Weinkenner in 60 Minuten - Gordon Lueckel - E-Book

Weinkenner in 60 Minuten E-Book

Gordon Lueckel

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Beschreibung

Jeder kennt das Gefühl: Man möchte etwas mehr über ein Thema wissen, ist sich aber nicht sicher, wo man am besten startet. Denn: Das Gebiet scheint endlos! Beim Thema „Wein" gilt das ganz sicher. Fachleute schätzen die Anzahl sämtlicher Weine der Welt auf weit mehr als hunderttausend! So wie ein guter Eiswein eine Essenz bester Trauben ist, die zur richtigen Zeit geerntet werden, so ist Weinkenner in 60 Minuten ein Extrakt des allerwichtigsten Wein-Wissens. In lockerem Ton verführt der Weinkenner und -sammler Gordon Lueckel den Leser zum Öffnen der einen oder anderen Flasche, um immer neue Welten zu erleben. Er gibt exakte Hilfen für den Weinkauf – und Antworten auf zahlreiche Fragen: Welcher Wein passt zu welcher Mahlzeit? Was macht einen guten Wein überhaupt aus? Welche Weine muss man wirklich kennen? Wie lässt sich ein Wein optimal genießen? Welche Weine gehören in jeden Keller? Ein Büchlein ohne Ballast, ein Vademecum für den Gourmet-Einsteiger – am besten zu genießen mit einem schönen Glas Chablis oder Sancerre oder einem ordentlichen St. Emilion oder ... Aber davon mehr auf 112 Seiten voller Fakten und Vergnügen!

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Inhaltsverzeichnis

Impressum

Motto

Intro

Erste Annäherungen

Was ist Wein und wie entsteht er?

Welche Weine gibt es?

Die Visitenkarte des Weins: das Etikett

Geschmack erleben und beschreiben

Weine im Restaurant

Wein-Irrtümer

»Knigge« für Weinkenner

Die wichtigsten Trauben

Weinregionen, die Sie kennen müssen

Die Weinkenner-Frage: Welcher Wein passt?

Tipps für den Weineinkauf

Alles über den Wein

Weinhändler und Weinlokale

Weinglossar

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ISBN 978-3-492-96508-8

© für diese Ausgabe Piper Verlag GmbH, München 2013 © Thiele Verlag in der Thiele & Brandstätter Verlag GmbH, München und Wien 2010 Umschlaggestaltung: Christina Krutz, Biedesheim am Rhein Datenkonvertierung: Datagroup, Timisoara / Rumänien

Für meine liebe Ehefrau

und wunderbare Freundin Gisela

Man muss etwas wirklich ernst nehmen, wenn man irgendein Vergnügen

Intro

Wein ist eine Welt für sich: Die Regale in den Weinhandlungen und Fachabteilungen der Feinkostgeschäfte sind lang. Die Namen der guten Tropfen nicht so geläufig. Und der Blick des Weinverkäufers lädt womöglich nicht zur Recherche eines passenden Tropfens ein!

Doch Sie haben den richtigen Schritt getan: Sie möchten die nächste Stunde damit verbringen, Weinwissen zu sammeln, das ihre Freunde – und auch den Weinhändler – staunen lassen wird!

Die eingeschworenen Weinkenner und internationalen Fachleute schütteln natürlich den Kopf, wenn sie dieses »kleinste Weinbuch aller Zeiten« in die Hand nehmen: Für die elitäre Wein-Gemeinde ist das Unterfangen, ein hinlängliches Buch über dieses Thema zu schreiben, das man munter in einem Stündchen lesen kann, geradezu ein Vergehen! Wie soll man die unendliche sinnliche Welt von Duft, Geschmack und Farbe, diese große Kultur auf ein paar Seiten darstellen? Lassen Sie sich überraschen: Man kann tatsächlich ein »Weinkenner in 60 Minuten« werden! Natürlich kein Wein-Guru! In einer Stunde wissen Sie jedoch weit mehr über das »göttliche Getränk«, die »Poesie in Flaschen«, als Sie es sich womöglich erhofft haben. Es geht dabei nicht nur um Etiketten, Anbaugebiete und Namen. Vielmehr möchte ich Sie an die Hand nehmen, Sie entführen in eine unendliche Welt des Genusses, die Sie am besten verstehen, wenn Sie sich darauf einlassen und Ihren Gaumen, ihre Augen, ihre gesamte Sensorik »öffnen«.

