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Riesling, Müller-Thurgau, Cabernet-Sauvignon, Dornfelder - Wie unterscheiden sich die Weine eigentlich? Und was macht ihren geschmacklichen Charakter aus? Ed McCarthy und Mary Ewing-Mulligan nehmen die Leser in "Wein für Dummies" mit auf die Reise durch die Welt des Weines. Sie erläutern, welche Rebsorten es gibt, wie sie sich voneinander unterscheiden und wie Wein hergestellt wird. Sie stellen die verschiedenen Weinanbauregionen der Welt vor und erklären, worauf man bei einer Weinprobe achten muss. Außerdem beantworten die Autoren viele Fragen rund um den Wein: Wie wird Wein gelagert und serviert? Darf man einen Bordeaux zum Fisch oder einen Riesling zum Schweinebraten trinken? Worauf muss man beim Weinkauf achten und wie beschreibt man das Bukett eines Weines?
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Seitenzahl: 701
Veröffentlichungsjahr: 2020
Wein für Dummies
Weintypus
Temperatur
normaler Champagner und Sekt
7 Grad Celsius
alte oder teure, komplexe Champagner
11 bis 12 Grad Celsius
günstige, süße Weine
10 bis 12 Grad Celsius
Rosé und Weißherbst
10 bis 12 Grad Celsius
einfache, günstige Weißweine
10 bis 12 Grad Celsius
trockene Sherrys wie Fino oder Manzanilla
12 bis 13 Grad Celsius
gute, trockene Weißweine
12 bis 16 Grad Celsius
gute Dessertweine, wie etwa ein guter Sauternes
14 bis 16 Grad Celsius
leichte, fruchtige Rotweine
14 bis 15 Grad Celsius
die besseren Rotweine
16 bis 18 Grad Celsius
alle anderen Sherrys außer Fino und Manzanilla
16 bis 18 Grad Celsius
Portwein
16 bis 18Grad Celsius
Autochthon
Au toch toon
Beaujolais
boh schu lä
Bourgogne
bor goh nie
Brut
brüt
Cabernet Sauvignon
kab er nei saw vie nion
Chablis
schah blie
Chardonnay
schar doh nej
Châteauneuf-du-Pape
schah tow nöf dü pahp
Côte Rôtie
kot roh tie
Haut-Médoc
ooht meh dok
Hermitage
er mie tach
Loire
low ahr
Mâcon-Villages
mak ko wie lasch
Merlot
meer loh
Meursault
mör so
Moët
moh e
Montepulciano d’Abruzzo
mon te pul tschie AH noh dah BRUT so
Montrachet
mon rah schee
Muscadet
müh ska de
Pauillac
pau ih ak
Perrier-Jouët
per riee schu ett
Pinot Grigio
pie noh GRIE tschoh
Pinot Noir
pie noh nwahr
Pouilly-Fuissé
püh ie füh she
Rioja
rie OCH hah
Sancerre
sahn sähr
Tempranillo
tem prah NIE loh
Viognier
vie oh nih eh
Vosne-Romanée
wohn roh mah nee
Vouvray
vuh vraih
Name des Weins
Traube oder Ort
Farbe des Weins
Baden
Ort/Deutschland
Rot oder Weiß
Barbera
Traube
Rot
Bardolino
Ort/Italien
Rot
Barolo
Ort/Italien
Rot
Beaujolais
Ort/Frankreich
Rot
Bordeaux
Ort/Frankreich
Rot oder Weiß
Burgund
Ort/Frankreich
Rot oder Weiß
Cabernet Sauvignon
Traube
Rot
Chablis
Ort/Frankreich
Weiß
Champagne
Ort/Frankreich
Weiß oder Rosé
Chardonnay
Traube
Weiß
Chianti
Ort/Italien
Rot
Côtes du Rhône
Ort/Frankreich
Rot oder Weiß
Dolcetto
Traube
Rot
Merlot
Traube
Rot
Mosel
Ort/Deutschland
Weiß
Pinot Grigio/Pinot Gris
Traube
Weiß
Pinot Noir
Traube
Rot
Port (Porto)
Ort/Portugal
Rot (aufgespritet)
Pouilly-Fuissé
Ort/Frankreich
Weiß
Rheingau/Rheinhessen
Ort/Deutschland
Weiß
Riesling
Traube
Weiß
Rioja
Ort/Spanien
Rot oder Weiß
Sancerre
Ort/Frankreich
Weiß
Sauternes
Ort/Frankreich
Weiß (Dessert)
Sauvignon Blanc
Traube
Weiß
Sherry
Ort/Spanien
Weiß (aufgespritet)
Soave
Ort/Italien
Weiß
Syrah/Shiraz
Traube
Rot
Valpolicella
Ort/Italien
Rot
Viognier
Traube
Weiß
Zinfandel
Traube
Rot oder Rosé
Wein für Dummies
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
6. Auflage 2021
© 2021 WILEY-VCH GmbH, Weinheim
Original English language edition © 2016 by Wiley Publishing, Inc. All rights reserved including the right of reproduction in whole or in part in any form. This translation published by arrangement with John Wiley and Sons, Inc.
Copyright der englischsprachigen Originalausgabe © 2016 by Wiley Publishing, Inc. [or the name of the copyright holder as it appears in the original Eng lang edition.] Alle Rechte vorbehalten inklusive des Rechtes auf Reproduktion im Ganzen oder in Teilen und in jeglicher Form. Diese Übersetzung wird mit Genehmigung von John Wiley and Sons, Inc. publiziert.
Wiley, the Wiley logo, Für Dummies, the Dummies Man logo, and related trademarks and trade dress are trademarks or registered trademarks of John Wiley & Sons, Inc. and/or its affiliates, in the United States and other countries. Used by permission.
Wiley, die Bezeichnung »Für Dummies«, das Dummies-Mann-Logo und darauf bezogene Gestaltungen sind Marken oder eingetragene Marken von John Wiley & Sons, Inc., USA, Deutschland und in anderen Ländern.
Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.
Coverfoto: © JPchret / adobe.stock.comKorrektur: Johanna Rupp, WalldorfSatz
Print ISBN: 978-3-527-71786-6ePub ISBN: 978-3-527-83117-3
Ed McCarthy und Mary Ewing-Mulligan sind zwei Weinliebhaber, die sich auf einer Weinprobe von italienischem Wein im Chinatown/New York kennengelernt haben. Einige Zeit nach ihrer Begegnung heirateten sie und vereinten ihre Weinkeller und ihre Büchersammlungen zum Thema Wein. Seitdem haben sie als Koautoren von mehreren Weinbüchern in der … für Dummies-Reihe fungiert, gemeinsam Hunderte von Weinseminaren geleitet, fast jede Weinregion der Erde bereist, fünf Marathons absolviert und elf Katzen großgezogen. Gemeinsam können sie mittlerweile mehr als 50 Jahre an Erfahrung mit Wein vorweisen.
Mary Ewing-Mulligan war Vorsitzende des International Wine Center in New York, einer Weinschule, in der Weinfachleute und ernsthafte Weinliebhaber eine qualifizierte Ausbildung in Sachen Wein erhalten. Sie ist Vorsitzende des Wine & Spirit Education Trust (WEST®), einer weltweit führenden Vereinigung für Ausbildungen im Bereich Wein. Sie betreute außerdem viele Jahren die Weinkolumne der New York Daily News. Ihre beeindruckendste Auszeichnung besteht darin, dass sie als erste Frau in den USA den Titel Master of Wine (MW) verliehen bekam.
Ed McCarthy stammt aus New York. Er besuchte die dortige City University und machte dort seinen Magister in Psychologie. Früher unterrichtete er Englisch an weiterführenden Schulen und arbeitete nebenbei als Aushilfe in Weinhandlungen, um sowohl seiner Leidenschaft für Wein nachzugehen als auch seinen wachsenden Weinkeller aufzustocken. In diesem finden sich besonders viele seiner Lieblingsweine: Bordeaux, Barolo und Champagner.
Ed McCarthy und Mary Ewing-Mulligan haben zahlreiche Artikel und Weinkolumnen geschrieben und sind als Certified Wine Educator (CWE) zertifiziert.
Wenn sie gerade nicht schreiben, Seminare geben oder Weinregionen bereisen, sind Ed McCarthy und Mary Ewing-Mulligan damit beschäftigt, Reden zu halten, bei professionellen Weinverkostungen als Jury-Mitglieder zu fungieren oder so viele neue Weine wie möglich zu probieren. Sie geben zu, dass sie ein völlig unausgeglichenes Leben führen, in dem ihre einzige weinfreie Leidenschaft im Wandern in den Berkshires und in den italienischen Alpen besteht.
