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Gaumenkitzel mortale: Gut essen kann tödlich enden. Abgehalfterte Sterneköchinnen, verfressene Mafiosi feine Wiener Schoko‑Damen. Und Oktopusse, die sich rächen, oder Kräuter, die Leben verkürzen. Mit Feuer und einer guten Prise Ironie schreibt Eva Rossmann raffinierte Kurzkrimis über den ultimativen Genuss. Auch die Protagonistinnen ihrer preisgekrönten Krimiserie, Mira Valensky und Vesna Krajner, schauen vorbei, angelockt von verführerischen Düften … Ihre Leidenschaft für Kulinarik beweist die österreichische Bestsellerautorin seit vielen Jahren nicht nur literarisch, sondern auch als ausgebildete Köchin, die im Anhang mörderisch gute Rezepte auftischt. Kurzkrimis à la carte mit einer Leiche zum Dessert.
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Seitenzahl: 226
Veröffentlichungsjahr: 2025
Gaumenkitzel mortale: Gier kann tödlich enden – Askese auch.
Abgehalfterte Sterneköchinnen, verfressene Mafiosi, feine Wiener Schoko-Damen. Hungern zur Selbstoptimierung, Oktopusse, die sich rächen, ein sardisches Giftkraut und die Sehnsucht nach ewigem Leben. Mit Feuer und einer guten Prise Ironie schreibt Eva Rossmann raffinierte Kurzkrimis über den ultimativen Genuss. Auch die Protagonistinnen ihrer preisgekrönten Krimiserie, Mira Valensky und Vesna Krajner, schauen vorbei, angelockt von verführerischen Düften … Ihre Leidenschaft für Kulinarik beweist die österreichische Bestsellerautorin seit vielen Jahren nicht nur literarisch, sondern auch als ausgebildete Köchin, die im Anhang mörderisch gute Rezepte auftischt.
Kurzkrimis à la carte mit einer Leiche zum Dessert.
„Eva Rossmanns Kriminalromane sind mehr als fesselnde Plots, es sind literarische Werke, die gesellschaftliche und politische Themen aufgreifen.“
JURY ÖSTERREICHISCHER KRIMIPREIS
www.folioverlag.com
„Ich bin Küchenchef und kein Verbrecher. Man hat mich zum kreativsten Koch des Jahres gekürt. Vor ein paar Jahren. Eigentlich vor mehr als einem Jahrzehnt. Damals war ich noch jung. Und hungrig. Und wild. Vor kurzem war diese aufgedrehte Supermoderatorin im ,Felice‘, sie hat mich für ihre Kochshow interviewt. ,Ist Kochen nicht immer Manipulation?‘, hat sie mich gefragt und mit den Wimpern geklimpert. ,Ganz anders als Fernsehen‘, habe ich geantwortet. Es gibt viel weniger Menschen, die Ironie verstehen, als man annehmen möchte.“
DIE AUTORIN
Eva Rossmann, geboren 1962, lebt im Weinviertel / Österreich und auf Sardinien. Sie ist Verfassungsjuristin, politische Journalistin und staatlich geprüfte Köchin. Seit 1994 freie Autorin und Publizistin. Ihre gesellschaftspolitischen Krimis rund um die Wiener Journalistin Mira Valensky und ihre bosnischstämmige Putzfrau und Freundin Vesna Krajner wurden zu Bestsellern und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, 2024 mit dem Österreichischen Krimipreis.
Bei Folio erschien zuletzt: Alles Gute (2024).
Umschlaggestaltung: no.parking, Vicenza unter Verwendung von Abbildungen von Shutterstock
Der Kurzkrimi „À la Mord“ erschien erstmals unter dem Titel „Ums Eck“ in Rotraut Schöberl (Hg.) / Hanna Zeckau (Illustrationen): Messer, Gabel, Mord, Residenz Verlag, Wien 2024; der Text „Sie haben das schon gegessen“ ist in leicht abgewandelter Form dem Band Eva Rossmann: Vom schönen Schein, Folio Verlag, Wien · Bozen 2020, entnommen.
Lektorat: Joe Rabl
© Folio Verlag Wien • Bozen 2025
I-39100 Bozen, Pfarrhofstraße 2d
A-1050 Wien, Schönbrunner Straße 31
Alle Rechte vorbehalten
Covergestaltung: no.parking, Vicenza
Gestaltung: Dall'O & Freunde
Illustrationen: Shutterstock
Druckvorbereitung: Typoplus, Frangart
Printed in Europe
ISBN 978-3-85256-920-8
www.folioverlag.com
E-Book: ISBN 978-3-99037-172-5
EVA ROSSMANN
Kulinarische Kurzkrimis
PASTA MORTALE
WER FASTET, STIRBT LÄNGER
DIE RACHE DES OKTOPUS
À LA MORD
EINE HELDINNENTAT
GEGEN ALLES EIN KRAUT
SIE HABEN DAS SCHON GEGESSEN
WIENER KUGEL, MITTEN INS HERZ
REZEPTE
DANKE!
