Weihnachtswunsch - 13 erotische Novellen - Camille Bech - E-Book + Hörbuch

Weihnachtswunsch - 13 erotische Novellen E-Book und Hörbuch

Camille Bech

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  • Herausgeber: LUST
  • Kategorie: Erotik
  • Serie: LUST
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2021
Beschreibung

Es ist erst November, aber der erste Schnee fällt schon. Tova ist frisch getrennt. Sie liebt Weihnachten und alles, was dazu gehört, aber wie kann sie es genießen, wenn sie sich so unglaublich allein fühlt? Sie sehnt sich nach jemandem zum Umarmen, jemandem, der sie liebt. Als sie eines Tages in einem örtlichen Café das schönste und heißeste Mädchen der Welt sieht, weiß sie, jetzt kommt es drauf an - Tova muss die Unbekannte unbedingt wiedersehen.Die Kurzgeschichten-Sammlung enthält:Weihnachtswunsch: Erotische NovelleWeihnachtliche Verführung: Erotische NovelleValentinstag: Leidenschaft im Paradies: Erotische NovelleValentinsnacht: Erotische NovelleSilvesternacht: Erotische NovelleO, du heiße Weihnachtsnacht: Erotische NovelleMittsommernacht: Erotische NovelleHeißer Geburtstag in Norwegen: Erotische NovelleEin Sommerflirt in Mogán: Erotische NovelleEin feuchter Mittsommernachtstraum: Erotische NovelleDie Sehnsucht nach dem Geigenbauer: Erotische NovelleDie Frau aus der Dessousabteilung: Erotische NovelleDas Osterei: Erotischer Roman-

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Seitenzahl: 383

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Zeit:9 Std. 38 min

Sprecher:Helene Hagen

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Weihnachtswunsch - 13 erotische Novellen

 

Lust

Weihnachtswunsch - 13 erotische Novellen ÜbersetztLUST Translators OriginalWeihnachtswunsch - 13 erotische NovellenCopyright © 2021, 2021 Malin Edholm und LUST All rights reserved ISBN: 9788728043080

 

1. Ebook-Auflage, 2021 Format: EPUB 3.0

 

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von LUST gestattet.

Ich hätte nie gedacht, dass ich weiter nach Norden ziehen würde, aber jetzt bin ich hier. Frierend und auf der Stelle tretend. Verdammt, es ist kalt. Kann der Bus nicht bald kommen? Regnerisch und scheußlich. Auf jeden Fall kann ich mir den Krach sparen, den wir während unserer letzten gemeinsamen Zeit hatten. Das war schrecklich. Wir hatten noch nie zuvor gestritten, vielleicht war das das Problem. Vielleicht braucht es Krach in einer Beziehung? Als eine Art Beweis, dass beide sich um alles kümmern ... Aber ich bin keine streitsüchtige Person. Wir hatten nicht genug gemeinsam, um in den ersten Jahren einen Streit vom Zaun zu brechen. Und somit wurde alles zum Streit. Meine Mutter – Psychologin – würde sicherlich sagen, dass wir den Streit automatisch als Ende betrachtet haben, um das Unvermeidliche zu beschleunigen. Im vergangenen Herbst war alles so wunderbar, wir waren sogar zusammen im Urlaub gewesen. Haben Glühwein getrunken und an den Ständen im Hyde Park Tüten mit kleinen Pfannkuchen mit heißer Apfelsoße und Zimt gekauft, sind bei Harrods herumgeschlendert und haben uns kuschelige Kaschmirpullover und lustige Sachen angesehen, schokoladenglasierte Ameisen zum Beispiel. Überall hingen Christbaumkugeln und Dekorationen in verschiedenen Farben, in denen sich unsere lächelnden Gesichter spiegelten. Es glitzerte und wir strahlten. Geschneit hatte es nicht, weder in London noch zu Hause, aber es war trotzdem gemütlich, weil wir einander hatten. Es war eine Zeit voller Umarmungen und langer Abende und Wochenenden unter der Bettdecke gewesen. Wir sahen uns Game of Thrones, Grey’s Anatomy und Downton Abbey an. Darüber hinaus so viele Filme, dass ich sie nicht mehr alle aufzählen könnte.

Die einzige Pause von der maßlosen Gemütlichkeit war der heiße Sex. Aber auch der ist Vergangenheit. Ich erinnere mich an das letzte Mal, als wir Sex hatten. Es war der Tag vor Heiligabend und die ganze Wohnung roch nach Glühwein, Äpfeln und Kardamom. Einfach berauschend. Ich hatte den Tag damit verbracht, unseren Weihnachtsbaum in Gold und Rot zu schmücken. Mit einer Lichterkette, die ich mit viel Aufwand zwischen den Ästen anordnete. Ich hatte auch ein langes Schaumbad genommen und mich mit einem nach Lavendel duftenden Öl eingerieben und, ungewohnterweise, meine Beine rasiert, damit sie glatter waren als meine Brust. Ich wartete darauf, dass sie auf unserem Bett lag und nur ein Paar durchsichtige, perlenbesetzter Stringhöschen trug. Es war mein letzter verzweifelter Versuch, die Leidenschaft und die hochexplosive Chemie zwischen uns wiederzuerlangen, die wir einmal gehabt hatten. Ich war schon extrem geil, als sie die Tür öffnete. Ich hatte den ganzen Tag für mich gehabt, und das meiste davon damit verbracht, meinen Körper im warmen Wasser zu entspannen. Meine Erregung und Verführung funktionierten. Sie war erregter als in den Monaten zuvor. Ich ließ mir nichts anmerken, als sie sich schnell auszog und sich auf mich legte. Erst als sie anfing, meinen Nacken zu küssen, sodass alle meine Haare aufstanden und ich das Gefühl hatte, mein Körper würde sich verknoten, lächelte ich sie an und presste meinen Hintern gegen ihre Muschi. Sie drückte mich in die Matratze, während sie mich leckte, bis ich anfing zu stöhnen. Dann drang sie in mich ein, vaginal und anal zugleich. Der Druck und das kribbelnde Gefühl tief in mir nahmen zu. Ich schwoll an und presste mich ihr entgegen. Ihr Daumen fand meine Klitoris, und der Orgasmus überrollte mich mit seiner ganzen wundervollen Kraft. Ich revanchierte mich schnell, und in dieser Nacht kamen wir beide öfter als je zuvor. Es endete wieder in der Badewanne, wo wir es ohne Unterlass, abwechselnd hart und sanft trieben und den Schaum und die Hälfte des Badewassers verspritzten.

Was ist passiert? Habe ich die Beziehung weggeworfen, die zu Ehe, Kindern und einem glücklichen Leben hätte führen können? Habe ich zu viel verlangt? Sollte ich erkennen, dass nichts perfekt ist, und so weitermachen wie gehabt? Obwohl solche Gedanken nichts nützen, ist es jetzt spät. Wir haben beide zu viel gesagt, um es zurücknehmen zu können. Ich werde ihre Familie zu Weihnachten vermissen, ihre herzliche, liebevolle Familie und den ständigen Geruch von frischem Gebäck in der Wohnung ihrer Eltern. Die Umarmungen ihrer Mutter ... Ich fühle, wie mir die Tränen in die Augen schießen, und schlucke sie herunter, als ich den Bus kommen sehe. Zeit für einen weiteren Tag in der Uni.

