Wie man ohne Eltern überlebt – Die galaktische Reise auf dem Piratenschiffsofa - Larry Hayes - E-Book

Wie man ohne Eltern überlebt – Die galaktische Reise auf dem Piratenschiffsofa E-Book

Larry Hayes

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Beschreibung

Die Eltern fliegen zum Mars und die Kinder bleiben allein zurück!? Die zehnjährige Eliza kann nicht fassen, dass sie und ihr kleiner Bruder Johnny von heute auf morgen auf sich allein gestellt sein sollen. Das kann nicht mit rechten Dingen zugehen! Bleibt also nur das einzig richtige zu tun: Mum und Dad zurückzuholen!Mit einem hyperaktiven Hund und einem zum Schiff umgebauten Sofa katapultieren sich die Geschwister in ein tropisch-galaktisches Abenteuer, in dem sie nicht nur gefährliche Vampirtintenfische und Eisroboter bezwingen, sondern es auch mit einem wahnsinnigen Erfinder aufnehmen müssen. Werden Eliza und Johnny es schaffen, ihre Eltern zu retten, bevor die Rakete sie in die Unendlichkeit schießt …?Band 1 von Elizas und Johnnys Rettungsmissionen durch Raum und Zeit: ein hyper-irrwitziges Abenteuer mit vielen schrägen Illustrationen von Katie Abey.Leser*innen-Stimmen zur englischen Originalausgabe:»Eine lustige und verrückte Sci-Fi-Abenteuergeschichte, die Kinder lieben werden! « Becky, goodreads.com»Die Seiten knistern nur so vor Phantasie und Einfällen – Cliffhanger, drohende Gefahren und tolle Verfolgungsjagden! (...) Ich hoffe soooo sehr, dass es einen Folgeband geben wird!« M. D. Conroy, amazon.com»Man weiß nie, was als nächstes passiert. Jede Seite ist mit so viel Spannung gefüllt, und die ganze Welt, die der Autor erschaffen hat, ist sehr kreativ und einfallsreich.« watermelonreads, goodreads.com

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Seitenzahl: 149

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Ähnliche


Larry Hayes

Wie man ohne Eltern überlebt

Die galaktische Reise auf dem Piratenschiffsofa

 

Aus dem Englischen von Sabine Ludwig und Emma Ludwig

 

 

 

Band 1

 

 

Biografie

 

 

Wenn er nicht gerade Bücher schreibt, arbeitet Larry Hayes als Leiter eines Investmentfonds, als Finanzdirektor einer Wohltätigkeitsorganisation und unterrichtet freitags seine beiden Kinder zu Hause. Er hofft aber, zukünftig außerdem Schatzsucher, Privatdetektiv, Erfinder eines glücklichmachenden Joghurts, Olympiasieger im Krocket und derjenige zu werden, der die mathematischen Grundlagen des menschlichen Gehirns entschlüsselt.

 

Katie Abey ist eine englische Illustratorin, außerdem Ravenclaw, sensible Seele und Mutter von Violet (dem Menschen) und Frank (der Katze). Sie entwirft positive Dinge für stolze Verrückte und illustriert alles denkbare – von Latzhosen, über Karten bis zu Kinderbüchern.

 

Weitere Informationen zum Kinder- und Jugendbuchprogramm der S. Fischer Verlage finden Sie unter www.fischerverlage.de

Für Eliza und Johnnie, danke, dass ihr mir eure Namen geborgt habt.

DAS JAHR 2053

FÜNF TAGE NACH DEM ENDE UNSERER WELT

Es ist Tag fünf, und es sieht nicht gut aus.

Du fragst dich wahrscheinlich, was ich hier mache.

Ich heiße Eliza. Ich bin die, die hier im Auto festsitzt.

Das Auto schwebt durch den Weltraum, eine Million Meilen von der Erde entfernt. Komischerweise funktioniert das Radio noch, und der Song Life on Mars von David Bowie scheppert aus einem der Lautsprecher.

Meinen kleinen Bruder Johnnie hat es schlimmer erwischt als mich, er ist im Kofferraum eingesperrt, zusammen mit einem Hund und einer Bombe. Seinen schrillen Schreien nach zu urteilen, hat er gerade seine Milch auf einen eingetrockneten Vampirtintenfisch geschüttet, der dadurch reanimiert wird und bestimmt gleich Johnnies Gesicht und das von unserem Hund aussaugt.