Bruno schaut an sich hinunter. Das, was andere als ihr bestes Stück bezeichnen, hat er schon lange nicht gesehen.
Ein Gebirge von Mann, nennt ihn Angelika gerne. Seit der letzte Arzt das Weite gesucht hat, weiß er nicht mehr, wie viele Kilos er hat. Die meisten Waagen enden bei hundertachtzig. Vor kurzem hat er im Internet eine entdeckt, deren Ergebnisse auf dem Handy ablesbar sind. Anzeigen, die bei den Zehen aufpoppen, sind nutzlos. Siehe bestes Stück. Bei all dem ist sein Bauch vor.
Zeit, sich anzuziehen. Eine mühsame Sache. Üblicherweise wälzt er sich in den Jogginganzug, den ihm seine Frau letzte Weihnachten geschenkt hat. Maßgeschneidert. Jogging: Das bezieht sich nicht auf eine eventuelle Tätigkeit, sondern auf Material und Schnitt: bequem, dehnbar, Gummizüge.
Bruno keucht. Heute muss er in die graue Stoffhose. Sie ist eingegangen. Wie mühsam, sich zu setzen und die Arme so zu strecken, dass er den ersten Fuß ins Hosenbein fädeln kann. Aber erst dann kommt das Kunststück: nicht vom Lehnstuhl zu fallen, während der zweite Fuß das zweite Beinloch sucht. Er mag seinen Anwalts-Kollegen Oskar Kellerfreund. Trotzdem hätte er ihn am liebsten wieder ausgeladen. Schweiß rinnt ihm über die Stirn. Die Hose packen und bis zu den Oberschenkeln ziehen. Oskar will mit ihm über eine Kollegin reden. Bruno war schon lange nicht mehr in seiner Kanzlei, aber alles lässt sich nicht am Laptop im Arbeitszimmer daheim erledigen. Und Alexander Bonnini, sein langjähriger Mitarbeiter, ist ein Idiot. Bruno hustet. Er müsste mehr an die frische Luft. Auch wenn sein letzter Arzt gemeint hat, dass das, was ihn plagt, keine Erkältung ist. Fettgewebe und Wasser drücken nicht nur auf Herz und Leber, sondern auch auf die Lunge. Angelika hat ihn für einen Scharlatan gehalten. Sie kennt ihren Bruno viel besser. Sie war Krankenschwester, als er sie vor fast vierzig Jahren geheiratet hat. So jung waren sie damals. Sie hat gearbeitet, er hat studiert und seine letzten Prüfungen absolviert. Natürlich hat er ihr das, als er ins Verdienen gekommen ist, gedankt: Sie musste sich nicht mehr um die Krankheiten anderer Leute kümmern. Nur Kinder, die sind ihnen leider versagt geblieben. Ein größeres Problem für sie als für ihn, aber so ist das wohl meistens.
Bruno schnuppert. Sie hat eines seiner Lieblingsgerichte vorbereitet: Lachsfilet in einer Oberssauce mit Oliven und Kapern. Damit er sich auf etwas Besonderes freuen kann, heute Abend. Und weil diese Mira, Oskars Frau, lieber Fisch als Fleisch hat. Sie ist Journalistin, keine Schönheit, aber irgendwie ganz apart. Nichts, was ihn noch über Gebühr beschäftigt. Dieses Herumgebalze – eigentlich war es vor allem anstrengend. Bruno lächelt, er gibt sich einen gewaltigen Ruck, er steht, packt die Hose am Gummizug, zerrt und schiebt so lange, bis sie sitzt. Er und Angelika: Sie passen gut zusammen. Er isst so gerne. Sie kocht so gerne.
Er hat um weitere zwanzig Kilo zugelegt, denkt Mira. Sie versucht Oskars Kollegen nicht anzustarren. Bruno hockt auf dem überbreiten verstärkten Sessel wie ein Nilpferd, das ein besonderes Kunststück vorführt. Mira ist eine, die weniger Kalorien als Genussmomente zählt. Aber heute Abend hat sie kaum Appetit. Dabei kocht Angelika wirklich fantastisch. Die mit Trüffelpastete gefüllten Blätterteigtaschen, die es zum Vermouth gegeben hat, konnte sie noch mit Freude essen. Aber dass Oskar gleich zwei davon genommen hat: Er sollte sich seinen Kollegen ansehen.
Dann hat man ein bisschen geschwatzt, eine Flasche Gelben Muskateller getrunken, original apulische Taralli, Prosciutto und Sopressa, diese köstliche venetische Wurst, genascht und Vivaldi gehört. Während Angelika etwas von besonders magenfreundlichem Carnaroli-Reis gemurmelt hat, ganz pur quasi, ohne Fleisch dazu. Der Gesundheit zuliebe. Man glaube es nicht, wenn man sich diesen kräftigen Mann ansehe, aber ihr Bruno sei sehr empfindlich.
