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Zwei Kryptozoologen bekommen den Auftrag, einen Werwolf unschädlich zu machen. Als sie auf der Suche sind treffen sie auf die Bestie, diese verletzt Tom einen der Jäger. Der Werwolf kann entkommen. Nach einer Reihe von Vorbereitungen sind die Werwolf Jäger Tom und Esther erneut auf der Suche, aber dann passiert etwas schreckliches, was das Leben von Esther für immer verändert. Für Leserinnen und Leser ab 16 Jahren geeignet.
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Seitenzahl: 56
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Die Geschichte, die ich Ihnen gleich erzählen werde, hat sich genauso zugetragen, wie ich es berichten werde. Mein Name ist Esther Kleinschmitt, ich bin Kryptozoologin.
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
»Hallo, Esther, ich hole dich in zehn Minuten im Büro ab, wir haben einen neuen Fall. Ein Werwolf. Wir treffen uns in einer Stunde mit Mark Gotthardt, er ist Förster«, sagte Tom und legte auf.
»Hi, Tom, schön, dich zu hören, mein Wochenende war schön, danke der Nachfrage«, grummelte ich und stellte das Telefon zurück in die Station. Ich war gerade dabei, meinen schwarzen Lippenstift nachzuziehen, als die Tür aufgerissen wurde.
»Bist du so weit? Wir müssen los!«, rief Tom von der Tür aus.
»Bin schon fertig!«, sagte ich und warf den Lippenstift in meine Natotasche. Sekunden später war ich bei Tom an der Bürotür angekommen. »Na los!«, forderte ich ihn auf und machte eine Bewegung mit den Händen Richtung Ausgang.
»Was ist dir denn heute für eine Laus über die Leber gelaufen?«, fragte Tom.
Ich verdrehte die Augen und zwängte mich an Tom vorbei durch die Tür.
»Frauen!«, stöhnte Tom und schloss das Büro ab. Dann ging er hinter mir die Treppen in die Garage herunter. Sein Ford Focus in Grün metallic stand quer auf drei Parkplätzen. Ich zog die linke Augenbraue hoch. »Was? Ich hatte es eilig!«
»Habe ich etwas gesagt?«
»Dein Blick war eindeutig«, sagte Tom und entriegelte die Türen mit einem Knopfdruck auf seinen Schlüssel. Ich beeilte mich einzusteigen, es wäre nicht das erste Mal, dass Tom losfahren würde, obwohl ich noch mit einem Bein draußen stand. »Hast du Sachen zum Wechseln mit?«, fragte Tom.
»Müssten noch in deinem Kofferraum sein«, sagte ich.
»Ah, dann ist ja gut, dann verlieren wir nicht noch mehr Zeit«, sagte Tom.
»Könntest du mir mal verraten, warum du es heute so eilig hast?«, fragte ich.
»Der Werwolf ist vor einer halben Stunde gesehen worden«, sagte Tom.
»Es ist grade mal«, ich sah auf meine Armbanduhr, »halb sieben«, sagte ich.
»Ja, ein Glücksfall, dann könnten wir mal vor sechs Uhr morgens zuhause sein«, sagte Tom.
»Kann es sein, dass du heute noch mit einer Frau zum unverbindlichen Sex verabredet bist?«, fragte ich.
»Wenn du es genau wissen willst, mit zweien, es sind Zwillingsschwestern«, sagte Tom.
Ich verdrehte die Augen. »Das habe ich gesehen!«, rief Tom.
»Das ist ganz allein deine Privatsache. Können wir jetzt endlich los?«, fragte ich.
»Das liegt ja wohl nicht an mir«, sagte Tom und trat aufs Gas. Ich schnallte mich schnell an und hielt mich am Polster der Sitzfläche fest, als Tom mit hundertdreißig auf die Straße einbog.
»Bist du irre, hier ist eine Dreißiger-Zone!«, protestierte ich. Tom trat auf die Bremse, und ich konnte mich gerade noch abstützen, bevor mein Gesicht die Frontscheibe geknutscht hätte.
»Zufrieden?«, fragte Tom und gab wieder Gas. Ich verkniff mir weitere Kommentare, das kannte ich schon von ihm, wenn er in dieser Stimmung war, konnte er eine echte Gefahr im Straßenverkehr sein. Ich wurde von seinem herben, männlichen Duft abgelenkt und vergaß sogar, weiter wütend auf ihn zu sein.
