Von schüchtern bis sichtbar - Hannah-Marlène Korn - E-Book

Von schüchtern bis sichtbar E-Book

Hannah-Marlène Korn

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Beschreibung

Miriam ist schüchtern - und wartet auf die eine Frage, auf die sie endlich »Ja« sagen kann. Ohne es zu ahnen, gerät sie in die Spiele ihrer besten Freundin und stößt auf eine Welt, die Schmerz und Lust untrennbar vereint. Neugier wird zu Experiment, Zögern zu Hingabe. Und während sie sich selbst entdeckt, findet sie in Florian ihren perfekten Gegenpart. Er versteht sie - im Leben und im Bett. Er gibt sich Mühe, lernt, wächst an ihr. Miriam ist glücklich. Doch dann verändert sich alles. Eine Pandemie bricht über die Welt herein. Lockdown. Isolation. Die Frage nach dem Überleben wird drängender als jede andere. Ihre Schwester schlägt einen gewagten Ausweg vor: Ein Haus, zwei Männer, drei Frauen - und unzählige Kameras. Eine WG, die sich kompromisslos ihren Begierden hingibt. Die Zuschauer wollen mehr, sie geben es ihnen: Hingabe. Leidenschaft. Dunkelheit. Schmerz. Grenzen verschwimmen - doch können sie auch loslassen?

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Seitenzahl: 570

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Miriams Wandlung

Von schüchtern bis sichtbar

Operation Weihnachtsglück

Miriam im Kokon

Erste Spiele

Beginn der Wandlung

Wochenendspiele

Sie treffen sich

Vorbei

Nora

Vereinigung

Ein Haus Zwei Männer Drei Frauen

Weihnachtstage

Corona kommt

Nordsee mit Sarah

Neues Daheim

Mister Snake

Zurück zur Nordsee

Ideenschmiede

Hitzewelle

Morgendämmerung

Die nächste Generation

Operation Weihnachtsglück

Mein BDSM-Erwachen

Miriam ist schüchtern und träumt von der einen Frage, die sie mit »Ja« beantworten wird. Ahnungslos gleitet Miriam in die Spiele ihrer besten Freundin und entdeckt eine Welt des Lustschmerzes.

Experimentell findet sie ihre Rolle und nebenbei ihren Traummann Florian.

Miriam im Kokon

Ich bin ein Glückskind, Everybody’s Darling. Der Job fordert mich, ich gehe gerne arbeiten. Ich bin immer gut gelaunt, habe ein offenes Ohr für die Probleme der Kollegen und meiner Freunde – selbst mein Chef fragt um Rat, wenn er zu Hause Streit hat. Meine Zauberkräfte? Zuhören und im richtigen Augenblick zustimmend nicken.

Die Dialoge meiner Lieblingsschnulze halten perfekte Antworten für die Sorgen der anderen bereit. Eine Wohnung mit Stadtblick als Rückzugsort, morgens einen Cappuccino, zweimal die Woche Yoga zum Trainieren und einen Mädelsabend im Monat – ich habe alles zum Glücklichsein.

An Weihnachten bleibt keine Stelle meines Refugiums verschont: Engel, Schneemänner, Girlanden, Lichterketten, Schwibbogen und am Weihnachtsbaum ist vor Deko kaum Grün zu sehen. Es duftet nach Zimt und Orangen. Am liebsten mummle ich mich mit selbstgebackenen Zimtschnecken und Glühwein zu Drei Haselnüsse für Aschenbrödel auf der Couch ein.

Das ist mein Problem, ich kuschle mich aufs Sofa – allein mit mir. Jeder hat einen Partner, jemanden zum Anschmiegen, nur ich bin leer ausgegangen. Ich liebe Weihnachten und zugleich zerreißt es mich, die schönste Zeit des Jahres einsam zu verbringen. Dabei hat es die Natur gut mit mir gemeint. Ich bin nicht zu dünn, habe die ideale Größe und eine süße Stupsnase.

In meiner Nussschale bin ich glücklich, in Gedanken schaffe ich alles: Erfolgreich daten, mit Männern reden, sogar flirten. Versuche ich, einen Mann in freier Wildbahn anzusprechen, bekomme ich nicht mal ein leises »Hallo« über die Lippen. Kurz: Ich bin verklemmt und sozial unterentwickelt. Wie bringe ich die Stimmen in mir zum Schweigen, die mich lähmen, wenn ein Mann mir in die Augen schaut?

Die öffentliche Miriam spielt eine selbstbewusste Rolle, die innere Miri kapselt sich ein und träumt ihr Leben. Ich bin ein einsamer Pechvogel.

Mädelsabend

Zusammen mit meinen Mädels bin ich ausgelassen, die Jerusalemrose blüht auf. Heute sind wir nach einem Kabarett in einer gemütlichen Cocktailbar gelandet.

»Der ist echt süß. Wäre ich allein hier, würde ich den Barkeeper heute Nacht abschleppen. Habt ihr gesehen? Er trägt keinen Ring«, freut sich Sarah und bringt Laura und mich zum Staunen. Wir blicken sie ungläubig an.

Ich versuche, zu antworten. »Das meinst du nicht ernst, oder?« Sarah ist das genaue Gegenteil von mir. Neidisch beobachte ich, wie sie zur Bar tänzelt und selbstbewusst mit ihm flirtet. In jeder ihrer Bewegungen steckt mehr Sexappeal, als in meinem ganzen Leben. Wie macht sie das bloß?

»Nicht eifersüchtig werden, Miri. Er ist Barkeeper, es ist sein Job, nett zu den Gästen zu sein, insbesondere geht es ihm um sein Trinkgeld. Lassen wir Sarah diese Illusion.« Als hätte Laura meine Gedanken gelesen.

»Warum traue ich mich nicht, ihn anzusprechen? Das Leben ist unfair. Sarah schleppt ständig jemanden ab und ich bekomme nicht mal die Reste vom Buffet«, seufze ich.

»Der Richtige wartet schon auf dich, da bin ich mir sicher«, merkt Laura aufmunternd an.

Ich beobachte Sarah, wie sie unbefangen mit dem Bartender flirtet, während ich an einem Tequila Sunrise nippe. Ich begreife nicht, wie Flirten funktioniert. Sie werfen sich unentwegt Blicke zu und als er ihr eine Serviette zuschiebt, werde ich zum melancholischen Spielverderber.

»Ich will nach Hause! « Aus mir spricht das bockige Kleinkind.

»Ach, Miri, was ist los?«, fragt Sarah, die mit enttäuschtem Gesicht zurück an unserem Tisch kommt.

»Ich habe ihn zuerst gesehen und du schnappst ihn dir.« So hätte ich als Schülerin antworten können, damals.

»Glaubst du?« Sie zeigt mir die Serviette. »Schau sie dir an.«

Sorry. Falsche UFerseite!

»Schwul? Dabei ist er so süß! «

»Keine Klischees bedienen, Miri«, mahnt Laura.

»Ich will nach Hause«, schmolle ich.

»Es ist Mitternacht. Ziehen wir zu Miri um und feiern dort weiter?«, fragt Sarah.

»Gute Idee. Auf dem Weg bringst du Miri bei, wie man Männer anspricht«, stimmt Laura zu.

»Das ist einfach: Nicht nachdenken, selbstverständlich aussprechen, was dir in den Sinn kommt.«

»Nicht denken? Das schaffe ich nicht mal, wenn ich schlafe«, scherze ich.

Auf dem Weg zum Taxi erklärt Sarah weiter ihr Flirtgeheimnis; ich verstehe es nicht – das ist für mich wie Raketenwissenschaft. Unsere lustige Runde landet schließlich zusammengequetscht bei mir auf der Couch. Sarah flirtet mit mir, Laura ruht sich aus. »Es ist immer so gemütlich bei dir«, findet Sarah.

»Das ist der Vorteil eines Singles: Keine rumliegenden Socken und die Klobrille ist unten.«

»Stimmt, seit ich meinen Freund rausgeworfen habe, ist es bei mir viel ordentlicher.« Sarah grinst verschmitzt.

»Du hattest wenigstens einen Freund. Bei mir hat sich kein Kerl getraut. Seit ich hier wohne, hat kein Mann in meinem Bett geschlafen.«

»Schlau von dir, Süße. Nimm dein Date am ersten Abend nicht mit nach Hause – schlimmstenfalls bekommst du ihn nicht mehr aus der Wohnung.«

»Ich war ja auch bei keinem«, gebe ich schüchtern zu.

»Du wohnst hier seit Jahren, Miri. Du machst was falsch.« Sarah streut Salz in die Wunde.

»Überhaupt nicht. Der Mann, der bei mir übernachtet, wird mein Traumprinz.«

»Der schnell zum Albtraum wird, wenn du rausfindest, dass er mit einer Kollegin schläft.«

»Das würde mein Prinz nie! Er hätte nur Augen für mich.«

»Vergiss die Augen! Solange der Rest seines Körpers für dich entflammt ist, reicht es doch, oder?«

»Du denkst immer an das eine.«

»Klar, vor allem, weil mir der süße Barkeeper durch die Lappen gegangen ist. Ein Flirt ist um vieles leichter, wenn du an Sex denkst.«

Das Thema ist mir unangenehm, darum schmiege ich mich an die dösende Laura.

»Ich habe euch zugehört, Mädels«, murmelt sie. »Zum Glück habe ich meinen Jonas und brauche mich nicht mehr umzusehen.«

»Laura, wie hältst du das mit deinem Mann aus? Vor allem: Wo findet man diese heiratswilligen Exemplare?«, frage ich neugierig und erforsche ihre Augen. Ob in ihnen die Antwort verborgen liegt?