Die Küche der De Fontis ist in den Wohnraum integriert. Mehr noch: Sie ist Zentrum, Kraftwerk, Atomkern ihres Lebens. Eigentlich nicht so viel anders als bei ihnen daheim, denkt Mira. Nur dass die Proportionen verschieden sind. Bei ihnen ist die Küchenzeile am Rand. Bei ihnen wird, bei aller Liebe zu gutem Essen, auch Zeit ohne Nahrungsaufnahme oder die Sorge darum verbracht. Bruno sollte ihnen Mahnung sein, Monument für die Folgen eines aus dem Ruder gelaufenen Lebens. Mit gut zweihundert, vielleicht auch dreihundert Kilo. Man muss zugeben, die Kochinsel ist eindrucksvoll. Und hochmodern. Das Beste vom Besten. Rundum Schränke mit Vorräten. Angelika wischt sich eine blond gefärbte Haarsträhne aus dem Gesicht. Sie ist mollig, aber nicht dick. So viel zu kochen, verbraucht offenbar auch Kalorien.
„Ausreichend und gutes Knochenmark vom Kalb zu bekommen, ist ein Problem in Wien“, doziert sie. „Aber ohne Knochenmark kein echtes Risotto Milanese. Riecht ihr, was für ein Duft? Das kriegst du mit Olivenöl nicht hin. Da brauchst du als Geschmacksträger das richtige Fett.“
Sie rührt, schöpft kochenden Kalbsfond zum Reis.
Bruno schiebt das nächste Stück Sopressa in den Mund.
„Ich liebe Risotto“, sagt Mira. Obwohl das stimmt, fühlt es sich falsch an. Wie witzig Oskars Kollege früher war. Wendig, auch mit Worten. Oskar soll endlich von Daniela erzählen, seiner Kollegin, die sich vorstellen kann, in Bruno De Fontis Kanzlei zu wechseln – mit der Perspektive, sie in absehbarer Zeit zu übernehmen. Aber Oskar scheint sich seinem Kollegen angepasst zu haben. Er isst – zum Glück Prosciutto – und schweigt.
Was bleibt Mira übrig, als die Konversation zu übernehmen? „Für meine Oma war Öl gar kein Fett.“
„Ist es auch nicht“, murmelt Angelika. „Nicht im klassischen Sinn der Wiener Küche.“
„Zu mager?“, versucht Oskar zu scherzen. Sieht aus, als würde er sich auch nicht restlos wohlfühlen.
Bruno lacht, es geht in einen Hustenanfall über. Angelika sieht ihn mit gerunzelter Stirn an.
Was will sie? Ihn notschlachten? Ihm Lebertran einflößen? Er fängt sich wieder und Mira fährt rasch fort. „Meine Oma war als junges Mädchen, noch in den letzten Jahren der Monarchie, Köchin bei einer Herrschaftsfamilie in Budapest. Davon hat sie oft erzählt. Sie hat sehr gerne und eher üppig gekocht. Ich habe als Kind ihr Cordon Bleu geliebt. So richtig schwimmend knusprig in der Pfanne herausgebacken. Meine Mutter war damals schon auf dem Gesundheitstrip und hat über das viele Fett geklagt. Und Oma darauf: ‚Das ist doch gar kein Fett, das ist bloß Öl!‛“
Schweigen.
Oskar versucht ein Lachen.
„Da hat sie recht“, sagt Angelika. „Siehst du, Bruno, wir hätten doch Cordon Bleu machen sollen. – Bruno liebt es. Ich habe ein ganz besonderes Rezept. Mit Brie und einem einzigartigen Schinkenspeck aus Bologna. Aber er hat gemeint, das ist nach dem Risotto zu viel. Für euch.“
Jetzt hustet Oskar.
„Es geht eine wirklich böse Erkältung um“, stellt Angelika fest. „Mein Bruno wird sie nicht und nicht los.“
„Der Arzt hat gesagt …“, setzt dieser an.
„Der Arzt war ein Trottel, um das freundlich auszudrücken. Keine Ahnung von nichts, abgehobene Typen, diese Internisten und sogenannten Allgemeinmediziner. Ich könnte euch Geschichten erzählen … So. Fertig ist das Risotto. Jetzt noch ein Stückchen Butter und frisch geriebenen Parmesan einrühren … Ganz einfach, ganz klassisch. Und magenfreundlich!“
Es riecht großartig. Es hat eine wunderschöne Safranfarbe. Es schmeckt hinreißend. Trotzdem: Mira wünscht, Angelika hätte ihr weniger in den tiefen Teller gegeben. Auch wenn Bruno gut die doppelte Menge bekommen hat.