 

Die heutigen Vorlesungen sind in Ordnung, es steht eine Lektion über das antike Griechenland, die griechischen Götter und ihre Mythologie an. Die Lektüre über Zeus, Hera und alle anderen allzu menschlichen Götter mit ihren Intrigen, ihrem Verlangen und ihren Liebesaffären unterdrückt mein Verlangen nach einer eigenen Liebschaft. Zumindest stillt sie das Verlangen nach einer Liebe à la Hollywood, und ich denke, dass ich mich vielleicht mit der Katze und netten Freunden zufriedengeben kann. Dann sehe ich meine Klassenkameradin, die sich neben mir Notizen macht, und bemerke den schönen Ring, der schwer auf ihrem Ringfinger thront, und mit einem Seufzer weiß ich, dass ich leider eine hoffnungslose Romantikerin bin, die all die dramatischen Liebesgeschichten liebt und sich nicht für eine platonische Liebe entscheiden kann.

Ich habe den Faden des Dozenten verloren und schaue aus dem Fenster. Überrascht sehe ich, dass die ersten feinen Flocken fallen. Schnee? Schnee am 1. November, das hat es lange nicht mehr gegeben. Der Schnee kommt normalerweise nach Neujahr, nicht vor Weihnachten, wenn sich alle danach sehnen. Aber jetzt bin ich weit im Norden, und hier fällt Schnee. Ich hatte noch nicht einmal Zeit gehabt, mich danach zu sehnen.

 

Als ich meinen Unterricht verlasse und zum Bus gehe, bleibe ich kurz stehen – alles hat sich verändert. Der Schnee fällt weiter und schmilzt auf meiner Wange. Vor mir sehe ich jetzt eine Weihnachtskarte in Originalgröße. Alles ist weiß. Es ist, als hätte ein Riese die Welt mit weißer Farbe bemalt. Ein paar Zentimeter Schnee liegen über allem und verdecken Fahrräder, Mülleimer, Gehsteige ... alle Orientierungspunkte sind weg, und ich bin mitten in einem Universum von Weiß. Ich atme die frische Luft ein und nehme einen Duft nach Kerzen und Orange wahr, der aus meinem Inneren kommt.

Immer noch völlig sprachlos wird mir langsam bewusst, dass mein Mund offensteht und meine Augen ganz trocken sind. Die ersten Schritte im unberührten Schnee zu machen stimmt mich unglaublich friedvoll. Es ist so herrlich ruhig, also ignoriere ich den Bus, setze meine Kopfhörer auf und höre „It’s beginning to look a lot like Christmas“ von Michael Bublé auf Spotify. Dann laufe ich die vierzig Minuten nach Hause.

Ich fühle mich ganz lyrisch. Das gemütliche Weihnachtsgefühl breitet sich in meiner Brust aus, und meine Haut wird rau. Bilder von großen, schönen Tannenbäumen verziert mit roten und goldenen Kugeln tanzen von meinem inneren Auge. Blau, Silber, Lila, Rosa ... Christbaumkugeln in allen Farben mit viel Glitzer und Tausende von Lichtern fliegen an meiner Hornhaut vorbei. Ein lebhaftes Theater aus Farbe und Kunsthandwerk baut sich innerhalb von Sekunden auf und wird immer wieder gespielt, bis mir schwindelig wird. Jetzt fehlt nur noch jemand, dem ich das mitteilen kann. Wenigstens habe ich meine Katze.

 

In der Wohnung sitzt die Katze und schaut auf die Schneeflocken, die immer noch fallen. Majestätisch sieht es aus, wie sie mit ihrem gesprenkelten Fell vor dem wirbelnden Weiß draußen sitzt. Sie maunzt, als ich durch die Tür trete und meine schneebedeckte, nasse Jacke und meine Mütze aufhänge. Ich gehe auf sie zu und tätschele ihren Kopf und Rücken, sodass sie sich erhebt und mich anstupst. Ihr Fell ist weich und geschmeidig, es fühlt sich wie eine Umarmung für meine Hand an, und das Tier beginnt sofort zu schnurren.

„Was würde ich ohne dich tun, hm?“

Ich gebe ihr einen Kuss auf die Nase und ernte einen fast menschlichen Blick aus ihren ausdrucksstarken, großen Augen. Dann stupst sie mich mit dem Kopf an und springt auf den Boden, um gefüttert zu werden.

 

In dieser Nacht koche ich Linsensuppe mit übermäßig Zimt, zünde Kerzen an und lege Weihnachtsmusik auf. Dann setze ich mich vor Tatsächlich Liebe, während ich unter meiner Lieblingsdecke aus Mohairwolle Tee trinke. Die Katze liegt auf meinem Bauch, schnurrt in höchsten Tönen und trampelt gegen meinen Arm. Es ist wirklich ein perfekter Tag, und ich habe schon vergessen, wie es angefangen hat.

Obwohl das Wetter, die Atmosphäre und die Gemütlichkeit in den nächsten Wochen anhalten, merke ich, wie einsam ich bin. Die Katze füllt einen großen Teil meines Lebens und meines Herzens aus, aber während der späten Winterabende habe ich keinen Gesprächspartner. Ich habe niemanden zum Kochen, Einkaufen, gemeinsam Duschen ... Ich spüre den Mangel einer Person neben mir unter der Decke. Jemand, der mich betüddeln und festhalten kann, jemand, an dessen Brust ich mich anlehnen kann und der mich am Rücken kratzt, mir durch die Haare wühlt und meine Schultern massiert. Jemand, der andere Teile von mir massiert ... Jemand, unter dessen streichelnden Händen ich feucht werden kann. Jemand, der in diese rote Spitzenwäsche schlüpft, die ich vor Weihnachten gekauft habe. Jemand für ein Schäferstündchen, mit dem man die kalte Welt draußen aussperren kann. Das können keine Katze, kein Tee und keine Duftkerzen ersetzen.

Nach ein paar Wochen werde ich so einsam, dass ich trotz vieler Jahre besseren Wissens einen Brief an den Weihnachtsmann schreibe. All die Weihnachtslieder, die in meinen Kopfhörern rauf und runter liefen, haben mich weichgespült. Texte wie „Dear Santa, all I want for Christmas ...“, „Send your letters off to Santa, baby. Tell him all your secret wishes, too“, „I’m sending a letter to Santa“ und so weiter ... Es war ja nur eine Frage der Zeit, bis die ganzen amerikanischen Weihnachtslieder mein Gehirn übernehmen würden.

Ich setze mich an den Küchentisch, zünde drei Kerzen an, deren Duft mich immer an die Weihnachtszeit meiner Kindheit erinnert, als wir in der Unterstufe unsere eigenen Kerzenständer aus Holz mit Glitzer dekorierten. Ich beiße in ein Lebkuchenherz und ziehe die Kappe meines feinen Goldkugelschreibers ab. Wenn es auch sonst nichts nützt, bekomme ich wenigstens ein bisschen Übung und Bestätigung für alle harten Lehrstunden, denen ich meine mittlerweile spärlichen Kalligrafie-Fähigkeiten verdanke.

 

Lieber Weihnachtsmann.