Edmund Diesler, Jahrgang 1953, erlernte zunächst die Grundlagen des Weinbaus nach seinem Abitur während einer Winzerlehre im Staatsweingut Assmannshausen. Von 1972 bis 1976 studierte er an der renommierten Hochschule in Geisenheim »Weinbau und Kellerwirtschaft« mit dem akademischen Abschluss eines Diplom-Ingenieurs. Er ist ein »Geisenheimer«. Sein Onkel, Kellermeister am Mittelrhein, erweckte in ihm die Begeisterung für Wein und Reisen. Er bereiste 25 Jahre lang alle europäischen Weinbauländer, immer auf der Suche nach guten Weinen. Seit den 1990er-Jahren ist er einer der wichtigen Verkoster bei allen internationalen Weinwettbewerben in Europa. Im Jahr 2002 nahm er das Weinmachen selbst in die Hand, um in Siena Chianti Classico und andere gute Rotweine zu erzeugen. Bis 2013 war er in einer der größten deutschen Genossenschaften für die gesamte Weinerzeugung verantwortlich.
Daneben setzte er sich von 2002 bis 2017 als Präsident der Deutschen Oenologen und als aktueller Vizepräsident des internationalen Oenologenverbandes UIOE maßgeblich für seinen Berufsstand ein.
Robert Lönarz, Jahrgang 1967, erlernte zunächst die Grundlagen des Weinbaus im elterlichen Weingut in Eller an der Mosel. Von 1989 bis 1993 studierte er nach seinem Abitur und einem Sprachaufenthalt in den USA an der renommierten Hochschule in Geisenheim »Weinbau und Önologie« mit dem akademischen Abschluss eines Diplom-Ingenieurs. Er ist auch ein »Geisenheimer«. Nach seiner Studienzeit arbeite er zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Campus Geisenheim im Bereich der Lehre mit dem Schwerpunkt Informationstechnologie. Seit einigen Jahren verantwortet er dort einen Lehrauftrag »Neue Medien«. Im Jahr 2001 war er führender Projektleiter des First-Wine-Event Riesling Worldwide. Seit 1998 ist er Vorstandsmitglied, derzeit Vizepräsident, im Bund Deutscher Önologen und als Juror in vielen nationalen und internationalen Weinverkostungen vertreten. In der Funktion des Campus Managers arbeitet er seit 2006 als Leiter der Kommunikation an der Darstellung der bekannten »Wein-Uni« Hochschule Geisenheim University im weltweiten Kontext. Als Präsident des Geisenheimer Alumniverbandes, mit weltweit über 2.600 Mitgliedern und der WEINELF, der Deutschen Fußballnationalmannschaft der Winzer, engagiert er sich zudem intensiv für die spannende und unterhaltsame Kommunikation zwischen Mensch und Wein.
Cover
Über die Autoren
Über die Fachkorrektoren
Einführung
Über dieses Buch
Konventionen in diesem Buch
Törichte Annahmen über den Leser
Wie dieses Buch aufgebaut ist
Symbole, die in diesem Buch verwendet werden
Teil I: Der Einstieg ins Thema
Kapitel 1: Das Einmaleins des Weins
Wie wird Wein gemacht?
Welche Farbe hätten Sie gern?
Wie kann man Wein sonst noch einteilen?
Kapitel 2: Lernen Sie schmecken!
Wie man Wein richtig verkostet
Parlez-vous Wein-Chinesisch?
Die Frage nach der Qualität
Die abschließende Entscheidung: Mögen Sie den Wein?
Kapitel 3: Die Geheimnisse der Rebsorten
Warum die Traube wichtig ist
Eine Einführung in die weißen Rebsorten
Eine Einführung in die roten Rebsorten
Kapitel 4: Weinnamen und Etikettenkauderwelsch
Das Spiel mit den Weinnamen
Die Vorder- und die Rückseite des Weinetiketts
Kapitel 5: Ein Blick hinter die Kulissen des Weinmachens
Traubenanbau, Weinerzeugung und Fachbegriffe drumherum
Noch mehr Begriffe aus der Weinerzeugung
Teil II: Der Umgang mit Wein: Das erste Scharmützel
Kapitel 6: Orientierungshilfe im Weinladen
Lassen Sie sich nicht einschüchtern
Große und kleine Weinhändler
Suchen Sie sich Ihren Weinhändler
Strategien für den Weinkauf
Kapitel 7: Wie man der Weinkarte die Stirn bietet
Das Weinerlebnis im Restaurant
Wie Wein im Restaurant angeboten wird
Wie man eine Weinkarte liest
Wein bestellen
Wie Sie das Ritual der Weinpräsentation abwickeln
Tipps für das Weintrinken im Restaurant
Kapitel 8: Insiderwissen über den Umgang mit Wein
Den Korken herauskriegen
Atmet Wein wirklich?
Ist das Glas wirklich wichtig?
Nicht zu warm und nicht zu kalt
Ein Rest in der Flasche
Wein und Gäste
Teil III: Die Weinanbaugebiete der Welt
Kapitel 9: Deutschland, Österreich, Schweiz
Deutschland: Europas Individualist
Österreich – Auferstanden aus Glykol
Schweiz: Hier ticken die Uhren anders
Kapitel 10: Frankreich – das Maß aller Dinge
Das französische Modell
Französische Weinregionen
Bordeaux: Die Unvergleichliche
Burgunder: Der andere große französische Wein
Das herrliche Tal der Rhône
Das Loire-Tal: Der Weißweinhimmel
Elsässer Weine: französisch, nicht deutsch
Der Süden und Südwesten
Andere französische Weinregionen
Kapitel 11: Italien, das große Weinland
Der Weingarten Europas
Im Piemont regieren die Roten
Toskana, die Schöne
Tre Venezie
Kurze Anmerkungen zum übrigen Italien
Kapitel 12: Spanien, Portugal und andere Länder Europas
Faszinierende Weine aus dem alten Spanien
Portugal: Mehr als nur Port
Die Auferstehung Ungarns
Das ruhmreiche Griechenland
Kapitel 13: Die Südhalbkugel macht sich einen Namen
Die Weinmacht Australien
Der Aufstieg von Neuseeland
Chile entdeckt sich selbst neu
Argentinien spielt ganz oben mit
Eine Safari durch Südafrikas Weine
Amerika, Amerika
Napa Valley: So klein es ist, so berühmt ist es
Das bodenständige Sonoma
Anderswo in Kalifornien
Teil IV: Die exotische Seite des Weins
Kapitel 14: Champagner und andere trinkbare Perlen
Nicht alles, was glänzt, ist Champagner
Verschiedene Stilrichtungen beim schäumenden Wein
Wie schäumender Wein entsteht
Die Champagne und ihre magischen Weine
Weitere Schönheiten, die prickeln
Wie kauft und serviert man Sekt und Champagner?
Kapitel 15: Unbekannte Weinwelt: Aperitif-, Dessert- und aufgespritete Weine
Der richtige Zeitpunkt ist entscheidend
Sherry: Ein missverstandener Wein
Marsala, Vin Santo und all die anderen
Portwein: Der Ruhm Portugals
Lang lebe Madeira
Sauternes und die edelfaulen Weine
Teil V: Wenn Sie den Virus schon haben
Kapitel 16: Wein kaufen und sammeln
Weine, die es nirgends zu kaufen gibt
Nutzen Sie konsequent alle Einkaufsquellen
Spaß am Besitzen: Die Weinsammlung
Eine gesunde Umgebung für Ihre Weine
Kapitel 17: For tbildung für Weinliebhaber
Zurück ins Klassenzimmer
Eine Weinreise vom heimischen Sofa aus
Kapitel 18: Weine beschreiben und bewerten
Worte können ihn nicht beschreiben…
Wenn Sie dran sind, zu reden
Weinqualität bewerten
Kapitel 19: Wein und Speisen vermählen
Die Dynamik von Essen und Wein
Harmonie oder Gegensätze?
Die Weisheit des Alters
Teil VI: Der Top-Ten-Teil
Kapitel 20: Antworten auf zehn häufig gestellte Fragen über Wein
Welcher Wein ist der beste?
Wann soll ich diesen Wein trinken?
Macht Wein dick?
Von welcher Rebsorte stammt dieser Wein?
Welchen Jahrgang soll ich kaufen?
Gibt es auch Weine ohne Schwefel?
Gibt es auch Bio-Weine?
Was ist ein Weinexperte?
Wie finde ich heraus, wann ich meine älteren, im Keller gelagerten Weine trinken soll?
Verlangen alte Weine nach einer besonderen Behandlung?
