"Wie leben wir ...?" -  - E-Book

"Wie leben wir ...?" E-Book

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Beschreibung

"Wie leben wir ...?" Und wer ist überhaupt dieses "Wir"? Lebt jeder letztlich doch für sich allein, oder wie wichtig sind uns andere: unsere Familie und Freunde, unsere Nachbarn, die Menschen in dem Ort oder dem Land, in dem wir leben? Interessieren uns die Welt und die Menschen in der Ferne? Das diesjährige Motto des Eifeler Jugendliteraturpreises 2017 war als Frage formuliert. Wir wollten die jungen Leute zu Geschichten anregen, die unser gegenwärtiges Leben in den Blick nehmen, eigenes und fremdes Leben – nicht nur so, wie es tatsächlich ist, sondern vielleicht auch so, wie es sein könnte oder sein sollte. Geschichten, die vom Leben in unserer Zeit erzählen, von den Sorgen und Ängsten, die damit verbunden sein können, aber natürlich auch von Hoffnung und Zuversicht. Herausgekommen ist eine beeindruckende thematische Vielfalt an Texten, die das vorgegebene Thema auf originelle Weise und mit erzählerischer Schönheit aufgreifen. In jedem der vier Kapitel dieser Anthologie wurden die Beiträge der Preisträger jeweils an den Anfang gestellt. Die Zusammenstellung dokumentiert alle Beiträge zum diesjährigen Jugendliteraturpreis. Die Jury im November 2017: Claudia Hoffmann, Mario Walter Johnen, Christoph Leisten, Bruder Wolfgang Mauritz, Joachim Starke, Waltraud Stening-Belz, Marietta Thien und Andreas Züll.

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Eifeler Jugendliteraturpreis 201768 junge Autorinnen und Autoren schreiben.

»Wie leben wir…?«

Lit.Eifel e.V. unddas Literaturhaus der Eifelgemeinde Nettersheim (Hg.)

Die Publikation wurde unterstützt von

Erste Auflage 2017

© Barton Verlag, Weilerswist 2017

www.barton-verlag.de

Layout: Helmi Schwarz-Seibt

Printed in Germany

ISBN 978-3-934648-17-3eISBN 978-3-934648-40-1

Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikationin der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografischeDaten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Inhalt

Vorwort

Altersgruppe 6-9 Jahre

Altersgruppe 10-12 Jahre

Altersgruppe 13-15 Jahre

Altersgruppe 16-18 Jahre

Vorwort

»Wie leben wir…?«

Der Eifeler Jugendliteraturpreis, der in diesem Jahr zum vierten Mal ausgeschrieben wurde, ist auch für die Jury immer wieder eine spannende Angelegenheit. In der Tat waren wir gespannt, wie Kinder und Jugendliche, die Freude am Schreiben haben, mit dem diesjährigen Thema umgehen würden.

„Wie leben wir…?“, hieß es in der Ausschreibung 2017. Überrascht und erfreut hat uns, dass so viele junge Autorinnen und Autoren sich von diesem bewusst recht offen gehaltenen Thema angesprochen fühlten: Die Anzahl von 68 Einsendungen in den unterschiedlichen Altersklassen stellt einen neuen Rekord dar. Noch mehr überrascht und erfreut haben uns jedoch die vielfältigen Umgangsweisen mit der Thematik.

In den eingesandten Texten kommen viele verschiedene Lebensentwürfe zur Geltung. Den jungen Autorinnen und Autoren ist es dabei gelungen, nicht nur die eigenen Lebensumstände in den Blick zu nehmen, sondern auch das Leben der Anderen in seinen vielen Facetten.

Besonders erwähnenswert erscheint uns dabei, dass sich erstaunlich viele Texte in diesem Jahr durch ein beachtliches erzählerisches Niveau auszeichnen. Angesichts der Qualität der eingesandten Texte fiel es der Jury nicht leicht, die Preisträger auszuwählen. Nach intensiver Beschäftigung mit allen Werken haben wir uns einvernehmlich entscheiden können – wohl wissend, dass auch viele andere Texte einen Preis verdient hätten.

Daher sind wir sehr froh, in dieser Anthologie die Texte aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer präsentieren zu können. Die hier nun vorliegenden Kurzgeschichten erzählen von Freude und Leid, von Hoffnungen und Ängsten, Nöten und Herausforderungen, von der Gegenwart, der Vergangenheit und der Zukunft – hier in unserer Region und auch an anderen Orten der Welt. Die Zusammenstellung dieser Beiträge erscheint uns wie ein ganz besonderes literarisches Panorama all dessen, was das Leben in seinen vielen Facetten ausmacht.

Wir wünschen Ihnen und Euch eine anregende Lektüre!

Die Jury, im November 2017(Claudia Hoffmann, Mario Walter Johnen, Christoph Leisten, Bruder Wolfgang Mauritz, Joachim Starke, Waltraud Stening-Belz,Marietta Thien und Andreas Züll)

Altersgruppe 6 bis 9 Jahre

Eine Katze reist um die Welt

Es war einmal eine graugetigerte Katze. Sie hatte freundliche, grüne Augen und war etwas mutiger, als es andere Katzen waren. Sie hieß Mala.