Wahrscheinlich machst du dir jetzt Sorgen um uns. Wahrscheinlich hältst du den Atem an und fragst dich: Was passiert, wenn ihnen der Sauerstoff ausgeht?

Mach dir keine Sorgen – niemals! Hörst du? Es gibt überhaupt keinen Grund, sich Sorgen zu machen. Das habe ich vor fünf Tagen gelernt. Auf die harte Tour.

WIE MAN LERNT, SICH KEINE SORGEN ZU MACHEN

(AUF DIE HARTE TOUR)

Früher hab ich mir ständig Sorgen gemacht, über alles. Für Kinder ist das Leben im Jahr 2053 alles andere als leicht.

Wir haben all die Probleme, die Kinder schon immer hatten, und dazu einen ganzen Haufen NEUER Probleme. 2053 gibt es keine Möglichkeit, irgendetwas unbeobachtet zu tun.

Die Lehrerinnen und Lehrer können sogar sehen, was man denkt.

Rüpel können einen jederzeit und überall mobben.

Und dann gibt es da noch den ganz normalen Ärger, den Kinder immer schon hatten.

Zum Beispiel: Werde ich die Sportstunde überleben?

Fußnoten

[1]

Glaubst du mir nicht? Dann versuch, dir nicht deinen Lehrer vorzustellen, wie er auf diesem Klo sitzt. Na, siehst du.

[2]

Frag mich bitte nicht, wie er das geschafft hat. Er hat Monate damit verbracht, kleine Korallenstückchen an die versunkene Schaukel zu binden, und dann sind sie einfach gewachsen.

[3]

Ehrlich! Ich hab ihn in einem sicher verschlossen Briefumschlag verwahrt.

[4]

Ich weiß, dass du mir nicht glaubst, aber es ist hundertprozentig, fett gedruckt, doppelt unterstrichen, Schriftgröße 18, WAHR. Mum meint zwar, es sei nur ein Rülpser gewesen, aber ich weiß es. Ich war schließlich dabei.

TAG NULL:

DER TAG, AN DEM MEINE WELT UNTERGING

Es kam aus heiterem Himmel.

Johnnie und ich spielten im Garten, als Mum und Dad uns reinriefen. Mum umarmt uns andauernd, normalerweise würde sie mich packen und irgendwas Albernes sagen wie: »Du hast mir gefehlt«, und das, obwohl wir uns gerade vor zehn Minuten gesehen haben. Aber dieses Mal war ihr Gesicht völlig ausdruckslos, ausdruckslos und abwesend, so als würde sie auf ihr Handy schauen, nur ohne Handy. Dad sah genauso abwesend aus wie Mum, wobei er öfter so aussieht, vor allem, wenn man ihn morgens vor seiner ersten Tasse Kaffee erwischt.

Wir sollten uns hinsetzen, und Mum sagte: »Wir haben Neuigkeiten für euch.«

Sofort läuteten in meinem Kopf die Alarmglocken. Wenn deine Eltern dir jemals sagen, dass sie »Neuigkeiten für dich haben«, dann kannst du davon ausgehen, dass es etwas Schreckliches ist, glaub mir.

Bei Eltern muss man alles, was sie sagen, erst einmal übersetzen.

Beide lächelten, und Dad sagte: »Wir lieben euch wirklich sehr, aber …«

Ich bekam sofort einen Schreck. Nach so einer Einleitung kann niemals etwas Gutes kommen. Dad sah traurig aus. Es würde grauenvoll werden, richtig grauenvoll.

»Wir gehen weg von hier.«

Auf der Stelle verspürte ich Erleichterung. Das war nur einer von Dads Witzen. Mein Dad liebt alberne Witze, sie müssen noch nicht einmal witzig sein.

Johnnie und ich warteten auf die Pointe.

Bestimmt würde sie gleich kommen.

Wir mussten nur Geduld haben.

»Unser Chef, Mr. Noah, hat uns das Angebot unseres Lebens gemacht«, fuhr Dad fort. Dabei leuchteten seine Augen ungewöhnlich hell. Er drehte sich zu Mum um, und beide riefen glücklich im Chor: »Wir werden die ersten Menschen auf dem Mars sein!«

Johnnies Kinn und seine Lippen fingen an zu zittern. Wenn das ein Witz sein sollte, dann ging er entschieden zu weit.