Kapitel 21: Zehn weitverbreitete Irrtümer über Wein
Sortenreine Weine sind die besten Weine
Wein muss teuer sein, damit er gut ist
Dunkle Rotweine sind die besten Rotweine
Weißwein zu Fisch, den Roten zum Fleisch
Zahlen lügen nicht
Jahrgänge sind entscheidend – Jahrgänge sind unwichtig
Weinautoritäten sind Experten
Alte Weine sind gute Weine
Große Weine schmecken nicht, solange sie jung sind
Champagner kann nicht altern
Teil VII: Anhänge
Anhang 1: Ausspracheregeln für Ausdrücke aus der Weinwelt
Anhang 2: Glossar der Weinsprache
Stichwortverzeichnis
End User License Agreement
Kapitel 4
Tabelle 4.1: Europäische Weinbezeichnungen auf einen Blick
Kapitel 7
Tabelle 7.1: Sichere Weinwahl im Restaurant
Kapitel 8
Tabelle 8.1: Serviertemperatur für Weine
Kapitel 10
Tabelle 10.1: Wichtige französische Weinregionen und ihre Weine
Tabelle 10.2: Die vier wichtigen Gemeinden im Haut-Médoc
Tabelle 10.3: Die zwölf Spitzenweißweine aus Bordeaux
Tabelle 10.4: Struktur im AOP-System von Burgund
Tabelle 10.5: Die besten Produzenten von weißem Burgunder und ihre größten Weine
Tabelle 10.6: Die besten Produzenten von rotem Burgunder und ihre größten Weine
Tabelle 10.7: Die zehn Crus im Beaujolais
Kapitel 11
Tabelle 11.1: Die Rebsorten der wichtigsten italienischen Weinregionen
Kapitel 2
Abbildung 2.1: Der Weingeschmack besteht eigentlich aus Aromen, die sich im Mund...
Kapitel 4
Abbildung 4.1: Das Etikett einer Weinflasche
Kapitel 8
Abbildung 8.1: Der Screwpull-Korkenzieher
Abbildung 8.2: Der »Ach-so«-Korkenzieher
Abbildung 8.3: Das Kellnermesser
Abbildung 8.4: Gläser für Sekt und Champagner (von links nach rechts): Tulpe, Fl...
Abbildung 8.5: Das Bordeauxglas (links) und das Burgunderglas (rechts)
Kapitel 9
Abbildung 9.1: Die Weinregionen Deutschlands
Kapitel 10
Abbildung 10.1: Die Weinregionen Frankreichs
Kapitel 11
Abbildung 11.1: Die Weinregionen Italiens
Kapitel 12
Abbildung 12.1: Die Weinregionen Spaniens
Kapitel 13
Abbildung 13.1: Die Weinregionen von Australien
Abbildung 13.2: Die Weinregionen von Kalifornien
Kapitel 16
Abbildung 16.1: Diamantförmiges Weinregal. Quelle: © Alex /stock.a...
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Inhaltsverzeichnis
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Wir lieben Wein. Wir lieben seinen Geschmack, wir lieben die faszinierende Vielfalt der Weine aus aller Welt, und wir lieben es, wie er Menschen an einem Tisch zusammenführt. Wir sind sicher, dass Sie und jeder andere in der Lage sind, Wein zu genießen – unabhängig von Ihrer Erfahrung und von Ihrem Einkommen.
Aber wir sind die Ersten, die sofort zustimmen, wenn Sie sagen, dass Weinliebhaber sowie viele Weinprofessionelle und echte Kenner es den normalen Menschen nicht gerade leicht machen, Wein zu genießen. Man wird mit eigenwilligen Namen von Rebsorten und ausländischen Weinregionen bombardiert. Man muss sich zwischen einem Wein für 15 Euro und einem für drei Euro entscheiden und kann von außen keinen Unterschied sehen. Man braucht sogar meist ein spezielles Werkzeug, um die Flasche zu öffnen, die man gerade mit nach Hause gebracht hat.
All diese Kompliziertheiten, die den Wein umgeben, werden auch wir nicht beseitigen können, denn Wein ist ein sehr umfangreiches und komplexes Thema. Aber das muss Ihnen nicht weiter im Weg stehen. Mit der richtigen Einstellung und ein wenig Verständnis dafür, was Wein ist, können Sie bereits Wein kaufen und genießen. Und wenn Sie so wie wir feststellen, dass Wein etwas Faszinierendes ist, dann können Sie sich intensiver damit auseinandersetzen, und es wird ein wundervolles Hobby.
Dieses Buch möchte Ihnen helfen, dass Sie sich mit Wein, der so viel Spaß in unser Leben gebracht hat, wohlfühlen. Schon ein wenig des Wissens über Wein, das wir durch unsere gemeinsamen Erfahrungen in diesem Buch zusammengetragen haben, wird Ihnen enorm dabei helfen, sich beim Thema Wein zu Hause zu fühlen.
Was Sie ironischerweise aber wirklich sicher machen wird, ist die Tatsache, dass Sie nie alles über Wein wissen werden – und dabei befinden Sie sich in guter Gesellschaft.
Sobald Sie sich mit Wein auseinandersetzen, werden Sie sehr schnell feststellen, dass niemand alles über Wein weiß. Es ist einfach zu viel Wissen, und es ändert sich ständig. Und wenn Sie das im Hinterkopf behalten, dann können Sie sich entspannen und das Zeug genießen.
Wenn Sie bereits eine vorherige Ausgabe von Wein für Dummies haben, werden Sie sich fragen, ob Sie dieses Buch brauchen. Wir glauben, Sie brauchen es. Seit der letzten Auflage hat sich einiges geändert und wir haben das ein oder andere auf den neuesten Stand gebracht.
Wir haben dieses Buch als anwenderfreundliches Nachschlagewerk konzipiert. Sie müssen es nicht von vorn bis hinten durchackern, um es zu verstehen und einen Nutzen daraus ziehen zu können. Wenden Sie sich einfach den Abschnitten zu, die Sie interessieren, und legen Sie los.
Um Ihnen eine Hilfestellung zu geben, wie Sie dieses Buch am besten angehen, haben wir einige Konventionen aufgestellt:
Zur Hervorhebung und zur Betonung von Definitionen neuer Wörter und Ausdrücke haben wir Kursivschrift verwendet.
Webadressen sind in dieser Schrift gehalten.
In grau hinterlegten Kästen finden Sie Informationen, die interessant, aber zum Verständnis des Themas nicht unbedingt notwendig sind.
Wir nehmen an, dass Sie das Buch aus einem der folgenden Gründe zur Hand genommen haben:
Sie wissen sehr wenig über Wein, haben aber den großen Wunsch, mehr zu erfahren.
Sie wissen etwas mehr über Wein als die meisten Leute, aber Sie wollen es genauer wissen, und zwar von Grund auf.
Sie kennen sich schon sehr gut mit Wein aus, haben aber gemerkt, dass es immer Neues zu entdecken gibt. Oder Sie möchten prüfen, ob wir uns irgendwelche Schnitzer geleistet haben, damit Sie vor Ihren Freunden angeben können, dass uns da ja wohl ein offenkundiger Fehler unterlaufen ist. (Vielleicht denken Sie ja zum Beispiel, dass ein bestimmter Jahrgang in Bordeaux bei Weitem nicht so gut war, wie wir geschwärmt haben.)
Wir nehmen auch an, dass Sie nicht von sich behaupten, ein Weinexperte zu sein. Oder vielleicht doch und Sie haben dieses Buch nur gekauft, um es zu »verschenken«? Und wir gehen davon aus, dass Sie jemand sind, der auch nicht dieses ganze Kauderwelsch und den typischen Weinjargon lesen möchte, sondern stattdessen lieber Klartext sieht.
Dieses Buch stellt ein Lehrbuch über Wein, eine Gebrauchsanweisung und ein Nachschlagewerk dar. Für die Leser, die noch absolut nichts (oder fast nichts) über Wein wissen, haben wir in diesem Buch das Basiswissen zusammengestellt – aber es enthält auch Tipps, Vorschläge und weiterführende Informationen für bereits »geübte« Weintrinker, die ihr Wissen vertiefen wollen. Je nachdem, wo Sie sich auf der Wissensleiter des Weins einordnen, werden verschiedene Kapitel für Sie interessant sein.
Die fünf Kapitel von Teil I verschaffen Ihnen den ersten Überblick und verführen Sie zum Schlürfen, auch wenn Sie noch nie in Ihrem Leben Wein probiert haben. Wir erklären Ihnen die wichtigsten Weintypen, wie man verkostet, aus welchen Trauben Wein gemacht wird, warum die Weinherstellung entscheidend ist und wie Weine benannt werden.
