Wie man ohne Eltern überlebt – immer noch! Die explosive Zeitreise mit der Bratpfanne des Todes - Larry Hayes - E-Book

Wie man ohne Eltern überlebt – immer noch! Die explosive Zeitreise mit der Bratpfanne des Todes E-Book

Larry Hayes

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Beschreibung

Hilfe! Unsere Eltern stecken in der Vergangenheit fest!Die 10-jährige Eliza und ihren genialen kleinen Bruder Johnnie erreicht wieder ein SOS: Ihre Eltern haben sich quasi in Luft aufgelöst, und nur Eliza und Johnnie können sie zurückbringen – doch dafür müssen sie eine Zeitreise ins alte Ägypten antreten! Gelingt es ihnen, sich aus den Eingeweiden einer Sphinx, vom Rand eines explosiven Vulkans und aus einer weiteren Verschwörung zum Weltuntergang zu retten? Und – nicht ganz unwichtig in dem Zusammenhang – werden sie die Zeitreise überleben?Band 2 des explosiv-irrwitzigen Abenteuers mit vielen schrägen Illustrationen und Comicelementen von Katie Abey. Alle Bände der Serie »Wie man ohne Eltern überlebt«:Die galaktische Reise auf dem Piratenschiffsofa: Band 1Die explosive Zeitreise mit der Bratpfanne des Todes: Band 2 Leser*innen-Stimmen zu Band 1:»Eine lustige und verrückte Sci-Fi-Abenteuergeschichte, die Kinder lieben werden! « Becky, goodreads.com »Die Seiten knistern nur so vor Phantasie und Einfällen – Cliffhanger, drohende Gefahren und tolle Verfolgungsjagden! (...) Ich hoffe soooo sehr, dass es einen Folgeband geben wird!« M. D. Conroy, Amazon.com»Man weiß nie, was als nächstes passiert. Jede Seite ist mit so viel Spannung gefüllt und die ganze Welt, die der Autor erschaffen hat, ist sehr kreativ und einfallsreich.« watermelonreads, goodreads.com

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Seitenzahl: 180

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Ähnliche


Larry Hayes

Wie man ohne Eltern überlebt

Die explosive Zeitreise mit der Bratpfanne des Todes

Band 2

 

Aus dem Englischen von Nadine Mannchen

 

Über dieses Buch

 

 

Hilfe! Unsere Eltern stecken in der Vergangenheit fest!

Eliza und ihren genialen kleinen Bruder Johnnie erreicht wieder ein SOS: Ihre Eltern haben sich quasi in Luft aufgelöst, und nur Eliza und Johnnie können sie zurückbringen – doch dafür müssen sie eine Zeitreise ins alte Ägypten antreten! Gelingt es ihnen, sich aus den Eingeweiden einer Sphinx, vom Rand eines explosiven Vulkans und aus einer weiteren Verschwörung zum Weltuntergang zu retten? Und – nicht ganz unwichtig in dem Zusammenhang – werden sie die Zeitreise überleben?

Band 2 des explosiv-irrwitzigen Abenteuers mit vielen schrägen Illustrationen und Comicelementen von Katie Abey.

 

 

Weitere Informationen finden Sie unter www.fischerverlage.de/kinderbuch-jugendbuch

Biografie

 

 

Wenn er nicht gerade Bücher schreibt, arbeitet Larry Hayes als Leiter eines Investmentfonds, als Finanzdirektor einer Wohltätigkeitsorganisation und unterrichtet freitags seine beiden Kinder zu Hause. Er hofft aber, zukünftig außerdem Schatzsucher, Privatdetektiv, Erfinder eines glücklichmachenden Joghurts, Olympiasieger im Krocket und derjenige zu werden, der die mathematischen Grundlagen des menschlichen Gehirns entschlüsselt.