Er nimmt eine große Gabel voll, kostet, schluckt, lächelt. „Angelika, du hast dich wieder einmal selbst übertroffen!“
Oskar nickt und nimmt schon die zweite Gabel. Seine Portion ist definitiv zu groß.
Bruno schaufelt, bemerkt Miras Blick, versucht ihr zuzuzwinkern. Selbst sein Augenlid ist fett, stellt Mira fest. „Essen ist der Sex des Alters“, versucht er zu scherzen. „Gutes Essen ist der gute Sex des Alters!“
Früher war er wirklich witzig. Jetzt reicht es nur mehr für Gemeinplätze. Sex des Alters? Bruno ist gleich alt wie sie. Alt? Sie fühlt sich nicht alt. Üblicherweise.
„So gesehen feiern wir jeden Tag Orgien. Mehrere!“, setzt Bruno noch eins drauf.
Angelika sieht ihn pikiert an. Orgien scheinen nicht so ihr Ding zu sein.
Beim Hauptgang, dem Lachsfilet („Ich nehme immer den Bauchlappen, die Japaner, die wirklich etwas von Lachs verstehen, bezahlen für gute Bauchlappen enorm viel Geld“) in Kapernsauce („Das Obers ist einfach der …“ – klar, was jetzt kommt, hat Mira gedacht – „… Geschmacksträger!“), wird dann doch noch über Geschäftliches geplaudert. Bruno De Fonti hat den Rest der Sauce – sie ist wirklich großartig – mit mehreren Scheiben Weißbrot aufgetunkt. „Da kann man nichts übrig lassen“, schmatzt er.
Mira kann. Angelika belässt es nicht bei einem vorwurfsvollen Blick. „Dabei hat Bruno gemeint, du hast lieber Fisch. Wahrscheinlich hat er wieder einmal nicht aufgepasst.“
„Du meinst also, diese Daniela Schullian würde es bei mir aushalten?“, versucht Bruno das Gespräch auf Unverfänglicheres zu lenken.
Oskar nickt. „Sie war an sich Strafverteidigerin, hat dann aber in meiner Kanzlei ein Wirtschafts-Praktikum gemacht und ist für einige Jahre zurück nach Südtirol. Jetzt will sie wieder nach Wien. Irgendeine private Sache. Sie ist eine wirklich gute Anwältin. Und hat deine Kombination: Straf- und Wirtschaftsrecht. Besser geht's nicht, oder?“
„Klingt gut. Ich sollte zurückschalten …“
„Das ist alles zu viel für ihn“, setzt Angelika ein. „Er muss sich schonen. Wobei ich ja finde, dass Doktor Bonnini seine Sache gut macht. Eine treue Seele. So was ist selten.“
„Daniela stammt aus Bozen und ist zweisprachig. Was ist mit deinem Bonnini? Soll der bleiben?“
„Das könnte sie entscheiden. Karrierist ist der Bonnini jedenfalls keiner. Wenn er ab Freitagmittag frei hat, ist er glücklich. Dann rennt er einen Marathon oder geht Eisklettern. Dabei ist er schon über fünfzig. Jeder wie er will.“
„Ich dachte immer, er hat … ganz gute Beziehungen“, sagt Mira. Die Gerüchte, in De Fontis Kanzlei gäbe es ein gewisses Naheverhältnis zu mafiösen Vorfeldorganisationen, kennt sie, seit sie Oskar kennt. Sie haben Brunos Ruf nicht geschadet, ganz im Gegenteil. In Wien haftet einem Hauch von Mafia noch immer etwas Abenteuerliches an.
„Bonnini? Der kann eine Bologneser Mortadella nicht von einer Blutwurst unterscheiden. Der würde nie erschossen!“
„Warum erschossen?“
„Du kennst den Mafiawitz wirklich nicht?“
Mira schüttelt den Kopf.
„Ein Mafiaboss der alten Schule sitzt mit seinem Sohn in einer Bar und lässt drei Mafiosi kommen. Er fragt den ersten: Was ist zwei mal sechs? Der antwortet: Natürlich drei! Blödsinn! Er fragt den zweiten: Was ist zwei mal sechs? Der überlegt ein bisschen und sagt dann: Hm … vielleicht acht? Falsch, du Trottel! Der dritte bekommt dieselbe Frage. Er antwortet, wie aus der Pistole geschossen: Zwölf! Der Mafiaboss steht auf und erschießt ihn. Aber … das war doch richtig, warum hast du ihn erschossen?, fragt sein Sohn. – Er hat zu viel gewusst!“
Sie lachen. Alle, selbst Angelika.
