Welche Tugenden braucht ein guter Wissenschaftler? - Barbara Drossel - E-Book

Welche Tugenden braucht ein guter Wissenschaftler? E-Book

Barbara Drossel

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Beschreibung

Christlicher Glaube und naturwissenschaftliche Praxis erfordern ähnliche Tugenden. Zu diesem Ergebnis kommt Barbara Drossel in ihrem Buch „Welche Tugenden braucht ein guter Wissenschaftler??“. Sieben Tugenden – darunter persönliche Bescheidenheit, Kreativität, Korrekturbereitschaft und Verantwortungsbewusstsein – zu denen sie jeweils Parallelen im christlichen Glauben aufspürt und mit praxisnahen Beispielen veranschaulicht. Auch in ihrem zweiten Beitrag, der mit dem Bad Herrenalber Akademiepreises 2011 ausgezeichnet wurde, geht es um das Verhältnis von Naturwissenschaft und christlichem Glauben. Darin geht die Autorin auf die Rolle des Zufalls in der Evolution ein und wendet sich gegen die Auffassung, dass im Evolutionsprozess im Prinzip alles möglich sei, sondern Zufall und Gesetzte vielmehr zusammenspielen. Auf diese Weise gelingt es ihr, Evolutionstheorie und christliches Weltbild auf konstruktive Art in Beziehung zu setzen.

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Seitenzahl: 49

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Barbara Drossel

Welche Tugenden braucht ein guter Wissenschaftler?

Herausgegeben von der

Evangelischen Akademie Baden

und dem Freundeskreis der

Evangelischen Akademie Baden e. V.

Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte biografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Herrenalber Forum Band 69

Beiträge zur Verleihung des

Bad Herrenalber Akademiepreises 2011

am 16. Oktober 2011 in Bad Herrenalb

E-Book: © Evangelische Akademie Baden, Karlsruhe 2014

Redaktion: Dr. Jochen Hohmann, Ralf Stieber

Satz und Herstellung: Gabi Höhn

Umschlaggestaltung: Ralf Stieber

Titelbild: ©zak – Fotolia.com

ISBN 978-3-89674-580-4

Printversion im Buchhandel erhältlich unter ISBN 978-3-89674-570-5

Inhalt

Vorwort

Klaus Nagorni

Balance zwischen Glaube und Wissenschaft

Laudatio für Barbara Drossel

Barbara Drossel

Welche Tugenden braucht ein guter Wissenschaftler?

Barbara Drossel

Die Rolle des Zufalls in der Evolution aus Sicht einer Physikerin

Zur Preisträgerin

Bad Herrenalber Akademiepreis

Vorwort

Seit 1992 wird der Bad Herrenalber Akademiepreis an einen Wissenschaftler bzw. eine Wissenschaftlerin verliehen, deren Beitrag zu einer Tagung in besonderer Weise den Zielen evangelischer Akademiearbeit entspricht und auf originelle Art den Dialog zwischen Kirche und Welt bereichert. Preisträgerin des Jahres 2011 ist Dr. Barbara Drossel, Professorin für Theoretische Physik am Institut für Festkörperphysik der TU Darmstadt und Dekanin ihres Fachbereichs.

In ihrem prämierten Vortrag „Die Rolle des Zufalls in der Evolution aus Sicht einer Physikerin“ setzt sich Barbara Drossel von einem landläufigen Verständnis von Zufall ab, nach welchem Zufall das absolut Unberechenbare und Nichtkalkulierbare ist, und vertritt eine Konzeption von Zufall, wie sie im Prozess der Evolution zu beobachten ist, wo sich Zufall und Zielgerichtetheit keineswegs ausschließen. Ihre Überlegungen führen schließlich zu einer konstruktiven Verhältnisbestimmung von Wissenschaft und Glaube, bei der jede Seite um die Grenzen der eigenen Aussagefähigkeit weiß, gerade so aber fruchtbare Anknüpfungspunkte für ein Gespräch, von dem beide Seiten profitieren, möglich werden.

In ihrem Festvortrag anlässlich der Preisverleihung „Welche Tugenden braucht ein guter Wissenschaftler?“ beschäftigt sich Barbara Drossel mit einer Frage, die über die Wissenschaft als Disziplin hinausgeht und den Focus der Aufmerksamkeit auf den Menschen richtet, der Wissenschaft betreibt. Die Frage nach der Tugend des Wissenschaftlers ist dabei noch einmal eine andere als die nach der Ethik in den Wissenschaften, weil jetzt die Person in den Blick kommt, die mit Neugier, Interesse und unter Einsatz eines wesentlichen Teils ihrer Lebenszeit sich ihrem konkret definierten Projekt in Forschung und Lehre widmet. Was ist von ihr oder ihm zu erwarten, damit Wissenschaft ihren humanen und aufklärerischen Zielen verpflichtet bleibt?