 

Katie Abey ist eine englische Illustratorin, außerdem Ravenclaw, sensible Seele und Mutter von Violet (dem Menschen) und Frank (der Katze). Sie entwirft positive Dinge für stolze Verrückte und illustriert alles denkbare – von Latzhosen, über Karten bis zu Kinderbüchern.

 

Weitere Informationen zum Kinder- und Jugendbuchprogramm der S. Fischer Verlage finden Sie unter www.fischerverlage.de

Inhalt

Widmung

VOR LANGER ZEIT

DAS JAHR 2053 (VIEL SPÄTER IN DER ZUKUNFT)

WIE MAN SICH GEGEN TYRANNEN WEHRT

WIE MAN OHNE ELTERN ÜBERLEBT

WIE MAN EINE ZEITMASCHINE BAUT

WIE MAN DIE BESTEN DOPPEL-SOMMERFERIEN ALLER ZEITEN HAT

WIE MAN EINEN SCHLANGENBISS ÜBERLEBT

WIE MAN EINEN BAUM ERMORDET

WIE MAN EINEN SCHUH ENTZIFFERT

WIE GENAU MAN EINE ZEITMASCHINE BAUT

WIE MAN ZEIT GEWINNT

WIE MAN DIE BESTE PARTY ALLER ZEITEN SCHMEISST

WIE MAN FLIEGT

WIE MAN EINE PARTY ÜBERLEBT, BEI DER ES UM LEBEN UND TOD GEHT

WIE MAN DURCH DIE ZEIT REIST

WIE MAN SICH AUSLÖSCHEN LÄSST

WIE MAN EINEN KAMPF GEWINNT

WIE MAN MIT EINEM SOFA SURFT

WIE DU DICH NICHT UMBRINGEN LÄSST VON EINEM DING, DAS DICH ERNSTHAFT UMBRINGEN WILL

WIE MAN EINE VERLEGTE FERNBEDIENUNG IN EINEM FERN GELEGENEN WALD FINDET

WIE MAN EINE TYRANNIN FÄNGT

WIE MAN EINEN VERGIFTETEN BLASROHRPFEIL ÜBERLEBT

WIE MAN ZUR GÖTTIN WIRD

WIE MAN LEBENDIG VERBRANNT WIRD

WIE MAN GEHEN SPHINX. SOFORT.

WIE MAN EINEN GOTT-JUNGEN TRIFFT

WIE MAN EIN KLEINER SHERLOCK IST

WIE MAN MIT DEM KOPF VORAUS EINE RIESIGE SANDDÜNE HINABRUTSCHT

WIE MAN IN EINE SCHLANGENGRUBE KRIECHT

WIE MAN EIN SCHWEIN FÄNGT (WENN MAN EIN FELSENPYTHON IST)

