der Befähigung zur Abwehr der Bedrohung aus der Luft und damit der Notwendigkeit einer Heeresflugabwehrtruppe im Deutschen Heer gab, andererseits aber auch die Heeresflugabwehrtruppe einen Beitrag zur Friedensdividende erbringen musste. Strukturveränderungen mit Unterstellungswechseln und Außerdienststellungen von Flugabwehrverbänden und -einheiten waren die Folge. Auch das traditionsreiche Flugabwehrregiment 2 in Kassel war davon betroffen.

Die Indienststellung der Flugabwehrbrigade 100 ab April 2002, mit Kommandostab in der Fritz-Erler-Kaserne in Fuldatal-Rothwesten, möchte ich besonders herausstellen.

Unter Heranziehung des Gemischten Flugabwehrregiments 2 war es nämlich in wenigen Monaten gelungen, aus den bestehenden Kräften der Truppengattung einen einsatzbereiten Heeresflugabwehr-Großverband zu bilden, der fortan mit seinen Verbänden und Einheiten (insgesamt ca. 4000 aktive Soldaten, ca. 2500 Reservisten), ausgestattet mit Rohr- wie Raketenwaffensystemen (126 FlakPanzer Gepard, 84 FlaRakPanzer Roland, 45 LeFlaSys Ozelot), im Einsatz den Schutz von Heereskräften gegen Bedrohungen aus der Luft übernehmen sollte und konnte.

Leider wurde die Flugabwehrbrigade 100 bereits nach fünf Jahren, Ende 2007, unter ihrem zweiten Kommandeur – ebenfalls als Beitrag zur Friedensdividende – außer Dienst gestellt. Diese Außerdienststellung war erneut mit Unterstellungswechseln und Reduzierungen der Heeresflugabwehrtruppe verbunden. Der Flugabwehrstandort Fuldatal-Rothwesten und die Fritz-Erler-Kaserne, in der, das sei am Rande erwähnt, 1948 das sogenannte „Konklave von Rothwesten“ stattfand, waren damit Geschichte. Im Frühjahr 2012 folgte schließlich die Auflösung der Truppengattung insgesamt.

Die Auflösung der Heeresflugabwehrtruppe, mit gleichzeitiger Bündelung der Verantwortung für die bodengebundene Luftverteidigung in der Luftwaffe, war angesichts äußerst knapper finanzieller Mittel für den Betrieb des Deutschen Heeres und der sicherheits- wie verteidigungspolitischen Rahmenbedingungen augenscheinlich alternativlos und verantwortbar, gleichwohl aber risikobehaftet.

Natürlich hätte es andere Lösungen als ausgerechnet die Auflösung einer kompletten Truppengattung gegeben. Diese wären aus damaliger Sicht in ihren Auswirkungen allerdings noch sehr viel nachteiliger gewesen.

Für uns, die aktiven und ehemaligen Soldatinnen und Soldaten der Heeresflugabwehrtruppe, bedeutete die Auflösung eine nur schwer verkraftbare Zäsur, deren Verarbeitung Jahre andauerte. Umso erfreulicher ist es, dass der Inspekteur des Heeres im letzten Jahr entschieden hat, erneut eine Heeresflugabwehrtruppe, wiederum als eigenständige, in Stärke und Struktur aber deutlich kleinere Truppengattung, aufzustellen.

Diese lange erhoffte Entscheidung hat einen komplexen Planungs- und Realisierungsprozess zur Folge, der sich über alle Planungskategorien und Fähigkeitsdomänen erstrecken und einige Zeit in Anspruch nehmen wird.

Absicht ist es, einen ersten Heeresflugabwehrverband ab Ende dieses Jahres in Lüneburg, einen zweiten nach 2031 an einem weiteren, noch nicht festgelegten Standort aufzustellen, dies mit insgesamt etwa 1600 Dienstposten. Der Zulauf erster SKYRANGER ist ab Ende 2026 vorgesehen.

