Welche Blume ist das? - Margot Spohn - E-Book

Welche Blume ist das? E-Book

Margot Spohn

4,7
9,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Der Kosmos-Naturführer zur Bestimmung von über 450 Blumen aus ganz Europa. Durch den Kosmos-Farbcode ist die schnelle Orientierung garantiert. Pro Art werden mehrere Bilder und Zeichnungen gezeigt, Detailwissen wird direkt am Bild vermittelt. Das Plus zum Buch: Die kostenlose KOSMOS-PLUS-App mit einzigartigen Erklärfilmen direkt aus der Natur und Expertentipps für eine noch einfachere Bestimmung. Empfohlen vom NABU.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 282

Bewertungen
4,7 (18 Bewertungen)
13
5
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

Wie ist das Buch aufgebaut?

Der Kosmos-Farbcode

Wie bestimme ich Blumen?

Die Bedeutung der Blumen

Blütenfarbe Rot

Die Vielfalt der Rottöne bei den Blumen macht jedem Malkasten Konkurrenz. Manche Blüten zeigen ein Orangerot, andere sind rosa oder weinrot, wieder andere leuchten knallrot. Rote Blüten heben sich für unser Auge gut vom Grün der Blätter ab, so dass wir auch kleine Blüten gut erkennen können. Die Honigbiene dagegen kann kein reines Rot erkennen. Wenn sie trotzdem rote Blüten besucht, sind häufig Anteite von Blau oder Gelb im Rotton enthalten. Einige Blüten reflektieren für die Bienen sichtbares UV-Licht.

höchstens 4 Blütenblätter

5 Blütenblätter

mehr als 5 Blütenblätter/Körbchen

zweiseitig-symmetrische Blüten

Blütenfarbe Weiß

Weiße Blüten leuchten besonders an dunklen Standorten aus dem Grün der Blätter. Sie fallen durch diesen Kontrast so nicht nur uns, sondern auch den Insekten auf. Auch viele Wasserpflanzen blühen weiß. Viele Blumen bilden winzige weiße Blüten in so großer Zahl, dass sie schon von Ferne auffallen. Das Weiß der Blüten kann nicht nur durch weißliche Farbstoffe, sondern auch, wie beim Schnee, durch Reflexion des Lichts an luftgefüllten Hohlräumen zustande kommen.

höchstens 4 Blütenblätter

5 Blütenblätter

mehr als 5 Blütenblätter/Körbchen

zweiseitig-symmetrische Blüten

Blütenfarbe Blau

Blautöne in Blüten können von einem zarten Hellblau bis zu fast Schwarz variieren. Recht häufig kommen auch violete Fäbungen vor oder Blüten, deren Farbe sich erst während des Aufblühens von Rot nach Blau verändert. Im Vergleich mit Gelb und Weiß ist Blau bei Blumen nicht so verbreitet. Rein blaue Blüten wie die des Enzians stehen oft als Symbol der Treue.

höchstens 4 Blütenblätter

5 Blütenblätter

mehr als 5 Blütenblätter/Körbchen

zweiseitig-symmetrische Blüten

Blütenfarbe Gelb

Gelbe Blütenfarben gehören zu den häufigsten bei unseren heimischen Blumen. Dies betrifft sowohl die Vielzahl der Arten als auch Massenvorkommen einzelner Blumen: Im Frühling leuchten Wiesen oft schon von Ferne gelb, weil unzählige gelbe Blumen darauf blühen. Gelb kann eine Vielzahl von Bestäubern anlocken: Es wird von Honigbienen und vielen anderen Insekten sehr gut wahrgenommen.

höchstens 4 Blütenblätter

5 Blütenblätter

mehr als 5 Blütenblätter/Körbchen

zweiseitig-symmetrische Blüten

Blütenfarbe Grün/Braun

Viele der Blumen mit grünen oder braunen Blüten zeichnen sich dadurch aus, dass sie kleine zu vielen beieinander sitzende Blüten besitzen. Viele dieser Blüten sind jedoch selbst dann noch für unser Auge äußerst unscheinbar. Auch Insekten interessieren sich oft nicht für sie. Ihr Blütenstaub wird stattdessen vorwiegend vom Wind auf andere Blüten übertragen.

höchstens 4 Blütenblätter

5 Blütenblätter

mehr als 5 Blütenblätter/Körbchen

zweiseitig-symmetrische Blüten

Erklärfilme und KOSMOS-PLUS APP

Die Symbole der Blütenformen und weitere Abkürzungen

Blüte mit höchstens 4 Blütenblättern

Blüte mit 5 Blütenblättern

Blüte mit mehr als 5 Blütenblättern oder Blüten in Körbchen

zweiseitig-symmetrische Blüten

H

Höhe der Blume in cm

Blume giftig

Blume schwach giftig oder giftverdächtig

© Spohn

Wie ist das Buch aufgebaut?

ABBILDUNGEN Das große Hauptbild fällt als erstes ins Auge und zeigt das typische Erscheinungsbild oder einen typischen Ausschnitt der Blume. Weitere Abbildungen informieren Sie über aussagekräftige, für die Bestimmung wichtige Details und Merkmale.

TEXTE Im Infotext finden Sie Angaben zum Vorkommen der Blume sowie Interessantes zu ihrer Verwendung, aus der Geschichte oder Biologie. Die Randspalte enthält mit Text und Bildern Angaben zum Vorkommen, wichtige Merkpunkte und zeigt eine typische Blüte. Bei Blumen, die auf einer ganzen Seite beschrieben werden, erfahren Sie in einem „Schon gewusst?“-Kasten etwas besonders Interessantes zu der Art.

FILME Wenn Sie es noch genauer wissen wollen, schauen Sie sich unseren Erklärfilm an. Jan Haft zeigt hier noch einmal genau die Benutzung dieses Buches.

Hier finden Sie alle weiteren Informationen zu unserer Kosmos-PLUS App.