»Das ist ein Geheimnis, das verheiratete Frauen nicht mit Singles teilen dürfen. Sorry, Miri.« Sie macht mit einem schelmischen Lächeln eine Reißverschlussgeste über ihren Lippen.

»Ich hol uns die letzte Flasche Pinot Noir, danach knöpfen wir uns Laura vor, nicht wahr, Sarah?«

Laura wiederholt die Geste mit einem breiten Grinsen.

Zurück mit dem Wein jammere ich: »Menno, Miri will einen Ehemann.«

»Miri, kauf dir lieber mehr Batterien für den kleinen vibrierenden Freudenspender, der ist pflegeleichter.«

»Hey, Sarah, woher weißt du, äh, also ... pah!«

»Erwischt! Hast du ihm einen Namen gegeben?«

»Leon ...«, stottere ich und fühle, wie meine Ohren warm werden. »Äh, ich habe keinen!« Zweimal ins Fettnäpfchen getreten, der Wein zeigt deutlich Wirkung.

Sarah erhebt ihr Glas. »Prost, Ladys, auf die Erfindung des Silikons.«

Die Flasche hält nicht lange und Sarah nickt immer wieder ein. »Ab in dein Bett, mit dir ist heute nichts mehr anzufangen«, sage ich.

»Was anfangen? Mache ich ...«, sagt sie und schläft erneut ein.

»Ruf ein Taxi, Miri! Ich kümmere mich um sie. Mit dem Bus kommt sie heute nicht zu Hause an.«

Nach zwanzig Minuten sind Laura und ich allein.

»Der Abend war großartig, so feiern wir das öfter. Was gibt deine Bar her? Zaubre mir einen Cocktail – am liebsten einen Swimmingpool – und dann schocke ich dich mit Jonas’ neustem Wunsch.«

»Ich habe Glühwein vom letzten Weihnachtsmarkt und eine Flasche meines Lieblingssektes.«

»Im September Glühwein? Nee, hol den Sekt. Ohne dich wären unsere Abende öde, du bist lustig. Ich habe dich lieb.«

Wir sind überangeheitert und lümmeln zusammen auf der Couch. Ich liege an Laura geschmiegt und spüre, wie weich sie ist. »Gibt es das Wort überangeheitert?«, grüble ich vor mich hin. Und sage dann: »Einen letzten Schluck Sekt, dann ab mit dir nach Hause und ins Bettchen.«

»Nö! Laura will nicht. Bei dir ist es schöner«, widerspricht sie angeheitert.

»Warte, du hast von Jonas gesprochen. Was hat er angestellt?«

»Das glaubst du mir nie und ehrlich, ich traue mich nicht, es dir zu erzählen.«

»Du bist fies, wir erzählen uns doch sonst alles. Überleg dir einen Anfang, bin gleich zurück«, fordere ich sie auf und verschwinde im Bad.

Laura und Jonas – die beiden sind füreinander geschaffen. Sie hat mir oft von ihren Spielen erzählt, immer hing ich mit Gänsehaut an ihren Lippen. Es fühlte sich so an, als wäre ich dabei gewesen.

»Bin wieder da! Hast du mich vermisst?«

»Und wie! Komm her.« Sie klopft auf den Platz neben sich. »Sag mal, du hattest nie einen Mann hier? Ich meine ... für Sex?«

Quengelig erwidere ich: »Nein, null Sex für Miri. Einen flüchtigen One-Night-Stand, da war ich mit ihm in einem Hotel. Wie ich es geschafft habe, mit ihm zu reden, weiß ich bis heute nicht. Zufrieden?«

»Sei nicht traurig, Liebes. Das wird schon.«

Ich werfe mich in ihre Arme und schluchze. »Wird es nicht, ich sterbe einsam!«

Laura hält mich fest und lässt mich weinen. Sie sagt nichts, nippt still an der Sektflasche. Wir beide geben ein seltsames Bild ab, ich bin die verklemmte Kleine, die sich nicht traut, einen Mann anzusprechen, und Laura tröstet mich und versucht, sich Mut anzutrinken. So kenne ich sie nicht – normalerweise hält sie mich über die Wünsche ihres Mannes auf dem Laufenden.

»Lenk nicht ab! Was ist mit Jonas?«, frage ich vehement.

»Das kann ich dir nicht erzählen. Ich zeige es dir, sonst glaubst du mir kein Wort.«

»Hat er was angestellt? Willst du ihn erwischen?«

»Ja, das werde ich, jedoch anders, als du denkst. Ich kenne ihn, er wird nichts gegen eine Zuschauerin haben. Er wird es erst danach erfahren. Sei einfach am Samstagabend bei uns.«

Der Sekt wechselt zwischen uns hin und her, ich bettle, Laura druckst herum. Schließlich schläft sie ein. Sachte löse ich mich aus ihren Armen und decke sie mit einer Flauschdecke zu.

»Träum schön, mein Schluckspecht. Beim nächsten Mädelsabend passe ich besser auf dich auf – weniger Cocktails für meine Maus.« Für bessere Träume gebe ich ihr einen Kuss auf die Stirn, sie duftet so schön...

Nach dem Zähneputzen liege ich im Bett, der Sandmann hat mich wohl vergessen. Wie üblich denke ich vor mich. Laura und ich sind seit unserer Ausbildung unzertrennlich. Ihre Hochzeit mit Jonas war romantisch und ich durfte Trauzeugin sein. Sie wird meine, wenn ein Prinz jemals den Schlüssel zu meinem Herzen findet. Bisher habe ich nicht mal einen verwunschenen Frosch zum Küssen.

In der Vorstellung ist mein persönlicher Held groß, galant, edel – und das Wichtigste: kuschelig. So einen Mann wünsche ich mir. Beim Schwärmen von besseren Zeiten übermannt mich doch der Schlaf.

Der Wecker reißt mich gnadenlos pünktlich aus meinen Träumen - immer, wenn der Traum am schönsten ist. In zwei Sekunden hätte der Prinz: »Ja, ich will«, gesagt.

»Mach das blöde Teil aus, Jonas«, ruft es verschlafen von nebenan. »Ich muss heute nicht arbeiten.«

Laura! Ich habe sie total vergessen. Im Halbschlaf scheint sie zu denken, sie sei zu Hause im Bett neben Jonas. Ich rolle mich wieder ein und denke an meinen Traum – wenigstens da habe ich einen Mann fürs Leben gefunden.

Nach zehn Minuten bimmelt dieser Krachmacher erneut.

»Jonas, mach den Wecker aus, sonst setzt es was!« Sie klingt ungehalten.

Es hilft nichts, ich muss aufstehen. Ein Kaffee und eine heiße Dusche wecken hoffentlich den Elan für den letzten Arbeitstag der Woche. Zuerst kümmere ich mich um Laura. Ich bette sie um, damit sie weiterschlafen kann. Jonas schicke ich eine kurze Nachricht, dass Laura sich bei mir ausschläft.

»Auf und rüber mit dir ins Schlafzimmer, mein Bettchen ist bequemer«, wecke ich sie vorsichtig.

»Oh ja, bitte, schlepp mich ab«, murmelt sie verschlafen.

»Leider nur umbetten. Ich muss zur Arbeit.«

»Gibst du mir einen Abschiedskuss?«

»Natürlich und jetzt hoch mit dir.« Ich schiebe sie ins Bett und sie schläft sofort friedlich weiter. Soll ich mich krank melden und mich zu ihr legen? Das wäre eine Doppelpremiere: Zu zweit in meinem Bett und den Chef anlügen. Beides traue ich mich niemals.

Unter der Dusche frage ich mich, womit sie gestern Abend nicht rausrücken wollte. Der anschließende Morgenkaffee bringt keine Erleuchtung, es hat sicher mit ihren Spielchen zu tun.

Nun ja, auf zur Arbeit. Ich frage sie nachher im Chat, woran sie sich erinnert.

Geheimnisse

Der Tag zieht sich wie Gummi, ich grüble ununterbrochen, was Laura mir zeigen will. Die Gedanken lenken mich von der Arbeit ab, ich greife immer wieder zum Handy.

»Schon aufgestanden?«

Die Nachricht ist verschickt, zwei graue Häkchen erscheinen. Fünf Minuten starre ich sie an – sie bleiben grau. Enttäuscht lege ich das Handy beiseite und versuche erneut, mich auf die Arbeit zu konzentrieren. Es funktioniert, ich entdecke Lauras Antworten erst zur Kaffeepause. Sie hat mehrmals geantwortet, verteilt über den Vormittag.

»Bin wach. Warum liege ich in deinem Bett und nicht auf der Couch?«

»Hast du was dagegen, wenn ich liegen bleibe? Es ist schön gemütlich hier«

»Viel zu tun?«

»Es gibt Neuigkeiten - über Jonas.«

Diese Geheimniskrämerei macht mich verrückt, ich antworte ihr:

»Bleib ruhig bis zum Feierabend. Nach Hause zu kommen, ist viel schöner wenn Jemand auf mich wartet.«

»Gebongt. Ich war duschen und ziehe mir was Frisches von dir an, okay?«

»Kein Thema. Freizeitklamotten sind im linken Schrank. Das meiste wird dir nicht passen, aber in der Schublade findest du ein paar lange T-Shirts.«

»Schon gefunden, sitze mit frechem Einhorn-Shirt auf der Couch.«

»Erzählst du mir endlich das Geheimnis von Jonas?«

»Er hat mir einen neuen

Wunsch anvertraut.«

»Jaja, das hast du gestern erwähnt Welchen denn? Ich platze vor Neugier«

»Habe ich das? Ich traue mich immer noch nicht es dir zu erzählen.«

»Das ist gemein! Wie soll ich mich da konzentrieren?«

»Geduld. Morgen überschreiten wir eine neue Grenze. Mehr verrate ich nicht.«

Toll, jetzt bin ich noch hibbeliger. Wir chatten kurz weiter, anschließend versuche ich, die restlichen Stunden produktiv zu sein. Leicht fällt mir das nicht – ständig schweifen meine Gedanken zwischen dem Traumprinzen von heute Nacht und Jonas’ geheimnisvollem Wunsch hin und her. Ich brauche dringend einen Kaffee.