Mala war eine Wildkatze und hatte ihren Namen von einem kleinen Mädchen bekommen, das sie manchmal fütterte, wenn ihre Eltern nicht zuguckten. Sie sagten nämlich immer, Mala habe bestimmt Flöhe und dass man wilde Katzen nicht füttern und streicheln soll, weil sie sonst immer wieder kommen. Trotzdem waren Mala und das kleine Mädchen heimlich Freunde.

Eines Tages kam das Mädchen die Katze mal wieder besuchen und sagte: „Übermorgen fliege ich ans andere Ende der Welt, dann sehen wir uns eine Weile nicht mehr.“

„Aber was ist denn die Welt?“ fragte Mala ganz verwundert.

„Wie soll ich das beschreiben“, antwortete das Mädchen, „die Welt ist die Welt und was anderes als das Dorf hier, was du nur kennst.“

Dann erzählte das Mädchen ganz viel von anderen Ländern. In einigen war es schon mit seinen Eltern in Urlaub gewesen und in der Schule hatte es auch etwas über die Welt gehört und darüber in Büchern gelesen. Die Katze hörte ganz still und gespannt zu und erfuhr, dass es in einigen Teilen der Erde wärmer war, in anderen kälter, dass es in jedem Land eine andere Sprache gab und die Menschen verschiedene Hautfarben hatten.

„Das ist ja aufregend“, rief Mala: „Ich werde um die Welt reisen und herausfinden, wie Menschen und Tiere leben.“

Am nächsten Morgen, als die Sonne aufging, machte sich die Katze auf den Weg. Kofferpacken musste sie nicht und „Mäuse oder andere kleine Tiere gibt es bestimmt auch woanders“, dachte Mala, „also muss ich mir keine aus Deutschland fangen und mitnehmen“.

So lief sie los und schon war sie in einem anderen Dorf, und danach in einer großen Stadt und dann wieder im Wald oder auf Feldern. So ging es immer weiter. Nachts ruhte sie sich nur kurz aus.

Mala wanderte einige Tage und Wochen, dabei traf sie viele Menschen und Tiere und mit den Kindern denen sie begegnete spielte sie, aber nur kurz, weil sie direkt weitergehen wollte.

Die Berge wurden immer größer und die Sonne schien immer wärmer. Aber auf den höchsten Gipfeln lag immer Schnee. Die Katze setzte vorsichtig eine Tatze hinein: „Uh, kalt! Komisch, es ist doch Sommer!“

„Was bist du denn für eine lustige Katze?“ hörte Mala eine fiepsige Stimme rufen und guckte sich um. Sie sah ein Murmeltier und erzählte ihm von ihrer Reise um die Welt.

„Spannend“, fand das Murmeltier, „hier bist du schon in Italien angekommen“.

„Buona fortuna per il vostro viaggio“, murmelte das Murmeltier zum Abschied,“das heißt in eurer Sprache ‚viel Glück auf deiner Reise‘“.

So trippelte die Katze munter weiter, bis sie nasse Füße bekam, weil ein großer Teich vor ihr lag. Aber der Teich war kein Teich, er war auch kein See, er war viel größer und auf ihm schwammen große lustige Dinger, die so ähnlich aussahen wie Häuser.

Und dann kam plötzlich so ein riesengroßes Etwas auf Mala zu. Da sagte die Katze zu sich selbst: „Ich werde mal jemanden fragen, was das ist“. So erfuhr sie, dass es sich um ein Schiff handelte, mit dem sie über das Mittelmeer nach Afrika reisen konnte. Interessiert quetschte sich Mala durch die Menschenmenge auf das Schiff, um es zu erkundschaften und stellte fest, dass es ein sehr großes Schiff war. Mit einem lauten Hupton legte es ab und schwankte auf den großen Wellen hin und her.

Nachdem das Schiff in Afrika angekommen war, lief Mala tagelang an der Küste entlang durch Sand. Ihr war am Körper und vor allem unter ihren kleinen Tatzen sehr heiß und so viel Sand auf einmal hatte sie auch noch nie gesehen. In Ägypten, bei den großen Pyramiden und den Kamelen, erfuhr sie von spielenden Kindern, wo sie war und dass sie durch die größte Wüste der Welt gegangen war.

„ (‚Gute Reise‘)“, sagten die Kinder zum Abschied auf Arabisch und zeigten Mala die Richtung, in die sie gehen sollte, um in die Savanne und den Regenwald zu kommen. Und da erst merkte die Katze, dass die Kinder schwarze Haut hatten und sagte ihnen auf Wiedersehen.

„Die Kinder sehen zwar anders aus, aber sind genau so nett wie die auf meiner Reise durch Europa“, stellte Mala zufrieden fest.

Sie ging tagelang durch das Land und begegnete immer wieder fremden Tieren. Elefanten, Giraffen, Zebras und auch Tieren, die aussahen wie große Katzen. „Hallo, seid ihr mit mir verwandt?“, fragte Mala eine von ihnen. „Wir sind wilde Raubkatzen“, gab die Löwin zur Antwort und fauchte. Ängstlich schaute Mala ihre großen Zähne an und setzte ihren Weg schnell fort. Ganz friedlich war es hier sowieso nicht. In vielen Straßen sah Mala kaputte Häuser und traurige Menschen. Die Bäume wurden immer dichter und es wurde immer schwüler. „Das muss wohl der Regenwald sein“, dachte Mala und lauschte neugierig den vielen unbekannten Geräuschen. Und es roch hier auch ganz anders als zu Hause.