Der Kosmos-Farbcode

BLÜTENFARBE ROT

Die Vielfalt der Rottöne bei den Blumen macht jedem Malkasten Konkurrenz. Manche Blüten zeigen ein Orangerot, andere sind rosa oder weinrot, wieder andere leuchten knallrot. Rote Blüten heben sich für unser Auge gut vom Grün der Blätter ab, so dass wir auch kleine Blüten gut erkennen können. Die Honigbiene dagegen kann kein reines Rot erkennen. Wenn sie trotzdem rote Blüten besucht, sind häufig Anteile von Blau oder Gelb im Rotton enthalten. Einige Blüten reflektieren für die Bienen sichtbares UV-Licht.

siehe ab hier

BLÜTENFARBE WEISS

Weiße Blüten leuchten besonders an dunklen Standorten aus dem Grün der Blätter. Sie fallen durch diesen Kontrast so nicht nur uns, sondern auch den Insekten auf. Auch viele Wasserpflanzen blühen weiß. Viele Blumen bilden winzige weiße Blüten in so großer Zahl, dass sie schon von Ferne auffallen. Das Weiß der Blüten kann nicht nur durch weißliche Farbstoffe, sondern auch, wie beim Schnee, durch Reflexion des Lichts an luftgefüllten Hohl­­räumen zustande kommen.

siehe ab hier

BLÜTENFARBE BLAU

Blautöne in Blüten können von einem zarten Hellblau bis zu fast Schwarz variieren. Recht häufig kommen auch violette Färbungen vor oder Blüten, deren Farbe sich erst während des Aufblühens von Rot nach Blau verändert. Im Vergleich mit Gelb und Weiß ist Blau bei Blumen nicht so verbreitet. Rein blaue Blüten wie die des Enzians stehen oft als Symbol der Treue.

siehe ab hier

BLÜTENFARBE GELB

Gelbe Blütenfarben gehören zu den häufigsten bei unseren heimischen Blumen. Dies betrifft sowohl die Vielzahl der Arten als auch Massen­vorkommen einzelner Blumen: Im Frühling leuchten Wiesen oft schon von Ferne gelb, weil unzählige gelbe Blumen darauf blühen. Gelb kann eine Vielzahl von Bestäubern anlocken: Es wird von Honigbienen und vielen anderen Insekten sehr gut wahrgenommen.

siehe ab hier

BLÜTENFARBE GRÜN/BRAUN

Viele der Blumen mit grünen oder braunen Blüten zeichnen sich dadurch aus, dass sie kleine zu vielen beieinander sitzende Blüten besitzen. Viele dieser Blüten sind jedoch selbst dann noch für unser Auge äußerst unscheinbar. Auch Insekten interessieren sich oft nicht für sie. Ihr Blütenstaub wird stattdessen vorwiegend vom Wind auf andere Blüten übertragen.

siehe ab hier

Wie bestimme ich Blumen?

Farbe der Blumen

Die Blumen sind in diesem Buch nach einem auch ohne botanische Kenntnisse sehr einfach zu erkennenden Merkmal - den Blütenfarben - in fünf Hauptgruppen angeordnet. Diese Gruppen lassen sich anhand des Farbcodes rasch auffinden.

Blütenfarbe

Der Farbcode kennzeichnet die Blütenfarben rot, weiß, blau, gelb und grün/braun. Die meisten Arten lassen sich recht einfach in diese Gruppen einordnen. Die typische Blütenfarbe ist am Besten an voll geöffneten Blüten zu erkennen.

Wechselnde Blütenfarbe

Violette Blüten zeigen verschiedene Farbnuancen zwischen Rot und Blau. Wirken sie während der ganzen Blütezeit eher rotviolett, finden sie sich unter der Hauptgruppe Rot, erscheinen sie eher blauviolett, sind sie der Hauptgruppe Blau zugeordnet. Zahlreiche Blüten ändern jedoch während der Blütezeit ihre Farbe. In diesen Fällen oder wenn Blumen der gleichen Art mit unterschiedlichen Blütenfarben beieinander stehen, empfiehlt es sich, bei allen in Frage kommenden Hauptgruppen nachzuschlagen.

Blütenaufbau

Eine Blüte setzt sich aus unterschiedlichen Teilen zusammen.

Blumen bestimmen genau gezeigt

Schauen Sie sich in unseren Erklärfilmen und ganz genau an, wie man Schritt für Schritt eine Pflanze bestimmt. Gehen Sie wie gezeigt durch die einzelnen Merkmale, dann werden Sie sicher die richtige Art finden.

Typische Blütenformen

Die Blütenform gehört zu den wichtigsten Erkennungsmerkmalen der Blumen. So sind die Farbgruppen in diesem Buch anhand von fünf Schemazeichnungen, die sich am Rand der Seiten im Farbcode wiederfinden, in weitere Untergruppen gegliedert. Die Schemazeichnungen symbolisieren den typischen Umriss der Blüte und die Anzahl der Blütenblätter. Innerhalb dieser Untergruppen können die einzelnen Teile einer Blüte in unterschiedlicher Ausprägung vorhanden sein oder auch ganz fehlen, so dass Blüten eine ganze Fülle an Erscheinungsformen aufweisen.

Blüten mit höchstens 4 Blütenblättern

Blüten mit 5 Blütenblättern

Blüte mit mehr als 5 Blütenblättern oder Blüten in Körbchen

Blüten zweiseitig-symmetrisch

Typische Blütenanordnungen

Außer der Farbe und Form der Blüten ist für die Bestimmung der Blumen auch die Anordnung der Blüten an den Stängeln wichtig. Manche Blüten stehen einzeln, andere bilden charakteristisch aufgebaute Gruppen. Besonders typisch sind diese Blütenstände dann entwickelt, wenn die Blüten voll aufgeblüht sind oder sogar die ersten davon am Verwelken oder bereits abgeblüht sind.

Typische Wuchsformen

Bei gleichem Grundaufbau zeigen Blumen sehr verschiedene Wuchsformen. Wichtige Eigenschaften sind die Lebensdauer und die Art, wie sie den Winter überdauern. Ein- oder zweijährige Kräuter stehen den ausdauernden Pflanzen gegenüber. Von diesen ziehen sich die Stauden im Winter weitgehend unter die Erde zurück und überdauern mit Wurzelstöcken, Zwiebeln oder Knollen. Sträucher und Bäume dagegen strecken als Holzpflanzen ihre verholzten Stämme, Äste und Zweige auch im Winter in den Himmel.

Neben dieser Zuordnung, die bei jeder Blume in den Kurzmerkmalen angegeben ist, bestimmt die Wuchsrichtung und Verzweigung der Stängel die Wuchsform der Pflanze.