WIE MAN SEINEM BRUDER DEN SPASS VERDIRBT

WIE MAN SICH DEN CLEVERSTEN ALLER CLEVEREN PLÄNE EINFALLEN LÄSST

WIE MAN SICH EINE MÜTZE SCHLAF GÖNNT

WIE MAN AUS EINEM BAUM SPRINGT

WIE MAN DAS RÄTSEL DES SPHINX-HINTERNS LÖST

WIE MAN SICH VON EINEM GEHIRNZUSAMMENBRUCH ERHOLT

WIE MAN JEMANDEN MIT ROSENKOHL RETTET

WIE MAN UM SEIN LEBEN RENNT

WAS MAN MACHEN KANN, WENN MAN ANGST VOR DER DUNKELHEIT HAT

WIE MAN AUS EINEM IRRGARTEN DES TODES/DER TRÄNEN ENTKOMMT

WIE MAN EINEM IRRGARTEN DES TODES/DER TRÄNEN OHNE DEN HUND ENTKOMMT

WIE MAN DAS SCHLIMMSTE ÜBERHAUPT ÜBERLEBT

WIE MAN SEINE MUM TRIFFT

WIE MAN SICH VON SEINER MUM VERABSCHIEDET

WIE MAN SEINEN BRUDER DAVOR BEWAHRT, LEBENDIG VERBRANNT ZU WERDEN

WIE MAN DAS GRÖSSTE MENSCHENOPFER ALLER ZEITEN VERHINDERT

WIE MAN ES GEMEINSAM ANGEHT

WIE MAN DER BRATPFANNE ENTKOMMT, OHNE IM FEUER ZU VERBRUTZELN

WIE MAN BEI »DER BODEN IST LAVA« GEWINNT

WIE MAN IN EINEN VULKAN FÄLLT

WIE MAN DAS ENDE ÜBERLEBT

EINIGE ZEIT SPÄTER

ANMERKUNG DER REDAKTION

ANHANG 1

DANKSAGUNG

Der dritte Band [...]

Für die echte Eliza und den echten Johnnie, denen die witzigsten Stellen eingefallen sind und die KEIN BISSCHEN Ähnlichkeit mit Eliza und Johnnie Lemon aus diesem Buch haben. Und für Sophie, die etwas Besonderes ist. Außerdem für Iris – ich verspreche dir, bald kommt auch eine Figur mit deinem Namen vor.

VOR LANGER ZEIT

Es ist vor langer Zeit, 5000 v. Chr. um genau zu sein, und es sieht gar nicht gut aus.

Wahrscheinlich fragst du dich, was ich hier mache. Mein Name ist Eliza, und ich falle gerade von einem Sofa in einen künstlichen Vulkan, der vor 7053 Jahren kurz vorm Explodieren ist und die gesamte Menschheit auslöschen soll.

Mein kleiner Bruder Johnnie ist noch schlimmer dran. Er hat sich an einem Zitronenbonbon verschluckt, den er jeden Moment unserer Schultyrannin (Sadie Snickpick) ins Gesicht husten wird.

Johnnie schwebt gleich dreifach in Gefahr:

Wahrscheinlich machst du dir jetzt Sorgen um uns. Bestimmt hältst du die Luft an und denkst: Werden sie nicht am Rauch ersticken, lange bevor sie lebendig verbrennen?

Keine Panik – einfach nie in Panik geraten, niemals. Es bringt nämlich nichts. Ich selbst hab das auf die harte Tour lernen müssen, viel später in der Zukunft.

DAS JAHR 2053 (VIEL SPÄTER IN DER ZUKUNFT)

WIE MAN DIE NERVEN BEHÄLT (AUF DIE HARTE TOUR)

Früher habe ich mir ständig Sorgen gemacht.

Doch dann hat sich mein Leben verändert, und wenig später war sich Sorgen machen einfach keine Option mehr. Ich musste lernen, die Nerven zu behalten.

In meinem alten Tagebuch kannst du das alles nachlesen. Meine Verleger haben daraus einen »Spitzentitel« gemacht. Damit meinen sie ein Buch, das heißt: Wie man ohne Eltern überlebt – Die galaktische Reise auf dem Piratenschiffsofa. Darin findest du sämtliche schaurige Details – eine echte Leseempfehlung! Aber okay, ich kann das Wichtigste auch kurz zusammenfassen und dir eineMenge Zeit ersparen …

Vor ein paar Wochen wurden meine Eltern von Noah entführt, einem verrückten Milliardär mit einem gigantischen Augapfel. Er hat ihre Gehirne computergehackt und sie auf den Mars geschickt – genau das war der Moment, in dem ich kapiert habe, dass es absolut keinen Sinn hat, in Panik zu geraten. Denn schlimme Sachen passieren oder eben nicht, also kann man genauso gut einfach weiterleben, anstatt sich darüberSorgen zu machen, dass die eigenen Eltern vielleicht für immer hirnlose Roboter bleiben.

Oder sich darüber Sorgen zu machen, ob der Typ mit dem Monsterauge (Noah) sie je zurückbringt.

