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Die in diesem Buch, vermutlich erstmals, beschriebene Steinformation aus Findlingen in einer Senke im Wald nahe Woltersdorf bei Berlin ist eine bemerkenswerte Stelle. Diese ist allerdings allmählich schon ziemlich überwuchert. Sie ist zwar einigen Einheimischen bekannt, hat aber dennoch, durch ihre abgelegene Lage, kaum regionale Bekanntheit über einen sehr kleinen Personenkreis in Woltersdorf und Umgebung hinaus erlangt. Bevor diese Stelle gänzlich überwuchert und nur noch schwer erkennbar werden könnte, beschreibt der Autor Volker Meyer zusammen mit den Co-Autoren Meike Meyer und Ing.(Bau) i.R. Ernst Zienow diese interessante Örtlichkeit und illustriert dies ausführlich mit Bildern. Da bisher keine gesicherte Altersangabe oder Zuordnung der Formation bekannt wurde, bleibt vorerst offen wie diese Formation entstanden ist und falls diese nicht natürlich entstanden wäre, was dann der eigentliche Zweck oder die Funktion der Formation gewesen sein könnte. Die Autoren legen sich ausdrücklich nicht fest, sondern beschreiben diese Stelle und erörtern ganz vorsichtig verschiedene denkbare Möglichkeiten als ergebnisoffene Spekulationen. Darüber hinaus enthält dieses Buch auch die Beschreibung ziemlich aktueller, interessanter Nutzungen dieses Ortes, die von den Autoren mehrfach mit Interesse beobachtet wurden. Des Weiteren werden noch zwei weitere regionale Besonderheiten der näheren Umgebung kurz beschrieben, Rüdersdorf bei Berlin und die dortige uralte Kalksteinnutzung sowie die Liebesquelle in Woltersdorf bei Berlin. Volker Meyer Autorenseite: https://volker-meyer-autorenseite.jimdosite.com/
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Seitenzahl: 71
Veröffentlichungsjahr: 2020
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Einleitung
Beschreibung
Bilder mit kurzer Erläuterung
Inaugenscheinnahme eines Bauingenieurs
Eingemessene Koordinaten der genauen Lage der Findlingsformation
Die offene Frage des Alters
Einige vorsichtige Theorien
Heutige Nutzungen
Eine am Ort selbst erlebte Merkwürdigkeit
Lage zu anderen alten Orientierungspunkten
Noch 2 nahe, interessante Orte, Kalkbrenngrube Rüdersdorf und Liebesquelle Woltersdorf
Schlussbemerkungen, Dank und Stichwörter
Als ich vor etwa 10 Jahren mit einer Kollegin aus Berlin, die genau wie ich zwar in unserer Geburtsstadt Berlin arbeitet aber auch längst im Land Brandenburg in einer an den Ort Woltersdorf bei Berlin angrenzenden Gemeinde lebt, in den Wäldern um Woltersdorf joggen war, haben wir gelegentlich neue Strecken ausprobiert und sind dabei mitunter auch mal auf abgelegenen Trampelpfaden ansonst eher sehr selten frequentierten Bereichen vorbeigekommen.
Wir staunten dabei nicht schlecht, als wir dabei einmal im Wald plötzlich vor einer mehrere Meter tiefen Senke standen, auf deren Grund seitlich an der Böschung befindliche, ungewöhnlich viele, sehr große Findlinge erkennbar waren.
Auf den ersten Blick konnten wir unter dem Bewuchs und dem diese Findlinge teilweise bedeckenden Boden mindestens zwei Dutzend dieser großen Steine erkennen.
Auffällig war, dass diese nicht wie zufällig dort herumliegend wirkten, sondern dass diese Findlinge aneinander aufgereiht stehend und teilweise auch etwas versetzt übereinander platziert wirkten.
Alle erkennbaren Findlinge (bei einer späteren Inaugenscheinnahme zählte ich über 25 Stück) hatten Größen, die es ganz sicher einzelnen Personen unmöglich machen diese einfach so alleine oder zu zweit ohne Hilfsmittel zu bewegen.
Mein Interesse war geweckt. Ich versuchte zu recherchieren ob es zu diesen merkwürdigen großen Steinen in einer Senke mitten im Wald, die sich allerdings ihrerseits wieder auf einer Anhöhe befindet, Beschreibungen irgendeiner Art gibt.