Hierzu liegt Barbara Drossel einen Beitrag vor, der zugleich Ausdruck ihres vernunftgemäß begründeten christlichen Engagements ist. Als persönliche Aussage zu ihrem Verständnis von Wissenschaft und Glaube ist er von anderer Art als ein wissenschaftlich formulierter und begründeter Text. Aber er fordert genau darum auch diejenigen zur Klärung ihrer Voraussetzungen auf, die Barbara Drossels Prämissen nicht teilen.

Der vorliegende Band dokumentiert beide Vorträge der Preisträgerin sowie die Laudatio mit der Begründung der Preisvergabe. Die Akademie und ihr Freundeskreis würdigt damit das Engagement von Barbara Drossel als gelungenes Beispiel im Kontext interdisziplinärer Verständigung.

Prof. Dr. Sabine Liebig

Vorsitzende des Freundeskreises der Evangelischen Akademie Baden e. V.

Klaus Nagorni

Akademiedirektor

Evangelische Akademie Baden

Karlsruhe, im März 2012

Balance zwischen Glaube und Wissenschaft

Laudatio für Prof. Dr. Barbara Drossel

Klaus Nagorni

Eine Frau balanciert auf einem Einrad. Den Blick konzentriert vor sich auf den Weg gerichtet. Sie rollt durch die Natur, die Arme leicht vom Körper abgewinkelt. Hinter ihr ein Kornfeld, Hügel, Himmel. Beides strahlt das Bild aus: Konzentration und Leichtigkeit.

Zu finden ist diese Szene auf der Homepage der Techni­schen Universität Darmstadt; unschwer zu erraten: Es handelt sich um unsere Preisträgerin Barbara Drossel, Professorin am Fachbereich Physik der Universität Darmstadt und seit 2010 Dekanin dieses Fachbereichs.

Als Theologe ist man gewohnt, Bilder zu deuten. Was bedeutet dieses Bild? Jemand balanciert, das ist unstrittig, aber zwischen was? Zwischen der Naturwissenschaft und dem christlichen Glauben? Zwischen den Anforderungen im Beruf und den Freuden eines Hobbies in der Freizeit? Zwischen den Erfordernissen, die der Berufsalltag an der Universität stellt und dem ehrenamtlichen Engagement in einer Kirchengemeinde, das Barbara Drossel auch sehr wichtig ist?

Einige Antworten zu ihrer Lebensgeschichte gibt die genannte Webseite. Begonnen hatte Barbara Drossel mit dem Physikstudium im Jahre 1982 an der TU München. Es folgen Studienaufenthalte in Straßburg an der Universität Louis Pasteur und ein zweimonatiger Aufenthalt am CERN bei Genf als Sommerstudentin. Als junge Wissenschaftlerin ist sie in den folgenden sieben Jahren in verschiedenen Ländern unterwegs.

1994 promoviert sie zum Thema „Strukturbildung in offenen Systemen am Beispiel eines Waldbrandmodells“. In ihrer Habilitation geht es um das Skalenverhalten in Systemen mit Unordnung und in Nichtgleichgewichtssystemen. In beiden Arbeiten spielt schon das Thema „Zufall“ eine nicht unwichtige Rolle. Darauf komme ich später noch zurück.

Von Herbst 1999 bis Herbst 2001 geht sie an die Universität von Tel Aviv, wo sie mit Hilfe eines Minerva-Stipendiums und eines Heisenberg-Stipendiums an der Frage arbeitet, wie Bakterien sich an neue Herausforderungen anpassen. Zuvor arbeitete sie als Postdoktorandin an der Universität von Manchester in England. Ebenfalls ist ein Forschungsaufenthalt in den Jahren 1994 bis 1996 am MIT in den USA zu erwähnen, den sie mit einem Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzieren konnte. Seit Februar 2002 schließlich ist Barbara Drossel Professorin für Theoretische Physik am Institut für Festkörperphysik der TU Darmstadt.

Die Grundlage und Motivation für so viel Bewegung wurde im Elternhaus gelegt. Barbara Drossel wurde im September 1963 in Köln geboren und verdankt nach eigenen Aussagen ihren Eltern einen bleibenden Einfluss auf ihre Wertvorstellungen und ihren Glauben. Kirchliches Engagement hatte von früh an eine bedeutende Rolle für sie gespielt.

Darüber lernte sie auch ihren Ehemann kennen, dessen Fachkenntnisse im Bereich Nachrichtentechnik und Computernetzwerke sich mit ihren eigenen Interessen und Kompetenzen dicht berühren. Zu diesen Kompetenzen gehört die engagierte Beschäftigung mit dem Verhältnis von Wissenschaft und Glaube und die Auseinandersetzung mit einer sich materialistisch und atheistisch verstehenden Weltanschauung.