Oder sich darüber Sorgen zu machen, dass man nicht weiß, ob EIN VAMPIRTINTENFISCH dem nervigen kleinen Genie-Bruder DAS GESICHT WEGSAUGT.

Okay, Pause. Ich weiß ja selbst, das alles könnte ein bisschen geistesgestört und megaverwirrend klingen. Das hier ist ein komplett neues Tagebuch, und es sieht ganz so aus, als würdest du mein erstes nicht lesen. Also lass dir eine SUPERSCHNELLE ZUSAMMENFASSUNG IN VIER BILDERN geben:

Nachdem wir all das überlebt hatten, habe ich einfach aufgehört, mir Sorgen zu machen, sobald wir wieder auf der Erde waren.

Es war super.

Fast einen ganzen Monat lang war alles absolut phantastisch.

Na ja, nicht komplett phantastisch. Als Zehnjährige hat man es im Jahr 2053 ziemlich schwer (das Klo petzt den Eltern, wenn man nicht genug Ballaststoffe isst; auf Süßigkeiten kleben Sticker mit toten Leuten drauf; und das Essen aus der Schulkantine wird im Labor gezüchtet). Außerdem ist keins meiner Probleme jemals wirklich verschwunden.

Mein Sportlehrer wollte mich noch immer umbringen.

Und Mrs. Crosse, meine Mathelehrerin, war noch immer das Böse in Person.

Und das Schlimmste daran: Es stimmte. Ich hatte nämlich noch immer keine Freunde.

ABER das ist nicht meine Schuld. Sadie Snickpick, unsere Schultyrannin, hat es seit dem Kindergarten auf mich abgesehen. Sie hasst mich einfach. Und wenn irgendwer mit mir redet, stopft Sadie seinen oder ihren Kopf ins Klo. Das macht es einigermaßen schwer, Freunde zu finden.

Zum Glück hatte ich Myrt. Ich weiß, ganz schön tragisch (zehn Jahre alt und meine BFF ist ein Hund), aber besser als nichts (auch wenn Myrt die meiste Zeit über echt sauer und ein klein wenig bissig ist[1]).

Außerdem hatte ich ja nicht nur Myrt – ich hatte auch meine Familie. Schon klar, das klingt kotz-würg-schmalzig, aber meine Familie war einfach das Beste in meinem Leben: Mum, Dad und Johnnie. Sie waren super. Total schräg, aber super.

Okay, Johnnie konnte noch immer nerven. Ich hab ihn ja echt total lieb, aber das ändert nichts daran, dass er ein fünfjähriges Genie ist, das sämtliche Aufmerksamkeit auf sich zieht, so wie ein riesiges Aufmerksamkeit einsaugendes Schwarzes Loch.

Angeblich hat meine Mum bergeweise Ölsardinensandwiches gegessen, als sie mit ihm schwanger war – mit diesem Ergebnis:

Doch obwohl Johnnie manchmal nervt, sind Mum und Dad ehrlich spitze.

Also, na ja, Dad ist in Gedanken ziemlich oft woanders. Aber wenn er’s mal nicht ist, hat man echt viel Spaß mit ihm. Ich hab ja schon erwähnt, dass Noah Dads Gehirn gehackt hat, oder? Er hat ihm einen Mikrochip eingesetzt und ihn in einen Roboter verwandelt. Aber was ich dir noch nicht erzählt habe: Dad beschloss, den Mikrochipdrin zu lassen, nachdem wir ihn gerettet hatten, denn: »Denkt nur an die vielen Möglichkeiten!«

Jetzt ist er permanent mit dem Internet verbunden, also kann er »Jedi-Kram« machen.

Mum hat den Mikrochip aus ihrem Gehirn entfernt. Zugegeben, das hatte auch Nachteile. Mum ist der Hammer. Sie kann einen Garten in ein Paradies verwandeln. Und sie macht aus unserem Zuhause den besten Ort im ganzen Universum. Aber sie kann es auch übertreiben.

