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Das Wetter kann sich speziell auf der Kanareninsel La Palma kleinräumig und sehr vielfältig entwickeln. Die Insellage und die hohen Berge führen zu abwechslungsreichen Mikroklimata. Es können lokale Wetterphänomene entstehen, die für die Menschen beeindruckend, überraschend aber auch gefährlich werden können. Über 25 Jahre Wetterbeobachtung und Erfahrung auf La Palma wurden in diesem Buch zusammengefasst. Es fördert das Verständnis der lokalen Wettersituation, vermittelt viel Wissen und hilft bei dem Erstellen einer guten lokalen Wetterprognose für die Planung und Vorbereitung aller Aktivitäten im Freien: Wandern, Biken, Gleitschirmfliegen oder Erkunden der Insel mit dem Auto. "Wetter auf der Insel La Palma" Urlaubsbegleiter mit kompaktem Wissen auf 92 Seiten mit vielen Grafiken, Fotos und Anleitungen.
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Seitenzahl: 50
Veröffentlichungsjahr: 2015
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Der Autor:
Roger Peter Frey wurde in der Schweiz geboren. Er machte sein Hobby vor ein paar Jahren zum Beruf und wurde Gleitschirmfluglehrer SHV, DHV und ÖAeC. Auf der Kanareninsel La Palma entwickelte er zusammen mit dem spanischen Fluglehrer Javier López Redondo in der Flugschule Palmaclub einen „GuideService“ für Gleitschirmpiloten und spezialisierte sich auf deren Weiterbildung. Roger lebt und arbeitet auf La Palma und in der Schweiz.
„Akzeptiere, dass du dich nach dem Wetter zu richten hast. Es ist älter - lasse ihm höflich den Vortritt“.
Indianische Weisheit
Vorwort
La Palma
2.1 Die Entstehung der Insel
2.2 Orographie
2.3 Vulkanismus
2.4 Klima
Grundlagen der Meteorologie
3.1 Der Aufbau der Atmosphäre
3.2 Eigenschaften der Luft
3.3 Luftdruck und Luftdichte
3.4 Temperatur
3.5 Inversionen und Isothermien
3.6 Luftfeuchtigkeit
3.7 Taupunkt (Td)
3.8 Thermik
3.9 Emagramm
3.10 Wolken
3.10.1 Cirren
3.10.2 Alto- Wolken
3.10.3 Stratus
3.10.4 Cumulus
3.11 Niederschlag
3.11.1 Chirizo
3.12 Wetterfronten
3.12.1 Warmfront
3.12.2 Kaltfront
3.12.3 Okklusion
3.13 Wind
3.13.1 Globale Windzirkulation
3.13.2 Land- und Seewind
3.13.3 Konvergenz und Divergenz
3.13.4 Venturi Effekt
3.13.5 Kármán Wellen
3.14 Föhn
3.15 Windsysteme von La Palma
3.15.1 Alisios
3.15.2 Levante
3.15.3 Brisa
Wetterlagen auf La Palma
4.1 Passatlage
4.2 Levante
4.3 Calima
4.4 Tiefdrucklage
4.5 Zwischenlage
4.6 Kaltlufttropfen
Wetterprognose für La Palma
5.1 Wind und Inversion
5.2 Niederschlag
5.3 Wolken
Wanderwetter
6.1 Caldera de Taburiente
6.2 Vulkanroute
6.3 Los Tilos im Nordosten
6.4 Cubo de la Galga
6.5 Fuente de la Zarza
6.6 Las Tricias
6.7 Puntagorda und Tijarafe
6.8 Barranco de la Madera
6.9 Tamanca
6.10Fuencaliente
Flugwetterprognose
7.1 Flugwetterlage
7.2 Wind
7.3 Wolken
7.4 Inversion
7.5 Wellen
Wetterkarten
8.1 Bodenwetterkarten
8.2 500 hPa Höhenkarte
8.3 Meteogramm
Bilder
Internet Meteo
Literatur
Stichwortverzeichnis
Das Wetter, noch heute ein schwieriges Voraussageproblem, kann sich speziell auf La Palma kleinräumig sehr vielfältig entwickeln. Die Lage der Insel und ihre hohen Berge führen zu abwechslungsreichen Mikroklimata. Es können lokale Wetterphänomene entstehen, die für die Menschen beeindruckend, überraschend aber auch gefährlich werden können.