Die Blätter der Blumen

Blattmerkmale gehören neben den Blüten zu den wichtigsten Erkennungszeichen der Blumen. Neben dem Aussehen des einzelnen Blattes kann für die Bestimmung auch noch die Anordnung der Blätter am Stängel wichtig sein.

Blattformen

Die unterschiedlichen Blattformen lassen sich bestimmten Grundformen zuordnen.

Blattstellungen

Die Blätter entspringen entlang der Stängel in wenigen Grundmustern. Für die Bestimmung ist es sehr hilfreich, diese Muster zu kennen. Hierzu sollte nicht die Stängelspitze, sondern ein tiefer liegender Abschnitt betrachtet werden.

Die Bedeutung der Blumen

Der „Schon-gewusst?“-Kasten

Ohne Blumen wäre unsere Umgebung nicht vorstellbar. Sie erfreuen unser Auge, liefern Ausgangsstoffe für verschiedene Produkte und stellen einen unverzichtbaren Bestandteil einer funktionsfähigen Natur dar. Oft machen wir uns über die Bedeutung jeder einzelnen Blumenart wenig Gedanken. In diesem Buch finden Sie deshalb für jede vorgestellte Blume Wissenswertes aus den unterschiedlichsten Bereichen. Bei ganzseitigen Arten nimmt das Wissenswerte am meisten Raum ein. In einem „Schon gewusst?“-Kasten wird dabei auf etwas besonders Interessantes hingewiesen.

Heilpflanzen

Blumen bilden eine Vielzahl verschiedener chemischer Substanzen, die ihnen zum Beispiel als Fraßschutz oder zur Anlockung von Bestäubern dienen. Auf den Menschen wirken einige dieser Stoffe giftig, andere liefern wertvolle Rohstoffe für pflanzliche Arzneimittel. Das Wissen über diese Heilpflanzen und ihre Wirkungen ist auch aus der heutigen Medizin nicht mehr wegzudenken. Um die große Nachfrage nach natürlichen Heilmitteln zu decken, werden viele Heilpflanzen in großem Maßstab kultiviert.

© Spohn

Schon gewusst?

Die Wurzeln der Dornigen Hauhechel wirken harntreibend und helfen bei Entzündungen der Harnwege. In klein geschnittener Form sind sie deshalb in vielen Nieren- und Blasentees enthalten.

Kulturpflanzen

Viele der uns heute bekannten Kulturpflanzen entstanden über langwierige Züchtungsprozesse aus heimischen Wildarten. Dabei ist die Ähnlichkeit der Wildpflanze mit den heutigen Sorten in manchen Fällen kaum mehr zu erkennen.

© Spohn

Schon gewusst?

Die Ursprünge des grünen Salats gehen auf den Kompass-Lattich zurück. Die Wildart gilt heute als Stammpflanze der verschiedenen Kultursorten. In China kennt man auch eine Zuchtform des Kompass-Lattichs, deren Stängel man wie Grünspargel isst.

Zierpflanzen

Viele wilde Blumen haben so auffällige und schöne Blüten, dass sie bereits als Wildform Eingang in die Ziergärten gefunden haben. In anderen Fällen haben Züchter gezielt aus den wilden Pflanzen Zierformen gezüchtet, die noch größere oder auch anders geformte und gefärbte Blüten hervorbringen. Während die Wildformen ihre Blüten entwickeln, um über die spätere Samenbildung für die Vermehrung zu sorgen, bilden manche dieser für das menschliche Auge gezüchteten Formen keine Samen mehr aus.

© Spohn

Schon gewusst?

Gärtnereien verkaufen besonders im Frühjahr verschiedene Kulturformen des Gänseblümchens mit größeren, gefüllten Blütenkörbchen. Bei diesen ist die Zahl der Zungenblüten vermehrt und von weiß bis rot gefärbt.

Lebensraum für Tiere und Pflanzen

Eine ausgeräumte Kulturlandschaft bietet wilden Tieren und Pflanzen kaum einen Lebensraum und ist deshalb meist sehr artenarm. Deshalb setzen sich Naturschützer dafür ein, eine vielfältige Umgebung zu erhalten oder wiederherzustellen. Jede einzelne Blumenart spielt darin eine Rolle. Manche Tiere sind beispielsweise so spezialisiert, dass sie zum Überleben auf bestimmte Pflanzen oder Pflanzengruppen als Lebensraum oder Nahrungslieferant angewiesen sind.

© Spohn

Schon gewusst?

Die Pflanzen sind oft hässlich zerfressen: Rehe knabbern die Blütenknospen ab und ein roter, 6-8 mm großer Käfer, das Lilienhähnchen, frisst an den Blättern. Diese Käfer können leise zirpen, für uns nur hörbar, wenn man sie ans Ohr hält.

Die Tricks der Blumen

Wenn wir uns über farbige oder schön geformte Blüten freuen, oder über besondere Bildungen wundern, so bestaunen wir das Ergebnis raffinierter Anpassungen: Die Blumen möchten an ihren Standorten überleben und sich vermehren. So haben sie Lösungen entwickelt, wie sie am besten für eine sichere Bestäubung ihrer Blüten sorgen können, wie sie ihre Samen am weitesten und sichersten verbreiten oder wie sie besonders gut an Nährstoffe gelangen können.

© Spohn

Schon gewusst?

Die schwarzen „Mohrenblüten“ im Zentrum der Dolde helfen bei der Bestäubung: Die Dolden werden von Fliegen besucht. Diese landen am liebsten dort, wo schon andere Fliegen sitzen. Die dunklen Blüten wirken deshalb als Fliegenattrappen.

Blütenfarbe Rot, höchstens 4 Blütenblätter

Akeleiblättrige Wiesenraute

Thalictrum aquilegifolium (Hahnenfußgewächse)

H 40–120 cm  Mai-Juli  Staude

© Pforr

Wissenswertes

Die Akeleiblättrige Wiesenraute ist eine „Pinselblume“. Bei ihr sind nicht die Blütenblätter, sondern die zahlreichen Staubblätter die auffälligsten Blütenteile. Mit ihrem Duft und der Färbung locken sie zahlreiche verschiedene Insekten wie Käfer, Fliegen, Bienen und Hummeln an, die den Pollen sammeln.

Wichtige Merkpunkte

> zeigt nährstoffreiche, nasse Böden an

> Blätter ähneln denen der Wein-Raute

> schön im Wildpflanzengarten

© Pforr

Vorkommen

Auenwälder, Schluchtwälder, feuchte Wiesen, zwischen anderen hohen Stauden. Hauptsächlich Mitteleuropa, in den Alpen bis in Höhen von 2300 m.