Sie macht eben keine halben Sachen. Sie mischt sich gerne ein und löst jedes Problem. Echt jedes. Man kann sich nicht mal ein bisschen über einen Lehrer aufregen, ohne dass sie sofort im Sekretariat anruft. Aber wir hatten eine Abmachung. Ich musste nur sagen: »HALT DICH RAUS, MUM«, dann hat sie sich rausgehalten, total verängstigt, als hätte ich mich spontan in einen Teenager verwandelt.

Es lief also gut – nicht erträglich, sondern echt gut. Außerdem war die Schule gerade zu Ende, und wir hatten Sommerferien. Es hätten die besten Ferien überhaupt werden sollen, denn wir hatten einen Buchvertrag, der uns sogar reicher machen würde als die Snickpicks. Außerdem hatten wir unsere eigene geheime (leicht gruselige) Insel, auf der es richtig coole Sachen gab, wie Robo-Affen und Riesenschildkröten, auf denen man reiten kann.[2]

Doch dann, ganz plötzlich, lief es NICHT mehr GUT.

Alles fing damit an, dass meine Eltern verschwanden.

Und ich meine damit nicht, dass sie »von zu Hause auszogen« (wie das letzte Mal) oder »vermisst wurden«. Ich meine, sie sind buchstäblich verschwunden. Direkt vor meinen Augen haben sie sich in Luft aufgelöst.

Es war einer dieser langen Sommernachmittage, an denen man das Gefühl hat, dass niemals wieder irgendetwas Schlimmes passieren kann. Wir waren alle gemeinsam im Garten. Johnnie baute irgendwas aus Lego, das tatsächlich fliegen konnte. Ich brachte Myrt bei, uns in ihrem Maul Eier zu bringen, ohne sie zu zerdrücken. Und meine Eltern werkelten an dem Auto, das wir Noah geklaut hatten.

Ich sage geklaut, aber eigentlich war es einfach im Weltraum zurückgeblieben, nachdem Noah von einer Bombe quasi vaporisiert worden war. Daher zählt das wohl nicht wirklich als Verbrechen. Eher als Sperrmüllabfuhr.

Jedenfalls, dieses Auto: Meine Mum brüllte gerade meinen Dad an, weil er ihr den falschen Schraubenschlüssel gegeben hatte.

Und im nächsten Moment war alles verschwunden: Auto, Mum, Dad, Schraubenschlüssel, alles.

Alles weg.

Dafür stand an derselben Stelle eine megaalte Eiche. Die Sorte, in die Elfen einziehen würden (sollten sie existieren). Sie war gezeichnet vom Alter, von Asseln und von Blitzen, und sie hatte kurze Aststümpfe, die wie Arme aussahen. So ein typischer Baum eben, in dem man sich beim Versteckspielen verkriecht und sich dabei sehr schlau vorkommt, bis man wirklich drin ist und merkt, dass da lauter Krabbelviecher wohnen, die es sich gerne unterm T-Shirt gemütlich machen.

Jedenfalls war der Baum real, echt alt und gleichzeitig total neu. Ich weiß, wovon ich rede: Ich wohne seit zehn Jahren in diesem Haus, und da hat noch nie ein Baum gestanden.

»Tja, schätze, sie haben die Zeitmaschine zum Laufen gebraucht«, meinte Johnnie. »Dann hol ich mal die Kettensäge.« Ohne weitere Erklärung lief er los, um Dads Kettensäge aus dem Schuppen zu holen.

Vermutlich wurdest du bei dem Wort »Zeitmaschine« in diesem Satz stutzig, aber mich beschäftigte eher das Wörtchen »Kettensäge«.

Johnnie ist ein Genie, aber er kann sich auch so richtig dumm anstellen.

