Wetterleuchten - Luca D'Ortona - E-Book

Wetterleuchten E-Book

Luca D'Ortona

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Beschreibung

"Sonnenlicht im Sonnenlichte Wort für Wort ergibt sich die Geschichte in der ich euch was berichte es sind größtenteils Gedichte. Vergleich ich heimlich Träume von Tagen in Lichtern gegen Ende fünf Gedanken sprechen Bände. Es beginnt nach diesen Worten nachdem die letzten Zeilen keuchten betrachten wir in aller Ruhe dieses Wetterleuchten." Der zweite Sammelband von Luca D'Ortona: 60 neue Texte in fünf Kapiteln.

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Über den Autor

Luca D’Ortona wurde 1998 im Ruhrgebiet geboren. Aufgewachsen in Kierspe im malerischen Sauerland fand er früh seine Begeisterung für Geschichten und Gedichte. 2014 präsentierte er zum ersten Mal öffentlich einen Auszug seiner Werke.

Sein erster Gedichtband "Wenn es dunkel wird…" erschien 2016. Im Jahr 2017 folgte die Geschichte "Tagträume", 2020 das Drama „Im letzten Licht“. Seit Oktober 2016 wohnt Luca D'Ortona in Bremen.

Texte und Videos zu Lesungen gibt es unter kulturzitronen.blogspot.de und auf Youtube:

Wetterbericht

Prolog

1. Kapitel: Wetter

Nebel

3und20

Axe Alaska

Rückkehrbesuch

Lene

O.K.

Kontakt wählen

Ich würde gerne über Liebe schreiben

Gedankenimmobilien

Sonne

Eure Nähe

Wenn ich dich fragte

Dämmerung

Nachtfalter

Warum ich tanze

Eigentlich

Hype

Schlaf gut

Regen

Melancholin

Kein Moment

In einer anderen Welt

Trennung

Zweifel in der Eifel

Hier um zu gehen

Auf Fotos lachen

Der Friedhof der Vergessenen

Täter

2. Kapitel: Blitze

Gräser

Wachstum

Wenn du meinst

Lohn

Das Buch

Neulich

Seht her

Für die Prüfungen

3. Kapitel: Donner

Regelstudienzeit

Krawall und Menschenopfer

Der Demonstrant

Amarena

300 km/h

Kraftklub

Clueso

Geh’ mit meiner Oma

4. Kapitel: Wolken

Federwolken

Manche sagen (Kierspegedicht)

Mit dem Bus zur Schule

Leonie

Keine Romantik

Steigerlied

Eilige Spuren

Hakuna Matata

Schleierwolken

Abstand

Kopflos

Der hässliche Schwan

Die Rose

Espresso

Was wird sein?

Blick auf die Sterne

5. Kapitel: Leuchten

Über mir

95 Lutherthesen

Kirchenkonferenz (evangelisch)

Kirchenkonferenz (katholisch)

Keine falschen Worte

Epilog

Prolog

Sonnenlicht im Sonnenlichte

Wort für Wort ergibt sich die Geschichte

in der ich Euch was berichte

es sind größtenteils Gedichte.

Was am Ende dieses Buches steht

ist mir selber noch ganz unklar

was hier steht ist wesentlich erfunden

aber deshalb nicht gleich unwahr

unwahrscheinlich und zugleich

Vergleich ich heimlich

Träume von Tagen

in Lichtern gegen Ende

fünf Gedanken

sprechen Bände

vom Herz in die Hände

prallen gegen Wände

halten Stand

weiße Wand

wird beschrieben

mit dem was hier dann stände

was ich gut fand, was ich gut find

und was ich besser fände

weswegen ich mich an euch wende.

Es beginnt nach diesen Worten

nachdem die letzten Zeilen keuchten

betrachten wir in aller Ruhe

dieses

Wetterleuchten.