Ein paar Tage später erreichte sie wieder ein Meer und stieg auch hier auf eines der großen Schiffe. Ganz gespannt dachte die Katze: „Wo bringt mich das Schiff diesmal hin?“ Als sie angekommen war, zitterte sie am ganzen Körper vor Kälte. Erschrocken drehte sich Mala um, als es hinter ihr brummte: „Eine Katze? Was macht denn eine Katze hier in der Antarktis?“ Sie sah einen großen weißen Bären und hinter ihm spielten ein paar Pinguine und Kinder in dicken Pelzmänteln im Schnee. „Hallo und Tschüss“, rief Mala den Tieren und Kindern freundlich zu: „Ich muss leider direkt wieder weg, weil es mir hier zu kalt ist!“ Gerade noch so erreichte sie das Schiff bevor es ablegte. Das Schiff fuhr ein paar Tage und Nächte, so hatte Mala einmal Zeit, sich richtig auszuruhen.

Als das Schiff anlegte nahm plötzlich ein braungebrannter Mann mit schwarzen Haaren Mala auf den Arm und sagte „Olá”, das wohl „Hallo” heißen sollte. Und dann fragte er noch, ob er Mala mit seinem Auto von Südamerika nach Nordamerika mitnehmen sollte. „Ja, sehr gerne”, sagte die Katze und freute sich. Während der Autofahrt sah sie durch die Fensterscheibe und der Mann erzählte ihr sehr viel über den Kontinent. Als sie in Nordamerika angekommen waren spazierte Mala alleine weiter. Sie sah Wasserfälle, große Gebirge und traf Indianer mit schönem Kopf- und Körperschmuck. Die Federn gefielen ihr besonders gut.

Eines abends hörte sie einen Alarm, der viel lauter war als ein Feuerwehralarm. Mala sah am Himmel eine riesige Wolke. Die war schwärzer als sie das jemals gesehen hatte. „Da kommt bestimmt viel Regen raus”, dachte sie. Aber es kam ein heftiger Tornado. Er riss Balken aus den Häusern, machte Fenster kaputt, Bäume schlugen auf den Boden und Autos flogen umher. Die Katze hatte so große Angst wie noch nie in ihrem Leben und verkroch sich in einem Schrank, der gerade neben ihr gelandet war. Als der Sturm vorbei war lief Mala so schnell sie konnte in die Richtung, wo sie helle Lichter sah. Dort angekommen stellte sie fest: „Das ist aber eine große Stadt und hier wohnen ja sehr viele Menschen.“

Die Katze ging weiter und sah viele Leute in einem große Gebäude stehen. Sie drängte sich durch die vielen Beine hindurch und kam an eine Ladefläche mit Koffern. Zwei Koffer standen offen und sie huschte schnell in einen hinein und merkte, dass er weich mit Kleidern ausgelegt war. „Das ist kuschelig“, miaute Mala und fühlte erst jetzt, wie erschöpft sie nach dem schnellen Laufen war und rollte sich ein. Plötzlich, als sie fast eingeschlafen war, wurde – klapp – der Koffer zugemacht. „Da kann ich jetzt nichts mehr machen“, dachte Mala und machte die müden Augen zu. Sie merkte gar nicht, wie es ruckelte und polterte, als das Flugzeug sich in Bewegung setzte, so tief schlief sie.

So bereiste Mala noch die beiden letzten Kontinente Asien und Australien.

Von Australien fuhr sie mit einem Schiff zurück nach Deutschland und suchte dort direkt ihre Menschenfreundin auf, um ihr alles von der spannenden Reise zu erzählen. Mala fand ihre Freundin auch sehr schnell, denn das Mädchen kam jeden Tag an ihren geheimen Treffpunkt, um nach der Katze zu schauen. „Endlich bist du wieder hier“ rief ihr die Freundin aufgeregt entgegen, „hast du herausgefunden, wie Menschen und Tiere auf der Welt leben?“

„Ja“ sagte die Katze, „ich habe viele erfreuliche Sachen gesehen, aber auch viele traurige und ich war in vielen Kriegen“. Und Mala erzählte alles.

Ihre Freundin hörte sehr gespannt zu und wunderte sich, was Mala in den zwei Jahren und siebzehn Tagen, in denen sie unterwegs gewesen war, alles erlebt hatte. Ganz besonders viel erzählte Mala davon, dass sie in jedem Land mit den Kindern gespielt hatte. „Und dabei habe ich gelernt“, sagte Mala, „dass sie zwar alle verschieden sind, aber trotzdem unter dem gleichen Himmelzelt leben und miteinander verbunden sind.“

Und am Ende merkte die Katze, dass ihre Reise gar kein Märchen war und diese Geschichte daher auch nicht mit „Es war einmal“ beginnen konnte.

„Alle Menschen dieser Welt sind gleich“ sagt Mala, „sie gehören einfach zusammen!“.

Kristin Pesch, 8 Jahre

Sonne, Strand und Spaß für alle?

