Was man als angehender Heide so alles erleben und überleben kann - Volker Meyer - E-Book

Was man als angehender Heide so alles erleben und überleben kann E-Book

Volker Meyer

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Beschreibung

"Was man als angehender Heide so alles erleben und überleben kann" beschreibt aus der Sicht eines am Neuheidentum interessierten Menschen auf "hoffentlich" humorvolle Art die Suche eben danach. Dabei beschreibt der Autor Volker Meyer, stets mit einem Augenzwinkern, auf welche Art von Gruppen, Vereinen, Personen, Stammtischen und Blotgruppen er dabei gestoßen ist und wie er das Erlebte dabei offensichtlich genossen hat, ohne diese Gruppen im Einzelnen namentlich zu benennen, denn es ist nicht Ziel dieses Buches etwas oder jemanden vorzuführen. Ganz im Gegenteil steht im Vordergrund eine jeweils humorvolle Beschreibung. Dies wird in Kurzgeschichten und Berichten, frei nach seinen Erinnerungen, manchmal etwas ausgeschmückt und selbst da wo eindeutig und absichtlich übertrieben, zumindest aus eigenem Erlebten inspiriert, beschrieben. Wer möchte nicht wissen wie es sich zum Beispiel anfühlt, bei einer heidnischen Feier plötzlich und unbeabsichtigt in der Flamme eines Opferfeuers zu stehen, als eine Mitfeiernde eine Flasche Schnaps opferte? Und was sich daraus für sonderbare Gedanken ergeben können? Wer hätte auch gedacht, dass viele Neuheiden weit ab von den auch vorhandenen, liebenswerten, bunten Paradiesvögeln genau solche Spießer wie der Rest der Bevölkerung sein können und dabei trotzdem auch genauso liebenswert sind. Genau in dieser Bandbreite an unterschiedlichen Typen und Gruppen liegt das Interessante bei dieser Suche. Volker Meyer Autorenseite: https://volker-meyer-autorenseite.jimdosite.com/

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Seitenzahl: 100

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Inhaltsangabe

Vorwort

Von der Suche nach Neuheidnischem und deren Gruppen

Wie man als Heide (fast) Feuer und Flamme fangen kann

Was und wen man auf Heidenstammtischen so alles erleben kann

Heidnischer Kalender

Gefährdungslagebild für Vorstandsmitglieder in großen deutschen asatruorientierten Heidenvereinen

Heidnische Jugendweihe als Komplott

Die Sportgruppe/Laufgruppe des Eldaring e.V. stellt sich vor

Überraschende, erfreuliche Erlebnisse

Internetheiden

Aus der heidnischen Praxis einer Blotgruppe im Nordosten Berlins und angrenzendem Brandenburg. Oder auch: Ein bisschen Spaß beim Blot darf durchaus sein

Freundschaften und „Bekanntschaften“ in Gruppen und Vereinen

Familie und Kinder im Heidentum

Bilder

Ein vorläufiges Resümee meiner Suche

Kontakte, Erreichbarkeiten, Buchvorschläge

Ein ganz kleines Stichwortverzeichnis

Was man als angehender Heide so alles erleben und überleben kann

Vorwort

Als Autor dieser fast alle selbst so oder zumindest so ähnlich erlebten Geschichten möchte ich zunächst auf mich selbst und meine ganz persönlichen Lebensumstände eingehen, um dem Leser ermöglichen zu können die einzelnen Sachverhalte wenigstens ansatzweise aus meiner, mitunter recht eigenwilligen, Perspektive wahrnehmen zu können.

Ich bin in einer unauffälligen Familie in Berlin-Kreuzberg aufgewachsen, habe Geschwister und habe zwei unterschiedliche Berufe erlernt. Allerdings wohne ich inzwischen schon seit einiger Zeit nicht mehr in Berlin, sondern auf dem Dorf. Ich arbeite seit vielen Jahren in meinem zuletzt erlernten Beruf und habe dies auch weiterhin vor, zumal meiner Familie diese Berufstätigkeit hilft ein gutes wirtschaftliches Auskommen gesichert zu bekommen.