Seit der schnuckelige Kerl aus dem Einkauf im Büro gegenüber eingezogen ist, vermeide ich es, in die Kaffeeküche zu gehen. Ein paarmal ist er mir über den Weg gelaufen und hat sogar gegrüßt – die maximale Herausforderung. Immer starre ich krampfhaft den Boden an und schlüpfe kichernd in mein Büro. Er hält mich sicher für verrückt – oder Schlimmeres. Ich bräuchte Sarah als Souffleuse, vielleicht käme mir dann ein freundliches »Hallo« über die Lippen.

Zum Feierabend werde ich rechtzeitig fertig, ich habe den Plausch mit den Kolleginnen in der Küche ausgelassen.

Zu Hause empfängt mich Laura mit einer weichen Umarmung. Daran könnte ich mich gewöhnen, auch wenn mir ein Mann lieber wäre. Den restlichen Abend versuche ich, ihr weitere Details über Jonas zu entlocken. Sie schildert mir vage, wie ich zuschauen soll, ohne dass ihr Mann es merkt. Geschickt weicht sie all meinen Fragen aus, ich weiß immer noch nicht, was mich erwartet.

Am liebsten würde ich sie hierbehalten. Aber gegen zehn meldet sich Jonas und fragt, wann er seine Frau wiedersehen wird. So sitze ich allein vorm Fernseher und frage mich, warum freitags nur Unsinn läuft. Ich beschließe, meine Lieblingsschnulze zu streamen und spreche die Dialoge mit.

Eine einsame Single Lady trifft einen erfolgreichen Geschäftsmann, der ein Abenteuer sucht. Sie verlieben sich, widrige Umstände verhindern ein erstes Happy End. Am Ende finden sie doch zueinander.

Dieser Film lässt mich jedes Mal von meinem zukünftigen Ehemann träumen – und hoffen, dass ich ihn am nächsten Tag endlich treffe. Heute schlafe ich vor dem Filmende auf der Couch ein. Im Traum erobert ein Edelmann mein Herz; wie immer wache ich auf, bevor er mir die Frage aller Fragen stellt.

Die Sonne weckt mich, Wochenende ist was Feines. Schrippe mit Gelee und ein Cappuccino – der Tag gehört eindeutig mir. Nach der zweiten Tasse bin ich energiegeladen genug, um Bäume zu entwurzeln. Doch statt auf einen Wald, stürze ich mich auf den Kleiderschrank. Was soll ich heute Abend bloß anziehen?

Knapp, aber nicht zu kurz – andeuten reicht. Der Tüllrock gefällt mir, er reicht knapp über die Knie. Dazu eine leichte Bluse mit Spitze. Frech und sexy, heute Abend traue ich mich, ein wenig Haut zu zeigen, und entscheide mich sogar, den BH im Schrank zu lassen.

Erste Spiele

Was ein neues Outfit ausmacht – ich fühle mich wie ein anderer Mensch. Warum habe ich nicht öfter den Mut, so auszugehen? Immer überlege ich es mir in letzter Sekunde und lande auf der Couch. Heute jedoch nicht! Heute sitze ich im Auto vor Lauras Haus und starre das einzig beleuchtete Fenster an: Kein Zurück mehr. Ich habe ihr getextet, dass ich draußen warte. Mein Mut erfüllt mich mit Stolz, ich fühle mich wie beim ersten Date: Kribbeln im Bauch, die Kehle zugeschnürt, und der Puls rast: Wie ein Blinddate – ich bin sexy gekleidet, Laura wartet, Jonas ahnt nichts. Für wen bin ich hier? Für Laura, für Jonas oder für mich?

Das Piepsen des Handys reißt mich aus den Gedanken.

»Rein mit dir? Jonas ist vorbereitet!«

Mit weichen Knien und einem dicken Kloß im Hals gehe ich durch den Garten. Laura öffnet mir die Tür.

»Hallo, Liebes. Du siehst umwerfend aus. Es freut mich, dass ich deine Nussschale anknacksen konnte.«

Mein Herzschlag dröhnt mir in den Ohren. Mit einer Umarmung bedanke ich mich für das Kompliment. »Extra für dich. Trägst du einen Minirock oder einen zu breiten Gürtel? So etwas würde ich mich nie trauen«, antworte ich.

Laura lächelt und führt mich ins Haus, reicht mir ein Glas Sekt und fragt schelmisch: »Bist du dir sicher?«

Ich spüre, wie mir Blut ins Gesicht schießt, ich werde rot. »In so einem Outfit würde ich niemals vor die Tür gehen.«

Sie nimmt meine Hand und führt mich in einen Raum, den ich in ihrem Haus bisher nie bemerkt habe. »Jonas ist vorbereitet.«

Ehrfürchtig lasse ich meinen Blick schweifen. Es ist abgedunkelt, wenige Kerzen flackern und verbreiten ein geheimnisvolles Licht. An einer Wand hängt eine beachtliche Auswahl an Peitschen und Paddeln. Ich hatte keine Ahnung, dass es so viele unterschiedliche gibt. Einige kenne ich aus Filmen – aber nicht aus solchen, bei denen es um Sex geht. Hier hängen Reitgerten, Stöcke, Lederriemen, und ich frage mich, ob sie die benutzen wird. Die hölzernen Instrumente wirken angsteinflößend, wie Relikte aus dem Mittelalter.

Meine Augen wandern weiter und bleiben an einer Vitrine voller Dildos und Knebel hängen. Die Glastüren scheinen zu rufen, wollen mich verführen, sie zu öffnen. Staunend, gefangen in meiner verklemmten Welt, stehe ich hier und zittre. Selbst wenn ich mich bewegen könnte, würde es Stunden dauern, alles zu entdecken.

Dann sehe ich ihn: Einen Thron! Er beherrscht den Raum und ruft nach einer Göttin, die ihn besteigt.

Laura holt mich aus dem Staunen zurück in die Realität. »Gefällt dir, was du siehst?«

»Wow, dieses Zimmer habt ihr vor mir verheimlicht. Ich bin beeindruckt.«

»Wir haben uns nie getraut, jemanden so nah an unsere Gefühle herankommen zu lassen.«

»Ich bin diejenige, die euch heute entjungfert?« Wir lachen, bis uns Tränen kommen.

Erst jetzt bemerke ich Jonas. Er ist unsere Hauptperson dieser Nacht, die Magie dieser Kammer hatte mich so in ihren Bann gezogen, dass mein Unterbewusstsein ihn ausgeblendet hat. Er liegt auf einem Andreaskreuz wie ein menschliches X. Lederriemen fixieren seinen Körper, die Beine sind gespreizt, die Hoden gebunden. Maske und Kopfhörer nehmen ihm zwei seiner Sinne und isolieren ihn von uns.

Wir waren oft zusammen in der Sauna, aber hier fühlt sich seine Nacktheit zum ersten Mal erotisch an. Laura setzt ihm einen Knebel und vollendet damit seine Isolation. Ein leichtes Zucken durchfährt ihn, als tobe in ihm ein Kampf.

»Gegenwehr erlaube ich ihm heute nicht«, erklärt Laura. »Ist er nicht süß? Immer überlegt er es sich im letzten Augenblick anders. Er will es erleben und gleichzeitig wieder nicht. Warte ab, Miri. Es erregt mich, wenn er sich mir bedingungslos hingibt, hoffentlich springt der Funke auf dich über.«

Mein Verstand nimmt sie nur am Rande wahr. Meine Aufmerksamkeit gilt Jonas, meine Libido übernimmt das Denken. Ein nackter Mann, greifbar nah, und ich brauche kein Wort mit ihm zu wechseln. Ohne nervöses Stammeln, einfach pures Vergnügen – perfekt.

Vor Staunen bemerke ich nicht, wie Laura mich in den Arm nimmt. »Genieße die Show, Süße. Bitte greif nicht ein, es wird heftig. Keine Sorge – er liegt dort freiwillig, es war seine Idee.«

Etwas Neues regt sich in mir, ich antworte mit einem Kuss. Mein erster Kuss mit einer Frau und mit Zungenkontakt. Sie küsst besser als die wenigen Männer, die mich bisher geküsst haben. Sie fordert nicht, sie bietet an.

»Du küsst gut! Nachher gibt es mehr, jetzt ist Jonas unser Mittelpunkt.« Laura trennt sich von mir.

Widerwillig lasse ich los, sie hat recht. »Komm, der Thron ist für dich reserviert.« Sie führt mich wie eine Prinzessin auf meinen Platz.

Von hier aus habe ich das Schauspiel im Blick. Jonas liegt vor mir, wehrlos. Warum habe ich keinen Mann zum Kuscheln, Spielen und Kennenlernen, ohne die mühsamen Versuche, mit ihm zu reden? Ein plötzlicher Schwall von Hitze steigt in mir auf, und ich gestehe mir ein, dass ich erregt bin. Lauras Kuss, Jonas’ Hilflosigkeit und der freie Blick auf seinen nackten Körper – alles zusammen weckt das Mauerblümchen in mir, es blüht. Es ist neu, anders und besser.