„Es ist schon traurig“, murmelt Mira, als sie und Oskar eine Stunde später von der U-Bahn durch die Wiener Innenstadt nach Hause gehen. „Er war mal richtig attraktiv.“
„Du warst in ihn verliebt!“
„Quatsch. Und klar ist Mafiaromantik Blödsinn. Aber er hatte Stil. Er war charmant, witzig. – Sie füttert ihn zu Tode.“
„Sieht so aus.“
„Ich meine: absichtlich.“
Oskar bleibt stehen. „Unsinn!“
„Die weiß, was sie tut. Es ist ihre Rache.“
„Rache wofür?“
„Für seine zahlreichen Affären, früher. Sie war das Heimchen am Herd, er der feurige Mafioso-Anwalt.“
Oskar lacht leise. „So hast du ihn also gesehen!“
Mira schiebt ihre Hand in seine und zieht ihn weiter. „Ich rede nicht von mir. Ich hatte schon damals einen überaus klugen, attraktiven und dabei geduldigen Partner.“ Wie schön, so zu witzeln und durch die nächtliche Innenstadt zu gehen. Ein paar versprengte Touristen, ansonsten viel Platz und dieses Gefühl, gemeinsam da und doch aus der Zeit gefallen zu sein.
„Lenk nicht ab!“
„Tu ich nicht“, fährt Mira fort. „Ich glaube es wirklich: Die bringt ihn auf Raten um. Und keiner kann das beweisen.“
„Du meinst, richtig so mit Vorsatz und Absicht und …“
„Ein Mord mit großer Geduld.“
Oskar schüttelt den Kopf. „Wenn, sind die zwei ein Fall für den Psychiater. Eines dieser schaurigen Abhängigkeitsverhältnisse, die sich aus Beziehungen entwickeln und kippen können.“
„Man müsste nachforschen, ihr näher kommen …“, überlegt Mira.
„Du meinst, deine Freundin Vesna bringt selbst sie zu einem Geständnis?“
„Hm, keine dumme Idee. Ich könnte ihnen Vesnas Reinigungsunternehmen empfehlen – dann kommt Vesna höchstpersönlich und putzt und …“
„… und kümmert sich wieder mal um das, was sie nichts angeht.“
„Du weißt, warum sie keine Privatdetektivlizenz hat!“
„Weil sie meint, keine zu brauchen.“
„Weil diese Branche schaurig verzopft ist. Außerdem macht sie Personenschutz. Ganz legal. Sie könnte mit Freundinnen von Angelika ins Gespräch kommen. Vielleicht hat sie einer etwas erzählt.“
Oskar lacht amüsiert. „Und du schreibst dann eine Boulevard-Aufdecker-Reportage: ‚Mafia-Anwalt von Gattin zu Tode gefüttert!‘“
„Wer weiß?“
„Vergiss es. Auch wenn mir Bruno wirklich leidtut. Nur: Es ist seine Entscheidung, wenn er sich zu Tode frisst. Das würde übrigens auch jeder Richter sagen.“
„Nur, wenn es ihm bewusst ist.“
„An seine Mafia-Beziehungen habe ich übrigens nie geglaubt. Da reicht schon ein italienischer Name für solche Gerüchte. Er hat damit einige gute Klienten, vor allem Klientinnen, an Land gezogen. Früher.“
„Und Liebhaberinnen.“
„Auch da ist wohl vor allem geredet worden. Die Frauen sind auf ihn geflogen und er hat das gemocht. Aber …“
Jetzt ist es Mira, die lacht.
„Was?“, fragt Oskar.
„Keine Sorge, aus eigener Anschauung, wie das so schön heißt, kann ich das nicht bestätigen, Herr Anwalt. Aber vom Hörensagen … da kenne ich ein paar wirklich gute Geschichten. – Es ist echt schade um ihn!“
Oskar versucht ihren Kater Vui zu überzeugen, dass er heute schon gefüttert worden ist. Und das nicht zu knapp. Aber Katzen haben ein verdammt kurzes Gedächtnis, was Nahrungsaufnahme angeht. Bruno De Fonti. Vielleicht liegt es daran: ein kognitiver Defekt. Er nimmt nicht wahr, wie oft er wie viel isst. Sein Mobiltelefon. Er ist ohnehin schon spät dran. Natürlich sieht er trotzdem aufs Display. Kanzlei – De Fonti. Gedankenübertragung? Er hat seit gut einer Woche nichts von ihm gehört.
Bonnini am Apparat. Umständlich wie immer. „Was ist?“, fragt Oskar genervt. Vui starrt ihn an. Mira kommt und wirft ihm einen neugierigen Blick zu. So ungeduldig ist ihr Oskar selten.
Dann: Ja. Nein. Warum haben Sie nicht schon längst … Ja. Ich kümmere mich darum. Nein. Da hilft nichts. „De Fonti“, sagt Oskar dann Richtung Mira.