Dieser Teil setzt sich mit dem praktischen Umgang mit Wein auseinander – im Weinladen, im Restaurant und zu Hause. Hier erfahren Sie, wie Sie mit hochnäsigen Weinverkäufern, mit komplizierten Weinkarten im Restaurant und diesen elenden Korken umgehen. Ergänzend dazu erklären wir Ihnen, wie Sie mysteriöse Weinetiketten enträtseln.
Lesen Sie diesen Teil, um die wichtigsten Weinregionen der Alten Welt zu besuchen: Deutschland, Schweiz, Österreich, Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Ungarn und Griechenland. In der Neuen Welt gehen wir die Abenteuer Australien, Neuseeland, Chile, Argentinien und Südafrika an und werfen danach einen Blick auf die wichtigsten Weinregionen der USA: Kalifornien, Oregon und Washington.
In diesem Teil werden die aufregendsten und faszinierendsten Weine vorgestellt. Dazu gehören Champagner, Sherry, Portwein, Sauternes und andere exotische Dessertweine.
Hier finden Sie eine Menge praktischer Ratschläge und dazu Empfehlungen, wo und wie Sie »Ihre« Einkaufsquellen für Wein außerhalb Ihres Weinladens um die Ecke finden. Außerdem verraten wir Ihnen, wie Sie verkostete Weine beschreiben und bewerten, wie man Speisen und Wein kombiniert, wie man Wein optimal lagert – und sogar, wie Sie Ihr Wissen über Wein und Ihre Leidenschaft noch vertiefen können.
Welches Buch … für Dummies wäre ohne diesen Teil komplett? Es ist eine Zusammenfassung der interessantesten Tipps und Empfehlungen aus diesem Buch. Wir freuen uns besonders, zehn weitverbreitete Mythen über Wein entlarven zu können, sodass Sie in Zukunft ein klügerer Kunde und ein zufriedenerer Weingenießer sind.
In Teil VII zeigen wir Ihnen, wie man fremdsprachige Weinbegriffe ausspricht. Außerdem können Sie sich im Glossar nicht geläufige Weinbegriffe erläutern lassen.
Dieser merkwürdige kleine Kerl ist ein bisschen wie der Zweijährige, der immer und immer wieder fragt: »Warum, Mami, warum?« Er weiß aber, dass Sie seine Neugierde nicht immer teilen. Wenn Sie ihn sehen, fühlen Sie sich frei, die folgenden Informationen zu überschlagen. Der Wein schmeckt trotzdem gut.
Ratschläge und Informationen, die Sie zu einem kompetenteren Weintrinker oder Käufer machen, sind mit diesem Zeichen markiert.
Moderater Weingenuss wird Sie kaum ins Gefängnis bringen, aber Sie könnten eine teure Flasche Wein wegschütten und darüber in eine tiefe Depression verfallen. Dieses Symbol bewahrt Sie vor typischen Fehlern.
Manche Aussagen über Wein sind so wichtig, dass sie auch mal wiederholt werden sollten. Damit Sie nicht meinen, wir wiederholen uns, ohne es zu merken, haben wir die Wiederholungen mit diesem Symbol markiert.
Weinsnobs praktizieren viel affektiertes Getue, nur um andere Weintrinker zu verunsichern. Es ist allerdings schwer, Sie zu beeindrucken, wenn Sie über das richtige Wissen verfügen und das Spiel durchschauen. (Und Sie können lernen, als Weinkenner aufzutreten!)
Ein Schnäppchen ist nur dann günstig, wenn es Ihnen auch gefällt. Für uns sind die Weine, die wir mit diesem Symbol kennzeichnen, Schnäppchen, weil sie einfach unserem entsprechen. Wir sind der Meinung, dass es sich dabei um tolle Qualitäten handelt und die Preise im Vergleich mit anderen Weinen ähnlichen Typs, Stils oder vergleichbarer Qualität günstig sind. Sie können dieses Zeichen aber auch als Hinweis nehmen: »Dieser Riesling ist ein wirklich gutes Angebot.«
Unglücklicherweise werden einige der besten, eindrucksvollsten und leckersten Weine nur in sehr kleinen Mengen produziert. Meist kosten diese Weine deutlich mehr als der Wein, der in großen Mengen zur Verfügung steht – aber das ist gar nicht das Problem. Das wirklich Frustrierende ist, dass diese Weine kaum angeboten werden und es schwierig ist, eine dieser Flaschen zu ergattern, auch wenn man bereit ist, einen hohen Preis zu zahlen. Wir kennzeichnen solche Weine mit diesem Zeichen und hoffen, dass Ihre Suche erfolgreich ist.
Teil I
IN DIESEM TEIL
Um diesen Teil des Buches zu verstehen, sollten Sie gewisse Vorkenntnisse haben: Sie sollten wissen, was eine Traube ist, und Sie sollten wissen, wo Ihre Zunge und Ihre Nase zu finden sind.
Wenn Sie diese Voraussetzungen mitbringen, können Sie bereits beginnen, Wein zu verstehen und vor allem zu genießen – auch wenn Sie bisher noch nie in Ihrem Leben Wein probiert haben. Keine Sorge, wir gehen ganz gemächlich vor, damit Sie sich alles in Ruhe zu Gemüte führen können.
Kapitel 1
IN DIESEM KAPITEL
Was ist Wein?Fürchterliche Begriffe wie Vergärung und SchwefelWas Rotwein hat und Weißwein nichtWarum die Farbe wichtig istDer Unterschied zwischen stillen Weinen, perlenden Weinen und DessertweinenWir kennen viele Menschen, die gerne Wein trinken, aber gar nicht viel darüber wissen. (So ging es uns auch mal.) Um Wein genießen zu können, braucht man sicherlich keine umfangreichen Kenntnisse darüber. Doch wenn man gewisse Aspekte dieses Getränks kennt, kann die Auswahl eines Weins leichter fallen, der Genuss erhöht werden und die Freude daran steigen. Lernen Sie so viel oder so wenig, wie Sie möchten. Jetzt geht's los.
Im Grunde genommen ist Wein nichts anderes als flüssige vergorene Früchte. Das Rezept, um Früchte in Wein zu verwandeln, geht in etwa so:
Pflücken Sie eine große Menge reifer Trauben von einem Rebstock.
Sie könnten auch Himbeeren oder jede andere Frucht nehmen, aber 99,9 Prozent aller Weine der Welt werden aus Trauben gemacht, da man damit einfach das geschmacklich edelste und komplexeste Resultat erzielt.
Geben Sie die Trauben in einen sauberen, dichten Bottich.
Zerquetschen Sie die Trauben, damit der Saft herausläuft, egal wie.
Zur Zeit der Römer hat man die Trauben mit den Füßen gestampft.
Warten Sie!
So einfach ist das Weinmachen! Eigentlich! Sobald die Trauben zerquetscht sind, kommen Hefen (kleine einzellige Organismen, die im Weinberg und somit auf den Trauben vorkommen) mit dem Zucker im Traubenmost in Kontakt und beginnen, diesen in Alkohol umzuwandeln. Das dabei entstehende Kohlendioxid entweicht einfach in die Umgebung. Sobald die Hefen ihre Arbeit getan haben, ist aus dem Traubensaft Wein geworden. Der im Saft vorhandene Zucker ist ganz oder teilweise verschwunden – aber dafür ist jetzt Alkohol da. (Je reifer und süßer die Trauben, umso mehr Alkohol hat somit der Wein.) Diesen Prozess nennt man alkoholische Gärung oder auch Fermentation.
Die Gärung ist ein natürlicher Vorgang, der im Grunde genommen kein menschliches Dazutun benötigt. Nur – wer gibt dann die Trauben in den Bottich und zerquetscht sie? Die Gärung kann auch in frischem Apfelsaft in Gang geraten, der zu lange offen herumsteht. Sie müssen dazu nichts weiter tun, als zu warten. Wir haben gelesen, dass sogar in der Milch, die einen völlig anderen Zucker als Trauben enthält, eine geringe Menge Alkohol entsteht, wenn Sie diese einen Tag auf dem Küchentisch stehen lassen.
Wenn wir schon Milch erwähnen: Louis Pasteur ist derjenige, der im 19. Jahrhundert die alkoholische Gärung das erste Mal beweisen konnte. Er hat sie nicht entdeckt, das Prinzip ist uralt, aber er konnte erstmals wissenschaftlich beschreiben, was dabei passiert. (Wie sollte es auch einen Garten Eden auf Erden geben ohne Wein?)