Die Vorstellung hat nicht mal begonnen und nimmt mich bereits völlig in Beschlag. Mein Herz schlägt schneller und ich weiß nicht, wie ich sitzen soll. Ziehe ich mich zurück und nehme die Rolle der stummen Beobachterin ein oder rücke ich in die erste Reihe vor und werde aktiv? Kann ich mich öffnen? Mein mickriges Sexleben war im Dunkeln – hier aber liegt ein Mann greifbar vor mir und ich brauche nicht mit ihm zu sprechen.

Laura holt mich mit einem Räuspern zurück in die Realität. Sie steht bei den Peitschen, nimmt ein Holzpaddel, das einem Kochlöffel ähnelt, und schlägt es zur Probe leicht in ihre Handfläche. Die hölzernen Schläger sind keine bloße Dekoration – armer Jonas.

»Rücken wir unseren Spielkörper ins rechte Licht.« Sie schaltet ein paar winzige Lichtpunkte an, die Jonas in eine gleißende Lichtwolke hüllen. Meine Augen brauchen einen Moment, um sich daran zu gewöhnen, dann sehe ich Jonas in ganzer Pracht.

Was hat er sich ausgedacht? Laura umrundet ihren Mann, unser Opfer, lässt ihre Fingerspitzen sachte über seinem Körper gleiten. Er zuckt bei jeder Berührung zusammen. Genießt er es? Fürchtet er sich? Ein Gefühl der Ohnmacht steigt in mir auf. Die Situation ist wie ein Unfall – man sollte nicht hinsehen, aber es nicht möglich, den Blick abzuwenden.

Nach zwei Runden bleibt sie zwischen seinen Beinen stehen, umfasst seinen gebundenen Sack und schaut mir tief in die Augen.

Mit offenem Munde nicke ich. Wird sie an seine empfindlichste Stelle gehen? Schaue ich weg? Nein, ich ziehe es durch! Was habe ich zu verlieren?

Auweia

Laura legt das Paddel auf Jonas’ Hoden, streicht es so sanft über die Haut, als würde sie dem Holz den Tanz beschreiben, den es aufführen wird. Er zuckt in seinem vergeblichen Versuch zusammen, dem Kommenden zu entfliehen. Laura holt aus, verharrt einige Sekunden und beginnt die Vorstellung. Schlag auf Schlag trifft sie präzise ins Schwarze, ohne Unterbrechung umrundet das Paddel seine Männlichkeit. Jonas’ Schreie erstickt der Knebel, seine Muskeln spannen sich, er zerrt an den Riemen, das Leder hält ihn fest – offen, ausgeliefert an Laura, an mich und nach seinem eigenen Wunsch.

Sein Schwanz regt sich, er wird hart. Ist das ein letzter Versuch, den Schmerzen zu entfliehen, oder genießt er sie tatsächlich? Verstohlen stelle ich mir vor, wie ich seinen Speer in mir spüre. Laura hat sichtlich Spaß, ihn zu quälen, und ich zerfließe, dazu gezwungen, untätig zuzusehen. Am liebsten würde ich sie anflehen, mit mir zu tauschen.

Sie hatte recht: Dieses Schauspiel erregt. Jonas gibt sich ihr hin, opfert seinen Körper, damit sie Lust empfindet, die sich auf mich überträgt. Seine Erektion beweist, dass er es genießt; Laura reduziert seine Existenz auf einen Punkt. Keiner meiner wenigen Liebhaber hat mich an seine Hoden gelassen. Ich hatte keine Ahnung, wie viel Freude die beiden kleinen Drüsen bereiten können.

Etwas in mir verändert sich – eine Art Freiheit breitet sich aus, als wäre ich in meiner Fantasiewelt in Begleitung des vibrierenden Leons. Jonas lebt in der Einsamkeit seiner Schmerzen, und Laura blendet mich aus.

»Keinen Orgasmus für dich!« Laura reißt mich aus meinen Gedanken.

Wen meint sie? Jonas? Wahrscheinlich. Sie redet mit ihm, obwohl er sie nicht hört und keine Antwort geben wird. Meine Libido übernimmt die Kontrolle, mein Blick verengt sich: Vor mir liegt kein ganzer Mann mehr, ich sehe nur das tanzende Paddel und einen steifen Penis mit glänzender Eichel. Dieser Anblick! Meine Spannung – mein Verlangen – wächst ins Unendliche.

Ich möchte aufstehen, berühren, was ich sehe. Die schüchterne Miri in mir hält mich zurück. Sollte ich mir einen Dildo aus der Vitrine holen? Warum habe ich einen Slip an? Immer ist Leon nicht da, wenn ich Verlangen spüre.

Laura verwehrt Jonas den Höhepunkt, aber warum soll ich hier verhungern? Sie fokussiert sich auf das rechte Ei, seine Erektion fällt zusammen. Ich frage mich, ob zärtliche Berührungen diese wiederbeleben könnten. Jonas wehrt sich nicht mehr gegen das Paddel, ist vollständig angespannt und still. Er hat sich seiner Frau unterworfen.

Laura verliert sich, das Paddel trifft unregelmäßiger, sie hat eine Hand an ihrem Lustzentrum. Zum ersten Mal beobachte ich eine Frau, die sich selbst berührt. Sie zieht meine Aufmerksamkeit von Jonas’ gequälten Hoden ab. Ich will ihr helfen, eingreifen, um beide zu befreien, doch meine Schüchternheit hält mich auf dem Thron.

Wie viel Zeit ist vergangen? Jonas hat wohl einen Trancezustand erreicht, trotz des Knebels erahne ich bei ihm ein zufriedenes Lächeln. Ist es möglich, dass Lust den Schmerz auslöscht? Laura schwebt über ihm, meine Gefühle fahren Achterbahn. Ich wünsche mir einen Kuss von Laura, ihr Höhepunkte zu schenken und Jonas zu kosten, spüren und reiten, Jonas als verstummtes Sexobjekt zu erleben. Ich war im Leben nie so wild auf einen Orgasmus. Stattdessen sitze ich hier wie erstarrt, kaum fähig zu atmen.

Langsam kippt die Stimmung. Laura erholt sich von ihrem Höhepunkt und Jonas ändert sein Verhalten, ich glaube, er spürt wieder seine Schmerzen. Ihre Schläge werden gezielter, gleichmäßiger und sanfter – sie holt ihn ab. Zum Abschluss küsst sie seine geschundenen Hoden wie eine Bitte um Verzeihung.

Sie schaut mir in die Augen, lächelt und fragt: »Dreier?«

»Wann und wo du willst«, höre ich mich antworten, überrascht von meinen eigenen Worten. In den letzten Minuten – oder Stunden, mein Zeitgefühl ist verloren gegangen – habe ich Neues in mir entdeckt. Ein aufregendes Gefühl und ich weiß, dass ich es erkunden werde.

Laura nimmt Jonas in ihre Arme, entfernt Knebel und Ohrstöpsel »Danke, mein Schatz. Bist du bereit für eine weitere Reise?«

Er nickt schwach, sie antwortet. »Miri hat alles miterlebt und ich glaube, sie hat es genossen.« Dann nimmt sie ihm die Maske ab.

Jonas sieht mich an, sein Gesichtsausdruck spiegelt Erstaunen wider. Noch bevor er antworten kann, legt Laura ihm einen Finger auf die Lippen. »Pssst, mein Schatz. Erleben, nicht sprechen. Du bist jetzt ihr Lustobjekt.«

Ihre letzten Worte erschüttern mich. Kann ich das wirklich?

Laura zieht mich vom Thron und nimmt mir die Entscheidung ab. Ihre Küsse verwehen allen Zweifel, ich gebe mich dem Augenblick hin, um diese neue Welt zu entdecken.

»Das war das Heißeste, was ich je im Leben -« Ein Kuss unterbricht den Satz. Gänsehaut, Laura küsst besser als Männer. Ihre Zunge bittet um Einlass. Hör nicht auf, meine Lust ist gespannt, ein Fingerstreich und ich explodiere.

Laura legt mir eine Hand auf Jonas’ geschundene Juwelen. Den Versuch, mich zu entziehen, unterbindet sie. Ich ziehe den Arm weg, sie schiebt ihn zurück. Jonas fühlt sich anders an als Laura. Sie ist eine softe Feder, seine Hoden ein verschrumpelter Apfel. Einen Apfel, der sich kneten lässt, den ich drücken darf. Ein Rausch durchströmt jede Faser meines Körpers, die Überflutung meines Verstandes mit scharfen Gefühlen hindert mich, einen klaren Gedanken zu fassen. Denken würde die Stimmung töten, ich lasse mich treiben.

»Es gefällt dir, oder?« Küsse ersticken eine Antwort im Keim. Küsse, Küsse, Küsse und diese herrliche zärtliche Zunge. Die an meiner Knospe und ich zerfließe. Ich höre Jonas betteln, Laura schaut mir in die Augen und lächelt.

»Entlocke ich ihm dieses Betteln?«, frage ich naiv.

Sie nickt. »Erforsche Jonas, entdecke die Gefühle, die er für dich durchleidet, spiel ihn wie ein Instrument und tob dich aus, ich gebe auf euch acht. Lass ihn durch deine Finger erzittern.«

»Nicht reden, küssen!« Ich ziehe sie zu mir, ihre Hände landen auf meinem Po, selbst das fühlt sich von einer Frau besser an. Sie fordert, ohne zu überfallen, zieht mir sacht am Slip, ein Kerl hätte ihn mir bestimmt ausgezogen. Mein kurzer Rock gibt freien Zugriff, der String ist für ihre Finger kein Hindernis. Jonas schreit und bettelt um Gnade, unterbrochen von derben Flüchen. Was war in dem Sekt vorhin? Was enthemmt mich? Ich habe einen Mann im Griff, fasse ihn an und es gefällt mir. Traue ich mich, den Rest abzutasten?