Der kleine Delfin zappelt voller Angst in dem alten, herumtreibenden Fischernetz. Marie bemerkt erschrocken, dass sich das Netz immer fester um den Delfin wickelt, je mehr er sich bewegt. Sie sieht sich im Wasser um. Um sie herum treiben alte Plastikflaschen und zerrissene Plastiktüten. „Wie kann ich dir nur helfen, kleiner Delfin?“, denkt Marie voller Mitgefühl. Sie rüttelt und zerrt am Netz, doch es hilft nicht. Marie schwimmt kurz an die Wasseroberfläche, um Luft zu holen, bevor sie wieder mit kräftigen Armbewegungen ins kalte Wasser abtaucht. „Hätte ich doch nur heute Morgen mein Taschenmesser eingesteckt“, denkt sie verzweifelt. Marie sieht die Panik in den Augen des Delfins. Mit letzter Kraft versucht er sich aus dem Netz zu befreien, doch es ist hoffnungslos. Marie merkt, dass die Zeit knapp wird. „Er müsste dringend an die Wasseroberfläche, um Luft zu holen – ansonsten …“ Marie wagt es gar nicht, den Gedanken zu Ende zu denken – „… muss er jämmerlich sterben.“ Marie zerrt und zieht vergeblich mit aller Kraft am Fischernetz, bis ihre Hände blutig sind. „Warum muss dieses blöde Netz auch hier im Wasser herumschwimmen?“, denkt sie wütend und merkt, wie sich ihre Augen mit Tränen füllen. Marie stellt erschrocken fest, dass sie dringend wieder an die Wasseroberfläche schwimmen müsste, um selbst Luft zu holen. „Eine Minute schaffe ich es noch“, denkt sie sich, „sonst ist der kleine Delfin verloren!“

Plötzlich bemerkt sie, dass der Delfin langsam vor ihren Augen verschwimmt. Das eben noch laute, panische Rufen des Delfins erscheint in weiter Ferne, fast so, als wäre dieser auf einmal kilometerweit entfernt. Marie hat das Gefühl, immer weiter in die Tiefe zu sinken. Dann auf einmal ist alles um sie herum schwarz …

Als Marie erwacht, stellt sie erstaunt fest, dass sie in ihrem Bett liegt. Völlig erschöpft wirft sie einen Blick auf ihre Hände und stellt erleichtert fest, dass diese überhaupt nicht verletzt sind. „Kann das wirklich sein, dass ich das alles nur geträumt habe?“ fragt Marie sich verwirrt.

Langsam erinnert sie sich wieder. „Natürlich! Ich bin ja mit Mama und Papa in St. Peter-Ording im Urlaub.“ Gestern erst war Marie mit ihren Eltern am wunderschönen, breiten Sandstrand gewesen. Sie liebte es, den warmen, weichen Sand unter ihren Füßen zu spüren und die bunten Drachen zu beobachten, die sich flatternd im Wind bewegten. „Wie schön das Leben sein kann!“ Voller Freude denkt sie daran zurück, wie sie im Meer gespielt und es genossen hatte, die salzige Meeresluft einzuatmen. Marie hatte sich jedoch unheimlich darüber geärgert, dass eine Gruppe Jugendlicher ihren Müll einfach am Strand liegen gelassen hatte, statt ihn in einen der zahlreichen Mülleimer zu werfen. Bei diesem Gedanken macht Marie eine Faust in der Tasche.

Nachmittags hatten sie dann noch einen Ausflug ins Nationalparkhaus gemacht. Dort hatte sie in den verschiedenen Aquarien fasziniert die typischen Bewohner der Nordsee beobachtet. Und es gab sogar einen kleinen, ausgestopften Seehund zum Streicheln. „Der war vielleicht süß!“ Besonders interessant waren die vielen Mitmach-Aktionen, wo Marie etwas über das Leben am Wattenmeer erfahren konnte.

In der Ecke mit den Strandfunden hatte Marie neben Seesternen, Muscheln, Algen und Krabben auch eine ganze Menge Plastikmüll, Reste von alten Fischernetzen und sogar eine Schuhsohle entdeckt.

Als Marie daran denkt, wird ihr ganz schwer ums Herz und sie bekommt einen dicken Kloß im Hals. Am liebsten würde sie überhaupt nicht mehr darüber nachdenken. In der Ausstellung wurde erklärt, dass Delfine oder andere Meerestiere durch herumtreibende Fischernetze, oder durch Plastikteile, die sie mit Nahrung verwechseln, sterben müssen. Maries Kloß im Hals wird immer dicker. Sie ist den Tränen nahe. Ein Mitarbeiter hatte ihr dort erklärt, dass dadurch jährlich bis zu 100.000 Meeressäuger und eine Million Meeresvögel sterben. Das hatte Marie sehr erschrocken und sehr nachdenklich gemacht. „Das Schlimme an meinem Traum ist, dass so etwas in echt passiert“, denkt Marie traurig. Sie stemmt die Hände in die Hüften und sagt mit fester Stimme: „So kann es nicht weitergehen. Irgendetwas muss man doch tun können.“

Als Marie nach den Ferien in der Schule von ihren Erlebnissen im Urlaub berichtet, wird es in der Klasse mucksmäuschenstill. Alle Kinder finden es schrecklich, was Marie da erzählt und möchten alles ganz genau wissen. Plötzlich schlägt Tom vor, dass sie sich in der anstehenden Projektwoche doch mit dem Thema Plastikmüll beschäftigen könnten. Alle Kinder sind von der Idee sofort begeistert und reden aufgeregt durcheinander. „Eine sehr gute Idee!“, sagt Maries Lehrerin Frau Jansen und sammelt die Ideen der Kinder. Alle Kinder sind sich einig, dass sie auf jeden Fall überlegen müssen, was sie selbst tun können, damit nicht noch mehr Plastikmüll im Meer landet.