Erinnern Sie sich noch an Ihr letztes Glas Wein? Abends am Kamin, mit einem Buch in der Hand oder mit Freunden in einem netten Restaurant? Sicher stimmen Sie mir dann zu: Wein ist große, differenzierte Kultur, die einzig geschaffen wurde, um uns Genießer zu erfreuen und zu verführen. »Schade, dass man Wein nicht streicheln kann«, schreibt Kurt Tucholsky. Besser kann ich das nicht ausdrücken! Auf geht’s: Die Reise durch die Welt des Genusses beginnt!

Erste Annäherungen

Es gibt ein paar Fakten und Verhaltensweisen, die Sie durchaus schon in wenigen Minuten – zumindest für den Außenstehenden – zum »Weinkenner« machen.

◆ Immer die Ruhe bewahren: Bei der Weinwahl im Restaurant, im Weinhandel, bei Freunden. Der Weingenießer und Kenner hat keine Eile. Er schaut sich die Flasche in Ruhe an. Er nimmt Glas und Flasche mit Achtsamkeit in die Hand. Er lebt eine verfeinerte Trinkkultur: Es wird kein Durst gelöscht, sondern ein Kunstwerk genossen. Also: Erst daran schnuppern. Das Glas gegen das Licht halten. Die Färbung wirken lassen. Versonnen schauen und vielleicht ein kleines Lächeln aufsetzen: Ja, der Wein mundet. Nippen. Den Wein etwas im Mund rotieren lassen und dann schlucken. Kratzt der Wein im Hals, schmeckt er nach Kork oder sogar muffig, dann sollten Sie als »Weinkenner« Einspruch erheben. Läuft er gut ab, hat er klare Struktur, einen Charakter, dann haben Sie einen Treffer gelandet. Aber: Vorsicht mit Vorschusslorbeeren! Warten Sie auf das Urteil der Runde und schließen Sie sich vorsichtig und nicht allzu überschwänglich an!

◆ Es ist keine Pflicht, aber doch hilfreich, wenn Sie das Menu mit einem Glas Champagner beginnen. Kombinieren Sie den Rotwein zu deftigen, würzigen Gerichten. Weißwein gehört eher zu weißem Geflügel, Pasta, Seefisch, Kalb. Frischkäse genießt man mit jungen Weißweinen. Reife Käse passen zu alten Rotweinen. Zum Dessert wählen Sie gegebenfalls – nach Absprache mit dem Sommelier – Süßweine oder nicht allzu trockene, fruchtige Weißweine.

◆ Biere, Limonaden oder Cocktails gehören nicht zu den menubegleitenden Getränken. Da passt nur noch Wasser und ein abschließender Cognac, Kaffee oder zum Beispiel Eiswein.

◆ Zögern Sie nie, Rat einzuholen! Fragen Sie gerade den Weinhändler nach seinen Favoriten! Geben Sie durchaus einen Preisvorstellung an! Das gilt ganz besonders in der Top-Gastronomie, wo es eine gute Flasche schon für dreißig Euro gibt, aber auch für einen vierstelligen Betrag!

◆ Hausweine sind meist eine gute Wahl. Fragen Sie den Sommelier offen und nach Rat suchend (Weinkenner-Allüren machen sich beim Sommelier nicht gut!) nach seiner ganz persönlichen Einschätzung. Loben Sie die Weinauswahl des Profis dezent und eher zurückhaltend.

◆ Sagen Sie niemals: »Ich kenne mich mit Wein nicht aus!« Besser klingt: »Ein guter Wein zum Menu ist für mich Ausdruck von Lebensqualität!« Oder: »Ich liebe den Wein, aber bin natürlich noch kein wirklicher Profi!«

◆ Merken Sie sich zwei oder drei gute Weine, die sie »vor nicht allzu langer Zeit« sehr genossen haben.