Blütenfarbe Rot, höchstens 4 Blütenblätter

Großer Sauerampfer

Rumex acetosa (Knöterichgewächse)

H 30–100 cm  Mai-Juli  Staude  

© Spohn

Wissenswertes

Für den sauren Geschmack der Pflanze sind die gleichen Inhaltsstoffe verantwortlich, die auch im Sauerklee vorkommen. Junge Blätter lassen sich als Salatbeigabe und in Suppen verwenden. Zu große Mengen führen jedoch zu Durchfall und Erbrechen und können Nierenschäden verursachen.

Wichtige Merkpunkte

> Blätter schmecken sauer

> fällt besonders im Mai und Juni auf

> zeigt Stickstoffreichtum an

© Spohn

Vorkommen

Wiesen, Weiden, Wegränder, Fluss- und Bachufer. Ganz Europa.

Blütenfarbe Rot, höchstens 4 Blütenblätter

Schlaf-Mohn

Papaver somniferum (Mohngewächse)

H 40–150 cm  Juni-Aug.  einjährig  

© Schönfelder

Wissenswertes

Der Milchsaft der unreifen Kapseln liefert eingedickt das als Rauschgift bekannte Opium. Die Droge löst jedoch nicht nur Glücksgefühle aus, sondern führt auch zur Sucht. In der Medizin gehört sie zu den wirksamsten Schmerzmitteln. Einzelne Bestandteile lindern auch Husten und lösen Muskelverspannungen. Von der Antike bis in die frühe Neuzeit setzten Ärzte als Betäubungsmittel bei Operationen hauptsächlich Schlaf-Mohn bzw. Opium und Bilsenkraut ein.

Wichtige Merkpunkte

> auch leuchtend rote oder gefüllte Sorten

> Früchte bleiben lange stehen

> seit der jüngeren Steinzeit kultiviert

© Spohn

Vorkommen

Gärten, Unkrautbestände auf Schutt, Ödflächen. Ursprünglich aus Westasien, in Europa gelegentlich aus Anbau verwildert.

© Spohn

Schon gewusst?

In jeder Frucht entwickeln sich bis zu 2000 Samen. Die reifen, als Backzutat beliebten „Mohnkörner“ enthalten keine Giftstoffe mehr. Aus ihnen lässt sich auch Mohnöl auspressen.

Blütenfarbe Rot, höchstens 4 Blütenblätter

Klatsch-Mohn

Papaver rhoeas (Mohngewächse)

H 30–90 cm  Mai-Juli  einjährig  

© Spohn

Wissenswertes

Jede Blüte produziert die außergewöhnlich große Menge von rund 2,5 Millionen Pollenkörnern, die sehr nahrhaft sind und von verschiedenen Insekten gesammelt werden. Besonders Hummeln warten am Morgen oft schon auf den Blüten, bis sich diese entfalten. Den meisten Blütenstaub geben die Blüten morgens bis etwa 10 Uhr ab.

Wichtige Merkpunkte

> Blüten öffnen sich am frühen Morgen

> wurzelt bis etwa 1 m tief

> braucht im Sommer warme Standorte

© Spohn

Vorkommen

Getreidefelder, Wege, Bahnhofsgelände, Ödflächen, an Straßenböschungen auch zur Begrünung angesät. Ganz Europa.

Blütenfarbe Rot, höchstens 4 Blütenblätter

Meersenf

Cakile maritima (Kreuzblütengewächse)

H 15–30 cm  Juli–Okt.  einjährig

© Schönfelder

Wissenswertes

Der Meersenf gehörte zu den ersten Blütenpflanzen, die die Vulkaninsel Surtsey nach deren Entstehung besiedelten. Der obere Teil seiner zweigliedrigen Frucht enthält ein lufthaltiges Gewebe und kann mit Wasser weit weggespült werden, der untere verbleibt zunächst an der Pflanze, fällt später zu Boden und verankert sich dort.

Wichtige Merkpunkte

> Blätter oft mit schmalen Abschnitten

> verträgt Salz

> schmeckt scharf

© Schönfelder

Vorkommen

An sandigen oder kiesigen Meeresstränden im Spülsaum. Wächst oft in lockeren Gruppen. Küsten ganz Europas.

Blütenfarbe Rot, höchstens 4 Blütenblätter

Rundblättriges Hellerkraut

Thlaspi cepaeifolium (Kreuzblütengewächse)

H 5–15 cm  Juni–Sept.  Staude

© Spohn

Wissenswertes

Das Rundblättrige Hellerkraut fällt besonders durch seinen ungewöhnlichen Standort auf: Es wächst oft ganz allein als Rasen in Schutthalden, die noch in Bewegung sind. Seine langen, mehrere Jahre alt werdenden Stängel kriechen zwischen dem Geröll. Werden sie abgerissen, bewurzeln sie sich einfach wieder und wachsen zu einer neuen Pflanze.

Wichtige Merkpunkte

> braucht Feuchtigkeit im Untergrund

> wird gern von Gämsen gefressen

> überwintert meist mit grünen Rosetten

© Spohn

Vorkommen

Lockerer, grober Kalkschutt, Geröllhalden. In Höhen von 1500 bis über 3000 m. Gebirge Mittel- und Südeuropas.

Blütenfarbe Rot, höchstens 4 Blütenblätter

Großer Wiesenknopf

Sanguisorba officinalis (Rosengewächse)

H 30–150 cm  Juni–Sept.  Staude

© Spohn

Wissenswertes

Der wissenschaftliche Name der gerbstoffreichen Pflanze bedeutet so viel wie „Blut aufnehmen“. Früher benützte man die Wurzeln als blutstillendes Mittel bei zu starker Monatsblutung, das Kraut (Blätter und Stängel) bei Wunden. Die blutrote Farbe der Blütenköpfchen deutete man dabei als Zeichen für die Wirksamkeit.

Wichtige Merkpunkte

> Blütenköpfe nicken vor dem Aufblühen

> fällt durch das sehr dunkle Rot auf

> braucht ausreichend Feuchtigkeit

© Spohn

Vorkommen

Feuchte und nasse Wiesen, Moor- und Bergwiesen. Auf gedüngten oder schwach gedüngten Böden. Fast ganz Europa.