»Blende ihn aus, lass ihn kreischen.«

Ein weiterer Kuss versiegelt mir den Mund. Wie einen Blitz spüre ich einen ihrer Finger an meiner kleinen Miri. Eine Berührung mehr und ich würde kommen. Laura scheint andere Pläne zu haben. Sie streichelt meine Schamlippen, tastet sich vor. Ich helfe ihr und umschlinge sie mit einem Bein, freier Eintritt ins Paradies. Sie durchstreift meine Scheide, spielt am Loch, knetet mir die Lippen. Die Perle, nimm dir die Lustperle vor. Nichts, nur Küsse, die Zunge des Glücks, Lauras Körper, elektrisierende Finger und der bebende Jonas, alles passt, nur der Höhepunkt für Miri fehlt. Ich zerfließe, zittere am ganzen Leib, so erregt bin ich.

Ihre sanften Lippen, ihre scharfen Fingerkuppen und ihr weicher Busen lösen sich von mir. Sie flüstert: »Orgasmus?«

Ich fasse mir in den Schritt. »Ja, ich will.«

»Nicht so, Miri, hier liegen deine Höhepunkte. Jonas ist dein Vibrator.« Sie drückt mich an seinen Körper. »Nimm ihn dir, vertrau mir. Seine Zunge bewirkt Wunder in dir.«

Ich schaue sie an. Was meint sie?

»Er ist dein Spielzeug und Schleckmonster. Er redet nicht.« Laura öffnet den Reißverschluss am Mini und knöpft mir die Bluse auf. »Oben ohne? Gefällt mir. Hol dir von Jonas, was du brauchst.«

»Was meinst du mit Vibrator?« Ich bin durch das Erlebte überfordert, kann ihr nicht folgen.

»Leg dich auf ihn. Du genießt die 69, er leckt dich in den Himmel und geht dabei leer aus.«

Ich bekomme keinen vernünftigen Gedanken zusammen, lasse mich treiben, bin bereit, für einen Orgasmus alles mitzumachen. Bis heute Nachmittag bestand mein Sexleben aus Leon, hier war ich Zuschauerin auf der VIP-Tribüne und jetzt fühle ich Haut an der Hüfte, aufgestellte Nackenhaare und streichle eine Eichel. Als Lauras Marionette an den Fäden meiner Lust gleite ich auf seinen Körper, die Zunge des Glückes wartet. Ferngesteuert, eher triebgesteuert, nicht mehr Gebieterin meiner Sinne, schiebe ich meine Perle an seine Lippen und übergebe mich ihm.

Er leckt göttlich. Unterbewusst bemerke ich, wie Laura mir seinen Schwanz in den Mund schiebt. Einen Mann hätte ich gebissen, sie lasse ich gewähren. Jonas schafft es, mich vor einem Höhepunkt zu halten – wie ich das liebe und daran verzweifle. Er scheint die ersten schmerzfreien Augenblicke zu genießen, sein Schwanz versteift und fordert mehr Platz. Laura hat diese Ablenkung durch Jonas genutzt und mich an ihn gebunden. Ich bin nun eins mit dem Schauspiel, welches ich vor wenigen Minuten aus der Ferne beobachtet habe.

Lederbänder verhindern eine Flucht, meine Arme fixiert auf seinen Beinen. Ich würde auch freiwillig liegen bleiben – hilflos zu sein, ist jedoch viel besser. Sie drückt mir den Kopf auf seine wachsende Erektion. Jonas und ich vereinen uns zu einem Körper, verbunden durch seinen Ständer und meine Erregung.

»Lass dich fallen. Jonas leckt dich in den Himmel. Du erlebst ihn wie keinen Mann zuvor.«

Ich spüre ihn, jede Bewegung seiner Lippen, seiner Zungenspitze, nur die Tür zum Himmel bleibt verschlossen. Immer vor einem beginnenden Höhepunkt ändert er den Rhythmus und bremst mich aus, wie spürt er das?

Laura setzt sich zwischen Jonas’ Beine, ergreift seinen Sack und zeigt mir das Paddel. »Das linke Ei wird dein Freudenspender. Solche Bewegungen hast du bisher an keinem Mann gefühlt, versprochen. Jonas, lass die Zunge tanzen, ich gebe dich erst frei, wenn Miri deinen Schwanz aus ihrem Mund entlässt. Du erleidest ihre Befriedigung.«

Sie lächelt mich an, küsst mir die Stirn und der Tanz des Paddels beginnt. Keine fünf Zentimeter vor meiner Nase tobt ein Beben und der Tsunami in mir wird in jeder Sekunde größer und stärker. Den letzten Anflug von Mitleid fegt Laura mit dem Paddel weg, ich will kommen. Sorry, Jonas, ich fühle nur mich, mich, mich!

Laura weiß, was sie macht. Sie dosiert die Schläge, damit er sich um mich kümmert und trotzdem leidet. Jonas wird für meinen Orgasmus gequält und ich liebe es. Die Zeit steht still und eine Orgasmuswelle nach der anderen durchfließt mich. Wie hält er das durch? Hört er nie auf? Viermal und Jonas leckt wie in der ersten Sekunde, ich bin gesättigt, bin in einem Dilemma. Den Schwanz gebe ich nie wieder frei, der kleine Mann im Boot braucht eine Auszeit. Erschöpft lasse ich Klein-Jonas aus dem Mund gleiten. Steif war er bereits am Ende meines zweiten Orgasmus nicht mehr, füllte mich dennoch voll aus. Ich fühle mich frei, denke nicht, lasse meiner Erregung freien Lauf. Kein innerer Schweinehund, der kontrolliert und bremst.

»Habe ich dir zu viel versprochen? Seine Zunge ist trainiert, oder? Lass mich dich losbinden und dann entspannen wir uns im Spa.«

»Warte, belohne Jonas! Hole ihm einen runter.«

Mit fragendem Blick greift sie nach seinem Schwanz.

»Nein, nicht mit der Hand. Ich bin seine Mundmuschi, nimm meinen Kopf.« Ich staune. Welche der neu erweckten Stimmen in mir wünscht das?

»Du bist eine versaute Bitch, die Seite kenne ich gar nicht von dir.« Sie schiebt mir seine Eichel in den Mund. »Lutsche ihn für mich steif.«

So gierig auf einen Schwanz war ich nie zuvor. Jonas ist überwältigend, seine Juwelen sind geschwollen, da missbraucht und seine Erektion meldet sich zurück, was für eine. Laura macht ernst und drückt meinen Kopf langsam nach unten. Das habe ich davon, erst den Mund zu voll nehmen, dafür ist gleich der Hals gefüllt und der Schwanz wächst weiter in Richtung Mandeln.

Laura hat ein Einsehen, lässt meinen Kopf steigen und sinken. Ich spüre seine Eichel abwechselnd an den Lippen und vorm Zäpfchen. Ich fühle mich ausgenutzt, erniedrigt und hilflos – kurz, in erregender Machtlosigkeit. Vor zwei Stunden sah ich eine Show, wurde Mitwirkende, jetzt bin ich Hauptdarstellerin, um ihm Freude zu bereiten. Laura findet einen Rhythmus, bei dem ich nicht würge und er gießt. Sein Pint sabbert salzig und sie stößt ihn mir fest und tief in den Mund.

»Er kommt, du hast es gleich hinter dir, Miri.«

Ich schüttle den Kopf. »Neimpf, pfffeiter!« Wer hat das gesagt? Ich? Mein kurzer Versuch, mit vollem Mund zu protestieren, scheitert.

»Später, lass ihn kommen. Hol Luft, du wirst sie brauchen, um dich nicht zu verschlucken.« Laura lässt mir Zeit zum Einatmen und drückt mich auf seinen Schwanz. Unmittelbar spüre ich ein Aufbäumen unter mir, die Eichel am Ende der Zunge schwillt an und dann bricht es los. Ich habe in meiner Gier vergessen, wie ein Blowjob endet. Überrascht spüre ich glühendes Sperma, Laura lässt mich schlucken, bereitet mir ein weiteres Erlebnis der Erniedrigung; ich liebe es.

Das war mein erstes Blasen, schießt es mir durch den Kopf. Wie lange hält Jonas durch, wie viel kommt da noch? Ich brauche Luft, Laura hatte recht. Rechtzeitig hebt sie meinen Kopf und die restlichen Tropfen laufen mir übers Kinn.

Schneller als erschienen, ist Jonas Erektion dahingeschrumpft, der schlaffe Schwanz flutscht mir aus dem Mund. Ich bin stolz auf mich, ich habe Jonas befriedigt. Laura verschwindet kurz, Jonas stupst mit seiner Zunge an, verteilt Stromschläge.

»Ich befreie euch und dann erfrischen wir uns. Prosecco für die Ladys und Bier für unseren Toyboy.«

Sie knuddelt Jonas. »Ich bin stolz auf dich, du hast mich und das Sexmonster«, sie deutet auf mich, »tapfer ausgehalten.«

Ich glaube, die beiden haben das zusammen ausgeheckt. Sex für die arme Miri, die seit Jahren keinen Mann im Bett hatte. Ich wusste nicht mal, dass mir Sex gefehlt hat. Die Choreografie des Abends verändert mich.

»Soso Miri, du bist scharf darauf, meinen Schwanz länger zu blasen?« Jonas unterbricht mein Grübeln.

»Er war groß, warm, hart und die Eichel weich im Mund, kurz gesagt: Unglaublich! « Ich werde von meinen eigenen Worten rot.