»Die darfst du nicht benutzen, Dummchen. Die ist zu schwer. Du könntest stolpern, drauffallen und dir das Bein wegrasieren. Dein gesundes.«

Johnnie hat nämlich ein schwaches Bein. Er kann nicht rennen und auch keine Treppen runtersteigen. Der Gedanke daran, sein gesundes Bein zu verlieren, ließ ihn verständlicherweise zögern.

Ich riss ihm die Kettensäge aus den Händen, wobei er das Gleichgewicht verlor und rückwärts purzelte. Man sollte ja meinen, das hätte mir recht gegeben, aber Johnnie hat nur sein Ding mit den roten Wangen durchgezogen. Soll heißen, er war kurz vorm Nervenzusammenbruch.

»Eliza, wir müssen wissen, wie alt er ist.«

Ich schaute zu der Eiche. Sie sah aus wie ein kleiner alter Mann.

»Der Baum ist uralt. Na und? Kapierst du’s nicht? Mum und Dad sind gerade verschwunden. Haben sich in Luft aufgelöst!«

Johnnie rollte mit den Augen. »Was denn sonst?!«[3]

»Und wo sind sie hin?«

»Falsche Frage«, antwortete Johnnie. »Du meinst, wann sind sie gegangen?«

»Vor ungefähr zwei Minuten. Wann denn sonst?!«[4]

»Nein, nicht, wann sind sie aufgebrochen – wann sind sie hin?«

Ich glotzte wie ein Auto. Bis ich meinen Mund mit Gewalt zuklappte, weil das Wörtchen »Zeitmaschine« doch noch in meinem Hirn ankam. Und zwar mit der Wucht eines Vorschlaghammers.

»Du weißt, dass das Auto eine Zeitmaschine ist?«, meinte Johnnie.

Nein, das hatte ich nicht gewusst. Meine Eltern sagen mir nie irgendwas. Aber das wollte ich vor meinem kleinen Bruder nicht zugeben, also sagte ich gar nichts.

Johnnie friemelte an einem Stück Rinde des neuen alten Baums. »Siehst du wenigstens das?«

Ich schaute hin, und da war tatsächlich etwas. Eine Art Wort, eingeritzt in den Baum.

»So fünf?«

»Nein, ess-oh-ess, was denn sonst?!«, meinte der kleine Klugscheißer.

»Wir sollen essen? Das ergibt doch keinen Sinn.«

»Nein: Save our Souls. Das Rettungssignal. Was denn sonst?!«

In diesem Moment hatte ich meine allererste Panikattacke.

Es begann mit einem Kribbeln im Gesicht, dann wurden meine Hände und Füße taub – und schließlich der Rest von mir. Ich hatte noch Zeit, zu denken: Warum müssen Mum und Dad immer alles kaputtmachen?, bevor ich auf beiden Augen nur noch Grau sah und umkippte. Direkt auf die Kettensäge.[5]

Als ich wieder zu mir kam, würgte ich, weil ich ein Zitronenbonbon in der Kehle stecken hatte. Johnnies kleiner Stummelfinger rammte es mir in den Mund.

»Willst du mich umbringen???«, fragte ich, während ich ihn wegschubste und das Ding ausspuckte.

»Es ist nur ein Saurer Drops.« Er hob ihn vom Rasen auf und hielt ihn mir hin. »Zitronenbonbons machen alles besser, vor allem Panikattacken. Der Zucker liefert deinem Gehirn Extra-Energie, und die Zitronensäure sorgt dafür, dass sich in deinem Mund Speichel sammelt.«

Ich starrte ihn an, während sich in meinem Mund Speichel sammelte.

»Dein Gehirn beruhigt sich, weil die Spucke ihm vormacht, dass es gleich was Leckeres zu essen gibt, daher …« Er verstummte kläglich.

»Daher hast du mich fast erstickt?«

»Eliza, verstehst du nicht? Mum und Dad sitzen fest. Sie sind in der Vergangenheit gefangen, und das hier ist ihre Art, uns mitzuteilen, von wann genau wir sie retten sollen.«

Ich nahm den Drops, an dem Gras klebte.