1. Kapitel

Wetter

Kann Spuren von Emotionen

und persönlichen Erfahrungen

enthalten

NebelNebelNebelNebelNebelNebelNebelNebel

NebelNebelNebelNebelNebelNebelNebelNebel

NebelNebelNebelNebelNebelNebelNebelNebel

NebelNebelNebelNebelNebelNebelNebelNebel

NebelNebelNebelNebelNebelNebelNebelNebel

NebelNebelNebelNebelNebelNebelNebelNebel

NebelNebelNebelNebelNebelNebelNebelNebel

NebelNebelNebelNebelNebelNebelNebelNebel

NebelNebelNebelNebelNebelNebelNebelNebel

NebelNebelNebelNebelNebelNebelNebelNebel

NebelNebelNebelNebelNebelNebelNebelNebel

NebelNebelNebelNebelNebelNebelNebelNebel

NebelNebelNebelNebelNebelNebelNebelNebel

NebelNebelNebelNebelNebelNebelNebelNebel

NebelNebelNebelNebelNebelNebelNebelNebel

NebelNebelNebelNebelNebelNebelNebelNebel

NebelNebelNebelNebelNebelNebelNebelNebel

NebelNebelNebelNebelNebelNebelNebelNebel

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NebelNebelNebelNebelNebelNebelNebelNebel

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NebelNebelNebelNebelNebelNebelNebelNebel

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NebelNebelNebelNebelNebelNebelNebelNebel

NebelNebelNebelNebelNebelNebelNebelNebel

NebelNebelNebelNebelNebelNebelNebelNebel

rückwärts gelesen

3und20

Werden wir gut regiert?

Werden wir gut unterhalten?

Wer gewinnt den Kampf der besseren Bilder?

Der besseren Fakten?

Der besseren Wahrheit?

Bleibst du zuhause und verschanzt dich?

Jetzt ist 2021, 22, 23

Böse Vorahnungen

stürmen das Kapitol meiner Gedanken.

Schlafend und tobend vergeht die Zeit

Was uns stark machte

waren Herzklopfen und Feuerknistern

viele Kinder schreien

wenn sie das Licht der Welt sehen

kann ich manchmal gut verstehen

aufstehen

im letzten Licht der Abenddämmerung

Tagträume hinter sich gelassen

gelassen in die Zukunft blickend

Uhren unablässig tickend

Grüße mit Emojis schickend

und sie wissen immer mehr

und immer weniger interessiert es uns.

Ich mag Schokokekse, ich akzeptiere sie alle

und alles was ich tu ist, dass ich versuche

Wortstafetten aneinanderzuketten

mit ein paar Netten Etiketten

Etikettenschwindel, Schwindel fliegt auf

lass mich dich retten

ich gehöre nicht auf den Boden

wie gerauchte Zigaretten.

Ich habe im letzten Jahr drei Kilo abgenommen.

Ich weiß, man sieht es mir nicht an.

Andere Dinge geraten vordergründig

in den Hintergrund

genug den Mund aufzumachen

und ein langes Wattestäbchen

in den Rachen zu bekommen

bin ich positiv getestet

wenn es um mich herum doch so negativ wirkt?

Erinnert ihr euch noch?

An irgendwelche schön formulierten Reden

in denen stand

dass man angeblich stolz auf Multikulti war

jetzt sind eure Worte hässlich

wie ein Fiat Multipla.

Und ich fürchte es könnte plötzlich explodieren

wie ein Creeper

Hier wird nicht geböllert

doch seht das Feuerwerk in der Ukraine

und in Lipa.

Es ist richtig vintage

wenn ich in das Auge des Gefechts guck’

Autokraten, Autokinos

und ein kleines bisschen Rechtsruck.

In meinem Kopf bilden sich drei Fragezeichen.

Aber das sind wohl alles Einzelfälle.

Dafür brauchen wir keine Studie.

Steig auf das Surfbrett

bald kommt die nächste Welle.

Ich surfe lieber

in verklärten alten Erinnerungen

bevor der Zug in die Tiefe stürzt

und ein wirklicher Lockdown eintritt.

Du fragst dich ob ich mit diesem Laster

die Klimaziele gefährde?

Mein Laster ist der Alnatura Pesto Verde.

Denk' ich an Deutschland/Europa/die Welt

in der Nacht, dann bin ich um den Schla...