Ich bin ein, wie meine Frau behauptet, glücklich verheirateter Familienvater und habe auch hierbei vor dies weiter zu bleiben, was ich nicht etwa schreibe, weil meine liebreizende Ehefrau gerade mit einem Knüppel in den Händen hinter mir steht, sondern weil ich damit einfach zufrieden bin. (Jedenfalls sagt das meine Frau und weist dabei gerne darauf hin, dass dies auch sehr meiner weiter bestehenden Gesundheit und einem weiterhin unfallfreien Leben förderlich wäre.) Selbstverständlich hat sie damit wie immer Recht. Natürlich ist dies auch die Stelle, an der ich mich bei meiner lieben Frau dafür bedanken darf, dass sie bisher stets großmütig meine neuheidnischen Aktivitäten geduldet oft auch erduldet hat.

Seit etwas über 11 Jahren interessiere ich mich zunehmend mehr für die früher in Europa vermeintlich praktizierten, vorchristlichen Riten und religiösen Vorstellungen oder eher wohl für das was davon noch übrig ist oder gar wieder neu praktiziert wird. Die Suche nach Gleichgesinnten und was ich dabei so alles erlebte und sogar überlebte, mit welch lustigen und oft auch weniger erheiternden Leuten ich zusammentraf, wie ich diese Leute und Gruppen traf, sollen einige dieser folgenden Geschichten, nicht immer bierernst gemeint aber gelegentlich auch durch das ein oder andere Bier gefördert, aufzeigen.

Ich nehme es vorweg, ich hatte viel Spaß, oft eher unfreiwillig. Ich vermute, dass Gleiches eventuell auch andere über mich behaupten dürften und Recht hätten sie. Denn nichts ist vielfältiger und teils gegensätzlicher als die vielen neuheidnischen Strömungen. Da treffen oft Leute aufeinander, die ganz unterschiedliche Sozialisationen und Vorstellungen haben und nicht alle passen immer zueinander. Da ich meine ersten Kontakte im Großraum in und im Umland von Berlin hatte, trifft dies auch in ganz besonderem Maße auf meine Erlebnisse zu. Wenn es nämlich so etwas wie ein Zentrum der Verwirrung gäbe, so wäre dies sicher in Berlin ansässig und das birgt eben auch Potenzial für wunderliche Begegnungen und Erlebnisse jeglicher Art aber gleichzeitig kann man auch immer wieder positiv überrascht werden.

Bei mir überwogen bisher stets die angenehmen Erlebnisse. Als Familienvater bin ich ohnehin darin geübt Unangenehmes nach Erledigung schnell dem Vergessen anheimfallen zu lassen.

Noch eines, ich habe vieles ähnlich wie geschildert erlebt, das meiste sogar. Zumindest eine Geschichte ist fast frei erfunden aber stark von vielen Erlebnissen in der Heidenszene inspiriert worden, das ist die Geschichte vom „Gefährdungslagebild für Vorstandsmitglieder in Heidenvereinen“, hier ging meine Phantasie fast vollends mit mir durch.

Auch möchte ich klarstellen, dass ich dieses Buch schrieb um all die liebenswerten Typen, Situationen und Erlebnisse rund ums Heidentum zu beschreiben und an keiner Stelle beabsichtigt wurde jemanden oder irgendwas vorzuführen. Deshalb nenne ich auch keine Vereinsnamen oder Gruppenbezeichnungen, abgesehen von „meinem“ eigenen Verein und „unserer“ regionalen Gruppe dieses Vereins.

(Volker Meyer, Frühjahr 2020)

Von der Suche nach Neuheidnischem und deren Gruppen

(Hier gehe ich anders als später nur auf die mir aufgefallenen und kontaktierten Vereine ein, die Gruppen und Stammtische lasse ich vorerst aus und gehe darauf später nochmal genauer ein in einem weiteren Thema. Daher wird hier zunächst erst einmal von drei Vereinsgruppen die Rede sein und nicht von den insgesamt fünf Vereinen und Gruppen, sowie Stammtischen mit denen ich Kontakt hatte, ich bitte dies im Gedächtnis zu behalten).