Ich bin eine begeisterte Anhängerin, die nicht viel verlangt, aber bitte schick mir doch jemanden, in den ich mich verlieben kann.

 

Verdammt, was bin ich verrückt. Ich halte so schnell an, wie ich angefangen habe, falte das Papier zusammen und halte es über eine der Kerzen, bis die Flamme die Worte aufgefressen hat. Dann gönne ich mir noch ein Glas Glühwein ein und krieche in mein weiches Bett. Morgen ist der erste Advent.

 

Es ist Sonntag und mein Glühweinkater ist hartnäckig. Nach einem langen Spaziergang in einer wunderschönen Winterlandschaft beginnt es wieder zu schneien, und jetzt fliehe ich vorm Schneesturm in das erstbeste Café. Ich bin beeindruckt von den zahlreichen verschiedenen Düften, die alle mit Weihnachten in Verbindung stehen. Das Café ist voller Menschen. Schüler, mit Büchern und Computern bewaffnet, Familien und Rentner, die Kaffee trinken. Es ist Sonntag und es fühlt sich an, als ob die ganze Stadt ihren Kaffee heute außer Haus trinken möchte. Ich stelle mich in die Schlange und bestelle einen Weihnachts-Chai-Tee.

Beim Warten auf meinen Tee erscheint plötzlich dieses wunderschöne Wesen und ich kann nicht aufhören zu starren. Ich merke, wie unhöflich ich bin und versuche vergeblich, mich auf etwas anderes zu konzentrieren, aber das einzige, was mein Gehirn wahrnehmen möchte, ist dieser unglaublich perfekte Mensch. In einem hellblauen Strickpullover, mit kurzem, blondem Haar sitzt sie zusammengerollt in einem Sessel und liest in einer Gedichtsammlung von Emily Dickinson. Eines meiner Lieblingsbücher. Sie schaut auf und der Blick aus ihren großen Rehaugen trifft den meinen. Sie hat unglaublich lange Wimpern, die die Augen umrahmen, deren Farbe ich nicht genau erkennen kann. Sie sieht ernst aus und ich stehe zwei Meter von ihr entfernt wie eine Salzsäule. Sie öffnet den rot lackierten Mund, der wie der Himmel schmecken muss und mir etwas sagen sollte. Wahrscheinlich wird sie mich bitten, sie nicht mehr anzustarren. Oder fragen, was mein Problem ist. Aber dann erwachen meine Füße zum Leben, ich gehe zu ihrem Tisch, stelle meinen heißen Chai-Latte vor ihr ab, murmle „Gutes Buch“ und laufe davon.

Die Tage vergehen und ich stapfe durch den immer tiefer werdenden Schnee zur Schule. Dabei komme ich an Familien vorbei, die Langlaufen gehen oder zur Schule stapfen, und mein Herz schwillt mit poetischer Nostalgie und hoffnungsvollen Zukunftsträumen an. Es fühlt sich an, als hätte es mich in eine alternative Welt verschlagen. Ich lebe in Narnia, allerdings ohne die böse Hexe. Oder in Astrid Lindgrens Bullerbü. Es ist wunderschön. Herzzerreißend.

Ich komme nach Hause zur Katze, koche warme Eintöpfe und andere Dinge, die aufwärmen, trinke reichlich Tee und schaue mir alle Filme mit Weihnachtsthema an, die ich auf Netflix finden kann. Die einzigen Probleme, die ich habe, sind, dass das Handy jedes Mal den Kältetod stirbt, wenn ich versuche, ein Bild von dieser wunderbaren neuen Welt zu machen, und dass ich nicht aufhören kann, an sie zu denken. Das Mädchen mit den kurzen blonden Haaren, den großen ausdrucksstarken Rehaugen und der coolste Ausstrahlung, die ich je gesehen habe. Ich träume jeden Abend von ihr, von unserem Treffen, aber im Traum bin ich nicht so seltsam. Im Traum spreche ich mit ihr, oder sogar noch mehr. Ich lade sie zu einem Date ein, das mit ihr in meinen Armen endet. Aber nicht nur in der Nacht träume ich von ihr. Tagsüber fantasiere ich von ihr in meiner Wohnung, von ihr in meinem Bett oder in meiner Badewanne. Sie würde dort so gut hineinpassen. Mit mir dabei. Mit mir darüber, darunter und darin. Es fällt mir schwer, dem Unterricht zu folgen, obwohl wir über Sappho und Interpretationen ihrer Gedichte sprechen, oder über die Stücke der Gedichte, die man gefunden und erhalten hat, was ich sonst sehr fesselnd finde. Stattdessen nimmt sie mein ganzes Hirn in Beschlag, und als ich anfange zu fantasieren, wie ihr Körper unter dem gemütlichen Pullover aussieht, muss ich mich zusammenreißen und daran erinnern, dass ich in der Schule bin und nicht in meinem Bett.

 

Nach einer Woche verzehrender und intensiver Facebook-, Instagram- und Tinder-Jagd finde ich sie. Mein glücklicher Aufschrei macht der Katze Angst, sodass sie sich in eine andere Ecke der Wohnung verzieht. Ich lache und lese ihr Profil. Sie heißt Lo. Sie ist Yogalehrerin und hat zwei Hunde. Ich muss sie wiedersehen.

Ich habe früher schon mal Yoga ausprobiert, war aber meistens zu unruhig oder steif, um weiterzumachen und weiterzugehen, aber jetzt entscheide ich mich, wieder von vorne anzufangen. Ihretwegen.

Ich setze eine Mütze auf, wie um mich schlecht zu verkleiden. Sie erinnert sich wahrscheinlich an die seltsame Person, die sie anstarrte, ihr einen Tee gab und davonlief. Aber ich kann mir nicht helfen: Ich muss sie wiedersehen.

Als ich ins Yoga-Studio komme, werde ich von ruhiger, harmonischer Musik begrüßt, und es riecht schwach nach Pfefferminz und Vanille. Die Beleuchtung ist gedimmt und Stoffe hängen über den Fenstern, um die Außenwelt draußen zu halten. Ich habe das Gefühl, dass die Atmosphäre meine Gedanken beruhigt hätte, wenn ich nicht Herzklopfen und Atemprobleme vor lauter Nervosität gehabt hätte. Als ich mich in den Flur schleiche, in dem Lo einen Yin-Yoga-Kurs abhalten wird, sitzt sie mit dem Rücken zur Tür und blättert durch die CDs neben einer altmodischen Stereoanlage. Ich setze mich ganz nach hinten in den kleinen Raum. Es liegen bereits Matten auf dem Boden, also wähle ich eine aus, setze mich in den Schneidersitz und mustere ihren Rücken. Ich kann die Konturen ihrer Muskeln durch ihr Shirt sehen, und ein Stück ihres Halses lugt heraus. Ich bekomme einen plötzlichen und unglaublich starken Drang, sie auf den Hals zu küssen und zu fühlen, wie meine Wangen anfangen zu glühen und die Blutversorgung beginnt. Jetzt dreht sie sich um und ich schaue schnell nach unten. Ich traue mich nicht, nachzusehen, ob sie mich bemerkt hat und ob sie mich erkennt. Ich konzentriere mich darauf, normal zu atmen.