Als ob ich noch regelmäßig durchschlafen kann!

Innerlich verletzlich

doch äußerlich verpetz’ ich

den Klassenclown meiner Fantasie

weil er meinen Unterricht stört.

Doch sag mir:

Wann kann ich dich wieder

in meine Arme schließen?

Webcammunikation genießen.

Voller Freude singen stumm

die glücklichen Erinnerungen der letzten Zeit

in einem Hoffnungschor um mich herum.

Und dann füge ich mich ein:

In den Gruppentanz mit Klopapier,

brennenden Lagern

eiskalten Entscheidungsträgern

und der immer noch viel...zu...langsamen...

Internetverbindung

sodass ich das Leben

um mich herum viel zu verpixelt wahrnehme

und alles entlädt sich langsam

in einem undurchdringlichen

bürokratischen Inzidenzwert

meiner Empfindungen.

Doch sas alles sind wir, all das sind wir,

unsere Leben sind jetzt… Gute Frage!

Doch für heute Abend tanz’ ich

21, 22, 23.

Axe Alaska

Wer mich fragt wer ich bin

oder wie ich damals so war

woher kommen deine Worte?

Begründet in diesem einen Orte

das wurde damals mir klar.

Ich hatte vorher schon geschrieben

doch vielleicht wäre es bei dem geblieben.

Lass mich zusammenfassen

was in diesem einen Jahr so geschah

fragst du dich jetzt was war?

Meine Worte kommen aus mir

und aus einem Deo namens

Axe Alaska.

Es begann im Sommer,

alle Farben begleiteten mich morgens

auf dem Weg zum Kindergarten

„sie bewegt sich“, sangen sie auf Englisch

und ich trug meinen Helm mit Rad hinauf

begegnete mich in noch jüngeren Jahren

wo etwas sich aufmachte zu etwas Neuem.

Die Sonne schien

ein Duft von Freiheit hing in den Bäumen

und auf den Feldern

Vorboten einer Freude

die ihren Anfang nahm

alle Farben begleiteten mich

im Sommer 2014.

Ich bin 16

um mich herum haben die ersten Zukunftspläne

keine Zahnspange mehr

gerade

sind jetzt meine Zähne

sitze noch

und lehne

in alten Mustern

doch was frisches muss drankommen

doch wusste noch nicht wie

Melancholie nicht nur eine Melodie.

Das Praktikum öffnete den Gedanken

dass die Zeit reif war

eigenständig stand unser letztes Schuljahr

vor der Tür

und danach ein helles Licht

noch in der Ferne

es kam immer näher

doch noch lebten wir uns

Tag für Tag in Tag für Tag.

Freunde tauchten aus Schatten

langsam auf

und in mir hatten

neue Perspektiven aufgeblüht

wie zarte Knospen

Freiheitsdrang zu kosten.

Erst noch unscheinbar zu fassen

Schneckenhaus verlassen

Selbstbewusstsein anprobiert

und es scheint zu passen

es ist nichts passiert

es wurd' passieren lassen

eine Gruppe, unzertrennlich

damals, fühlten uns unendlich

lange gewartet gezweifelt

und endlich

spüre Spuren frischer Wege

alles neu und noch unfassbar

Glücksgefühle mischten sich mit etwas

Axe Alaska.

Ständig durch die Nacht gefahren

wo ein Weg ist, ist ein Wille

braune Augen starren raus

durch eine etwas kleine Brille.

Wir fuhren hier und da

die Freiheit war nachts da

der Himmel Sternenklar

und der Duft von

Axe Alaska.

Muster ziehen auf dem Sportplatz

nachts noch in die Schule rein

fast in der Kurve überschlagen

Risiko unbewusst sein

mit dem Auto durch die Dörfer heizen

Hans Zimmer, Sound zu Madagaskar

und morgens wieder Arme hoch

Geruch von

Axe Alaska.

Alles lang und breit zerredet

große Fragen, große Dramen

führten in Versuchung

in Herrlichkeit umarmen.

Wenn die Fassade der nächtlichen Gedanken

ungeduldig altem

an jenen Tag kratzt

hockten still verharrend

zwei Gestalten

am Altglascontainerparkplatz.