„Jetzt hat sie es also geschafft.“
„Was? Nein, er ist offenbar verschollen. Das heißt, er geht nicht ans Telefon. Beantwortet keine Mails. Hat aufs Türklingeln nicht reagiert.“
„Eben. Und sie?“
„Bonnini hat keine Nummer von ihr. Daheim scheinen sie nicht zu sein.“
„Ich rufe Vesna an. Wir fahren hin.“
Die hintere Gartentür lässt sich mit einem Schalter unter dem Schild mit der Hausnummer öffnen. Das ist auch heute so. Das Garagentor ist zu. – Kann Bruno überhaupt noch Auto fahren? Fährt sie ihn? Aber darum geht es nicht. Sie stehen vor der hohen weißen Sicherheitstür mit dem Kranz aus Seidenblumen. Welcome. Mira hat ihn schon beim letzten Mal schrecklich gefunden.
Am Gehsteig eine junge Frau mit einem gefleckten Hund. Sie bleibt stehen, starrt sie an. Ob sie die De Fontis in den letzten Tagen gesehen hat, fragt Mira.
„Warum?“, lautet die misstrauische Rückfrage.
„Weil sie nicht aufmachen.“
„Ich wohne drei Häuser weiter. Ihn habe ich ewig nicht mehr gesehen, man sagt, der passt nicht mehr durch die Tür. Stimmt es, dass er ein Mafiapate ist?“
„Ja“, sagt Oskar und Mira sieht ihn überrascht an. „Hat jemand einen Schlüssel für das Haus?“
„Brauchen Sie den?“, ist die schnippische Gegenfrage. Und weg ist die Anwohnerin. Vielleicht um die Polizei zu rufen. Das könnte ohnehin notwendig werden. Mira und Oskar denken es gleichzeitig.
Sie klingeln. Und klingeln wieder. Keine Reaktion. Dass Vesna kommt, erspart ihnen weitere Entscheidungen. Oskar murmelt noch etwas von Hausfriedensbruch.
„Gefahr im Verzug“, murmelt Vesna und hantiert schon mit einem Werkzeug, das ähnlich vertrauenswürdig aussieht wie ein Zahnarztbohrer.
„Das gilt bloß für die Polizei“, erwidert Oskar halbherzig. Sinnlos, sich mit Miras Freundin auf juristische Diskussionen einzulassen.
„Hallo?“, ruft er, als sie im Vorraum stehen.
Vesna legt den Finger auf ihre Lippen. Lautlos, langsam bewegt sie sich der Wand entlang, huscht durch den offenen Türbogen.
Mira schnuppert. Ein unangenehmer Geruch. Süßlich, modrig, nicht deutlich, aber vorhanden. Verdorbene Lebensmittel? Oder …
„Bruno?“, versucht es Oskar noch einmal.
Er wird nicht mehr antworten, denkt Mira. Sie greift Oskar auf den Unterarm. Er zuckt zusammen. – Und wo ist Angelika? Jetzt davonzulaufen, wäre doch …
„Da!“, hört Mira ihre Freundin aufschreien.
Bruno. Der charmante, geheimnisumwitterte witzige Anwalt. Der ultimative Fettsack. Sie haben ihm nicht helfen können. Mira atmet tief ein und bewegt sich langsam, widerwillig dorthin, wo Vesna ist. Kein Grund mehr zur Eile. Seine Frau hat es geschafft. Der perfekte Mord. Oskar hält sich hinter ihr.
Mira muss zweimal hinsehen. Sie kneift die Augen zusammen. Da hat ihr das Licht, das durch die hohen Fenster kommt, einen Streich gespielt Am Boden, nahe beim Ausgang zur Veranda, liegt … Angelika. Unverkennbar, auch wenn das Gesicht im dicken Flokati-Teppich halb vergraben ist. Weiß war er, jetzt hat er braune und rötliche Flecken. Dieselben Farben wie an ihrem Hinterkopf. Daneben eine große, gusseiserne Pfanne. Essensreste, die sich nicht so einfach identifizieren lassen.
Vesna kniet neben der Frau, streckt die Hand aus, um ihren Puls zu messen, steht wieder auf, schüttelt den Kopf. „Sie ist ganz kalt. Sie ist schon lange tot. Ihr merkt den Geruch?“
„Die Pfanne“, krächzt Mira.
Vesnas Blick wird wieder professionell. „Da sind Reste. Aber ich glaube nicht, sie sind es, die so riechen.“
„Wo ist Bruno?“, fragt Oskar.
Mira sieht es vor sich: Fleischberg auf dem Bett, hingerichtet, geschlachtet.
Ein Husten. Sinnestäuschung. Alle drei stehen sie still. Lauschen. Da. Husten.
Oskar setzt sich in Bewegung. Mira schüttelt den Kopf. Er darf nicht! Was, wenn sich die Täter … – Warum sollten sie so lange bleiben?
Vesna folgt ihm.
„Bruno?“, ruft Oskar.
„Ja!“, kommt es schwach zurück.