Sie setzt sich und streckt sich, während sie jeden herzlich willkommen heißt, der den Raum betritt. Ihre Stimme ist leise und warm, und ich verstehe plötzlich die Redensart, dass eine Stimme wie Honig sein kann. Sanft und süß, genau wie sie. Ich traue mich, sie kurz anzuschauen, aber meistens sitze ich nur da und mustere meine eigenen Socken. Die mit Bananenmuster.

 

Lo macht ein schnalzendes Geräusch mit dem Mund, dreht die Musik etwas leiser und beginnt dann zu sprechen:

„Hallo und herzlich willkommen beim Yin Yoga. Mein Name ist Lo und ich bin heute eure Lehrerin. Ihr habt alle schon eine Matte, aber ihr braucht auch Kissen, Decke und Federbetten. Das findet ihr alles dort hinten. Yin Yoga ist eine sehr ruhige Art von Yoga. Wir sind heute nicht hier, um uns körperlich anzustrengen und zu schwitzen. Es geht nicht um Muskeln, sondern um Gelenke, euer Skelett und eure Bänder. Das Schwierigste für viele, die sich mit Yin Yoga beschäftigen, ist die psychische Herausforderung, sich mehrere Minuten lang mit einer Übung zu beschäftigen, wie wir es hier tun. Aber haltet einfach durch und sitzt es aus. Wenn eure Gedanken zu euren Pflichten abschweifen, bringt sie zurück in die Gegenwart und konzentriert euch auf eure Körper. Vergesst alles, was in dieser Stunde in eurem Leben passieren könnte, und konzentriert euch auf euch selbst, euren Körper und eure Gefühle. Aber macht euch keinen Druck, zwingt euch nicht in eine Position, atmet tief durch, und wenn etwas wehtut, dann ist es nicht nur unangenehm. Brecht in dem Fall bitte sofort ab. Hört auf euren Körper. Während dieser Stunde können starke Emotionen an die Oberfläche treten und es gibt nichts, wofür man sich schämen muss. Jetzt nehmen wir die Position des Kindes ein.“

 

Ihre Stimme verzaubert mich. Ich vergesse meine Socken und die Tatsache, dass ich steif und hibbelig bin. Ich mache alle Übungen mit und zuerst kann ich sie nicht aus den Augen lassen. Ich folge jeder ihrer Bewegungen und merke mir, wie sich ihr Körper bewegt und in die verschiedenen Übungen hineingleitet. Sie zieht sich ihren dicken Pullover aus und trägt ein Unterhemd darunter. Ich bin wie hypnotisiert von ihrem schlanken, anmutigen Körper und dem Spiel ihrer Muskeln. Aber am Ende des Unterrichts hat mich ihre harmonische Stimme, die uns immer wieder an den Zweck der Übung erinnerte, dazu gebracht, mich auf mich selbst und auf das Gefühl in meinem Körper zu konzentrieren.

Während der letzten Übung, als wir entspannt unter unseren Decken liegen, steht Lo auf und geht durch den Raum. Sie bleibt bei jedem Teilnehmer stehen, drückt die Schultern ein wenig nach unten, um zu zeigen, dass sie sich senken und noch mehr entspannen können. Dann fährt sie mit ihren Fingern sanft über die Augenbrauen. Als sie mich erreicht und ihre bloßen Hände auf meinen Körper legt, durchfährt mich ein Schock, und meine Augenlider fliegen hoch, sodass sich unsere Blicke treffen. Sie lächelt mich an und meine Wangen laufen rot an, als ihre Finger meine Stirn streicheln und ein paar Sekunden liegen bleiben, und es fühlt sich an, als ob ich sofort kommen müsste. Ihre Berührung ist so beglückend wie in meinen Träumen.

 

Der Kurs endet mit Dank und Lob von Lo, die „Namaste“ sagt und uns zu einer weiteren Stunde einlädt. Während alle Teilnehmer sich aufrappeln, bleibt sie geduldig im Lotussitz und beobachtet mich. Das Gefühl habe ich zumindest.

Als ich versuche, mich herauszuschleichen, fängt sie meinen Blick wieder auf, lächelt unauffällig und sagt leise: „Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder.“

 

Der Heimweg dauert länger als sonst, denn ich muss durch den Neuschnee stapfen, aber ich habe mich noch nie so federleicht und warm gefühlt. In meiner Wohnung angekommen gehe ich zum ersten Mal an der Katze vorbei in mein Schlafzimmer und direkt zu meinem Bett. Meine Hände sind kalt, aber ich kann es nicht erwarten.

 

Ich muss mich jetzt anfassen, während ich noch das Gefühl habe, dass ihre Finger auf meiner Haut sind. Wenn ich meine Augen schließe, sehe ich sie vor mir, in ihrem engen weißen Top und hautengen Blumenleggins, die das runde, perfekte Gesäß hervorheben. Der Hintern, auf den ich meine Hand lege, ist fest und geschmeidig, wenn ich ihn streichle. Ich habe jetzt nicht die Geduld, den gesamten Prozess zwischen uns durchzuspielen, sondern lege meine Hände direkt auf meine geschwollenen Schamlippen und an meine nasse Scheide. Plötzlich streicheln mich nicht mehr meine Hände, sondern ihre. Sicher und zielstrebig arbeiten sie sich direkt zu meiner nassen Öffnung vor. Ich führe zwei Finger in mich ein und lasse sie das Kommando übernehmen. Ich sehe sie über mir, mit den Fingern tief in meinem Körper, wie sie mich zu einem lang ersehnten Höhepunkt bringt. Bevor ich die Grenze überschreite, strecke ich mich nach meinem größten Kissen aus, lege es zwischen meine Beine und fühle ihren Körper anstelle des Kissens. Ich reibe mich an ihr, drehe mich um und drücke sie in die Matratze, während ich meinen Körper, meinen Schoß und meinen Kitzler an ihr reibe. Ich komme hart, fieberhaft schwer atmend.

Anschließend dusche ich kalt, und abgesehen von einem schwachen Moment mit der Duschdüse schaffe ich es, nicht weiter auf meine überhitzte Erregung einzugehen, sondern mich wieder auf ein angenehmes Niveau herunter zu drosseln. Aber sie verschwindet nie aus meinen Gedanken.

 

Zwei Tage später bin ich wieder im Yoga-Studio. Als sie ankommt, bin ich bereits im Raum. Dieses Mal traue ich mich, die Mütze abzunehmen, aber ich suche mir immer noch einen Platz hinten im Raum. Außer uns beiden ist noch eine andere Person anwesend. Lo sieht mich und hält Blickkontakt, während sie ihre eigene Matte ausrollt, Kerzen anzündet, ätherische Öle versprüht und die Musik auflegt.

Dann, anstatt sich hinzusetzen und zu dehnen, wie ich angenommen hatte, geht sie langsam und sicher auf mich zu. Alles an ihr, von ihren barfüßigen Füßen bis zu ihren kurzen Haaren, strahlt Selbstbewusstsein aus. Ich spüre Schweißperlen auf meiner Schläfe und zwischen den Brüsten. Sie hockt sich vor mir hin, streckt die Hand aus und streicht eine Haarsträhne aus meinem Gesicht, um sie hinter mein Ohr zu stecken. Ihr Lächeln verzaubert mich wie immer, und ihre Berührung lässt mich erschaudern. Auf meinen Armen bildet sich Gänsehaut.