Würde jeder Winzer seinen Wein mit so rüden Methoden herstellen, wie gerade beschrieben, hätten wir wohl ein recht raues Gesöff im Glas, das uns kaum dazu inspiriert hätte, ein Weinbuch zu schreiben.
Aber den heutigen Weinmachern steht eine breite Palette handwerklicher Maßnahmen (önologische Verfahren) zur Verfügung. Das ist einer der Gründe, warum niemals zwei Weine wirklich gleich schmecken.
Die Männer und Frauen, die heute Wein machen, können die Art und Größe des Behälters auswählen (Edelstahl und Eichenholz sind die beiden häufigsten Materialien), den sie für die Vergärung verwenden, und die Temperatur des Traubensafts während der Gärung kontrollieren – und jede dieser Entscheidungen hat einen großen Einfluss auf den Geschmack des Weins. Nach der Gärung entscheiden sie, wie lange und worin der Wein reifen soll (ein Prozess, bei dem Wein harmonisch wird). Die Gärung kann drei Tage oder drei Monate dauern, und anschließend kann der Wein einige Monate oder auch einige Jahre reifen. Wenn Sie Schwierigkeiten haben, Entscheidungen zu treffen, sollten Sie besser nicht Winzer werden.
Es ist wohl offenkundig, dass der ausschlaggebende Faktor dafür, dass sich ein Wein vom anderen unterscheidet, die Herkunft des Rohmaterials – der Trauben und des Traubensaftes – ist. Außer der Tatsache, dass reifere, süßere Trauben einen alkoholreicheren Wein ergeben, sind die verschiedenen Rebsorten (Riesling, Chardonnay, Cabernet Sauvignon oder Merlot und so weiter) für die unterschiedlichen Weine verantwortlich. Die Trauben sind das entscheidende Ausgangsmaterial eines jeden Weins, und bei allem, was der Weinmacher unternimmt, muss er immer die Eigenart des jeweiligen Traubenmostes berücksichtigen. Kapitel 3 erläutert die verschiedenen Rebsorten und die daraus resultierenden Weine.
Die Trauben, das Rohmaterial des Weins, wachsen nicht im luftleeren Raum. Dort, wo sie gedeihen, beeinflussen die Erde und das Klima jeder Weinregion sowie die Traditionen und Ziele der Menschen, die die Weinstöcke anpflanzen und den Wein herstellen, die Beschaffenheit der reifen Trauben und den Geschmack, den der spätere Wein hat. Aus diesem Grund dreht sich vieles, was man über Wein wissen sollte, um die Länder und Regionen, in denen Wein produziert wird. In Teil III dieses Buches stellen wir Ihnen die wichtigsten Weinregionen der Welt und ihre Weine vor.
Das Kind in Ihnen wird sich freuen zu hören, dass es beim Thema Wein in Ordnung ist, wenn man eine Farbe lieber mag als andere. Mit der Aussage »Ich mag kein grünes Essen!« kommen Sie als Kind meist nicht sehr weit. Als Erwachsener dürfen Sie jederzeit eine Vorliebe für Weiß-, Rot- oder Roséwein äußern.
Wer auch immer den Begriff »Weißwein« aufgebracht hat, muss farbenblind gewesen sein. Sie brauchen nur hinzusehen, und schon ist klar, er ist nicht weiß, sondern eher gelblich. Es wird wohl der Begriff »hell« der Sache gerechter. Aber wir haben uns inzwischen alle an diesen Begriff gewöhnt, und somit ist es eben Weißwein.
Weißwein ist ein Wein ohne eine Spur von Rot. (Die Rosés zählen also zu den Rotweinen.) Damit sind alle Weine mit gelben oder goldenen Reflexen, aber auch die, die klar wie Wasser sind, Weißweine.
Es gibt zwei Möglichkeiten, wie Weißwein zu seiner Farbe kommt. Erstens, Weißwein wird aus weißen Trauben gemacht, wobei diese, ganz nebenbei, nicht weiß sind. (Haben Sie es schon geahnt?) Weiße Rebsorten sind grün, grüngelb oder goldgelb oder manchmal sogar rötlich-gelb, bis hin zu rot. Einfacher ausgedrückt, zu den weißen Rebsorten zählen alle, die nicht dunkelrot oder dunkelblau sind. Wenn Sie Wein aus weißen Trauben machen, bekommen Sie immer Weißwein.
Die zweite Möglichkeit, wie der Wein zu seiner weißen Farbe kommt, ist etwas komplizierter. Dabei werden rote Trauben verwendet, aber nur der Saft von roten Trauben, nicht die Traubenschalen. Der Saft der meisten roten Rebsorten enthält keine roten Farbpigmente – die sind nur in den Traubenschalen – und so ist der Wein, der nur aus dem Saft von roten Trauben gemacht wird, ein Weißwein. In der Praxis werden aber sehr wenige Weißweine aus roten Trauben gemacht. (Der Champagner ist eine Ausnahme. In Kapitel 14 wird die Verwendung von roten Trauben bei der Champagnerherstellung erklärt.) Man spricht auch von einem »Blanc de noir« (deutsch »Weißer aus Schwarzen«).
Falls Sie sich fragen, wie das geht, hier die Erklärung in der Fachsprache: Eine große Menge an Trauben wird durch technologische Verfahren vorsichtig aufgebrochen und dann sanft so gepresst, dass der Saft des Traubenfleisches herausläuft und die Schalen weitgehend unberührt bleiben.
Schwefeldioxid besteht aus Schwefel und Sauerstoff und entsteht als Nebenprodukt während der alkoholischen Gärung, aber nur in kleinen Mengen. Es wird dem Wein aber auch zugesetzt. Schwefeldioxid ist für den Wein, was Aspirin und Vitamin E für den Menschen sind – eine Wunderdroge, die alle möglichen Beschwerden lindert und anderen vorbeugt. Schwefeldioxid wirkt antibakteriell und verhindert so, dass der Wein zu Essig wird. Es hemmt die Hefen und verhindert so, dass süße Weine in der Flasche nochmals zu gären beginnen. Es wirkt antioxidativ, hält den Wein somit frisch und schützt ihn vor dem Teufel Sauerstoff. Trotz dieser wunderbaren Eigenschaften versuchen die Winzer, so wenig Schwefeldioxid wie möglich zu verwenden, da viele glauben, der Wein wäre umso besser, je weniger man zusetzt (so wie viele Menschen möglichst wenig Medikamente nehmen).
Und jetzt kommt etwas ganz Ironisches:
Gerade heute, wo die Weinherstellung so fortschrittlich ist, dass Winzer weniger als je zuvor auf Schwefeldioxid als Hilfsmittel zurückgreifen müssen, tragen Weinflaschen vermehrt den Hinweis »enthält Sulfite« oder »enthält Schwefeldioxid«. Der Grund liegt darin, dass die Europäische Union 2005 eine Richtlinie dazu erlassen hat. Also glauben jetzt verständlicherweise viele Weintrinker, dass heute mehr Schwefel im Wein sei als früher. Doch in Wirklichkeit ist wahrscheinlich so wenig davon drin wie niemals zuvor.
Studien konnten zeigen, dass Schwefel bei ungefähr fünf Prozent aller Verbraucher zu gesundheitlichen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Übelkeit asthmatischen Anfällen sowie Allergien führen kann. Um sie zu schützen, hat die EU bestimmt, dass jeglicher Wein, der mehr als zehn Milligramm Schwefeldioxid oder Sulfite pro Liter enthält, einen entsprechenden Hinweis tragen muss. Wenn man bedenkt, dass zehn bis zwanzig Milligramm sowieso im Getränk enthalten sind, gilt das fast für jeden Wein. Biowein enthält laut Gesetz zwar weniger Schwefel, muss aber auch den vorgeschriebenen Hinweis auf dem Etikett tragen, wenn er mehr als zehn Milligramm pro Liter enthält.
Die Werte seriöser Weinmacher liegen derzeit bei etwa einem Drittel dessen und noch darunter, was die Gesetzgeber erlauben, und damit bei etwa der Hälfte, was von den verschiedenen Ökolabels als unbedenklich angesehen wird. Die höchsten Werte findet man in weißen Dessertweinen, gefolgt von halbtrocken Weißweinen und Rosés, da diese am meisten vor einer Nachgärung in der Flasche geschützt werden müssen. Trockene Weißweine sind in sich stabiler und benötigen deutlich weniger, die niedrigsten Werte findet man bei trockenen Rotweinen.
Einen Weißwein kann man eigentlich zu jeder Gelegenheit trinken – wobei ihn die meisten entweder zu leichten Gerichten oder als Sologetränk bevorzugen. In Kapitel 19 erfahren Sie, welche Gerichte zu welchem Wein passen.