Blütenfarbe Rot, höchstens 4 Blütenblätter

Heidekraut

Calluna vulgaris (Heidekrautgewächse)

H 30–100 cm  Aug.–Okt.  Strauch

© Spohn

Wissenswertes

Auf Flächen, die mit Heidekraut bewachsen sind, können sich Bäume im Vergleich zu anderen offenen Standorten nur spärlich oder verspätet ansiedeln. Die Wurzeln setzen Stoffe in den Boden frei, die das Wachstum von vielen Pilzen unterdrücken. Damit hemmen sie gleichzeitig die Bäume, die auf eine Lebensgemeinschaft mit diesen Pilzen angewiesen sind. Bienen sammeln den Nektar der Blüten für „Heidehonig". Früher stellte man aus den Zweigen Besen her.

Wichtige Merkpunkte

> heißt auch „Besenheide“

> kann ganze Landstriche in rosa Blütenmeere verwandeln

> eignet sich für Trockensträuße

© Spohn

Vorkommen

Heiden, magere Weiden, helle Kiefernwälder, Moore, Felsen. Auf nährstoffarmen, sauren Böden an hellen Standorten. Ganz Europa.

Schon gewusst?

„Heide“ leitet sich vom germanischen haithio ab und bedeutet „wildes, unbebautes Land“. Die Nichtchristen werden auch so genannt, weil sie auf dem Land lebend zuletzt oder gar nicht von Missionaren erreicht wurden.

Blütenfarbe Rot, höchstens 4 Blütenblätter

Schnee-Heide

Erica carnea (Heidekrautgewächse)

H 15–30 cm  Jan.–April  Strauch

© Spohn

Wissenswertes

Als Winterblüher und immergrüner Bodendecker wird die Schnee-Heide gern und in vielen Sorten in Gärten kultiviert. Es gibt Formen mit gelblichen Blättern und Blütenfarben von Weiß bis Dunkelviolett. Die Blütenkrone fällt erst lange nach der Bestäubung der Blüten ab, so dass über lange Zeit der Eindruck einer blühenden Pflanze besteht.

Wichtige Merkpunkte

> heißt auch „Erika-Heide“

> Blütenknospen bereits im Herbst vorhanden

> lockt Bienen, Falter und andere Insekten an

© Spohn

Vorkommen

Häufig in Gärten gepflanzt. Wild in sonnigen Kiefernbeständen der Gebirge Mittel- und Südeuropas. Auf meist kalkhaltigen Böden.

Blütenfarbe Rot, höchstens 4 Blütenblätter

Gestreifter Seidelbast

Daphne striata (Seidelbastgewächse)

H 10–35 cm  Mai-Juli  Strauch  

© Pforr

Wissenswertes

Der germanische Gott Ziu war wohl der Namenspate für „Zeiland“ und „Seidelbast“, Bezeichnungen, die ursprünglich für den Gewöhnlichen Seidelbast galten. Dem etwas an eine Alpenrose erinnernden Gestreiften Seidelbast gab man Namen wie „Steinröschen“ oder „Bergrosen“.

Wichtige Merkpunkte

> Wuchs niederliegend

> Blätter immergrün

> Blüten duften fliederartig

© Pforr

Vorkommen

Bergheiden mit niedrigen Sträuchern, Bergrasen. In Höhen von 1500 bis 2800 m auf Kalkböden in den Alpen.

Blütenfarbe Rot, höchstens 4 Blütenblätter

Gewöhnlicher Seidelbast

Daphne mezereum (Seidelbastgewächse)

H 40–120 cm  März-April  Strauch

© Spohn

Wissenswertes

Der Gewöhnliche Seidelbast heißt auch „Kellerhals", ein Name, der sich von „Quälerhals“ ableitet. Er bezieht sich auf die besonders in Rinde und Samen enthaltenen scharfen Giftstoffe, die im Hals zu heftigem Würgegefühl und starker Entzündung führen. Bereits wenige Beeren können einen tödlichen Schock oder Kreislaufkollaps bewirken. Hautkontakt mit dem Saft kann zu Rötungen und Blasen führen.

Wichtige Merkpunkte

> tödlich giftig

> stark duftende Blüten erscheinen vor den Blättern

> abgebrochene Zweige riechen unangenehm

© Spohn

Vorkommen

Krautreiche Wälder, Gebüsche oberhalb der Waldgrenze, Felsschutt. Fast ganz Europa bis in Höhen über 2000 m.

© Spohn

Schon gewusst?

Bachstelzen und Drosseln fressen die roten Früchte und speien die Kerne wieder aus. Ihnen schaden die Giftstoffe offensichtlich nicht.

Blütenfarbe Rot, höchstens 4 Blütenblätter

Zottiges Weidenröschen

Epilobium hirsutum (Nachtkerzengewächse)

H 80–150 cm  Juni-Sept.  Staude

© Pforr

Wissenswertes

Die Samen des Zottigen Weidenröschens können mehrere Wochen auf dem Wasser schwimmen. Im 18. Jahrhundert nutzte man seine Samenhaare und die des Schmalblättrigen Weidenröschens als Stopfmaterial für Polster und Bettdecken und fertigte Dochte und kleine Stricke daraus. Ihr Wert als Faserlieferant ist jedoch nur gering, da sie sich nicht verspinnen lassen.

Wichtige Merkpunkte

> Pflanze zottig behaart

> verträgt auch verschmutztes Wasser

> schön im Wildpflanzengarten

© Pforr

Vorkommen

Bäche, Grabenränder, Quellen. Auf nassen, nährstoffreichen, meist kalkhaltigen Böden. Fast ganz Europa.

Blütenfarbe Rot, höchstens 4 Blütenblätter

Sumpf-Weidenröschen

Epilobium palustre (Nachtkerzengewächse)

H 10–50 cm  Juli-Sept.  Staude

© Spohn

Wissenswertes

Als Pflanze ohne Blüten erinnert das Sumpf-Weidenröschen ebenso wie andere Weidenröschen etwas an einen Weidenzweig. Die blühenden Stängel gehörten vielerorts in die Kräuterbündel, die an Mariä Himmelfahrt geweiht wurden. Sie sollten bei Gewittern das Haus vor einschlagenden Blitzen schützen.