Als ich vor etwa 11 Jahren anfing mich für die alten, vorchristlichen Riten, Bräuche und soweit überhaupt noch fassbar, religiösen Vorstellungen der alten europäischen Völker, vor allem Mitteleuropas, zu interessieren, fand ich im Internet völlig unerwartet Hinweise darauf, dass es heute inzwischen Menschen gibt, die diese Riten oder das was sie dafür halten, wieder praktizieren. Mir war klar, dass dies in meiner Region zuletzt slawischsprachige Völker waren aber deren Riten werden meines Wissens nach hier, zur jetzigen Zeit jedenfalls, von keinen neuheidnischen Gruppen praktiziert. Allerdings fand ich auch Gruppen im Internet, die sich darum bemühten die vorchristlichen Riten von Völkern der einst germanischsprachigen Kulturgruppen neu zu beleben. Eine der vielen Selbstbezeichnungen dieser Gruppen ist Asatru aber es gibt deren auch viele andere Selbstbezeichnungen, die genau das Gleiche meinen wie etwa Neuheidentum, alter Weg, alte Sitte und so weiter. Das hat meine Suche nicht unbedingt vereinfacht, stellte aber nun auch kein unüberwindliches Problem dar, wenn erst einmal klar war, dass es eben keine einheitliche Bezeichnung, die von allen Betroffenen getragen wird, gab und gibt.

Da ich wenig Lust verspürte auf Spinner, Fanatiker, oder gar irgendwelche Extremisten zu treffen, gab ich mir Mühe sorgfältig zu recherchieren und derartige Gruppen von vornherein durch mein Suchraster fallen zu lassen. Meist ist mir dies auch gelungen obwohl ich auch lernen musste, dass auch ein noch so deutlicher Verweis von einigen Gruppen darauf auf dem Boden der freiheitlich demokratischen Grundordnung und unserer Verfassung, dem Grundgesetz, zu stehen, nicht immer und unbedingt heißen muss, dass dies von denen auch ernst gemeint ist. Aber zum Glück bildeten diese Leute bei meiner Recherche eher die Ausnahme und um diesen Menschen keine Plattform zu geben gehe ich auf derartige, frustrierende Erlebnisse und Gruppen hier auch nicht weiter ein.

Ich fand also bald eine erste Gruppe, die mein Interesse weckte und im Internet als Verein auftrat und darauf hinwies deutschlandweit aktiv zu sein und gar weltweit einige Mitglieder zu haben und sich sogar gelegentlich auch zufällig in meiner Nähe traf. Eine erste Kontaktaufnahme über deren Internetforum verlief erstaunlich unproblematisch, ich wurde auch zu meinem ersten Treffen mit dieser Gruppe eingeladen und nahm auch daran teil, jedenfalls versuchte ich das. Zuvor war mir zwar aufgefallen, dass das Vereinsforum dieser Gruppe für die angegebene zumindest deutschlandweite Verbreitung erstaunlich übersichtlich war und für die angegebene Anzahl der angeblichen Mitglieder, Freunde und Förderer auch sonst wenig Bewegung im Vereinsforum stattfand. Ich muss kurz erklären, dass zu dieser, noch gar nicht so lange zurückliegenden Zeit, Internetforen bei Heidengruppen und Heidenvereinen noch weit verbreitet waren bevor diese immer mehr von Facebook und ähnlichen Medien ergänzt und zurückgedrängt wurden.

Ich ging also nun zu dem anberaumten Treffen und sollte an einem Waldparkplatz in Berlin-Köpenick auf besagte Gruppe treffen. Ich konnte trotz übermäßiger Pünktlichkeit dort keine Gruppe wahrnehmen. Nach einer angemessenen Wartezeit fuhr ich wieder nach Hause und zweifelte zunächst daran überhaupt auf dem richtigen Waldparkplatz gewesen zu sein. Erneut nahm ich an den Folgetagen Kontakt mit dieser Gruppe auf, die mir versicherte ich wäre zur richtigen Zeit auf dem richtigen Waldparkplatz gewesen.

Das kam mir jetzt doch etwas sonderbar vor, aber ich wurde prompt und freundlich zum nächsten Treffen dieser Gruppe erneut eingeladen. Einige Zeit später fand dieses Treffen auch statt und ich fuhr also wieder zu diesem Waldparkplatz. Diesmal wollte ich also ganz sicher gehen diese Gruppe nicht wieder zu verfehlen und sprach also gleich einige kleinere Personengruppen an, ob sie also besagte Gruppe wären. Dass ich dabei nicht als aufdringlicher Waldschrat, der plötzlich und unerwartet grundlos fremde Leute auf einem abgelegenen Waldparkplatz belästigt einer vermeintlich verdienten Bestrafung anheimgefallen bin, ist weniger dem Umstand zu verdanken, dass ich ja gar nichts Zwielichtiges im Sinne führte, sondern eher dem Umstand, dass die dritte Person die ich ansprach tatsächlich zu dieser Gruppe gehörte und diese mich auf eine kleine Lichtung im Wald zum Rest dieser Gruppe führte.