Nach einer Stunde hielt Tom vor einer zweistöckigen Hütte mitten im Wald. Er schaltete den Motor aus und sprang aus dem Wagen, dann stapfte er auch schon in den Wald. Ich schnallte mich ab und jagte ihm hinterher, ich hatte keine Lust, die nächste Stunde allein im Auto zu verbringen, weil ich Angst hatte, mich zu verirren, und Tom über alle Berge war. Nach vielleicht zwanzig Minuten kam ein grüner Transporter in Sicht, am Steuer saß jemand mit einer grünen Jacke und einer Sonnenbrille. Es war schon beinahe dunkel und ich dachte bei mir, dass diesem Typ cool sein über alles gehen musste.
»Hast du es endlich geschafft?«, fragte Tom.
»Hallo, ich bin Est...«, weiter kam ich nicht, denn Tom schnitt mir das Wort ab.
»Der Wolf wurde also vor zwei Stunden hier in diesem Gebiet gesehen, sagen Sie, Mark?«
»Ja, genau. Er hatte graues Fell und war riesig. Sowas habe ich noch nie gesehen«, sagte Mark.
»Sie haben ihn selbst gesehen? Faszinierend«, sagte Tom.
»Hier, ich habe ein Foto mit meinem Handy gemacht«, sagte Mark und reichte es Tom. Dieser dachte natürlich gar nicht daran, mich auch mal einen Blick darauf werfen zu lassen, und reichte es Mark wieder.
»Gut, dann wissen wir alles, was wir für den Moment wissen müssen. Schönen Abend«, sagte Tom und klopfte auf die Tür des Wagens.
»Danke, dass du mich auch mal hast sehen lassen«, zischte ich.
»Du warst wie immer zu spät, selber schuld«, sagte Tom und machte sich auf, weiter in den Wald zu gehen.
»Idiot!«, zischte ich. Stapfte ihm aber hinterher. Plötzlich sank er auf die Knie, ich hatte Probleme zu bremsen und wäre fast in ihn hineingelaufen, konnte aber im letzten Moment noch zur Seite springen.
»Was machst du hier für einen Rabatz?«, fragte Tom.
»Oh entschuldige, wenn ich versucht habe, einen Zusammenstoß zu verhindern, beim nächsten Mal renne ich ungebremst in dich rein«, sagte ich.
Aber er hörte mir schon nicht mehr zu. Mit einem Mal sprang er auf und rannte los. Etwas unschlüssig stand ich da, dann sprintete ich hinterher, achtete aber darauf, einen Sicherheitsabstand einzuhalten. Tom bückte sich, nahm etwas in die rechte Hand und drehte sich triumphierend zu mir um. »Losung!«, rief er und hielt mir Wolfscheiße ins Gesicht. Leider konnte ich nicht rechtzeitig ausweichen und so traf mich die Kacke am Mund. Ich sprang zurück und kramte nach einem Taschentuch, dann rieb ich mir den Mund ab, hatte aber das Gefühl, die Scheiße nicht wegzubekommen. Tom verpackte seinen Fund in einer Plastiktüte, die er aus einer seiner Taschen in der Jacke hervorgezaubert hatte. Ich kramte nach meinem Desinfektionsspray und schoss mir eine Ladung auf den Mund. Tom rannte weiter. Ich verstaute das Fläschchen wieder und hetzte hinterher.
»Hast du eigentlich deine Pistole dabei?«, fragte ich.
»Ich wusste doch, dass ich was im Auto vergessen habe. Na egal, wir können jetzt nicht mehr zurück, sonst verlieren wir die Spur«, sagte Tom.
»Und wenn wir dem Vieh begegnen? Willst du es dann zu Tode quatschen?«, fragte ich.
»Das sehen wir dann«, sagte Tom, völlig auf die Jagd konzentriert.
Ich überlegte, die Waffe zu holen, aber ich hatte inzwischen die Orientierung verloren und hätte das Auto nie gefunden, also trottete ich weiter hinter Tom her. Mir brach der Angstschweiß aus, als neue Spuren vor uns auftauchten und ein Heulen zu hören war.
»Da ist er! Hinterher!«, rief Tom.
Ich hatte nichts gesehen, blieb ihm aber dicht auf den Fersen. Plötzlich sah ich rechts eine Bewegung. »Vorsicht Tom!«, schrie ich.