Wichtige Merkpunkte

> Samen wie bei allen Weidenröschen mit Haarschopf

> bevorzugt kühle Böden

> wächst einzeln oder in kleinen Gruppen

© Spohn

Vorkommen

Gestörte Flachmoore, Grabenränder, nasse Wiesen. Meist auf kalkarmen Böden. Fast ganz Europa.

Blütenfarbe Rot, höchstens 4 Blütenblätter

Schmalblättriges Weidenröschen

Epilobium angustifolium (Nachtkerzengewächse)

H 60–120 cm  Juli-Aug.  Staude

© Spohn

Wissenswertes

Die Volksheilkunde empfiehlt Tee aus dem Schmalblättrigen Weidenröschen gegen Vergrößerungen der Prostata (Vorsteherdrüse). Ganz junge Blätter und Triebe eignen sich auch für Wildgemüse. Die Blüten sind nur anfangs strahlig-symmetrisch. Während der Blütezeit rücken die beiden unteren Kronblätter nach oben, die frei werdende Lücke wird vom unteren Kelchblatt eingenommen, so dass die Blüten zweiseitig-symmetrisch werden.

Wichtige Merkpunkte

> Samen leben nicht lange

> auffälligste Weidenröschen-Art

> kann riesige Flächen bedecken

© Spohn

Vorkommen

Waldlichtungen, Kahlschläge, Sturmwurfflächen, Waldwege, Ufer. Auf meist kalkarmen Böden. Fast ganz Europa.

© Spohn

Schon gewusst?

Jede Pflanze bildet viele Tausend winzige Samen, die dank ihrer Haarschöpfe bis 10 km weit fliegen können. So kann die Art neue Standorte rasch und in großer Zahl besiedeln.

Blütenfarbe Rot, höchstens 4 Blütenblätter

Wasser-Minze

Mentha aquatica (Lippenblütengewächse)

H 20–80 cm  Juli–Okt.  Staude

© Schönfelder

Wissenswertes

Die Wasser-Minze zählte neben dem Echten Mädesüß und dem Eisenkraut zu den heiligen Kräutern der Druiden. Man kann sie für Tee sammeln, allerdings ist ihr Aroma nicht so angenehm wie das der Pfeffer-Minze. Diese kommt wild nicht vor, sondern entstand erst Ende des 17. Jahrhunderts in England aus einer Kreuzung der Wasser-Minze mit der Grünen Minze.

Wichtige Merkpunkte

> riecht und schmeckt nach Pfeffer-Minze

> erträgt Überschwemmung

> duftende Blüten locken viele Insekten an

© Pforr

Vorkommen

An Ufern, in Gräben, im Schilf, auf nassen Wiesen und Moorwiesen. Ganz Europa.

Blütenfarbe Rot, höchstens 4 Blütenblätter

Ross-Minze

Mentha longifolia (Lippenblütengewächse)

H 50–100 cm  Juli-Sept.  Staude

© Schönfelder

Wissenswertes

„Ross“ soll auf den geringeren Wert dieser Art im Vergleich zu anderen Minzen hinweisen und auf den Duft, der etwas an Pferdeurin erinnert. Offensichtlich wurde sie früher auch zur Behandlung von Pferdekrankheiten verwendet. Als Teepflanze ist sie weniger geeignet. Die asiatische Küche kennt sie jedoch als Gewürz.

Wichtige Merkpunkte

> Blattunterseite weißfilzig

> riecht aromatisch, etwas pfefferminzähnlich

> zeigt nasse Standorte an

© Pforr

Vorkommen

Ufer, nasse Weiden, Gräben, Wegränder. Auf nassen, oft auch zeitweise überschwemmten Böden. Besonders Mittel- und Südeuropa.

Blütenfarbe Rot, 5 Blütenblätter

Gewöhnliches Seifenkraut

Saponaria officinalis (Nelkengewächse)

H 30–80 cm  Juni-Sept.  Staude  ()

© Spohn

Wissenswertes

Oft sind die Staubbeutel schwarzviolett gefärbt. Die Pflanzen sind dann von einem Brandpilz befallen, die Staubbeutel enthalten statt dem Blütenstaub der Pflanze nur Pilzpulver, das nun durch Insekten zu anderen Blüten transportiert wird. In der Medizin helfen die Wurzeln gegen Katarrhe der Atemwege, da sie zähe Schleime verflüssigen. Größere Mengen wirken jedoch giftig. Sie lösen Erbrechen aus und reizen die Schleimhäute.

Wichtige Merkpunkte

> blüht manchmal auch weiß

> rübenförmige Hauptwurzel

> duftet besonders abends und nachts

© Spohn

Vorkommen

Unkrautbestände an Flussufern, Wegen, auf Schuttplätzen, Dämmen, Ödland. Auf nährstoffreichen Böden. Fast ganz Europa.

© Spohn

Schon gewusst?

Die Wurzeln enthalten Stoffe, die mit Wasser einen Schaum bilden und Waschkraft entfalten. Wurzelauszüge dienten früher als Seife, besonders zum Waschen von Wolle. Für diesen Zweck wurde die Pflanze bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts kultiviert.

Blütenfarbe Rot, 5 Blütenblätter

Kleines Seifenkraut

Saponaria ocymoides (Nelkengewächse)

H 10–30 cm  April–Okt.  Staude  

© Spohn

Wissenswertes

Bei der Blütenpracht, die das Kleine Seifenkraut entwickeln kann, ist es kein Wunder, dass es auch als Zierpflanze für Steingärten beliebt ist. An Mauern kommt ihm eine Eigenschaft zu Gute, die ihm auch beim Besiedeln von Schuttflächen hilft: Es sitzt mit einer kräftigen Hauptwurzel fest im Untergrund, die Stängel liegen dagegen nur locker darüber.

Wichtige Merkpunkte

> lockt Schmetterlinge an

> kann ausgedehnte Rasen bilden

> Blütenfarben von hellrot bis Tiefpurpurrot

© Spohn

Vorkommen

Trockene Hänge, Steinschutt, Wegränder, Straßenböschungen, lichte Wälder. In Höhen bis 2200 m. Mittel- und Südeuropa.