„Hallo, ich heiße Lo. Schön, dich wiederzusehen“, sagt sie und gibt mir die Hand.

„Ähm, ha-hallo, Tova“, stottere ich und spüre, wie sich meine Wangen aufheizen.

Sie hält meine Hand fest, auch als der Handschlag schon vorbei ist. Dann dreht sie sich um und streicht mit der anderen Hand über meinen Rücken.

„Tova, ich würde dich gerne zu einer Tasse heißer Schokolade einladen“, sagt sie mit einem Augenzwinkern und geht dann zurück, um den Unterricht zu beginnen. Der Raum hatte sich mit Menschen gefüllt, während sie bei mir saß. Ich weiß nicht, ob sie eine oder drei Stunden meine Hand gehalten hat, aber jetzt fühlt sich meine Hand unwirklich an, so kalt und leer ohne sie.

 

Der Yoga-Kurs ist noch besser als beim letzten Mal. Ich begebe mich in die Positionen und spüre, dass mein Körper mehr bewältigen kann, als ich dachte. Wenn ich meine Augen nicht schließe und mich auf mein Inneres konzentriere, tausche ich funkelnde Blicke mit Lo aus und bemerke zu meiner Freude, dass sie dieses Mal überhaupt nicht auf sich oder die anderen im Raum fokussiert zu sein scheint.

Während der „Halben Taube“ bekommen wir Augenkontakt und ich vergesse völlig die spezielle Atmung, auf die wir achten sollten. Ich glaube sogar, dass ihr professioneller und praktizierter Yoga-Atem versagt und sich in ein schnelles Schnaufen verwandelt, das von zurückgehaltener Leidenschaft zeugt. Es ist ein unglaublich knisternder Moment, und ich spüre, wie sich etwas in mir aufbaut. Ich presse meinen Bauch gegen die Matte und strecke mich nach vorne, anstatt mich zu entspannen. Ich ertrinke in ihren Augen und muss die ganze Übung unterbrechen, bevor ich noch anfange, mich zu reiben und das sinnliche Verlangen heraus zu stöhnen. Mein Höschen ist so nass, dass ich Angst habe, dass es durch meine Strumpfhosen sichtbar wird.

 

Nachdem alle anderen den Raum verlassen haben und Lo die Lichter gelöscht und die Musik ausgeschaltet hatte, zieht sie langsam ihren Pullover, Socken und Überbekleidung an. Dann gehen wir zusammen in angespanntem Schweigen zum nächsten Café, wo sie uns heiße Schokolade bestellt und mich zu einem abgelegenen Tisch führt. Ich folge wie ein Hundewelpe, aber jetzt spüre ich Erwartung und Lust zusätzlich zur Nervosität.

Unser Gespräch holpert zunächst, aber sie stellt weiterhin ruhig Fragen und wartet auf meine verspäteten Versuche, sie zu beantworten. Gelegentlich kommt es zu einer drückenden Stille und die brodelnde elektrische Spannung zwischen uns macht sich bemerkbar.

Am Ende räuspert sie sich und sagt: „Ich habe zwei Hunde, zu denen ich nach Hause muss. Aber du kannst gerne mitkommen, wenn du willst.“

Ich sehe überrascht auf und gehe im Kopf durch, was sie gerade gesagt hat. Sie lädt mich nach Hause ein. Jetzt? Es ist 21.30 Uhr an einem Mittwochabend. Sie schaut mich neugierig und auffordernd an. Ich fange wieder an zu schwitzen, mein Mund fühlt sich trocken an und der Atem steckt mir im Hals fest. Ich bekomme kein Wort heraus, nicke und lächle.

Auf der Straße nimmt sie meine Hand, und die Hitze breitet sich in meinem ganzen Körper aus, von meinen Extremitäten bis in die Brust. Sie ist so selbstsicher, und das ist ansteckend. Wir steigen in den Bus und fahren wieder schweigend zehn Minuten lang. Sie massiert meine Hände und ich mustere ihre Lippen. Die Blicke der anderen Fahrgäste im vollen Bus richten sich auf uns, aber wir blenden sie aus.

Als wir aussteigen sind wir außerhalb des Stadtzentrums und sie zeigt mir eine kleine einstöckige Villa. So wie das Haus mit Schnee bedeckt ist, von einem fast unsichtbaren Zaun umgeben und mit ein paar Tannen im Hof, sieht es aus wie ein Schneemann. Mir schießen Textzeilen aus Viktor Rydbergs Gedicht Tomten durch den Kopf und weiß nicht, ob das Weihnachtsgefühl oder die Lust stärker brodelt. Das ist auf jeden Fall genug Verlangen. Ich sehe sie an. Definitiv Begierde.

 

Nachdem Lo von zwei sehr aufgeregten grauweißen Huskys fast umgeschubst wurde, führt sie mich in ein gemütliches Wohnzimmer, wo sie ein Feuer im Kachelofen anzündet, um das etwas kalte alte Haus aufzuwärmen. Wir setzen uns auf die Couch, und es dauert keine Minute, bis unsere Lippen sich zu einem leidenschaftlichen Kuss treffen. Er wird tiefer, härter, weicher und brennt in meinem Körper. Ihre Lippen sind sanft und schmecken nach heißer Schokolade. Sie riecht nach Vanille und es ist berauschend. Ich fühle mich schwindelig und federleicht. Unsere Hände erkunden unsere Körper und ein Kleidungsstück nach dem anderen landet auf dem Boden. Als ich ihr das Top ausziehe, sehe ich, dass sie keinen BH trägt und ihre Brustwarzen hart und gerade stehen. Ich reiße mich von ihrem Mund los, umkreise einen Nippel mit der Zunge und massiere ihre kleinen festen Brüste, während ich sie sanft lutsche und beiße. Danach habe ich mich gesehnt. Während ich mich auf ihre Brüste konzentriere, drückt sie mich auf die Couch, und ihre Hand landet zwischen meinen fülligen Schenkeln. Ich habe immer noch ein Höschen und einen Rock an, aber ihre Hand streichelt meinen Bauch, fährt unter das Gummiband über meinem Venushügel und zwischen meine blutunterlaufenen Schamlippen. Sie steckt zwei Finger in meine nasse Scheide und legt ihren Daumen an meine Klitoris. Es ist so schön, dass ich instinktiv härter in ihren Nippel beiße und wir zusammen stöhnen und unsere Körper aneinanderpressen.