Geparkt mit Blick auf die Dächer

Sprit und Worte geteilt

immer wenn da irgendwas war

nächtelang geredet

und dann morgens

Axe Alaska.

Verwirrte Gefühle

kamen mit der Kühle

der Nächte

wenn die Fenster beschlugen

kurz heruntergekurbelt

und die Winternächte trugen

Sehnsucht - ersehntes Suchen

Reservierungen für Herzen

waren schwer zu buchen

also hadern mit den Rollenbildern

ignorieren von Verkehrsschildern

Vorsätze am Verwildern

und vor Sätzen verrieten schon die Blicke

er spricht leise von Zweifeln

und ich nicke.

Doch eines Abends im Dezember

sah ich sie

das war unfassbar

in meinem bundkarierten Hemd

und einem Sprühstoß

Axe Alaska.

18.

Promille

dumme Witze

sie mir gegenüber

wo ich sitze.

Wenn einmal alles verbliche

im Schmerz und Trost verbliebe

in meinem Kopf die Bilder

meiner ersten großen Liebe.

Wir trafen uns im Februar

wo es eisig kalt und nass war

einsam gemeinsam auf den Feldern

in der Luft ein Hauch

Alaska.

Dann im März

letztes Licht

erster Kuss

das war

Herzklopfen

Hand in Hand

Axe Alaska.

Intensiv die Nächte

und die Tage

irgendwo die Zukunftsfrage.

Plötzlich Schule vorbei

Feiererei

ganz viel Zeit

Schlauchboot an Talsperre

jeden Tag bereit

was zu machen

wenn der Taktgeber deines Handelns

das Pumpen des Bass war

betrunken, stickig

Axe Alaska.

Viele Tage voller Texte,

stets noch etwas oben drauf

dann schlagen wir neue Zelte auf

dann sind wir frei.

Plötzlich war der Sommer vorbei

unsere Wege trennten sich

vor uns die Welt, das Ungewisse

Gänsehaut die sich auf Hände schlich

die sich zum Abschied schüttelten

oder auf den Rücken klopften

alle gegenseitig nur das Glück erhofften.

Es ist der Duft von Axe Alaska

ich brauche nur die Augen schließen

und ich sehe alles was war

und kann es nur genießen.

Lege mich und träume vage

alle Farben und du färbst

dir die letzten Sommertage

am 1. September war es Herbst.

Rückkehrbesuch

Immer noch ungewohnt

wenn der monotone Ton

der Lautsprecherstimme

meinen Ausstiegsort betont:

„Nächste Station: Kierspe.

Ausstieg in Fahrtichtung links.“

Links die Volme

rechts der Wald.

Weiche Bahnsteig, Gegenzug, Halt.

Ausgestiegen, zwei, drei mit mir

Auto parkt am ZOB

bin wohl wieder hier

wieder irgendein

diffuses Gefühl

zwischen ankommen

und irgendwie Gast.

Zug fährt ab, ich bin da

habe ich denn was verpasst?

An der Kölner Straße schlängelt sich Leerstand

an Sportbar, an Sportbar, Auto an Auto

und eigentlich nette Gebäude

Werbetafel zeigt „Shoppen in Gummersbach“

was für eine Freude.

Lidl-Parkplatz, ein großes Grau

dahinter der Wald

wo wohl mal das Volk der Schanhollen

gewohnt hat

und die dichten grünen Wälder

die der Borkenkäfer noch einmal verschont hat.

Was läuft in Kierspe?

Ich fühle mich gespalten

die Busse fahren jetzt anders

doch die Züge sie halten

mich fest von Zeit zu Zeit

Berg ab mit 57

Helm auf, E-Bike

Gießelmann samstags

im Petz Bekannte getroffen

Gesamtschulparkplatz Kofferraum offen.

Samstagabend, Brettspielharmonie

Es ist 58566

verklärte Melancholie.

Fühle mich mal wie ein verlorener Sohn

oder Verräter

Grundschulklassenkameraden als Straftäter.