Er sitzt in seinem Lehnstuhl. Das Oberteil des dunkelblauen Hausanzugs klafft auseinander. Flecken auf dem beigen Polo-Shirt. Wie von Fett. Wie von Ei. Nichts in der Farbe von geronnenem Blut.
„Bist du okay?“, fragt Oskar. Und denkt in derselben Sekunde, dass es wohl dämlicher nicht geht.
Doch Bruno nickt.
„Was ist passiert?“, fragt Vesna.
Bruno deutet auf sie. „Wer …“
„Meine beste Freundin“, stellt Mira sie vor. Als ob es sich um eine weitere Einladung zum Abendessen handeln würde.
Er nickt und sagt wenig charmant: „Auch schon egal. Ich … ich weiß nicht mehr viel. Es … sie sind gekommen, zwei von … ihr wisst schon …“
„Mafia?“, fragt Vesna. „Welche?“
„Ich … vielleicht 'Ndrangheta, kann sein, Bologna. Sie sind rein und haben … sie erschlagen. Sie haben nicht viel gesagt. Nur, dass sie mich noch brauchen. Ich kann mir … keinen Reim darauf machen. Sie sind weg. Ich bin wohl … ohnmächtig geworden. Ich kann mich nicht erinnern …“
Vesna sieht De Fonti mit einem wenig mitleidigen Blick an. „Verletzt sind Sie nicht, oder?“
„Nein, ich glaube nicht.“
„Was soll das heißen, die brauchen Sie noch?“
Bruno stöhnt. „Darüber denke ich seither nach.“
„Ein Geschäft? Hast du für sie etwas … erledigt? Was abgewickelt? Kann ja auch legal sein, Verträge?“, fragt Oskar.
Er schüttelt langsam den Kopf. „Ich … kannte sie nicht.“
Mira überlegt, ob sie es aussprechen soll. Ein derangiertes Gebirge in einem Lehnsessel. Drei Menschen vor ihm. Besorgt. In Vesnas Fall wohl vor allem neugierig. Es ist alles so unwirklich. Wie lange ist es her, dass seine Frau über Fett als Geschmacksträger doziert hat? „Kann es sein, die wollten verhindern, dass Angelika dich zu Tode füttert?“
Stille. Mira wünscht, sie hätte es nicht gesagt. Bruno De Fonti gibt einen gurgelnden, grunzenden Laut von sich. Als gäbe ihm das den Rest.
„Vielleicht“ stöhnt er dann.
Oskar ist es, der die Polizei verständigt.
Das Festnetztelefon. Sie zucken zusammen. Nur Bruno sitzt stumm und ergeben da. Wie lange schon? Einen Tag? Zwei Tage? Rückruf der Einsatzzentrale? Mira sieht zu Bruno. Der nickt.
„Bei De Fonti?“
„Hallo? Wer sind Sie?“, ruft jemand am anderen Ende.
„Das ist Bonnini“, gurgelt sein Chef. „Er soll später anrufen.“
„Ist alles in Ordnung?“
„Kann man so nicht sagen“, murmelt Mira und geht mit dem Mobilteil Richtung Wohnraum. Irgendwo dort muss auch Vesna sein. Sie darf nichts berühren. Die Polizei …
„Dann ist es also passiert“, ächzt Bonnini. „Die hat ihm den Rest gegeben, ich habe Angelika gewarnt.“
„Wer? Wovon reden Sie?“
„Die Anwältin. Bruno war ganz hin und weg von ihr. Völlig vernarrt. Das hält sein Herz nicht mehr aus. Ist er …“
„Er lebt.“
„Gott sei Dank!“ Ein Stoßseufzer, der echt klingt. Unwahrscheinlich, dass er etwas mit der Sache … andererseits: Auch Bonnini wurden immer wieder Mafiakontakte unterstellt. Raffiniert, mit dem Gerücht zu spielen. Bruno De Fonti deckt seinen Mitarbeiter. Oder er fürchtet sich vor ihm. – Hat beim Abendessen vor einer Woche nicht gerade danach geklungen.
„Diese Schullian hat ihm alles Mögliche eingeredet“, fährt Bonnini fort. „Er wollte eine Diät machen, die bei ihrem Onkel sehr gut geholfen hat. Dazu irgendwas Stationäres mit strengen Nonnen, klar, dann hätte sie in der Kanzlei währenddessen freie Hand gehabt. Sie haben bereits einen Vertrag gemacht, glaube ich.“
„Sie … haben Angelika davon erzählt?“
„Natürlich, das musste ich! Sie ist es doch, die sich um ihn kümmert, aufopfernd. Sie haben ja keine Ahnung … Es geht ihm wirklich nicht gut.“
„Danke, wir melden uns.“
„Sagen Sie De Fonti, er kann sich auf mich verlassen!“
Mira nickt und drückt die Beenden-Taste. Was, wenn alles so, wie es aussieht, und trotzdem ganz anders war? Wenn es Daniela Schullian ist, die Kontakte zum organisierten Verbrechen hat? Sie braucht De Fonti noch, um ihr die Kanzlei zu überschreiben. Sie hatte Angst, Angelika könnte ihn zu Tode füttern, bevor sie ihren Plan durchgezogen hat. Mira kennt diese Schullian kaum, lange her, dass sie ein paar Monate bei Oskar war. Jedenfalls schwärmt er von ihr. Und er kann so etwas von gutgläubig sein. Vor allem, wenn es um raffinierte Frauen geht.