Erst wenn der Betrachter versteht, wie der Wind von der Insel abgelenkt wird, wie wichtig eine Inversion für die Wetterentwicklung sein kann und was die Luftfeuchtigkeit und andere Wettergrößen bewirken, kann er die großräumigen Wetterprognosen für La Palma interpretieren und für einen Punkt auf der Insel eine brauchbare Prognose erstellen.
Dieses Buch führt den Wetterinteressierten Schritt für Schritt dorthin. Es enthält eine Fülle von Informationen und Anwendungsbeispielen zur Beantwortung der mir immer wieder gestellten Frage: “Wie wird das Wetter morgen?“ Entstanden ist es nach über 20 Jahren der Wetterbeobachtung auf La Palma sowie durch meine Begeisterung für das Wetter und die Insel.
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Abb. 1.1:Vulkanausbruch 2021 Foto: Javier González Taño
La Palma befindet sich 28,4° N und 17,5° W im Atlantik und gehört mit El Hierro zu den jüngsten Kanarischen Inseln. Die Insel entstand vor rund 2 Millionen Jahren. Damit ist sie gegenüber ihren ältesten Schwesterinseln Fuerteventura und Lanzarote um 22 Millionen Jahre jünger.
Es werden verschiedene Hypothesen zur Entstehung der Kanarischen Inseln diskutiert. Die verbreitetste ist die Hot-Spot-Theorie, wonach die Inseln über einem Hot-Spot entstanden. Plattentektonische Verschiebungen ließen die Inseln nach und nach auf einer Linie in Richtung Südwesten wachsen. Die derzeitige Position des Hot-Spot sei durch die vulkanische Aktivität von La Palma und El Hierro gekennzeichnet. Die Atlas-Theorie verbindet die Kanarischen Inseln mit den dynamischen Phasen des nahen Atlasgebirges und die Instabilitäts-Hypothese wiederum hält die Hebung von Teilen der ozeanischen Kruste für die Ursache der Inselbildungen.1
Tausende Vulkanausbrüche, viele übereinander und kleine bis gigantische Erdrutsche haben letztendlich die Insel La Palma geformt, die mit einer maximalen Nord-Süd Ausdehnung von 45 km, einer Ost-West von 26km und einer maximalen Höhe von 2.426 m, bezogen auf die kleine Fläche zu den steilsten Inseln der Welt gehört.
Das Meer ist auf der Westseite 4.000m tief. Somit ist der
Vulkankomplex mit rund 6.400m Höhe einer der höchsten der Erde.
Orographisch kann man die Insel grob in zwei Gebilde einteilen. In den älteren Norden, der vom Vulkan Taburiente dominiert wurde, erodierte und nun den Nationalpark Caldera de Taburiente bildet, sowie den jüngeren Süden, exponiert von der Cumbre Vieja. Der Höchste Punkt der Insel ist der Roque de los Muchachos mit 2.426m über Meer.2 Südlich der Caldera befindet sich ein wetterbestimmender Nord - Süd verlaufende Grat. Zuerst die Cumbre Nueva mit dem Reventón und einer Höhe von 1.400 m, anschließend die Cumbre Vieja mit einer Höhe von bis 1.900m (s. Seite →).
Der Vulkanismus auf La Palma ist vom Typ Stromboliano. Dieser Eruptionstyp ist durch eine Vielzahl kleinerer Explosionen gekennzeichnet, welche im Abstand von Sekunden bis Tagen erfolgen können. Gasblasen zerplatzen erst unmittelbar unter der Magmaoberfläche, weshalb deren Energie eher gering ist und Lavafetzen meist nur wenige hundert Meter in die Luft geschleudert werden. Namensgebend ist der Stromboli, ein Inselvulkan im Süden Italiens.
Der letzte Ausbruch eines Vulkans auf La Palma fand vom 19. September 2021 bis zum 13. Dezember 2021 statt. Mit 85 Tagen war dies die am längsten andauernde Eruption seit der Geschichtsschreibung auf der Insel. Während dieses Vulkanausbruchs wurden 1.345 Wohnhäuser und über 1.200 ha Land zerstört. Aufgrund lange anhaltenden CO2 Emissionen
an der Küste, blieben Puerto Naos und La Bombilla auch noch Monate nach der Eruption evakuiert. Die Schadensumme wurde auf fast eine Milliarde Euro geschätzt.
Diese Tragödie wird im Buch „Vulkaneruption auf La Palma“ Tag für Tag detailreich beschrieben (QR-Code S. →).