Nach Abschluss der Projektwoche, die natürlich ein voller Erfolg war, sagt Frau Jansen zur Klasse: „Ich habe noch eine Überraschung für Euch. Was haltet ihr davon, wenn wir unsere Klassenfahrt nach Amrum machen und eine Woche lang selbst aktiv mithelfen, etwas gegen den Müll im Wattenmeer zu tun?“ „JAAAAA“, jubelt die ganze Klasse laut und Marie strahlt über das ganze Gesicht.

Alina Hensch, 9 Jahre

Franzi und der Wolf

Franzi wohnt in der Eifel. Sie lebt zusammen mit ihrer Oma und ihrem Opa. Ihre Eltern waren an ihrem fünftem Geburtstag bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Aber jetzt ist sie 12 Jahre und bei ihrer Oma und ihrem Opa geht es ihr auch sehr gut. Jeden Tag geht sie zur Schule, dort hat sie eine gute Freundin. Die beiden sind jeden Tag zusammen.

Im Sommer fahren die beiden immer ins Freibad. Naja, manchmal ist sie auch alleine, dann geht sie in den Wald. Dort geht sie in ihre Hütte, die sie selber gebaut hat. In der Eifel gibt es ja sehr viele Wälder und Franzi kennt sie alle – Na gut, fast alle. Übrigens: Ihre Freundin heißt Marie.

Eines Tages ging Franzi in den Wald. Auf dem Weg zu ihrer Hütte hörte sie etwas rascheln. „Wer ist da?“, fragte sie ängstlich, doch alles blieb still. „Hallo“, sagte sie vorsichtig, doch nichts tat sich. Sie lief weiter zu ihrer Hütte. Am nächsten Tag ging sie wieder zu ihrer Hütte und hörte erneut das Rascheln, doch sie beachtete es nicht und ging weiter. Plötzlich saß ein Wolf vor ihr. „Aah!“, Franzi erschrak und wollte schon wegrennen, doch sie konnte nicht. Sie war wie festgewachsen. Der Wolf schaute sie aus seinen Schlitzaugen an. „Wa … Wa … Was willst Du?“, fragte Franzi. Der Wolf kam auf sie zu und setzte sich vor sie. „Soll ich dich streicheln?“, fragte Franzi – der Wolf nickte. Franzi streichelte ihn, bis es spät am Abend war. Franzi musste jetzt nach Hause, sonst machte ihre Oma sich noch Sorgen. „Tschüss!“, sagte Franzi und sie gingen beide nach Hause.

Zuhause erzählte sie ihrer Oma nichts – die würde sich bestimmt wieder nur Sorgen machen. Doch ihrem Opa erzählte sie alles. Sie erzählte ihm von dem Wolf und dass sie ihn gestreichelt habe. „Es war total cool!“, erzählte sie. „Und wann wirst du ihn wiedersehen?“, fragte ihr Opa sie. „Morgen werde ich wieder nach ihm suchen“, antwortete Franzi. „So, jetzt musst du aber schlafen gehen“, sagte ihr Opa. „O.K., ich freue mich schon so auf morgen“, erklärte sie ihm, obwohl ihr Opa ihr schon gar nicht mehr zuhörte. Sie schaute noch ein wenig aus dem Fenster, doch dann schlief sie ein.

Am nächsten Morgen wachte sie auf und rannte in die Küche. Dort wollte sie frühstücken, es gab Brötchen mit Fleischwurst, Salami und Käse. Kurze Zeit später lief sie in den Wald, wo sie den Wolf aber nicht fand. Gespannt ging sie zu ihrer Hütte und da lag der verletzte Wolf und jaulte. Der Wolf hatte am Bein eine Bisswunde von einem anderen Wolf. Franzi half dem Wolf bis zu ihr nach Hause. Zu Hause legte sie ihn im Garten auf die Wiese. Dann ging sie zu ihrem Opa: „Opa, der Wolf ist verletzt! Hilfst du mir ihn zu heilen?“, fragte Franzi ihren Opa. „Aber natürlich, als ich in deinem Alter war habe ich auch immer kranken Tieren geholfen und mit den Wölfen gespielt“, erzählte Franzis Opa ihr.

Der Wolf hatte jetzt einen Verband und Franzi brachte ihn wieder zu ihrer Hütte. Es war schon wieder Abend geworden und Franzi musste schon wieder ins Bett. „Wir werden aber nichts davon Oma erzählen, oder?“, fragte Franzi ihren Opa. „Nein, alles bleibt unter uns“, sagte ihr Opa. Franzi lächelte ihren Opa noch einmal an, dann knipste er das Licht aus. Franzi dachte noch ein wenig nach, vor allen Dingen dachte sie an den Wolf und sie wusste, dass sie morgen den ganzen Tag mit dem Wolf verbringen würde. Doch das blieb Opas und ihr großes Geheimnis.

Charlotte Lippertz, 9 Jahre

Momo sucht Freunde

Es war einmal ein großer roter Drache mit scharfen Zähnen und Flügeln. Er lebte allein in einer Höhle. In der Höhle gab es viele Kristalle, die leuchteten, wenn jemand unerlaubt die Höhle betrat.

Momo konnte Nebel speien, der die Dinge und Lebewesen unsichtbar machte, aber Momo hatte keine Freunde und war sehr allein.