Ich fand weder im Internet noch in mir zugänglicher Literatur der Heimatkunde irgendwelche diesbezüglichen Beschreibungen. Eine erste schriftliche Nachfrage hierzu mit der Übersendung von ein paar Fotos und der ungefähren Beschreibung der Lage dieser Örtlichkeit ging von mir damals schon ans „Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum“ nach wie ich recherchiert habe Frankfurt/Oder, die mir dafür zuständig schienen.
Ich erhielt hierzu auch Rücklauf mit der Bitte um etwas detaillierterer Angabe der genauen Lage der beschriebenen Stelle. Ich gab mein Möglichstes diese Örtlichkeit genauer zu beschreiben und bot auch an, diese wenn nötig selbst auch persönlich jemanden zu zeigen. Zu der von mir beschriebenen Stelle konnte man mir zu diesem Zeitpunkt, auf Grundlage meiner sicher sehr ungenauen Angaben, nichts weiter mitteilen und im Anschluss habe ich auch nichts mehr hierzu gehört, mich allerdings auch nicht weiter darum gekümmert. Ich war mir sicher, dass es zum einen nicht interessant genug war und andererseits das Landesamt ganz sicher auch mehr als genug andere viel dringlichere Tätigkeitsfelder hatte, als meine vagen und damals sicher ungenauen Angaben sofort in den Fokus zu nehmen.
Ob tatsächlich mal jemand das vor Ort überprüft hat oder es sich um ein schon längst in Fachkreisen bekanntes oder völlig unwichtiges oder gar überhaupt gar kein altes beschreibungswürdiges Phänomen handelt, ist mir nicht bekannt.
Trotzdem habe ich vorsorglich natürlich dem „Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum“ das Manuskript dieses Buches vorab zur Kenntnis übersandt.
Dass diese Stelle allerdings zumindest einigen, wenn auch nur wenigen Einheimischen bekannt ist, bemerkte ich, weil ich dort manchmal, wenn auch selten, auch andere Leute antraf, die sich dort offenbar gerne aufhielten, so unzugänglich und abgelegen diese auch ist.
Oder vielleicht sogar gerade deswegen? Darauf werde ich später noch eingehen.
Nachdem ich inzwischen oft und zu verschiedenen Anlässen und wenn es nur beim Joggen war, dort vorbei gekommen bin und sah, dass diese Senke und die darin befindlichen Findlingsformationen immer mehr
überwachsen und teils auch von Erde bedeckt werden, habe ich mich entschlossen diese Stelle nun doch zu beschreiben und soweit überhaupt noch möglich, die wenigen restlichen noch zu erkennenden Findlingsformationen zu fotografieren, bevor dort eventuell bald nur noch sehr schwer etwas für den interessierten Laien erkennbar ist.
Um nichts zu verändern oder gar zu zerstören, habe ich weder den Bewuchs noch die in den letzten Jahren auf und an den Steinen angelagerte Erde entfernt. Mir ist klar, dass ich dort nichts zu verändern habe und deswegen sind die Fotos nicht immer optimal, aber eben das einzige Mittel die Örtlichkeit neben der Beschreibung zu erfassen ohne etwas zu verändern.
Ich persönlich glaube, dass diese Stelle, egal ob es sich um eine geologische oder eine durch Menschen erschaffene, vielleicht wirklich alte, vielleicht auch nur einige Jahrzehnte alte Örtlichkeit handelt, es alle Male Wert ist beschrieben zu werden. Denn besonders ist diese Findlingsformation auf alle Fälle für mein Dafürhalten.
Volker Meyer, Sommer 2020
Bei der Steinformation aus Findlingen in Woltersdorf bei Berlin handelt es sich um eine auffällige aneinander und teilweise auch versetzt übereinander aufgereihte Findlingsformation in einer mehrere Meter tiefen Senke, auf halber Höhe einer Anhöhe.
Ich zählte vor 10 Jahren mehr als 25 gut erkennbare sehr große Findlinge, die inzwischen aber stark überwachsen und mit Boden bedeckt sind, so dass nicht alle überhaupt noch und einige leider nur noch teilweise gut erkennbar sind.
Diese Findlinge liegen niemals allein, sondern immer beisammen und ergeben, wenn auch inzwischen nicht mehr alle gut erkennbar sind, eine L-förmige Linie. Inwieweit diese Steinlinie in der Anhöhe weiterverläuft oder von Boden bereits überdeckt wurde ist mir nicht bekannt.