Weißweine werden oft als Aperitif gereicht, was bedeutet, dass man sie als Appetitanreger vor dem Essen statt eines Cocktails oder auf Partys serviert. (Wenn Sie die Beamten fragen, die dafür bezahlt werden, alles zu definieren, dann ist der Aperitifwein ein Wein, dem Aromen zugesetzt wurden, wie etwa ein Wermut. Aber solange Sie keine Weinetiketten entwerfen müssen, brauchen Sie sich darum nicht zu kümmern. In der Umgangssprache ist ein Aperitifwein genau das, was wir gerade beschrieben haben.)
Sobald es draußen warm wird, bevorzugen viele Menschen Weißwein, da er erfrischender ist als Rotwein und zudem kühl getrunken wird (das gilt für den Wein, nicht für die Menschen).
Wir servieren Weißwein kalt, aber nicht eiskalt. In manchen Restaurants wird der Weißwein so kalt serviert, dass man eine ganze Zeit warten muss, bis er eine angenehme Trinktemperatur hat. Sollten Sie Ihren Wein so mögen, kein Problem. Aber probieren Sie Ihren Lieblingswein ruhig einmal etwas wärmer. Sie werden sehen, er wird dadurch deutlich aromatischer. In Kapitel 8 zeigen wir Ihnen, welche Temperatur für welchen Wein empfehlenswert ist. Für Speisenempfehlungen zu Weißwein blättern Sie bis Kapitel 19 vor.
Weißwein kann man vier Geschmacksrichtungen zuordnen, wobei wir die perlenden Weine und die wirklich süßen Dessertweine vorerst außer Acht gelassen haben (in Kapitel 14 und 15 dann mehr dazu). Keine Panik, falls Ihnen die Sprache, die wir für die Beschreibungen verwenden, noch etwas ungewohnt ist – in Kapitel 2 erläutern wir diese. Hier also die vier Hauptkategorien:
Einige Weißweine sind frisch und trocken, ohne Süße oder Holznote. (Blättern Sie weiter zu Kapitel 5, wenn Sie alles über Eichenholz erfahren möchten.) Die meisten italienischen Weißweine wie Soave und Pinot Grigio, Rieslinge aus Deutschland und Österreich, aber auch etliche französische Varianten wie Sancerre und Chablis fallen in diese Kategorie.
Ein paar Weißweine haben einen Bodenton. Sie sind trocken, körperreich, haben keinen oder einen leichten Holzton und gleichzeitig viel Bodengeschmack. Einige französische Vertreter wie Mâcon oder Weißweine von der Côtes du Rhône (mehr darüber in Kapitel 10) gehören zu dieser Geschmacksrichtung.
Manche Weißweine sind gekennzeichnet durch intensives Aroma und Geschmack, die sie durch ihre jeweilige Rebsorte erhalten. Sie sind halbtrocken (also nicht total trocken) oder trocken. Als Beispiele sind viele deutsche Weine zu nennen und solche aus geschmacksintensiven Rebsorten wie Riesling oder Viognier.
Einige Weißweine sind zwar trocken oder annähernd trocken, aber körperreich und haben oft noch einen deutlichen Holzton. Die meisten Chardonnays, Grauburgunder und viele französische Weine – etwa die großen Weißweine aus Burgund – gehören in diese Gruppe.
Hier stimmt der Name. Rotweine sind wirklich rot. Sie können purpurrot, rubinrot oder granatrot sein, aber sie sind immer rot.
Rotweine müssen aus Trauben mit roter oder besser bläulicher Schale gemacht werden. Man spricht im Allgemeinen von roten Trauben.
Der offensichtlichste Unterschied zwischen Rot- und Weißwein ist die Farbe. Sie entsteht, wenn der zuerst noch helle Traubensaft zusammen mit den dunklen Schalen vergoren wird und der entstehende Alkohol die Farbpigmente aus den Beerenhäuten löst. Neben der Farbe geben die Traubenschalen aber auch noch Tannin an den Wein ab – eine Substanz, die den Geschmack von Rotwein entscheidend prägt (in Kapitel 2 erfahren Sie mehr über Tannin). Das Vorhandensein von Tannin im Rotwein ist wohl der wichtigste Geschmacksunterschied zwischen Rot- und Weißwein.
Bei Rotweinen findet man sehr viele unterschiedliche Stile. Das kommt unter anderem daher, dass die Weinmacher bei der Rotweinherstellung so viel Einfluss nehmen können. Nur ein Beispiel: Lässt der Winzer den Saft lange mit den Schalen in Berührung kommen, wird der Wein dunkler, aber auch tanninreicher (strenger im Mund, etwa wie kräftiger schwarzer Tee; das Tannin wirkt adstringierend). Trennt der Weinmacher den Saft früher von den Schalen, ist der Wein weicher und hat weniger Tannin. Diesen Effekt erzielen die Weinmacher aber auch mit der Erwärmung der gequetschten Trauben vor der Kelterung, da sich durch die Temperatur ebenfalls die Farbe aus der Schale herauslöst.
Rotwein wird, gerade in den südlichen Ländern, in erster Linie zum Essen getrunken.
Dank der Vielfalt an unterschiedlichsten Stilen lässt sich wohl für ziemlich jedes Essen und wahrscheinlich auch für jede Gelegenheit ein passender Rotwein finden (ausgenommen die Momente, wo es einfach etwas Prickelndes sein muss). In Kapitel 19 geben wir Ihnen einige Tipps, wie man Rotwein mit Speisen kombiniert.
Um sich ganz sicher den Spaß an den meisten Rotweinen zu verderben, sollte man sie kalt trinken. Die oben erwähnten Tannine schmecken bitter, wenn der Wein kalt ist – ähnlich wie ein kalter, richtig starker schwarzer Tee. Allerdings servieren viele Restaurants den Rotwein zu warm. (Wo lagern die ihren Wein? Im Heizungskeller?) Die Temperatur passt, wenn sich die Flasche in Ihrer Hand kühl anfühlt. Mehr Informationen, wie man Wein mit der richtigen Temperatur serviert, finden Sie in Kapitel 8.
Hier sind vier Rotweinstile:
Geschmeidige, fruchtige Rotweine, die ziemlich leichtgewichtig sind und über wenig Tannin verfügen (wie ein Beaujolais Nouveau aus Frankreich, ein Gamay aus der Schweiz, ein Valpolicella aus Italien, ein leichter Blauer Spätburgunder (Pinot Noir) aus Deutschland oder ein Zweigelt aus Österreich)Milde Rote, die mittelgewichtig daherkommen, meist etwas Restsüße haben und ein feingliedriges, teils fruchtiges, oft kräuteriges Aroma aufweisen (beispielsweise günstige Weine aus Italien, Spanien oder Frankreich, aber auch ein Trollinger aus Deutschland)Würzige Rotweine, die aromatisch und fruchtig sind, eine würzige Note aufweisen und über etwas Tannin sowie über eine kräftige Farbe verfügen (beispielsweise ein trockener Dornfelder aus Deutschland, Malbec aus Frankreich oder Argentinien, Dolcetto aus Italien)Kräftige Rote, die sich als körperreich, komplex und tanninbetont ausweisen (Cabernet Sauvignon oder Merlot aus Kalifornien sowie Chile, Barolo aus Italien, die kostspieligeren australischen Vertreter und hochwertige Rotweine, zum Beispiel auch ein dichter Spätburgunder von der Ahr oder Baden (Deutschland) oder ein Blaufränkisch aus Österreich)Viele Menschen behaupten, sie können keinen Rotwein trinken, ohne davon Kopfschmerzen zu bekommen oder sich sonst irgendwie krank zu fühlen. Meist machen sie den Schwefel im Wein dafür verantwortlich. Wir sind weder Mediziner noch Wissenschaftler, aber wir können Ihnen versichern, dass Rotwein deutlich weniger Schwefel enthält als Weißwein. Da das Tannin im Rotwein bereits wie ein Konservierungsmittel wirkt, ist weniger Schwefel notwendig. Rotwein enthält aber histaminähnliche Verbindungen (biogene Amine) und andere Substanzen aus den Traubenschalen, die der Auslöser sein können. Weinwissenschaftler auf der ganzen Welt arbeiten derzeit an der Erforschung dieses Phänomens. Was auch immer der Grund ist, der Schwefel ist es vermutlich nicht.