Vorschläge:

◆ Ein schöner »Grauburgunder« vom deutschen Weingut J. Heger aus Baden. Frisch, fruchtig. Alternative: Ihringer Winkelberg.

◆ Ein kräftiger, aber finessenreicher Bordeaux, zum Beispiel ein französischer St. Émilion (Top-Lage in der Nähe der Stadt Bordeaux, gibt es von verschiedenen Weingütern). Vorsicht: Ein St. Émilion von einem Spitzenhersteller, wie etwa Château Cheval Blanc, kann Sie leicht über fünfhundert Euro kosten. Preisfrage also vorher klären!

Was ist Wein und wie entsteht er?

Wein ist Leben.« »Im Wein steckt die menschliche Kultur.« »Wein ist eine Einstellung zum Dasein.« Alles klar!? Nun ja, mit diesen pathetischen Meinungen zum vielfältigsten Getränk, das die Menschheit geschaffen hat, kommt ein präzise denkender Mensch erst einmal nicht weiter. Chemisch gesehen besteht Wein im Wesentlichen aus Wasser und 8,5 bis 15 Prozent Alkohol. Bis zu dreißig Gramm löslicher Substanzen und einem sehr kleinen Anteil flüchtiger Stoffe enthält die Weinflasche ebenfalls. Man könnte Wein somit als »hydroalkoholische Lösung« bezeichnen oder nach der EU-Definition als ein alkoholisches Getränk, das aus der Vergärung frischer Trauben in einem Ursprungsland nach einer lokalen Tradition entsteht. Klingt sehr bürokratisch und sachlich … Vielleicht bleiben wir doch bei »Wein ist Leben« oder etwas ähnlichem!

Die Vinifikation

Über die Entstehung unseres »göttlichen Getränks« kann man enzyklopädische Werke verfassen. Hier ein paar wichtige Stichworte: Der Fachbegriff für die Weinherstellung lautet »Vinifikation«. Darunter wird im Wesentlichen die Umwandlung der frisch geernteten Trauben zum sogenannten Most und dann zum Wein durch das Pressen der Trauben und die Gärung des Traubensaftes verstanden. Auf diesem langen Weg verwandelt sich der Trauben-Zucker in Alkohol.

Weißweinherstellung

Die wesentlichen Schritte der Weißweinherstellung unterscheiden sich vom Rotwein:

◆ Pressen der Trauben mit Stielen

◆ Klärung des aufgefangenen Mostes

◆ Gärung (auch mit Hilfe von künstlicher Hefe)

◆ Klärung (zum Beispiel durch Kühlung)

◆ Schwefelung (um Oxidation zu vermeiden, hat so gut wie keine geschmacklichen Auswirkungen)

◆ Reifung (von einigen Wochen bis zu Monaten)

◆ Stabilisierung (gegebenenfalls mit Gelatine, um Trübungen zu vermeiden) und sogenannte Assemblage (Verschnitt mit anderen Weine, um homogene Qualität abzusichern)

◆ Filtrierung und Abfüllung

Rotweinherstellung

Die roten Trauben werden gemahlen, sodass der Saft aus der aufgesprungenen Schale aufgefangen werden kann. Schalen und Stiele werden nicht im Wein verarbeitet.

◆ Zusatz von Schwefel und Hefen

◆ Gärprozess (unter Kühlung) bei dem Zucker in Alkohol verwandelt wird (währenddessen Abtrennung der Schalen, sog. Trester und Umwälzung in großen Behältern), dann: Trennung der sog. Maische vom flüssigen Wein

◆ Nachgärung in großen Tankbehältern

◆ Umfüllen in Holzfässer zur »Reifung« (Holzfässer lassen Sauerstoff nach innen gelangen, was bei der Reifung eine wichtige Rolle spielt)

◆ Stabilisierung (zum Beispiel mit Gelatine, um spätere Trübungen zu vermeiden) und Assemblage (Verschnitt – meist aus unterschiedlichen Traubensorten)

◆ Filtern und Abfüllung

Ende der Leseprobe