Wenn die roten Rosen blühen/ Kdyz kvetou rudé ruze - Gertie Hampel- Faltis - E-Book

Wenn die roten Rosen blühen/ Kdyz kvetou rudé ruze E-Book

Gertie Hampel- Faltis

0,0
2,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Gertie Hampel-Faltis, die schöne Gutsbesitzerin aus dem Schloss Weckelsdorf, schrieb in erster Linie Gedichte. Durch die Vertreibung und Enteignung durch die Benes Dekrete `ging ihr literarisches Werk verloren. Diese drei Kurzgeschichten blieben nur erhalten, weil sie in den 30er Jahren veröffentlicht wurden.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 23

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis:

Mein Garten

Das Krankenlager

Ein Spaziergang im Riesengebirge

U nemocničního lůžka

Procházka po Krkonoších

Moje zahrada

Mein Garten

Die roten Rosen blühen und Segelschwalben schließen mit grellem Jauchzen durch die blaue Sommerluft. Endlich, endlich ist wieder Sommer und da ist auch der Garten erwacht, langsam zunächst und mattem Grün verduftenden Schneeglöckchen und grüngeperlten Weidenruten.

Jetzt aber ist die leise Einleitung verklungen, jetzt fluten Farben, Töne, Düfte in voller sommerlicher Symphonie. Ein rosa und rot duftendes Meer von Rosen vor dem Fenster und dahinter steigt die dunkle Wand von Thuja auf und über diesen ragen hohe Linden; die sind hundert und mehr Jahre alt, in ihren hohlen Stämmen fand manch Bienenvolk, das sich dort einnistete, Sommers Wohnung und Winters Tod, so daß sich nun je eine Schichte Honig auf eines Bienenvolkes Leiche türmt. Immer aber wieder schmücken sich die betrügerischen Wirte mit Duft und Blüten, leuchten grüngolden im Sonnenschein und locken das leichtgläubige Volk in ihr hohes Zelt!

Überall ist es so! Im stillen Garten und draußen im Leben, das an den alten grauen Steinmauern vorbeiflutet, Sandsteinfiguren, die 7 Todsünden, drehen den Park den Rücken und wehren mit unbewegten Gesichtern dem hereindringenden Leben: bleibe draußen, sündiges Volk, hier herrscht Ruhe, Schönheit, ewige Macht. Wir kennen keine sozialen Vermischungen!

Dann sind die Wiesenflächen da, weit und sanft hingespannt zwischen den metallschimmernden Baumstämmen. Wiesen, auch tausend Grashalmen, Grashalme, wie sie Walt Whitman zu seinen hymnischen Gesängen begeisterten, feine grüne Dolche, die mit unerkannter Kraft die harte Erde durchbrechen, um sich Raum und Licht zu erringen. Zwischen ihnen die kleinen Heimatkinder: Gundermann, der heilsam sanfte Frauenmantel, und dann die stolzen Ausländer: Tulpen in Gruppen, Märzbecher, Krokus. Und in den Gebüschen schimmert Rittersporn, blau wie lichter Junihimmel, Eisenhut, pflichttreuschläft in den Winkeln eng und ernst im dunklen Grün. Alte Kastanien neigen breitblättrige Äste über den verwachsenen Weg. Tiefer Schatten schläft in den Winkeln, dort steht bleicher Schierling, schmächtige Farne und des Abends taumelnde Leuchtkäfer in dichtes Moos. Klingt nicht irgendwo Schumanns ,,Verwunschene Stelle“ aus seinen Waldszenen?

In ein graues Sandsteinbecken fällt unaufhörlich des Springbrunnens heller Strahl. Die liebe klare Mettau zieht mit kleinen Wellen über bemooste Steine, zwischen alten Weiden durch den Garten. Wenn Hochsommerglanz das Wasser bernsteingold durchleuchtet, dann sieht man die Forellen mit lichten Flossen in weichen Wogen auf- und niedergleiten. Falter und Libellen blitzen über den kleinen Teich, hinüber zu den bunten Stauden, der brennenden Liebe, den Phlox, den Goldruten und Goldbällen. Trunken wird man von den jubelnden Farben, die jede eine leidenschaftliche Blumenseele zeigen, --von dem Glanz der fliegenden Edelsteine: Admiral, Ordensband, Pfauenauge! Und nirgends ein Ende der Wunder.