»Erholen wir uns im Whirlpool und entspannen uns anschließend in der Sauna«, schlägt Laura vor.

»Und dann stecke ich ihn dir mehr als rein«, ergänzt Jonas grinsend.

»Jonas ist oft so direkt, Miri. Als Belohnung für seine Eierfolter habe ich ihm versprochen, eine Nacht lang seine Sexwünsche zu erfüllen. Du warst nicht Teil meines Versprechens, kannst es aber gerne werden. Komm, Miri, lass uns in den Pool hüpfen, und in der Sauna wird mir deine Zunge multiple Höhepunkte schenken.«

Beginn der Wandlung

Wir ziehen um und sitzen kurz danach im Pool. Ich genieße die Entspannung und schaue den beiden zu. Laura hat sich auf seinen Schoß gesetzt, sie spielen aneinander. Küsse, überall Hände. Ich sehe es nicht, glaube aber, er steckt in ihr, zumindest reitet sie. Sie lieben sich und ich beobachte. Laura habe ich anders eingeschätzt; bei Männern ist mir das klar, zwei Miezen im Bett oder Pool lehnen sie nicht ab. In Gedanken schweife ich zu Laura und glaube, sie bereits zu schmecken, obwohl sie meine erste Frau wird. Wie befriedigt man eine Frau? Ich orientiere mich an dem Vorgehen von Leon, der hat es drauf. Hoffentlich nimmt Laura mich, wie sie es mit mir und Jonas gemacht hat, Kontrollverlust macht willig. Nutzt mich aus, lasst mich dienen. Mein Kopfkino springt von Szene zu Szene.

Und dann stecke ich ihn dir mehr als rein, hat er gesagt. Ich habe in Pornos Frauen blasen sehen – die meisten Filme sind öde, und ich kann mir nicht vorstellen, wie er das meint. Die Schauspielerinnen schlucken, bekommen eine Gesichtsmaske oder gurgeln, alles geskriptete Männerfantasien. Ungewissheit und Vorfreude machen sich in mir breit, das Kribbeln im Hinterkopf stimuliert mein Lustzentrum. Eine Stunde nach dem letzten Höhepunkt geiere ich erneut. Mich erwartet demütigender Sex und ich freue mich.

»Jetzt du, Miri.« Laura lässt den Vorhang in meinem Kopfkino fallen. »Setz dich auf ihn und reite zum Orgasmus.«

»Bist du sicher? Kann er noch mal? Das war heute sein zweiter Erguss. – Darf ich in echt?«

»Ich habe ihm einen engen Cockring angelegt. Sein Schwanz bleibt hart, und es reicht, wenn du kommst. Los, hopp und rauf.«

Ich nähere mich Jonas, wir umarmen uns. Lauras Umarmung war zärtlich, die von Jonas ist kräftig, starke Männerarme halt. Seine Latte steht bereit. Soll ich, darf ich? Laura lässt mich ihren Mann vernaschen. Sie sagt an, ich gehorche. Ich brauche einen Halteknauf, für einen Ritt, den er nicht vergisst. Mit meinem Rücken an seiner Brust, ein tolles Gefühl, versuche ich, ihn in mich aufzunehmen. Wasser ist kein Gleitmittel, ich spüre ihn, aber es zieht in mir. Jonas scheint ähnlich zu empfinden, seine Haut wird wie mein Inneres gespannt sein. Er stützt mich, bremst meinen Eifer. Trotz dieser Gegenwehr landet sein Ständer in mir, am liebsten würde ich so sitzen bleiben, Jonas füllt mich, mehr als die wenigen Männer vor ihm. Wie lange darf ich auf ihm ausharren?

Zurück zum Rodeo: Ich greife mir zwischen die Schenkel und umfasse seine Eier, meine Haltegriffe. Damit hat der Arme nicht gerechnet, die Eier sind wohl nach der heftigen Behandlung überreizt. Er wirft mich mit kurzem Aufschrei in Lauras Arme.

»Ey, du verrücktes Huhn, die Zwillinge sind empfindlicher als sonst.«

»Ach, Jonas, stell dich nicht so an. Miri hat begriffen, wie deine Hoden ihre Orgasmen verstärken. Halt still, sonst kommst du zurück aufs Kreuz.«

Er öffnet sich unwillig, Laura schaut ihn mit zusammengekniffen Augen an.

»Bitte, ein andermal! Heute haben die Jungs genug.«

»Hier oder auf dem Andreaskreuz? Miri, fixieren wir ihn?«

Bevor ich antworten kann, entscheidet sich Jonas anders, menno. Ich hätte ihn am liebsten wehrlos unter mir. Yee-haw.

»Okay, ich halte still, meine Hoden erhalten hinterher Welpenschutz.«

Wir nicken. Sie hat ihn unter Kontrolle, so einen Mann wünsche ich mir. Miri, es heißt aufsatteln! Und nach dem Orgasmus koste ich Laura in der Sauna, wenn ich mich traue.

»Schön stillhalten, Jonas. Ich bin dran, dich zu genießen.« Ich setze mich auf ihn, er flutscht besser als vor einer Minute.

Die Situation macht an. Jonas nur für mich, Laura schaut zu, schnell bin auf der Welle zu meinem Höhepunkt. Ich bin offen, freizügig und es ist mir nicht peinlich. Die neue Miri ist da. Ich genieße ihn in mir, Laura hat recht, der Cockring hält sein bestes Stück hart und mich unter Spannung.

Nach einem Orgasmus auf dem zuckenden Jonas und zwei Proseccos sitzen wir still in der Sauna. Ich bin in den letzten Stunden mehrmals gekommen – mit einem Mann ist das meine persönliche Bestleitung, gestern hätte ich das nie für möglich gehalten. Mein Blick stromert durch die Sauna und bleibt an Jonas hängen. Er döst. Mir wäre es peinlich, würden er oder Laura mitbekommen, wie ich ihn abchecke. Seine Hoden sind geschwollen, blaue Flecken verzieren die Haut. Das erklärt, wieso ihn mein Griff im Pool hat aufschreien lassen. Der Schwanz wirkt klein und schrumpelig. In mir macht sich Verlangen nach Männlichkeit, nach ausfüllender, widerstandsbrechender und stummmachender Männlichkeit breit. Bekomme ich den schlaffen Jonas wieder wach? Ein Versuch wäre es wert.

Was haben die beiden mit mir angestellt? Ich bin locker drauf und hatte Sex. Mit Jonas konnte ich immer frei reden. Das hier ist anders, beinahe ein One-Night-Stand. Ich starre ihm schamlos in den Schritt – Männern schaue ich sonst nicht mal auf die Nase, ohne rot zu werden.

»Woran denkst du, Miri? Du schaust Jonas aufs Gehänge und leckst dir die Lippen.«

Sie hat mich ertappt; nicht rot werden! »Ein Schweißtropfen, der gekitzelt hat«, lüge ich.

»Ja, klar! Schweißperlen, ich verstehe.« Sie zwinkert.

Jonas schreckt hoch. »Ich habe die Temperatur zum Entspannen auf vital eingestellt, ideal für euer erotisches Treiben.« Er schaut uns erwartungsvoll an.

»Ich glaube, er wartet auf unsere Show. Laura, darf ich... darf ich dich lecken, deine Vulva kosten?« Ich traue mich, es auszusprechen, dieses verdiente Lob. Ich bin stolz, das hat Überwindung gekostet.

Jonas nickt heftig in Lauras Richtung. Typisch Mann, er ist scharf aufs Zusehen.

»Gerne, ich hatte noch nie die Zunge einer Frau in meiner Muschi. Leckst du so gut, wie du küsst? Dann los. Dir ist bewusst, dass wir heute Jonas’ Sexwünsche erfüllen werden? Du wirst seine Lustschnute.«

»Das hoffe ich. Bis vor ein paar Stunden konnte ich mir nicht vorstellen, wie scharf mich ein Schwanz im Mund macht. Blasen war ein Tabuthema. Heute Morgen hätte ich jede für verrückt erklärt, die behauptet, durch einen Steifen im Mund heiß zu werden. Jonas ist gut bestückt und wird mir zeigen, wo heute mein Platz ist.«

Laura zieht mich zu sich. Die Vorfreude kribbelt im Nacken, Angst schnürt mir die Kehle ab. In wenigen Sekunden erlebe ich meine erste Frau. Sie hat ihre Finger in meinen Haaren, wie bei einer Massage, übernimmt jedoch nicht die Kontrolle, drückt mich nicht zwischen ihre Beine.

Was ist los?

Stimmt, alles ist freiwillig. Ich soll mich hingeben und frei von Zwängen ausliefern. Langsam sinke ich an ihr herab. Meine Zunge gleitet auf ihrem Bauch Richtung Süden. Plötzlich, ohne Vorwarnung, die erste Muschi, die erste Klitoris an meiner Zungenspitze. Anders als alles zuvor, klein, heiß und lecker. Trotzdem, kein Vergleich zu einer Eichel. Ich will Glans an Mandel, nicht Knubbel an Zunge. Den Schwanz gibt es später, jetzt befriedige ich Laura, weise ich mich in Gedanken an.

Sie erkennt mein Zögern und übernimmt die Führung. »Braver Mund, schön die Zunge bewegen und mit den Lippen nuckeln. Mach es so, wie du es gerne hast.« Sie packt zu, führt mich, ich lasse sie gewähren und erfahre, wie eine Frau schmeckt: salzig, mit leichter Bitternote.

Erneut verliere ich mein Zeitgefühl, reduziere mich, bin Mund der Lust, menschliches Sexspielzeug. Laura nimmt sich Orgasmen, ich liefere unfrei, aber willig.