Meine Überraschung darüber, dass sich dort lediglich ein Grüppchen, das aber als Verein auftrat und eingetragen war, im einstelligen Stärkebereich befand, wich der Einsicht, dass dies sicher auch der Grund dafür war, dass ich beim ersten geplanten Treffen diese Gruppe nicht finden konnte. Die waren halt wegen der geringen Gruppenstärke schnell zu übersehen, vor allem wenn man einen angeblich deutschlandweit agierenden Verein erwartet. Sicher hatte ich aufgrund der Gruppenbeschreibung und deren Angaben auch fälschlich einfach erwartet, dass ja eigentlich der Waldparkplatz, zumindest aber die Lichtung auf der sich getroffen wurde, ja geradezu vor Menschenmassen hätte überquellen müssen. Ob da wohl, eher der Wunsch Vater der Gedanken war? Oder eine übertriebene Gruppenselbstdarstellung? Oder ich selbst mir mehr gewünscht habe als reell zu erwarten gewesen wäre? Wer weiß das schon?

Egal, ich hatte nun also ein erstes Mal mit einer Heidengruppe mitfeiern dürfen und war zunächst weder verschreckt noch übermäßig enttäuscht, dafür aber neugierig darauf was ich mit und bei dieser Gruppe noch erleben könnte. Ich habe dann tatsächlich noch einige Treffen mit dieser Gruppe mitgemacht, habe aber zum einen nie erlebt, dass diese Gruppe bei auch nur einem einzigen Treffen aus dem einstelligen Bereich der aktiven Vereinsmitglieder hinausgekommen ist, jedenfalls habe ich nie mehr als einstellige Mitgliedertreffen erlebt. Außerdem merkte ich nach einiger Zeit, dass diese Leute auch irgendwie ganz andere Vorstellungen vom Leben und auch von Gruppendynamik hatten als ich. Ich gebe an dieser Stelle zu, ich bin wohl ein Spießer. Kurz diese Gruppe war mir viel zu hierarchisch gegliedert und das bei einer so sehr kleinen, übersichtlichen Mitgliederanzahl, jedenfalls für meine Vorstellungen und so trat ich aus dieser Gruppe aus und suchte weiter.

Als nächstes fand ich eine Neuheidengruppe, die auch angab in weiten Bereichen in Deutschland aktiv zu sein, allerdings gar keine Mitglieder in meiner Nähe hatte und ebenfalls einen Vereinsstatus hatte. Zumindest ging diese Tatsache sofort aus deren damaligen Vereinsforum ganz klar und unumwunden, ganz korrekt hervor. Das kam mir für den Großraum in und um Berlin herum mit geschätzt 4-5 Millionen Einwohnern im näheren Einzugsgebiet zwar auch ungewöhnlich vor, aber ich fahre gern Auto (ja ich stehe zu meinem negativen ökologischen Fußabdruck in dieser Beziehung) und außerdem bin ich auch bereit längere Strecken in Kauf zu nehmen, wenn mir eine Sache wichtig genug ist. Auch hier wurde ich freundlich eingeladen an einem Treffen teilzunehmen und fuhr also auch eine ordentliche Strecke zu diesem Treffen, das gleich über mehrere Tage geplant und gut organisiert war, zu einem geringen und durchaus angemessenen Selbstbeteiligungskostenbeitrag. Ich hatte auch nicht den Eindruck, dass diese Gruppe so hierarchisch gegliedert war wie die erste Gruppe. Außerdem war deren Vereinsforum im Internet auch etwas frequentierter und bei den Treffen, die ich dort mitmachen durfte, waren auch immer wenigstens um die 20 Personen anwesend, die allerdings alle jeweils aus ganz Deutschland zusammengekommen waren. Aber so ganz wollte auch hier nicht der Funke überspringen, zwar fühlte ich mich dort nicht unwohl, aber mir fehlte nach einiger Zeit einfach der regionale Bezug, wenigstens eine Hand voll Leute, mit denen ich in meiner unmittelbaren räumlichen Wohnumgebung gelegentlich mal leicht zusammenkommen konnte. Kurz ich blieb nicht mal ganz ein Jahr in dieser Gruppe und trat dann wieder aus, ich musste weitersuchen.