Wolf wird gesichtet

Feuerwehrgerätehaus neu

Haltestelle heißt jetzt "Am Hedberg"

was bleibt mir noch treu?

MZ ändert Layout, sieht jetzt aus wie F.A.Z.

ich ärgere mich, doch insgeheim ist es ganz nett.

Werde ich jemals ganz zurückkehren?

Was hält mich hier fest?

Familie und Freunde

doch was ist der Rest?

Fritz-Linde-Stein im Mondenschein?

In altvertrauter Runde sein?

Durch Wälder wandern im Sonnenlicht?

Kehre ich zurück?

Ich weiß es nicht.

Lene

Liebe Lene,

du warst in meinem Kindergarten

doch alles was ich aus dieser Zeit

noch von dir wusste

war, dass dein Name komisch klingt.

Lene

wie der Stuhl.

Damals warst du nur ein Mädchen

später fand' ich dich dann cool.

Doch ich habe jetzt erst wirklich bemerkt

was du mir bedeutet hast

und wie du mich beeinflusst hast.

Es hat mich immer beeindruckt

wie du dieser Welt getrotzt hast

und ich weiß nie

ob ich dir das jemals gesagt habe.

Du warst immer anders

in der elitären Provinz

brachtest mir einen Horizont

brachtest deine Sprüche und ich find's

lustig, wie die anderen

als akzeptiertere Andere

in der nicht nur ich dich wähne

trägst schwarz bis etwas Dunkleres gibt

zeichnest Mangas, das ist Lene.

Ich sehe dich vor mir, wie du zeichnest

mir von Videoclips erzählst

nicht die Rolle, nicht den Druck

der Rollenbilder wählst.

Sagtest mir was Feminismus ist

ohne dafür ein Wort zu haben

fragtest mich, was denn mit Christus ist

ohne zu verzagen.

Warst mein Lichtblick im Konfikurs

als überzeugte Atheistin

und war ich einmal traurig, fragtest du mich:

"Na, was ist denn?"

Du sagtest: "Ich hasse Menschen"

doch im Kern das Gegenteil

nahmst mir manchmal wie eine Fremde

am Geschehen der Gegend teil.

Ich sehe dich vor mir, wie du lachst

wie du deine Witze machst

und wie du weintest

wenn du in Mathe wieder eine 5 kassiert hast.

Manchmal war die Welt zu stark

und ich habe dich nie gefragt

nach den Narben auf deinen Unterarmen

Ich weiß nicht ob wir jemals

wirklich Freunde waren.

Erst jetzt wo ich aus Ferne

auf all das blicken kann

merke ich wie die Optik

den Blick so knicken kann.

So möchte ich dir endlich sagen

weil ich mich danach sehne

wo immer du auch bist

von Herzen danke

Lene.

O.K.

Verzeih mir

denn ich leih’ mir

doch meint man es genau hier

eher klau’ mir

für einen kleinen Moment

deine Aufmerksamkeit

wo doch jeder kennt

ab da ist es nicht mehr weit

zu einem langen Monolog

doch ich halte mich kurz

wie ein englischer Rasen

verzichte auf hochgradig

tiefgründige Phrasen

und sage dir so war ich jetzt hier steh:

Ich finde dich echt

O.K.

Dein Augen und auch dein Lachen

tun kein Schaden machen.

Auch deine Figur stört mich nicht

akzeptabel ist dein Gesicht.

Deine Art ist ertragbar

deine Meinung hinterfragbar,

politisch sicher tragbar,

und du unterstützt auch nicht RB

also finde ich dich im Grunde relativ

O.K.

Wenn wir uns zufällig mal sehen

vor den Kinosäälen stehen

um danach hineinzugehen.

Wenn wir herumspazieren

auf den Promenaden gepflegt flanieren.

Wenn wir uns auch mal treffen

und Spaß haben

uns im Sommer über das Gras jagen

oder nach einem gemeinsamen Glas fragen.

Wenn wir dann Stunden auf Socken

auf deinem Teppichboden hocken

bis der Himmel sich verdunkelt

und das erste Sternlein funkelt.