Sie setzt sich zwischen meine Beine und schaut zu mir hinunter, wie ich so daliege. Sie knöpft meinen Rock auf und zieht ihn mir zusammen mit meinem Slip aus. Dann sitzt sie da und schaut nur. Mein Körper ist an der äußersten Grenze des Verlangens, und ich kann nicht still liegen, ich hebe die Hüften und rucke nach vorn, obwohl sie mir gar nicht nahe genug ist. Ich stelle mich lächerlich unter ihrem Blick an, und sie sieht mich an und lächelt. Zum Schluss legt sie ihre Hand in meinen Schritt und ich reibe mich an ihr. Sie schiebt eine Hand unter meinen Körper und hilft mir, den Hintern hochzuhalten, während ich das Becken vor und zurückbewege. Der Orgasmus, der sich ankündigt, seit sie meine Hand ergriffen hat, seit wir uns das erste Mal getroffen haben, beginnt in meinen Zehen und schwappt wie eine Flutwelle durch meinen Körper, bevor er explodiert und meine Existenz für einen Moment auslöscht. Unser Blickkontakt bricht die ganze Zeit über nicht ab, und als ich mit einem Schrei komme, fühlt es sich an, als wäre ich ganz in ihren grau-blauen Augen verschwunden. Als ich gekommen bin, mich wieder entspanne und aufhöre, mich an ihrer Hand zu reiben, übernimmt sie stattdessen die Führung und übt einen Druck aus, der meinen Orgasmus ausdehnt. Das Kribbeln in meinem Körper ist so stark, dass ich nicht weiß, wohin ich sehen soll. Ich habe das Gefühl, aus meiner eigenen Haut entfliehen zu müssen. Ich ziehe mich zurück und drehe mich weg, weil der Druck und das Gefühl so überwältigend sind, dass ich glaube, es müsste mein Tod sein. Lo sieht meine lustvolle Panik und verstärkt den Druck, beugt sich vor und hilft mit der Zunge nach. Mein Orgasmus schießt aus mir heraus wie ein Geysir, und mein Sekret läuft über ihre Hand und Zunge.

Trotz meines schweren Atems und meines müden Körpers lege ich mich auf sie, ergreife ihre Arme und halte sie fest. Ich weiß nicht, woher ich diese Sicherheit nehme, weil ich immer noch sehr schüchtern bin, aber ich bin mir sicher, dass ich sie will. Jetzt liegt sie unter mir, völlig nackt, mit gespreizten Beinen. Ich sinke hinunter, damit wir uns berühren, und dann reite ich sie, als hätte ich alle Energie der Welt. Erst langsam und sanft, um mich in ihren Körper und die Art und Weise, wie unsere Körper aufeinandertreffen und sich gegenseitig formen, einzufühlen. Aber dann hart und unbarmherzig, bis auch sie mit anstößigen Krämpfen und keuchendem Stöhnen kommt.

 

Mein Körper ist schwer und träge, als wir zusammen vor dem Feuer liegen. Ich lege meinen Kopf auf ihre Brust und zeichne langsam Muster auf ihrem gut trainierten Bauch. Sie fährt mit ihrer Hand immer noch über meinen Rücken und durch meine Haare.

„Ich muss nach Hause gehen. Ich habe eine Katze. Aber ich will nicht gehen.“ Es scheint, dass ich meine Gedanken nur in kurzen, irdischen Sätzen äußern kann, während mein Gehirn voller rosa Glitzer ist und meine Gedanken flüssig sind. Nichts geht mehr.

„Ist schon okay. Willst du Gesellschaft auf dem Heimweg? Sowohl die Hunde als auch ich brauchen einen Spaziergang.“

Ich nicke nur als Antwort, und sie lächelt meine rosigen Wangen und das anscheinend leere Gehirn an.

 

Dann ziehen wir weiche Schals, Mützen und unsere dicken Mäntel an, bevor wir in das unaufhörliche Schneegestöber hinaustreten. Es ist stockdunkel, aber die Sterne leuchten und die Schneeflocken, die fallen, schmelzen beim Auftreten auf unsere warmen Körper. Der Schnee erhellt die ansonsten dunkle Straße und die Hunde springen durch die Verwehungen voran. Lo nimmt meine Hand in die ihre, und trotz der beiden Handschuhe schaudere ich vor Vergnügen. Meine Nackenhaare stellen sich auf und ich beuge mich vor, um sie zu küssen. Unsere Schals versuchen, eine Wand zwischen uns zu errichten, aber unsere Lippen und Zungen durchbrechen die Barrikade. Ihr Atem kitzelt mich und ihre sanften Lippen auf den meinen saugen mir förmlich das Blut aus. Irgendwie fühlt es sich gefährlich an.

Es ist Lucia, das Lichterfest. Mir wurde gesagt, dass ich in einem Chor singen soll, und in zehn Minuten beginnt die Aufführung. Ich trage das klassische weiße Kleid mit einem roten Seidenband und einem Kerzenkranz auf dem Kopf. Wir sind in der Kirche, und Lo hilft mir, mich zu entspannen, indem sie meine Schultern massiert. Ich kann immer noch nicht glauben, dass wir zusammen sind. Ihre Hände auf meinen Schultern machen mich gleichermaßen entspannt wie erregt, bis tief in den Bauch hinein. Mein Unterleib fühlt sich schwer und äußerst präsent in meinem Höschen an. Ich beuge mich nach hinten und stibitze ihr einen Kuss. Dann fahre ich mit der Hand durch ihr kurzes Haar, das in meiner Handfläche kitzelt. Ich will die intime Umarmung gerade aufheben, als Lo sagt:

„Ich weiß, was dich entspannt“, und vor mir auf die Knie geht. Bevor ich Zeit habe zu reagieren, ist sie unter meinem Rock verschwunden und ich muss mich an die Wand lehnen, um nicht umzufallen. Ihre Zunge ist sofort in mir und sie spart nicht an Kraft, als sie sie gegen meine Klitoris drückt. Sie saugt und leckt und benutzt ihren ganzen Mund, um mich zu stimulieren. Meine ohnehin schon feuchte Muschi ist jetzt an der äußersten Grenze der Erregung angekommen und ich spüre die Nässe an meinem Bein.

Was macht sie da? Wir sind in einer Kirche, in einer Garderobe, die jederzeit jemand betreten kann. Stellt euch mal vor, jetzt käme jemand herein und sähe ihren Kopf zwischen meinen Beinen. Meine Gedanken drehen sich, aber bald vergesse ich meine Besorgnis, als das Gefühl von Los magischer Zunge alles andere übernimmt.

Sie packt meinen Hintern und drückt ihren Kopf und ihren Mund noch fester in meinen Schoß. Ich versuche, mich in ihre Haare zu krallen, um das Tempo mitzubestimmen. Ihre Zunge gleitet schnell über meine Klitoris, und es fühlt sich an, als würde sie bald unter dem Druck einschlafen. Trotz des Taubheitsgefühls wird meine Klitoris noch empfindlicher, und nach ein paar Minuten komme ich hart in Los Mund, die Hand auf meinen eigenen Mund gepresst. Es dauert eine Weile, bis ich nicht mehr krampfe, und ich halte sie zwischen meinen Beinen, bis mir klar wird, dass sie dort unten nicht so viel Luft bekommt. Als sie auftaucht, sind ihre Lippen nass, und sie gibt mir einen feuchten Kuss, bevor ich sie aufhalten kann.

Und dann gehe ich mit meinem eigenen Geheimnis auf den Lippen und besinge die heilige Lucia vor einer überfüllten Kirche. Lo ist so ansteckend und gibt mir mehr Selbstvertrauen.