Eines Tages machte er sich auf den Weg, um sich Freunde zu suchen. Momo kam in eine große Stadt. Aber niemand wollte mit ihm befreundet sein, weil er so groß war und scharfe Zähne hatte. Die Menschen hatten schreckliche Angst vor Momo. Da zeigte ihnen Momo, was er konnte. Er spie Nebel und ließ die Kirche für einen Moment verschwinden.

Die Menschen staunten und klatschten. So etwas hatten sie noch nie gesehen und fanden es ganz toll.

Plötzlich wollten alle Menschen zu Momo und er hatte ganz viele Freunde.

Jonas Engels, 7 Jahre

Das Schaf und die Entführung

Lilli wohnt mit ihrer Oma zusammen in Wahlen in der Eifel, da ihre Eltern gestorben waren, als sie gerade drei Jahre alt war. Das ist jetzt sechs Jahre her.

„Juhu. Es ist Sommer.“ rief ich eines Morgens, zog mich schnell an und lief nach unten in die Küche. Es gab Rührei mit Speck zum Frühstück. Oma sagte zu mir: „Heute ist Frühjahrsputz.“ Später ging ich deshalb auf den Dachboden, um dort Staub zu wischen. Plötzlich entdeckte ich eine alte Frisbee-Scheibe vom Nationalpark Eifel. Ich nahm sie mit nach unten.

Am nächsten Tag war Schule. „Din düt din düt“, machte mein Wecker. „Nö, Schule! Es ist doch erst 6:30 Uhr“, stöhnte ich leise, frühstückte schnell und steckte heimlich die Frisbee-Scheibe in meine Schultasche. Schließlich ging ich zur Bushaltestelle. Dort war es schon sehr warm, sodass man sich die Jacke ausziehen konnte. Kurze Zeit später kam auch Li, meine beste Freundin. Sie kommt aus China und ist vor zwei Jahren nach Wahlen gezogen. Dann kam der Bus und wir fuhren in die Grundschule Sistig.

In der ersten Stunde hatten wir Mathe. Ich habe heimlich gemalt, weil ich Mathe schwierig finde. Endlich klingelte es zur großen Pause – da spielten Li und ich Frisbee. Dann klingelte es wieder und alle rannten wieder rein. Nun hatten wir zum Glück: Kunst. Da malten wir ein Bild von uns. Später sind wir nach Hause gefahren. Dort habe ich Hausaufgaben gemacht. Nach den Hausaufgaben hab ich mich bei Li getroffen. In der Nähe von ihrem Haus war ein großer Wald. Dann haben wir Fußball gespielt. Plötzlich ist der Ball tief in den Wald geflogen, weil Li ihn zu hoch geschossen hat. Dann bin ich schnell mit Li in den Wald gelaufen, um den Ball zu holen.

Auf einmal hat was geraschelt und geknackst. „Gruselig hier!“, flüsterte ich ängstlich. „Lilli, hast du etwa Angst?“, fragte Li. Ich antwortete: „Nnnö… ggarnicht!“ Absichtlich versuchte ich, nicht ängstlich zu klingen. Hatte aber nicht geklappt. Kurze Zeit später hat es wieder geraschelt und geknackt. Schritte kamen immer näher und näher und noch näher. „Vielleicht ist es ein Wwolf“, flüsterte Li ängstlich. Doch im gleichen Moment stand es vor uns! Es machte „Mäh!“ und es war ein Schaf. Ein großes Schaf!. „Da hast du deinen Wolf im Schafspelz“, lachte ich und da lachte auch Li mit.

Wir gingen mit dem Schaf aus dem Wald raus, da kamen uns zwei dunkle Gestalten entgegen. Zwei Männer. Einer sagte:“Packen wir das Schaf und verschwinden!“ „Das können Sie nicht machen!“ schrie ich. „Doch!“ rief der zweite Typ böse. Der andere sagte noch:“ Hol auch die Kinder mit!“ „Lass uns los!“, rief Li und trat einem ans Schienbein.

Aber die Männer schmissen uns hinten in den Wagen, der am Waldrand stand. Dort drin stank es nach verfaulten Eiern. Wir schrien verzweifelt um Hilfe: „Hilfe, Hilfe, hört uns jemand? Hilfe, Hilfe!“ Es hat aber nichts gebracht, denn nach etwa einer halben Stunde waren wir irgendwo im Nirgendwo. Das Schaf blökte. Ich flüsterte: „Leise!“, und Li machte „Psst!“ Plötzlich flüsterte Li: „Ich hab mein Handy dabei. Ich kann Mama anrufen.“ „Sag das doch gleich. Gute Idee!“ entgegnete ich erleichtert. Sie drückte die Nummern. „Dut dut dut …“, machte es, da nahm Lis Mutter ab:“ Hallo Li, wo bist du?“, fragte sie aufgeregt. „Wir wurden entführt“, rief Li. „Irgendwo in Richtung Krekel – circa eine halbe Stunde.“ Auf einmal kam ein Mann und sagte: „Seid ihr wohl still!“ Aber kurze Zeit später fand Mama uns und fragte:“Haben Sie mein Kind entführt?“ Der Mann antwortete:“Ja, aber Sie können nichts dagegen tun.“ „Doch“, die Polizei anrufen!“, sagte Lis Mama. „Das machen Sie nicht.“, sagte der Mann grimmig. „O.K.,“ antwortete Lis Mama. Aber sie fügte hinzu:“ Ich hab ‘s schon gemacht.“

Auf einmal standen auch schon zwei Polizisten vor uns mit Pistolen in der Hand und die Männer wurden festgenommen. Die Sache ist ja nochmal gut ausgegangen.