„Stopp!“, sagt Vesna. Sie deutet auf den Boden bei der Kochinsel. „Fett, schlecht aufgewischt. Wahrscheinlich war da auch Blut. Auf den Schränken sind Spuren.“
„Und was ist mit dir?“
„Ich bin vorsichtig. Schaue lieber in die Pfanne. Aber ohne sie zu berühren. Was klebt da noch drin? Wie lange schon?“
„Bin ich Forensikerin? Warum liegen die Pfanne und Angelika drüben bei der Verandatür und die Flecken sind hier?“
Vesna nickt. „Habe ich mir auch gedacht. Es ist einfach, da brauchst du keinen Trupp Spurensicherer. Die Leiche ist bewegt worden. Nach dem Muster auf dem Boden nicht geschleift, sondern gerollt.“
„Das heißt: Die wollten sie eigentlich mitnehmen und sind gestört worden? Von Bruno?“
„Na ja.“ Ihre Freundin zieht Handschuhe über. Hat sie immer in der Tasche. Sie öffnet den ersten Unterschrank, dann den nächsten. Begutachtet einen Topf besonders genau, beginnt dann im Müllbehälter zu wühlen. Legt einige zerknüllte Stücke Einschlagpapier für Lebensmittel ins Waschbecken. Dann zwei durchsichtige Plastiksäcke, auf denen noch das Verpackungsetikett klebt.
„Was glaubst du, hat seine Frau sauber abgewaschen und Müll getrennt?“
Mira entkommt ein Grinsen. „Akribisch. Da bin ich mir sicher.“
„Dachte ich schon.“ Vesna fischt ein kleineres Stück Papier aus dem Behälter. Liest.
„Kassabeleg. Von gestern früh. Sie hat einen Kilo Bauchspeck gekauft. Und einen Liter Obers. Und ein halbes Kilo frische Pasta. Pici – was ist das für eine?“
„Wird nicht mit k ausgesprochen, sondern ‚Pitschi‘.“
„Darum es geht nicht. Mach weiter. Gleich ist Polizei da.“
„Und was sagst du denen?“
„Wir werden schon sehen.“ Vesna reißt eine Kühlschranktür nach der anderen auf.
„Pici sind toskanische Nudeln, so ähnlich wie Spaghetti, nur viel dicker. Köstlich. Aber ich verstehe nicht: Sie hat doch immer eingekauft. Jede Menge. Was ist daran …“
„Ich muss nachsehen, ob noch etwas davon da ist. Ich glaube nicht. Bisher habe ich nur schlecht gereinigten Topf und die zerknüllten Verpackungen.“
„Du meinst … die Mafiosi haben gegessen, bevor sie Angelika ermordet haben?“
„Kann ich mir nicht vorstellen. Was hat sie aus dem Zeug gemacht?“
„Pici Carbonara. Stile Tedesco. Im deutschen Stil. Hat sie uns erzählt, so mag sie Bruno am liebsten. Bei der originalen Pasta Carbonara ist kein Obers dabei.“
„Du meinst: ein Kilo Bauchspeck, jede Menge Eier, darüber einen Liter Obers? Und dann darin ein halbes Kilo dicke Nudeln versenken?“
„Klingt grausig. Dabei kann Carbonara sehr gut sein. Und gar nicht so fett, wenn man sie nach originalem Rezept macht. Obwohl … laut Alberto Grandi, Historiker an der Uni von Parma und Kulinarik-Experte, sind die Spaghetti Carbonara erst von den in die USA emigrierten Italienern erfunden worden – als Antwort auf das amerikanische Frühstück mit Speck und Ei.“
Vesna stöhnt. „Du erzählst ein anderes Mal.“
„Die Reste in der Pfanne könnten zu Carbonara passen. Und: Da gibt es was anderes …“ Während Vesna akribisch kontrolliert, was in den diversen Kühl- und Vorratsschränken ist, erzählt Mira von der Anwältin, Brunos Begeisterung, ihrem Verdacht.
„Was, wenn er wirklich sein Leben verändern wollte und sich geweigert hat, diesen Wahnsinn zu essen?“
Mira schüttelt den Kopf. „Das hätte er nicht geschafft. Er ist verrückt, wenn es ums Kulinarische geht. Und nur wegen dieser Anwältin …“