Im Schlafzimmer meines Bruders sind Los Hände zwar sicher, necken mich aber. Sie drückt mich auf das Bett und zieht meinen Rock hoch, dann streift sie sanft meine rote Spitzenhose ab, lässt aber die halterlosen Strümpfe an. Vor der Tür hören wir die Familie am anstehenden Abendessen herumwerkeln. Was ist, wenn jemand merkt, dass wir uns davongeschlichen haben? Was glauben sie wohl, wo wir sind? Meine Gedanken und meine Sorgen ertrinken in dem großen Verlangen, das ich für die Frau empfinde, die zwischen meinen Beinen sitzt. Sie streichelt meine Schenkel, meinen Venushügel und meine Schamlippen, bevor sie mich sanft küsst und mich dazu zwingt, die Zähne zusammen zu beißen, mein Stöhnen zu unterdrücken und meinen Hintern anzuheben, um ihr entgegenzukommen.

Sie fischt etwas aus ihrer Tasche, was ich als einen Satisfier erkenne, und hält ihn über meine Klitoris. Der Unterdruck setzt ein und ich schwebe in Sekundenschnelle auf einem ganz neuen Level.

„Frohe Weihnachten, Schatz“, sagt Lo und grinst.

Mein ganzer Körper kribbelt und alle Muskeln spannen sich an. Muskeln, von denen ich gar nicht wusste, dass sie existieren, und ich fühle mich wie ein angespannter Bogen, der bald abgefeuert wird. Ich drücke mich ihr und dem Spielzeug entgegen, spüre, wie etwas in meiner Magengegend explodiert. Es wächst, bis es nicht mehr in mich passt, und jede Zelle in meinem Körper detoniert. Lo hält eine Hand vor meinen Mund, als ich meinen Orgasmus herausschreie, und dann spüre ich, wie etwas aus mir herausschießt und die Bettdecke durchnässt.

„Oh nein, oh nein! Was ist, wenn jemand das gehört hat? Und das ist auch nicht zu übersehen!“ Ich möchte in Panik geraten, weil ich weiß, dass es die richtige Reaktion ist, aber die Worte kommen irgendwie inhaltsleer aus mir heraus. Stattdessen küsse ich Lo weiter innig, und das pulsierende Gefühl in meinem Bauch wird zu einer dumpfen Wahrnehmung drängender Bedürfnisse. Des Bedürfnisses, mehr von ihr zu bekommen, sie zu fühlen und mit ihr zu verschmelzen.

Ich ziehe sie hoch, sodass sie auf mir liegt, ihr Gewicht auf meinem Körper stachelt meinen bereits fanatisch erregten Körper an, und ich verschränke meine Knöchel oberhalb ihres Gesäßes und halte sie mit den Schenkeln fest. Unser Kuss vertieft sich und ich bin ihr gleichzeitig unglaublich nah, als auch außerhalb meines eigenen Körpers und meiner Erfahrung.

Ich zerreiße die schwarze Bluse, die sie trägt, und wenn ich ihre harten Nippel sehe, so turnt sie das besonders an. Wir rollen uns im Bett herum, und irgendwann liege ich oben. Während meine Zunge mit ihrem einen Nippel spielt, tauche ich mit meinen Fingern in ihre Scheide ein. Schließlich hält es keine von uns noch länger aus, und unsere bisher ruhige, sanfte und fast stille Nähe wird härter und verzweifelter. Wir pressen unsere Körper gegeneinander und die sexuelle Frustration, nicht näher zusammen sein zu können, wird zu einem wilden Stoßen und Reiben. Ich weiß nicht, wer wen reitet, aber unsere Körper haben sich noch nie so schnell und hart bewegt. Meine Finger sind in ihr, sie ist in mir, unsere Zungen sind eins und wir wimmern vor Erleichterung, als wir zusammen kommen, jetzt verschwitzt vom Work-out, das wir gerade gemacht haben.

Es klopft an der Tür und plötzlich ist uns wieder bewusst, dass wir nicht alleine auf der Welt sind. Lo wälzt sich von mir herunter und zieht sich wieder an, während ich mich unbeholfen hochrappele, mein Höschen anziehe, den Rock glattstreiche und eilig das Fenster öffne. Es riecht nach Sex und Intimität, was mir jetzt erst extrem bewusst wird.

Dann steckt mein Bruder leicht den Kopf durch die Tür, zieht tadelnd die Augenbrauen hoch, lacht und sagt uns, dass wir uns beeilen sollten, bevor die ganze Familie hereinkommt und kontrolliert, was da vor sich geht.

 

Nach einem dreistündigen Weihnachtsessen mit allem, was zu Weihnachten gehört, einschließlich hundert Fragen meiner Familie an Lo, zu ihrem Leben und ihrer Zukunft, sinken wir vor einer Charles-Dickens-Verfilmung aus dem Jahr 1999 auf das Sofa. A Christmas Carol – Die drei Weihnachtsgeister mit Lo in meinen Armen und einer Schüssel mit Mutters salzigen Karamellbonbons auf dem Bauch – so könnte ich glücklich sterben.

Weihnachtliche Verführung: Erotische Novelle

WEIHNACHTLICHE VERFÜHRUNG

Joeleen betrachtete sich in dem großen Spiegel. Das Korsett war perfekt geschnürt, und der knappe Slip bedeckte allenfalls das Nötigste. Die strammen, kleinen Pobacken strotzten genauso lustig hervor wie ihr voller Busen, der beinahe drohte, aus dem Saum zu springen. Sie justierte die trägerlosen Strümpfe. Heute war Heiligabend und sie komplett in Rot gekleidet – wie die anderen Frauen, die in The Lust Cave wohnten und arbeiteten.

Das alte Bordell lag in der Nähe von Bismarck in North Dakota, unweit der kanadischen Grenze. Die umliegenden Wälder sorgten dafür, dass die Gäste unbemerkt an- und abreisen konnten – die Lage war wie geschaffen für einen Ort wie diesen. Zwar war der Dezember in dieser Gegend sehr kalt, doch hinter den dicken Mauern des jahrhundertealten Gebäudes bemerkte man nichts davon.

Es war einmal ein Schloss gewesen, allerdings schon vor über fünfzig Jahren zum Bordell umgebaut worden. Der Inhaber, Mr. Lafayette, hatte es vor fast dreißig Jahren von einem Roulettegewinn in Las Vegas gekauft – kurz nach der Legalisierung von Glücksspiel, mit dem er seitdem vernünftigerweise abgeschlossen hatte. Stattdessen war er danach am Bau der Hoover-Talsperre beteiligt gewesen. Es war schwierig, sich ihn heute dabei vorzustellen.

Mr. Lafayette war Franzose und hielt die europäischen Traditionen an Weihnachten aufrecht. Deswegen bestand er darauf, am Abend des Vierundzwanzigsten zu feiern. Joeleen richtete ihre blonden Locken, ehe sie in die hohen, weißen Stiefel stieg, sich zufrieden im Spiegel betrachtete und das Zimmer im ersten Stock verließ. In The Lust Cave arbeiteten zwölf Frauen, die meisten schon seit mehreren Jahren. Auch sie hatte ihr fünfjähriges Jubiläum schon hinter sich und genoss es, Gäste aus dem ganzen Land zu bedienen.