Als ich zu Hause war, hab ich Oma alles erzählt. Alle waren froh, dass wir heil zu Hause waren und das Beste war, dass das Schaf jetzt ein Zuhause bei uns im Garten hat.

Lara Faccin, 9 Jahre

Der Einbruch

Es war einmal ein süßer kleiner Bauernhof namens Felsfeldhof. Dort lebten Balu der Hund und der Bauer Siggi mit seinen 20 Kühen, drei Traktoren und 100.000 Bullen. O.K., ich gebe zu, es ist der größte Bauernhof in der Eifel!

Doch eines Tages geschah etwas Schreckliches auf dem friedlichen Bauernhof ! Als die 20 Kühe und 100.000 Bullen friedlich im Stall standen und Siggi Zeitung las, ging Balu aus der Tür. Er witterte einen Fremden. Siggi schaute auf: „Ist das nicht der Halunke aus der Zeitung, der dort im Stall spaziert?“ Siggi griff schnell zum Telefon und rief die Polizei. Der süße, bissige, schlaue Hund verfolgte heimlich den Einbrecher.

Langsam hob dieser seine Pistole, doch da sprang Balu ihm in die Seite. Dieser schrie auf: „Hiiiillllffffeeee !“ Balu hielt ihn am Boden fest und riss ihm die Kleider kaputt. Als die Polizei ankam, konnte der Mann gerade noch denken: „Mist, die Polizei kommt!“ Die Beamten tasteten den Mann nach Waffen ab, nahmen ihm die Pistole weg und legten ihm Handschellen an. Anschließend steckten sie ihn ins Gefängnis, bei trocken Brot und Gänsewein.

Siggi gab Balu zwei Knochen zur Belohnung. Nach dieser ganzen Aufregung gingen Siggi und Balu schlafen und träumten noch schön. Balu träumte von Hundeknochen und Siggi von seiner Lieblingskuh.

Elias Manfred Bischoff, 9 Jahre

Das große Abenteuer

In Rinnen treffen sich ein Hund und eine Katze. Sie spielen den ganzen Tag und so weiter und so weiter. Irgendwann sind sie müde, kuscheln und schlafen ein. Morgens suchen sie Futter, dann suchen sie sich ein Plätzchen und essen gemütlich zusammen. Die Katze und der Hund gehen in den Wald und da kommt ein furchtloser Wolf. Der Hund und die Katze rennen in eine Hütte und denken sie sind in Sicherheit! Aber der Wolf kommt durchs Fenster rein! Sie schaffen es gerade noch raus! Die Katze und der Hund sperren den Wolf ein. Sie verschließen die Türe und das Fenster. Der Wolf schafft es irgendwann, sich zu befreien. Dann läuft er in den Wald!

Die Katze und der Hund sind auf dem Weg zur Stadt und da kommt ihnen ihre Besitzerin Nina entgegen. Sie gehen ins Haus und Nina kümmert sich um die beiden. Sie gehen gemütlich Gassi, danach legen sie sich ins Bett. Am Morgen essen sie ihr Futter. Da stellt die Katze fest, dass sie sich die Pfote verstaucht hat. Die Besitzerin Nina fährt mit der Katze zum Tierarzt. Da stellt der Arzt fest, dass die Katze einen Dorn in der Pfote hat. Sie müssen den Dorn herausziehen. Danach liegt die Katze nur im Bett.

Am nächsten Morgen geht es ihr schon viel besser! Dann geht es ihr so gut, dass sie wieder spielen kann. Jetzt ist sie so froh, dass sie wieder mit dem Hund spielen kann. Die beiden freuen sich schon auf ihr nächstes Abenteuer! Sie leben bis ans Ende ihrer Tage glücklich zusammen.

Lia Dümmer, 8 JahreAnna Völler, 8 Jahre

Der Umzug in die Eifel

Kim ist neun Jahre alt und kommt aus China. Sie hat eine kleine Schwester, die heißt Lin und ist Sechs. Ihr Vater ist ursprünglich aus der Eifel, die Mutter kommt aber auch aus China. Kim hat eine beste Freundin, die heißt Ming und ist auch Neun. Kim und Ming verstehen sich gut.

Auf einmal rief die Mutter zu Kim, Ming und Lin: „Ming, du musst jetzt leider gehen!“ „O.K.“, sagte Ming und ging. „Lin, Kim kommt ihr mal bitte,“ sagte die Mutter noch dazu. „Ja, wir kommen! Was ist denn Mama?“ fragte Lin neugierig. Die Mutter begann: „Hört zu, euer Vater und ich haben beschlossen, dass wir in die Eifel ziehen.“ „Was?! Wir ziehen in die Eifel?“, fragte Kim. „Toll“, rief Lin. „Wir ziehen in die Eifel, wir ziehen in die Eifel“, sang sie noch dazu. „Und … und wann fliegen wir denn?“, fragte Kim. „Wir fliegen in fünf Stunden!“ „Was, dann ist ja 8:00 Uhr heute Abend!“, sagte Kim und gleichzeitig versuchte Lin herauszufinden, wie viel Uhr es eigentlich war.