Es wird also dauern, bis einsatzbereite Heeresflugabwehrkräfte, ausgerüstet mit neuen, modernen Flugabwehrkanonen- respektive Flugabwehrraketensystemen, wieder zur Verfügung stehen, um Kräfte unseres Heeres im Einsatz gegen Bedrohungen aus dem bodennahen Luftraum zu schützen.

Gleichwohl ist m.E. Eile geboten. Schließlich müssen die der NATO angezeigten Heeresdivisionen bedrohungsgerecht ausgestattet werden und kriegstüchtig sein. Hinreichende Heeresflugabwehrkräfte zählen unbedingt dazu, allerdings in der Regel im engen Verbund mit bodengebundenen Flugabwehrkräften der Luftwaffe und ggf. auch Flugabwehrkräften verbündeter Nationen.

Schließlich zeigt Putins völkerrechtswidriger, barbarischer Vernichtungskrieg gegen die Ukraine doch jeden Tag aufs Neue, wie (überlebens-)wichtig die Befähigung zur Abwehr der Bedrohung aus der Luft angesichts eines zunehmend breiten Spektrums an Luftkriegsmitteln (incl. Drohnen) für eine glaubhafte Abschreckung sowie eine erfolgreiche Verteidigung ist.

Die Wiederaufstellung einer einst aufgegebenen Truppengattung ist in der Geschichte des Deutschen Heeres ein wohl einmaliger Vorgang, ein Kraftakt mit zahlreichen Herausforderungen, aber eben auch vielen gestalterischen Chancen. Das Deutsche Heer wird diese mit Sicherheit nutzen. Ein Blick in die Geschichte unserer ehemaligen Heeresflugabwehrtruppe kann dabei nicht schaden.

Unsere Gemeinschaft mit zurzeit knapp 400 Mitgliedern wird die Geschichte und Tradition der Heeresflugabwehrtruppe des Deutschen Heeres standortübergreifend weiterhin pflegen, die Wiederaufstellung begleiten und, wenn gefordert, unterstützen.

Abschließend sage ich all denen Dank, die in ihrer Dienstzeit zur Erfolgsgeschichte unserer Heeresflugabwehrtruppe beigetragen haben und sich ihr bis heute verbunden fühlen.

Mit kameradschaftlichen Grüßen

Ihr

Wolfgang Köpke

Vorwort zur Geschichte des FlaBtl 2 / FlaRgt 2 von dem Vorsitzendem der Kameradschaft der Ehemaligen Fla 2 – Interessengemeinschaft, Oberstleutnant a. D. Claus Wetzel

Liebe Leserinnen und Leser,

das vorliegende Buch soll, 59 Jahre nach der Aufstellung des „Flugabwehrartilleriebataillon 2“ aus Teilen der Grenzschutzschutzgruppe 3 in Eschwege am 01. Juli 1956, 31 Jahre nach der Auflösung des Flugabwehrregiment 2 am 31.03.1994, zweiundzwanzig Jahre nach der Auflösung des gemischten Flugabwehrregiment 2 in Fuldatal-Rothwesten am 30.06.2002, achtzehn Jahre nach der Auflösung der Flugabwehrbrigade 100 in Fuldatal-Rothwesten am 31.12.2007, dreizehn Jahre nach der Auflösung der Heeresflugabwehrtruppe der Bundeswehr und ein Jahr nach der Wiederaufstellung dieser Truppengattung, die wechselvolle Geschichte des Flugabwehrartilleriebataillons 2 von seiner Aufstellung, über seine Umgliederungen zum Flugabwehrbataillon 2 und zum Flugabwehrregiment 2 und seine Verlegungen vom Standort Eschwege über Unna, Niederlahnstein und Fritzlar nach Kassel bis zur Auflösung als GEPARD-Regiment darstellen.

Gleichzeitig soll in einem weiteren Teil die Geschichte der Nachfolgverbände am Standort Fuldatal-Rothwesten, des aus dem Flugabwehrregiment 2 mit entstandenen gemischten Flugabwehrregiment 2 sowie der Flugabwehrbrigade 100 dargestellt werden.