Blütenfarbe Rot, 5 Blütenblätter

Kriechendes Gipskraut

Gypsophila repens (Nelkengewächse)

H 8–25 cm  Mai-Aug.  Staude

© Pforr

Wissenswertes

Die Pflanze überdeckt den Schutt teppichartig und hilft ihn zu festigen. Ihre meist zahlreichen Blüten locken Fliegen, Hummeln und Tagfalter an. Obwohl das Kriechende Gipskraut aus den Hochlagen der Gebirge kommt, ist es relativ kälteempfindlich. Es überwintert unbeschadet unter einer schützenden Schneedecke, fehlt diese jedoch, stirbt es ab.

Wichtige Merkpunkte

> wirkt zierlich

> blüht rosa oder weiß

> Stängel und Blätter sterben im Winter nicht ab

© Spohn

Vorkommen

Kalkschutthalden bis auf 2800 m, steinige Ufer von Alpenflüssen. Gebirge Mittel- und Südeuropas.

Blütenfarbe Rot, 5 Blütenblätter

Kartäuser-Nelke

Dianthus carthusianorum (Nelkengewächse)

H 15–50 cm  Juni-Sept.  Staude

© Pforr

Wissenswertes

„Näglein“ hießen im Mittelalter die Blütenknospen des südostasiatischen Gewürznelkenstrauches. In der Renaissance nannte man dann die ähnlich duftenden Garten-Nelken „Näglein-Blumen“, verkürzte dies zu „Nelke“ und bezeichnete so eine ganze Gruppe von Pflanzen. „Kartäuser-Nelke“ bezog sich zuerst wohl auf die Bart-Nelke, die früher oft in Klostergärten wuchs.

Wichtige Merkpunkte

> duftet wie Gewürznelken, ist aber nicht mit diesen verwandt

> benötigt viel Wärme

> kann auch in Felsspalten wachsen

© Pforr

Vorkommen

Magere Rasen, sonnige Hänge, Böschungen, Waldränder. Auf meist kalkreichen Böden.

Blütenfarbe Rot, 5 Blütenblätter

Heide-Nelke

Dianthus deltoides (Nelkengewächse)

H 15–40 cm  Juni-Sept.  Staude

© Pforr

Wissenswertes

An geeigneten Orten kann die Heide-Nelke dichte Rasen bilden. Sie ist ebenso wie andere Nelken nicht nur durch Pflücken, sondern auch durch die düngende Wirkung von Luftverunreinigungen gefährdet. Für Gärten gibt es auch weiße, rosafarbene, rote und gefüllte Sorten. Die duftenden Blüten locken Tagfalter an.

Wichtige Merkpunkte

> Blüten nachts geschlossen

> Pflanze braucht Wärme

> Pflanze mit blühenden und nichtblühenden Stängeln

© Pforr

Vorkommen

Magere Rasen und Weiden über Silikatgestein, Böschungen, Sandrasen. Auf trockenen Böden. Mittel- und Nordeuropa.

Blütenfarbe Rot, 5 Blütenblätter

Gewöhnliche Kornrade

Agrostemma githago (Nelkengewächse)

H 40–100 cm  Juni-Juli  einjährig  

© Spohn

Wissenswertes

Die Gewöhnliche Kornrade war früher gefürchtet, da sie das Mehl vergiften konnte. Sie wurde zusammen mit dem Getreide abgemäht, ihre Samen fielen beim Dreschen aus den Fruchtkapseln und mischten sich unter das Korn. Da sie sich in der Größe kaum von diesem unterscheiden, konnten sie nur schwer abgetrennt werden. So gelangten sie in die Mühlen oder bei der nächsten Aussaat wieder auf den Acker. Die Giftstoffe führen zu Schwindel, Krämpfen und Tod.

Wichtige Merkpunkte

> Blüten locken Schmetterlinge an

> führte früher zu Massenvergiftungen

> Samen fallen kaum von selbst aus den Früchten

© Spohn

Vorkommen

Getreideäcker, vor allem in Wintergetreide, Sandrasen. Auf humosen, sandigen oder lehmigen Böden. Fast ganz Europa.

Schon gewusst?

Durch die modernen Methoden der Saatgutreinigung und durch Unkrautvernichtungsmittel ist die Kornrade in den Äckern selten geworden. Gelegentlich ist sie in Wildblumenmischungen enthalten.

Blütenfarbe Rot, 5 Blütenblätter

Kuckucks-Lichtnelke

Silene flos-cuculi (Nelkengewächse)

H 30–80 cm  Mai-Juli  Staude

© Spohn

Wissenswertes

Die Blütezeit im Frühling führte zur Namensgebung nach dem Kuckuck als Frühjahrskünder. Auch der häufig an der Pflanze zu findende Schaum von Schaumzikaden, hat wohl mit dazu beigetragen. Diesen nennt man im Volksmund „Kuckucksspeichel". Früher glaubte man, dieser Vogel habe bei seiner Ankunft im Frühjahr auf die Pflanzen gespuckt.

Wichtige Merkpunkte

> zeigt feuchten Boden an

> Blüten wirken zerzaust

> schön in Wildpflanzengärten

© Spohn

Vorkommen

Wiesen, Sumpf- und Moorwiesen. Auf nassen oder feuchten nährstoffreichen Böden. Von der Ebene bis ins Gebirge in ganz Europa.

Blütenfarbe Rot, 5 Blütenblätter

Stängelloses Leimkraut

Silene acaulis (Nelkengewächse)

H 1–5 cm  Juni-Sept.  Staude  

© Spohn

Wissenswertes

Die Polster sind gut an den rauen Standort mit Wind und Schnee angepasst. In ihrem Innern reichert sich Humus an, der Nährstoffe liefert und Feuchtigkeit speichert. Bei Sonne erwärmen sich die Polster bis etwa 15 °C über die umgebende Lufttemperatur. Dies fördert wohl die Blütenentwicklung und Fruchtreife. Die Blüten sind nur tagsüber geöffnet.

Wichtige Merkpunkte

> bildet charakteristische Polster mit Pfahlwurzel

> wird auch „Blühendes Moos“ genannt

> Blüten duften

© Spohn

Vorkommen

Steinige Rasen, Felsgrate, Schutthänge auf Kalk. Nordeuropa, Gebirge in Mittel- und Südeuropa. In den Alpen von etwa 1500 bis 3000 m.

Blütenfarbe Rot, 5 Blütenblätter

Rote Lichtnelke

Silene dioica (Nelkengewächse)

H 30–90 cm  April-Sept.  Staude

© Spohn

Wissenswertes

Die männlichen und die weiblichen Blüten sitzen auf verschiedenen Pflanzen. Beide locken besonders Tagfalter und langrüsselige Hummeln als Bestäuber an. Wiesen an geeigneten Standorten sind im Mai durch die üppige Blütenpracht oft rotviolett gefärbt. Nur wenige Nachzügler blühen später.