Die echten Weintrinker berufen sich darauf, ein Rosé wäre weder Fisch noch Fleisch und damit kein »ernsthafter« Wein. Aber gibt's nicht gerade dafür jede Menge Gelegenheiten? Rosé wird aus roten Trauben gemacht, aber er wird nicht richtig rot, da der Traubenmost nur kurze Zeit mit den Schalen in Berührung bleibt – nur ein paar Stunden, verglichen mit Tagen oder Wochen bei der Rotweingärung. Da die Schalenkontaktzeit (die Zeit, während der Most mit den Schalen in Berührung bleibt) so kurz ist, nimmt der Rosé auch nur wenig Tannin auf. Deshalb kann man die Rosés kalt stellen und sie wie Weißwein als Erfrischung genießen. Viele Weinfetischisten trinken fast nie Rosé, aber eine Menge Weinliebhaber entdecken gerade, was für ein Genuss ein guter Roséwein besonders im Sommer sein kann.
Zehn Gelegenheiten, um Rosé zu trinken (und die Snobs zu ärgern):
Wenn »sie« Fisch und »er« Fleisch bestellt (oder umgekehrt)Wenn Ihnen ein Rotwein gerade zu schwer wäreZum Mittagessen – zu Pasta, Salaten und vielen anderen leichten GerichtenBeim Picknick an einem warmen SommertagUm Ihrem Sohn/Ihrer Tochter die Cola abzugewöhnenAn einem warmen SommerabendUm den Frühlings- oder Sommeranfang zu feiernZu rohem oder gekochtem SchinkenWenn Ihnen gerade danach ist, Wein auf Eis zu trinkenAm Valentinstag (oder jedem anderen romantischen Anlass)Daneben gibt es noch ein paar regionale Spezialitäten in Deutschland wie »Schillerwein«, »Rotling« und »Badisch-Rotgold«, die durch das Mischen von weißen und roten Trauben beziehungsweise Most entstehen. (Einen Rosé durch Zusammenschütten von fertigem Rotwein und Weißwein zu »erzeugen«, ist nirgends in Europa erlaubt!)
Deutscher Rosé wird auch als Weißherbst bezeichnet. Einen Unterschied gibt's im Prinzip nicht, es werden nur etwas strengere Maßstäbe angelegt: Es muss ein Qualitätswein sein, und er darf nur zu 100 Prozent aus einer Rebsorte gekeltert werden.
Wir kennen rote und weiße Weine, sogar hellrote Rosé- oder Weißherbstweine, doch was um Gottes willen sind orange Weine?
Es sind Naturweine, die »Orange Wines« genannt werden. Sie sind derzeit in aller Munde, präsentieren sich oft trüb und duften meist nach ranziger Suppe. Oranger Wein wird daher auch vorwiegend als schwer beziehungsweise nicht trinkbar eingestuft.
Über Jahrzehnte hinweg war das Weinmachen nur relativ wenigen Modetrends unterworfen. Von Önologen wurde moderne handwerkliche Kunst verlangt; sie sollten vor allem saubere Weine vinifizieren, zugeschnitten für die jeweilige Zielgruppe. Seit ein paar Jahren widmet sich eine kleine Gruppe von Weinmachern dem Ausbau von puristisch-biologischen Naturweinen. Besonders experimentierfreudige Weintrinker riskieren die Verkostung dieser Modeweine und erheben diese sogar teilweise in den vinophilen Himmel. Jeder interessierte Weintrinker sollte daher einen solchen Wein einmal probiert haben, um die technische Entwicklung bei der Weinherstellung zu verstehen.
Beim orangen Wein handelt es sich um einen Weißwein, der wie ein Rotwein hergestellt wird. Die Weißweintrauben werden mit den Beerenschalen, also auf der Maische, vergoren und geben dadurch mehr Gerb- und Farbstoffe aus den Beerenschalen frei. Oranger Wein ist gekennzeichnet durch eine dunkelgelbe bis orange Farbe.
Orange Weine sind eher umstritten, lassen sie sich geschmacklich oft mehr als Herausforderung denn als Genuss verstehen. Der Wein, den die meisten von uns heute bevorzugen, ist ein durch menschliche Hand gesteuertes Kulturprodukt und weniger ein zufälliges Naturprodukt, das zeigt die Existenz der orangen Weine deutlich auf!
Ob Sie Weißwein, Rotwein oder Rosé trinken, wird von der Jahreszeit, dem Anlass und der Art des Essens abhängen, das Sie gerade zu sich nehmen (und von Ihren persönlichen Vorlieben, nicht zu vergessen!). Im Weinladen oder im Restaurant fängt man meist damit an, sich erst mal eine Farbe auszusuchen. In Kapitel 6 und 7 decken wir auf, dass die Mehrheit der Geschäfte und Restaurants den Wein auf ihren Wein- oder Getränkekarten nach der Farbe auflisten und erst danach andere Unterscheidungen wie Rebsorten, Weinregionen oder Geschmacksrichtungen machen.
Auch wenn bestimmte Gerichte die Vereinbarkeit mit sowohl Weiß- als auch Rotwein wirklich einfach machen – gegrillter Lachs kann zum Beispiel herrlich mit einem guten Weißen oder einem fruchtigen Roten schmecken –, so wird es doch häufig in erster Linie Ihre Vorliebe für Rot-, Weiß- oder Roséwein sein, die Sie eine bestimmte Speise auswählen lässt.
Das Zusammenstellen von Gerichten mit Wein ist einer der schönsten Aspekte dieses Getränks, da die Kombinationsmöglichkeiten fast unbegrenzt sind. (Die Grundlagen für das Zusammenstellen und ein paar besondere Tipps erklären wir Ihnen in Kapitel 19.) Und das Beste daran ist: Ihr persönlicher Geschmack entscheidet!
Es gibt ein Spiel, das wir manchmal mit unseren Freunden spielen. Wir fragen: »Welchen Wein wollt ihr dabeihaben, wenn ihr auf einer einsamen Insel strandet?« Oder mit anderen Worten, welchen Wein könnte man bis an sein Lebensende trinken, ohne dass man irgendwann genug davon hat? Unsere eigene Antwort lautet immer: Champagner.
Eigentlich ist es eine sonderbare Wahl. Denn obwohl wir Champagner lieben, trinken auch wir ihn nicht jeden Tag, jedenfalls unter normalen Umständen. Wir begrüßen unsere Gäste damit, wir feiern damit, wenn unser Fußballverein sein Sonntagsspiel gewinnt, und wir stoßen mit unseren Katzen auf ihren Geburtstag an. Es fehlt also selten an einer Gelegenheit, um Champagner zu trinken, aber es ist doch nicht die Art von Wein, die wir jeden Abend trinken.
Was wir jeden Abend trinken, ist normaler Wein – rot, weiß oder rosé – ohne Kohlensäure. Es gibt etliche Ausdrücke dafür, aber keiner passt wirklich. In Amerika spricht man von table wines (Tafelwein ist in Europa die unterste Qualitätsstufe; Tischwein ist die einfache Plörre, die in manchen Lokalitäten kostenlos auf dem Tisch steht), manche sprechen auch von leichtem Wein, aber leicht muss er ja gar nicht sein. Und so bleibt uns oft nur der offizielle Begriff: Stillwein, da er keine Kohlensäure hat.
Im folgenden Abschnitt erläutern wir die Unterschiede zwischen drei Kategorien von Wein: Stillwein, Dessertwein und Schaumwein.
Stillwein oder Tafelwein ist vergorener Traubensaft, der keine biologischen Aktivitäten mehr aufweist und dessen Alkoholgehalt sich in einem festgelegten Bereich befindet. Außerdem sprudelt ein Stillwein nicht. (Manche Stillweine haben zwar etwas Kohlensäure, aber es reicht nicht aus, um sie als Tafelwein zu disqualifizieren.) In Europa müssen Stillweine mindestens 8,5 und höchstens 14 Volumprozent Alkohol haben (mit ein paar Ausnahmen). Wenn somit ein Wein nicht mehr als 14 Volumprozent Alkohol und keine Kohlensäure hat, dann ist es dem Gesetz nach Stillwein.
Der Gesetzgeber hat die Zahl 14 nicht einfach aus dem Hut gezogen. Aus der Entwicklung betrachtet haben die meisten Weine weniger als 14 Prozent Alkohol – entweder weil nicht genug Zucker in den Trauben vorhanden ist, um einen höheren Alkoholgehalt zu erreichen, oder weil die meisten Hefestämme absterben, wenn ein Alkoholgehalt von etwa 14 Prozent erreicht ist und damit die Gärung zum Stehen kommt. Und so wurde diese Zahl zur Grenze zwischen den Weinen, deren Alkohol aus der natürlichen Gärung stammt (Stillwein), und den Weinen, denen Alkohol zugesetzt werden darf (mehr dazu unter Dessertwein im nächsten Abschnitt).