Pizza

Später sind wir gemeinsam beim Essen – haben uns Pizzen bestellt. Meine Augen waren mal wieder größer als mein Magen. Der Jieper verlangt nach mehr, aber mein Bauch droht mit Konsequenzen, sollte ich nur einen weiteren Bissen wagen.

»Mehr passt nicht rein. Puh, bin ich voll.« Ich lege mich zurück, streiche mit einer Hand über den Bauch und seufze. »Vier Stücke ... Wer hatte die verrückte Idee, Maxipizzen zu bestellen?«

»Du!« Laura antwortet mit einem Schmunzeln. »Drei Normale hätten locker gereicht.«

Jonas wirft mir einen eindringlichen Blick zu, der Gänsehaut macht. »Prima, wenn du nicht weiter isst, ab unter den Tisch mit dir. Vorhin hast du ausdrücklich nach mehr Schwanz verlangt.«

»Jonas ...«, beginnt Laura empört.

»Er hat recht«, unterbreche ich die beginnende Standpauke und rutsche vom Stuhl. Unter dem Tisch ist es eng, ich fühle mich ausgenutzt, gleichzeitig ergreift mich eine vertraute Erregung. Bin ich bereit, die neue Miri zu zeigen – die devote, hörige Lustspenderin? Ich bin gespannt, wohin dieser Weg führt. Heute leitet er mich zwischen die Beine von Jonas.

»Sieh an, du hast den richtigen Ton getroffen. Neulich jammert sie, dass sie nicht mal mit einem Mann reden könne, heute reicht ihr einmal den Mund aufzumachen nicht mehr aus. Erstaunlich. Wie macht sie sich da unten? Was wirst du dir von unserem Mund als Nächstes wünschen?«

Laura reduziert mich auf ein Körperteil. Nicht Miri, nicht sie – ich bin heute der Mund. Was habe ich mir da eingebrockt? Am liebsten würde ich schreien: Dominiert mich! Heute bin ich euer Spielzeug und Genießerin! Doch die Eichel auf der Zunge hindert mich daran, meine Bitte auszusprechen.

»Sie lutscht mir nach dem Sex den Schwanz sauber und leckt dich anschließend aus.«

»Schweinisch! Diese Seite kenne ich nicht von dir. Sie wird sich wundern.«

Ich unterbreche mein liebevolles Lutschen und protestiere. »Hey, ich höre euch.«

»Ruhe da unten! Nuckel weiter und stör uns nicht beim Essen.«

Gehorsam sauge ich sein Stück Fleisch wieder ein. Kauernd, schweigend und zum Zuhören verdammt, hoffe ich, die nächsten Stunden zu genießen wie diesen Moment.

»Sie braucht Training, sie hat sich nicht unter Kontrolle.«

»Sachte, hier wirst nur du trainiert! Wenn du sie wieder erleben willst, dann im Tausch gegen ein paar Schmerzen. Miri sucht sich die Qual aus, mit der du zahlen wirst. Ich habe ihren Blick während deiner Behandlung gesehen – da schlummert unentdecktes Potential.«

Jackpot! Ich werde ihn traktieren, um Lust zu erfahren, seine Begierde an und in mir zu spüren. Heute Nacht werden etliche Kapitel im Buch Miri neu geschrieben. Ich freue mich, benutzt zu werden und mich an ihm auszutoben.

»Nicht das Nuckeln vergessen!« Ein Klaps auf den Hinterkopf holt mich zurück.

»Ist unser Mund nicht bei der Sache?«

»Ich spüre kein Saugen.«

»Du hast recht, ein wenig Gehorsamkeitstraining wird ihr nicht schaden.« Laura unterbricht und ich höre, wie sie anstoßen. »Miri wird Teil unserer Abende und lernen, zu dienen. Was machen wir jetzt? Ich bin wieder spitz.«

»Und ich erst. Sie nuckelt ausgezeichnet. Ich glaube, so tief wie vorhin war ich nie zuvor in einem Hals. Du hast ihren Wunsch überraschend konsequent durchgezogen, danke, mein Schatz.«

»Deine Bällchen haben gespürt, wie entschlossen ich bin, Wünsche Wirklichkeit werden zu lassen. War es so, wie du es dir erträumt hast?«

»Es war besser, als ich mir hätte vorstellen können. Die intensive Wirkung des Paddels hat mich überrascht – schmerzhaft, aber genau das habe ich mir erhofft. Anfangs war eine Mischung aus Angst und Erregung in mir, ich fürchtete, nicht stark genug zu sein, dich auszuhalten. Doch dann hat die Lust die Regie übernommen. Ich habe mich dir hingegeben, dir die Führung überlassen und zusammen sind wir an eine neue Grenze gelangt. Du hast sie in deinem Spiel aus Spannung und Konsequenz gefunden, überschritten und erweitert. Mein Vertrauen in dich hat die Angst überwunden. Dieser Augenblick, in dem sich Schmerz in Lust wandelt und ich beginne zu schwimmen – darauf hoffe ich jedes Mal. Du führst mich über diesen Weg, dehnst oder verkürzt ihn und genießt es, zu erleben, wie Angst und Lust in mir um die Vorherrschaft kämpfen.«

Tolle Beschreibung, Jonas. Männer können also doch über Gefühle reden. Ich blicke in Gedanken zurück zum Spiel, versuche ihn zu verstehen.

»Mir erging es ähnlich. Diesmal war es anders als sonst. Dein Versuch, dich zu befreien, war so hinreißend, dass ich kurz davor war, abzubrechen. Du hast es nur Miri zu verdanken, dass ich durchgehalten habe. Es hat geholfen, dass wir alles vorab besprochen haben – kein Raum für Improvisation, sondern Schmerz nach Plan als Lustspiel.«

»Mitten im Geschehen hast du den Schalter umgelegt, von Lustschmerz zu purer Qual. Es ist schwer, es in Worte zu fassen, du hast die Erregung vertrieben und mich mit einer intensiven Pein erfüllt. Mein Kopfkino wurde Wirklichkeit. Einmal ausschließlich zu deiner Unterhaltung zu leiden, dir vollständig ausgeliefert zu sein. Ich habe den schmerzenden Körper vom Geist gelöst und dir überlassen.«

»Ich sah dich genießen. Du hattest einen Ständer und das hat mich um den klaren Verstand gebracht. Der Schalter war dein Anblick und Miri, die das Geschehen fixierte, vor Staunen den Mund nicht zubekam. Ja, ich habe mich berührt, während ich dich schlug. Ab diesem Augenblick war mir egal, wie präzise ich treffe, ich wollte nur noch kommen. Ich sah deine Schmerzen und spürte, wie mir die Kontrolle entglitt und genoss es. Von diesem Höhepunkt aus, weit über uns beiden, habe ich uns bisher nie gesehen. Verzeihst du mir diese Unachtsamkeit? Ich verspreche, nie wieder die Kontrolle beim Spielen zu verlieren.«

Stimmt genau, Laura. Ich sah das auch alles. Ich würde gerne mitreden und bin leider nur stumme Zuhörerin.

»Es gibt nichts zu entschuldigen. Du hast meinen Wunsch erfüllt und mir dieses Extra unterm Tisch geschenkt. Du hast mich mit Schmerz umhüllt und ihn nicht ziehen lassen. Dafür danke ich dir, ich liebe dich mehr, als ich je aussprechen könnte. Es waren nicht bloß Geilheit und Adrenalin, die mich das ertragen ließen, sondern meine Liebe zu dir. Es ist wie ein Rausch, der mich verändert hat.

Ich freue mich darauf, andere Grenzen mit dir zu erforschen. Meine Eier – und alles, was ich bin – würde ich dir wieder überlassen.«

»Danke, mein Schatz. Ich liebe dich doppelt so sehr. Danke für deine Offenheit. Der Mund war nicht eingeplant – das hat sich einfach so ergeben.«

Beide schweigen, ich fühle mich wie ein drittes Rad am Motorrad. Um die Stimmung nicht zu verderben, nuckle ich unbeirrt weiter. Die Rolle des Mundes, gefällt mir zusehends. Es gibt keinen Grund für Eifersucht. Wer wäre neidisch auf einen Vibrator? Spielzeuge sind zum Benutzen da, und das ist heute Nacht meine Mission.

Es ist mein Abend. Sie lassen mich Laura auslecken. Okay, sie helfen nach. Der Geschmack von Sperma mit der Kopfnote Muschi ist gewöhnungsbedürftig. Trotzdem ziehe ich es durch. Ich schlafe schließlich mit Schwanz im Mund ein, den würzig männlichen Duft in der Nase. In mir entwickelt sich eine neue Vorliebe.

Lauras Mann ist unersättlich. Am Morgen nimmt er sich meinen Mund erneut vor. Diesmal ist es kein Blasen mit Nachdruck wie am Vortag – stattdessen ein intensiver Mundfick. Meine Lippen weit geöffnet, klatscht sein Sack rhythmisch gegen meine Stirn. Die Stellung habe ich mal in einem Porno gesehen: Die Frau rücklings, kopfüber an der Bettkante, der Mann steht vor ihr und stößt. Wie der Darstellerin läuft auch mir Sabber übers Gesicht, während ich versuche, den Würgereiz zu kontrollieren. Er hält lange durch – kein Wunder, nach den vier Orgasmen von gestern. Noch nie habe ich mich so gedemütigt gefühlt, bin seine Befriedigung und würde Jonas dennoch meinen Mund in Zukunft erneut öffnen.

Laura erlaubt mir am Ende, mir selbst einen Orgasmus zu schenken. Zum ersten Mal komme ich, während ein Mann mich nimmt, ohne mich wirklich zu nehmen.