Wichtige Merkpunkte

> zeigt nährstoffreiche Böden an

> Blüten duften nicht

> die ähnliche Weiße Lichtnelke blüht weiß

© Spohn

Vorkommen

Feuchte Wiesen und lichte Wälder. Fast ganz Europa.

Blütenfarbe Rot, 5 Blütenblätter

Grasnelke

Armeria maritima (Bleiwurzgewächse)

H 5–50 cm  Mai-Nov.  Staude

© Spohn

Wissenswertes

Die Grasnelke verträgt nicht nur Salz, einige Sippen können sogar Böden besiedeln, die mit giftigem Schwermetall verseucht sind. Die Pflanze lagert die aufgenommenen Metalle dann in die Blätter am Grund ein. Die Blütenköpfe behalten auch getrocknet in Trockensträußen ihre Farbe und Form. Man darf sie jedoch nicht von Wildpflanzen sammeln, da diese geschützt sind.

Wichtige Merkpunkte

> Blätter grasartig

> bildet eine lange Pfahlwurzel aus

> ist an Salzstandorte angepasst

© Spohn

Vorkommen

Strand- und Salzwiesen der Meeresküsten, Trockenrasen. Auf sandigen oder steinigen, salzhaltigen Böden. Nord-, Mittel- und Westeuropa.

Blütenfarbe Rot, 5 Blütenblätter

Vogel-Knöterich

Polygonum aviculare (Knöterichgewächse)

H 5–50 cm Mai-Nov. einjährig

© Pforr

Wissenswertes

Wie der Name andeutet, fressen Vögel gern die Samen. So sieht man in den Dörfern häufig Spatzen an den Pflanzen picken. Die vielgestaltige Art begleitet den Menschen seit der jüngeren Steinzeit und kommt heute weltweit in den gemäßigten Zonen vor. Die Samen haften gut an Schuhsohlen und werden so entlang der Wege verschleppt.

Wichtige Merkpunkte

> wächst flach oder aufrecht

> sehr trittfeste Pflanze

> zeigt Stickstoff im Boden an

© Spohn

Vorkommen

Wege, Wegränder, Risse in Asphalt, Pflasterplätze, Unkrautbestände. Ganz Europa.

Blütenfarbe Rot, 5 Blütenblätter

Wasser-Knöterich

Persicaria amphibia (Knöterichgewächse)

H 30–300 cm  Juni-Sept.  Staude

© Pforr

Wissenswertes

Der Wasser-Knöterich wächst entweder als Wasserpflanze mit Schwimmblättern oder als Landpflanze mit aufrechtem Stängel. Er ist dabei so flexibel, dass er von einer Form in die andere wechseln kann. Fallen Gewässer trocken, wächst er einfach als Landform weiter. Er verträgt auch starke Wasserschwankungen besser als viele andere Wasserpflanzen.

Wichtige Merkpunkte

> sehr variabel im Wuchs und Standort

> Blüten duften angenehm

> bildet nur an feuchten Standorten Samen aus

© Pforr

Vorkommen

Zwischen anderen Pflanzen in Teichen, an Ufern, in Nasswiesen, auf nassen Äckern und Schuttplätzen. Ganz Europa.

Blütenfarbe Rot, 5 Blütenblätter

Schlangen-Wiesenknöterich

Bistorta officinalis (Knöterichgewächse)

H 30–100 cm  Mai-Juli  Staude

© Spohn

Wissenswertes

Die Pflanze ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch nützlich: In den Blüten finden Insekten reichlich Nektar. Junge Stängel und Blätter werden gern vom Vieh gefressen und ergeben schmackhaftes Wildgemüse. In Sibirien und auf Island aß man früher den gerösteten, stärkereichen Wurzelstock. Gemahlen diente er auch zum Strecken von Mehl. In der Volksheilkunde verwendet man ihn gegen Durchfall und Rachenentzündungen.

Wichtige Merkpunkte

> kann oft große Flächen bedecken

> zeigt nasse Böden an

> auch für das Ufer des Gartenteichs geeignet

© Spohn

Vorkommen

Nasse Wiesen, Auenwälder, Ufer. Von der Ebene bis ins Gebirge. Mitteleuropa.

Schon gewusst?

In dem gewundenen Wurzelstock sah man früher einen Hinweis auf die Heilkraft der Pflanze. So geben Kräuterbücher des 16. Jahrhunderts an, dass ein aus der Pflanze destilliertes Wasser wirksam gegen Bisse von Giftschlangen sei.

Blütenfarbe Rot, 5 Blütenblätter

Wilde Malve

Malva sylvestris (Malvengewächse)

H 30–100 cm  Juni–Okt.  Staude

© Schönfelder

© Spohn

Wissenswertes

Die scheibenförmigen, plattgedrückten Früchte ähneln einem kleinen Käseleib. Besonders Kinder haben sie früher in unreifem Zustand gesammelt und roh gegessen. Sie erinnern im Geschmack etwas an Kohl. Im 16. Jahrhundert galt die Wilde Malve noch als Allheilmittel, heute verwendet man die Blätter und Blüten nur noch bei trockenem Reizhusten und entzündeten Rachenschleimhäuten. Dunkle Malvenblüten eignen sich auch zum Färben von Lebensmitteln.

Wichtige Merkpunkte

> blüht über einen langen Zeitraum

> Blüten rosaviolett oder dunkelpurpurn

> heißt auch „Große Käsepappel“

© Pforr

Vorkommen

Sonnige Unkrautbestände an Wegen, auf Schuttplätzen, Ödflächen. An eher warmen, trockenen Standorten. Fast ganz Europa.

© Spohn

Schon gewusst?

Auf den Blättern der Malven sitzen häufig rostfarbene Pusteln. Sie stammen von einem Rostpilz. Die von ihm befallenen Pflanzen sterben zwar nicht ab, sehen aber nicht mehr sehr schön aus.

Blütenfarbe Rot, 5 Blütenblätter

Graubehaarte Zistrose

Cistus incanus (Zistrosengewächse)

H 30–100 cm  April–Juni  Strauch

© Spohn

Wissenswertes