»Du willst mir also erzählen, dass dieser Baum eine Botschaft von Mum und Dad ist?«

Johnnie nickte, und ich betrachtete die Eiche zweifelnd.

»Keine besonders tolle Botschaft, oder?«

»Das ist natürlich nicht die Botschaft. Die Botschaft ist innen drin.«

Manchmal redet Johnnie in Rätseln. Was immer nervt.

Ich sah ihn an, wartete.

»Wir müssen den Baum fällen und die Ringe zählen. Um herauszufinden, wann er gepflanzt wurde.«

Ich betrachtete die Eiche. Sie schien 10000 Jahre alt. Beim Gedanken daran, dass Mum und Dad in der Steinzeit festhockten, fühlte mein Kopf sich an wie mit Brause befüllt.

»Johnnie, das ist eine totale Katastrophe!«

Johnnie nickte.

Doch dann tauchte Sadie Snickpick auf.

Was wirklich eine totale Katastrophe war.

Fußnoten

[1]

Eine Sache muss man über Myrt unbedingt wissen: Sie hasst alles, was orange ist. Dann rastet sie richtig aus. Das liegt an so einer Sache, die passierte, als sie noch ein Welpe war – ich rede nicht gern darüber, weil es irgendwie meine Schuld war.

Aber okay, wenn du’s unbedingt wissen willst … Beim Laufenlernen bin ich auf Myrt draufgefallen, während sie diesen alten Film geguckt hat, Findet Nemo. Jetzt rechnet ihr Hirn bei Orange immer mit einem Angriff. Also greift Myrt lieber zuerst an.

[2]

Du hast Buch 1 noch immer nicht gelesen? Also alles kann ich dir nicht erklären. Pass auf: Hör SOFORT auf, das hier zu lesen. Buch 1 ist so genial, es wird dich umhauen!

[3]

Er weiß genau, dass ich es hasse, wenn er das sagt. Er hat sich das von unserer großen Cousine Olive abgeschaut. Probier es aus, wenn du das nächste Mal jemanden so richtig auf die Palme bringen willst – funktioniert immer. Man sagt damit praktisch, dass der oder die andere »dämlich und dumm« ist.

[4]

Ich war total stolz, noch ein »W… denn sonst?!« unterzubringen, aber er schien es nicht einmal zu bemerken – typisch Johnnie.

[5]

Keine Sorge – sie war nicht an.

WIE MAN SICH GEGEN TYRANNEN WEHRT

Meine erste Reaktion war eine zweite Panikattacke: Kribbeln in den Wangen, taube Füße. Sadie Snickpicks schiefes Grinsen sah mit einem Mal verschwommen und grau aus. Und ich konnte nur eins denken:

Was, wenn ich ohnmächtig werde und mir in die Hose pinkle? Direkt vor Sadie Snickpick, der schlimmsten Tyrannin der Welt?

Wahrscheinlich hatte sie ihr Handy dabei. Und sie würde definitiv ein Foto machen.

Das könnte niemand überleben. Es war das Schlimmste, was einem überhaupt passieren konnte.

Im ganzen Leben.

Wir würden umziehen müssen.

Auf einen anderen Planeten.

Dann fiel mir ein, dass »wir« ab sofort nur ich und Johnnie bedeutete, weil Mum und Dad ja FORT waren. Mir wurde wieder schwindelig. Diesmal würde ich wirklich in Ohnmacht fallen.

Doch die Götter meinten es gut mit mir an diesem Tag. Womöglich sollte ich eher Johnnie danken – ich hatte noch immer den Sauren Drops. Das klebrige Bonbon voller Spucke und Gras.

Es lag in meiner Hand. Ich steckte es in den Mund und lutschte daran.

Ich lutschte kräftig, und mein Mund füllte sich mit Spucke. Fast sofort ging es mir besser. Das graue Wabern verschwand, und ich konzentrierte mich auf Sadie Snickpicks Zähne. Ihr Lächeln war fies.