Zum Finale schießt Laura ein Porträtfoto von mir: Ständer an meinem Kussmund, festgehalten mit meinem Handy. Dazu ihre Anweisung: »Bitte nicht löschen!«

Initiation

Heute war Mädelsabend. Zu fünft gestartet, landen Laura und ich, wie so oft, bei mir auf der Couch. Déjà-vu pur. In einem ruhigen Moment packt sie meinen Kopf und sieht mir direkt in die Augen.

»Miri, wir müssen reden. Über den Abend und die anschließende Nacht.«

»Ich weiß«, mehr als Flüstern schaffe ich nicht. »Ich habe mich nicht getraut, es anzusprechen. Es war einfach... der beste Abend meines Lebens. Jonas’ Hilflosigkeit, was er für dich durchgemacht hat – und ich mittendrin. Es hat mich tief berührt, ich kann es nicht in Worte fassen. Aus Angst, dass ihr mich für verrückt haltet, wenn ich sage, dass ich mehr erleben möchte, habe ich mich nicht getraut, es anzusprechen.«

Laura schmunzelt. »Glaub mir, ich hatte dieselbe Angst. Jonas hat sich sofort wieder angeboten, typisch Mann, danach aber nichts mehr gesagt.«

»Du meinst, ihr könntet euch eine Fortsetzung vorstellen?«

»Sehr sogar! Erinnerst du dich? Vor drei Wochen saßen wir hier und haben über Jonas gequatscht. Ich habe mich nicht getraut, dir zu erzählen, was er vorgeschlagen hatte.«

»Stimmt. Glaubst du, ein paar Hoden würden uns auseinanderbringen? Wir sind BFF, schon ewig. Dieser Abend hat mir eine unbekannte Seite von euch gezeigt und etwas in mir geweckt. Ich meine, ich habe zugesehen, wie du ihn bearbeitet hast. Anschließend wollte ich euch allein weiterspielen lassen. Na ja, es kam anders, und wow – mir fünf Mal.«

»Hast du eigentlich das Foto von dir behalten?«

»Natürlich. Ich habe es nicht gelöscht, wie du gesagt hast. Und ehrlich, ich schaue es mir jeden Tag an. Keine Ahnung, warum ... es fasziniert mich.«

»Das Bild war eine spontane Eingebung. Jonas hat seinen morgendlichen Ständer an dir abreagiert und ich wollte es festhalten. Insgeheim war ich froh, nicht dran gewesen zu sein, er hat ewig gebraucht. Ich hatte ihm vorher einen solchen Fick im Tausch gegen seine Eier angeboten. Er wollte nur ein paar Minuten geschlagen werden, ich habe ihn damit überzeugt, dass ich die Dauer der Session bestimme.«

»Okay, und was hat das mit dem Bild zu tun?«

»Zurück zum Bild, spielst du in Zukunft öfters mit uns? Du hast unterm Tisch gehört, was dich erwartet. Du lernst, Jonas zu quälen, seine Schmerzen zu genießen und unser Sexspielzeug zu werden.«

Laura zaubert einen Brief aus ihrer Tasche und überreicht ihn mir. »Das ist ein Test. Überleg dir, ob du auf mehr aus bist. Im Umschlag sind ein paar Aufgaben. Öffne ihn, wenn ich weg bin und schau, ob du dich traust, ihnen zu folgen.«

»Das ist fies von dir. Das Warten überstehe ich nie. Allein der Gedanke an den Inhalt macht mir Gänsehaut.«

Weit nach Mitternacht sitze ich mit dem Umschlag allein da. Er liegt auf dem Kopfkissen, wir beide starren uns an. Ich kann nicht ins Bett gehen, nicht mit ihm da auf dem Kissen. Stattdessen räume ich die Wohnung auf, aber er ist in meinem Kopf, lockt mich, wie die Sirenen einst Odysseus. Ist meine Büchse der Pandora bereit, geöffnet zu werden?

»Du hast gewonnen!«, blaffe ich den Umschlag an. »Du bist stärker als ich.« Rede ich mit dem Kuvert wie mit einem Menschen?

Die ersten Zentimeter gehe ich beim Öffnen behutsam vor, Stück für Stück. Das ist zu mir zu langsam, die Neugier ist unerbittlich. Ein Riss und ich halte die Botschaft in den Händen.

Hallo Miri,

Du hast es getan, Du hast dich getraut, danke. Der Abend war für mich etwas Besonderes – ich hoffe, für Dich auch. Du warst meine erste Frau, unser erster Dreier.

Willst Du tiefer in unsere Welt eintauchen? Was Du erlebt hast, war nur die Oberfläche von dem, was Jonas und ich miteinander teilen. Es ist eine Welt voller Intensität, Lust und Vertrauen – wir würden uns freuen, wenn Du ein Teil davon wirst.

Ich habe mir vier Aufgaben überlegt – ein Versuch, um herauszufinden, ob Du bereit für diesen Schritt bist.

Trau dich: Schreibe an zwei Männer und zwei Frauen aus Deinen Handy-Kontakten, ob Du ihnen ein freches, anzügliches Bild von Dir schicken darfst. Du könntest sagen, du hättest eine Wette verloren. Frage nur Erwachsene und keine Kollegen – wir bleiben diskret und unter uns.

Freitag: Komm um 17 Uhr zu unserer Gartenparty, eine kleine Herbstfeier mit den Nachbarn. Kleide Dich mutig, sexy und ein bisschen aufregend – Du wirst der Mittelpunkt des Abends. Unser Garten ist privat, keine neugierigen Blicke von außen.

Für Jonas: Überlege Dir, wie Du Jonas herausforderst. Er wird für Dich, für Deinen Spaß, leiden. Er wird sich im Anschluss eine Belohnung wünschen. Du verstehst??

Mit mir: Nach der Party möchte ich Dich als meine erste Frau, die ich im Dungeon führe. Ich werde Dir die andere Seite von Lust und Schmerz zeigen – sanft, mit Geduld und Respekt. Jonas wird zusehen, die Szene aber Dir gelten.

Ich hoffe, das schreckt Dich nicht ab. Du bist meine beste Freundin und das wird immer so bleiben, egal, wie Du dich entscheidest.

Bleibst Du meine BFF?

Deine Laura

Wow! Ich sitze hier, mein Herz rast, meine Gedanken fahren Karussell. Die naive, zurückhaltende Miri wollte nur wissen, was die beste Freundin mit ihrem Mann anstellt. Ich bin in etwas geraten, das ich nie erwartet oder erhofft hätte. Der Tanz des Holzpaddels hat mich stärker getroffen, als ich dachte. Jonas’ Schmerz, der den Weg für meine Lust geebnet hat, und der Moment als Mund benutzt zu werden, waren öffnende Erlebnisse.

Und jetzt? Soll ich mich drauf einlassen? Soll ich sehen, wie weit ich gehen kann? Einen Versuch ist es wert. In meinem Kopf ist ein heilloses Durcheinander, kein Gedankenfetzen bringt Klarheit.

Schritt eins, Laura antworten. Sie wartet sicher schon. Dann ... Kleiderschrank. Ich muss was finden, was so knapp ist, um mutig, aber nicht billig zu wirken. Für Jonas? Da habe ich eine Idee. Die Nachrichten ... o Gott, wen frage ich?

Wo ist mein Handy? Ich durchforsche meine Kontaktliste, wird das peinlich, die Liste ist kurz. Wen frage ich bloß? Um Himmels willen ist das schwer! Vielleicht Brigitte aus dem Yogakurs? Sie hat immer einen gewissen Blick. Den Nachbarn? Er hat mir beim Einzug ungefragt seine Nummer gegeben. Meine Friseurin – ich glaube aber, die ist lesbisch. Würde eine Lesbe ein Bild mit Penis wollen? Ja, Florian, den frage ich, er wohnt weit weg, das ist nicht so blamabel.

Dann das Outfit, was ziehe ich an? Schwarzes Negligé, dazu Stilettos und Halterlose. Passt perfekt zusammen, theoretisch. Was werden die Gäste sagen, ich sehe schon die Reaktionen: Männer mit Erektionen, Frauen, die mich hassen oder beneiden. Seit dem tollen Wochenende liebe ich Versteifungen, das Risiko gehe ich ein. Oder probiere ich lieber etwas in züchtigem Weiß? Dünnerer Stoff und länger? Egal in welcher Farbe – nur Stilettos, Strapse und Negligé, traue ich mich das? Ich schiebe die finale Auswahl auf morgen.

Laura, verdammt Laura vergessen. Wo ist bloß mein Handy? So weit ab von der Spur bin ich selten, ich hatte nur zwei Gläser Wein. Ich gehe besser ins Bett. Klar, als könnte ich schlafen. Wozu habe ich Leon, meinen vibrierenden, saugenden und sanften Freudenspender? Bevor er mich in die Welt der Träume entführt, schreibe ich Laura.

»Ich will! Ich will mit euch spielen, lieben und leiden. Ich will.«

Abgesendet und Handy auf stumm in die Ecke. Ihre Antwort lese ich morgen, denke ich mir und schlafe ohne Leons Hilfe ein.

Der Arbeitstag vergeht wie im Flug, die Arbeit ist Routine. Auf dem Heimweg denke ich nur ans Wochenende und vermisse Leon, solche Gier habe ich lange nicht mehr verspürt. Ich werde verrückt! Um die Spannung auf den Abend zu erhöhen, habe ich mein Smartphone daheim »vergessen«.

Was hat Laura geantwortet? Daheim greife ich zuerst das Handy. Laura hat getextet.

»Deine Antwort macht wollüstig auf die