Die Steinformation ist weder an einer Nord-Südachse noch an einer Ost-Westachse ausgerichtet.
Die momentan noch erkennbaren Findlinge beschreiben eine nordnord-westliche Linie, die am nordwestlichen Ende mit einigen Findlingen nach Westen weist, beziehungsweise fast abknickt.
Die Senke selbst ist an der südlichen Seite sicher zwischen 5-6 Meter tief und an der nördlichen Seite zwischen 2-3 Meter tief. Auf dem Grund der Senke stehend kann an keiner Stelle aus der Senke heraus gesehen werden.
Es handelt sich bei den Findlingen um immerhin derart große Steine, dass diese von ein bis zwei Personen sicher nicht ohne Hilfsmittel irgendwie bewegt werden könnten.
Die Findlinge selbst bestehen eindeutig aus Eiszeitgeschiebe, welches während der letzten Eiszeit aus dem skandinavischen Großraum von den Gletschern in Norddeutschland und damit auch im Land Brandenburg abgelagert wurden.
Überwiegend handelt es sich um rötlichen Granit, es sind aber auch einige andersfarbige gräuliche Steine darunter.
Kein einziger der Steine besteht aus dem nur ganz wenige Kilometer weiter nördlich vorkommenden, anstehendem Rüdersdorfer Kalkgestein.
Ein Findling am süd/süd-östlichen noch sichtbaren Bereich der Steinformation hat eine auffällige, schüsselförmige Vertiefung auf der Oberseite, die mehrere Zentimeter tief ist und in der bei starkem Regen Wasser stehen bleibt.
Zu dieser Senke mit der Steinformation führen lediglich Trampelpfade, es gibt keine erschlossenen Waldwege dort hin.
Direkt im Anschluss östlich an diese Senke, fast ineinander übergehend, befindet sich eine zweite, ähnliche Senke, in der sind allerdings weder jetzt, noch waren dort vor 10 Jahren Findlinge erkennbar.
Die eingemessenen Koordinaten des genauen Standortes, das heißt die Position der Senke mit den Findlingsformationen steht unter dem Kapitel:
„Eingemessene Koordinaten der genauen Lage der Findlingsformation.“
Sie liegt in einem bewirtschafteten Buchen und Eichenmischwald und ist sicher forstwirtschaftlich schon mehrfach bearbeitet worden.
Außerdem ist die Stelle einigen Einheimischen auch bekannt und wird gelegentlich und seit langer Zeit von diesen immer wieder mal aufgesucht. Ich gehe davon aus, dass hier ganz sicher keine materiellen Werte irgendeiner Art (mehr) zu finden sind und nur deswegen gebe ich die Lage hier auch an. Zumal die Stelle ja wie vorab bereits beschrieben wurde ohnehin bekannt ist, wenn auch nicht großartig über die Grenzen Woltersdorfs und der umliegenden Ortschaften hinaus.
Hier folgen nun einige Bilder der Steinformationen, jeweils aus unterschiedlichen Blickwinkeln und Positionen heraus.
Da wir für die Aufnahmen ausdrücklich darauf verzichtet haben irgendetwas freizulegen, sind oft nur Teile der Steinformationen oder der einzelnen Steine zu sehen, manche Steine sind bereits fast vollständig zugewachsen oder verschüttet, so dass diese kaum noch überhaupt erkennbar sind. Auch diese haben wir wie alles andere auch unverändert gelassen, so dass die Bilder eine tatsächliche Momentaufnahme des dort bestehenden Zustands sind, genauso wie diese Stelle also allmählich seit Jahren zuwächst und langsam verschüttet wird.
Dies ist auch einer der Gründe weshalb es nötig erschien, diese Örtlichkeit jetzt zu beschreiben, solange dies überhaupt noch möglich ist.
Blickrichtung Nordwest zum nordwestlichen Ende der Findlingsstruktur, aus der Senke heraus fotografiert.
Insgesamt etwa 14 Steine zum Teil parallel angeordnet, oben nach Westen in die Anhöhe abknickend.
Ebenfalls Blickrichtung Nordwest zum dortigen noch sichtbaren Formationsende aus einer etwas höheren Position in der Senke heraus aufgenommen. Der untere Bildbereich im folgenden Bild als Ausschnitt.