Noch leben einige Angehörige des Flugabwehrartilleriebataillon 2 „der ersten Stunde“, sowie der in das Bataillon eingegliederten Brigade-Fla-Batterien 40, 50 und 60, aber in sehr fortgeschrittenem Alter. Wenn wir die Geschichte unseres Bataillons/Regiments der Nachwelt erhalten wollen, dann ist es jetzt an der Zeit, alle noch lebenden ehemaligen Angehörigen unseres stolzen Verbandes zu befragen und die Geschichte niederzuschreiben, bevor sie auf immer Verloren ist.

Unser besonderer Dank gilt dem Autor, Herrn Uwe Walter, der sich freiwillig erboten hat, unsere Geschichte in Buchform zu Papier zu bringen.

Im Unterschied zu anderen Werken dieser Art haben sich der Autor und die Kameradschaft der Ehemaligen Fla 2 dazu entschlossen, keine „Grußworte“ der ehemaligen Kommandeure des FlaBtl 2 / FlaRgt 2 entweder an den Beginn oder das Ende des Werkes zu stellen. Wir beschlossen, den noch lebenden ehemaligen Kommandeuren die Gelegenheit zu geben, auf Ihre Zeit als Kommandeur des Verbandes zurückzublicken und haben diese „Erinnerungen“ in kursiver Schrift an das Ende der jeweiligen Dienstzeit als Kommandeur des Verbandes gestellt.

Wir sind uns bewusst, dass dieses Werk keine große Verbreitung finden wird, halten es aber für notwendig, die Geschichte unseres Verbandes der Nachwelt zu erhalten.

Für die Kameradschaft der Ehemaligen Fla 2 sowie allen ehemaligen Angehörigen der in Fuldatal-Rothwesten stationierten Flugabwehrverbände

Claus Wetzel, OTL a. D.

1. Vorsitzender

Kameradschaft der Ehemaligen Fla 2

Vorwort zur Chronik Flugabwehrregiment 2 Autor Uwe Walter

Die Idee zum Aufschreiben der Geschichte des Flugabwehrregiments 2 aus Kassel kam mir im Jahr 2023, als ich ein umfangreiches Fotoarchiv des im Dezember 2022 verstorbenen Modellbauers Siegfried Walter aus Kassel übernahm, der ein großer Freund der Flugabwehrsoldaten auf der Marbachshöhe gewesen ist . In diesem Fotoarchiv waren daher sehr viele Fotos des Flugabwehrregiments 2 sowie seiner Vorgängerbataillone zu finden.

Mit meiner Idee habe ich dann Kontakt zum Traditionsverband „Kameradschaft der Ehemaligen Fla 2“ aufgenommen und dem Vorsitzenden Oberstleutnant a. D. Claus Wetzel meine Idee vorgetragen. In einer Vorstandsitzung, an der ich nicht teilnahm, wurde dann über meinen Vorschlag gesprochen und von dem Vorstand genehmigt.

Im Laufe der Zeit habe ich dann öfters an den monatlichen Kameradschaftstreffen als Gast teilgenommen und durfte mich auch in dem Traditionsraum aufhalten, um die Geschichte des Regiments zu ermitteln. Hier hatte ich dann auch sehr viel Unterstützung durch die Mitglieder der Kameradschaft, die mir bei Fragen immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben.

Besonders haben mich hier die Begegnungen und die persönlichen Gespräche in Arnsberg mit Herrn Theo Disselhoff geprägt, der als einer der Soldaten der „ersten Stunde“ dieses Verbandes angesehen kann, da er als junger Wehrpflichtiger zu den ersten Rekruten in dem Verband gehörte und im Jahr 1957 in das damalige Flugabwehrbataillon 2 in Unna eingetreten ist und der dankenswerter Weise mir seine Erinnerungen für diese Chronik aufgeschrieben hat.