Fünf Stunden später saßen sie im Flugzeug. Lin sagte zu Kim: „Guck mal, Kim, da ist die Monstermauer!“ „Lin, zum 100.000sten Mal, die heißt nicht Monstermauer, sondern Chinesische Mauer!“ „Hört auf zu streiten!“, sagte der Vater. „Und freut ihr euch schon?“, fragte er. „Ja“, maulte Kim mürrisch „ja total, ich kann’s gar nicht erwarten!“, sagte sie in einem unfreundlichen Ton. Nach zehn Stunden kamen sie endlich an.

Kim und Lin schliefen noch. Als sie dann ungefähr um halb eins mittags aufwachten, lagen sie in einem Hochbett – Lin schlief oben und Kim unten. Als Kim sich unsicher umguckte, sah sie keine blöden Bilder an der Wand hängen. Nein, sie sah aus einem Fenster raus die Eifel – die Wiesen, die Felder, die Bauernhöfe und Pferde. Kim überlegte, ob sie sich jetzt freuen oder traurig sein soll? Kurze Zeit später kamen dann Mama und Papa rein. „Guten Morgen!“, sagte Mama fröhlich. „Na gefällt es euch hier?“, fragte Papa. „Naja, auf den ersten Blick sieht es hier in der Eifel viel, viel schöner aus als bei uns mit den Atemmasken“, sagte Kim. „Das freut mich aber“, sagte die Mutter. „Lin ist noch gar nicht wach, aber das ist nicht so schlimm – also bei Sechsjährigen ist das okay“, meinte Kim. „Na komm, dann kannst Du schon mal einen Mittagssnack essen“, schlägt die Mutter vor. „Oh ja – da mach’ ich mit!“, freute sich der Vater.

Einen Monat später gingen Kim und Lin dann wieder in die Schule. An einem Mittwochmorgen um 6:00 Uhr wachte Kim schon auf, guckte eine Sekunde auf ihr Regal und schlief wieder ein. Als sie später aufwachte, hörte sie drei laute Stimmen singen: „Happy Birthday to you. Happy Birthday to you. Happy Birthday, liebe Kim. Happy Birthday to you. Da fiel ihr ein, dass sie ja Geburtstag hatte. Später in der Schule kam ein neues Mädchen in die Klasse. Als das Mädchen zur Tür reinkam, sagte sie „Happy Birthday!“ Da fiel Kim auf, dass das ja ihre Freundin Ming war. Sie lief sofort zu ihr. Kim freute sich: „Ich habe dich so vermisst!“ „Ich dich auch!“ entgegnete Ming.

Zwei Jahre später vermissten die zwei Freundinnen China nicht mehr. Nein, sie waren sehr glücklich in der schönen Eifel.

Katja Döhler, 9 Jahre

Ein Tag mit Opa

Wir leben in der Eifel und wir haben Glück, dass wir viel Zeit mit unserem Opa verbringen können. Eines Tages haben wir mit unserem Opa eine schöne Treppe gebaut und die war in fünf Tagen fertig. Ilona musste die Hunde immer runtertragen.

Damit die Steine auch passten, musste Opa die Steine mit der Flex schneiden und so ist ihm ein Eisenteil in die Hand gekommen. Das hat Opa sehr wehgetan. Das Eisenteil war so tief, dass es rausgeschnitten werden musste. Opa musste deswegen zwei Tage im Krankenhaus bleiben.

Elias Schmidt, 8 JahreRobin Schmidt, 9 Jahre

Die vier kleinen Mädchen

In Asien, Russland, Afrika und Deutschland lebten vier kleine Mädchen. Katharina kam aus Asien, Nina kam aus Russland, Michelle kam aus Afrika und Lina kam aus Deutschland.

Eines Sommertages gingen alle Mädchen um 14:30 Uhr zur Sötenicher Metzgerei. Lina fragte Nina: „Wie alt bist du und woher kommst du?“ Nina konnte schon ein bisschen Deutsch: „Ich bin elf Jahre alt und komme aus Russland!“ Sie fragte genau dasselbe zurück. Lina antwortete: „Ich bin auch elf Jahre alt und komme aus Deutschland.“ So freundeten sich die beiden an.

Auch Michelle und Katharina konnten schon etwas Deutsch sprechen. Michelle fragte Katharina: „Wie alt bist du denn und wo kommst du her?“ Da erklärte Katharina ihr: „Ich bin elf Jahre alt und komme aus Asien“, und fragte Michelle, woher sie komme. „Ich bin Zwölf und komme aus Afrika“, war ihre Antwort. Die beiden freundeten sich an. Einige Minuten später trafen Nina, Lina, Katharina und Michelle aufeinander und fragten: „Sollen wir vier die besten Freunde sein?“ Alle riefen einstimmig: „Jaaa!“ Und so waren die vier Mädchen die bunt gemischte Eifel-Gruppe.

Lea Schiffer, 9 Jahre

Ein schönes Pferd

Das Pferd hieß Merach und es war verletzt. Da war auch ein Mädchen, sie hieß Zoey und sie hat das Pferd gesehen. Das Pferd hatte Angst. Zum Glück hat das Mädchen das Pferd gerettet.

Dann kam noch ein Pferd, es hieß Jeck und war ein Tinker. Es war ganz schön und als Merach gesund war, konnte Zoey auf Merach reiten und springen.

Und nun waren alle wieder glücklich.

Zoey Hermann, 8 Jahre

Ein Wunschpferd