Dann fing Johnnie an zu weinen. Zum ersten Mal weinte er richtig. Ich drückte beruhigend seinen Arm.

»Das ist nur ein Witz, Johnnie.«

Ich warf Mum einen bösen Blick zu. Jetzt reichte es. Sie ruckelte auf dem Stuhl herum. Unsere Eltern sahen beide so merkwürdig aus, ich war sicher, dass die Pointe gleich kommen müsste, doch sie sagten nur:

Und schließlich: »Wir brechen noch heute Abend auf.«

Und noch schließlicher: »Warum weinst du, Johnnie? Das klingt jetzt vielleicht alles schlimm, aber das ist doch genau das, wovon alle Kinder träumen! ABSOLUTE FREIHEIT. Freiheit, um alles zu tun, was ihr wollt. Ihr könnt zur Schule gehen, ihr könnt es auch lassen. Ihr könnt in der Nase bohren, die Popel essen oder wegschnipsen. Ameisen zertreten, die ganze Nacht vorm Bildschirm hängen.«

Ich sagte: »Dad, bitte geht nicht fort.«

Und dann fing auch ich an zu weinen.

Myrt, unser Hund, sprang auf meinen Schoß, so wie sie es immer tut, doch Mum starrte mich nur an. Keine Umarmung, noch nicht einmal ein Lächeln. Dad sah unbehaglich aus, so als wollte er einen Furz unterdrücken. Einen Moment lang glaubte ich, er würde gleich anfangen loszulachen, aber dann schüttelte er nur den Kopf und gab mir einen Klaps auf den Arm.

Ich weiß noch, dass ich dachte: Ein Klaps auf den Arm? Was sind das für Eltern, die ihren Kindern einen Klaps auf den Arm geben? Mein Leben lang wäreich fast unter den Umarmungen und Küssen meiner Eltern erstickt, und jetzt bekam ich gerade mal einen Klaps auf den Arm.

»Tut mir leid, Elizalein«, sagte Dad, »aber das ist die Chance unseres Lebens.«

Es war alles so seltsam, dass mein Gehirn Mühe hatte, mit sich selbst Schritt zu halten. Ich erinnere mich, dass Johnnie fragte: »Aber wann kommt ihr wieder?« Und ich erinnere mich daran, wie ich die Luft anhielt, und dann erinnere ich mich daran, wie Mum lächelte und sagte: »Wir kommen nicht zurück. Der Treibstoff reicht nur für den Hinweg.«

Ich lief nach oben in mein Zimmer und weinte so lange, bis der Rotz lief. Und dann saugte ich ihn von der Lippe und schluckte ihn runter, bis mir schlecht wurde. Dann lief ich ins Badezimmer, um mich zu übergeben, und alles ging wieder von vorne los.

So lange, bis ich einschlief.

WIE MAN OHNE ELTERN ÜBERLEBT

Als ich an Tag eins meines neuen Lebens aufwachte, hielt ich meine Augen erst einmal geschlossen. Solange ich sie nicht aufmachte, würde nichts Schlimmes passieren. Und wenn ich nur lange genug wartete, würde sich am Ende alles als ein böser Traum herausstellen.

Aber tief in mir drin wusste ich, dass dies alles wirklich geschah.

Ich ging in die Küche, und da war keine Spur von Mum und Dad, nur Johnnie, der mit Myrt zusammen im Hundekorb schlief. Plötzlich wurde mir klar, dass ich gestern einfach weggelaufen war und er sich allein von Mum und Dad hatte verabschieden müssen. Und nun wusste ich nicht, was ich ihm sagen sollte, wenn er aufwachte.

Auf dem Tisch lag ein Briefumschlag mit meinem Namen darauf – Eliza Lemon – in Dads ordentlicher altmodischer Handschrift.

Ich traute mich nicht, ihn zu öffnen, und starrte ihn nur an.

Endlich wachte Johnnie auf. Gähnend kam er zu mir und kletterte umständlich auf seinen Stuhl.

»Was ist das?«, fragte er mit Blick auf den Brief.

»Keine Ahnung. Ist von Dad.«

Er nahm mir den Umschlag aus der Hand, riss ihn auf und las vor.

Johnnies Unterlippe zitterte, gleich würde er anfangen zu weinen.