»Wen wollt ihr mit einer Kettensäge retten?«

Offensichtlich hatte sie gelauscht, nur wie lange schon? Wie viel hatte sie gehört?

»Was willst du?« Ich schluckte Spucke mit Zitronengeschmack.

Sie reichte mir einen Flyer für eine Schul-Spendenaktion und starrte mich durchdringend an.

»Wen wollt ihr mit einer Kettensäge retten?«, wiederholte sie in einem Tonfall, der sogar noch fieser war. Wie ein Gorilla, der sich zum Kampf bereitmacht, kam sie Stück für Stück näher.

Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Darauf gab es keine Antwort. Keine Antwort, die mich nicht in eine Welt voller Schmerz führen würde. Sie würde es ihren Eltern erzählen, der Schule, dem ganzen Planeten. In meinem Hirn schlugen die Gedanken Purzelbaum. Wir würden im Waisenhaus landen. Oder schlimmer noch, wir würden zu Granny ziehen müssen.

Ich lutschte meinen Sauren Drops. Er war das Einzige, was noch zwischen mir und der absoluten Katastrophe stand. Sadie Snickpick ist nämlich eine Tyrannin von der allerschlimmsten Sorte.

Sadie Snickpick ist ein Stufe-3-Tyrann.

Die Leute behaupten immer, Schulschläger & Co seien feige.

»Man darf sich nur nichts gefallen lassen«, sagen sie. »Wenn sie dir einen Spitznamen verpassen, denk dir einen für sie aus. Wenn sie dir gegen den Arm boxen, dann schlag ihnen ins Gesicht.«

Ich weiß aus Erfahrung, dass das nicht funktioniert. Manche Tyrannen sind nicht feige – sondern echt mutig, zäh und clever. Und sie können dir buchstäblich die Zähne ausschlagen.

Das alles ging mir durch den Kopf, als Johnnies Stimmchen mir aus der Patsche half.

»Wir retten ein Eichhörnchen, das auf einem Baum festsitzt.«

Ich sah Johnnie an, der mich ein wenig zu selbstgefällig anlächelte.

Sadie Snickpick schnaubte ungläubig. »Eichhörnchen sitzen nie in Bäumen fest. Sie leben auf Bäumen, du Vollpfosten.«

Und dann beging Johnnie den größten Fehler der Geschichte.[1] Der Fehler war so übel, dass er das Potenzial hatte, unser Leben zu zerstören – oder sogar schlimmer.

»Das ist ja auch nur ein Spiel«, sagte er, in seliger Unwissenheit, dass seine Existenz, wie er sie kannte, vorbei war. »Nur ein Spiel, Dummchen.«

Ich verzog das Gesicht und schloss die Augen. Er hatte Sadie gerade ein Dummchen genannt, und ich konnte nicht mit ansehen, was gleich passieren würde.

Findest du das übertrieben?

Dann ist es höchste Zeit, dass du Sadie Snickpick besser kennenlernst.

Du glaubst, ich übertreibe? Du denkst, ein Kindergartenkind könnte niemals so böse und durchtrieben sein, um es einzufädeln, dass ein Fünftklässler für immer von der Schule verwiesen wird?

Dann denk noch mal drüber nach.

Oder besser, lies weiter:

Verstehst du’s jetzt?

Verstehst du??

Johnnie war dem Untergang geweiht.

Er mochte ein Genie sein, aber gegen die brutale, rohe Gewalt der Sadie Snickpick hatte er keine Chance. Sadie Snickpick kennt keine Regeln. Sie ist zu allem fähig. Selbst die Lehrer haben Angst vor ihr. Sogar Schulleiterinnen.[2] Sogar die Eltern der anderen Kinder.

Und dieses atomare Geschoss hatte Johnnie gerade ein Dummchen genannt.