Das alte Bordell hatte einen guten Ruf. Es war immer gut besucht und dafür bekannt, seinen Stil seit der Übernahme Lafayettes beibehalten zu haben. Auch die Frauen sahen noch aus wie damals. Der Ort dampfte vor Erotik und verbotener Lust, was Joeleen trotz ihrer langjährigen Beschäftigung immer noch einnahm. Alles war bis ins kleinste Detail rekonstruiert, als habe es sich seit Anbeginn der Zeit nicht verändert. Die Möbel, Gardinen, Teppiche, Vertäfelungen und Stuckdecken erstrahlten noch genauso prächtig wie damals. Das verlieh dem Ort eine nahezu magische Atmosphäre, die die hungrigen Herren in einen Rausch versetzte. Zudem erwartete Mr. Lafayette, dass die Frauen die Besucher mit „Ihr“ ansprachen, was Joeleen und den anderen ein Gefühl der Altertümlichkeit verlieh und an erregende Geschlechterrollen erinnerte.

 

Um acht Uhr abends ging sie die große Treppe hinunter und betrat das riesige Wohnzimmer, wo sich die Gäste nach und nach einfanden. In der Mitte des Raums stand ein großer, offener Kamin, wo sie von leichtbekleideten jungen Frauen mit Champagner und Zigarren empfangen wurden. Die Besucher durften sich für eine Weile aufwärmen, ehe sie sich für eine der Frauen entschieden und mit ihr nach oben gingen. Um den Kamin standen große Lehnstühle, an den Wänden kleine Tische, um nach dem Besuch auf ein, zwei Bier bleiben zu können.

Mr. Lafayette kam auf Joeleen zu. Er trug zur Feier des Tages eine Weihnachtsmütze, und sie musste sich anstrengen, nicht zu lachen. Er sah ein wenig komisch aus. Sein schwerer Körper und der volle Bart im alten, rotbackigen Gesicht erweckten den Anschein, er wäre der Weihnachtsmann höchstpersönlich.

„Joeleen, mein Schatz … wie hübsch du aussiehst“, sagte er und küsste sie auf die Wangen. „Ich habe heute Abend einen ganz besonderen Gast für dich, genauer gesagt für die ganze Nacht … du hast doch nichts dagegen?“

„Nein, nein … natürlich nicht, Mr. Lafayette.“

Sie würde am ersten Feiertag nicht zu ihrer Familie fahren. Tatsächlich hatte sie sie seit jenem Tag vor fünf Jahren, an dem sie das Elternhaus voller Wut und Enttäuschung verlassen hatte, nicht mehr gesehen.

Joeleen schaute sich nach dem besagten Herrn um.

„Ja, er ist noch nicht eingetroffen, aber auf direktem Weg hierher. Ich verlange, dass du ihn mit tiefstem Respekt behandelst. Er ist ein alter Freund von mir. Börsenmakler, wohlhabend und äußerst gebildet.“

Sie lächelte dem älteren Mann zu, der nicht nur ihr Chef, sondern auch ein guter Freund war. Während er an seiner beinahe platzenden Weste zupfte, sagte sie, er müsse sich keine Sorgen machen.

„Ja, ja … das weiß ich, mein Mädchen. Deshalb habe ich dich ausgewählt. Nur das Beste für Mr. Harrison.“

 

Sie mischte sich unter die Gäste, wohlwissend, niemanden mit aufs Zimmer nehmen zu können. Sie musste bloß auf Mr. Harrisons Ankunft warten. Schon jetzt waren mehr Männer eingetroffen als Frauen hier arbeiteten. Sie würden also alle Hände voll zu tun haben. Es kam ihr gerade gelegen, die ganze Nacht mit dem Gleichen verbringen zu können. So brauchte sie sich im Lauf des Abends nicht mehrfach duschen und umziehen.

Bei zu vielen Gästen wurde das ziemlich anstrengend. Zwischen den Besuchen mussten auch die großen, alten Himmelbetten frisch bezogen werden, und die dafür angestellten Frauen Ann und Margaret kamen nicht immer hinterher.

Immer wenn sich die große Eichenholztür öffnete, sah sie dorthin, und war nicht im Zweifel, als Mr. Harrison schließlich eintrat. Er passte perfekt auf die Beschreibung eines Börsenmaklers und auch hervorragend zu diesem Ort. Er war wie aus einem alten Hollywoodfilm entsprungen, und sie musste lächeln, als Mr. Lafayette auf ihn zueilte. Sie konnte sich die beiden lebhaft als enge Freunde vorstellen. Sobald Mr. Harrison seinen Blick suchend durch den Raum schweifen ließ, wusste sie, dass Mr. Lafayette ihm von ihr erzählt hatte. Sonia brachte dem Neuankömmling einen Champagner, während Mr. Lafayette Joeleens Blick einfing und sie mit einem Nicken herbeirief.

„Mr. Harrison“, sagte sie und machte einen Knicks, wie sie es gelernt hatte.

„Miss Joeleen, schätze ich?“

Er küsste sie auf beide Wangen, sie nahm seinen Arm und führte ihn in die Menge. Seine Augen funkelten vor Begierde, als er den Blick über ihren jungen Körper wandern ließ. Er war sicherlich hungrig, also beschloss sie, ihn nach dem ersten Glas nach oben zu bringen. Wenn er mochte, konnte sie ihm auf dem Zimmer nachschenken, doch sie vermutete, dass das nicht sein erster Wunsch sein würde.

Sie schätzte ihn auf um die sechzig. Sein Bauch war nicht so groß wie der von Mr. Lafayette, schlank konnte man ihn aber auch nicht gerade nennen. Er hatte einen dichten, grauen Schnurrbart und schöne, braune Augen, die aufleuchteten, wenn er sie ansah. Besonders viele Haare hatte er nicht mehr, doch es stand ihm. Da er einen angenehmen Eindruck machte, störte sie sich nicht an seinem höheren Alter. In Wahrheit waren das meist die einfachsten Gäste – nicht so ausdauernd und leicht zu befriedigen.

„Sollen wir hinaufgehen, Mr. Harrison?“, fragte sie mit sanfter Stimme, als er ausgetrunken hatte.

Er nickte, sie hakte sich bei ihm ein. Mit einem vorsichtigen Funkeln in den Augen schaute er sie an. Sie bemerkte seine Nervosität und empfand fast ein wenig Mitleid. Sie hoffte wirklich, Mr. Lafayette wusste, worauf sich sein alter Freund eingelassen hatte. Als sie die Tür zum Dachzimmer öffnete, ließ er ihr liebevoll den Vortritt.

„So, Mr. Harrison … was darf ich Euch anbieten?“

Sie füllte zwei Gläser mit Champagner und bat ihn, in einem der großen Lehnstühle neben dem kleinen Rokokotisch Platz zu nehmen. Sie setzte sich auf die Armlehne und löste vorsichtig seinen Schlips, nachdem sie angestoßen hatten. Während sie langsam auch seine Hemdknöpfe öffnete, traute er sich, ihre Schulter zu streicheln.

„Habt Ihr so etwas schon einmal gemacht, Mr. Harrison, oder ist es Euer erstes Mal mit einem Mädchen wie mir?“

Er atmete schwer, als sie seine Brustwarze liebkoste. Sein Brustkorb war mit grauem Haar bedeckt, dass sich auch über seinen Bauch erstreckte.

„Es … ja, es ist das erste Mal. Ich war lange verheiratet. Meine Frau ist vor ein paar Jahren gestorben.“

Für die meisten war die Ehe kein Grund, The Lust Cave nicht zu besuchen, aber das behielt sie für sich. Er war offenbar ein anständiger Mann.