»Glaubst du, das stimmt?«, fragte er. »Ist alles möglich, wenn du dir keine Sorgen mehr machst?«

»Sei nicht albern, natürlich nicht.«

Ich nahm den Brief und las ihn noch zwei Mal. Dad musste verrückt sein, wenn er glaubte, dass wir Granny um Hilfe bitten würden. Als Erstes würde sie unseren Hund loswerden wollen, denn Myrt hatte sie ab und zu einmal gebissen[1].

Lieber ließe ich mich von einem Wildfremden adoptieren. Aber in einer Sache hatte Dad recht: Es gab nichts mehr, worum ich mir Sorgen machen musste. Das Allerschlimmste war passiert.

Ich saß da und las den Brief, und nach all den Jahren voller Sorgenmachen fühlte ich mich einfach nur leer. Als ob ich mir nicht nur den Magen, sondern auch mein Gehirn ausgekotzt hätte. Klar, es konnte alles noch schlimmer werden, aber ich war nicht in der Lage, mir das vorzustellen. Zum ersten Mal in meinem Leben versagte meine Phantasie.

»Frühstück?«, fragte Johnnie und kletterte vom Stuhl.

Johnnie überrascht mich immer wieder damit, dass er im einen Moment total außer sich sein kann, und ich meine wirklich, wirklich außer sich, und schon im nächsten Moment ist alles vergessen.

So war es jetzt auch. Er stieg vom Stuhl und fragte, ob ich Rührei haben wollte.

Im nächsten Augenblick stand er auch schon auf einem Hocker vor dem Herd und verquirlte Eier. Dabei lächelte er, und ich spürte plötzlich, wie die Wut in mir hochstieg.

»Wie kannst du jetzt Rührei machen? Mum und Dad haben uns verlassen, und sie KOMMEN NICHT ZURÜCK. Verstehst du? Sie KOMMEN NICHT ZURÜCK.«

Auf der Stelle hatte ich ein schlechtes Gewissen. Das war das Muster meines Lebens: Was immer ich tat, ich bereute es sofort. Johnnie sah wieder traurig aus und rührte mit dem Pfannenwender in den Eiern.

»Mach dir keine Sorgen, Eliza«, sagte er. »Uns wird schon was einfallen.«

Ich wusste genau, was er in Wirklichkeit dachte: Mach dir keine Sorgen, mir wird schon etwas einfallen.

Doch bevor ich ihn dazu bringen konnte, das auch zuzugeben, waren die Eier fertig.

Also setzten wir uns an den Küchentisch und frühstückten.

»Ich hab nachgelesen, wie man ohne Eltern überlebt«, nuschelte Johnnie mit vollem Mund. »Es gibt da ein Kapitel im Buch der Geheimnisse.«

Er hielt mir das Buch unter die Nase, bevor er es aufschlug. Das Buch der Geheimnisse. Es war das Kostbarste, das er besaß, und ich war sofort neugierig.

»Es scheint gar nicht so schwer zu sein. Es gibt sogar ein Kapitel darüber, wie man als Kind Millionär wird.«

Ich sah ihn ausdruckslos an, also redete er einfach weiter.

»Verstehst du nicht? Damit wir Dienstboten anstellen können, um all das zu erledigen, was Mum und Dad umsonst für uns gemacht haben.«

Noch ein paar Minuten, und Johnnie wäre auf dem besten Wege gewesen, Millionär zu werden. Aber bevor er das Kapitel lesen konnte, änderte sich alles durch ein einziges Wort.

Ich entdeckte es zuerst. Ein einziges Wort, das auf der Rückseite von Dads Brief stand. Wenn der Brief schon seltsam gewesen war, so war die Rückseite superseltsam. So superseltsam, dass mir ein Schauer durch den Körper lief.

Die Handschrift sah aus wie die von einem Kleinkind oder von jemandem, der mit der falschen Hand schrieb, vielleicht sogar mit dem Fuß. Und es war wirklich nur ein einziges Wort …

HILFE

Meine Hände zitterten, als ich den Brief zurück auf den Tisch legte. Hatte Dad das etwa geschrieben?

»Du musst sie anrufen«, sagte Johnnie. »Nimm dein neues Handy.«

Zuerst versuchte ich es bei Mum, aber sofort sprang die Mailbox an. Dads Handy läutete und läutete und brach dann ab.

Ich schaute Johnnie an: »Und jetzt?«

»Keine Ahnung. Wollen wir schauen, ob es etwas in den Nachrichten gibt?«

Das taten wir. Und es gab etwas. Und das, was es gab, war nichts Gutes.