Wenn keine Bahn mehr geht

ein Taxi wäre zu teuer

und es wäre schon spät

wenn ich dann heute Nacht

nicht nachhause geh’

fänd ich das im Grunde auch

O.K.

Wenn du die Isomatte nicht findest

dich schon vor Müdigkeit windest.

Wenn auch der Schlafsack grad’ nicht da ist

und die Situation im Grunde klar ist.

Wenn du dann meinst

dein Bett wäre auch breit genug für zwei

wäre ich im Grunde

da auch mit dabei.

Wenn du dich dann an mich schmiegst

ich dich ganz nah vor mir seh'

meinen Kopf noch ein Stück

zu dem deinen dreh'.

Wenn deine Lippen meine berühren

und ich fühle, dass ich in Flammen steh'

dann wäre das im Prinzip

O.K.

Wenn wir uns dann lieben

auf alle Arten

die Zeit und das Essen gemeinsam verbraten.

Wenn wir uns fortan immer ein Bett teilen

und gemeinsame Stunden am Kamin

mit heißem Tee

dann wäre das durchaus soweit

O.K.

Falls es dann plötzlich zerbricht

es kommt ein Ende der Schicht

dein Gesicht bleibt mir nicht

nur noch eine geteilte

getrennte Sicht.

Wenn du dann fortgehst

und ich dich nie mehr

wiederseh',

dann wäre es schwer

doch irgendwann

O.K.

Kontakt wählen

Status unverändert

Pathos unverändert

Gefühle unverändert

du woanders

und verändert.

Handylicht im Stromsparmodus

Screenshot erstellt

und wieder gelöscht

dein Profil in meinem Fokus

bin unzufrieden

doch starre

auf dein Bild

verharre

bin gewillt

dir zu schreiben

doch mache es nicht.

Schriebe dir

schreibe Mist

lösche es

Faustschlag ins Gesicht

betäubte Wangen

Ehrgefühl zurückerlangen

Vorwand gesucht

Vorwand gefunden

im Zimmer verloren

vor Wand gefunden

Stunden um Stunden

zähle Sekunden

reiße mich los

reiß’ mich zusammen

mit dir zusammen

bist meine Flamme

doch wir haben keine Flammen

Liebeskummer

gespeicherte Nummer

schau aufs Display

finde keine Ruhe

suche Worte

suche den Schlussstrich

auf der Tastatur.

Chatverläufe

verlaufe mich

in verklärten Erinnerungen

und Empfindungen an dich

Chat: sie schreibt

schätze sie schreibt

nüchtern und trocken

Schätze finde ich weit und breit

keine mehr

antworte kurz

antworte trocken

du hast mich vergessen

wie in Waschmaschinen Socken

Gedanken am Stocken

Schnellwaschprogramm

Gedanken am Schleudern

taumelnd vor Liebe

Schleudergang.

Irgendwann erfind ich mich neu

dann archiviere ich dich

hoffentlich und ignoriere

deine öffentlichen Posts

also vielleicht

doch dieses Level ist nicht maßvoll

und wie der Mars voll

unerreicht

reicht jetzt auch.

Letztes Mal dich betrachtet

unbeachtet unverachtet

bis die Nacht hält

mich in Schach hält

auf morgen verlogen

verschoben

und verfrachtet

Status unverändert

Pathos unverändert

Gefühle unverändert

du woanders

und verändert.

Ich würde gerne über Liebe schreiben

Ich würde gern über Liebe schreiben

denke ich mir, während ich an meinem viel zu

großen Schreibtisch sitze. Vor meinen Augen

strahlt die kleine Schreibtischlampe stumm vor

sich hin.

Ich weiß nicht, wie es dazu kam. Es war ein

Impuls, der aus mir herauskam, ein plötzlicher

Drang mich hier hinzusetzen an diesen viel zu

großen Schreibtisch und etwas zu Papier zu

bringen. Ich fühlte mich auf einmal dazu

verpflichtet, ich wollte dir etwas wiedergeben,

etwas von dem, was du mir jeden Tag schenkst,

den ich mit dir verbringen darf, weil du mich so