Heute jedoch ist diese Aussage nicht mehr ganz so klar wie zu der Zeit, aus der das Gesetz stammt. Viele Trauben wachsen heute in einem so warmen Klima, eine unter Wissenschaftlern diskutierte Folge der Weltklimaerwärmung, wo sie entsprechend reif werden und so viel natürlichen Zucker enthalten, dass der Most bei der Vergärung deutlich mehr als 14 Prozent Alkohol erreichen kann. Eine weitere Voraussetzung dafür ist aber auch die Verwendung von hochgezüchteten Hefen, die auch noch bei einem Alkoholgehalt von über 14 Prozent aktiv bleiben. Viele Cabernets, Shiraz oder Chardonnays haben inzwischen einen Alkoholgehalt von 14,5 oder gar 15,5 Prozent. Weintrinker betrachten sie immer noch als normale Tafelweine, und auch der Gesetzgeber hat sich dieser aktuellen Entwicklung angepasst. (Streng genommen sind sie aber Dessertweine und werden somit in einigen Ländern höher besteuert.)
Und hier ist unsere eigene, einfache Definition eines Tafelweins: Es ist der ganz normale Wein ohne Kohlensäure, den wir, wie die meisten anderen auch, normalerweise trinken.
Der Alkoholgehalt muss stets auf dem Etikett angegeben sein. Und zwar in Prozent vom Volumen/Volumprozent (% vol.). Der Winzer darf jeweils auf ganze oder halbe Prozentpunkte auf- oder abrunden.
Vielen Weinen, die mehr als 14 Prozent Alkohol haben, wurde vom Winzer Alkohol während oder nach der Gärung zugesetzt. Das ist zwar eine ungewöhnliche Technik, Wein zu machen, aber in einigen Teilen der Welt wie etwa in der Sherry-Region in Spanien oder in der Portwein-Region in Portugal hat man daraus eine Kunst gemacht. Diese Weine stellen wir Ihnen in Kapitel 15 vor.
Dessertwein ist der gebräuchliche Begriff für diese Weine, wahrscheinlich, weil sie meistens süß sind und oft nach dem Essen serviert werden. Wir halten diesen Ausdruck aber für sehr missverständlich, da Dessertweine nicht immer süß sind und nicht immer nach dem Essen getrunken werden. (Trockener Sherry fällt beispielsweise in die Kategorie der Dessertweine, aber er ist trocken, und wir trinken ihn vor dem Essen als Aperitif.)
Im deutschsprachigen Raum hört man oft den Ausdruck Likörweine, der aber dieselbe Verbindung zur Süße herstellt. Wir bevorzugen den Ausdruck verstärkter oder besser aufgespriteter Wein, da damit klargestellt ist, dass dem Wein Alkohol zugefügt wurde. Aber bis wir ausgewählt werden, um uns um diese Dinge zu kümmern, müssen wir weiterhin mit Begriffen wie Dessertwein oder Likörwein leben.
Schaumweine sind Weine, die blubbern, moussieren oder schäumen. Die typischen Bläschen enthalten Kohlensäure, ein Nebenprodukt der alkoholischen Gärung, das normalerweise entweicht, außer der Weinmacher entscheidet sich, die Kohlensäure im Wein zu belassen. Fast jedes Land, in dem Wein gemacht wird, produziert auch Schaumwein. In Kapitel 14 zeigen wir Ihnen, wie Schaumwein hergestellt wird, und wir stellen Ihnen die weltweit bekanntesten Vertreter vor.
Die offizielle Bezeichnung lautet zwar Schaumwein, aber umgangssprachlich spricht man von Sekt. Wobei genau genommen Sekt nur eine Unterkategorie von Schaumwein ist.
Champagner ist der bekannteste Schaumwein – und wahrscheinlich der berühmteste Wein überhaupt. Der Champagner ist ein spezieller Typus von Schaumwein (sowohl die Rebsorten wie auch das Herstellungsverfahren sind genau vorgeschrieben), der aus einer Region in Frankreich kommt, die Champagne genannt wird. Er ist der ungekrönte König der sprudelnden Weine.
Die Bewohner der Champagne in Frankreich sind nicht besonders glücklich darüber, dass der Name Champagner ständig auch von anderen Produzenten verwendet wird und so inzwischen zum Synonym für alles wurde, was sprudelt. Erst vor Kurzem gab es eine entsprechende Vereinbarung zwischen den USA und der Europäischen Union. Davor durften US-amerikanische Winzer noch jeden Schaumwein als Champagner bezeichnen, solange nur die Kohlensäure nicht künstlich zugesetzt worden war. Und selbst heute noch dürfen diejenigen, die den Namen schon früher verwendet haben, weiterhin so vorgehen. (Sie müssen dann allerdings zusätzlich eine Herkunftsbezeichnung wie etwas aus Kalifornien oder aus den USA angeben.)
Die Franzosen nehmen den Schutz des Namens Champagne sehr ernst. Bestimmungen der EU sorgen dafür, dass nicht nur kein anderes Mitgliedsland seine Schaumweine so nennen darf, sondern verbietet auch alle Begriffe, die das Wort Champagne suggerieren könnten, wie etwa der Hinweis auf der Flasche »méthode champenoise« oder »im Champagnerverfahren hergestellt«. Und noch wichtiger, Schaumweine aus Ländern außerhalb der EU, die den Begriff Champagne auf dem Etikett verwenden, dürfen nicht importiert werden. Die Franzosen passen auf.
Für uns ist das nachvollziehbar. Sie werden uns auch nie erwischen, dass wir den Begriff Champagner als Synonym für alles verwenden, was sprudelt (wie Tempo, das ein Synonym für jedes Papiertaschentuch ist). Wir haben zu viel Respekt vor den Menschen und den Traditionen in der Champagne. Dort werden einfach immer noch die besten moussierenden Weine der Welt gemacht. Das sind auch die Weine, die wir mit auf unsere einsame Insel nehmen wollen, und nicht einfach nur ein Sprudelwasser.
Auch Deutschland hat eine lange Tradition in der Schaumweinerzeugung. Wenn deutsche Sekte nach denselben Qualitätskriterien wie in der Champagne produziert werden, können sie von vergleichbarer Qualität sein (zum Beispiel Winzersekte). Die meisten deutschen Markensekte werden im sehr viel einfacheren und schnelleren Tankgärverfahren hergestellt und fallen damit geradliniger und weniger komplex aus.
Diese Weißweine sind überall in Deutschland erhältlich. In Teil III dieses Buches gehen wir noch näher auf die einzelnen Weine ein.
Chardonnay: kann aus Kalifornien, Australien, Frankreich oder von überall auf der Welt kommenChasselas (Gutedel): kommt aus der Schweiz, Südbaden-Bodensee und aus FrankreichMüller-Thurgau: ehemals sehr beliebte Rebsorte aus Deutschland und vermehrt aus Norditalien kommendPinot Grigio oder Grauburgunder: kommt aus Italien oder Deutschland (Baden, Rheinhessen und Pfalz)Pinot Blanc oder Weißburgunder: Frankreich. Italien und DeutschlandRiesling: kommt vorzugsweise aus Deutschland oder Österreich, wird aber auch im Elsass, seltener in Australien oder in den USA (im Staat New York) angebautSilvaner: Deutschland, Österreich und Schweiz sowie NorditalienSauvignon Blanc: kommt aus Frankreich, Österreich, Neuseeland, Südafrika oder vielen anderen LändernSoave: kommt aus ItalienBeschreibungen und Erläuterungen zu diesen bekannten und weitverbreiteten Rotweinen finden Sie überall in diesem Buch:
Beaujolais: kommt aus FrankreichBlaufränkisch (Lemberger): angebaut in Österreich, Ungarn und DeutschlandBlauer Portugieser: Österreich und DeutschlandBordeaux: kommt aus Frankreich.Cabernet Sauvignon: kann aus Kalifornien, Australien, Frankreich oder aus fast allen anderen Weinbauländern der Welt kommenChianti: kommt aus ItalienCôtes du Rhône: kommt aus FrankreichDornfelder: sehr beliebt in DeutschlandGamay: beliebt in der SchweizLambrusco: kommt aus ItalienMerlot: diese Rebsorte wird inzwischen fast überall auf der Welt angebautPinot Noir oder Blauer Spätburgunder:Kapitel 2
IN DIESEM KAPITEL
Wie man schlürft und gurgeltAromen, die man im Wein finden kannAromen, die nicht in den Wein gehörenDie Wirkung von Säure, Tannin und AlkoholFünf rätselhafte Qualitätskriterien beim Wein